Zu ihm hat Prophet
Muhammad (s.)
gesagt:
"Lieber Onkel, als ich ein Kind war,
hast du mich erzogen, als Vollwaise für mich gebürgt, als ich
erwachsen war, mir geholfen. Gott möge dir alle diese Mühen
mit Gutem belohnen."
Abu Talib gehörte zu den angesehenen
Persönlichkeiten
Mekkas und des Stammes
Quraisch. In Wort und
Tat stand er immer zum Propheten
Muhammad (s.) in solch einem Maß, dass
er seinen Neffen sogar den eigenen Kindern vorzog. Bei
Bedrohungen, denen der Prophet
Muhammad (s.) ausgesetzt war, reagierte
er mit Entschiedenheit und nahm seinen Einfluss zur Hilfe. Als
Muhammad (s.) mit einer Schar von treuen Gläubigen sozial und
wirtschaftlich blockiert wurde, unterstützte nur noch Abu Talib
sie. Auch griff er zur Not zum Schwert, um den Propheten zu
schützen und zu verteidigen, und die feindseligen
Gottesleugner wagten keine weitere Belästigungen und suchten
das Weite, sobald sie sahen, dass dieser angesehene Mann von
Mekka und den
Quraisch für Prophet
Muhammad (s.) Partei ergriff.
Manche behaupteten, dass Abu Talib nur
deswegen für Prophet
Muhammad (s.) Partei ergriff, weil er der
Sohn seines Bruders war, er aber den
Islam
nicht angenommen habe. Solche Behauptungen entstanden zur Zeit
der Geschichtsverfälschungen späterer
Kalifen,
wie z.B.
Muawiya, um den Vater von
Imam Ali (a.) zu diskreditieren. Sie behaupten, der Grund
für Abu Talibs Unterstützung des
Islam wäre
ausschließlich eine Familienahngelegenheit gewesen. Dabei werden aber
einige wichtige Aspekte nicht berücksichtigt:
Gemäß den Aussagen von
Abu Bakr und
Abbas ibn
Abud-ul-Mutallib hat er, bevor er starb, einmal mehr das
Glaubensbekenntnis
gesprochen.
Prophet
Muhammads (s.)
betete vom
Rednersitz der
Moschee aus für ihn und flehte Gott um
Vergebung seiner
Sünden an. Er gab seinem
Leichnam das letzte
Geleit und
Imam Ali (a.) wurde von ihm
beauftragt, an ihm die
rituelle
Vollkörperreinigung des Verstorbenen vorzunehmen, ihn in das
islamische
Leichentuch zu wickeln und zu
begraben. Nur das
Ritualgebet
für Verstorbene wurde nicht über ihm
gesprochen. Die Ursache dafür lag darin, dass es damals
den Muslimen noch nicht
Pflicht war. Bei der Beerdigung von
z.B.
Chadidscha wurde aus
dem gleichen Grunde kein
Ritualgebet
für Verstorbene
verrichtet.
Imam Ali (a.) sprach
beim Tode des geschätzten Vaters Trauergedichte für ihn. In
einem Brief, den er viele Jahre darauf an
Muawiya schrieb,
stand unter anderem: "Zwischen meinem Vater Abu Talib und dem
deinigen,
Abu Sufyan, besteht ein großer Unterschied.“
Weiterhin kann aus einer historischen
Überlieferung entnommen werden, dass Prophet
Muhammads (s.)
folgendes gesagt hat: "Am T age des Jüngsten Gerichtes werde
ich
Fürsprecher meiner Eltern sein und meines Onkels Abu Talib".
Zweifelsohne war
Fatima
bint Asad,
die Ehefrau des Abu Talib, eine Muslime. Die Zeit ihrer
Bekehrung ist weit zurückzuführen und sie hat wegen ihres
Glaubens die Heimat verlassen. Wäre Abu Talib kein
Muslim
gewesen, dann hätte sie als
Muslima nie mit ihm
zusammenbleiben dürfen.
Imam Sadiq (a.) sagte:
"Abu Talib verbarg anfangs seine Überzeugung. Genau wie die
Gefährten der Höhle". Dieses Vorgehen war nur eine Strategie,
die dem Schutze des geehrten Propheten dienen sollte. In der
Frühzeit des
Islam war eine gesellschaftliche Persönlichkeit
notwendig, die durch alle in der Region anerkannt wurde. Hätte
Abu Talib gleich zu Beginn sich offen zum
Islam bekehrt, so
wäre er von den Gottesleugnern überrannt und abgeschoben
worden, was den Weg zur allumfassenden Unterdrückung des
Propheten (s.) völlig frei hätte werden lassen.
Aber Abu Talib ist der Vater von
Imam Ali (a.), was er durch die Erdichtungen
späterer
Kalifen zu spüren bekam! Die
Umayyaden und ihre gewalttätigen Kalifen erfanden
zahllose Schmähungen gegen Abu Talib, um damit auch die
Herkunft
Imam Alis (a.) zu schwächen.
In einem Auszug aus Abu Talibs
Testament heißt es:
"Gehorcht Muhammad (Friede sei mit ihm und seiner Familie) und
bestätigt ihn, auf dass ihr errettet und rechtgeleitet werdet"
Und er sagte auch in dieser seiner
Todesstunde: "Muhammad ist der Zuverlässige unter den
Quraisch. Und der Ehrliche unter der arabischen Rasse. Alle
Vollkommenheiten besitzt er. Die Herzen glauben an ihn aber
die Zungen erheben sich aus Angst zu seiner Verneinung. Ich
sehe vor mir, dass die Schwachgehaltenen in der Zukunft sich
um ihn scharen werden, an seine hohe Persönlichkeit glauben
und er, mit Hilfe diese Entrechteten die Reihen der Quraisch
durchbricht, deren Oberhäupter bloßstellt und ihre Häuser
zerstören wird. Und (ich sehe vor mir,) wie die bis dahin
Schutzlosen erstarkt sein und zu Instanzen werden". Er schloss
mit dem Satz: "Seid ihm (Muhammad, dem unser Friedensgruß
gelte) zugeneigt und von der Partei der ihn Unterstützenden."
Imam Baqir (a.) hat in diesem
Zusammenhang folgendes gesagt: "Der Glaube Abu Talibs (a.) ist dem Glauben vieler anderer vorzuziehen"
Abu Talib starb am 7. Ramadan
(-3)
v.d.H.