Aber bedeutet das Wort Mawla nicht Freund?
Obwohl eine große Anzahl sunnitischer Gelehrter aller Epochen und Ansichten die Wahrheit dieses Ereignisses und den historischen Wortlaut des Propheten (s) bestätigt haben, haben sie Probleme damit, diese Aussagen mit den Ereignissen, die sich nach dem Ableben des Propheten (s) zugetragen haben, in Einklang zu bringen. Es würde den Rahmen dieser kurzen Abhandlung sprengen, die Details dieser Ereignisse hier zu erörtern. Der wichtige Punkt ist, dass viele sunnitische Gelehrte erklärt haben, dass der Prophet (s) es lediglich wünschte, Ali (a) als einen Freund und Helfer für die Muslime zu benennen!!
Es gibt eine Menge Aspekte dieses Ereignisses, die zeigen, dass dieses Ereignis viel bedeutender ist. Die Offenbarungen der verschiedenen Verse des Korans, die Reihe der letzten Szenen im Leben des Propheten (s), die Bestätigung der Menge, dass der Prophet (s) die höchste Autorität sei und die unmittelbare Gratulation Omars, wie viele andere Faktoren, deren ausführliche Erwähnung den Rahmen sprengen würde, zeigen alle, dass es sich bei dieser Begebenheit um eine Ernennung eines Nachfolgers seitens des Propheten (s) handelte. Es ist erwiesen, dass das Wort Mawla hier im Sinne von absoluter Autorität nach dem Propheten (s) verwendet worden ist.
Ein letztes Wort
Sollten immer noch Zweifel über die historische Bedeutung dieser Ankündigung und den Bemühungen einiger Menschen, diese zu verschleiern, bestehen, so sei hier ein letztes Wort gesagt:
Als Imam Ali (a) während seiner Amtszeit als Kalif und Jahrzehnte nach Ghadir Humm einmal zu Anas bin Malik sagte: "Warum stehst du nicht auf und erzählst, was du vom Gesandten Allahs am Tag von Ghadir gehört hast?", antwortete ihm Anas: "Oh Amir Al Mu'minin! Ich bin alt geworden und erinnere mich nicht." Daraufhin sagte Ali (a) zu ihm: "Möge Allah dich mit einem weißen (Lepra-) Flecken versehen, so groß, dass du ihn nicht mit deinem Turban verdecken kannst, wenn du absichtlich die Wahrheit verbirgst." Und noch bevor Anas sich von seinem Platz erhob, hatte er einen großen weißen Fleck in seinem Gesicht."
□     Ibn Qutaybah al-Dinawari, Kitab al-Ma'arif, (Kairo, 1353 n.d.H.), S. 251
□     Ahmad bin Hanbal, al-Musnad, Bd. 1, S. 119
□     Abu Nu aym al-'Isfahani ,Hilyat al-Awliya', (Beirut, 1988), Bd. 5, S. 27
□     Nur al-Din al-Halabi al-Shafi'i, al-Sirah al-Halabiyya, Bd. 3, S. 336
□     Al-Muttaqi al-Hindi, Kanz al-'Ummal, (Aleppo, 1969-84), Bd. 13, S. 131
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____________________________________________________________________________________v 1.0
O du Gesandter! Verkünde, was zu dir von deinem Herrn
herab gesandt wurde; und wenn du es nicht tust, so hast du
Seine Botschaft nicht verkündigt.
(Koran: Kapitel 5, Vers 67)
Hat der
Prophet (s)
einen Nachfolger
bestimmt?
Der Schia zufolge, hat der Prophet (s) den obigen Koranvers
erfüllt, indem er den Imam Ali bin Abi Talip (a) am Tag von
Ghadir Humm als seinen Nachfolger benannt hat.
Was geschah am Tag von Ghadir Humm?
Ghadir Humm ist ein Ort, einige Kilometer entfernt von Mekka auf dem Weg nach Medina. Als der Prophet (s) diese Stelle am 18. Dhu'l Hidjdja (10. März 632) auf dem Rückweg von seiner Abschiedswallfahrt passierte, wurde ihm der Vers: „O du Gesandter! Verkünde, was zu..." offenbart. Daraufhin hielt er an, um sich an die ihn seit Mekka begleitenden Pilger zu wenden, von denen sich die Wege einiger, je nach dem Ziel ihrer Reise, an diesem Kreuzungspunkt trennen würden. Auf Anweisung des Propheten (s) wurde für ihn aus Zweigen und Ästen eine Art Kanzel errichtet. Nach dem Mittagsgebet setzte sich der Prophet (s) auf die Kanzel und hielt seine letzte öffentliche Ansprache vor einer größeren Menge, bevor er drei Monate später sterben sollte.
Der Höhepunkt dieser Predigt war, als der Prophet (s) die Hand Imam Alis ergriff und seine Anhänger fragte, ob er nicht den Gläubigen der Nächste (awla) sei. Die Menge antwortete mit einer Stimme: „So ist es, oh Gesandter Allahs!".
Daraufhin erklärte er folgendes: „Der, dessen Führer (mawla) ich bin, dessen Führer (mawla) ist auch Ali. Oh Gott, sei Freund desjenigen, der sein Freund und Feind desjenigen, der sein Feind ist."
Unmittelbar nachdem der Prophet seine Ansprache beendet hatte, wurde ihm der folgende Koranvers offenbart:
Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gnade an euch vollendet und euch den Islam zum Glauben erwählt. (Koran 5:3)
Nach seiner Ansprache, forderte der Prophet (s) jeden auf, Ali (a) den Treueschwur zu leisten und ihm zu gratulieren. Unter ihnen war auch Omar bin al-Hattab, der sagte: „Ich gratuliere, Ibn Abi Talib! Ab heute bist du der Führer aller gläubigen Männer und Frauen."
Ein Araber, der von dem Ereignis bei Ghadir Humm gehört hatte, kam zum Propheten (s) und sagte: "Du hast uns befohlen, zu bezeugen, dass es keine Gottheit außer Allah gibt und dass du der Gesandte Allahs bist. Wir haben dir gehorcht. Du hast uns angewiesen, fünf mal am Tag das Gebet zu praktizieren und auch dem haben wir gehorcht. Du wiest uns an, während des Monats Ramadhan zu fasten auch das haben wir befolgt. Dann befahlst du uns, die Wallfahrt nach Mekka zu unternehmen, und auch das haben wir getan. Aber mit all dem bist du noch nicht zufrieden und hast deinen Cousin durch deine Hand über uns erhoben und ihn uns als Führer vorgeschrieben indem du sagtest: „Ali ist der Mawla desjenigen, dessen Mawla ich bin. Stammt diese Auferlegung von Allah oder von dir?" Der Prophet (s) sagte: "Bei dem einzigen Gott Allah! Diese Bestimmung stammte einzig und allein von Allah, dem Allmächtigen und Gepriesenen." Auf diese Antwort hin, wandte sich der Mann vom Propheten ab und ging in Richtung seiner Kamelstute wobei er sprach: "Oh Allah! Wenn das, was Muhammed sagt, wahr
sein sollte, dann mögest du einen Stein vom Himmel auf mich Schmettern und mir ernste Schmerzen und Tortur zufügen." Noch bevor er sein Kamel erreichte, flog ein Stein vom Himmel und traf ihn am Kopf, verletzte seinen Körper und tötete ihn. Daraufhin sandte Allah, der gepriesene die folgenden Verse herab:
Ein Fragender fragt nach einer Strafe, die hereinbrechen wird , die für die Ungläubigen unabwendbar ist : sie ist von Allah, Der über die Himmelsleiter verfügt.
(Koran 70:1-3)
Halten die sunnitischen Gelehrten die Überlieferung dieses Ereignisses für authentisch?
Die Zahl der sunnitischen Autoritäten, die dieses Ereignis ebenso detailliert wie vollständig überliefert haben ist unglaublich groß! Diese historische Begebenheit wurde von nicht weniger als 110 Gefährten des Propheten und 84 der auf die Gefährten folgenden Generation (Tabi'in) und von Hunderten von islamischen Gelehrten in der ganzen Welt vom ersten bis zum 14. Jahrhundert n.d.H. überliefert (vom siebten bis zum einundzwanzigsten Jahrhundert n. Chr.).
Diese Zahlen beinhalten nur die Überlieferer, die von sunnitischen Gelehrten zitiert wurden!
Eine sehr kleine Auswahl dieser Quellen sei hier angegeben. Viele dieser Gelehrten überliefern nicht nur die Ernennung seitens des Propheten (s) sondern erklären diese auch für authentisch.
□     Al-Hakim al-Naysaburi, al-Mustadrak Nala al-Sahiheyn (Beirut), Bd. 3, S. 109-110, S. 133, S. 148, S. 533. Er erklärt ausdrücklich, dass diese Überlieferung als sahih in Übereinstimmung mit den Kriterien von Al-Bukhari und Muslim anzusehen ist; Al-Dhahabi hat seine Einschätzung ebenfalls bestätigt.
□     Al-Tirmidhi, Sunan (Kairo), Bd. 5, S. 633
□     Ibn Madja, Sunan, (Kairo, 1952), Bd. 1, S. 45
□     Ibn Hajar l-Askalani, Fath al-Bari bi Scharh Sahih al-Bukhari, (Beirut, 1988), Bd. 7, S. 61
□     Al-'Ayni, 'Umdat al-Qari Scharh Sahih al-Bukhari, Bd. 8, S. 584
□     Ibn al-'Athir, DjamT al-'usul, i, 277, Nr. 65;
□     Al-Suyuti, al-Durr al-Manthur, Bd. 2, S. 259 und S. 298
□     Fachr al-Din al-Rasi, Tafsir al-Kabir, (Beirut, 1981), Bd. 11, S. 53
□     Ibn Kathir, Tafsir Qur'an al-'Azim, (Beirut), Bd. 2, S. 14
□     Al-Wahidi, Asbab al-Nuzul, S. 164
□     Ibn al-'Athir, Usd al-Ghaba fi Ma'rifat al-Sahaba, (Kairo), Bd.3, S. 92
□     Ibn Hadjar al-'Asqalani, Tahdhib al-Tahdhib, (Hayderabad, 1325), Bd. 7, S. 339
□     Ibn Kathir, al-Bidayah wa al-Nihayah, (Kairo, 1932), Bd. 7, S. 340, Bd. 5, S. 213
□     Al-Tahawi, Mushkil al-Athar, (Hayderabad, 1915), Bd. 2, S. 308-9
□     Nur al-Din al-Halabi al-Shafi'i, al-Sirah al-Halabiyya, Bd. 3, S. 337
□     Al-Zurqani, Sharh al-Mawahib al-Ladunniyya, Bd. 7, S. 13