Moschee
Moschee, Masdschid, Dschami

Aussprache: masdschid
arabisch:
مسجد
persisch:
مسجد
englisch:
Mosque

Bild: Heimatmoschee aller Muslime: die Kaaba

Eine Moschee bzw. die Masdschid ist gemäß der arabischen Wortwurzel ein " Ort der Niederwerfung". Es ist ein Ort des muslimischen Gemeindelebens aber vor allem für das des Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] und das Freitagsgebet [salat-ul-dschuma]. Eine Moschee muss als solche geweiht sein. Voraussetzung dafür ist. u.a., dass das Gebäude im muslimischen Besitz ist.

Alle anderen Bauten, die eine ähnliche Funktion erfüllen, aber nicht als Moschee geweiht sind werden eher als Husainiyya bezeichnet. Der deutsche Begriff Moschee wird missverständlicherweise auch für Sakralbauten verwendet, die nicht als Moschee geweiht sind, wie z.B. dem Felsendom.

Die wichtigste Moschee aller Muslime ist die Moschee um die Kaaba.

Eine Moschee kann ein großen geschlossenes Gebäude oder ein lose umrahmter Platz sein. In einer Moschee gibt es keine Bildern, sondern lediglich Kalligraphien und Ornamente.

Ursprünglich hatte jede Stadt mit Muslimen eine Zentral-Moschee. Mit der Zunahme der Bevölkerung wurde die Funktion oft dezentralisiert und auf Stadtteile verlagert. Oft ist an Moscheen auch eine Madrasa gekoppelt und bildet mit der Moschee einen Baukomplex.

Moscheen bestehen aus einem geweihten Betsaal, an dessen zur Kaaba gerichteten Seite oft eine Gebetsnische [mihrab] angebracht. Der geweihte Bereich einer Moschee darf nicht ohne rituelle Reinheit [tahara] betreten werden.

Der Boden ist oft mit Teppichen belegt. Eine Kanzel [mimbar] dient als Erhöhungsplattform für den Redner sowohl beim Freitagsgebet als auc anderen Anlässen. Vor dem Betsaal befindet sich in der Regel ein Hof. Umgeben ist eine Moschee oft von Minaretten. Wichtiger Bestandteil einer jeden Moschee ist ein Brunnen beziehungsweise Waschräume mit fließendem Wasser für die rituellen Waschungen [wudhu], teilweise gibt es auch die Möglichkeit zur rituelle Vollkörperreinigung [ghusl]. Oft besitzt eine Moschee auch eine Bibliothek.

Die Moschee ist nicht nur Gebetsraum, sondern auch allgemeiner Treffpunkt der Muslime. Auch zu öffentlichen Anlässen wie Heiratszeremonien oder Vorträge wird sie genutzt. Gruppen können Besprechungen abhalten, Schüler finden sich ein, um ihre Hausaufgaben zu machen. Oft ist eine Moschee auch Herberge für Reisende, die dort Wasser [maa], die Gemeinschaft von Gleichgesinnten und einen Platz zum Schlafen vorfinden.

Zu verschiedenen Zeiten und Ländern waren unterschiedliche Gebäudetypen vorherrschend. Z.B. waren unter den Osmanen Zentralbauten mit vielen Kuppeln und zwei oder vier spitzen Minaretten beliebt. Moscheeanlagen mit großem offenen Innenhof sind für den Iran und Indien typisch. Lehmbauten gibt es in der Sahelzone.

Es ist Vorschrift, vor Betreten der Moschee die Schuhe auszuziehen. In den Vorräumen oder am Eingang der Moschee werden die Schuhe aufbewahrt – man kann sie aber auch (die Sohlen zueinander gewandt oder idealerweise in einer Tüte) in die Moschee nehmen. Ein Muslim betritt die Moschee mit dem rechten Fuß zuerst und verlässt sie mit dem linken. Oft sind der Eingang für Männer und Frauen getrennt, wie auch die Gebetsbereiche voneinander abgetrennt.

Zahlreiche Moscheen in Deutschland wirken auch äußerlich mehr und mehr als Moscheebau und sind keine angemieteten Räumlichkeiten mehr.