Feuer ist eines der Schöpfungselemente und Symbol für Pein
zugleich. So gibt Satan
Iblis
an, aus Feuer erschaffen worden zu sein (vgl.
Heiliger Qur'an 7:12) und bildet sich deshalb eine
Überlegenheit gegenüber dem
Menschen ein (38:76), der aus
Lehm
erschaffen wurde. Feuer ist zerstörend,
Lehm
ist konstruktiv. Lehm kann Feuer löschen aber Feuer hat wenig
Wirkung auf Lehm. Das zeigt sich an dem Beispiel
Abrahams (a.), der ins Feuer geworfen wird, den aber das
Feuer nicht berührt (21:69).Das Feuer wird auch als
Gleichnis genannt (2:17), dass ein Irrender anzündet, um
Helligkeit zu erlangen und am ende in der Finsternis steht.
Das Feuer ist auch Sinnbild für die Höllenpein, wobei es
unterschiedliche arabische Begriffe für das Höllenfeuer gibt (u.A.
2:24, 2:167, 3:131, 5:72, 9:68, 13:35, 29:25). Darin werden
selbst die Kleider aus Feuer sein (vgl. 22:19). Die Bewohner
des Höllenfeuers werden dort miteinander streiten (40:47). Dem
Feuer zu entgehen ist gleichbedeutend mit
Paradies (3:185).
Unrecht bewirkt bereits Feuer im Diesseits. So speisen
diejenigen, die z.B. das Geld von Waisen entwenden und damit
ihren eigene speise finanzieren, Feuer (4:10). Auch die
Kriegstreiberei wird mit dem Feuer in Verbindung gebracht
(5:64), wie auch Ungerechtigkeit an sich (11:113). Ein
besonders hartnäckiger Feind von der Wahrheit trägt im
Heiligen Qur'an den Titel "Abu
Lahab" (Vater des Feuers).
Nach dem Ableben werden den
Menschen immer wider in der
Todeszwischenphase [barsach] das Feuer gezeigt als
Sinnbild ihrer schlechten irdischen Taten. Der dabei verspürte
Schmerz kann bereits zur hinreichenden Reinigung führen, so
dass man dem Höllenfeuer am
Tag der Auferstehung [yaum-ul-qiyamah] entrinnt.
Weniger bekannt ist, dass Feuer, genau so wie
Lehm
rituell reinigend wirken kann. So wird z.B. die Asche von
etwas
rituell Unreinem wiederum rein. Daher deuten u.a.
Mystiker auch bestimmte
Verse
aus dem
Heiligen Qur'an (z.B. 6:128) derart, dass der
Höllenaufenthalt u.U. zeitlich begrenzt ist, bis die
reinigende Wirkung entfaltet wurde - wenn auch sehr
schmerzhaft.
Andere verweisen auf ein Buchstabengleichnis zwischen den
Arabischen Begriffen "Feuer" [nar] und
"Licht"
[nur], die sich nur durch das aufrechte aber hochmütige "alif"
bzw. dem niedergeworfenen "waw" unterscheiden. Der Hochmütige
muss sich
niederwerfen, um aus dem Feuer das
Licht
zu gewinnen. Im
Lichtvers wird selbst wird deutlich, wie das wahre
Licht
leuchtet, ohne dass Feuer es berührt. Jenes Licht wirkt nur
von der Ferne wie ein Feuer aber in der Nähe wie ein Licht,
wie es
Moses (a.) auf dem Berg beim
Dornenbusch wahr nahm (28:29).