Die Frau im IranAnläßlich der vielen Fragen und oft grotesken Vorstellungen und
Vermutungen hinsichtlich der Frau im Iran, insbesondere der Frau in der islamischen
Republik Iran, möchte ich abschließend einige Worte dem Thema der 'Frau im heutigen
Iran' widmen. Ich hoffe, damit ein klein wenig dazu beitragen zu können, daß wenigstens
ein Teil der Vorurteile und der unrichtig begründeten Meinungen über die muslimische
Frau, über ihr Ansehen, ihre Aufgaben und ihre Aktivitäten in der Gesellschaft abgebaut
werden.
Ich lebe nun schon so manche Jahre hier im Iran und hatte zu den Frauen
dieses Landes schon vor der Revolution guten Kontakt - doch jetzt, nach der Revolution,
bin ich von einem geradezu herzlichen und schwesterlichen Empfinden für sie erfüllt.
Diese gute Beziehung zu ihnen kam natürlich auch durch meine verbesserten Kenntnisse in
der persischen Sprache zustande, die eine breitere Verständigungsbasis ermöglichten.
Jedoch, auch wenn ich die persische Sprache nicht erlernt hätte, würde ich mich den
Frauen dieses Landes stark hingezogen fühlen, zumal ich sie in den Jahren nach der
Revolution mit "neuen Augen" kennen- und schätzen gelernt habe.
Im Wesentlichen sind die Frauen dieses Volkes wie all die vielen
Abermillionen Frauen der ganzen Welt, - mit den gleichen, verborgenen und offenen
Wünschen, mit dem gleichen Sinn für das Menschliche, Gute und Schöne, mit der gleichen
Empfindsamkeit und Zartheit ihres Wesens. Die iranische Mutter ist wie die meisten der
ungezählten Mütter dieser Erde durchdrungen von der gleichen aufopfernden Liebe zu ihren
Kindern. Auch ihr Bemühen und ihre Hingabe gelten dem Wohl der Familie, ihre Freude, ihre
Trauer, ihre Sorgen, ihr Glück und ihr Leid entsprechen - mit geringfügigem Unterschied
- der Jahrtausende alten Melodie der Frauen und Mütter der gesamten Welt.
Trotz dieser wesensmäßigen Gleichheit ist zwischen der Frauengestalt
des heutigen Iran - dem Iran nach der islamischen Revolution - und des Iran vor der
Revolution ein nicht zu leugnender deutlicher Unterschied festzustellen, insbesondere im
Hinblick auf ihre Denkweise und ihr soziales und politisches Bewußtsein.
Das, was mir für den Iran vor der Revolution als typisch und
bezeichnend erschienen war und stets meinen Widerwillen erregt hatte, war die ungeheure
Diskrepanz zwischen der verhältnismäßig kleinen, korrupten Oberschicht - zum
überwiegenden Teil bestehend aus nah und entfernt verwandten Mitgliedern, Freunden und
Sympathisanten der inzwischen des Landes vertriebenen, skrupellosen kaiserlichen Familie,
welche in Gemeinschaft mit den verschiedenen ausländischen Kreisen ihren Überfluß und
Wohlstand der Ausplünderung und Entrechtung des iranischen Volkes verdankte, und der
großen Masse der Bevölkerung, welche sich zur Deckung ihres täglichen
Mindestlebensunterhaltes mühselig abrackern mußte.
Damals meinte ich, in der bedrückenden und beängstigenden Atmosphäre
ersticken zu müssen. Die Tatsache der vielen politischen und an der Tagesordnung
stehenden Verhaftungen sowie im Pahlawi-Regime permanent angewandten, barbarischsten
Foltermethoden, eine in der Welt der Habgier, Selbstsucht und Tyrannei üblichen
Einrichtung zum Niederknüppeln jeglichen Fünkchens Auflehnung seitens der in politischer
Unkenntnis und Unmündigkeit gehaltenen Bevölkerung, deren Probleme, Kümmernisse und
Belange bei den damaligen Verantwortlichen des Staates keinerlei Interesse fanden,
beängstigte mich.
Und ich erinnere mich noch sehr gut an das Straßenbild von damals, an
all die nach dem letzten europäischen Modeschrei gekleideten Damen der High-Society mit
ihrem auffälligen und aufdringlichen Make-up, reinste Abbildungen der Titelfotos der
damals üblichen Sexmagazine, duftend nach teuren Parfüms. Zu jener Zeit waren die Frauen
aus dem Volk weitaus weniger auf den Straßen, Plätzen und in den Kaufhausern der Städte
zu sehen; und wenn, dann größtenteils nur in Begleitung ihrer Familie und nur zur
Erledigung dringender Angelegenheiten.
Das gesellschaftliche Leben wurde von den Lebedamen und Herren der
"Oberen Zehntausend' gestaltet, das heißt, was diese unter gesellschaftlichem Leben
verstanden, nämlich: ihre rege Teilnahme an Club- und Tanzveranstaltungen, ihre Besuche
in Nachtlokalen, Kinos, Hotelbars, ihre fast unbekleidete Anwesenheit in gemischten
Swimmingpools und am Meeresstrand. Auch in den Ämtern, Behörden, Schulen und
Krankenhausern waren diese grell geschminkten Dämchen anzutreffen, doch weniger aus
Interesse an einer sinnvollen Tätigkeit, sondern mehr zum Zeitvertreib, in Amüsierpose.
Obwohl ich damit nicht abstreiten will, daß es auch damals, zu Zeiten
der finsteren Schah-Ära, Frauen gegeben hat, die engagiert und arbeitsbewußt, im Sinne
des Volkswohles, einen Beruf in der Öffentlichkeit ausübten, waren diese doch weitaus in
der Minderheit anzutreffen und gehörten fast ausschließlich der breiten, einfachen
Bevölkerungsschicht oder den wahrhaft aufgeklärten Kreisen an. Die von der im Luxus
prassenden, privilegierten Schicht der Reichen nur von 'oben herab' angesehene oder besser
gesagt 'übersehene' breite Schicht des Volkes, welche ihrer Einfachheit und Armut wegen
mißachtet und diskriminiert wurde, die, da sie die nötigen Geldmittel nicht besaß, um
ihre Kinder auf Universitäten schicken zu können, mehr oder weniger bezüglich
Wissenschaften unwissend blieb und deswegen seitens der Oberschicht als dumm, ungebildet
und proletarisch, als 'Zweite-Klasse-Menschen' verschrieen war, verblieb in der
Zurückgezogenheit.
Still und bescheiden gingen die Angehörigen dieser
Bevölkerungsschicht ihrem täglichen Leben nach und hielten sich von der sogenannten
'Gesellschaft' fern, da sie ohnehin keinen Einfluß und kein Mitspracherecht am
öffentlichen und politischen Geschehen besaßen. Es war eine Zeit, in der sie, die hart
arbeitende Bevölkerung, keine Rechte besaß, eine Zeit, in der der Fabrikarbeiter
vielfach nicht einmal die Erlaubnis erhielt, beispielsweise ein Schräubchen einzusetzen
oder gar Vorschläge zu machen, da dieses zu den Privilegien der ausländischen
Facharbeiter gehörte.
Doch dann kam der Umbruch! Die Oberschicht hatte das Maß ihrer
Arroganz, Übermäßigkeit und Skrupellosigkeit soweit überschritten, daß der Zorn der
entwürdigten und entrechteten Bevölkerung gegen sie ausbrach und anwuchs zu einem Sturm,
der über all diese Ungerechtigkeit, Gier und Völlerei hinwegfegte und die schon lange im
Untergrund schwelende Glut der islamischen Revolution im Iran anfachte zu einer lodernden
Flamme.
Sie alle, die diese neue und für sie so positive Wendung in ihrem bis
dahin so demütigendem Dasein verspürten, strömten gemeinsam auf die Straßen und
Plätze der Städte des gesamten Landes und erkämpften ihre islamische Revolution und
gründeten ihre islamische Republik Iran, deren Staatsform, die auf den islamischen
Prinzipien beruht, von ihnen selbst mit nahezu 100% Mehrheit gewählt wurde, beraten und
geleitet von ihrem großen Führer, Imam Khomeini und der islamischen Geistlichkeit.
Diese Revolution brachte eine gewaltige Änderung und Verbesserung für
die vielen Millionen Menschen dieses Landes mit sich. Sie, die vormals gefüttert worden
waren mit falschen Vorstellungen und Wertmaßstäben, erwachten zu neuem Leben. Diese
revolutionäre Bewegung gab ihnen Mut und die Hoffnung zum Leben zurück, machte sie mit
ihrem eigenen menschlichen Wert, der ihnen in der Pahlawi-Epoche sozusagen abgesprochen
worden war, und ihren bisher brachliegenden und ungenutzten Fähigkeiten und Begabungen
bekannt, zeigte ihnen die eigene Stärke und Kraft und ließ sie wieder zu sich selbst
zurückfinden. Das gesellschaftliche Leben gewann neue Dimensionen und andere, das heißt,
islamische Maßstäbe wurden geltend. Die Situation und Stellung der Frau nahm eine
Wendung von 180 Grad.
Sie, die man zu Zeiten des Reza Khan (damaliger Schah) gezwungen hatte,
den Schleier abzulegen, wogegen sie sich dann nach einiger Zeit erfolgreich widersetzen
konnte, sie, die auch in der Pahlawi-Ära dahingehend ermuntert und animiert wurde, auf
ihren Hidschab 45 zu verzichten, um sich nach der vom Westen diktierten Mode zu
kleiden, befreite sich von allen bisherigen gesellschaftlichen Zwängen und steht heute
als wirklich befreite Frau Schulter an Schulter mit dem ganzen Volk fest im Kampf gegen
all die, die ihre Freiheit gefährden wollen.
Die Frau des heutigen Iran versteht unter der Freiheit, der wirklichen
Freiheit, daß sie sich keinerlei Modegesetzen, Make-up-Richtungen,
Meinungsbeeinflussungen und falsch verstandenen Wertvorstellungen unterwirft, daß sie
sich nicht weiter als Spielzeug, als Puppe oder als Animiermädchen für irgendwelche
Werbeaktionen mißbrauchen läßt, daß sie ihrem Wesen entsprechend wirklich 'Frau' sein
kann. Für sie bedeutet Freiheit, wahre Freiheit, am gesellschaftlichen Leben engagiert
als akzeptierter, gleichwertiger Mensch teilzunehmen, als Frau mit Klugheit und Bildung,
mit wachem Herzen, empfindsam und aufgeschlossen für die Geschehnisse der Zeit, um sich
tatsächlich und effektiv für die Belange der Gesellschaft einsetzen zu können. Sie
ergreift heute Berufe, die der Gesamtheit des Volkes dienlich sind, wie beispielsweise den
der Lehrerin, Ärztin, Krankenschwester etc..
Immer mehr Frauen beginnen, trotz mütterlicher Pflichten, ein Studium.
Sie setzen sich dafür ein, daß in der islamischen Republik Iran in hoffentlich nicht
allzu ferner Zukunft Frauen von Frauen medizinisch betreut und Töchter von Lehrerinnen
unterrichtet werden. Die Frauen sind als Mitarbeiter in nahezu allen Bereichen des
öffentlichen Lebens vertreten, vielfach auch in leitenden Positionen. Und einige der
engagiertesten iranischen Parlamentsabgeordneten sind heute ebenfalls Frauen.
Bei all ihrer Aktivität in der Öffentlichkeit erfährt sie geeignete
und sinnvolle Hilfen durch die Regierung. So wird zum Beispiel die berufstätige Frau
dahingehend unterstützt, Halbtagsarbeiten zu erledigen, um die Fürsorge ihrer Kinder
wahrnehmen und Belastungen ihrer Gesundheit und des familiären Lebens, so weit wie
möglich, vermeiden zu können. Eine Regelung, durch die der Iran wohl beispielgebend für
so manche Länder der sogenannten zivilisierten Welt sein dürfte.
Hierzulande erfährt die Freiheit keine degradierende, entstellende
Interpretation wie zu Zeiten des Pahlawi-Regimes, in der die Frau unter dem Deckmantel der
Freiheit zum Lust- und Schauobjekt abgestempelt wurde. Das Puppenchaos von damals ist
endgültig vorbei!
Im heutigen, islamischen Iran sind die Frauen gleichberechtigt und
haben eine hohe Verantwortung zu tragen, in familiärem, privaten Kreise wie auch im
öffentlichen Leben. Hier, in der islamischen Republik Iran, hat die Frau eine beachtliche
Aufwertung erfahren, denn, um es mit den Worten Imam Khomeinis auszudrücken, die Frauen
bestimmen die Weltpolitik, da sie die Kinder erziehen, auf daß diese stark, mutig und
verteidigungswillig werden, auf daß sie lernen, klar und gerecht zu handeln. Und auch
heute in der Kriegszeit sind es die Frauen, die ermutigen, die trösten, beruhigen, die
dem ganzen Volk Stütze und Vorbild sind in ihrer Standhaftigkeit, Geduld und
Opferfreudigkeit. Sie sind es, die ihre Söhne und Gatten bereitwillig und bewußt an die
Front ziehen lassen, ja, sie sogar dahingehend anregen, damit diese Heimat, Volk, den
islamischen Glauben und die islamische Kultur verteidigen.
Und ebenfalls sie sind es, die, falls ihre Lieben von dem
Verteidigungskampf nicht mehr lebend heimkehren, nicht verzweifeln oder zürnen, sondern
den Schmerz tapfer und geduldig ertragen, in der Gewißheit ihres islamischen Glaubens,
daß ihre an der Front gefallenen Söhne und Männer als Märtyrer in das Paradies
eingegangen sind, jenem ersehnten und gelobten Ort, den die gläubigen Muslime der Welt zu
erreichen versuchen. In der Gedanken- und Vorstellungswelt der Frau des heutigen Iran hat
sich seit der Revolution ein Umbruch vollzogen. Damals strebte sie mehr oder weniger nur
das kleine, familiär begrenzte Glück an, dafür sorgte und mühte sie sich. Doch heute
hat sie sich neben diesem privaten, begrenzten Glück auch das Wohl der Gesellschaft, die
Erhaltung der Freiheit, die positive Fortentwicklung der islamischen Republik, die
geistige, kulturelle, politische, wirtschaftliche Unabhängigkeit nach dem Motto: Weder
Ost noch West, und vor allen Dingen auch die Unversehrtheit ihrer islamischen Lehre zum
Ziele gesetzt.
All diese Punkte sind Motiv für ihre Tapferkeit, ihren Mut, ihre
Geduld, ihr Standhaftigkeit, ihre vielfachen Opfer und Mühen. Und ihr Ziel ist Gott,
dessen Gebote sie befolgt, um seine Güte und Gnade einst zu erfahren. Und, man kann es
wohl so bezeichnen: Der Schlüssel des Erfolges der muslimischen Frau des Iran ist ihr
tiefer, überzeugter und unerschütterlicher Glaube an Gott. Sie ist sich dessen wohl
bewußt, daß ER, Gott, der Schöpfer aller Dinge und des ganzen Universums, der große
Befehlshaber und Ordnende von Zeit und Raum, mächtiger ist, als das gesamte Waffenarsenal
der Welt.
Für das islamische Volk, für seine Frauen, bedeutet das Leben
'Dschihad' 6, so, wie Gott es geboten hat. Und für diesen Dschihad an allen
Fronten sind sie bereit, alles hinzugeben. Sie wissen, daß derjenige, der bei diesem
Dschihad sein Leben hinwegschenkt, als Märtyrer zum Paradies Eingang finden und dort
vereint sein wird mit allen Märtyrern, auch mit Imam Hussain (a.), dem großen Märtyrer
der islamischen Geschichte, dessen Empfehlung in ihnen lebendige Erinnerung ist:
"Es ist besser, in Ehren zu kämpfen und zu sterben, als in
Schande und in Schmach zu leben, in der Knechtschaft von Tyrannen"
Ihre Philosophie des Martyriums entspricht den Worten des großen
islamischen Gelehrten, Schahid Motahhari:
"Niemals wird das Blut eines Märtyrers sinnlos vergossen. Es
verrinnt nicht in der Erde! Jeder Tropfen Blut eines Märtyrers verwandelt sich in
Hunderte und Tausende Tropfen, ja, in ein ganzes Meer von Blut und fließt ein in den
Körper der Gesellschaft, um diese zu neuem Leben zu erwecken".
Die Frau des Iran nach der Revolution hat bewiesen, daß sie wirklich
frei ist, daß sie in der islamischen Republik wirklich die Möglichkeit hat, sich positiv
und frei zu entfalten, ihrer Veranlagung und Überzeugung gemäß zu leben und keinerlei
gesellschaftlichen Vorurteilen und Zwängen ausgesetzt ist. Sie kann den Frauen der Welt
als Vorbild dienen, in ihrer Eigenschaft als Mutter, als Gefährtin des Gatten, als
Schwester des gesamten Volkes.
Die iranische Frau von heute beschreitet bewußt den Weg Hazrate
Fatima-tu-Zahras (a.), der Tochter des Propheten Muhammad (s.), dem Vorbild für Mut,
Einsatz, Tugend und Opferbereitschaft. In der Erklärung der muslimischen Frauen der
Islamischen Republik Iran anläßlich des Geburtstages Hazrate Fatimas (a.) im Jahre 1984
heißt es:
Wir muslimischen, revolutionären Frauen geben zum Geburtstag der
hochverehrten Tochter unseres großen Propheten (s.) bekannt: An diesem Tage der Geburt
des Lichtes geben wir in absoluter Überzeugung bekannt, daß die islamische Führung die
alleinige Garantie ist für die islamische Revolution gegenüber (den Angriffen) der Welt
und für die Herrschaft Gottes auf Erden, daß wir mit unerschütterlicher Treue zu dem
Imam-ul-Ummah stehen und unter Einsatz unseres Lebens auf diesem Wege standhaft und
widerstandsfähig bleiben werden.
In der Überzeugung, daß dieser Kampf segensreich ist, weil - selbst
wenn er 20 Jahre währen sollte - unser Volk wie bisher sich immer weiter Gott nähern und
mehr Unabhängigkeit und Eigenständigkeit erreichen wird, machen wir darauf aufmerksam,
daß wir durch unermüdliche Mühen hinter der Frontlinie, bis zum endgültigen Sieg,
unsere Lieben in ihrem Kampf "Recht gegen Unrecht' unterstützen werden.
In Betonung der Notwendigkeit des wissenschaftlichen Studiums für die
Frauen und des Anstieges ihres Wissens und ihrer Kenntnisse geben wir bekannt, daß wir
uns verpflichten, Berufe wie den der Ärztin, der Lehrerin, der Krankenschwester, die der
psychischen und physischen Fähigkeit der Frau und dem Bedürfnis unserer Gesellschaft
entsprechen, erlernen und ergreifen sowie den Kampf gegen die unheilvollen
imperialistischen Ziele der Welt fortsetzen und helfen werden, die Wünsche und Vorhaben
der islamischen Republik zu verwirklichen.
In dem Wissen, das Wahrhaftigkeit, Würde und Freiheit der Frau in
ihrer Ethik, Ehre und in ihrem Hidschab liegen, in der festen Überzeugung an eine
individuelle und soziale Freiheit, die gemäß der islamischen Richtlinien verwirklicht
wird, machen wir darauf aufmerksam, daß die ruchlose Zeit vorbei ist und wir laut Gebot
unseres geliebten Imam nicht mehr erlauben werden, daß eine Anzahl Gottloser die Ehre
unserer Märtyrer mit den Füßen treten und erneut unsere islamische Gesellschaft
verwunden wollen.
In Kenntnis der großen Aufgabe der Mutter bei der Erziehung ihrer
Kinder - im Glauben an Gott- und ihres Einflußes bei der Entwicklung der Familie, die mit
einem Fundament vergleichbar ist, wird neben unserem Engagement in Gesellschaft und
Politik unser höchstes Bemühen unserer Hauptaufgabe, der Familie, gelten.
Wir muslimischen, iranischen Frauen geben unsere unbegrenzte
Unterstützung für die Freiheitsbewegungen, die für die Befreiung von dem Unheil der
weltweiten Unterdrückung und Gewalt unmenschlicher Regierungen kämpfen, bekannt. Wir
machen alle Frauen auf die Rolle der Frau in der siegreichen islamischen Revolution
aufmerksam und fordern sie auf, sich so weit wie möglich bei dem Kampf gegen die
weltweite Unterdrückung zu engagieren.
Verehrte Leser, an dieser Stelle möchte ich noch auf einen Artikel
aufmerksam machen, den ich in 'Al-Fadschr' las und der meine volle Zustimmung findet:
.. Und so wurde die Frau (in der Vergangenheit) manipuliert,
degradiert, ihr Selbstverständnis, soweit man es ihr überhaupt zugestand, je nach der
herrschenden Notwendigkeit gelenkt und Modeströmungen unterworfen, obwohl ihr in der
Schöpfungsgeschichte eindeutig ihre Position in der Gesellschaft zugedacht worden war.
War sie zuerst nur ein Teil der beweglichen Habe des Mannes, mit nicht mehr Rechten
ausgestattet als Minderjährige und Geistesgestörte, so überzeugte man sie zur Zeit der
industriellen Revolution, daß sie ihre Selbstverwirklichung am besten außerhalb der
Familie, in den Fabriken finden könne und sicherte sich so eine ebenso willige wie
billige Arbeitskraft.
Westliche und östliche 'Revolutionen' nahmen sich schließlich der
Frau an und schufen aus ihr, je nach Bedarf, eine Femme fatale eine aufopferungsvolle
Mutter oder eine An- und Ausziehpuppe. Der Gegenschlag, der aus den Reihen der Frauen
selbst kam, war dementsprechend radikal. Das Schlagwort hieß: Emanzipation - gleiches
Recht für Mann und Frau. Der Fehler, den die neue Bewegung dabei machte war der, daß sie
glaubte, unter den Frauen kein Vorbild finden zu können und sich deshalb an den Männern
orientieren zu müssen: Man forderte identisches Recht und nicht adäquates Recht. Bis
jetzt hatte die Gesellschaft aus der Tatsache, daß sich die Frau in bezug auf ihre
körperlichen Fähigkeiten und ihre psychischen Eigenschaften vom Mann unterscheidet, das
Recht zur Unterdrückung der Frau abgeleitet. Deshalb glaubten die Frauen, die Ursache
ihrer Unterdrückung beseitigen zu können, indem sie den Grund und sich selbst
verleugneten.
Doch so sehr uns die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen
Individuen vor Augen geführt werden, so hartnäckig versucht man sie bei den Menschen,
wenn auch vergeblich, 'wegzuerziehen'. Was aber wäre der Weg eines gläubigen Menschen,
der auf die gottgewollte Ordnung vertraut? Mußte es für einen solchen Menschen nicht
wunderbar sein zu wissen, daß sich Mann und Frau eben auf Grund ihrer verschiedenen
Eigenschaften ergänzen und erst im Miteinander eine harmonische Einheit bilden?
Gott sagt uns im Heiligen Qur'an:
Sie (die Frauen) sind für Euch und Ihr für sie ein Gewand.
(Heiliger Qur'an 2,187)
Müßte es für diesen Menschen, der daran glaubt, das nichts ohne Sinn
und Ziel geschaffen wurde, nicht eine Selbstverständlichkeit sein, seine Fähigkeiten und
Talente optimal einzusetzen?
Die vornehmste Fähigkeit der Frau, die allerdings immer als Schwache
ausgelegt wurde, ist die, Kinder zur Welt zu bringen. Vom ersten Moment der
Schwangerschaft an ergibt sich eine körperliche und bald auch eine psychische Verbindung
zwischen der Mutter und dem werdenden Leben. Diese Verbindung bleibt auch nach der Geburt
aufrecht und ihre frühzeitige Unterbrechung hat, wie längst bewiesen wurde,
katastrophale Folgen. Deshalb müßte der Mutter Gelegenheit gegeben werden, sich solange
wie möglich um ihr Kind kümmern und es zu einem gottesfürchtigen Menschen erziehen zu
können.
Die Frau aber, die den größten Teil ihrer Zeit zu Hause verbringt,
ist wie die Geschichte zeigt, in ständiger Gefahr, ausgenutzt zu werden. Sie ist in
Gefahr, ohne sich dagegen wehren zu können, mit größter Selbstverständlichkeit als
kostenlose Haushaltsmaschine 'verwendet' zu werden. Es bedarf also einer umsichtigen
Vorsorge, um die Frau vor einem solchen Schicksal zu bewahren. Besonders wünschenswert
wäre es natürlich, wenn sie für ihre Arbeit im Haushalt bezahlt würde, aber das ist
eine Forderung, welche die Frauen erst in den letzten Jahren zu erheben wagten. Diese
Forderung jedoch wurde bereits vor 1400 Jahren zum Gesetz erhoben, als nämlich Gott durch
seinen Propheten den Islam verkünden ließ!
Der Islam geht aber noch einen großen Schritt weiter bei der Wahrung
der Rechte der Frau: Nicht nur, daß der Mann für alle Bedürfnisse der Frau sorgen muß,
er kann sie auch nicht zwingen, auch nur einen Handgriff im Haushalt zu verrichten! Ja sie
hat sogar das Recht zu verlangen, daß an ihrer Stelle eine bezahlte Arbeitskraft die
notwendigen Arbeiten verrichtet! Falls sie sich entschließt, außerhalb des Hauses Arbeit
zu suchen, hat der Mann kein Recht auf das von ihr erworbene Geld, ebensowenig wie auf das
eventuell in die Ehe mitgebrachte Vermögen:
"... Den Männern steht ihr Anteil zu von dem, was sie erworben
haben. Ebenso den Frauen..."
(Heiliger Qur'an 4:32)
Der Islam, dem es als erste und einzige Ideologie gelungen ist, der Ehe
als der am wichtigsten und deshalb auch am gefährdetsten Grundeinheit der Gesellschaft
gerecht zu werden, traf aber auch noch weitere Vorsorgen für ihren Schutz und den Schutz
der Frau: Das deutlichste Zeichen für ihre Versklavung sind die in kürzesten Abstanden
wechselnden Modetrends, denen sich die westliche Frau zu unterwerfen hat. Andererseits
haben es 'Puppenspieler' unserer Zeit auch geschafft, im Bewußtsein des Menschen Wert-
und Moralvorstellungen zu zerstören. Sie haben es geschafft, indem sie den Körper der
Frau entblößen, die Frau, so paradox es klingen mag, ihrer Weiblichkeit berauben.
Der Islam hingegen rät der Frau, ihre Reize vor fremden Männern zu
bedecken und schiebt damit der sexuellen Ausbeutung der Frau einen Riegel vor. Indem sie
sich nur für ihren eigenen Mann schön macht, trägt sie, wenn auch natürlich nur zum
Teil, zu einem harmonischen Eheleben bei. Es gibt noch viele andere Regelungen im Islam,
die der Vervollkommnung der Familie und damit der Gesellschaft dienen.
Einem jeden, der sein Kind küßt, wird eine gute Tat ins Buch seiner
Werke geschrieben! Wer nicht gnädig ist, wird auch nicht begnadigt werden.
(vom Propheten Muhammad (s.))
Küßt Eure Kinder häufig! Ein jeder Kuß bedeutet eine höhere Stufe
im Paradies!
(von Imam Sadiq (a.))
Der Prophet Muhammad (s.) sprach: Sagt ein Mann zu seiner Frau:
'Ich liebe Dich' so werden diese Worte für allezeit in ihrem Herzen
bewahrt sein!