Seine Eminenz Großayatollah Seyyid Ali Sistani

Die führende Persönlichkeit der Hauzah in Nadschaf

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Kurzbiographie

Seine Eminenz Großayatollah Sistani ist am 9. Rabi’ Al-Awwal 1349 nach islamischer Zeitrechnung (4.8.1930) in Maschhad, einer Stadt im Nordosten des Iran geboren. Er wurde nach seinem Großvater, Seyyid Ali Sistani, Ali genannt. Sein Vater ist Seyyid Baqir Sistani.

Die Biographie seines Großvaters, der in den geistlichen Kreisen seiner Zeit als Gelehrter und Asket sehr bekannt war, ist in dem Buch „Tabaqat-u A’lam-usch-Schia“, im vierten Abschnitt zu finden. Dieser besuchte in seiner Jugend in Nadschaf den Unterricht von Maula Ali Nahawandi und in Samarra den Unterricht von Mudschaddid Schirasi. Letztendlich war er einer der Schüler von Seyyid Ismail Sadr. Im Jahre 1890 kehrte er nach Maschhad zurück und blieb dort ansässig. Einer seiner berühmtesten Schüler war Scheich Muhammad Ridha Alu Yasin.

Die Familie der Sistanis zählt zur Nachkommenschaft von Imam Hussain (a.s.). Sie lebten zur Zeit der Safawidenherrschaft in Isfahan. Von Seiten Sultan Hussain-e Safawi wurde ihr Ahnherr, Seyyid Muhammad, als Scheich-ul-Islam in der Provinz Sistan eingesetzt. Dies führte dazu, dass er und die gesamte Familie dort ansässig wurden. Der erste seiner Nachkommen, der in Maschhad ansässig wurde, war Seyyid Ali, der Großvater von Großayatollah Sistani.

Schon in früher Kindheit, im Alter von fünf Jahren, besuchte er den Koranunterricht. Danach begann er seine schulische Ausbildung. Hier erlernt er auch die Schönschreibkunst der alten persischen Schrift.

Im Jahre 1941 begann er mit seiner theologischen Ausbildung. Die Grundausbildung absolvierte er als Schüler von Seyyid Ahmad Yazdi. Danach besuchte er den Unterricht von Scheich Haschim Qazwini. Gleichzeitig begann er auch mit seiner Ausbildung in den Geisteswissenschaften.

Im Jahre 1949 übersiedelte er nach Qom, wo er den Unterricht von Großayatollah Burudscherdi und Großayatollah Koohkamari besuchte.

Im Jahre 1952 entschloss er sich, nach Nadschaf zu ziehen, um an der dortigen Hauzah sein Studium fortzusetzen. Er begann seinen Unterricht in der Buchara Schule in Nadschaf und besuchte den Unterricht von Großayatollah Chu’i, Großayatollah Hossein Helli, Großayatollah Hakim und Großayatollah Schahrudi.

Im Jahre 1960 bekam er die Schriftlichen Erlaubnis zum Idschtihad von Großayatollah Chu’i und Großayatollah Hossein Helli. Im gleichen Jahr kehrte er in seine Heimatstadt Maschhad zurück, in der Absicht sich dort niederzulassen. Doch das Schicksal wollte es, dass er ein Jahr später wieder nach Nadschaf zurückkehrte. Dort begann er im gleichen Jahr islamisches Recht und drei Jahre später islamische Jurisprudenz zu Unterrichten. Im März des Jahres 1991 schloss er seine dritte Unterrichtsreihe im freien Unterricht des islamischen Rechts ab und führt ihn seither weiter.

Seine Außerordentlichen Fähigkeiten

Großayatollah Sistani zeichnete sich schon während seines Studiums durch seine besonderen Fähigkeiten aus. Er warf beim Unterricht viele Probleme auf, stellte viele Fragen, verfolgte den Unterricht genauestens und stellte schon damals tief greifende Untersuchungen im Bereich des islamischen Rechts an. Es ist zu erwähnen, dass er in diesem Bezug Kopf an Kopf mit Schahid Sadr war. Er war unter anderem auch neben Scheich Ali Falsafi der einzige Schüler, der zur damaligen Zeit (1961) von Großayatollah Chu’i, (r.a.) die Erlaubnis zum „Idschtihad“ erlangte.

Schriften und Werke

Seit den 60er Jahren gibt Großayatollah Sistani freien Unterricht in islamischem Recht (Fiqh), Jurisprudenz (Usul-ul-Fiqh) und Ilm-ur-Ridschal. Dabei hat er die verschiedensten Themen wie die Erwerbsquellen, die Reinheit, das Gebet, die Nachholung von Handlungen und die islamischen Abgaben behandelt. In dieser Zeit hat er drei komplette Lehrgänge in der islamischen Jurisprudenz abgehalten, der schriftlich aufgezeichnet wurde und in Form eines mehrbändigen Buches Veröffentlichung fand. Diese Bücher finden von Seiten vieler anderer Gelehrter als Quellen zum Unterricht Verwendung. Oftmals werden sie auch einer Kritik unterzogen.

Darüber hinaus hat Großayatollah Sistani auch viele Bücher geschrieben und unter anderem auch den gesamten Unterricht seines Lehrers aufgezeichnet.

Persönliche Charaktereigenschaften

Wer immer mit seiner Eminenz Großayatollah Sistani in Kontakt tritt, erkennt dessen hohen moralischen Charaktereigenschaften sicherlich sehr schnell. Eine seiner Eigenschaften ist es, auf die Ansichten anderer Personen großen Wert zu legen und dies genauestens zu studieren. Aus diesem Grund geht er mit Personen, die Fragen aufwerfen oder sogar Kritiken einbringen, sehr respektvoll um. In diesem Sinn ist es auch eine Gewohnheit von Großayatollah Sistani am Ende jedes Unterrichts seine Schüler aufzufordern, Fragen zu stellen.

Großayatollah Sistani ist im am 9.12.1988 von Großayatollah Chu’i zu dessen Nachfolger bei der Leitung des Gemeinschaftsgebetes in der Chadhra Moschee in Nadschaf eingesetzt worden. Er erbat sich damals jedoch eine Bedenkzeit von einigen Tagen und akzeptierte dieses Amt nach Ablauf der Bedenkzeit. Im Jahre 1985 und 1986 war es ihm gegönnt bei der Pilgerfahrt zur Hadsch teilzunehmen.

Die Persönlichkeit von Großayatollah Sistani als Mardscha

Großayatollah Sistani wurde von Seiten Großayatollah Chu’i’s, zu dessen Lebzeiten, immer schon große Aufmerksamkeit gewidmet. Nach dessen Tod war Großayatollah Sistani an der Spitze jener, die Großayatollah Chu’i die letzte Ehre erwiesen und das Totengebet verrichteten.

Aufgrund seiner Persönlichkeit übernahm Großayatollah Sistani die Nachfolgerschaft von Großayatollah Chu’i als schiitischer Mardscha’.