Imam Hassan und Imam Hussein 
die Enkel des Propheten

Kurzaufsätze über die Enkel des Propheten (der Friede sei mit Ihnen)

A-Imam Hasan (a.)

Der Vertrag Imam Hassan (a. ) mit Muawiya
Einleitung
Die dem Friedensvertrag Imam Hassans(a.) zugrundeliegende Philosophie
Der interne Stand der Situation
Muawiyas wahres Gesicht wird enthüllt

B-
Imam Hussein (a.)

Retter des Islam ,  Inbegriff der Selbstaufforderung, Selbstverleugnung und Selbstlosigkeit
Imam Husseins Martyrium wird prophezeit
Imam Hussein (a.) , ein Ebenbild Muhammads (s.)
Imam Husseins (a.) Imamat
Göttliche Gerechtigkeit
Imam Hassan (a.) Aufstand und Schweigen - Imam Hussein (a.) Schweigen und Aufstand




A-Imam Hasan (a.)

Der Vertrag Imam Hassan (a. ) mit Muawiya

Einleitung

Die Philosophie,  die dem Vertrag Imam Hassans (a.) zugrunde liegt sowie viele ähnliche Probleme lassen sich durch die authentischen und zuversichtlichen Quellen und Beweise durchaus klarstellen.  Einen Teil diese Problems erklären wir hier kurz in diesem Aufsatz. Bevor wir jedoch fortfahren, möchten wir auf folgendes aufmerksam machen:

Was Schiiten in bezug auf die Imame glauben, unterscheidet sich in einigen Punkten von anderen Lehrmeinungen. So sehen manche andere keine Gefahr darin, wenn behauptet wird, dass andere Menschen zufällig einmal klüger und weiser seien als der rechtmäßige Imam. Sie glauben, das auch der rechtmäßige Imam, einen Fehler oder eine Sünde begehen könnte. Und die Tatsache, das ein Anführer der Muslime Fehler begeht, scheint für manch andere Lehrmeinungen kein Problem zu sein. Das ist zu erkennen in ihren eigenen Büchern, in denen Abu Bakr (der erste Kalif) sagt:

"Ich habe die Führung euere Interessen in die Hand genommen, obwohl ich nicht besser bin als ihr. Unterstützt mich, wenn ihr mich auf dem rechten Weg findet, und leitet mich wenn ich einer falschen Spur folge !" 1)

Ebenso wird von Omar (dem zweiten Kalifen) berichtet, das er bezüglich der Brautgabe (Mahr) für die Frauen eine Meinung vertrat, die der qur'anischen Forderung nicht entsprach. Eine Muslime wies ihn auf seinen Fehler hin, und Omar stimmte ihr zu :

" Viele Menschen sind klügere und bessere Rechtsgelehrte als Omar!" 2)

Die Schiiten glauben aus auf Vernunft und Überlieferung gut fundierten Gründen, das der Rechtmäßige Imam von Gott selbst - durch die Aussage des Propheten (s.  ) - berufen wird , um die Aufgabe des Propheten fortzusetzen und schrittweise zu erfüllen.  Aus diesem Grund ist für ihn unerlässlich,  das er von Fehlern und Sünde frei ist und klüger als andere, um dadurch fähig zu sein, die islamische Nation zum Heil zu führen. 

Der Prophet des Islam (s.) hat zu einem seiner treuen Gefährten, Ammar ibn Yassir, gesagt:

"Wenn alle Menschen ein Weg einschlagen, und Ali einen anderen wählt, dann gib du dem Weg Alis den Vorzug, trenne dich von den anderen! O Ammar! Nie wird Ali Dich ohne Führung lassen, nie würde er dich in die Irre oder in die Dunkelheit führen. O Ammar! Ali zu folgen und ihn zu gehorchen, heißt mir zu folgen und zu gehorchen,  und mein Gehorsam gilt dem Erhabenen und Gütigen Allah." 3)

Als dieser große Mann den Menschen empfahl, festzuhalten an den beiden kostbarsten Werten, (von denen eines das andere ergänzt )erklärt er ihnen, das die eine Komponente der Qur'an sei und die andere seine auserwählten Nachfolger von den Mitgliedern seines Hauses (Ahl-ul-Bait , das sind die Imame),  und der Prophet (s.) sagte:

"Eilt ihnen nicht voraus und bleibt nicht zurück, sonnst werdet ihr Zugrundegehen, und belehrt sie nicht, denn sie wissen mehr als ihr!" 4)

Wir glauben von den Imamen, dass ihr Wissen von Gott kommt und nicht (nur) menschlich ist. Sie haben ihre Pflichten aus demselben Buch gelernt, nach der Botschaft, die dem Propheten offenbart wurde, und kamen ihnen gewissenhaft nach. Ihr Handeln oder ihr Stillhalten, ihr Sprechen oder ihr Schweigen ist allein abhängig von Gottes Gebot. Nichts würden sie tun ohne den Willen und das Gebot Gottes,  5) wie es der Prophet über Imam Hassan (a.) und Imam Hussein (a.) gesagt hat:

"Beide, Hassan und Hussein sind Imame (Führer); ob sie nun eingreifen und Stellung beziehen oder sich ruhig verhalten." 6)

In dieser Äußerung findet sich ein Hinweis auf Imam Hassans (a.) Friedensvertrag und Imam Husseins Wiederstand,  dass nämlich beides zum Wohle des Islam und der Muslime war.  Beide taten ihre Pflicht,  so wie sie Ihnen von Gott bestimmt war,  und deshalb kann niemand ihr Handeln kritisieren,  sei es nun Frieden oder Krieg. 

Auf der Grundlage dieses festen Glaubens und Denkens,  und allein aus diesem Grund folgen die Schiiten ihren Imamen ohne Wenn und Aber. Sie fühlen sich ihnen zu absolutem Gehorsam verpflichtet und sehen es als ihre Pflicht an, ihrem Befehl Folge zu leisten,  ob es sich nun um Wiederstand oder Stillhalten handelt,  ob es gilt,  die Stimme zu erheben oder zu schweigen,  und zwar so,  dass sie sich auch dann daran gebunden fühlen,  wenn sie - die Imame - etwas befehlen,  dessen Durchführbarkeit und Nutzen nicht jedem einsichtig ist.  Sie tun es,  denn der Imam ist ohne Fehler und ohne Schuld,  und was er auch befiehlt,  geschieht im Gehorsam gegen Gottes Gebot und in völliger Übereinstimmung mit dem,  was zum Wohle des Islam und der Muslime dient. 

Sahl Khorasani gehorchte Imam Jafar Sadiq (a.) nur begrenzt:

Khorasani sprach zu Imam Sadiq (a.): "Warum erhebst du dich nicht gegen die Usurpatoren,  um dein Recht (zur Führung) zu erkämpfen,  wenn doch allein in Khorasan (westliche Provinz im heutigen Iran) an die Tausend bereit sind,  dich mit ihren Schwertern zu verteidigen?" Imam Sadiq befahl,  den Ofen anzuzünden und sagte: "O Khorasani,  steh auf und steige in den Ofen!" Khorasani entgegnete: "O Sohn des Propheten! Übergib mich doch nicht den Qualen des Feuers,  und vergib mir meinen Fehler!" Imam: "Ich habe dir vergeben!" In diesem Augenblick trat ein wahrer Anhänger des Imam,  namens Harun Madschi,  mit den den Schuhen in der Hand ein.  Der Imam befahl ihm,  die Schuhe fallenzulassend und in den Ofen zu steigen.  Ohne Wort warf Harun seine Schuhe weg und stieg in den Ofen.  Der Imam unterhielt sich mit Sahl und erklärte die Gegebenheiten in Khorasan,  als wäre er Jahre lang dort gewesen,  dann sagte er zu ihm: "Steh auf und schau in den Ofen!" Khorasani stand auf und sah Harun Madschi darin sitzen,  ganz behaglich und ohne dass das Feuer ihn bedrängt.  Harun kam heraus aus dem Ofen,  und der Imam fragte Sahl: "Wie viele in Khorasan sind diesem gleich (die sich unseren Befehlen fügen würden,  ohne den geringsten Widerspruch zu erheben)? Sahl: "Bei Allah,  nicht ein einziger!" Der Imam: "Wir wissen sehr wohl,  wann es Zeit ist,  sich zu erheben und Widerstand zu leisten.  Und es ist nicht notwendig,  dass andere uns leiten und belehren!" 7)

Harun Madschi wusste sehr gut,  dass der Imam frei war von Fehler und Irrtum,  welcher Art auch immer,  und deshalb ist es an uns,  uns seinem Befehl zu fügen als eine heiligen Verpflichtung.  Und deshalb hatte Harun dem Befehl des Imams nicht widersprochen und ihn ohne Widerrede angenommen. 

Dies ist klar und eindeutig die Meinung der Schiiten bezüglich ihrer frommen und von jeder Schuld und Sünde freien Imame.  Aufgrund dieser Philosophie und dieser festen Überzeugung erheben sie keinen Einspruch und kritisieren auch nicht,  wenn das Verhalten der Imame und dessen Begründung nicht klar verständlich scheint.  Wenn sie z.  B.  die Philosophie,  die Imam Hassan (a.) Friedensschluss und Imam Husseins (a.) Wiederstand zugrunde liegt,  nicht verstehen,  so würden sie doch nie dagegen sprechen und ganz sicher sein,  dass alles,  was die Imame tun,  nur das Beste ist und die getroffene Entscheidung voller Würde und gerechtfertig ist. 

Hier nun ist es an der Zeit,  einige authentische und zuverlässige Quellen heranzuziehen,  um den Grund für Imam Hassans (a.) Frieden und Imam Husseins Widerstand einer näheren Prüfung zu unterziehen.  

----------------------------------------------------------------------------- 

1) Tabqaat-e Ibn-e Saad,  Vol.  III,  pp.  129; Tarekh Tabari pub.  Vol.  IV,  pp.  1829; Seera Ibn Heshsham,  pub.  Egybt 1375 - Vol.  III R IV,  pp.  660

2) Tafseer-e Kashshaaf,  Vol.  I,  pp.  491; Dur-rul-Mansoor,  Vol.  II,  pp.  133; Tafseer Imam Fakhr-e Raazi,  Vol.  VIII,  pp.  13

3) Ghaayat-ul-Maraam Bohraani,  p.  208

4) Faraaid-us-Simthain

5) Usool-e Kafi,  Vol.  I,  p.  279 onwards

6) Ilah-ush-Sharaaye Suddooq,  pub.  Qum,  p.  200; Bihaar-ul-Anwaar,  Vol.  XXXXIV,  p.  2

7) Manaqib ibn. e Schahr Aashob,  pub.  Najaf,  Vol: III,  pp.  362; Bihaar-ul-Anwaar,  Vl,  XXXXII,  p 123

 

Die dem Friedensvertrag Imam Hassans(a.) zugrundeliegende Philosophie

Wenn wir die Wahrheitsgemäßen Texten der islamischen Geschichte einer sorgfältiger Prüfung unterziehen, so finden wir ,  das es nicht Imam Hassan (a.) war der den Vertrag abschließen wollte, sondern das dieser ihm vielmehr aufgezwungen wurde. Die inneren und äußeren Umstände der islamischen Länder waren so,  das der Vertrag Imam Hassan (a.) als notwendiges und unvermeidliches Muss aufgezwungen wurde.  Hätte ein anderer Imam als Imam Hassan (a.) sich dieser Situation gegenübergesehen,  so hätte auch er keinen anderen Ausweg gehabt. 

Wir wollen nun die inneren und äußeren Bedingungen,  die in jenen Tagen in den islamischen Ländern gegeben waren,  näher untersuchen. 

Der äußere Stand der Situation

Wir wissen sehr gut,  das das Oströmische Reich durch den Islam großen Schaden erlitten hatte.  Daher wartete es auf eine Gelegenheit, der starken und sicheren Regierung des Islam einen gewaltigen Schlag zu versetzen . 

Durch die gründliche Prüfung der islamischen Geschichtsschreibung,  zu denen auch die " Geschichte des Jakubi " gehört, ist ganz offensichtlich, das die römischen Herrscher bei der Nachricht vom Aufmarsch der Truppen zwischen Imam Hassan (a.) und Muawiya endlich die günstige Gelegenheit sahen,  ihren lange gehegten Wunsch zu verwirklichen,  darum begann ihr Aufstand.  Hätte Imam Hassan (a.) den Krieg gegen Muawiya fortgeführt und in die Länge gezogen,  so hätten die Feinde des Islam ihm einen solchen Schlag versetzt und ihn so in seinen Fundamenten erschüttert,  das sich der Islam davon nicht mehr hätte erholen können. 

Es erhebt sich nun die Frage,  was ein so tief gläubiger Mann wie Imam Hassan (a.) der ja am Ursprung des Islam geboren und erzogen wurde und ihn wie seinen Augapfel hütete,  zur Verteidigung einer so großen Sache anderes hätte tun können als die Bitterkeit dieses Vertrages und die seelische Qual auf sich zu nehmen ?

Zeitgenossischer Zeuge der heiklen islamischen Politik in jenen Tagen ist Jakubi,  der berichtet:

" Nach Abschluss des Vertrages,  als Muawiya nach Syrien zurückkehrte ,  berichtete man ihm ,  das die Aufständischen von Rom ihm mit einem großen Heer entgegen kämen. Muawiya entschloss sich zu nächst,  einen Pakt abzuschließen .  Aber nachdem er seine Truppen verstärkt und neue Kräfte gesammelt hatte ,  zog er gegen die Römer zu Felde und gewann. Die besiegten Römer stimmten zu,  ebenso viel Tribut zu zahlen wie zuvor ihnen gezahlt wurde .  Aber Muawiya weigerte sich diese Geld ( an das rechtmäßige islamische Oberhaupt - Imam Hassan (a.) zu zahlen ).  " 8)

Die Aussage Jakubis erklärt,  das die Römer zu der Zeit ,  als Imam Hassan (a.) seine Truppen zusammen rief ,  den Plan fasten,  das islamische Territorium an verschiedenen Fronten anzugreifen ,  aber dank Imam Hassan (a.) Politik gelang ihnen ihr Vorhaben nicht. 

------------------------------------

8) Tarekh Yakobi ,  Vol. II pp.  206 pub.  Najaf

 

Der interne Stand der Situation

Wer sich die Lebensgeschichte Imam Hassan (a.) ansieht,  wird feststellen,  dass zu Lebenszeiten seines verehrten Vaters,  Amir-ul-Muminin (Imam Ali (a.)),  sei Platz im Kampf gegen die Feinde immer in den vordersten Reihen war.  Es ist eine bekannte Tatsache,  dass er in Kamelschlacht allen anderen voraus die Fahne des Islam hisste und mit ganzem Herzen kämpfte. 9) Auch in der Schlacht von Siffin war er dabei,  Imam Ali (a.). 10)

Er kannte keine Furcht und war ein leidenschaftlicher Kämpfer für das Recht und die praktischen Erfordernisse,  und das in einem solchen Maße,  dass er,  als ihm der Vertrag aufgezwungen wurde,  Muawiya kritisierte und dessen Schwächen aufzeigte.  Als Muawiya nach Abschluss des Vertrages nach Kufa kam,  verlangte er Imam Hassan (a.) solle auf den Mimbar (Kanzel) steigen - vielleicht in der Absicht,  ihn als nun entmachteten Imam zu demütigen. 

Imam Hassan (a.) bestieg den Minbar,  und dann sprach er von dem,  was seine Familie getan und den Diensten,  die sie im Namen des Islam geleistet hatte.  Und er sagte,  dass Muawiyas Führung nicht rechtmäßig sei und in das Verderben führen werden.  Er ermahnte alle und drohte denen,  die der Omajjaden-Herrschaft zugestimmt hatten.  Als Muawiya sah,  wie sich die ganze Angelegenheit gegen ihn wandte,  war er tief beschämt. 

Wir wollen nun untersuchen,  war schließlich geschah.  Warum war ein so tapferer Mann wie Imam Hassan (a.) bereit,  mit Muawiya einen Vertrag abzuschließen?

Er wusste sehr gut,  dass die Leute von Kufa nicht zuverlässig waren,  nicht treu und geradlinig in ihrer Art.  Zwar hatten sie ihm scheinbar Treue geschworen,  dass sie kämpfen würden,  wenn der Imam sich für Krieg entschied,  und dass sie,  wenn er sich zum Frieden entschlösse,  ihm ebenso folgen würden.  Heimlich aber sympathisierten sie,  beeindruckt von dessen Reichtum und Prachtentfaltung,  mit Muawiya. 

Imam Hassan (a.) wusste,  dass die Leute von Kufa heimlich mit Muawiya Verbindung aufgenommen hatten,  ihm ihre Unterstützung zusicherten und dass sie Imam Hassan (a.) sogar ergreifen und Muawiya übergeben würden,  wenn dieser es wollte.  Und er wusste auch,  dass einer seiner Heerführer,  Obaidullah,  Bestechungsgeld von Muawiya angenommen hatte und in der Nacht mit 8000 Soldaten zu ihm gestoßen war.  Er sah,  wie Muawiya falsche Gerüchte in Umlauf brachte,  Imam Hassan (a.) habe mit ihm einen Waffenstillstand ausgehandelt,  und mit diesem Betrug erreichte er es,  die betrogenen Truppenzug demoralisieren.  Imam Hassan (a.) wusste sehr gut,  dass es unmöglich war,  mit einer so geringen Streitmacht gegen Muawiya zu kämpfen,  und im Hinblick auf Schutz und Sicherheit für den Islam und die blieb ihm keine andere Möglichkeit,  als zu einer Verständigung zu kommen. 

Um diese Tatsache näher zu erhellen,  lassen wir den historischen Bericht folgen:

Jaqubi erzählt: "Nach dem Märtyrertum Imam Alis (a.) schwor das Volk Imam Hassan (a.) den Treueid.  Imam Hassan (a.) setzte ein Heer von 12000 Soldaten in Marsch,  um unter dem Befehl von Obaidullah bin Abbas gegen Muawiya zu kämpfen.  Obaidullah war verpflichtet,  sich vor Kampfhandlungen mit Qais bin Saad zu beraten.  Obaidullah marschierte,  aber als Muawiya die Nachricht vom Tode Imam Alis (a.) erhielt,  kam er in 18 Tagen nach Musal,  und am Ende standen seine Truppen denen von Imam Hassan (a.) gegenüber. 11)

Muawiya schickte Bestechungsgeld an Qais,  entweder,  um ihn auf seine Seite zu bringen oder Imam Hassan (a.) zum Aufgeben zu zwingen.  Qais,  ein kühner und frommer Mann,  weigerte sich,  das Geld anzunehmen.  Muawiya schickte genau den gleichen Betrag an Obaidullah bin Abbas,  und dieser verriet seinen Glauben,  wechselte die Fronten und stieß mit seinen 8000 Soldaten zu Muawiya.  Aber Qais kämpfte standhaft,  und schließlich schickte Muawiya seine Späher in Imam Hassans (a.) Lager,  um wieder die Gerüchte auszustreuen,  dass Qais mit Muawiya heimlich verhandelt habe,  während man den Truppen von Qais erzählt,  der Imam habe mit Muawiya einen Waffenstillstand ausgehandelt.  Auf diese Weise wurden die Truppen Imam Hassans (a.) auseinandergetrieben,  und so geschah es,  dass Muawiya,  immer auf der Hut vor Betrug und List,  einige bekannte und angesehene Männer,  denen das Volkvertraute,  aussandte,  um mit Imam Hassan (a.) zusammenzutreffen.  Sie hatten den Befehl,  sobald sie zu dieser Zusammenkunft angemeldet wären,  das Gerücht auszustreuen,  dass Imam Hassan (a.) mit Muawiya die einzelnen Punkte des Vertrages ausgehandelt habe. 

Daraufhin stürmten die Truppen Imam Hassan (a.) ohne nach den tatsächlichen Fakten zu fragen,  sein Zelt und plünderten,  was ihnen in die Hände fiel.  Imam Hassan (a.) bestieg sein Streitross und ritt nach Sabat.  Ein Mann namens Jarrah bin Sinan lauerte im Gebüsch für ein Attentat auf Imam Hassan (a.) und brachte ihm mit dem Dolch eine klaffende Wunde bei.  Diese Wunde schwächte den Imam lebensgefährlich und man brachte ihn krank nach Medina.  Das Volk ließ ihn im Stich,  Muawiya kam in den Irak und entschied die Situation für sich.  Die Krankheit Imam Hassan (a.) verschlimmerte sich,  und in diesem Augenblick,  wo er nicht an Krieg denken konnte und seine Verbündeten auseinandergetrieben worden waren,  nutzte Muawiya die Gelegenheit,  ihm den Vertrag aufzuzwingen.  Darum also reckte Imam Hassan (a.) sich auf der Kanzel (Minbar) hach auf,  lobte Gott,  segnete den Propheten und sagte:

"O mein Volk,  Gott segnete euch mit der Leitung durch den Besten von uns (dem Propheten) und bewahrte euch durch den Zweiten (Imam Ali (a.)) unter uns vor Blutvergießen.  Ich schloss einen Vertrag mit Muawiya und übergab ihm die sichtbare Macht und Herrschaft.  " 12)

Der verstorbene Scheich Mufid schrieb im " Kitab-ul-Irschad": Imam Hassans Heer bestand aus ganz verschiedenen Gruppen, z. b.  seine und seines Vaters engsten Anhänger ,  dann die Kharijiten ,  die Imam Hassan (a.) gar nicht unterstützen,  sondern lediglich gegen Muawiya kämpfen wollten . sowie all jene ,  die der aufgehäufte Reichtum um den Verstand bringt ,  so oder so , und schließlich die Fanatiker ,  die nur ihrem Stammesoberhaupt folgten. "

Das ist der Grund,  warum die Soldaten nicht standhielten , sich zurückzogen und so rasch die Verteidigung des Imams aufgaben , das sogar einige Stammesoberhäupter an Muawiya schrieben,  ihm Gehorsam gelobten und versprachen . ihm Imam Hassan (a.) auszuliefern. Muawiya sandte Briefe in aller Eile an Imam Hassan 8a. s) ,  Qais bin Saad ,  der als Obaidullah bin Abbas´ Stellvertreter ernannt worden war, benachrichtigte Imam Hassan 8a. s) , das Muawiya Obaidullah für sich gewonnen hatte, und deshalb Bestechungsgeld für ihn bereithielt , von denen die Hälfte des Betrages unverzüglich gezahlt werden sollte und der Rest bei seinem Eintreffen in Kufa. Obaidullah stieß tief in der Nacht zu Muawiyas Heer. So kam die Missgunst und Unlauterkeit derer an das Licht, die doch zur engsten Umgebung von Imam Hassan (a.) gehört hatten.  Dieser wurde sich bewusst,  das außer der kleinen Gruppe treuer Anhänger niemand zu ihm hielt und deshalb ,  bar jeder Unterstützung , schloss er mit Muawiya einen Vertrag,  obwohl er wusste , das Muawiya nur auf Betrug aus war , das also der Vertrag eine Farce war. 13)

Durch alles,  was bisher geschrieben wurde, ist eindeutig klarr, das Imam Hassan (a.) durch die interne Sachlage in jenen Tagen gezwungen war,  den Vertrag mit Muawiya abzuschließen, das er keine Alternative hatte. Darum sagen wir , das dieser für ihn so wichtige Vertrag ihm aufgezwungen wurde,  und das er ihn nicht freiwillig einging. 

Seinen Anhänger erklärte der Imam die Dringlichkeit des Vertrages so:

"Ich schwöre bei Allah,  hätte das Volk treu zu mir gestanden und mich unterstützt,  so hätte der Himmel Glück und Segen kommen lassen wie Regen , und die Erde hätte ihre Gaben verschwenderisch an sie ausgeteilt,  - und Muawiya hätte nicht so gierig nach dem Kalifat verlangt. Der Prophet des Islam musste von Mekka Abschied nehmen und seine Anhänger suchten Zuflucht in einer Höhle.  Hätte man ihn unterstützt,  nie hätte er Mekka verlassen und sich in die Höhle geflüchtet.  Von der Zeit an (nach dem Propheten (s.)) ist die islamische Nation anderer gefolgt und hat uns verlassen, uns blieb nur der Vertrag als Pflicht.  14)

"Bei Allah,  hätte ich gegen Muawiya gekämpft,  die Menschen hätten mich ergriffen und mich ihm ausgeliefert. " 15)

"Ihr wisst nicht,  was ich getan habe. Bei Allah,  alles was ich getan habe , geschah zum Besten der Schiiten (aller Zeiten über denen die Sonne erscheint und wieder untergeht). Ich nahm dies an um der Muslime willen , um sie vor Blutvergießen zu bewahren. "16)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  

9) Al Imamat was-Siyasat - Vol. I. pp. 77

10) Al Imamat was -Siyasat-Vol. I. pp. 108

11) Yakobi Vol. II. p. 204. pub. Najaf

12) Tarekh Tabari, Vol. VII. p. 2

13) Kitab-ul-Ischad. pp. 171-172 . briefly

14) Bihaar -ul-Anwar. Vol XXXXIV -p. 23

15) Bihaar -ul-Anwar. Vol XXXXIV -p. 21

16) Bihaar -ul-Anwar. Vol XXXXIV-p. 19/56

 

Muawiyas wahres Gesicht wird enthüllt

Muawiya war Statthalter von Syrien seit der Zeit des zweiten Kalifen Omar ibn Khattab. Da Omar ihn achtete,  nahm er eine bedeutende Stellung ein,  so das er in den Augen des Volkes Miqdad, Abu Dharr und Ammar an Bedeutung gleichkam. Das Volk hatte keine Vorstellung von seinem Charakter,  dieser Mischung aus Betrug und Heuchelei in seinem Handeln. Sie konnten ihn einfach nicht so sehen, wie er wirklich war.  Er unterwarf mit großer Schlauheit jeden,  der gegen ihn rebellierte.  Er verbarg seine Intrige Natur und seine verbrecherische Taten und täuschte das Volk mit der Vorspielung seiner Liebe zum Islam. Er ging sogar so weit,  Feindseligkeit gegen einen so frommen und integren Mann wie Imam Ali (a.) zu hegen und versuchte,  das als Rache für den Tod Osmans (des dritten Kalifen, der ermordet wurde) hinzustellen. 

Es ist ganz offensichtlich : Hätte Imam Hassan (a.) unter diesen Umständen mit Muawiya gekämpft und wäre er in der Schlacht getötet worden,  so wäre sein Blut umsonnst vergossen worden.  Muawiya hätte es arglistig als einen politischen Krieg hinstellen können und folglich wäre das wahre Gesicht Muawiyas im Dunkeln geblieben. Durch den Vertrag aber wurde das Blut der Muslime gerettet und die Gefahr für den Islam abgewehrt.  Das wahre Gesicht Muawiyas wurde allen sichtbar. 

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch ,  das der Inhalt des Vertrages von Imam Hassan (a.) so arrangiert wurde ,  das dadurch Muawiyas wahrer Charakter enthüllt wurde. 

Ein Teil des Vertragsdokumentes lautete folgendermaßen:

"Muawiya verpflichtete sich , nach dem Heiligen Qur´an und der Sunna des Propheten zu handeln; keinen Nachfolger für sich zu ernennen; Ali (a.) und seine Anhänger ,  Mitstreiter und Freunden sollen niemals bedrängt und unterdrückt werden und gegen Ali (a.) sollen keine Schmähungen ausgestoßen werden 17) " Muawiya durfte sich auch nicht Amir- ul- Muminin (Fürst der Gläubiger) nennen,  woran er sich allerdings nicht hielt. 

Und Muawiya hielt nicht eine einzige Klausel des Vertrages ein.  Nach Abschluss des Abkommens kam er nach Nakhliya ,  einem Ort in der Nähe von Kufa,  und sagte in einer seiner Ansprachen :

"Bei Allah ,  ich habe nicht gegen euch gekämpft ,  damit ihr beten,  fasten ,  die Pilgerfahrt (Hadsch) machen und Almosen (Zakat) zahlen könnt,  denn all das beachtet ihr ja schon - ich aber habe mit euch einzig und allein um die Herrschaft gekämpft. Mein Plan war erfolgreich und nun erkläre ich feierlich ,  das alle Abmachungen des Vertrages , den ich mit Hassan abgeschlossen habe , nichtig sind :Ich zertrample sie mit meinen Füßen. Ich werde sie nie erfüllen. "

So wurde das wahre Gesicht Muawiyas offenbar,  das so lange hinter der Maske von Verstellung und Heuchelei verborgen war.  Alle erfuhren,  das er kein anderes Ziel hatte als die Herrschaft über die islamischen Territorien - mit seiner ehrlosen Handlungsweise,  mit der Zurschaustellung von Pomp und Prachtentfaltung - und nicht im geringsten das Wohl des Islam und der Muslime.  Als er schließlich sein egoistisches Ziel erreichte,  vergaß er den heiligen Quán , die Sunna des Propheten und alle Vereinbarungen des Vertrages und zertrampelte alles mit seinen Füßen.  ----------------------------------------

17) Bihaar -ul-Anwar.  Vol. XXXXIV. p. 64

 

B-Imam Hussein (a.)

Retter des Islam ,  Inbegriff der Selbstaufforderung, Selbstverleugnung und Selbstlosigkeit

Ein paar Tage vor Imam Husseins (a.) Geburt träumte Umm-ul-Fadhl ,  die Frau des Abbas ibn - e Abdull Muttalib ,  das sich ein bisschen Fleisch vom Körper des Propheten (s.) löste und ihr in den Schoß viel.  Als man ihn deswegen befragte,  deutete der Prophet (s.) den Traum und sagte zu Umm-ul-Fadhl :

"Meine Tochter Fatima wird einen Sohn gebären,  und das Kind wird dir zur Pflege gegeben. "

Diese Erklärung machte Umm-ul-Fadhl sehr glücklich . Gespannt erwartete sie den Tag , an dem ihr Traum in Erfüllung gehen sollte. Schließlich kam der große Tag.  Am 3.  des Monat Schaban, im 4.  Jahr nach der Hidschra,  den Auszug des Propheten von Mekka nach Medina, wurde Imam Hussein (a.) geboren mit den übernatürlichen Zeichen,  die die Geburt mancher Auserwählten Allahs begleitet haben.

Imam Husseins Martyrium wird prophezeit

Als Imam Hussein (a.) geboren wurde,  erschien der Engel Gabriel vor den Propheten (s.) grüßte erberbietig und sagte: " O du , der von Allah so sehr geliebt wird,  der Allmächtige ,  sendet dir seinen Segen und die Fülle seiner Gnade und will,  das du Ali und Fatima zur Geburt des Kindes beglückwünscht ,  das Hussein heißen soll,  denn unter diesen Namen ist er den Himmeln bekannt. "

Der Engel fuhr fort: "O Prophet Allahs,  ich bin tief betrübt wegen dieses Neugeborenen Sohnes von Fatima (a.),  der Unsägliche Schwierigkeiten,  Nöte,  Wunden und Schmerzen erleiden wird. Er wird schließlich mit all seinen treuen Anhängern den Märtyrertod erleiden in einer Wüste namens Karbela an den Ufern des Euphrat im Irak ,  es wird eine Krise geben , und der Bestand dieser Offenbarten Religion für die Menschheit wird vom Husseins,  deines Enkelsohnes abhängen."

Als er dies hörte,  wurde der Prophet (s.) natürlich sehr traurig. 

Unmittelbar nach der Geburt Husseins (a.) wurde Fatima krank, und das gesegnete Kind wurde in die Obhut von Umm-ul-Fadhl gegeben , und 40 Tage lang steckte der große Gesandte Allahs seinen Finger in den Mund des unschuldigen Kindes , und 40 Tage hindurch wurde es so versorgt,  ohne irgendetwas anderes. Große Gottesgelehrte sehen darin den Plan der Göttlichen Vorsehung,  damit das Kind so teilhabe an der in seinem Großvater ,  dem Führer und letzten Gesandten Allahs (s.) tief verwurzelten Heiligkeit , denn Imam Hussein (a.) sollte im Namen seines Großvaters eines Tages die Führungsrolle übernehmen ,  um die Wahrheit um den Islam zu retten

Imam Hussein (a.) , ein Ebenbild Muhammads (s.)

Historiker berichten, das über die Angeborenen Anlagen hinaus ,  die denen des Propheten (s.) völlig gleichen , Husseins äußere Erscheinung (also die Körperlichen Merkmale ) ein bewegendes Abbild seines Großvaters,  des Propheten (s.) war . 

Ibn-e-Katheer sagte: "Nie sah ich einen schöneren Mann als Hussein. "Die Erbanlagen kamen in Imam Hussein (a.) zur vollen Entfaltung. Er hatte alle angeborenen Gaben seines Großvaters,  des Propheten (s.) und seiner gottesfürchtigen Eltern Imam Ali (a.) und Fatima (a.) geerbt

Die persönliche Sorge des Propheten (s.) für Imam Hussein (a.)

Der Prophet Muhammad (s.) hat über seine beiden Enkel Imam Hassan (a.) und Imam Hussein (a.) gesagt:

" O Allah,  ich liebe sie beide. Deshalb liebe auch du sie und liebe den,  der sie liebt. Wer auch immer Hassan (a.) und Hussein (a.) liebt ,  den liebe ich. Wen ich liebe ,  den liebt Allah , und wenn Allah liebt,  der wird in den Himmel eingehen.  Wer sie jedoch hasst ,  den Hasse ich ,  und Allah hasst ihn. Wen Allah hasst, der wird in das ewige Feuer eingehen. "

Dann sagte er: "Diese meine beiden Söhne sind meine Basilikumpflanzen ( und ihren Duft erfülle ) die Welt."

Der Prophet (. s. a. w) hatte eine grenzenlose Liebe für seine beiden Enkel, Imam Hassan (a.) und Imam Hussein (a.) . Ihr bloßer Anblick erfüllte sein Herz mit Freude.  Auch um dieser Freude willen ging er täglich zu Fatimas (a.) Haus.  Meist nahm er ihnen etwas zu essen mit und Fütterte sie mit der eigenen Hand.  Er setzte sie auf seine Knie und liebkoste sie mit großer Zärtlichkeit.  Gern sah er,  wenn sie fröhlich waren.  Das leiseste Zeichen von Kummer bei ihnen machte ihn unglücklich.  Eines Tages ging er an Fatimas (a.) Haus vorbei und hörte Imam Hussein (a.) weine.  Das bekümmerte ihn.  Er ging hinein und sagte: "Warum weint mein Liebling,  Fatima? Weißt du nicht,  dass sein Weinen mich traurig macht?"

Es gehört auch zu den allgemein bekannten Ereignissen aus der Lebensgeschichte des Propheten (s.),  dass als er einmal beim Gebet in der Moschee die Niederwerfung (Sadchda) durchführte,  Imam Hussein (a.) hereinkam,  auf den Rücken seines Großvaters kletterte und sich darauf setzte.  Der Prophet (s.) wiederholte die Lobpreisung Gottes `Subhaana-Rabbiyal-a`la wa behamdih`siebzigmal in der Haltung der Niederwerfung anstatt der wenigen vorgeschriebenen Wiederholungen,  bis Imam Hussein (a.) aus freien Stücken von seinem Rücken rutschte,  erst dann hob er den Kopf und richtete sich auf.  Als das Gebet vorüber war,  fragten die Leute: "Oh,  Gesandte Allahs,  wie kommt es,  dass eine der Sadschdasso lange dauerte? Wurde dir eine Offenbarung zuteil?" Der Prophet (s.) antwortete,  dass er es tun musste,  bis Imam Hussein (a.) aus freien Stücken von seinem Rücken rutschte,  da der Gesandte Allahs nur nach dem Gehoffenbarten Willen Allahs handelt. 

Es wird erzählt,  dass der Prophet (s.) während einer Predigt einmal auf der Kanzel (Minbar) in der Moschee von Medina stand,  als Imam Hussein (a.),  der noch ein Kind war,  in die Moschee kam und zum Großvater hinging.  Dabei verfingen sich die Füße in seinem Gewand.  Der Prophet (s.) unterbrach die Predigt und stürzte von Kanzel zu dem Kind,  damit es nur nicht fiele. 

Imam Hussein (a.) war erst siebeneinhalb,  als der Prophet (s.) starb.  Das war für ihn und seinen älteren Bruder Imam Hassan (a.) ein schwerer Schock.  Bis dahin waren die beiden unter der liebevollen Sorge ihres guten Großvaters aufgewachsen.  Die Geborgenheit dieser Liebe gab es nun nicht mehr.  Dies hatte eine offensichtliche Wirkung auf die natürliche Fröhlichkeit der beiden Brüder. 

Sechs Monate später verschied auch Fatima (a.) und ließ Imam Hassan (a.) und Imam Hussein (a.) ohne Mutterliebe zurück.  Imam Ali (a.) war ein überaus liebevoller Vater.  Er Tat,  was in seiner Macht stand,  um die fehlende Mutterliebe zu ersetzen. 

Trotz all seiner Mühe schien jedoch ein leichter Schatten über ihnen zu liegen.  Sie waren nicht mehr so wie früher voller übersprudelnder kindlicher Geschäftigkeit.  Imam Hussein (a.) Erziehung begann zu Hause.  Er lernte lesen und schreiben.  Er wuchs in einer Umgebung auf,  die ihn (in allem Guten) förderte und anregte.  Seine Eltern waren Vorbilder menschlicher Rechtschaffenheit.  Er gehörte zur heiligsten,  gottesfürchtigsten Familie und lebte in einem idealen Elternhaus.  Sein Vater Imam Ali (a.)war der tapferste und klügste Mann seiner Zeit.  Seine Mutter Fatima (a.) war die edelste Frau,  die je gelebt hat.  Diese Voraussetzungen schufen für den jungen Imam Hussein (a.) eine Umgebung,  die kein Heranwachsender vor ihm hatte.  Langsam aber sicher verarbeitete sein wachsender Verstand die Familientraditionen großer Rechtschaffenheit,  unerschütterlicher Wahrhaftigkeit und grenzenloser Liebe zu Allah und den Menschen.  Im Laufe der Zeit wuchs er zum edelsten jungen Mann des Islam heran. 

Salma Farsi sagte: "Eines Tages sah ich Imam Hussein (a.) neben seinem Großvater sitzen,  dem Propheten (s.).  Dieser sagte zu Imam Hussein (a.): `Du bist ein Seyyid,  (Angehöriger der Familie des Propheten),  Sohn eines Seyyids und wirst Vater von Seyyids sein.  Du bist ein Imam (Oberhaupt),  Sohn eines Imams,  und (wirst) Vater eines Imam (sein)`. " Das folgende ist ein sehr bekannter Ausspruch des Propheten (s.): "Hassan und Hussein sind die beiden Fürsten der Jünglinge des Paradieses (von Gott bestimmte Führer). "

Die Beispiele affensichtlicher göttlicher Gnade für die Ahl-ul-Bait - zur Prophetenzeit sind die Ahl-ul-Bait (Propheten Familie) der Prophet,  Imam Ali,  Fatima,  Imam Hassan und Imam Hussein (Frieden sei mit ihnen allen) - die ihre einzigartige heilige Stellung zeigten,  sind so Zahlreich,  dass man Bände damit füllen könnte,  wollte man sie alle aufzählen.  Diese wenigen kurzen Beispiel mögen genügen,  um jedem aufrichtigen Menschen eine Vorstellung zu geben von den einzigartigen Vorzügen und der Größer dieser hochherzigen Seelen und der Heiligkeit,  die seit dem Tage ihrer Geburt in ihnen war. 

Nach dem Tode seines Bruders Imam Hassan (a.) ging das Imamat (Führungsverantwortung) auf Imam Hussein (a.) über,  und damit waren alle ihm zu Gehorsam verpflichtet.  Aber die Umstände der Zeit hatten die Gesellschaft durch Machtgier bzw.  Angst derart von der Wahrheit entfernt,  dass sie ihre Verpflichtung gegenüber der heiligen Prophetenfamilie,  Imam Hussein (a.),  nicht erfüllten,  so dass sie statt ihm zu folgen,  die größte Tragödie aller Zeiten verursachten.  Die Muslime müssen lernen und dürfen niemals vergessen,  wofür Imam Hussein (a.) sein Leben gab,  damit sie sich selbst immer für Wahrheit,  Gerechtigkeit und die Würde des Menschen einsetzen. 

Imam Husseins (a.) Imamat

Wie sein großer Vater war auch Imam Hussein (a.) ein furchtloser Soldat.  Er war von einer übermächtigen Leidenschaft für die Wahrheit erfüllt,  dass er nie auch nur den geringsten Kompromiss mit der Falschheit einging.  Darin unterschied er sich nicht von seinem älteren Bruder Imam Hassan (a.),  der sich entsprechend seiner Zeit für die Wahrheit einsetzte. 

Imam Hussein (a.) war ein junger Mann von zwanzig Jahren,  als Osman Kalif wurde.  Bald darauf begann der Nordafrika Feldzug.  Imam Hassan (a.) und Imam Hussein (a.) nahmen an diesem Einsatz auf Gottes Weg teil.  Sie schlossen sich dem Heer an,  das Tabristan eroberte. 

An allen Schlachten während Imam Alis (a.) Kalifat hatte Imam Hussein (a.) bemerkenswerten Anteil.  Er kämpfte tapfer in den Schlachten von Dschamal,  Siffin und Nachrawan. 

Der auffallendste Zug an Imam Hussein (a.) war seine Leidenschaft für die Vereinigung mit Allah.  Die letzte Nacht seines irdischen Lebens verbrachte er in Gebet und inbrünstigen Bitten.  Am nächsten Tag,  selbst mit dem Tod vor Augen,  vergaß er doch nicht seine Gebete.  So zeigte Imam Hussein (a.) durch sein unsterbliches Beispiel,  dass ein Muslim stets um die geistlichen Dinge bemüht sein sollte,  auch durch und mit den Gegebenheiten dieser Welt. 

Die Geschichte der Menschheit ist eine Kette erfolgreicher und gescheiterter Revolutionen.  Eine folgt auf die andere,  die dann wieder von einer nachfolgenden verdrängt wird.  Immer waren Revolutionen ein Werkzeug der Entwicklung und ein sicheres Zeichen dafür,  dass ein Wandel geschieht.  Prophet Muhammads (s.) Botschaft war ihrem tiefsten Sinn nach ein Wort der Revolution.  Sie gab der Menschheit eine neue Vision,  einen neuen Daseinszweck; sie war die Botschaft von Frieden,  guten Willen,  von Liebe und Duldsamkeit,  in einer Gesellschaft,  in der Hass,  Korruption und Machtgier überwogen.  Sie ging über alle sozialen,  kulturellen und geographischen Grenzen hinaus. 

Diese Botschaft sagte,  dass alle Menschen eins sei sollten,  da doch alle im selben Schöpfer ihren Ursprung haben.  Und so schwer es auch war,  es gelang Muhammad (s.) doch,  eine Gesellschaft zu schaffen,  die sich auf den Werten gründete,  die er predigte.  Aber innerhalb einer kurzen Zeitspanne von weniger als einem halben Jahrhundert nach seinem Tode zerfiel die Gesellschaft,  die er geplant hatte,  und die Werte,  die ihm teuer waren,  gingen verloren.  Durch sorgfältige Manipulation und hinterlistige Planung griffen diejenigen,  die bereits zu seinen Lebzeiten gegen ihn gewesen waren,  nach der Macht.  Ihre Regierung war eine Herrschaft des Schreckens.  Die grausame Gewaltherrschaft der Omajjaden konzentrierte sich darauf,  das islamische Rechtswesen systematisch zu zerschlagen. 

Es schien,  als ob niemand imstande sei,  die Unterdrücker herauszufordern.  Die Lage verlangte rasches Handeln,  sonst würden die Scharia,  die vom Propheten Muhammad (s.) aufgebaute Ordnung Zugrundegehen und alle Opfer,  die dafür gebracht worden waren,  wären vergeben. 

Wenn Muhammads (s.) Botschaft richtig war,  dann musste jemand Widerstand leisten: Imam Hussein (a.),  der Enkel des Propheten,  erhob sich gegen das Unrecht.  Yazid - der Omajjadenherrscher - verlangte von ihm,  er soll seine Ergebenheit beweisen und das antiislamische Regime gutheißen.  Aber nein! Nicht Imam Hussein (a.)! Yazids Heer umzingelte ihn,  in der Wüste von Kerbela.  Er verlor seine Freunde und seine Familie,  alle wurden vor seinen Augen niedergemetzelt.  Dann stand er ganz allein da; körperlich völlig erschöpft,  mager und gealtert,  bleich und dünn im Sand von Kerbela,  es war eine verwegene heroische Tat.  Dazu brauchte es mehr als robuste Willenskraft,  mehr als ausdauernde Vitalität,  mehr als einen unbeugsamen Willen,  mehr als Geduld; das erforderte einen feste Glauben: An diese Sache und an Allah,  einen Glauben,  der das Fundament des Islam ist.  Er wurde erbarmungslos umgebracht,  aber sein Auftrag hat überlebt,  die Revolution Muhammads (s.) lebte wieder auf.  Die Hoffnung ist zu neuem Leben erwacht,  die Massen wurden wieder ermutigt.  Mit dem Mord an Imam Hussein (a.) und dem Raub dessen Familie bestätigte Yazid seine eigene Niederlage.  Mehr als dreizehn Jahrhunderte sind darüber vergangen,  und immer noch ist Imam Hussein (a.) die quelle der Inspiration für die gesamte Menschheit. 

Göttliche Gerechtigkeit

Imam Hussein (a, s) ist nicht umsonst gestorben. Die Mission ,  für die er sein Leben gab,  erstarkte immer wieder mehr,  bis schließlich die Macht der Omajjaden zerfiel.  Das Drama ,  die Tragödie von Kerberla erschütterte das Reich,  das auf soviel Planung und Intrige errichtet worden war,  in seinen Fundamenten.  Das Drama,  die Tragödie von Kerbala machte Yasid zum meistgehassten Mann in der muslimischen Welt. 

Imam Husseins (a, s) heilige Worte , kurz bevor er ermordet wurde,  kurz bevor er den Märtyrertod fand,  erwiesen sich als Buchstäblich wahr.  Seine Feinde wurden schon sehr bald auf eine Weise bestraft,  wie sie es nie geahnt hätten.  Er selbst aber wurde in einer Höhe gehoben,  nach der sich seitdem alle guten Menschen sehnen.  Er hatte diese Höhe erreicht,  weil er die Verkörperung dessen ist,  was den wahren Geist des Islam ausmacht. 

Leben und Charakter von Imam Hussein (a.) , sein Kampf gegen die Mächte der Finsternis und Tyrannei und das herrliche Beispiel seines Martyriums waren in den folgenden Jahrhunderten eine Quelle der Inspiration und geistigen Kraft für die Menschen.  Das strahlende Licht seines Selbstopfers leuchtete durch die Jahre und erhellt den Weg der Wahrheit , ruft die Menschen auf zum selbstlosen Kampf gegen Falschheit und Unterdrückung zur Verteidigung des wahren Glaubens.  Dieses Licht brauchen wir besonders in den dunklen Zeiten ,  in denen wir leben , denn es zeigt,  dass der unausbleibliche Sieg der Wahrheit über die Falschheit nur durch selbstloses Opfer erreicht werden kann und durch unsere Bereitschaft,  nichts zurückzuhalten im Kampf gegen das Böse. 

Der Eindruck,  den das Leben von Imam Hussein (a.) und das Vorbild seines Martyriums hinterlässt,  ist überall in der islamischen Welt ganz tief zu spüren,  unabhängig von anderen Differenzen ,  rührt im Innersten der Herzen der Menschen und einigt alle Gläubigen in ihrem gemeinsamen Kampf gegen die dunklen Mächte des Bösen. 

Das Licht dieses Beispiels hat auch die Menschen außerhalb der islamischen Welt tief berührt,  denn die Botschaft ,  die es erhellt,  ist universal. 

Allahs Frieden und Segen sei auf Muhammad (a. s. w. ) und den Seinen. 

Imam Hassan (a.) Aufstand und Schweigen - Imam Hussein (a.) Schweigen und Aufstand

Imam Hassan (a.) und Imam Hussein 8a. s) führten die Menschen zur vorzüglichen Erkenntnis der Menschlichkeit und retteten den Islam für immer.  Am Tag,  da das Fundament der Schöpfung gelegt wurde und die Menschheit ins Dasein trat,  stellte der Schöpfer des Universums die Wahrheit auf den Wege von Vorschriften und Gesetzen Bzw.  Göttlichen Gesetzen und Religion den Menschen zur Verfügung ,  damit sie fähig sein können,  die Ufer der Befreiung innerhalb dieser weiten und gefährlichen Welt Nutzen ziehen und so ewig unter den barmherzigen und mitfühlenden Strahlen der Wahrheit leben. Dieser Plan begann vom ersten Tag an,  und die erhabenen Lehren der Menschenfreundlichkeit wurden der Menschheit aufeinanderfolgend offenbart,  bis die Zeit kam für den letzten Propheten,  Mohammad Ibn Abdullah (s.) . Durch ihn wurde das abschließende Programm der Schöpfung offenbart.  Aber vom Anfang bis zum Ende des Lebens dieser Welt waren Menschen niemals eins in ihrer Beziehung zur Wahrheit des Universums,  und sie werden niemals eins sein; und sie sehen den Göttlichen Plan nicht mit den gleichen Augen.  Vielmehr haben sie verschiedene und entgegengesetzte Ansichten. 

Es gab immer die Gruppen auf der Seite der Wahrheit die die Lehren der Propheten unterstützte,  die immer versucht haben,  die Wahrheit aufzudecken und seine Wirklichkeit zu zeigen.  Dagegen war die andere Gruppe gefangen von ihren Begierden und Launen und versucht,  ihre Instinkte zu befriedigen und um ihre persönliche Begierde zu erreichen,  versuchen sie,  andere zu ihren Marionetten zu machen.  Diese zwei Gruppen standen immer im Krieg zueinander oder mieden einander . Zu verschiedenen Zeiten gewann eine der beiden Gruppen die Oberhand , aber es geschah niemals , das eine Gruppe die andere vollkommen ausrotten konnte. Als der Islam kam,  offenbarte er durch eine unzweideutige Botschaft den vorzüglichsten und vollständigsten Plan für die Kinder Adams; er kündigte ausdrücklich an,  das es der letzte Weltplan ist,  den der Herr des Universums der Menschheit sendet.  Er verlangte keine Unangemessenheit,  die erfüllt werden müsste,  noch mangelt ihm etwas , für das ein Einsatz gegeben werden müsste.  Die Natur des Universums funktioniert entsprechend den islamischen Doktrinen,  und wer sein Leben entsprechend diesem Weltprinzip fortfährt, wird ohne Zweifel ein gutes Ende finden,  und wer gegen die Befehle des Schöpfers handelt, gleichgültig für wie glücklich und nützlich er sich selber hält,  wird dennoch Verlierer sein und wird diese Welt des Auf und Ab mit leeren Händen verlassen. 

Die Religion wurde den Menschen in einer vollständigen und ausführlichen Form gegeben, und es blieben keine zweideutigen und unklare Punkte,  die der Prophet nicht erklärt hat. Der Gegenstand der Führerschaft und die Herrschaftsweise,  auf der die Reinheit des Wesens der Religion gegründet ist,  wurde vom geehrten Propheten in der Hingabe an Allahs Willen aufgehellt. Vor der Zeit der Ankunft dieser Prophetenschaft bis zur Zeit seines Todes sprach er des öfteren über diese Angelegenheit und lenkte die Aufmerksamkeit der verschiedenen Nationen auf dieses wesendliche Prinzip : Wenn eine Nation keine Führung hat,  die den göttlichen Befehl annimmt,  dann wird sie unvermeidlich Schaden und Ungerechtigkeit erleiden,  und sie werden immer armseliger und erbärmlicher leben. Er betonte diesen Punkt so stark und erklärte ihn so unzweideutig,  das man sagen kann,  das eines der größten Wunder des Heiligen Propheten diesen Aspekt betraf: Die Bekanntgabe seiner Nachfolger und das Verhalten der Leute ihnen gegenüber. Er hat ganz klar betont, falls ein Mensch sich bewusst des Islam und des Imamats sein ganzes Leben auf einem Fuße stehend verbringt,  wenn er Gott anbetet an den heiligen Plätzen - das ist das Haus Gottes zwischen den Pfeilern und den heiligen Felsen- aber dabei nicht die wahre Führerschaft des Islam annimmt,  was damals Imam Ali (a.) und seine Nachkommen waren,  dann wird seine Gottesverehrung keinen ´Wert haben.  Diese Überlieferung und Leitlinie wird wahr bleiben bis zum Tag des Gerichts. Die Moslems müssen ihr Heil finden im Gehorsam zu den Göttlichen Befehlen unter der Führung der rechtmäßigen Nachfolger des Heiligen Propheten,  und sie müssen den Koran und die Nachkommen des Heiligen Propheten als Instrumente für ihre Wohlfahrt und ihr Gedeihen annehmen. Andersfalls wird ihr leben auf Erden und im Hiernach verschmutzt werden. Sie werden das schlimmste Schicksal in dieser Welt erleiden und werden nicht fähig sein, aus ihrem Leben Nutzen zu ziehen. Vielmehr werden sie ihren eigenen Tod verlangen. 

Die Religion Allahs war vollendet. Der Heilige Prophet (s.) verschied entsprechend dem göttlichen Gesetz von dieser Welt. Jene Leute , die nicht wahrhaftig die Religion angenommen hatten, zogen Vorteil aus der Situation und gingen gegen die göttliche Befehle vor, der eigenen Unwissenheit folgend, da sie Macht in dieser verdorbenen Welt gewinnen und ihre begiereben Launen nachgehen wollten. Um ihr unglückliches Ziel erreichen zu können, griffen sie ein Grundprinzip des Islam an und wiedersetzten sich der Grundlage für das Imamat. Ihre Idee war, falls sie die Führung und die Macht zur Herrschaft erringen konnten,  dann leicht die Gesetze und Vorschriften zu ihrem eigenen Vorteil zu interpretieren und umzudeuten und umzuschreiben,  die Wahrheit gegen eine selbsterfundenen Mischung auszutauschen. Durch die Herrschaft nach ihren eigenen Gelüsten und durch die entsprechende Ausübung der Gesetze machten sie die anderen zu ihrer Schachfiguren. 

Imam Ali (a.) , Amir-al-Muminin (Führer der Glaubenstreuen) , der entsprechend dem Befehl des Erhabenen Gottes der Nachfolger des Heiligen Propheten sein,  und die Verantwortung für die Führung der Menschen übernehmen sollte,  wurde mit einer Welt von Schwierigkeiten konfrontiert. Diese Periode war so schwierig für Imam Ali (a.) , das die Geschichte sein Leben unter seinen Mitmenschen als das unterdrückteste Leben der Menschen beschrieben hat,  denn um die Religion Allahs zu retten und die Grundlagen des Islam vor der Zerstörung zu bewahren,  wartete er geduldig und ausdauernd angesichts all dieser Schwierigkeiten. Er erhob seine Hand gegen all dies, damit das Fundament des Islam stark werden konnte,  und damit die neubekehrten Moslems sich nicht vom Islam abwenden würden und nicht (neue) Probleme entstehen würden. . Imam Ali (a.) konnte zu dieser Zeit nicht die Verantwortung des Kalifat übernehmen,  denn es gab verschieden Gruppen, die aus verschiedenen Gründen nicht mit ihm übereinstimmten und die seine Führerschaft als schändlich für sich selber betrachteten. Ihr Glaube war nicht fest und aufrichtig geworden. Unvermeidlich hätte diese Spaltung innerhalb der Moslems den wahren Islam so beeinträchtigt,  das er seine leuchtenden Merkmale verloren hätte,  und die wahren Moslems hätten nicht die Wahrheit des Islam den gegenwärtigen und zukünftigen Generationen verkünden können, bis mit dem Fortschreiten der Zeit des Propheten (s.) vergessen worden wäre.  So musste Imam Ali (a.) warten und angesichts all dieser Geschehnisse selbstlos sein. damit er im wahren Sinn die Führungsverpflichtung erfüllen konnte; und diese war die Rettung der Religion und das Vertrautmachen der Leute mit dem Islam. 

An dieser Stelle sollte der Leser seine Aufmerksamkeit auf einen wichtigen Punkt richten: Der Führer,  der Imam,  der Schützer und Behüter muss eine Person sein, die fähig ist,  die Religion in jeder Zeit und in jedem Zeitalter zu behüten,  eine Person,  die jene Leute,  die ihr Leben im Schatten der Religion fortfahren wollen,  führen kann.  Er muss eine Person sein,  die keine Situation zulässt,  in der die Religion Allahs die Dekadenz erreicht oder die vollständige Ausrottung der Frommen, wodurch die nachfolgenden Generationen abgehalten werden würde,  die Wahrheit der Religion zu lernen.  Diese Pflicht des Führers passt sich den verschiedene Erfordernisse durch die ganze Geschichte des Lebens an,  und seine Politik wechselt je nach Notwendigkeit,  und sein Handlungsprogramm gewinnt neue Gestalt entsprechend der Situation der Welt und der Zeit. Obgleich selbst alle von Gott erwählte Führer,  die Heilige Familie und die Propheten nur ein einziges Ziel und eine einzige Bestimmung im Sinn hatten und alle dem gleichen Pfad folgten,  war es die jeweilige Situation der Umwelt,  die Unterschiede in ihren Aktionen entstehen ließ. Basierend auf diesem Grundprinzip zeigen uns vertrauenswürdige Überlieferungen,  das jeder Imam eine besondere Aktionslinie hatte,  und das ihm vom glorreichen Gott eine besondere Situation gegeben wurde,  entsprechend der er zu handeln hatte. Eines der Gründe für die Pluralität der Imame,  der Führer des Islam,  und ihre Beschränkung auf 12 Menschen hängt mit diesem Punkt zusammen, der an seiner richtigen Stelle diskutiert werden muss. 

25 Jahre gingen vorüber , und wie hart und unerträglich waren diese? Imam Ali (a.) traf auf Widerstand in allen Angelegenheiten. Man könnte sagen,  das ihm ein kalter Krieg aufgezwungen wurde,  bis zu dem Tage , an dem die Leute zu ihm kamen und eine Gelegenheit erwuchs,  das die nur von ihm tragbare Verantwortung zu ihm übergeht. Aber selbst in dieser kurzen Periode der Chance (4 Jahre des Kalifats) wurde er derart gehindert und so gequält,  und die Feinde des Islam waren so brutal hart gegen ihn, das sein Herz brach . Er trank dann den Trunk des Märtyrertums und mit dem Satz:

"Ich schwöre dem Herrgott der Kaaba,  ich bin jetzt erlöst. "

kündigte er seine Befreiung an. Bei der Ausführung seiner Pflichten übergab er sein Leben dem Schöpfer des Lebens. 

Am 21.  des Ramadan,  im 40. Jahr der Hidschra (Auswanderung) , hielt Imam Hassan (a.) eine Predigt und verkündete den Tod eines großen Mannes,  seines Vaters , der Menschheit.  Er verkündete dann den Leuten seine Führerschaft,  und innerhalb kurzer Zeit schworen 40 000 Leute dem neuen Imam die Treue. Aber im Widerstand zu seinem Imamat legten die Leute von Syrien das Fundament für die Opposition,  indem sie die Führung Muawiyas anerkannten. Sie verweigerten ihm nicht nur die Treue,  sondern steigerten ihre ausgedehnten Aktivitäten,  mit dem Ziel die keusche und reine Familie des Propheten auszurotten.  Um ihre bösen Absichten zum Ziel zu führen,  verbreiteten sie ihre Aktivitäten über Syrien hinaus,  und sähen soviel Intrige im Irak,  das in kurzer Zeit durch Muawiyas Täuschung, Einschüchterung und korrupte Köderung die Armee , die Imam Hassan (a.) sammeln konnte,  bald zur anderen Seite überlief. Imam Hassan (a.) rief zum Gemeinschaftsgebet auf,  und alle Leute versammelten sich in der Moschee. 

Imam Hassan (a.) hielt seine Predigt vor der versammelten Menge. Er begann mit dem Lob und der Verherrlichung Gottes,  und dann sagte er ,  das Allah den Einsatz auf den Weg Gottes (Dschihad ) für die Moslems zur Verpflichtung gemacht hat. Er wollte einen Krieg vermeiden,  da er nicht im Einklang mit der Veranlagung und der Natur der Menschen steht , aber er befahl diesen tapferen Kriegern geduldig ausdauernd auf dem Weg des Opferns zu verbleiben,  da Gott die Geduldigen (Ausdauernden) liebt. 

"Wisset Leute,  das Ihr nicht ehrenwerte Auszeichnungen und die Erfüllung Eurer hohen Hoffnungen gewinnen könnt, bis Ihr nicht Opfergeist und Ausdauer angesichts von Schwierigkeiten und Enttäuschungen Zeigt. Es wurde mir berichtet,  dass Muawiya unsere Endgültige Entscheidung bekannt wurde , das Krieg gegen ihn geführt werden soll,  und das wir gegen Syrien marschieren wollen, und nun marschiert er gegen uns. Ihr geht auch zur Nakhlich_Festung,  die Euch gehört. Möge Euer Gott Euch Gnade geben,  und mögen die Segnungen Gottes auf Euch sein. Wir wollen uns wieder in Nakhlich treffen,  und dann wollen wir die Aktion unternehmen , die Ihr und wir als geeignet erachten. "

Angesicht dieser kurzen treffenden Worte wurden die Leute von solcher Furcht und Aufregung ergriffen,  als ob ein Siegel der Stille auf ihren Lippen gedruckt worden wäre,  und niemand gab eine bekräftigende Antwort. 

Abdi bin Hatam,  dieser fromme Krieger,  war so beeindruckt durch dieses Schweigen, das er zu schreien begann: "Wie weit seit Ihr von der Würde der Menschlichkeit abgeirrt´,  und wie sehr hat Euch diese Welt zu Toren gemacht! Der Sohn des Propheten (s.) , der Imam seiner Zeit,  ruft Euch auf ihm zufolgen und Ihr folgt ihm nicht. Ist es möglich , sich eine größere Schmach vorzustellen? Habt Ihr keine Angst vor Allahs Strafen?"

Er betrat Nakhlich allein und schlug selber das Militärlager auf. Nach ihm hielten folgende Männer Reden: Gheis binSaad bin Abadich, Moaghal bin Gheis und Siad bin Saa Saatich Altamini. Imam Hassan (a.) betete für diese Krieger, und ohne zögern zog er aus zum Krieg gegen die Omaijjaden, die damaligen Feinde des Islam. 

Nach Geschichtsschreibern bestand die Armee aus 20 000 bis 40 000 Kriegern. Jeder Leser,  der diese Darstellung erwähnt, wundert sich,  was denn mit Imam Hassan (a.) geschehen war,  das er mit solch einer riesigen Armee Muawiya nicht besiegen konnte. Aber man sollte den wichtigen Punkt nicht übersehen: Je größer eine Menschenmenge ist,  die kein einheitliches Denken und Ziel hat,  wobei jeder auf sein eigenes Selbstinteresse bedacht ist,  und jeder in seinem eigenen Kopf Pläne gestaltet , umso größer werden die Nachteile , und die Möglichkeit einer Niederlage ist eher gegeben. Je größer die Schwierigkeit und Zerstreuung, desto größer wird die Schwäche und Erniedrigung sein. 

Wenn der ausgezeichnete Scheich Mufid,  der einer der großen Gelehrten des Islam ist,  auf diesen Punkt zu sprechen kommt,  sagt er,  dass die Armee Imam Hassans (a.) in fünf Hauptgruppen Aufgehspalten war,  und dass jede Gruppe ihr eigenes besonderes Ziel verfolgte und aus ihrem eigenen besonderen Grund dem Imam folgte,  und innerhalb der Gruppe gab es einzelne,  für die private Ziele wichtiger waren,  Folglich gab es keine Kraftkonzentration und nur ein Bündel aufgelöster Männer,  ungehorsam und den eigenen Begierden ergeben,  stand hinter Imam Hassan ibn Ali (a.).  Auf der anderen Seite hatte Muawiya das böse Ziel der Herrschaft über die muslimische Bevölkerung; er plünderte den Staatsschatz und schob die Prinzipien des Islam beiseite; er hatte seine Pläne schon vorher gut vorbereitet und hatte sich die Inhalte des Staatsschatzes der Moslems besonders für diesen Zweck angeeignet.  Außerdem hatte er eine Gruppe von ehrgeizigen Männern um sich gesammelt,  die begierig nach hohen Positionen in seiner Staatsverwaltung waren.  Folglich waren mehrere Faktoren gegen Imam Hassan (a.),  obgleich er innerhalb solch kurzer Zeit nach dem Märtyrertod seines Vaters aufgestanden war und gehandelt hatte,  um diesen gefährlichen Feind zu besiegen. 

Kaum ein Monat war vergangen,  als alle Vorbereitungen zur Zerschmetterung des Feindes zu einem Plan ausgereift waren.  Doch in seiner Armee herrschte Zersplitterung,  jede Gruppe hatte ihre eigenen Ideen; und das Wichtigste war,  dass die Propaganda der Kharidschiten-Gruppe die Wahrheit unterhöhlte und sogar Zweifel und Zögern unter den Leuten bezüglich des heiligen Status der Prophetenfamilie geschafft hatte; dadurch blickten die Leute ohne Ehrerbietung auf die Prophetenfamilie und verweigerten ihr die Gefolgschaft.  Auf der anderen Seite hatten Geld,  Überredung und korrupte Köderung die Feinde aufgestachelt,  mit dem Ziel den Reichtum der Moslems zu plündern und über deren Familie zu herrschen.  Dieser Wunsch konnte nur durch die Unterstützung von Muawiyas Kalifat herbeigeführt werden. 

Um die Religion Allahs zu retten,  musste Imam Hassan (a.) warten und den trügerischen Friedensvorschlag von Muawiya annehmen,  als er all diese Widrigkeiten sah.  Als die Spione und die Bestochenen ihre Aktivitäten begannen und die Armee Imam Hassans (a.) ihn verriet und sich mit Muawiya verbündete,  studierte Imam Hassan (a.) die wirkliche Situation der Moslems und des Islam in diesen düsteren und empfindlichen Umständen und verstand seine Verantwortung darin,  die Religion Allahs zu retten und die Menschen mit Allah bekannt zu machen.  Es sollte niemals eine Zeit kommen,  in der die Führung für die Leute aufhören sollte zu existieren und sie in Irrtum versinken sollten,  nicht mehr fähig,  die Wahrheit zu finden und daher anfällig für das Falsche.  Es musste immer ein Licht da sein,  damit die nach Wahrheit Ausschauenden es erblicken können,  und damit die Grundelemente der Gesellschaft nicht in die Irre gehen. 

In dieser Pause gedachte er,  dass der Heilige Prophet (s.) gesagt hatte: "Mein Nachkomme Hassan ist ein großer Führer,  den Gott bestimmt hat,  die Beziehungen zwischen zwei Muslimgruppen wiederherzustellen und das Mangelhafte auszugleichen und die leeren Stätten aufzufüllen.  "Hätte der Imam (a.) nicht den Friedensvorschlag angenommen (diese Aktion gefiel Gott) und so die Warheit über Muawiya und seine betrügerischen Pläne der Welt nicht enthüllt,  dann wäre die Trennung zwischen den Prinzipien der Gruppe,  die Gott verehrte,  und denjenigen,  die ihren Begierden folgen,  nicht klar offenkundig geworden,  und die beiden Gruppen wären der Welt nicht so offengelegt worden,  wie sie wirklich waren.  Wäre er gezwungen gewesen,  den Krieg fortzusetzen,  sein Leben zu verlieren und das Leben seines Bruders und das ihrer treuen Anhänger,  dann hätte Muawiya zweifellos einen Sieg gegen sie errungen und folglich die Bevölkerung im Namen des Islam regiert,  und er hätte seine vergiftete Gesinnung in der ganzen muslimischen Welt ausgebreitet.  Die Glaubenstreuen hätten keine Alternative zu den absurden Erzählungen von Dattelessern und Ungläubigen gehabt; sie wären täglich der Unterdrückung und der Ungerechtigkeit der Feindesausgesetzt worden.  Das Blut von Imam Hassan (a.) und seinen Anhängern wäre vergeblich vergossen worden.  Noch wichtiger war,  dass zukünftige Moslems und jene,  die mit der Wahrheit werden wollten,  kein Vorbild der Wahrheit und der Vortrefflichkeit vor sich gehabt hätten,  und es kein Band der Wahrheit zwischen der Vergangenheit und der Zukunft gegeben hätte.  Der Islam,  den Muawiya den Leuten aufzwingen würde,  hätte Vorschriften mit sich gebracht,  die das Blut von Moslems vergossen hätte,  um die Herrschaft der Entartesten Individuen über die Prinzipien und Eigenschaften der Moslems aufzurichten.  Wie hätte solch eine Religion für die Leute annehmbar sein sollen? Unvermeidlich hätte der Islam der Zukunft keine Beziehung mit dem vom Propheten gebrachten Islam gehabt,  und kein Individuum wäre übergeblieben,  um die Kontinuität zu wahren und den Leuten die wahre Religion Allahs zu lehren.  Es hätte nur Menschen gegeben,  die all die Gesetze und Vorschriften zu ihrem eigenen Vorteil umgeschrieben und umgedeutet hätten. 

Daher begriff der Imam mit klarer Einsicht diesen wichtigen Aspekt und begann sofort eine andere Form des Widerstandes.  Durch Abschluss eines Friedensvertrags,  von dem neun Punkte des Dokuments das Kalifat Muawiyas annullierten,  unterminierte er Muawiyas Anordnungen für Ungerechtigkeit und Unterdrückung,  und er selbst offenbarte die Wahrheit durch Sanftmut und Geduld und zeigte den Moslems und den zukünftigen Generationen,  dass solche Moslems den Islam nicht kannten.  Denn der Islam lässt Ungerechtigkeit und Unterdrückung nicht zu. 

Wenn die wahren Vorschriften der Religion und Allahs Befehle ausgeführt werden unter der Leitung der islamischen Lehren und eines von Gott ernannten Herrschers,  dann wird dies das Gedeihen der Gesellschaft sichern.  Diese Wahrheit musste sowohl im Positiven als auch im Negativen aufgezeigt werden,  damit die zukünftigen Generationen korrekt urteilen könnten.  Natürlich,  es erforderte eine gewisse Zeitspanne für die Parteien,  um von den Chancen Gebrauch zu machen,  die sich ihnen und ihren Zielen boten.  Imam Hassan ibn Ali (a.) akzeptierte den Frieden und wurde nach seinem Aufstand geduldig schweigsam,  und mit seinem Schweigen erreichte er den größten Sieg gegen Muawiya und dessen Anhänger.  Nach dem Märtyrertod seines Bruders brach Imam Hussein (a.) nicht das Schweigen und wandelte nicht den kalten Krieg in einen Heißen Krieg,  bis die Situation reif war,  und die verborgenenAbsichten der Gegner des Islam offensichtlich und offenbar wurden.  Schließlich beendete Muawuya,  dieser betrügerische Akteur,  seine Rolle durch den Tod.  Um dann die Früchte aus Imam Hassan (a.) Schweigen nach seinem anfänglichen Aufstand zu ernten revoltierte Imam Hussein (a.),  und mit dieser Aktion brach alles auf,  was sich während dieser verlängerten Spanne des Schweigens angesammelt hatte,  und das wahre Gesicht der Parteien und die Entfernung zwischen Muawiya und seiner Familie und dem Islam wurde deutlich.  Die Zeiten und Chancen der Situation des Tages erforderten den Aufstand an diesem Tag und Schweigen am nächsten Tag und Imam Hussein (a.) setzte das Schweigen fort,  bis er eines Tages die Welt vor Ungerechtigkeit und Unterdrückung rettete. 

An dieser Stelle wird der Unterschied sichtbar zwischen den Menschen auf Allahs Seite und jenen, die weltliche Ziele wie Ruhm und Reichtum verfolgen. Das Ziel der gottesfürchtigen Menschen ist,  dass die göttliche Religion und Vorschriften stark Bleiben und die Leute mit der Wahrheit vertraut werden und so ihren Gott erreichen.  Unabhängig davon,  ob sie sich in extremsten Härtesituation befinden,  sich den schlimmsten Attackenstellen oder der Angriffspunkt falscher Beschuldigung werden,  oder ihre Lieben auf dem Schlachtfeld verlieren und selbst das Opfer von brutalen und grausamen Menschen werden oder in der Position des Kalifen sind und den Wünschen des Herrgottes gehorchen,  all diese Situationen sind für sie die gleichen. Zu jeder beliebigen Zeit in den en sie sich befinden,  begehren sie einzig Allah und das Leben für Ihn.  Auf diese Weise halten sie ihre Nähe zum Herrgott aufrecht. 

Als Dschubair und andere Imam Hassan (a.) fragten,  ob er versuchen wolle,  das Kalifat zu gewinnen,  sagte er :

" Die Araber waren mir zu Willen und hätten getan,  wie mir gefallen hätte, aber um dem Herrgott zu gefallen und um die Nachkommen Muhammads (s.) zu retten,  beanspruchte ich nicht das Kalifat.  "

An anderer Stelle sagte er: " Ich wollte nicht das Abschlachten der Leute herbeiführen. "

Statt auf diesem Weg die Verantwortung zu übernehmen,  verlangte er nur nach Allah,  und es war für Allah,  das er revoltierte oder schweigsam blieb. 

Aber was die Leute betrifft,  die die Welt verehren,  so besteht ihr einziges Ziel und ihre Bestimmung darin,  eine Position zu erringen,  durch die sie ihren eigenen Magen sättigen und ihre weltlichen Begierden erfüllen können: Auch wenn sie sich als Moslem bezeichnen oder irgendwie anderes,  ob der Islam gestärkt oder für immer ausgerottet wird,  ob die göttlichen Vorschriften in die Praxis umgesetzt werden oder den Leidenschaften und Begierden zum Opfer fallen,  wenn sie die von ihnen begehrte Herrschaft beginnen, werden alle ausgezeichneten Moralwerte und die menschlichen Tugenden zerstört,  die Menschen werden tausende von Härten erleiden und zu Sklaven der Unterdrückung werden.  Aufgrund dieser Prinzipien führte Imam Hassan (a.) einen kalten Krieg und auch Imam Hussein (a.) ihm folgend seinen Aufstand gegen Jazid .  Beide zeigten die Wahrheit und beide Seiten der menschlichen Gesellschaft. 

An dieser Stelle ist es geeignet,  für die Leser einen Geschichtsüberblick der Beziehung von Imam Hassan (a.) zu Muawiya zu geben,  sodass sie sehen können,  wie schnell Imam Hassan (a.) aus dieser Aktion Nutzen für die Muslime zog,  und mit welcher Schnelligkeit Muawiaya seine betrügerischen Pläne enthüllte. 

Nach dem Friedensabkommen rief Muawiya eine große Versammlung in Nachlich und Kufa zusammen.  Die Anführer und Häupter der verschiedenen Familien waren zur Audienz anwesend.  Imam Hassan (a.) wurde gebeten an dieser Versammlung teilzunehmen in der Hoffnung,  die Leute würden ihrem " Bündnis" folgen.  Muawiya ahnte nicht,  das Allah ihn für immer öffentlich entehren würde.  Als die Versammlung vollständig war,  ging Muawiya zum Pult und sprach die Leute mit lauter Stimme an: "Leute,  wisst, das der religiösen Gemeinschaft von Propheten befohlen wurde,  nach seinem Tode keine Differenzen zuhaben,  bis nicht falsche Gruppen die Vorherrschaft über die Anhänger der Wahrheit gewännen. "

Hier wurde eine Wahrheit enthüllt und die Leute nahmen das als Wahrheit an; Muawiya erkannte sofort die Situation,  und das er sich selbst verurteilt hatte.  Er nahm Atem ,  gewann seine Haltung wieder und sagte : "Es ist einzig diese Gemeinschaft,  die sich noch nicht solch einer Situation stellen musste. "

Aber er war unfähig ,  sich zu kontrollieren. Er hatte eine Tatsache erklärt und die Leute hatten die Wahrheit akzeptiert.  Daher setzte er ohne jede Scharm seine Rede fort und sprach : " Ich schwöre bei Allah , das ich nicht diesen Krieg mit euch begonnen habe,  damit ihr beten und fasten sollt,  die Pilgerfahrt zum Hause Allahs machen und die Armensteuer zahlen sollt.  All dies macht ihr bereits. Ich habe euch nur bekriegt,  um über euch zu herrschen und um euer Herrscher zusein. Und Allah hat mir diese Stellung gegeben,  obgleich ihr mich nicht fähig für diese Position haltet und dagegen wart. "

Seine Rede endete und die Leute wurden sich die Situation bewusst,  und das sie sich selber in seine Hände gespielt hatten,  und das sie eine Herrschaft für ihn zustande gebracht hatten. Es nahm nicht lange Zeit in Anspruch,  bis er seinen Betrug enthüllte,  und mit exakter Genauigkeit zeigte er seinen wahren Charakter,  als er sagte : "Ich werde keine Bedingungen und Versprechungen halten,  die ich Hassan ibn Ali gemacht habe. Das Blut,  das vergossen worden ist,  war vergeblich,  und das Abkommen liegt unter meinen Füßen. "

Dann verlor er die Kontrolle,  und was immer er in seinem Herzen über die heilige Position des Amir-al-Muminin (Fürst der Gläubigen) , Imam Ali (a.),  und seine reine Familie hatte,  das formte er zu Worten. Er zeigte Frechheit und Rohheit,  und in Wahrheit zeigte er seine Kampfeslust gegen die Grundlage der Religion und gegen den Propheten des Islam und dessen Nachfolger. 

Die Leute,  die seine Rede zuhörten,  blickten einander an,  erkannten ihre Not und sagten: " Wir sind wir genarrt worden, " und sie hatten sich sogar selbst eingesperrt. Abdul Rahman bin Scharik schrie nach den Aussagen berühmter Überlieferungsschreiber auf und sagte: "Dies war eine gottlose Entehrung. " Abu Ishaq Sabi sagte:" Ich schwöre bei Allah, Muawiya ist ein Trichser und Betrüger. " Die Versammlung wurde aufgeregt,  aber Muawiyas Streitkräfte hielten Ordnung. Amr bin Aas,  der berühmte Trickser,  wollte seine Opposition zur allgemeinen Stimmung zeigen und Muawiyas Gesicht retten.  Es gelang ihm Muawiya zu erreichen,  und er sagte ihm, er möge Imam Hassan (a.) bitten,  zum Pult zu kommen und über die Sache zu sprechen. Damit erhoffte er,  die Beklemmung und Unzufriedenheit der Versammlung zu beenden. Er dachte,  wenn Imam Hassan (a.) am Pult stände,  würde er die Menge beruhigen,  wodurch die Schwäche seines Freundes ausgeglichen werden würde. 

Welche Vertrautheit konnte eine Hörerschaft von Sklaven,  von Personen,  deren Augen und Ohren von dieser Welt erfüllt waren,  die ihre Intelligenz verloren,  und sich in Sünde und Ungehorsam zu Allah außerhalb der Grenzen der Menschlichkeit gestellt hatten,  welche Vertrautheit konnten solche Leute mit der Auszeichnung eines Imams,  einem Führer und einer Autorität der göttlichen Bestimmung schon haben? Wie konnten sie verstehen,  das der Imam mit Gottes Führung eine vollkommene Erkenntnis über das universale Königreich Gottes hatte,  und alle Aspekte der gegenwärtigen Situation wusste? Wenn er durch Gottes Befehl geduldig wartete,  um die wahre Religion zuretten,  und sanftmütig gegenüber diesen entehrten Individuen handelte,  dann deshalb,  weil er ein vorzügliches Ziel hatte. Imam Hassan (a.) ging zum Pult,  sprach zu den Leuten und erklärte die Wahrheit in einfacher und klarer Sprache. Er gab eine vorzügliche Lektion über die Menschlichkeit für die Leute der Welt , damit die Leute dieses Tages und der Zukunft wissen konnten,  was Propheten,  Führer und Heilige vom Leben wollen und nach welchen Prinzipien sie leben und welche Ereignisse sie unbehaglich erachten,  welches Benehmen für die Leute in diesen Umständen angemessen war,  welche Mannieren sie annehmen sollen,  welche Verbrechen sich Muawiya und seine Gesellen schuldig gemacht haben und was sie nun wieder verübten; und das bewusste Menschen jene sind,  die aus all diesen Geschehnissen eine Lehre ziehen und für das Wohl der Religion arbeiten,  damit sie fest und ausdauernd bleibt in der Zeit all dieser Ereignisse und danach. 

Imam Hassan (a.) begann seine Rede zuerst mit Lob und Verherrlichung Allahs,  wie es die Gewohnheit seiner Familie ist, und sagte:

"Preis sei Allah,  wie die Gottverehrer ihn gepriesen haben ,  und ich gebe Zeugnis,  das es außer Ihm keinen anderen Gott gibt,  der der Gottesverehrung würdig ist; und ich bezeuge,  was die Bezeuger Seiner Einheit bezeugt haben. Und ich trage Zeugnis,  das Muhammad (Allahs Friede sei auf ihm und seine Nachkommen) der Diener Allahs war und von Allah gesandt war. Der Allmächtige Herrgott sandte ihn zur Leitung der Menschheit und machte ihn zum Beauftragten Seiner Offenbarungen,  und Mohammad berichtete den Menschen ,  was immer aus der Quelle der Offenbarung kam,  ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen. Möge Allahs unbegrenzte Gnade auf Mohammed und dessen Familie sein. "

Dann kam er auf seine eigene gegenwärtige Situation zu sprechen,  stellte sich selbst den Leuten vor und sagte:

"Ich schwöre bei Allah,  ich hoffe,  das ich der bin,  der von den Menschen der Schöpfung Gottes am besten gesonnen ist,  das ich nicht irgendein Groll (Hass) in meinem Herzen gegen irgendeinen Moslem getragen habe,  und das ich niemals das Scheitern des Islam begehrt habe. Wisst,  das was Euch durch Gesellschaft und Zusammenarbeit mit Moslems schwer fallen kann,  ist besser,  als das was Ihr über Euch selber denkt,  wenn ihr alleine handelt.  Ich kenne Euch besser als Ihr Euch selber,  und ich überlege besser für Euch,  und meine Auffassungen und Ansichten sind korrekter als die Euren. Kommt und geht nicht gegen meine Befehle und werft nicht meine Auffassungen und meine Beurteilung. Der Allmächtige Herrgott schloss Euch und mich in seine Vergebung ein und führte uns zu seinem Weg,  der die Ursache der Wohlfahrt und des Glücks ist und die Quelle,  der Freundlichkeit Eurer Herzen zueinander. 

Dann setze Imam Hassan (a.) fort und predigte eine Grundlegende Lektion zur Menge und sagte:

" Leute,  wisst,  es gibt Klugheit und Scharfsinn in der Frömmigkeit und im Verhalten des Menschen,  und Torheit und Unwissenheit in der Ausschweifung; nur derjenige kann sich als intelligent betrachten,  der Allah im Herzen hat.  Und wer in der Sünde wohnt,  gebraucht nicht die Kraft eines Intellekts,  und mit seiner eigenen Torheit hat er sich selber unglücklich gemacht und hat seine Chance vergeben.  Welch großes Privileg,  als das Menschen ihr natürliches Erbe hergeben können,  um sich selbst zu zerstören? Ich schwöre beim Allmächtigen Gott,  wenn ihr im Osten und im Westen der Welt nachforscht,  werdet ihr keinen Menschen finden außer mich und meinen Bruder Hussein,  dessen Großvater der Prophet Allah ist,  und ihr wisst das der Herr der Welten durch das Licht der Erkenntnis und der Vortrefflichkeit meines Großvaters die Menschlichkeit geführt und aufgeklärt hat.  Hätte der Führer des Islam nicht gelebt,  hätte die Welt kein Licht.  So seit ihr durch seine Anstrengungen vor Verirrung und Verlorenheit gerettet worden ; und durch ihn seit ihr euch eurer Unwissenheit bewusst geworden.  Und Allah machte euch lieb durch seine Erhabenheit nach dem ihr verworfen ward und eine Schachfigur für diese und jene.  Ihr wart eine kleine Gruppe ,  die in der Gesellschaft keinen Wert hatte. Allah gab euch Kraft seiner Gnade Grüße durch meinen Vorfahren. Angesichts all dieser Wohltaten,  mit der der Hohe Herrgott die Menschheit durch die Sendungen meines Vorfahrens begünstigt hat,  usurpiert Muawiya meine nicht zu leugnenden Rechte und streitet mit mir über die Verantwortung , die Allah und der Prophet für mich wollten. Welch eine große Ungerechtigkeit hat er den menschlichen Gesellschaft angetan. Er hat geschworen,  die Menschen zur Verirrung zu bringen. Inmitten all dieser Geschehnisse habe ich die Situation studiert und mit sorgfältiger Überlegung wurde ich gewahr,  das der Nutzen und das besorgte Schicksal des Islam darin liegt,  dieses aufrührerische Feuer auszutreten und nicht zu glauben,  das das Denken von Muawiya und seiner Gesellen für immer über die Moslems herrscht.  Statt unterdrückerischen Männer und Berufsverrätern für immer zu erlauben,  das sie mit ihrem Denken auf das Volk im Namen der Religion und des Kalifats Ungerechtigkeit und Unterdrückung legen,  lasst mich hier verbrannt und vernichtet sein ; dagegen soll das aufrührerische Feuer und die Korruption im Namen der Religion vielmehr für immer ausgetreten werden. Leute,  ihr habt mir Treue geschworen,  damit Ihr mit dem in Frieden seit,  mit wem auch immer wir Frieden schließen,  und damit Ihr mit dem in Krieg seid,  den wir bekriegen.  Ich sah es im besten Interesse,  den offenen Kampf in einen kalten Krieg umzuwandeln und mich mit Muawiya zusammenzusetzen,  um den Krieg zu beenden und daher stellte ich gewisse Bedingungen um die Feindseligkeiten zu beenden . Auf diese Weise schloss ich ein Abkommen mit ihm. Für Eurer Wohlfahrt und für die Sicherung der Größe des Islam sah ich,  das ein Blutvergießen zu dieser Zeit keine wünschenswerte Wirkung haben würde,  und das Euer Blut nur vergossen worden wäre,  und das es besser ist,  das wir dieses eine Blut retten können,  bis ich mit diesem warmen und kostbaren Blut unsere Religion aus den Händen des Schlechten retten,  und diese Weltphase der geschmacklosen Vielgötterei und Ungerechtigkeit beenden kann; auf diese weise lehre ich die Leute der Welt die Lektionen der Unsterblichkeit und mache alle mit der Wahrheit vertraut. Diese meine gottbefohlene Aktion ist eine Prüfung und ein Versuch für Euch,  damit ihr in Zukunft daraus Nutzen zieht.  Euer Stand der Annerkennung der Imame und der gehorsam zu Allah und den Propheten wird sich zeigen. "

Die Rede erreichte diesen Punkt ,  und der Imam wendete seine Aufmerksamkeit auf die Lügen ,  die von Muawiya verbreitet wurden waren und der Imam sagt: " Muawiya hat euch gesagt,  das ich ihn für das Kalifat geeignet halte,  und das ich mich nicht selber für diese Stellung vorbereite .  Wie hat er gelogen.  Wir ,  die Familie des Propheten,  sind nach den Worten Allahs und des Propheten die Bevorzugtesten,  um über das Volk zu regieren , da der Allmächtige Gott unsere Reinheit in der Sure der Reinigung (gemeint ist 33 / 33 ) gewährleistet hat.  Aber seit dem Moment,  da der Heilige Prophet zu Gott zurückgekehrt ist,  sind wir die Angriffziele der Ungerechtigkeit und der Unterdrückung von Abtrünnigen geworden,  unsere Rechte wurden fortwährend usurpiert,  unser Vermögen und Eigentum wurde der Launen und der Gierte von Unterdrückern unterworfen,  und was der Heilige Prophet für unsere Mutter (Fatima) zurückgelassen hatte (das Land Fadak) ,  wurde ihr ungerechterweise abgenommen. Ich schwöre beim Allmächtigen Gott,  wären am Tag ,  da der Heilige Prophet verschied,  die Leute zur Haustür meines Vaters gegangen,  zum Führer der Glaubenstreuen und hätten dem Befehl Allahs und des Propheten über meines Vaters Recht zur Herrschaft gehorcht , die Himmel hätten ihre Segnungen gesandt und die Erde hätte ihre endlosen Wohltaten ihnen nicht vorenthalten. "

Das bedeutet: Hätten die Moslems den befehlen Gottes gehorcht,  hätten sie Nutzen aus all den weltlichen und geistigen Wohltaten des Lebens gezogen,  und sie hätten nicht allein die Erde zu einem Zentrum für ihre Aktivitäten gemacht,  sondern hätten auch die Himmel erreicht und von göttlichen Wohltaten und der Barmherzigkeit der Wahrheit profitiert.  Aber diese armen Leute schlossen ihre Augen und gebrauchten nicht ihre Intelligenz,  begrenzten und beschränkten sich selbst und machten sich zu Gefangenen ihrer Gelüste.  Folglich legten sie sich das Joch der Knechtschaft auf ihre Nacken.  Da sie nicht die Bereinigung der Angelegenheiten dem Meister überließen und nicht die Herrschaft Imam Ali (a.) annahmen,  begannen unvermeidbar interne Kriege innerhalb des Stammes der Quraisch und die Dinge trieben auf einem Punkt zu,  an dem die befreiten Sklaven und die Söhne der befreiten Sklaven das Kalifat begehrten und die Führung und die Herrschaft über die muslimische Gesellschaft zu etwas Begehrtem machten.  Und so brachten sich Muawiya und seine Gesellen nahe dieser Position. 

Der Prophet (s.) Allahs sagte,  dass wenn irgendwann eine Gruppe oder Nation das Vertrauen auf ihre Arbeit und Führung nicht dem Kenntnisreichsten gibt,  dann wird solch eine Gesellschaft in Korruption und Erniedrigung landen.  So lange nicht diese Situation verändert und die Zügel der Angelegenheiten einem Wissenden gegeben werden,  kehrt die Auszeichnung und das Glück der Gesellschaft nicht zurück,  und sie erreicht keine Ehre.  Dann wendete Imam Hassan (a.) die Seiten der Geschichte,  blätterte die geeignete Seite bezüglich dieser Angelegenheit auf,  damit das Volk gewarnt sei,  und sagte: "Der Stamm Israel folgte nicht Aaron,  dem Nachfolger und Kalif von Moses,  er Folgte statt dessen Safari.  Die Islamische Gesellschaft schob auch meinen Vater beiseite und folgte anderen,  obgleich sie selber wussten,  dass Allahs Prophet zu meinem edlen Vater gesagt hatte: `In meiner Gemeinschaft bist Du zu mir was Aaron zu Moses war,  außer dass Du nicht die Stellung des Prophetentums erhalten kannst. ` Und diese gleiche muslimische Nation war Zeuge,  als mein edler Vorfahr am Tage von Ghadir Khum Ali,  den Führer der Glaubenstreuen,  in die Stellung des Kalifats einsetzte und sagte: `Jene von Euch,  die nun anwesend sind und sehen,  dass ich Ali für Euch hervorgehoben habe und ihn im Kalifat eingesetzt habe,  müssen das jenen berichten,  die hier nicht anwesend sind. ` Es waren diese gleichen Leute,  die den Propheten veranlassten,  von Mekka aus den Händen der Unreinen zu fliehen und Unterschlupf in einer Höhle zu suchen.  Hätten diese Leute ihm geholfen,  er wäre niemals geflohen.  Mein edler Vater bat die Leute um Beistand,  und sie antworteten nicht,  und sie hielten nicht die Treue,  die sie ihm versprochen hatten,  und deswegen zog er sich zurück und wartete nicht auf eine günstige Zeit.  Der Glorreiche Gott tadelte nicht Aaron,  als ihm die Leute nicht folgten und er sich schweigend verhielt.  Gleichfalls,  als der große Prophet des Islam die ungläubigen Quraisch nicht länger ertragen konnte und Zuflucht in einer Höhle nahm,  um sein Leben und das Erbe des Islam zu retten,  tadelte ihn nicht der Herrgott,  sondern schüttete seine Gnade über ihn aus.  Ebenso,  als die Leute ihre Rücken uns zuwandten und die Gemeinschaft vollständig frech und ungehorsam wurde,  waren mein Vater und ich gezwungen, uns zurückzuziehen,  um das Gesetz und die Fortdauer des Islam zu retten,  und wir haben auf eine neue Gelegenheit gewartet.  Dies ist eine Tradition,  die vom Großen Herrn anerkannt wurde.  Jede unwissende Person lernt vom Kenntnisreichen,  ein Ereignis folgt dem anderen,  und mit jedem muss man für das Wohl der Religion handeln entsprechend der Tagessituation und muss so gegen die Religionsloser kämpfen. "

Dann sprach der Imam über die kritische Streitfrage der Entfremdung von den wahrhaften Nachfolgern der Religion, den Imamen,  und sagte: " Ich schwöre bei Dem,  der dem Propheten des Islam seinen Auftrag gab,  niemand kann uns schädlich oder ungehorsam sein,  ohne zuerst seine Stellung vor Gott erniedrigt und sich selbst wertlos gemacht zu haben. Folglich wird er von seinen Aktionen in der Welt keinen Nutzen haben. Auch wird sich niemals eine Nation bilden ,  die gegen uns ist oder eine Macht,  die schädlich für uns ist , deren endgültiges Schicksal uns nicht Nutzen bringen wird. Die Zeit und die Zukunft werden die Wahrheit zeigen,  so das Ihr sehen werdet,  welchen Nutzen wir aus der Unterdrückung der Ungerechten haben werden ,  und wie sie versinken werden in einem Wirbelpfuhl des Leidens und des Missgeschicks. "

Am Schluss seiner Rede lenkte er die Aufmerksamkeit der Leute auf Muawiya und sagte ihm:

" Muawiya,  Du hast Dich nicht gut gegenüber meinem edlen Vater benommen.  Wisse , ich bin Hassan,  der Sohn Alis,  und Du bist Muawiya der Sohn Abu Sufyans.  Meine Mutter war Fatima und Deine Mutter Hind . Mein Vorfahr ist der Prophet Allahs und Dein Vorfahr ist Otbick.  Meine Vorfahrin ist Khadidscha und Deine Vorfahrin Fatilich .  Möge der von uns beiden,  dessen Name und Abstammung verachtenswerter ist,  dessen Ursprung und Abstammung ehrloser ist,  und dessen Vergangene Geschichte Gottloser ist,  der ein größerer Ungläubiger und Heuchler ist,  der Gnade Allahs entfremdet sein,  und möge er Allahs Fluch auf sich laden. ! Jeder sagte: ! Amen! jene, die diese Worte niederschrieben,  als die Rede diesen Punkt erreichte,  sagten und schrieben, das auch sie dieses von Gott erbitten. Ja,  dies war ein Bittgesuch , da die muslimische Gemeinschaft stellte,  da sie alle ihre Unbequemlichkeiten und Sorgen auf diese Gruppe von Unterdrückern um Muawiya zurückführten. 

Danach ging Imam Hassan (a.) nach Medina und lebte dort für eine Zeitspanne von 10 Jahren,  bis er den Märtyrertod fand.  Während dieser Periode,  wegen seines Ertragenes des Kompromisses und des Opfers,  konnte er eine sehr günstige Situation erringen. In dieser Zeitspanne hatte er solch einen Ruf in Medina,  das wann immer er sein Haus verließ,  alle auf seinem Wege sich erhoben und ihn ehrten,  damit der Weg für andere zum gehen versperrt sei. Sein Ruf verbreitete sich durch die muslimischen Provinzen,  sodass überall von seiner Sanftmut und Demut gesprochen wurde.  Er wurde so bedrängt,  das selbst Freunde nicht die Chance hatten , ihn zu grüßen. Deshalb haben die Historiker viel über sein Leben im Allgemeinen gesprochen,  aber sehr wenig über Einzelheiten des Lebens von Imam Hassan (a.) . 

Während der Lebenszeit seines Großherzigen Bruders,  war Imam Husseins (a.) ihm so Ergeben und ehrte seinen Bruder so sehr,  das Imam Baqer (a.) über diese Situation sagte:

"Er sprach niemals direkt vor seinem Bruder. "

Denn er wusste , welches Opfer Imam Hassan (a.) durch seine Verhaltensweise gab,  um die Religion zu retten und zu bewahren. In Wahrheit war sich niemand der Realitäten so bewusst wie Imam Hussein (a.). Er sah seinen Bruder geduldig warten angesichts eines Feindes,  der behauptete das Hassan ibn Ali ein Ungläubiger geworden wäre. Auf tausenderlei Weise missbrauchten und beschuldigten sie ihn ,  aber er zeigte nur Sanftmut.  Sie waren anmaßend und roh zu seinem Vater und seiner Familie; aber er ertrug es geduldig.  Sie beschimpften die Schia (Anhänger der Familie,  des Hauses des Propheten) ,  dennoch sagte er nichts. Imam Hussein (a.) wusste,  das diese Art des Opfers ,  das sein Bruder erbrachte,  wichtiger und besser für die Situation war; es war die Rettung der Religion Allahs entsprechend dem Befehl Allahs und Allahs Propheten. Es war aus diesem Grund,  das am Tage,  als sie an ihn herantraten und um seine Hand baten,  um ihm ihre Treue zu schwören,  er in der klarsten und ausdrücklichsten Weise antwortete,  das solange sein Bruder lebe,  er niemals solch einen Schritt machen würde.  Nach dem Willen Allahs musste Imam Hassan (a.) die Position eines Imam einnehmen. Und es ist bemerkenswert,  das in allen Situationen Imam Hussein (a.) die Passagen der Ereignisse in ihren kleinsten Einzelheiten überdachte und diese Ehre und diesen Respekt aufrechterhielt.  Der Islam profitierte großzügig von dieser Haltung,  und daher wurde die Wahrheit der Religion geoffenbart.  daher war Angesichts der Popularität und gewürdigten Persönlichkeit Imam Hassan (a.) Muawiya mit all seiner Kraft ohnmächtig.  Er sah ,  das es keinen Weg gab,  in dem er ihn verkleinern könnte,  und daher wurde er des größten verräterischen Aktes schuldig und ließ Imam Hassan ibn Al (a.) ermorden. 

An diesem Punkt brach wiederum Imam Hussein (a.) das Schweigen nicht,  er trug heroisch den Tod des Bruders und empfahl seinen Mitbrüdern und den Schiiten,  nicht ihre Schwerter zu erheben und das Kriegsfeuer nicht anzufachen.  da die Elemente noch nicht bereit waren und solch eine Aktion damals gefährlich gewesen wäre. 

Eine Aktion muss dann unternommen werden,  wenn die Erfolgschancen angenommen werden kann und dadurch die Werkzeuge der Unterdrückung zerstreut werden können.  Es war dieses vollständige Begreifen und Gehorsam zu Allahs Befehl,  der die Leute veranlasst,  Muawiya nicht willkommen zu heißen,  als er nach dem Märtyrertod von Imam Hassan (a.) zur Hadsch zu gehen beschloss und nach Medina kam; dabei kam er mit allen Streitkräften,  die er zur Verfügung hatte.  Vielmehr,  angesichts der starken Reden von Gheis-bin Saad Obadich,  ibn Abbas und anderen konnte er keine vernünftige Antworten geben.  Aber wie es die Art von Unterdrückern ist,  befahl er,  dass jeder,  der ein Lob auf Imam Ali (a.) und seine vorzügliche Familie erhob,  auf verschiedene Weisen gequält und gefoltert werden sollte. 

Von dieser Zeit an wurden Medina und die Umliegenden Muslimgemeinden ein schmerzhaftes Gefängnis für die Freuende der Familie des Propheten.  Es wurden ihnen nicht erlaubt,  sich irgendwo zu versammeln,  noch ihre Rechte zu verteidigen.  Jahre vergingen,  und Imam Hussein (a.) zählte die Momente,  um das infizierte Eitergehschwülst der muslimischen Gesellschaft aufzustechen,  um so für immer die muslimische Gesellschaft eine Lektion der Aufopferung zu lehren,  und um der Menschheit den wahren Geist des Märtyrertums Nahezubringen

Dieses Warten währten bis zum Jahre 57 nach der Hidschra,  als er eine Pilgerreise nach dem Heiligen Mekka durchführte,  wo er eine große Menschenmenge versammelte und die Leute mit gewissen Wahrheiten vertraut machte und sie aufforderte,  diese Wahrheiten den Schiiten (Anhängern der Prophetenfamilie) und anderen Moslems zu übergeben. 

Im nächsten Jahr wurde Muawiya getötet,  und eine goldene Chance ergab sich für Imam Hussein (a.),  da Yazid (Muawiyas Sohn) wegen seiner Widerspenstigkeit und Frechheit unfähig war,  die Wahrheit zu enthüllen.  Daher opferte Imam Hussein (a.) sein Leben,  da dies seine Pflicht war.  Und wäre Imam Hassan (a.) damals noch am Leben gewesen,  so hätte er sicherlich auch so gehandelt.  Wahrhaftig,  an dieser Stelle können wir die Wahrheit verstehen.  Man sagt,  wäre nicht die Ausdauer und die Milde von Imam Hassan (a.) gewesen,  und hätte nicht Imam Hussein (a.) das Schwert aus der Scheide gezogen,  so wäre keine Spur der Religion übergeblieben.  Beide bekräftigten und schufen die Plattform für einander. 

Um diese Diskussion zu beschließen,  ist es geeignet,  eine Rede Imam Hassan (a.) zu zitieren,  die ein Mann namens Ghatibich bezüglich der Prinzipien der Freundschaft überliefert hat.  Diese Rede ist sehr instruktiv,  und ihre Kenntnis ist wesentlich für die jungen Leute von heute. 

Imam Hassan (a.) sagte: "Ich will euch einen meiner Freunde vorstellen.  Nach meiner Auffassung ist er der Wertvollste der Leute,  und die einzige Sache,  die in seinem Herzen Platz finden konnte,  ist.  dass dieses Leben und die existierende Welt kleine Dinge in seinen Augen sind.  Er gab sich nicht dem Magen hin,  so dass er alles,  was er wünschte,  gegessen hätte,  und alles,  was er verlangte,  gehortet hätte.  Er ist ein Mensch,  der sich von der Unwissenheit befreit hat,  und er legt seine Hand nicht auf irgendeine Aktion,  bis er sie nicht gewogen hat und sicher ist,  dass er davon Nutzen hat.  Er beklagt sich nicht über seine Situation,  noch wird er bei seinen Chancen stolz.  Er prahlt niemals und macht von seinen getanen Werken kein Aufhebens; und was immer seine Pflicht zur Ausführung war,  das hat er ausgeführt und spricht nicht davon.  Wenn ihm Aufgaben angeboten werden,  und er ist nicht sicher,  welche günstiger zur Ausführung wäre,  dann studiert er die Sache sorgfältig,  und dann erfühlt er die Aufgabe,  die Vorzug verdient,  und dann die andere.  Bevor sich ihm nicht eine Sache bewiesen hat und er ihre Wirklichkeit erkennt,  spricht er niemals über sie. "

Herrgott,  führe uns ein in die Lehren des Islam und begünstige uns mit der Führung der sündenlosen Imame (a.),  damit wir zu allen Zeiten fähig seien mögen,  unsere Pflichten zu erfüllen. 

Und richte auf die schmerzerfüllten Herzen der Schia-Gemeinschaft,  die wegen der Imame trauern,  die in Baqi (heilige Grabstätte in Mekka ) begraben sind ( möge Allahs Friede auf ihnen sein),  indem dort eine ruhmvolle Gedenkstätte errichtet wird,  und mache uns zu Partnern und Teilhabern an dieser Tat.   

wa asslamu alleikum wa rahmat Allah wa barakatuhu