Fatima bint Muhammad ibn Abdullah ibn Abd Al-Muttalib ibn
Haschim (a.) ist die Tochter von
Prophet Muhammad (s.) und
Chadidscha (a.). Sie ist gemäß den
Überlieferungen "die Mutter der Frauen der Welten" [umm an-nisa al-alamin,
ام النساء العالمين] und steht
damit über den
Müttern der Gläubigen. Nach einer anderen
Überlieferung ist die die Fürstin [sayyida] aller Frauen
aller Welten.
Fatima (a.) ist die Ehefrau
Imam Alis (a.) und Mutter von
Imam Hasan (a.),
Imam Husain (a.),
Zainab Kubra und
Umm Kulthum. Sie gehörte zusammen mit Asia (a.),
Maria (a.) und
Chadidscha (a.) zu
den vier gesegneten Frauen, die im
Heiliger Qur'an
erwähnt werden und ist zudem deren Fürstin. Ihr ist die
Sure
(die Überfülle des Guten, 108) gewidmet.
Fatima (a.) das Verbindungsglied zwischen
Prophetentum und
Imamat
und Mitglied der
Ahl-ul-Bait.
Schon der gesamte Werdegang Fatima (a.) war außergewöhnlich und einmalig. 40 Tage
lang musste der
Prophet Muhammad (s.) vor ihrer Zeugung
fasten. Als die Geburt
nahte, musste
Chadidscha (a.), die damals ca. 48 Jahre alt war, die Hoffnung auf den Beistand ihrer früherer Freundinnen
aus dem Stamme der
Quraisch aufgeben, da diese den
Islam boykottierten.
Gemäß islamischer
Vorstellung
kamen Engel und
Frauen aus himmlischen, paradiesischen Sphären zu ihr hinab und standen ihr bei.
Gemäß einer
Überlieferung bestimmte
ALLAH ihren Namen
Fatima und Prophet
Muhammad (s.) erklärte, ihr Name bedeute, dass sie und ihre Anhänger
vom Bösen ferngehalten und vor der
Hölle.
Bezüglich des Datums ihrer Geburt vertreten die Gelehrten
verschiedene Ansichten. Seitens der
schiitischen Wissenschaftler wird allgemein festgestellt,
dass sie an einem Freitag, am 20.
Dschumada al-Uchra im Jahre 5 nach der
Berufung (also -8
v.d.H.) zur Welt kam.
Sunniten hingegen behaupten teilweise, sie sei vor der
Berufung geboren. Siehe dazu
Disput über Geburtstag Fatimas (a.).
Fatima (a) hat mindestens neun Beinamen: Die Wahrhaftige [as-siddiqah], die
gesegnete [al-mubaraka], die Reine [at-tahirah], die Bescheidene [az-zakiyah],
dessen Gesicht hell erleuchtet ist [az-Zahra], die Blume [batul].
In einigen
Überlieferungen heißt es: "Sie ist die erste Frau, die ins Paradies kommt."
Prophet Muhammad (s.):
"Fatimas Zufriedenheit ist meine Zufriedenheit; ihr Zorn ist
mein Zorn. Wer Fatima liebt, liebt mich, wer ihr Freude macht, macht mir
Freude; wer sie verärgert, verärgert mich." (siehe dazu
auch Sahih von Buchari
B. 2)
Sie ertrug als kleines Kind die Erschwernis des Boykotts gegen die
Muslime und verlor
in den schwierigen Jahren zudem ihre Mutter
Chadidscha (a.).
Sie versuchte den Verlust für ihren Vater weitestgehend auszugleichen, indem sie
alle ihre gesellschaftlichen Aufgaben übernahm und die häusliche Versorgung des
verwitweten Propheten
sicher stellte. Daher wurde sie auch "Mutter ihres Vaters" genannt. Für ihre
Erziehung ehelichte
Prophet Muhammad (s.)
Umm Salama.
Wenige Jahre nach der
Auswanderung
wurde Fatima (a.) mit
Imam Ali (a.)
vermählt (1. oder 6.
Dhul-Hidscha 2
oder 3 n.d.H.).
Ihre Brautgabe
bestand aus einem Kettenhemd, ein Gewand aus jemenitischen Kattun und einem
ungegerbten Schafsfell.
Imam Ali (a.)
verkaufte das Kettenhemd und gab
Prophet Muhammad (s.)
den Erlös. Dieser beauftragte einige
Gefährten die
notwendigsten Haushaltsgegenstände für Fatima (a.) zu kaufen.
Asma bint Umais
kaufte ihr das Duftwasser. Den Rest des Geldes gab
Prophet Muhammad (s.)
an Umm Salama,
damit sie es aufbewahrt.
Die Folgejahre widmete sie der Erziehung ihrer inzwischen geborenen Kinder,
welche die Helden des
Islam werden sollten. Allein zwei ihrer Kinder waren am Tag von
Aschura dabei.
Sie erlebte voller Trauer das
Ableben ihres Vaters. Sehr bekannt ist die Szene, in der
ihr
Prophet Muhammad (s.) kurz vor seinem
Ableben etwas ins Ohr flüstert, wobei sie freudig
erstrahlt. Auf die Frage, worüber sie sich denn gefreut haben,
antwortet sie, dass sie von ihrem Vater erfahren hat, dass sie
die erste der
Ahl-ul-Bait sein wird, welche ihm folgt. Nach dem
Ableben ihres Vaters war sie noch 95 Tage in dieser Welt.
In dieser Zeit erlebte sie das Unrecht, dass Ihrem Ehemann
widerfuhr und beklagte sich deutlich dagegen in einer
öffentlichen
Rede gegen ihre Widersacher.
Um sie zu trösten verfasste er
Imam Ali (a.) in dieser Zeit ein Werk für Fatima (a.). Von
ihren reinen Söhnen wurde es das
Buch Fatimas [mushaf fatima] genannt.
Schiiten glauben, dass
Imam
Mahdi (a.) es bei sich hat. Teile daraus wurden als "Sahifat-ul-Fatimiya"
veröffentlicht.
Sie
starb am 3.
Dschumada al-Uchra im Jahre 11
n.d.H. (nach anderen Überlieferungen a, 10.
Dschumada al-Uchra oder 13.
Dschumada al-Ula) als Folge der schweren Verletzung, die sie sich
hochschwanger zugezogen hatte, als sie die Haustür vor dem
Eindringen von
Abu
Bakr und
Umar ibn Chatab zuhielt und sie gewaltsam eingetreten
wurde, wobei auch Feuer gelegt wurde. Sie hatte dabei ihr Kind
Muhsin verloren. Man wollte
Imam Ali (a.) zum
Treueid zwingen.
Bereits vorher war sie von
Abu
Bakr enteignet worden, der ihr das Landstück
Fadak
weg nahm. Es dauerte bis zum
Umayyade-Kalifen
Umar ibn Abdul Aziz bis
Fadak
ihren Nachkommen zurück gegeben wurde.
In ihrem Testament bat sie
Imam Ali (a.) darum, ihren Körper in der Nacht in einer
Totenbahre zum Grab zu tragen, damit niemand sie sieht und ihr
Grab unbekannt bleibt, damit
Abu
Bakr und
Umar ibn Chatab niemals an ihr Grab kommen können. Daher
ist sie die einzige große Persönlichkeit der islamischen
Frühgeschichte, deren Grabstätte unbekannt ist.
Schiiten glauben, dass
Imam
Mahdi (a.) die Grabstätte kennt und seinen Anhängern
mitteilen wird, wenn er erscheint. Manche Gelehrte meinen,
dass sie die erste
Muslima war,
die in einer Art
Sarg
zum Grab
gebracht wurde.
In
Portugal gibt es einen Ort, der ihren Namen trägt und einer
der bekannteste Wallfahrtsorte für katholische
Christen ist, weil dort die Heilige
Maria
(a.) drei Kindern erschienen sein und ihnen mehrere
Prophezeiungen gegeben haben soll.