Nachreise
Nachtreise [isra]

Aussprache: al-israa
arabisch:
الإسرا
persisch:
englisch: Night journey

17. Radschab  -1 n.d.H.
621 n.Chr.

Bild: Altpersische Miniatur der Nachtreise und Himmelfahrt, vermutlich aus dem 17. Jh.

Die Nachtreise ist eine wundersame Reise, die Prophet Muhammad (s.) innerhalb einer Nacht von Mekka beginnend nach Jerusalem zur Al-Aqsa-Moschee führte, um von dort die Himmelfahrt [miradsch] anzutreten. Die Reise ist beschrieben im ersten Vers der gleichnamigen Sure "Isra" (17), worin es heißt:

"Preis sei dem, der seinen Diener bei Nacht von der Geweihten Moschee [masdschid-ul-haram] zur fernsten (al-Aqsa)-Moschee, die Wir ringsum gesegnet haben, reisen ließ, damit Wir ihm etwas von unseren Zeichen zeigen. Er ist der, der alles hört und sieht."

Das Ereignis wird auf den 27. Radschab -1 n.d.H. datiert, dem gleiche Tag wie die Berufung [mab'ath], nur 12 Jahre später. Die Nacht dazu (im Islam die vorangehende Nacht) wird als gesegnete Nacht mit Bittgebeten zelebriert.

Die reise erfolgte gemäß Überlieferungen mit einem wundersamen Transportmittel namens Buraq, welche zu Prophet Muhammad (s.) durch Gabriel (a.) [dschabrail] gebracht wurde, der ihn auch wieder zurück brachte.

Es gibt innerislamische Kontroversen darüber, ob jene Reise körperlich oder ausschließlich mit der Seele [nafs] erfolgte, wobei bei der Nachtreise die körperliche Variante und bei der Himmelfahrt [miradsch] die seelische Variante dominiert.

Westliche Orientalisten hingen haben versucht, die Reise nicht in Jerusalem enden zu lassen, da der bedeutsame und heilige Charakter Jerusalems darin manifestiert wird.

Die Nachtreise gehört zu den Wundern des Propheten Muhammad (s.). Zweifler wie Abu Dschahl befragten Prophet Muhammad (s.) nach den aktuellen Details der Gegebenheiten in Jerusalem, die er (s.) ihnen nannte. Als wenige Wochen später eine Karawane aus Jerusalem zurückkehrte, bestätigte sie alle genanten Details.