Abu Sufyan ibn al-Harith (al-Harb) war ein einflussreicher Kaufmann und
Stammesoberhaupt der
Quraisch in Mekka.
Oft wird er auch Abu Sufyan ibn al-Harb genannt, um seinen Vater nicht mit
Harith ibn Abd-ul-Mutallib zu
verwechseln, der ebenfalls einen Sohn mit dem Namen Abu Sufyan hatte.
Trotz seiner Verwandtschaft zum Propheten Muhammad (s.) zeigte
er sich immer als sein Erzfeind bis zur
islamischen Befreiung der Stadt
Mekka im
Jahre 630 n. Chr.
Abu Sufyan war sehr wahrscheinlich ein Cousin dritten
Grades und nach manchen Angaben ein Milchbruder des
Propheten
Muhammad (s.). Sein Vater ist nach manchen Quellen
Harith ibn Abd-ul-Mutallib.
Nach andern Quellen ist sein Großvater allerdings Umayya,
der Stammvater der Umayyaden, wobei sein Vater unklar bleibt.
Sein Urgroßvater war demnach Abd Schams, dessen Bruder
Haschim ibn Abd Manaf der Urgroßvater des Propheten
Muhammad (s.) war.
Abu Sufyan heiratete
Hind bint Utbah. Seine Töchter waren
Ramla und
Umm Habiba. Zu seinen Söhnen zählte
Muawiya, Nadhara und Amr. Zudem hatte er eine
außereheliche Beziehung mit der Mutter von
Amr
ibn Aas.
Bei der ersten Ausrufung des
Islam
in
Mekka stellte sich Abu Sufyan massiv dagegen, weil er den
Einfluss der Pilgerstätte mit Hunderten
Götzen, die durch einen Gott ersetzt werden sollten, noch
dazu Statue, fürchtete, da er dem Handel mit den Pilgern
seinen Reichtum verdankte. Daher war er entscheidend an der
Verbannung und später Vertreibung der
Muslime verantwortlich. Er gehörte zu denen, die den
Mordauftrag zur Tötung
Muhammad (s.) gegeben hatte.
Abu Sufyan war maßgeblich an der Niederlage der
Quraisch in der Schlacht von
Badr
verantwortlich, weil er die erwartete Unterstützung
verweigerte um seine Karawane zu retten. Sein Sohn Nadhara
fiel in Badr und Amr wurde gefangen genommen. Bei der Schlacht
von Uhud
gehörte er zu den Kommandeuren der
Quraisch. Er engagierte auch zahlreiche Dichter, die
Schmähgedichte gegen den
Propheten
Muhammad (s.) erdichten sollten. Selbst seine eigene
Tochter
Ramla, die den Islam annahm, wurde von seiner Feindschaft
nicht verschont.
Am Ende der zahlreichen Streitigkeiten der Muslime mit den
Mekkanern unter Führung von Abu Sufyan wurde der
Friedensvertrag von
Hudaibiya geschlossen. Als die
Quraisch den Friedensvertrag brachen, hatte der Islam
inzwischen so viele Anhänger, dass
Mekka
kampflos befreit werden konnte. Kurz vor dem Einmarsch der
Muslime trat Abu Sufyan zum Islam über. Sein Sohn
Muawiya
weigerte sich zunächst und floh in den
Jemen.
Von seiner Zeit als
Muslim
ist sehr wenig bekannt. Er soll an der Schlacht von
Hunain
teil genommen haben.