Imam Hassan und Imam Hussein
die Enkel des Propheten
Einleitung
Die Philosophie, die dem Vertrag Imam Hassans (a.) zugrunde
liegt sowie viele ähnliche Probleme lassen sich durch die
authentischen und zuversichtlichen Quellen und Beweise durchaus
klarstellen. Einen Teil diese Problems erklären wir hier kurz
in diesem Aufsatz. Bevor wir jedoch fortfahren, möchten wir auf
folgendes aufmerksam machen:
Was Schiiten in bezug auf die Imame glauben, unterscheidet sich
in einigen Punkten von anderen Lehrmeinungen. So sehen manche andere
keine Gefahr darin, wenn behauptet wird, dass andere Menschen
zufällig einmal klüger und weiser seien als der rechtmäßige Imam.
Sie glauben, das auch der rechtmäßige Imam, einen Fehler oder eine
Sünde begehen könnte. Und die Tatsache, das ein Anführer der Muslime
Fehler begeht, scheint für manch andere Lehrmeinungen kein Problem
zu sein. Das ist zu erkennen in ihren eigenen Büchern, in denen Abu
Bakr (der erste Kalif) sagt:
"Ich habe die Führung euere Interessen in die Hand genommen,
obwohl ich nicht besser bin als ihr. Unterstützt mich, wenn ihr mich
auf dem rechten Weg findet, und leitet mich wenn ich einer falschen
Spur folge !" 1)
Ebenso wird von Omar (dem zweiten Kalifen) berichtet, das er
bezüglich der Brautgabe (Mahr) für die Frauen eine Meinung vertrat,
die der qur'anischen Forderung nicht entsprach. Eine Muslime wies
ihn auf seinen Fehler hin, und Omar stimmte ihr zu :
" Viele Menschen sind klügere und bessere Rechtsgelehrte als
Omar!" 2)
Die Schiiten glauben aus auf Vernunft und Überlieferung gut
fundierten Gründen, das der Rechtmäßige Imam von Gott selbst - durch
die Aussage des Propheten (s. ) - berufen wird , um die
Aufgabe des Propheten fortzusetzen und schrittweise zu
erfüllen. Aus diesem Grund ist für ihn unerlässlich, das
er von Fehlern und Sünde frei ist und klüger als andere, um dadurch
fähig zu sein, die islamische Nation zum Heil zu führen.
Der Prophet des Islam (s.) hat zu einem seiner treuen Gefährten,
Ammar ibn Yassir, gesagt:
"Wenn alle Menschen ein Weg einschlagen, und Ali einen anderen
wählt, dann gib du dem Weg Alis den Vorzug, trenne dich von den
anderen! O Ammar! Nie wird Ali Dich ohne Führung lassen, nie würde
er dich in die Irre oder in die Dunkelheit führen. O Ammar! Ali zu
folgen und ihn zu gehorchen, heißt mir zu folgen und zu
gehorchen, und mein Gehorsam gilt dem Erhabenen und Gütigen
Allah." 3)
Als dieser große Mann den Menschen empfahl, festzuhalten an den
beiden kostbarsten Werten, (von denen eines das andere ergänzt
)erklärt er ihnen, das die eine Komponente der Qur'an sei und die
andere seine auserwählten Nachfolger von den Mitgliedern seines
Hauses (Ahl-ul-Bait , das sind die Imame), und der Prophet
(s.) sagte:
"Eilt ihnen nicht voraus und bleibt nicht zurück, sonnst
werdet ihr Zugrundegehen, und belehrt sie nicht, denn sie wissen
mehr als ihr!" 4)
Wir glauben von den Imamen, dass ihr Wissen von Gott kommt und
nicht (nur) menschlich ist. Sie haben ihre Pflichten aus demselben
Buch gelernt, nach der Botschaft, die dem Propheten offenbart wurde,
und kamen ihnen gewissenhaft nach. Ihr Handeln oder ihr Stillhalten,
ihr Sprechen oder ihr Schweigen ist allein abhängig von Gottes
Gebot. Nichts würden sie tun ohne den Willen und das Gebot
Gottes, 5) wie es der Prophet über Imam Hassan (a.)
und Imam Hussein (a.) gesagt hat:
"Beide, Hassan und Hussein sind Imame (Führer); ob sie nun
eingreifen und Stellung beziehen oder sich ruhig verhalten."
6)
In dieser Äußerung findet sich ein Hinweis auf Imam Hassans (a.)
Friedensvertrag und Imam Husseins Wiederstand, dass nämlich
beides zum Wohle des Islam und der Muslime war. Beide taten
ihre Pflicht, so wie sie Ihnen von Gott bestimmt war,
und deshalb kann niemand ihr Handeln kritisieren, sei es nun
Frieden oder Krieg.
Auf der Grundlage dieses festen Glaubens und Denkens, und
allein aus diesem Grund folgen die Schiiten ihren Imamen ohne Wenn
und Aber. Sie fühlen sich ihnen zu absolutem Gehorsam verpflichtet
und sehen es als ihre Pflicht an, ihrem Befehl Folge zu
leisten, ob es sich nun um Wiederstand oder Stillhalten
handelt, ob es gilt, die Stimme zu erheben oder zu
schweigen, und zwar so, dass sie sich auch dann daran
gebunden fühlen, wenn sie - die Imame - etwas befehlen,
dessen Durchführbarkeit und Nutzen nicht jedem einsichtig ist.
Sie tun es, denn der Imam ist ohne Fehler und ohne
Schuld, und was er auch befiehlt, geschieht im Gehorsam
gegen Gottes Gebot und in völliger Übereinstimmung mit dem,
was zum Wohle des Islam und der Muslime dient.
Sahl Khorasani gehorchte Imam Jafar Sadiq (a.) nur begrenzt:
Khorasani sprach zu Imam Sadiq (a.): "Warum erhebst du dich
nicht gegen die Usurpatoren, um dein Recht (zur Führung) zu
erkämpfen, wenn doch allein in Khorasan (westliche Provinz im
heutigen Iran) an die Tausend bereit sind, dich mit ihren
Schwertern zu verteidigen?" Imam Sadiq befahl, den Ofen
anzuzünden und sagte: "O Khorasani, steh auf und steige in den
Ofen!" Khorasani entgegnete: "O Sohn des Propheten! Übergib mich
doch nicht den Qualen des Feuers, und vergib mir meinen
Fehler!" Imam: "Ich habe dir vergeben!" In diesem Augenblick trat
ein wahrer Anhänger des Imam, namens Harun Madschi, mit
den den Schuhen in der Hand ein. Der Imam befahl ihm,
die Schuhe fallenzulassend und in den Ofen zu steigen. Ohne
Wort warf Harun seine Schuhe weg und stieg in den Ofen. Der
Imam unterhielt sich mit Sahl und erklärte die Gegebenheiten in
Khorasan, als wäre er Jahre lang dort gewesen, dann
sagte er zu ihm: "Steh auf und schau in den Ofen!" Khorasani stand
auf und sah Harun Madschi darin sitzen, ganz behaglich und
ohne dass das Feuer ihn bedrängt. Harun kam heraus aus dem
Ofen, und der Imam fragte Sahl: "Wie viele in Khorasan sind
diesem gleich (die sich unseren Befehlen fügen würden, ohne
den geringsten Widerspruch zu erheben)? Sahl: "Bei Allah,
nicht ein einziger!" Der Imam: "Wir wissen sehr wohl, wann es
Zeit ist, sich zu erheben und Widerstand zu leisten. Und
es ist nicht notwendig, dass andere uns leiten und belehren!"
7)
Harun Madschi wusste sehr gut, dass der Imam frei war von
Fehler und Irrtum, welcher Art auch immer, und deshalb
ist es an uns, uns seinem Befehl zu fügen als eine heiligen
Verpflichtung. Und deshalb hatte Harun dem Befehl des Imams
nicht widersprochen und ihn ohne Widerrede angenommen.
Dies ist klar und eindeutig die Meinung der Schiiten bezüglich
ihrer frommen und von jeder Schuld und Sünde freien Imame.
Aufgrund dieser Philosophie und dieser festen Überzeugung erheben
sie keinen Einspruch und kritisieren auch nicht, wenn das
Verhalten der Imame und dessen Begründung nicht klar verständlich
scheint. Wenn sie z. B. die Philosophie, die
Imam Hassan (a.) Friedensschluss und Imam Husseins (a.) Wiederstand
zugrunde liegt, nicht verstehen, so würden sie doch nie
dagegen sprechen und ganz sicher sein, dass alles, was
die Imame tun, nur das Beste ist und die getroffene
Entscheidung voller Würde und gerechtfertig ist.
Hier nun ist es an der Zeit, einige authentische und
zuverlässige Quellen heranzuziehen, um den Grund für Imam
Hassans (a.) Frieden und Imam Husseins Widerstand einer näheren
Prüfung zu unterziehen.
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1) Tabqaat-e Ibn-e Saad, Vol. III, pp.
129; Tarekh Tabari pub. Vol. IV, pp. 1829;
Seera Ibn Heshsham, pub. Egybt 1375 - Vol. III R
IV, pp. 660
2) Tafseer-e Kashshaaf, Vol. I, pp. 491;
Dur-rul-Mansoor, Vol. II, pp. 133; Tafseer
Imam Fakhr-e Raazi, Vol. VIII, pp. 13
3) Ghaayat-ul-Maraam Bohraani, p. 208
4) Faraaid-us-Simthain
5) Usool-e Kafi, Vol. I, p. 279
onwards
6) Ilah-ush-Sharaaye Suddooq, pub. Qum,
p. 200; Bihaar-ul-Anwaar, Vol. XXXXIV,
p. 2
7) Manaqib ibn. e Schahr Aashob, pub. Najaf,
Vol: III, pp. 362; Bihaar-ul-Anwaar, Vl,
XXXXII, p 123
Wenn wir die Wahrheitsgemäßen Texten der islamischen Geschichte
einer sorgfältiger Prüfung unterziehen, so finden wir , das es
nicht Imam Hassan (a.) war der den Vertrag abschließen wollte,
sondern das dieser ihm vielmehr aufgezwungen wurde. Die inneren und
äußeren Umstände der islamischen Länder waren so, das der
Vertrag Imam Hassan (a.) als notwendiges und unvermeidliches Muss
aufgezwungen wurde. Hätte ein anderer Imam als Imam Hassan
(a.) sich dieser Situation gegenübergesehen, so hätte auch er
keinen anderen Ausweg gehabt.
Wir wollen nun die inneren und äußeren Bedingungen, die in
jenen Tagen in den islamischen Ländern gegeben waren, näher
untersuchen.
Der äußere Stand der Situation
Wir wissen sehr gut, das das Oströmische Reich durch den
Islam großen Schaden erlitten hatte. Daher wartete es auf eine
Gelegenheit, der starken und sicheren Regierung des Islam einen
gewaltigen Schlag zu versetzen .
Durch die gründliche Prüfung der islamischen
Geschichtsschreibung, zu denen auch die " Geschichte des
Jakubi " gehört, ist ganz offensichtlich, das die römischen
Herrscher bei der Nachricht vom Aufmarsch der Truppen zwischen Imam
Hassan (a.) und Muawiya endlich die günstige Gelegenheit
sahen, ihren lange gehegten Wunsch zu verwirklichen,
darum begann ihr Aufstand. Hätte Imam Hassan (a.) den Krieg
gegen Muawiya fortgeführt und in die Länge gezogen, so hätten
die Feinde des Islam ihm einen solchen Schlag versetzt und ihn so in
seinen Fundamenten erschüttert, das sich der Islam davon nicht
mehr hätte erholen können.
Es erhebt sich nun die Frage, was ein so tief gläubiger
Mann wie Imam Hassan (a.) der ja am Ursprung des Islam geboren und
erzogen wurde und ihn wie seinen Augapfel hütete, zur
Verteidigung einer so großen Sache anderes hätte tun können als die
Bitterkeit dieses Vertrages und die seelische Qual auf sich zu
nehmen ?
Zeitgenossischer Zeuge der heiklen islamischen Politik in jenen
Tagen ist Jakubi, der berichtet:
" Nach Abschluss des Vertrages, als Muawiya nach Syrien
zurückkehrte , berichtete man ihm , das die
Aufständischen von Rom ihm mit einem großen Heer entgegen kämen.
Muawiya entschloss sich zu nächst, einen Pakt abzuschließen
. Aber nachdem er seine Truppen verstärkt und neue Kräfte
gesammelt hatte , zog er gegen die Römer zu Felde und gewann.
Die besiegten Römer stimmten zu, ebenso viel Tribut zu zahlen
wie zuvor ihnen gezahlt wurde . Aber Muawiya weigerte sich
diese Geld ( an das rechtmäßige islamische Oberhaupt - Imam Hassan
(a.) zu zahlen ). " 8)
Die Aussage Jakubis erklärt, das die Römer zu der Zeit
, als Imam Hassan (a.) seine Truppen zusammen rief , den
Plan fasten, das islamische Territorium an verschiedenen
Fronten anzugreifen , aber dank Imam Hassan (a.) Politik
gelang ihnen ihr Vorhaben nicht.
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8) Tarekh Yakobi , Vol. II pp. 206 pub.
Najaf
Wer sich die Lebensgeschichte Imam Hassan (a.) ansieht,
wird feststellen, dass zu Lebenszeiten seines verehrten
Vaters, Amir-ul-Muminin (Imam Ali (a.)), sei Platz im
Kampf gegen die Feinde immer in den vordersten Reihen war. Es
ist eine bekannte Tatsache, dass er in Kamelschlacht allen
anderen voraus die Fahne des Islam hisste und mit ganzem Herzen
kämpfte. 9) Auch in der Schlacht von Siffin war er
dabei, Imam Ali (a.). 10)
Er kannte keine Furcht und war ein leidenschaftlicher Kämpfer für
das Recht und die praktischen Erfordernisse, und das in einem
solchen Maße, dass er, als ihm der Vertrag aufgezwungen
wurde, Muawiya kritisierte und dessen Schwächen
aufzeigte. Als Muawiya nach Abschluss des Vertrages nach Kufa
kam, verlangte er Imam Hassan (a.) solle auf den Mimbar
(Kanzel) steigen - vielleicht in der Absicht, ihn als nun
entmachteten Imam zu demütigen.
Imam Hassan (a.) bestieg den Minbar, und dann sprach er von
dem, was seine Familie getan und den Diensten, die sie
im Namen des Islam geleistet hatte. Und er sagte, dass
Muawiyas Führung nicht rechtmäßig sei und in das Verderben führen
werden. Er ermahnte alle und drohte denen, die der
Omajjaden-Herrschaft zugestimmt hatten. Als Muawiya sah,
wie sich die ganze Angelegenheit gegen ihn wandte, war er tief
beschämt.
Wir wollen nun untersuchen, war schließlich geschah.
Warum war ein so tapferer Mann wie Imam Hassan (a.) bereit,
mit Muawiya einen Vertrag abzuschließen?
Er wusste sehr gut, dass die Leute von Kufa nicht
zuverlässig waren, nicht treu und geradlinig in ihrer
Art. Zwar hatten sie ihm scheinbar Treue geschworen,
dass sie kämpfen würden, wenn der Imam sich für Krieg
entschied, und dass sie, wenn er sich zum Frieden
entschlösse, ihm ebenso folgen würden. Heimlich aber
sympathisierten sie, beeindruckt von dessen Reichtum und
Prachtentfaltung, mit Muawiya.
Imam Hassan (a.) wusste, dass die Leute von Kufa heimlich
mit Muawiya Verbindung aufgenommen hatten, ihm ihre
Unterstützung zusicherten und dass sie Imam Hassan (a.) sogar
ergreifen und Muawiya übergeben würden, wenn dieser es
wollte. Und er wusste auch, dass einer seiner
Heerführer, Obaidullah, Bestechungsgeld von Muawiya
angenommen hatte und in der Nacht mit 8000 Soldaten zu ihm gestoßen
war. Er sah, wie Muawiya falsche Gerüchte in Umlauf
brachte, Imam Hassan (a.) habe mit ihm einen Waffenstillstand
ausgehandelt, und mit diesem Betrug erreichte er es, die
betrogenen Truppenzug demoralisieren. Imam Hassan (a.) wusste
sehr gut, dass es unmöglich war, mit einer so geringen
Streitmacht gegen Muawiya zu kämpfen, und im Hinblick auf
Schutz und Sicherheit für den Islam und die blieb ihm keine andere
Möglichkeit, als zu einer Verständigung zu kommen.
Um diese Tatsache näher zu erhellen, lassen wir den
historischen Bericht folgen:
Jaqubi erzählt: "Nach dem Märtyrertum Imam Alis (a.) schwor das
Volk Imam Hassan (a.) den Treueid. Imam Hassan (a.) setzte ein
Heer von 12000 Soldaten in Marsch, um unter dem Befehl von
Obaidullah bin Abbas gegen Muawiya zu kämpfen. Obaidullah war
verpflichtet, sich vor Kampfhandlungen mit Qais bin Saad zu
beraten. Obaidullah marschierte, aber als Muawiya die
Nachricht vom Tode Imam Alis (a.) erhielt, kam er in 18 Tagen
nach Musal, und am Ende standen seine Truppen denen von Imam
Hassan (a.) gegenüber. 11)
Muawiya schickte Bestechungsgeld an Qais, entweder,
um ihn auf seine Seite zu bringen oder Imam Hassan (a.) zum Aufgeben
zu zwingen. Qais, ein kühner und frommer Mann,
weigerte sich, das Geld anzunehmen. Muawiya schickte
genau den gleichen Betrag an Obaidullah bin Abbas, und dieser
verriet seinen Glauben, wechselte die Fronten und stieß mit
seinen 8000 Soldaten zu Muawiya. Aber Qais kämpfte
standhaft, und schließlich schickte Muawiya seine Späher in
Imam Hassans (a.) Lager, um wieder die Gerüchte
auszustreuen, dass Qais mit Muawiya heimlich verhandelt
habe, während man den Truppen von Qais erzählt, der Imam
habe mit Muawiya einen Waffenstillstand ausgehandelt. Auf
diese Weise wurden die Truppen Imam Hassans (a.)
auseinandergetrieben, und so geschah es, dass
Muawiya, immer auf der Hut vor Betrug und List, einige
bekannte und angesehene Männer, denen das Volkvertraute,
aussandte, um mit Imam Hassan (a.) zusammenzutreffen.
Sie hatten den Befehl, sobald sie zu dieser Zusammenkunft
angemeldet wären, das Gerücht auszustreuen, dass Imam
Hassan (a.) mit Muawiya die einzelnen Punkte des Vertrages
ausgehandelt habe.
Daraufhin stürmten die Truppen Imam Hassan (a.) ohne nach den
tatsächlichen Fakten zu fragen, sein Zelt und
plünderten, was ihnen in die Hände fiel. Imam Hassan
(a.) bestieg sein Streitross und ritt nach Sabat. Ein Mann
namens Jarrah bin Sinan lauerte im Gebüsch für ein Attentat auf Imam
Hassan (a.) und brachte ihm mit dem Dolch eine klaffende Wunde
bei. Diese Wunde schwächte den Imam lebensgefährlich und man
brachte ihn krank nach Medina. Das Volk ließ ihn im
Stich, Muawiya kam in den Irak und entschied die Situation für
sich. Die Krankheit Imam Hassan (a.) verschlimmerte
sich, und in diesem Augenblick, wo er nicht an Krieg
denken konnte und seine Verbündeten auseinandergetrieben worden
waren, nutzte Muawiya die Gelegenheit, ihm den Vertrag
aufzuzwingen. Darum also reckte Imam Hassan (a.) sich auf der
Kanzel (Minbar) hach auf, lobte Gott, segnete den
Propheten und sagte:
"O mein Volk, Gott segnete euch mit der Leitung durch
den Besten von uns (dem Propheten) und bewahrte euch durch den
Zweiten (Imam Ali (a.)) unter uns vor Blutvergießen. Ich
schloss einen Vertrag mit Muawiya und übergab ihm die sichtbare
Macht und Herrschaft. " 12)
Der verstorbene Scheich Mufid schrieb im " Kitab-ul-Irschad":
Imam Hassans Heer bestand aus ganz verschiedenen Gruppen, z.
b. seine und seines Vaters engsten Anhänger , dann die
Kharijiten , die Imam Hassan (a.) gar nicht
unterstützen, sondern lediglich gegen Muawiya kämpfen wollten
. sowie all jene , die der aufgehäufte Reichtum um den
Verstand bringt , so oder so , und schließlich die Fanatiker
, die nur ihrem Stammesoberhaupt folgten. "
Das ist der Grund, warum die Soldaten nicht standhielten ,
sich zurückzogen und so rasch die Verteidigung des Imams aufgaben ,
das sogar einige Stammesoberhäupter an Muawiya schrieben, ihm
Gehorsam gelobten und versprachen . ihm Imam Hassan (a.)
auszuliefern. Muawiya sandte Briefe in aller Eile an Imam Hassan 8a.
s) , Qais bin Saad , der als Obaidullah bin Abbas´
Stellvertreter ernannt worden war, benachrichtigte Imam Hassan 8a.
s) , das Muawiya Obaidullah für sich gewonnen hatte, und deshalb
Bestechungsgeld für ihn bereithielt , von denen die Hälfte des
Betrages unverzüglich gezahlt werden sollte und der Rest bei seinem
Eintreffen in Kufa. Obaidullah stieß tief in der Nacht zu Muawiyas
Heer. So kam die Missgunst und Unlauterkeit derer an das Licht, die
doch zur engsten Umgebung von Imam Hassan (a.) gehört hatten.
Dieser wurde sich bewusst, das außer der kleinen Gruppe treuer
Anhänger niemand zu ihm hielt und deshalb , bar jeder
Unterstützung , schloss er mit Muawiya einen Vertrag, obwohl
er wusste , das Muawiya nur auf Betrug aus war , das also der
Vertrag eine Farce war. 13)
Durch alles, was bisher geschrieben wurde, ist eindeutig
klarr, das Imam Hassan (a.) durch die interne Sachlage in jenen
Tagen gezwungen war, den Vertrag mit Muawiya abzuschließen,
das er keine Alternative hatte. Darum sagen wir , das dieser für ihn
so wichtige Vertrag ihm aufgezwungen wurde, und das er ihn
nicht freiwillig einging.
Seinen Anhänger erklärte der Imam die Dringlichkeit des Vertrages
so:
"Ich schwöre bei Allah, hätte das Volk treu zu mir
gestanden und mich unterstützt, so hätte der Himmel Glück und
Segen kommen lassen wie Regen , und die Erde hätte ihre Gaben
verschwenderisch an sie ausgeteilt, - und Muawiya hätte nicht
so gierig nach dem Kalifat verlangt. Der Prophet des Islam musste
von Mekka Abschied nehmen und seine Anhänger suchten Zuflucht in
einer Höhle. Hätte man ihn unterstützt, nie hätte er
Mekka verlassen und sich in die Höhle geflüchtet. Von der Zeit
an (nach dem Propheten (s.)) ist die islamische Nation anderer
gefolgt und hat uns verlassen, uns blieb nur der Vertrag als
Pflicht. 14)
"Bei Allah, hätte ich gegen Muawiya gekämpft, die
Menschen hätten mich ergriffen und mich ihm ausgeliefert. "
15)
"Ihr wisst nicht, was ich getan habe. Bei Allah,
alles was ich getan habe , geschah zum Besten der Schiiten (aller
Zeiten über denen die Sonne erscheint und wieder untergeht). Ich
nahm dies an um der Muslime willen , um sie vor Blutvergießen zu
bewahren. "16)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . .
9) Al Imamat was-Siyasat - Vol. I. pp. 77
10) Al Imamat was -Siyasat-Vol. I. pp. 108
11) Yakobi Vol. II. p. 204. pub. Najaf
12) Tarekh Tabari, Vol. VII. p. 2
13) Kitab-ul-Ischad. pp. 171-172 . briefly
14) Bihaar -ul-Anwar. Vol XXXXIV -p. 23
15) Bihaar -ul-Anwar. Vol XXXXIV -p. 21
16) Bihaar -ul-Anwar. Vol XXXXIV-p. 19/56
Muawiya war Statthalter von Syrien seit der Zeit des zweiten
Kalifen Omar ibn Khattab. Da Omar ihn achtete, nahm er eine
bedeutende Stellung ein, so das er in den Augen des Volkes
Miqdad, Abu Dharr und Ammar an Bedeutung gleichkam. Das Volk hatte
keine Vorstellung von seinem Charakter, dieser Mischung aus
Betrug und Heuchelei in seinem Handeln. Sie konnten ihn einfach
nicht so sehen, wie er wirklich war. Er unterwarf mit großer
Schlauheit jeden, der gegen ihn rebellierte. Er verbarg
seine Intrige Natur und seine verbrecherische Taten und täuschte das
Volk mit der Vorspielung seiner Liebe zum Islam. Er ging sogar so
weit, Feindseligkeit gegen einen so frommen und integren Mann
wie Imam Ali (a.) zu hegen und versuchte, das als Rache für
den Tod Osmans (des dritten Kalifen, der ermordet wurde)
hinzustellen.
Es ist ganz offensichtlich : Hätte Imam Hassan (a.) unter diesen
Umständen mit Muawiya gekämpft und wäre er in der Schlacht getötet
worden, so wäre sein Blut umsonnst vergossen worden.
Muawiya hätte es arglistig als einen politischen Krieg hinstellen
können und folglich wäre das wahre Gesicht Muawiyas im Dunkeln
geblieben. Durch den Vertrag aber wurde das Blut der Muslime
gerettet und die Gefahr für den Islam abgewehrt. Das wahre
Gesicht Muawiyas wurde allen sichtbar.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch , das der
Inhalt des Vertrages von Imam Hassan (a.) so arrangiert wurde
, das dadurch Muawiyas wahrer Charakter enthüllt
wurde.
Ein Teil des Vertragsdokumentes lautete folgendermaßen:
"Muawiya verpflichtete sich , nach dem Heiligen Qur´an und der
Sunna des Propheten zu handeln; keinen Nachfolger für sich zu
ernennen; Ali (a.) und seine Anhänger , Mitstreiter und
Freunden sollen niemals bedrängt und unterdrückt werden und gegen
Ali (a.) sollen keine Schmähungen ausgestoßen werden 17)
" Muawiya durfte sich auch nicht Amir- ul- Muminin (Fürst der
Gläubiger) nennen, woran er sich allerdings nicht
hielt.
Und Muawiya hielt nicht eine einzige Klausel des Vertrages
ein. Nach Abschluss des Abkommens kam er nach Nakhliya ,
einem Ort in der Nähe von Kufa, und sagte in einer seiner
Ansprachen :
"Bei Allah , ich habe nicht gegen euch gekämpft ,
damit ihr beten, fasten , die Pilgerfahrt (Hadsch)
machen und Almosen (Zakat) zahlen könnt, denn all das beachtet
ihr ja schon - ich aber habe mit euch einzig und allein um die
Herrschaft gekämpft. Mein Plan war erfolgreich und nun erkläre ich
feierlich , das alle Abmachungen des Vertrages , den ich mit
Hassan abgeschlossen habe , nichtig sind :Ich zertrample sie mit
meinen Füßen. Ich werde sie nie erfüllen. "
So wurde das wahre Gesicht Muawiyas offenbar, das so lange
hinter der Maske von Verstellung und Heuchelei verborgen war.
Alle erfuhren, das er kein anderes Ziel hatte als die
Herrschaft über die islamischen Territorien - mit seiner ehrlosen
Handlungsweise, mit der Zurschaustellung von Pomp und
Prachtentfaltung - und nicht im geringsten das Wohl des Islam und
der Muslime. Als er schließlich sein egoistisches Ziel
erreichte, vergaß er den heiligen Quán , die Sunna des
Propheten und alle Vereinbarungen des Vertrages und zertrampelte
alles mit seinen Füßen.
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17) Bihaar -ul-Anwar. Vol. XXXXIV. p. 64
Retter des Islam ,
Inbegriff der Selbstaufforderung, Selbstverleugnung und
Selbstlosigkeit
Ein paar Tage vor Imam Husseins (a.) Geburt träumte Umm-ul-Fadhl
, die Frau des Abbas ibn - e Abdull Muttalib , das sich
ein bisschen Fleisch vom Körper des Propheten (s.) löste und ihr in
den Schoß viel. Als man ihn deswegen befragte, deutete
der Prophet (s.) den Traum und sagte zu Umm-ul-Fadhl :
"Meine Tochter Fatima wird einen Sohn gebären, und das Kind
wird dir zur Pflege gegeben. "
Diese Erklärung machte Umm-ul-Fadhl sehr glücklich . Gespannt
erwartete sie den Tag , an dem ihr Traum in Erfüllung gehen sollte.
Schließlich kam der große Tag. Am 3. des Monat Schaban,
im 4. Jahr nach der Hidschra, den Auszug des Propheten
von Mekka nach Medina, wurde Imam Hussein (a.) geboren mit den
übernatürlichen Zeichen, die die Geburt mancher Auserwählten
Allahs begleitet haben.
Als Imam Hussein (a.) geboren wurde, erschien der Engel
Gabriel vor den Propheten (s.) grüßte erberbietig und sagte: " O du
, der von Allah so sehr geliebt wird, der Allmächtige ,
sendet dir seinen Segen und die Fülle seiner Gnade und will,
das du Ali und Fatima zur Geburt des Kindes beglückwünscht ,
das Hussein heißen soll, denn unter diesen Namen ist er den
Himmeln bekannt. "
Der Engel fuhr fort: "O Prophet Allahs, ich bin tief
betrübt wegen dieses Neugeborenen Sohnes von Fatima (a.), der
Unsägliche Schwierigkeiten, Nöte, Wunden und Schmerzen
erleiden wird. Er wird schließlich mit all seinen treuen Anhängern
den Märtyrertod erleiden in einer Wüste namens Karbela an den Ufern
des Euphrat im Irak , es wird eine Krise geben , und der
Bestand dieser Offenbarten Religion für die Menschheit wird vom
Husseins, deines Enkelsohnes abhängen."
Als er dies hörte, wurde der Prophet (s.) natürlich sehr
traurig.
Unmittelbar nach der Geburt Husseins (a.) wurde Fatima krank, und
das gesegnete Kind wurde in die Obhut von Umm-ul-Fadhl gegeben , und
40 Tage lang steckte der große Gesandte Allahs seinen Finger in den
Mund des unschuldigen Kindes , und 40 Tage hindurch wurde es so
versorgt, ohne irgendetwas anderes. Große Gottesgelehrte sehen
darin den Plan der Göttlichen Vorsehung, damit das Kind so
teilhabe an der in seinem Großvater , dem Führer und letzten
Gesandten Allahs (s.) tief verwurzelten Heiligkeit , denn Imam
Hussein (a.) sollte im Namen seines Großvaters eines Tages die
Führungsrolle übernehmen , um die Wahrheit um den Islam zu
retten
Historiker berichten, das über die Angeborenen Anlagen hinaus
, die denen des Propheten (s.) völlig gleichen , Husseins
äußere Erscheinung (also die Körperlichen Merkmale ) ein bewegendes
Abbild seines Großvaters, des Propheten (s.) war .
Ibn-e-Katheer sagte: "Nie sah ich einen schöneren Mann als
Hussein. "Die Erbanlagen kamen in Imam Hussein (a.) zur vollen
Entfaltung. Er hatte alle angeborenen Gaben seines Großvaters,
des Propheten (s.) und seiner gottesfürchtigen Eltern Imam Ali (a.)
und Fatima (a.) geerbt
Die persönliche Sorge des Propheten (s.) für Imam Hussein
(a.)
Der Prophet Muhammad (s.) hat über seine beiden Enkel Imam Hassan
(a.) und Imam Hussein (a.) gesagt:
" O Allah, ich liebe sie beide. Deshalb liebe auch du sie
und liebe den, der sie liebt. Wer auch immer Hassan (a.) und
Hussein (a.) liebt , den liebe ich. Wen ich liebe , den
liebt Allah , und wenn Allah liebt, der wird in den Himmel
eingehen. Wer sie jedoch hasst , den Hasse ich ,
und Allah hasst ihn. Wen Allah hasst, der wird in das ewige Feuer
eingehen. "
Dann sagte er: "Diese meine beiden Söhne sind meine
Basilikumpflanzen ( und ihren Duft erfülle ) die Welt."
Der Prophet (. s. a. w) hatte eine grenzenlose Liebe für seine
beiden Enkel, Imam Hassan (a.) und Imam Hussein (a.) . Ihr bloßer
Anblick erfüllte sein Herz mit Freude. Auch um dieser Freude
willen ging er täglich zu Fatimas (a.) Haus. Meist nahm er
ihnen etwas zu essen mit und Fütterte sie mit der eigenen
Hand. Er setzte sie auf seine Knie und liebkoste sie mit
großer Zärtlichkeit. Gern sah er, wenn sie fröhlich
waren. Das leiseste Zeichen von Kummer bei ihnen machte ihn
unglücklich. Eines Tages ging er an Fatimas (a.) Haus vorbei
und hörte Imam Hussein (a.) weine. Das bekümmerte ihn.
Er ging hinein und sagte: "Warum weint mein Liebling, Fatima?
Weißt du nicht, dass sein Weinen mich traurig macht?"
Es gehört auch zu den allgemein bekannten Ereignissen aus der
Lebensgeschichte des Propheten (s.), dass als er einmal beim
Gebet in der Moschee die Niederwerfung (Sadchda) durchführte,
Imam Hussein (a.) hereinkam, auf den Rücken seines Großvaters
kletterte und sich darauf setzte. Der Prophet (s.) wiederholte
die Lobpreisung Gottes `Subhaana-Rabbiyal-a`la wa
behamdih`siebzigmal in der Haltung der Niederwerfung anstatt der
wenigen vorgeschriebenen Wiederholungen, bis Imam Hussein (a.)
aus freien Stücken von seinem Rücken rutschte, erst dann hob
er den Kopf und richtete sich auf. Als das Gebet vorüber
war, fragten die Leute: "Oh, Gesandte Allahs, wie
kommt es, dass eine der Sadschdasso lange dauerte? Wurde dir
eine Offenbarung zuteil?" Der Prophet (s.) antwortete, dass er
es tun musste, bis Imam Hussein (a.) aus freien Stücken von
seinem Rücken rutschte, da der Gesandte Allahs nur nach dem
Gehoffenbarten Willen Allahs handelt.
Es wird erzählt, dass der Prophet (s.) während einer
Predigt einmal auf der Kanzel (Minbar) in der Moschee von Medina
stand, als Imam Hussein (a.), der noch ein Kind
war, in die Moschee kam und zum Großvater hinging. Dabei
verfingen sich die Füße in seinem Gewand. Der Prophet (s.)
unterbrach die Predigt und stürzte von Kanzel zu dem Kind,
damit es nur nicht fiele.
Imam Hussein (a.) war erst siebeneinhalb, als der Prophet
(s.) starb. Das war für ihn und seinen älteren Bruder Imam
Hassan (a.) ein schwerer Schock. Bis dahin waren die beiden
unter der liebevollen Sorge ihres guten Großvaters
aufgewachsen. Die Geborgenheit dieser Liebe gab es nun nicht
mehr. Dies hatte eine offensichtliche Wirkung auf die
natürliche Fröhlichkeit der beiden Brüder.
Sechs Monate später verschied auch Fatima (a.) und ließ Imam
Hassan (a.) und Imam Hussein (a.) ohne Mutterliebe zurück.
Imam Ali (a.) war ein überaus liebevoller Vater. Er Tat,
was in seiner Macht stand, um die fehlende Mutterliebe zu
ersetzen.
Trotz all seiner Mühe schien jedoch ein leichter Schatten über
ihnen zu liegen. Sie waren nicht mehr so wie früher voller
übersprudelnder kindlicher Geschäftigkeit. Imam Hussein (a.)
Erziehung begann zu Hause. Er lernte lesen und
schreiben. Er wuchs in einer Umgebung auf, die ihn (in
allem Guten) förderte und anregte. Seine Eltern waren
Vorbilder menschlicher Rechtschaffenheit. Er gehörte zur
heiligsten, gottesfürchtigsten Familie und lebte in einem
idealen Elternhaus. Sein Vater Imam Ali (a.)war der tapferste
und klügste Mann seiner Zeit. Seine Mutter Fatima (a.) war die
edelste Frau, die je gelebt hat. Diese Voraussetzungen
schufen für den jungen Imam Hussein (a.) eine Umgebung, die
kein Heranwachsender vor ihm hatte. Langsam aber sicher
verarbeitete sein wachsender Verstand die Familientraditionen großer
Rechtschaffenheit, unerschütterlicher Wahrhaftigkeit und
grenzenloser Liebe zu Allah und den Menschen. Im Laufe der
Zeit wuchs er zum edelsten jungen Mann des Islam heran.
Salma Farsi sagte: "Eines Tages sah ich Imam Hussein (a.) neben
seinem Großvater sitzen, dem Propheten (s.). Dieser
sagte zu Imam Hussein (a.): `Du bist ein Seyyid, (Angehöriger
der Familie des Propheten), Sohn eines Seyyids und wirst Vater
von Seyyids sein. Du bist ein Imam (Oberhaupt), Sohn
eines Imams, und (wirst) Vater eines Imam (sein)`. " Das
folgende ist ein sehr bekannter Ausspruch des Propheten (s.):
"Hassan und Hussein sind die beiden Fürsten der Jünglinge des
Paradieses (von Gott bestimmte Führer). "
Die Beispiele affensichtlicher göttlicher Gnade für die
Ahl-ul-Bait - zur Prophetenzeit sind die Ahl-ul-Bait (Propheten
Familie) der Prophet, Imam Ali, Fatima, Imam
Hassan und Imam Hussein (Frieden sei mit ihnen allen) - die ihre
einzigartige heilige Stellung zeigten, sind so
Zahlreich, dass man Bände damit füllen könnte, wollte
man sie alle aufzählen. Diese wenigen kurzen Beispiel mögen
genügen, um jedem aufrichtigen Menschen eine Vorstellung zu
geben von den einzigartigen Vorzügen und der Größer dieser
hochherzigen Seelen und der Heiligkeit, die seit dem Tage
ihrer Geburt in ihnen war.
Nach dem Tode seines Bruders Imam Hassan (a.) ging das Imamat
(Führungsverantwortung) auf Imam Hussein (a.) über, und damit
waren alle ihm zu Gehorsam verpflichtet. Aber die Umstände der
Zeit hatten die Gesellschaft durch Machtgier bzw. Angst derart
von der Wahrheit entfernt, dass sie ihre Verpflichtung
gegenüber der heiligen Prophetenfamilie, Imam Hussein
(a.), nicht erfüllten, so dass sie statt ihm zu
folgen, die größte Tragödie aller Zeiten verursachten.
Die Muslime müssen lernen und dürfen niemals vergessen, wofür
Imam Hussein (a.) sein Leben gab, damit sie sich selbst immer
für Wahrheit, Gerechtigkeit und die Würde des Menschen
einsetzen.
Wie sein großer Vater war auch Imam Hussein (a.) ein furchtloser
Soldat. Er war von einer übermächtigen Leidenschaft für die
Wahrheit erfüllt, dass er nie auch nur den geringsten
Kompromiss mit der Falschheit einging. Darin unterschied er
sich nicht von seinem älteren Bruder Imam Hassan (a.), der
sich entsprechend seiner Zeit für die Wahrheit einsetzte.
Imam Hussein (a.) war ein junger Mann von zwanzig Jahren,
als Osman Kalif wurde. Bald darauf begann der Nordafrika
Feldzug. Imam Hassan (a.) und Imam Hussein (a.) nahmen an
diesem Einsatz auf Gottes Weg teil. Sie schlossen sich dem
Heer an, das Tabristan eroberte.
An allen Schlachten während Imam Alis (a.) Kalifat hatte Imam
Hussein (a.) bemerkenswerten Anteil. Er kämpfte tapfer in den
Schlachten von Dschamal, Siffin und Nachrawan.
Der auffallendste Zug an Imam Hussein (a.) war seine Leidenschaft
für die Vereinigung mit Allah. Die letzte Nacht seines
irdischen Lebens verbrachte er in Gebet und inbrünstigen
Bitten. Am nächsten Tag, selbst mit dem Tod vor
Augen, vergaß er doch nicht seine Gebete. So zeigte Imam
Hussein (a.) durch sein unsterbliches Beispiel, dass ein
Muslim stets um die geistlichen Dinge bemüht sein sollte, auch
durch und mit den Gegebenheiten dieser Welt.
Die Geschichte der Menschheit ist eine Kette erfolgreicher und
gescheiterter Revolutionen. Eine folgt auf die andere,
die dann wieder von einer nachfolgenden verdrängt wird. Immer
waren Revolutionen ein Werkzeug der Entwicklung und ein sicheres
Zeichen dafür, dass ein Wandel geschieht. Prophet
Muhammads (s.) Botschaft war ihrem tiefsten Sinn nach ein Wort der
Revolution. Sie gab der Menschheit eine neue Vision,
einen neuen Daseinszweck; sie war die Botschaft von Frieden,
guten Willen, von Liebe und Duldsamkeit, in einer
Gesellschaft, in der Hass, Korruption und Machtgier
überwogen. Sie ging über alle sozialen, kulturellen und
geographischen Grenzen hinaus.
Diese Botschaft sagte, dass alle Menschen eins sei
sollten, da doch alle im selben Schöpfer ihren Ursprung
haben. Und so schwer es auch war, es gelang Muhammad
(s.) doch, eine Gesellschaft zu schaffen, die sich auf
den Werten gründete, die er predigte. Aber innerhalb
einer kurzen Zeitspanne von weniger als einem halben Jahrhundert
nach seinem Tode zerfiel die Gesellschaft, die er geplant
hatte, und die Werte, die ihm teuer waren, gingen
verloren. Durch sorgfältige Manipulation und hinterlistige
Planung griffen diejenigen, die bereits zu seinen Lebzeiten
gegen ihn gewesen waren, nach der Macht. Ihre Regierung
war eine Herrschaft des Schreckens. Die grausame
Gewaltherrschaft der Omajjaden konzentrierte sich darauf, das
islamische Rechtswesen systematisch zu zerschlagen.
Es schien, als ob niemand imstande sei, die
Unterdrücker herauszufordern. Die Lage verlangte rasches
Handeln, sonst würden die Scharia, die vom Propheten
Muhammad (s.) aufgebaute Ordnung Zugrundegehen und alle Opfer,
die dafür gebracht worden waren, wären vergeben.
Wenn Muhammads (s.) Botschaft richtig war, dann musste
jemand Widerstand leisten: Imam Hussein (a.), der Enkel des
Propheten, erhob sich gegen das Unrecht. Yazid - der
Omajjadenherrscher - verlangte von ihm, er soll seine
Ergebenheit beweisen und das antiislamische Regime gutheißen.
Aber nein! Nicht Imam Hussein (a.)! Yazids Heer umzingelte
ihn, in der Wüste von Kerbela. Er verlor seine Freunde
und seine Familie, alle wurden vor seinen Augen
niedergemetzelt. Dann stand er ganz allein da; körperlich
völlig erschöpft, mager und gealtert, bleich und dünn im
Sand von Kerbela, es war eine verwegene heroische Tat.
Dazu brauchte es mehr als robuste Willenskraft, mehr als
ausdauernde Vitalität, mehr als einen unbeugsamen
Willen, mehr als Geduld; das erforderte einen feste Glauben:
An diese Sache und an Allah, einen Glauben, der das
Fundament des Islam ist. Er wurde erbarmungslos
umgebracht, aber sein Auftrag hat überlebt, die
Revolution Muhammads (s.) lebte wieder auf. Die Hoffnung ist
zu neuem Leben erwacht, die Massen wurden wieder
ermutigt. Mit dem Mord an Imam Hussein (a.) und dem Raub
dessen Familie bestätigte Yazid seine eigene Niederlage. Mehr
als dreizehn Jahrhunderte sind darüber vergangen, und immer
noch ist Imam Hussein (a.) die quelle der Inspiration für die
gesamte Menschheit.
Imam Hussein (a, s) ist nicht umsonst gestorben. Die Mission
, für die er sein Leben gab, erstarkte immer wieder
mehr, bis schließlich die Macht der Omajjaden zerfiel.
Das Drama , die Tragödie von Kerberla erschütterte das
Reich, das auf soviel Planung und Intrige errichtet worden
war, in seinen Fundamenten. Das Drama, die
Tragödie von Kerbala machte Yasid zum meistgehassten Mann in der
muslimischen Welt.
Imam Husseins (a, s) heilige Worte , kurz bevor er ermordet
wurde, kurz bevor er den Märtyrertod fand, erwiesen sich
als Buchstäblich wahr. Seine Feinde wurden schon sehr bald auf
eine Weise bestraft, wie sie es nie geahnt hätten. Er
selbst aber wurde in einer Höhe gehoben, nach der sich seitdem
alle guten Menschen sehnen. Er hatte diese Höhe
erreicht, weil er die Verkörperung dessen ist, was den
wahren Geist des Islam ausmacht.
Leben und Charakter von Imam Hussein (a.) , sein Kampf gegen die
Mächte der Finsternis und Tyrannei und das herrliche Beispiel seines
Martyriums waren in den folgenden Jahrhunderten eine Quelle der
Inspiration und geistigen Kraft für die Menschen. Das
strahlende Licht seines Selbstopfers leuchtete durch die Jahre und
erhellt den Weg der Wahrheit , ruft die Menschen auf zum selbstlosen
Kampf gegen Falschheit und Unterdrückung zur Verteidigung des wahren
Glaubens. Dieses Licht brauchen wir besonders in den dunklen
Zeiten , in denen wir leben , denn es zeigt, dass der
unausbleibliche Sieg der Wahrheit über die Falschheit nur durch
selbstloses Opfer erreicht werden kann und durch unsere
Bereitschaft, nichts zurückzuhalten im Kampf gegen das
Böse.
Der Eindruck, den das Leben von Imam Hussein (a.) und das
Vorbild seines Martyriums hinterlässt, ist überall in der
islamischen Welt ganz tief zu spüren, unabhängig von anderen
Differenzen , rührt im Innersten der Herzen der Menschen und
einigt alle Gläubigen in ihrem gemeinsamen Kampf gegen die dunklen
Mächte des Bösen.
Das Licht dieses Beispiels hat auch die Menschen außerhalb der
islamischen Welt tief berührt, denn die Botschaft , die
es erhellt, ist universal.
Allahs Frieden und Segen sei auf Muhammad (a. s. w. ) und den
Seinen.
Imam Hassan (a.) und Imam Hussein 8a. s) führten die Menschen zur
vorzüglichen Erkenntnis der Menschlichkeit und retteten den Islam
für immer. Am Tag, da das Fundament der Schöpfung gelegt
wurde und die Menschheit ins Dasein trat, stellte der Schöpfer
des Universums die Wahrheit auf den Wege von Vorschriften und
Gesetzen Bzw. Göttlichen Gesetzen und Religion den Menschen
zur Verfügung , damit sie fähig sein können, die Ufer
der Befreiung innerhalb dieser weiten und gefährlichen Welt Nutzen
ziehen und so ewig unter den barmherzigen und mitfühlenden Strahlen
der Wahrheit leben. Dieser Plan begann vom ersten Tag an, und
die erhabenen Lehren der Menschenfreundlichkeit wurden der
Menschheit aufeinanderfolgend offenbart, bis die Zeit kam für
den letzten Propheten, Mohammad Ibn Abdullah (s.) . Durch ihn
wurde das abschließende Programm der Schöpfung offenbart. Aber
vom Anfang bis zum Ende des Lebens dieser Welt waren Menschen
niemals eins in ihrer Beziehung zur Wahrheit des Universums,
und sie werden niemals eins sein; und sie sehen den Göttlichen Plan
nicht mit den gleichen Augen. Vielmehr haben sie verschiedene
und entgegengesetzte Ansichten.
Es gab immer die Gruppen auf der Seite der Wahrheit die die
Lehren der Propheten unterstützte, die immer versucht
haben, die Wahrheit aufzudecken und seine Wirklichkeit zu
zeigen. Dagegen war die andere Gruppe gefangen von ihren
Begierden und Launen und versucht, ihre Instinkte zu
befriedigen und um ihre persönliche Begierde zu erreichen,
versuchen sie, andere zu ihren Marionetten zu machen.
Diese zwei Gruppen standen immer im Krieg zueinander oder mieden
einander . Zu verschiedenen Zeiten gewann eine der beiden Gruppen
die Oberhand , aber es geschah niemals , das eine Gruppe die andere
vollkommen ausrotten konnte. Als der Islam kam, offenbarte er
durch eine unzweideutige Botschaft den vorzüglichsten und
vollständigsten Plan für die Kinder Adams; er kündigte ausdrücklich
an, das es der letzte Weltplan ist, den der Herr des
Universums der Menschheit sendet. Er verlangte keine
Unangemessenheit, die erfüllt werden müsste, noch
mangelt ihm etwas , für das ein Einsatz gegeben werden müsste.
Die Natur des Universums funktioniert entsprechend den islamischen
Doktrinen, und wer sein Leben entsprechend diesem Weltprinzip
fortfährt, wird ohne Zweifel ein gutes Ende finden, und wer
gegen die Befehle des Schöpfers handelt, gleichgültig für wie
glücklich und nützlich er sich selber hält, wird dennoch
Verlierer sein und wird diese Welt des Auf und Ab mit leeren Händen
verlassen.
Die Religion wurde den Menschen in einer vollständigen und
ausführlichen Form gegeben, und es blieben keine zweideutigen und
unklare Punkte, die der Prophet nicht erklärt hat. Der
Gegenstand der Führerschaft und die Herrschaftsweise, auf der
die Reinheit des Wesens der Religion gegründet ist, wurde vom
geehrten Propheten in der Hingabe an Allahs Willen aufgehellt. Vor
der Zeit der Ankunft dieser Prophetenschaft bis zur Zeit seines
Todes sprach er des öfteren über diese Angelegenheit und lenkte die
Aufmerksamkeit der verschiedenen Nationen auf dieses wesendliche
Prinzip : Wenn eine Nation keine Führung hat, die den
göttlichen Befehl annimmt, dann wird sie unvermeidlich Schaden
und Ungerechtigkeit erleiden, und sie werden immer armseliger
und erbärmlicher leben. Er betonte diesen Punkt so stark und
erklärte ihn so unzweideutig, das man sagen kann, das
eines der größten Wunder des Heiligen Propheten diesen Aspekt
betraf: Die Bekanntgabe seiner Nachfolger und das Verhalten der
Leute ihnen gegenüber. Er hat ganz klar betont, falls ein Mensch
sich bewusst des Islam und des Imamats sein ganzes Leben auf einem
Fuße stehend verbringt, wenn er Gott anbetet an den heiligen
Plätzen - das ist das Haus Gottes zwischen den Pfeilern und den
heiligen Felsen- aber dabei nicht die wahre Führerschaft des Islam
annimmt, was damals Imam Ali (a.) und seine Nachkommen
waren, dann wird seine Gottesverehrung keinen ´Wert
haben. Diese Überlieferung und Leitlinie wird wahr bleiben bis
zum Tag des Gerichts. Die Moslems müssen ihr Heil finden im Gehorsam
zu den Göttlichen Befehlen unter der Führung der rechtmäßigen
Nachfolger des Heiligen Propheten, und sie müssen den Koran
und die Nachkommen des Heiligen Propheten als Instrumente für ihre
Wohlfahrt und ihr Gedeihen annehmen. Andersfalls wird ihr leben auf
Erden und im Hiernach verschmutzt werden. Sie werden das schlimmste
Schicksal in dieser Welt erleiden und werden nicht fähig sein, aus
ihrem Leben Nutzen zu ziehen. Vielmehr werden sie ihren eigenen Tod
verlangen.
Die Religion Allahs war vollendet. Der Heilige Prophet (s.)
verschied entsprechend dem göttlichen Gesetz von dieser Welt. Jene
Leute , die nicht wahrhaftig die Religion angenommen hatten, zogen
Vorteil aus der Situation und gingen gegen die göttliche Befehle
vor, der eigenen Unwissenheit folgend, da sie Macht in dieser
verdorbenen Welt gewinnen und ihre begiereben Launen nachgehen
wollten. Um ihr unglückliches Ziel erreichen zu können, griffen sie
ein Grundprinzip des Islam an und wiedersetzten sich der Grundlage
für das Imamat. Ihre Idee war, falls sie die Führung und die Macht
zur Herrschaft erringen konnten, dann leicht die Gesetze und
Vorschriften zu ihrem eigenen Vorteil zu interpretieren und
umzudeuten und umzuschreiben, die Wahrheit gegen eine
selbsterfundenen Mischung auszutauschen. Durch die Herrschaft nach
ihren eigenen Gelüsten und durch die entsprechende Ausübung der
Gesetze machten sie die anderen zu ihrer Schachfiguren.
Imam Ali (a.) , Amir-al-Muminin (Führer der Glaubenstreuen) , der
entsprechend dem Befehl des Erhabenen Gottes der Nachfolger des
Heiligen Propheten sein, und die Verantwortung für die Führung
der Menschen übernehmen sollte, wurde mit einer Welt von
Schwierigkeiten konfrontiert. Diese Periode war so schwierig für
Imam Ali (a.) , das die Geschichte sein Leben unter seinen
Mitmenschen als das unterdrückteste Leben der Menschen beschrieben
hat, denn um die Religion Allahs zu retten und die Grundlagen
des Islam vor der Zerstörung zu bewahren, wartete er geduldig
und ausdauernd angesichts all dieser Schwierigkeiten. Er erhob seine
Hand gegen all dies, damit das Fundament des Islam stark werden
konnte, und damit die neubekehrten Moslems sich nicht vom
Islam abwenden würden und nicht (neue) Probleme entstehen würden. .
Imam Ali (a.) konnte zu dieser Zeit nicht die Verantwortung des
Kalifat übernehmen, denn es gab verschieden Gruppen, die aus
verschiedenen Gründen nicht mit ihm übereinstimmten und die seine
Führerschaft als schändlich für sich selber betrachteten. Ihr Glaube
war nicht fest und aufrichtig geworden. Unvermeidlich hätte diese
Spaltung innerhalb der Moslems den wahren Islam so
beeinträchtigt, das er seine leuchtenden Merkmale verloren
hätte, und die wahren Moslems hätten nicht die Wahrheit des
Islam den gegenwärtigen und zukünftigen Generationen verkünden
können, bis mit dem Fortschreiten der Zeit des Propheten (s.)
vergessen worden wäre. So musste Imam Ali (a.) warten und
angesichts all dieser Geschehnisse selbstlos sein. damit er im
wahren Sinn die Führungsverpflichtung erfüllen konnte; und diese war
die Rettung der Religion und das Vertrautmachen der Leute mit dem
Islam.
An dieser Stelle sollte der Leser seine Aufmerksamkeit auf einen
wichtigen Punkt richten: Der Führer, der Imam, der
Schützer und Behüter muss eine Person sein, die fähig ist, die
Religion in jeder Zeit und in jedem Zeitalter zu behüten, eine
Person, die jene Leute, die ihr Leben im Schatten der
Religion fortfahren wollen, führen kann. Er muss eine
Person sein, die keine Situation zulässt, in der die
Religion Allahs die Dekadenz erreicht oder die vollständige
Ausrottung der Frommen, wodurch die nachfolgenden Generationen
abgehalten werden würde, die Wahrheit der Religion zu
lernen. Diese Pflicht des Führers passt sich den verschiedene
Erfordernisse durch die ganze Geschichte des Lebens an, und
seine Politik wechselt je nach Notwendigkeit, und sein
Handlungsprogramm gewinnt neue Gestalt entsprechend der Situation
der Welt und der Zeit. Obgleich selbst alle von Gott erwählte
Führer, die Heilige Familie und die Propheten nur ein einziges
Ziel und eine einzige Bestimmung im Sinn hatten und alle dem
gleichen Pfad folgten, war es die jeweilige Situation der
Umwelt, die Unterschiede in ihren Aktionen entstehen ließ.
Basierend auf diesem Grundprinzip zeigen uns vertrauenswürdige
Überlieferungen, das jeder Imam eine besondere Aktionslinie
hatte, und das ihm vom glorreichen Gott eine besondere
Situation gegeben wurde, entsprechend der er zu handeln hatte.
Eines der Gründe für die Pluralität der Imame, der Führer des
Islam, und ihre Beschränkung auf 12 Menschen hängt mit diesem
Punkt zusammen, der an seiner richtigen Stelle diskutiert werden
muss.
25 Jahre gingen vorüber , und wie hart und unerträglich waren
diese? Imam Ali (a.) traf auf Widerstand in allen Angelegenheiten.
Man könnte sagen, das ihm ein kalter Krieg aufgezwungen
wurde, bis zu dem Tage , an dem die Leute zu ihm kamen und
eine Gelegenheit erwuchs, das die nur von ihm tragbare
Verantwortung zu ihm übergeht. Aber selbst in dieser kurzen Periode
der Chance (4 Jahre des Kalifats) wurde er derart gehindert und so
gequält, und die Feinde des Islam waren so brutal hart gegen
ihn, das sein Herz brach . Er trank dann den Trunk des Märtyrertums
und mit dem Satz:
"Ich schwöre dem Herrgott der Kaaba, ich bin jetzt erlöst.
"
kündigte er seine Befreiung an. Bei der Ausführung seiner
Pflichten übergab er sein Leben dem Schöpfer des Lebens.
Am 21. des Ramadan, im 40. Jahr der Hidschra
(Auswanderung) , hielt Imam Hassan (a.) eine Predigt und verkündete
den Tod eines großen Mannes, seines Vaters , der
Menschheit. Er verkündete dann den Leuten seine
Führerschaft, und innerhalb kurzer Zeit schworen 40 000 Leute
dem neuen Imam die Treue. Aber im Widerstand zu seinem Imamat legten
die Leute von Syrien das Fundament für die Opposition, indem
sie die Führung Muawiyas anerkannten. Sie verweigerten ihm nicht nur
die Treue, sondern steigerten ihre ausgedehnten
Aktivitäten, mit dem Ziel die keusche und reine Familie des
Propheten auszurotten. Um ihre bösen Absichten zum Ziel zu
führen, verbreiteten sie ihre Aktivitäten über Syrien
hinaus, und sähen soviel Intrige im Irak, das in kurzer
Zeit durch Muawiyas Täuschung, Einschüchterung und korrupte Köderung
die Armee , die Imam Hassan (a.) sammeln konnte, bald zur
anderen Seite überlief. Imam Hassan (a.) rief zum Gemeinschaftsgebet
auf, und alle Leute versammelten sich in der
Moschee.
Imam Hassan (a.) hielt seine Predigt vor der versammelten Menge.
Er begann mit dem Lob und der Verherrlichung Gottes, und dann
sagte er , das Allah den Einsatz auf den Weg Gottes (Dschihad
) für die Moslems zur Verpflichtung gemacht hat. Er wollte einen
Krieg vermeiden, da er nicht im Einklang mit der Veranlagung
und der Natur der Menschen steht , aber er befahl diesen tapferen
Kriegern geduldig ausdauernd auf dem Weg des Opferns zu
verbleiben, da Gott die Geduldigen (Ausdauernden)
liebt.
"Wisset Leute, das Ihr nicht ehrenwerte Auszeichnungen und
die Erfüllung Eurer hohen Hoffnungen gewinnen könnt, bis Ihr nicht
Opfergeist und Ausdauer angesichts von Schwierigkeiten und
Enttäuschungen Zeigt. Es wurde mir berichtet, dass Muawiya
unsere Endgültige Entscheidung bekannt wurde , das Krieg gegen ihn
geführt werden soll, und das wir gegen Syrien marschieren
wollen, und nun marschiert er gegen uns. Ihr geht auch zur
Nakhlich_Festung, die Euch gehört. Möge Euer Gott Euch Gnade
geben, und mögen die Segnungen Gottes auf Euch sein. Wir
wollen uns wieder in Nakhlich treffen, und dann wollen wir die
Aktion unternehmen , die Ihr und wir als geeignet erachten. "
Angesicht dieser kurzen treffenden Worte wurden die Leute von
solcher Furcht und Aufregung ergriffen, als ob ein Siegel der
Stille auf ihren Lippen gedruckt worden wäre, und niemand gab
eine bekräftigende Antwort.
Abdi bin Hatam, dieser fromme Krieger, war so
beeindruckt durch dieses Schweigen, das er zu schreien begann: "Wie
weit seit Ihr von der Würde der Menschlichkeit abgeirrt´, und
wie sehr hat Euch diese Welt zu Toren gemacht! Der Sohn des
Propheten (s.) , der Imam seiner Zeit, ruft Euch auf ihm
zufolgen und Ihr folgt ihm nicht. Ist es möglich , sich eine größere
Schmach vorzustellen? Habt Ihr keine Angst vor Allahs Strafen?"
Er betrat Nakhlich allein und schlug selber das Militärlager auf.
Nach ihm hielten folgende Männer Reden: Gheis binSaad bin Abadich,
Moaghal bin Gheis und Siad bin Saa Saatich Altamini. Imam Hassan
(a.) betete für diese Krieger, und ohne zögern zog er aus zum Krieg
gegen die Omaijjaden, die damaligen Feinde des Islam.
Nach Geschichtsschreibern bestand die Armee aus 20 000 bis 40 000
Kriegern. Jeder Leser, der diese Darstellung erwähnt, wundert
sich, was denn mit Imam Hassan (a.) geschehen war, das
er mit solch einer riesigen Armee Muawiya nicht besiegen konnte.
Aber man sollte den wichtigen Punkt nicht übersehen: Je größer eine
Menschenmenge ist, die kein einheitliches Denken und Ziel
hat, wobei jeder auf sein eigenes Selbstinteresse bedacht
ist, und jeder in seinem eigenen Kopf Pläne gestaltet , umso
größer werden die Nachteile , und die Möglichkeit einer Niederlage
ist eher gegeben. Je größer die Schwierigkeit und Zerstreuung, desto
größer wird die Schwäche und Erniedrigung sein.
Wenn der ausgezeichnete Scheich Mufid, der einer der großen
Gelehrten des Islam ist, auf diesen Punkt zu sprechen
kommt, sagt er, dass die Armee Imam Hassans (a.) in fünf
Hauptgruppen Aufgehspalten war, und dass jede Gruppe ihr
eigenes besonderes Ziel verfolgte und aus ihrem eigenen besonderen
Grund dem Imam folgte, und innerhalb der Gruppe gab es
einzelne, für die private Ziele wichtiger waren,
Folglich gab es keine Kraftkonzentration und nur ein Bündel
aufgelöster Männer, ungehorsam und den eigenen Begierden
ergeben, stand hinter Imam Hassan ibn Ali (a.). Auf der
anderen Seite hatte Muawiya das böse Ziel der Herrschaft über die
muslimische Bevölkerung; er plünderte den Staatsschatz und schob die
Prinzipien des Islam beiseite; er hatte seine Pläne schon vorher gut
vorbereitet und hatte sich die Inhalte des Staatsschatzes der
Moslems besonders für diesen Zweck angeeignet. Außerdem hatte
er eine Gruppe von ehrgeizigen Männern um sich gesammelt, die
begierig nach hohen Positionen in seiner Staatsverwaltung
waren. Folglich waren mehrere Faktoren gegen Imam Hassan
(a.), obgleich er innerhalb solch kurzer Zeit nach dem
Märtyrertod seines Vaters aufgestanden war und gehandelt
hatte, um diesen gefährlichen Feind zu besiegen.
Kaum ein Monat war vergangen, als alle Vorbereitungen zur
Zerschmetterung des Feindes zu einem Plan ausgereift waren.
Doch in seiner Armee herrschte Zersplitterung, jede Gruppe
hatte ihre eigenen Ideen; und das Wichtigste war, dass die
Propaganda der Kharidschiten-Gruppe die Wahrheit unterhöhlte und
sogar Zweifel und Zögern unter den Leuten bezüglich des heiligen
Status der Prophetenfamilie geschafft hatte; dadurch blickten die
Leute ohne Ehrerbietung auf die Prophetenfamilie und verweigerten
ihr die Gefolgschaft. Auf der anderen Seite hatten Geld,
Überredung und korrupte Köderung die Feinde aufgestachelt, mit
dem Ziel den Reichtum der Moslems zu plündern und über deren Familie
zu herrschen. Dieser Wunsch konnte nur durch die Unterstützung
von Muawiyas Kalifat herbeigeführt werden.
Um die Religion Allahs zu retten, musste Imam Hassan (a.)
warten und den trügerischen Friedensvorschlag von Muawiya
annehmen, als er all diese Widrigkeiten sah. Als die
Spione und die Bestochenen ihre Aktivitäten begannen und die Armee
Imam Hassans (a.) ihn verriet und sich mit Muawiya verbündete,
studierte Imam Hassan (a.) die wirkliche Situation der Moslems und
des Islam in diesen düsteren und empfindlichen Umständen und
verstand seine Verantwortung darin, die Religion Allahs zu
retten und die Menschen mit Allah bekannt zu machen. Es sollte
niemals eine Zeit kommen, in der die Führung für die Leute
aufhören sollte zu existieren und sie in Irrtum versinken
sollten, nicht mehr fähig, die Wahrheit zu finden und
daher anfällig für das Falsche. Es musste immer ein Licht da
sein, damit die nach Wahrheit Ausschauenden es erblicken
können, und damit die Grundelemente der Gesellschaft nicht in
die Irre gehen.
In dieser Pause gedachte er, dass der Heilige Prophet (s.)
gesagt hatte: "Mein Nachkomme Hassan ist ein großer Führer,
den Gott bestimmt hat, die Beziehungen zwischen zwei
Muslimgruppen wiederherzustellen und das Mangelhafte auszugleichen
und die leeren Stätten aufzufüllen. "Hätte der Imam (a.) nicht
den Friedensvorschlag angenommen (diese Aktion gefiel Gott) und so
die Warheit über Muawiya und seine betrügerischen Pläne der Welt
nicht enthüllt, dann wäre die Trennung zwischen den Prinzipien
der Gruppe, die Gott verehrte, und denjenigen, die
ihren Begierden folgen, nicht klar offenkundig geworden,
und die beiden Gruppen wären der Welt nicht so offengelegt
worden, wie sie wirklich waren. Wäre er gezwungen
gewesen, den Krieg fortzusetzen, sein Leben zu verlieren
und das Leben seines Bruders und das ihrer treuen Anhänger,
dann hätte Muawiya zweifellos einen Sieg gegen sie errungen und
folglich die Bevölkerung im Namen des Islam regiert, und er
hätte seine vergiftete Gesinnung in der ganzen muslimischen Welt
ausgebreitet. Die Glaubenstreuen hätten keine Alternative zu
den absurden Erzählungen von Dattelessern und Ungläubigen gehabt;
sie wären täglich der Unterdrückung und der Ungerechtigkeit der
Feindesausgesetzt worden. Das Blut von Imam Hassan (a.) und
seinen Anhängern wäre vergeblich vergossen worden. Noch
wichtiger war, dass zukünftige Moslems und jene, die mit
der Wahrheit werden wollten, kein Vorbild der Wahrheit und der
Vortrefflichkeit vor sich gehabt hätten, und es kein Band der
Wahrheit zwischen der Vergangenheit und der Zukunft gegeben
hätte. Der Islam, den Muawiya den Leuten aufzwingen
würde, hätte Vorschriften mit sich gebracht, die das
Blut von Moslems vergossen hätte, um die Herrschaft der
Entartesten Individuen über die Prinzipien und Eigenschaften der
Moslems aufzurichten. Wie hätte solch eine Religion für die
Leute annehmbar sein sollen? Unvermeidlich hätte der Islam der
Zukunft keine Beziehung mit dem vom Propheten gebrachten Islam
gehabt, und kein Individuum wäre übergeblieben, um die
Kontinuität zu wahren und den Leuten die wahre Religion Allahs zu
lehren. Es hätte nur Menschen gegeben, die all die
Gesetze und Vorschriften zu ihrem eigenen Vorteil umgeschrieben und
umgedeutet hätten.
Daher begriff der Imam mit klarer Einsicht diesen wichtigen
Aspekt und begann sofort eine andere Form des Widerstandes.
Durch Abschluss eines Friedensvertrags, von dem neun Punkte
des Dokuments das Kalifat Muawiyas annullierten, unterminierte
er Muawiyas Anordnungen für Ungerechtigkeit und Unterdrückung,
und er selbst offenbarte die Wahrheit durch Sanftmut und Geduld und
zeigte den Moslems und den zukünftigen Generationen, dass
solche Moslems den Islam nicht kannten. Denn der Islam lässt
Ungerechtigkeit und Unterdrückung nicht zu.
Wenn die wahren Vorschriften der Religion und Allahs Befehle
ausgeführt werden unter der Leitung der islamischen Lehren und eines
von Gott ernannten Herrschers, dann wird dies das Gedeihen der
Gesellschaft sichern. Diese Wahrheit musste sowohl im
Positiven als auch im Negativen aufgezeigt werden, damit die
zukünftigen Generationen korrekt urteilen könnten.
Natürlich, es erforderte eine gewisse Zeitspanne für die
Parteien, um von den Chancen Gebrauch zu machen, die
sich ihnen und ihren Zielen boten. Imam Hassan ibn Ali (a.)
akzeptierte den Frieden und wurde nach seinem Aufstand geduldig
schweigsam, und mit seinem Schweigen erreichte er den größten
Sieg gegen Muawiya und dessen Anhänger. Nach dem Märtyrertod
seines Bruders brach Imam Hussein (a.) nicht das Schweigen und
wandelte nicht den kalten Krieg in einen Heißen Krieg, bis die
Situation reif war, und die verborgenenAbsichten der Gegner
des Islam offensichtlich und offenbar wurden. Schließlich
beendete Muawuya, dieser betrügerische Akteur, seine
Rolle durch den Tod. Um dann die Früchte aus Imam Hassan (a.)
Schweigen nach seinem anfänglichen Aufstand zu ernten revoltierte
Imam Hussein (a.), und mit dieser Aktion brach alles
auf, was sich während dieser verlängerten Spanne des
Schweigens angesammelt hatte, und das wahre Gesicht der
Parteien und die Entfernung zwischen Muawiya und seiner Familie und
dem Islam wurde deutlich. Die Zeiten und Chancen der Situation
des Tages erforderten den Aufstand an diesem Tag und Schweigen am
nächsten Tag und Imam Hussein (a.) setzte das Schweigen fort,
bis er eines Tages die Welt vor Ungerechtigkeit und Unterdrückung
rettete.
An dieser Stelle wird der Unterschied sichtbar zwischen den
Menschen auf Allahs Seite und jenen, die weltliche Ziele wie Ruhm
und Reichtum verfolgen. Das Ziel der gottesfürchtigen Menschen
ist, dass die göttliche Religion und Vorschriften stark
Bleiben und die Leute mit der Wahrheit vertraut werden und so ihren
Gott erreichen. Unabhängig davon, ob sie sich in
extremsten Härtesituation befinden, sich den schlimmsten
Attackenstellen oder der Angriffspunkt falscher Beschuldigung
werden, oder ihre Lieben auf dem Schlachtfeld verlieren und
selbst das Opfer von brutalen und grausamen Menschen werden oder in
der Position des Kalifen sind und den Wünschen des Herrgottes
gehorchen, all diese Situationen sind für sie die gleichen. Zu
jeder beliebigen Zeit in den en sie sich befinden, begehren
sie einzig Allah und das Leben für Ihn. Auf diese Weise halten
sie ihre Nähe zum Herrgott aufrecht.
Als Dschubair und andere Imam Hassan (a.) fragten, ob er
versuchen wolle, das Kalifat zu gewinnen, sagte er :
" Die Araber waren mir zu Willen und hätten getan, wie mir
gefallen hätte, aber um dem Herrgott zu gefallen und um die
Nachkommen Muhammads (s.) zu retten, beanspruchte ich nicht
das Kalifat. "
An anderer Stelle sagte er: " Ich wollte nicht das Abschlachten
der Leute herbeiführen. "
Statt auf diesem Weg die Verantwortung zu übernehmen,
verlangte er nur nach Allah, und es war für Allah, das
er revoltierte oder schweigsam blieb.
Aber was die Leute betrifft, die die Welt verehren,
so besteht ihr einziges Ziel und ihre Bestimmung darin, eine
Position zu erringen, durch die sie ihren eigenen Magen
sättigen und ihre weltlichen Begierden erfüllen können: Auch wenn
sie sich als Moslem bezeichnen oder irgendwie anderes, ob der
Islam gestärkt oder für immer ausgerottet wird, ob die
göttlichen Vorschriften in die Praxis umgesetzt werden oder den
Leidenschaften und Begierden zum Opfer fallen, wenn sie die
von ihnen begehrte Herrschaft beginnen, werden alle ausgezeichneten
Moralwerte und die menschlichen Tugenden zerstört, die
Menschen werden tausende von Härten erleiden und zu Sklaven der
Unterdrückung werden. Aufgrund dieser Prinzipien führte Imam
Hassan (a.) einen kalten Krieg und auch Imam Hussein (a.) ihm
folgend seinen Aufstand gegen Jazid . Beide zeigten die
Wahrheit und beide Seiten der menschlichen Gesellschaft.
An dieser Stelle ist es geeignet, für die Leser einen
Geschichtsüberblick der Beziehung von Imam Hassan (a.) zu Muawiya zu
geben, sodass sie sehen können, wie schnell Imam Hassan
(a.) aus dieser Aktion Nutzen für die Muslime zog, und mit
welcher Schnelligkeit Muawiaya seine betrügerischen Pläne
enthüllte.
Nach dem Friedensabkommen rief Muawiya eine große Versammlung in
Nachlich und Kufa zusammen. Die Anführer und Häupter der
verschiedenen Familien waren zur Audienz anwesend. Imam Hassan
(a.) wurde gebeten an dieser Versammlung teilzunehmen in der
Hoffnung, die Leute würden ihrem " Bündnis" folgen.
Muawiya ahnte nicht, das Allah ihn für immer öffentlich
entehren würde. Als die Versammlung vollständig war,
ging Muawiya zum Pult und sprach die Leute mit lauter Stimme an:
"Leute, wisst, das der religiösen Gemeinschaft von Propheten
befohlen wurde, nach seinem Tode keine Differenzen
zuhaben, bis nicht falsche Gruppen die Vorherrschaft über die
Anhänger der Wahrheit gewännen. "
Hier wurde eine Wahrheit enthüllt und die Leute nahmen das als
Wahrheit an; Muawiya erkannte sofort die Situation, und das er
sich selbst verurteilt hatte. Er nahm Atem , gewann
seine Haltung wieder und sagte : "Es ist einzig diese
Gemeinschaft, die sich noch nicht solch einer Situation
stellen musste. "
Aber er war unfähig , sich zu kontrollieren. Er hatte eine
Tatsache erklärt und die Leute hatten die Wahrheit akzeptiert.
Daher setzte er ohne jede Scharm seine Rede fort und sprach : " Ich
schwöre bei Allah , das ich nicht diesen Krieg mit euch begonnen
habe, damit ihr beten und fasten sollt, die Pilgerfahrt
zum Hause Allahs machen und die Armensteuer zahlen sollt. All
dies macht ihr bereits. Ich habe euch nur bekriegt, um über
euch zu herrschen und um euer Herrscher zusein. Und Allah hat mir
diese Stellung gegeben, obgleich ihr mich nicht fähig für
diese Position haltet und dagegen wart. "
Seine Rede endete und die Leute wurden sich die Situation
bewusst, und das sie sich selber in seine Hände gespielt
hatten, und das sie eine Herrschaft für ihn zustande gebracht
hatten. Es nahm nicht lange Zeit in Anspruch, bis er seinen
Betrug enthüllte, und mit exakter Genauigkeit zeigte er seinen
wahren Charakter, als er sagte : "Ich werde keine Bedingungen
und Versprechungen halten, die ich Hassan ibn Ali gemacht
habe. Das Blut, das vergossen worden ist, war
vergeblich, und das Abkommen liegt unter meinen Füßen. "
Dann verlor er die Kontrolle, und was immer er in seinem
Herzen über die heilige Position des Amir-al-Muminin (Fürst der
Gläubigen) , Imam Ali (a.), und seine reine Familie
hatte, das formte er zu Worten. Er zeigte Frechheit und
Rohheit, und in Wahrheit zeigte er seine Kampfeslust gegen die
Grundlage der Religion und gegen den Propheten des Islam und dessen
Nachfolger.
Die Leute, die seine Rede zuhörten, blickten einander
an, erkannten ihre Not und sagten: " Wir sind wir genarrt
worden, " und sie hatten sich sogar selbst eingesperrt. Abdul Rahman
bin Scharik schrie nach den Aussagen berühmter
Überlieferungsschreiber auf und sagte: "Dies war eine gottlose
Entehrung. " Abu Ishaq Sabi sagte:" Ich schwöre bei Allah, Muawiya
ist ein Trichser und Betrüger. " Die Versammlung wurde
aufgeregt, aber Muawiyas Streitkräfte hielten Ordnung. Amr bin
Aas, der berühmte Trickser, wollte seine Opposition zur
allgemeinen Stimmung zeigen und Muawiyas Gesicht retten. Es
gelang ihm Muawiya zu erreichen, und er sagte ihm, er möge
Imam Hassan (a.) bitten, zum Pult zu kommen und über die Sache
zu sprechen. Damit erhoffte er, die Beklemmung und
Unzufriedenheit der Versammlung zu beenden. Er dachte, wenn
Imam Hassan (a.) am Pult stände, würde er die Menge
beruhigen, wodurch die Schwäche seines Freundes ausgeglichen
werden würde.
Welche Vertrautheit konnte eine Hörerschaft von Sklaven,
von Personen, deren Augen und Ohren von dieser Welt erfüllt
waren, die ihre Intelligenz verloren, und sich in Sünde
und Ungehorsam zu Allah außerhalb der Grenzen der Menschlichkeit
gestellt hatten, welche Vertrautheit konnten solche Leute mit
der Auszeichnung eines Imams, einem Führer und einer Autorität
der göttlichen Bestimmung schon haben? Wie konnten sie
verstehen, das der Imam mit Gottes Führung eine vollkommene
Erkenntnis über das universale Königreich Gottes hatte, und
alle Aspekte der gegenwärtigen Situation wusste? Wenn er durch
Gottes Befehl geduldig wartete, um die wahre Religion
zuretten, und sanftmütig gegenüber diesen entehrten Individuen
handelte, dann deshalb, weil er ein vorzügliches Ziel
hatte. Imam Hassan (a.) ging zum Pult, sprach zu den Leuten
und erklärte die Wahrheit in einfacher und klarer Sprache. Er gab
eine vorzügliche Lektion über die Menschlichkeit für die Leute der
Welt , damit die Leute dieses Tages und der Zukunft wissen
konnten, was Propheten, Führer und Heilige vom Leben
wollen und nach welchen Prinzipien sie leben und welche Ereignisse
sie unbehaglich erachten, welches Benehmen für die Leute in
diesen Umständen angemessen war, welche Mannieren sie annehmen
sollen, welche Verbrechen sich Muawiya und seine Gesellen
schuldig gemacht haben und was sie nun wieder verübten; und das
bewusste Menschen jene sind, die aus all diesen Geschehnissen
eine Lehre ziehen und für das Wohl der Religion arbeiten,
damit sie fest und ausdauernd bleibt in der Zeit all dieser
Ereignisse und danach.
Imam Hassan (a.) begann seine Rede zuerst mit Lob und
Verherrlichung Allahs, wie es die Gewohnheit seiner Familie
ist, und sagte:
"Preis sei Allah, wie die Gottverehrer ihn gepriesen haben
, und ich gebe Zeugnis, das es außer Ihm keinen anderen
Gott gibt, der der Gottesverehrung würdig ist; und ich
bezeuge, was die Bezeuger Seiner Einheit bezeugt haben. Und
ich trage Zeugnis, das Muhammad (Allahs Friede sei auf ihm und
seine Nachkommen) der Diener Allahs war und von Allah gesandt war.
Der Allmächtige Herrgott sandte ihn zur Leitung der Menschheit und
machte ihn zum Beauftragten Seiner Offenbarungen, und Mohammad
berichtete den Menschen , was immer aus der Quelle der
Offenbarung kam, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen.
Möge Allahs unbegrenzte Gnade auf Mohammed und dessen Familie sein.
"
Dann kam er auf seine eigene gegenwärtige Situation zu
sprechen, stellte sich selbst den Leuten vor und sagte:
"Ich schwöre bei Allah, ich hoffe, das ich der
bin, der von den Menschen der Schöpfung Gottes am besten
gesonnen ist, das ich nicht irgendein Groll (Hass) in meinem
Herzen gegen irgendeinen Moslem getragen habe, und das ich
niemals das Scheitern des Islam begehrt habe. Wisst, das was
Euch durch Gesellschaft und Zusammenarbeit mit Moslems schwer fallen
kann, ist besser, als das was Ihr über Euch selber
denkt, wenn ihr alleine handelt. Ich kenne Euch besser
als Ihr Euch selber, und ich überlege besser für Euch,
und meine Auffassungen und Ansichten sind korrekter als die Euren.
Kommt und geht nicht gegen meine Befehle und werft nicht meine
Auffassungen und meine Beurteilung. Der Allmächtige Herrgott schloss
Euch und mich in seine Vergebung ein und führte uns zu seinem
Weg, der die Ursache der Wohlfahrt und des Glücks ist und die
Quelle, der Freundlichkeit Eurer Herzen zueinander.
Dann setze Imam Hassan (a.) fort und predigte eine Grundlegende
Lektion zur Menge und sagte:
" Leute, wisst, es gibt Klugheit und Scharfsinn in
der Frömmigkeit und im Verhalten des Menschen, und Torheit und
Unwissenheit in der Ausschweifung; nur derjenige kann sich als
intelligent betrachten, der Allah im Herzen hat. Und wer
in der Sünde wohnt, gebraucht nicht die Kraft eines
Intellekts, und mit seiner eigenen Torheit hat er sich selber
unglücklich gemacht und hat seine Chance vergeben. Welch
großes Privileg, als das Menschen ihr natürliches Erbe
hergeben können, um sich selbst zu zerstören? Ich schwöre beim
Allmächtigen Gott, wenn ihr im Osten und im Westen der Welt
nachforscht, werdet ihr keinen Menschen finden außer mich und
meinen Bruder Hussein, dessen Großvater der Prophet Allah
ist, und ihr wisst das der Herr der Welten durch das Licht der
Erkenntnis und der Vortrefflichkeit meines Großvaters die
Menschlichkeit geführt und aufgeklärt hat. Hätte der Führer
des Islam nicht gelebt, hätte die Welt kein Licht. So
seit ihr durch seine Anstrengungen vor Verirrung und Verlorenheit
gerettet worden ; und durch ihn seit ihr euch eurer Unwissenheit
bewusst geworden. Und Allah machte euch lieb durch seine
Erhabenheit nach dem ihr verworfen ward und eine Schachfigur für
diese und jene. Ihr wart eine kleine Gruppe , die in der
Gesellschaft keinen Wert hatte. Allah gab euch Kraft seiner Gnade
Grüße durch meinen Vorfahren. Angesichts all dieser Wohltaten,
mit der der Hohe Herrgott die Menschheit durch die Sendungen meines
Vorfahrens begünstigt hat, usurpiert Muawiya meine nicht zu
leugnenden Rechte und streitet mit mir über die Verantwortung , die
Allah und der Prophet für mich wollten. Welch eine große
Ungerechtigkeit hat er den menschlichen Gesellschaft angetan. Er hat
geschworen, die Menschen zur Verirrung zu bringen. Inmitten
all dieser Geschehnisse habe ich die Situation studiert und mit
sorgfältiger Überlegung wurde ich gewahr, das der Nutzen und
das besorgte Schicksal des Islam darin liegt, dieses
aufrührerische Feuer auszutreten und nicht zu glauben, das das
Denken von Muawiya und seiner Gesellen für immer über die Moslems
herrscht. Statt unterdrückerischen Männer und Berufsverrätern
für immer zu erlauben, das sie mit ihrem Denken auf das Volk
im Namen der Religion und des Kalifats Ungerechtigkeit und
Unterdrückung legen, lasst mich hier verbrannt und vernichtet
sein ; dagegen soll das aufrührerische Feuer und die Korruption im
Namen der Religion vielmehr für immer ausgetreten werden.
Leute, ihr habt mir Treue geschworen, damit Ihr mit dem
in Frieden seit, mit wem auch immer wir Frieden
schließen, und damit Ihr mit dem in Krieg seid, den wir
bekriegen. Ich sah es im besten Interesse, den offenen
Kampf in einen kalten Krieg umzuwandeln und mich mit Muawiya
zusammenzusetzen, um den Krieg zu beenden und daher stellte
ich gewisse Bedingungen um die Feindseligkeiten zu beenden . Auf
diese Weise schloss ich ein Abkommen mit ihm. Für Eurer Wohlfahrt
und für die Sicherung der Größe des Islam sah ich, das ein
Blutvergießen zu dieser Zeit keine wünschenswerte Wirkung haben
würde, und das Euer Blut nur vergossen worden wäre, und
das es besser ist, das wir dieses eine Blut retten
können, bis ich mit diesem warmen und kostbaren Blut unsere
Religion aus den Händen des Schlechten retten, und diese
Weltphase der geschmacklosen Vielgötterei und Ungerechtigkeit
beenden kann; auf diese weise lehre ich die Leute der Welt die
Lektionen der Unsterblichkeit und mache alle mit der Wahrheit
vertraut. Diese meine gottbefohlene Aktion ist eine Prüfung und ein
Versuch für Euch, damit ihr in Zukunft daraus Nutzen
zieht. Euer Stand der Annerkennung der Imame und der gehorsam
zu Allah und den Propheten wird sich zeigen. "
Die Rede erreichte diesen Punkt , und der Imam wendete
seine Aufmerksamkeit auf die Lügen , die von Muawiya
verbreitet wurden waren und der Imam sagt: " Muawiya hat euch
gesagt, das ich ihn für das Kalifat geeignet halte, und
das ich mich nicht selber für diese Stellung vorbereite . Wie
hat er gelogen. Wir , die Familie des Propheten,
sind nach den Worten Allahs und des Propheten die
Bevorzugtesten, um über das Volk zu regieren , da der
Allmächtige Gott unsere Reinheit in der Sure der Reinigung (gemeint
ist 33 / 33 ) gewährleistet hat. Aber seit dem Moment,
da der Heilige Prophet zu Gott zurückgekehrt ist, sind wir die
Angriffziele der Ungerechtigkeit und der Unterdrückung von
Abtrünnigen geworden, unsere Rechte wurden fortwährend
usurpiert, unser Vermögen und Eigentum wurde der Launen und
der Gierte von Unterdrückern unterworfen, und was der Heilige
Prophet für unsere Mutter (Fatima) zurückgelassen hatte (das Land
Fadak) , wurde ihr ungerechterweise abgenommen. Ich schwöre
beim Allmächtigen Gott, wären am Tag , da der Heilige
Prophet verschied, die Leute zur Haustür meines Vaters
gegangen, zum Führer der Glaubenstreuen und hätten dem Befehl
Allahs und des Propheten über meines Vaters Recht zur Herrschaft
gehorcht , die Himmel hätten ihre Segnungen gesandt und die Erde
hätte ihre endlosen Wohltaten ihnen nicht vorenthalten. "
Das bedeutet: Hätten die Moslems den befehlen Gottes
gehorcht, hätten sie Nutzen aus all den weltlichen und
geistigen Wohltaten des Lebens gezogen, und sie hätten nicht
allein die Erde zu einem Zentrum für ihre Aktivitäten gemacht,
sondern hätten auch die Himmel erreicht und von göttlichen Wohltaten
und der Barmherzigkeit der Wahrheit profitiert. Aber diese
armen Leute schlossen ihre Augen und gebrauchten nicht ihre
Intelligenz, begrenzten und beschränkten sich selbst und
machten sich zu Gefangenen ihrer Gelüste. Folglich legten sie
sich das Joch der Knechtschaft auf ihre Nacken. Da sie nicht
die Bereinigung der Angelegenheiten dem Meister überließen und nicht
die Herrschaft Imam Ali (a.) annahmen, begannen unvermeidbar
interne Kriege innerhalb des Stammes der Quraisch und die Dinge
trieben auf einem Punkt zu, an dem die befreiten Sklaven und
die Söhne der befreiten Sklaven das Kalifat begehrten und die
Führung und die Herrschaft über die muslimische Gesellschaft zu
etwas Begehrtem machten. Und so brachten sich Muawiya und
seine Gesellen nahe dieser Position.
Der Prophet (s.) Allahs sagte, dass wenn irgendwann eine
Gruppe oder Nation das Vertrauen auf ihre Arbeit und Führung nicht
dem Kenntnisreichsten gibt, dann wird solch eine Gesellschaft
in Korruption und Erniedrigung landen. So lange nicht diese
Situation verändert und die Zügel der Angelegenheiten einem
Wissenden gegeben werden, kehrt die Auszeichnung und das Glück
der Gesellschaft nicht zurück, und sie erreicht keine
Ehre. Dann wendete Imam Hassan (a.) die Seiten der
Geschichte, blätterte die geeignete Seite bezüglich dieser
Angelegenheit auf, damit das Volk gewarnt sei, und
sagte: "Der Stamm Israel folgte nicht Aaron, dem Nachfolger
und Kalif von Moses, er Folgte statt dessen Safari. Die
Islamische Gesellschaft schob auch meinen Vater beiseite und folgte
anderen, obgleich sie selber wussten, dass Allahs
Prophet zu meinem edlen Vater gesagt hatte: `In meiner Gemeinschaft
bist Du zu mir was Aaron zu Moses war, außer dass Du nicht die
Stellung des Prophetentums erhalten kannst. ` Und diese gleiche
muslimische Nation war Zeuge, als mein edler Vorfahr am Tage
von Ghadir Khum Ali, den Führer der Glaubenstreuen, in
die Stellung des Kalifats einsetzte und sagte: `Jene von Euch,
die nun anwesend sind und sehen, dass ich Ali für Euch
hervorgehoben habe und ihn im Kalifat eingesetzt habe, müssen
das jenen berichten, die hier nicht anwesend sind. ` Es waren
diese gleichen Leute, die den Propheten veranlassten,
von Mekka aus den Händen der Unreinen zu fliehen und Unterschlupf in
einer Höhle zu suchen. Hätten diese Leute ihm geholfen,
er wäre niemals geflohen. Mein edler Vater bat die Leute um
Beistand, und sie antworteten nicht, und sie hielten
nicht die Treue, die sie ihm versprochen hatten, und
deswegen zog er sich zurück und wartete nicht auf eine günstige
Zeit. Der Glorreiche Gott tadelte nicht Aaron, als ihm
die Leute nicht folgten und er sich schweigend verhielt.
Gleichfalls, als der große Prophet des Islam die ungläubigen
Quraisch nicht länger ertragen konnte und Zuflucht in einer Höhle
nahm, um sein Leben und das Erbe des Islam zu retten,
tadelte ihn nicht der Herrgott, sondern schüttete seine Gnade
über ihn aus. Ebenso, als die Leute ihre Rücken uns
zuwandten und die Gemeinschaft vollständig frech und ungehorsam
wurde, waren mein Vater und ich gezwungen, uns
zurückzuziehen, um das Gesetz und die Fortdauer des Islam zu
retten, und wir haben auf eine neue Gelegenheit
gewartet. Dies ist eine Tradition, die vom Großen Herrn
anerkannt wurde. Jede unwissende Person lernt vom
Kenntnisreichen, ein Ereignis folgt dem anderen, und mit
jedem muss man für das Wohl der Religion handeln entsprechend der
Tagessituation und muss so gegen die Religionsloser kämpfen. "
Dann sprach der Imam über die kritische Streitfrage der
Entfremdung von den wahrhaften Nachfolgern der Religion, den
Imamen, und sagte: " Ich schwöre bei Dem, der dem
Propheten des Islam seinen Auftrag gab, niemand kann uns
schädlich oder ungehorsam sein, ohne zuerst seine Stellung vor
Gott erniedrigt und sich selbst wertlos gemacht zu haben. Folglich
wird er von seinen Aktionen in der Welt keinen Nutzen haben. Auch
wird sich niemals eine Nation bilden , die gegen uns ist oder
eine Macht, die schädlich für uns ist , deren endgültiges
Schicksal uns nicht Nutzen bringen wird. Die Zeit und die Zukunft
werden die Wahrheit zeigen, so das Ihr sehen werdet,
welchen Nutzen wir aus der Unterdrückung der Ungerechten haben
werden , und wie sie versinken werden in einem Wirbelpfuhl des
Leidens und des Missgeschicks. "
Am Schluss seiner Rede lenkte er die Aufmerksamkeit der Leute auf
Muawiya und sagte ihm:
" Muawiya, Du hast Dich nicht gut gegenüber meinem edlen
Vater benommen. Wisse , ich bin Hassan, der Sohn
Alis, und Du bist Muawiya der Sohn Abu Sufyans. Meine
Mutter war Fatima und Deine Mutter Hind . Mein Vorfahr ist der
Prophet Allahs und Dein Vorfahr ist Otbick. Meine Vorfahrin
ist Khadidscha und Deine Vorfahrin Fatilich . Möge der von uns
beiden, dessen Name und Abstammung verachtenswerter ist,
dessen Ursprung und Abstammung ehrloser ist, und dessen
Vergangene Geschichte Gottloser ist, der ein größerer
Ungläubiger und Heuchler ist, der Gnade Allahs entfremdet
sein, und möge er Allahs Fluch auf sich laden. ! Jeder sagte:
! Amen! jene, die diese Worte niederschrieben, als die Rede
diesen Punkt erreichte, sagten und schrieben, das auch sie
dieses von Gott erbitten. Ja, dies war ein Bittgesuch , da die
muslimische Gemeinschaft stellte, da sie alle ihre
Unbequemlichkeiten und Sorgen auf diese Gruppe von Unterdrückern um
Muawiya zurückführten.
Danach ging Imam Hassan (a.) nach Medina und lebte dort für eine
Zeitspanne von 10 Jahren, bis er den Märtyrertod fand.
Während dieser Periode, wegen seines Ertragenes des
Kompromisses und des Opfers, konnte er eine sehr günstige
Situation erringen. In dieser Zeitspanne hatte er solch einen Ruf in
Medina, das wann immer er sein Haus verließ, alle auf
seinem Wege sich erhoben und ihn ehrten, damit der Weg für
andere zum gehen versperrt sei. Sein Ruf verbreitete sich durch die
muslimischen Provinzen, sodass überall von seiner Sanftmut und
Demut gesprochen wurde. Er wurde so bedrängt, das selbst
Freunde nicht die Chance hatten , ihn zu grüßen. Deshalb haben die
Historiker viel über sein Leben im Allgemeinen gesprochen,
aber sehr wenig über Einzelheiten des Lebens von Imam Hassan (a.)
.
Während der Lebenszeit seines Großherzigen Bruders, war
Imam Husseins (a.) ihm so Ergeben und ehrte seinen Bruder so
sehr, das Imam Baqer (a.) über diese Situation sagte:
"Er sprach niemals direkt vor seinem Bruder. "
Denn er wusste , welches Opfer Imam Hassan (a.) durch seine
Verhaltensweise gab, um die Religion zu retten und zu
bewahren. In Wahrheit war sich niemand der Realitäten so bewusst wie
Imam Hussein (a.). Er sah seinen Bruder geduldig warten angesichts
eines Feindes, der behauptete das Hassan ibn Ali ein
Ungläubiger geworden wäre. Auf tausenderlei Weise missbrauchten und
beschuldigten sie ihn , aber er zeigte nur Sanftmut. Sie
waren anmaßend und roh zu seinem Vater und seiner Familie; aber er
ertrug es geduldig. Sie beschimpften die Schia (Anhänger der
Familie, des Hauses des Propheten) , dennoch sagte er
nichts. Imam Hussein (a.) wusste, das diese Art des Opfers
, das sein Bruder erbrachte, wichtiger und besser für
die Situation war; es war die Rettung der Religion Allahs
entsprechend dem Befehl Allahs und Allahs Propheten. Es war aus
diesem Grund, das am Tage, als sie an ihn herantraten
und um seine Hand baten, um ihm ihre Treue zu schwören,
er in der klarsten und ausdrücklichsten Weise antwortete, das
solange sein Bruder lebe, er niemals solch einen Schritt
machen würde. Nach dem Willen Allahs musste Imam Hassan (a.)
die Position eines Imam einnehmen. Und es ist bemerkenswert,
das in allen Situationen Imam Hussein (a.) die Passagen der
Ereignisse in ihren kleinsten Einzelheiten überdachte und diese Ehre
und diesen Respekt aufrechterhielt. Der Islam profitierte
großzügig von dieser Haltung, und daher wurde die Wahrheit der
Religion geoffenbart. daher war Angesichts der Popularität und
gewürdigten Persönlichkeit Imam Hassan (a.) Muawiya mit all seiner
Kraft ohnmächtig. Er sah , das es keinen Weg gab,
in dem er ihn verkleinern könnte, und daher wurde er des
größten verräterischen Aktes schuldig und ließ Imam Hassan ibn Al
(a.) ermorden.
An diesem Punkt brach wiederum Imam Hussein (a.) das Schweigen
nicht, er trug heroisch den Tod des Bruders und empfahl seinen
Mitbrüdern und den Schiiten, nicht ihre Schwerter zu erheben
und das Kriegsfeuer nicht anzufachen. da die Elemente noch
nicht bereit waren und solch eine Aktion damals gefährlich gewesen
wäre.
Eine Aktion muss dann unternommen werden, wenn die
Erfolgschancen angenommen werden kann und dadurch die Werkzeuge der
Unterdrückung zerstreut werden können. Es war dieses
vollständige Begreifen und Gehorsam zu Allahs Befehl, der die
Leute veranlasst, Muawiya nicht willkommen zu heißen,
als er nach dem Märtyrertod von Imam Hassan (a.) zur Hadsch zu gehen
beschloss und nach Medina kam; dabei kam er mit allen
Streitkräften, die er zur Verfügung hatte.
Vielmehr, angesichts der starken Reden von Gheis-bin Saad
Obadich, ibn Abbas und anderen konnte er keine vernünftige
Antworten geben. Aber wie es die Art von Unterdrückern
ist, befahl er, dass jeder, der ein Lob auf Imam
Ali (a.) und seine vorzügliche Familie erhob, auf verschiedene
Weisen gequält und gefoltert werden sollte.
Von dieser Zeit an wurden Medina und die Umliegenden
Muslimgemeinden ein schmerzhaftes Gefängnis für die Freuende der
Familie des Propheten. Es wurden ihnen nicht erlaubt,
sich irgendwo zu versammeln, noch ihre Rechte zu
verteidigen. Jahre vergingen, und Imam Hussein (a.)
zählte die Momente, um das infizierte Eitergehschwülst der
muslimischen Gesellschaft aufzustechen, um so für immer die
muslimische Gesellschaft eine Lektion der Aufopferung zu
lehren, und um der Menschheit den wahren Geist des
Märtyrertums Nahezubringen
Dieses Warten währten bis zum Jahre 57 nach der Hidschra,
als er eine Pilgerreise nach dem Heiligen Mekka durchführte,
wo er eine große Menschenmenge versammelte und die Leute mit
gewissen Wahrheiten vertraut machte und sie aufforderte, diese
Wahrheiten den Schiiten (Anhängern der Prophetenfamilie) und anderen
Moslems zu übergeben.
Im nächsten Jahr wurde Muawiya getötet, und eine goldene
Chance ergab sich für Imam Hussein (a.), da Yazid (Muawiyas
Sohn) wegen seiner Widerspenstigkeit und Frechheit unfähig
war, die Wahrheit zu enthüllen. Daher opferte Imam
Hussein (a.) sein Leben, da dies seine Pflicht war. Und
wäre Imam Hassan (a.) damals noch am Leben gewesen, so hätte
er sicherlich auch so gehandelt. Wahrhaftig, an dieser
Stelle können wir die Wahrheit verstehen. Man sagt, wäre
nicht die Ausdauer und die Milde von Imam Hassan (a.) gewesen,
und hätte nicht Imam Hussein (a.) das Schwert aus der Scheide
gezogen, so wäre keine Spur der Religion übergeblieben.
Beide bekräftigten und schufen die Plattform für einander.
Um diese Diskussion zu beschließen, ist es geeignet,
eine Rede Imam Hassan (a.) zu zitieren, die ein Mann namens
Ghatibich bezüglich der Prinzipien der Freundschaft überliefert
hat. Diese Rede ist sehr instruktiv, und ihre Kenntnis
ist wesentlich für die jungen Leute von heute.
Imam Hassan (a.) sagte: "Ich will euch einen meiner Freunde
vorstellen. Nach meiner Auffassung ist er der Wertvollste der
Leute, und die einzige Sache, die in seinem Herzen Platz
finden konnte, ist. dass dieses Leben und die
existierende Welt kleine Dinge in seinen Augen sind. Er gab
sich nicht dem Magen hin, so dass er alles, was er
wünschte, gegessen hätte, und alles, was er
verlangte, gehortet hätte. Er ist ein Mensch, der
sich von der Unwissenheit befreit hat, und er legt seine Hand
nicht auf irgendeine Aktion, bis er sie nicht gewogen hat und
sicher ist, dass er davon Nutzen hat. Er beklagt sich
nicht über seine Situation, noch wird er bei seinen Chancen
stolz. Er prahlt niemals und macht von seinen getanen Werken
kein Aufhebens; und was immer seine Pflicht zur Ausführung
war, das hat er ausgeführt und spricht nicht davon. Wenn
ihm Aufgaben angeboten werden, und er ist nicht sicher,
welche günstiger zur Ausführung wäre, dann studiert er die
Sache sorgfältig, und dann erfühlt er die Aufgabe, die
Vorzug verdient, und dann die andere. Bevor sich ihm
nicht eine Sache bewiesen hat und er ihre Wirklichkeit
erkennt, spricht er niemals über sie. "
Herrgott, führe uns ein in die Lehren des Islam und
begünstige uns mit der Führung der sündenlosen Imame (a.),
damit wir zu allen Zeiten fähig seien mögen, unsere Pflichten
zu erfüllen.
Und richte auf die schmerzerfüllten Herzen der
Schia-Gemeinschaft, die wegen der Imame trauern, die in
Baqi (heilige Grabstätte in Mekka ) begraben sind ( möge Allahs
Friede auf ihnen sein), indem dort eine ruhmvolle Gedenkstätte
errichtet wird, und mache uns zu Partnern und Teilhabern an
dieser Tat.
wa asslamu alleikum wa rahmat Allah wa
barakatuhu |