Bis In Alle Ewigkeit

 

Zwei verschiedene Vorstellungen vom Tod

Das Phänomen "Leben" ist das wertvollste Gottesgeschenk und sein Verlust ist sehr traurig und beängstigend. Dennoch besteht kein Zweifel darüber, dass der Mensch, ob er will oder nicht, diese Welt betritt, das Leben beginnt, eine Zeitlange in dieser Unterkunft bleibt, schließlich das schmerzliche Gesicht des Todes erblickt und sich die Akte seines Lebens schließt.

Unsere Welt ist eine unbeständige und ruhelose Welt. Immer wieder wird neues in sie hineingeboren. Keiner sollte glauben, dass etwas in diesem ständigen Zirkel des Gebarens und Sterbens auftreten könnte, ohne eine Veränderung zu erfahren;

Alles, was eine Existenz beginnt, muss den Weg, der zum Sterben führt, gehen, ob es sich nun um den Menschen handelt oder die unüberschaubaren Massen der anderen existieren Wesen und Dinge. Das spielt dabei keine Rolle. Jede Daseinserscheinung, deren Entwicklung letztendlich die Grenze der Materie zur Metaphysik berühren wird, ist zum Untergang verurteilt, denn ihre Eigenheit lässt sie auf den Untergang zugehen. Ihr Ende besteht aus der Vernichtung. Die Trauerelegie der Vergänglichkeit schwingt durch das ganze Daseinsreich dieser Welt.

Als erstes ist daher das komplizierte Problem des Lebensendes zu behandeln. Dieses bedarf einer Analyse und Deutung Bezüglich der in diesem Zusammenhang auftauchenden Fragen sind Antworten erforderlich.

Beschränkt sich das Leben auf dieses irdische Dasein welches zwischen den Grenzen Geburt und Tod eingepfercht ist d.h. auf eine Zeitspanne, in der Schritt für Schritt diejenigen, die neu auf die Welt kommen, den Platz derer, die sie verlassen, einnehmen? Stimmt die Vorstellung, dass es außer der dreidimensionalen Existenz auf dieser weltlichen Szene, keine weitere Existenz gibt und unsere individuellen Besonderheiten und unsere Persönlichkeit der Nicht-Existenz anheimfallen? Oder erwartet uns in Wirklichkeit jenseits dieses Lebens ein ewiges Morgen, so dass der Mensch die Welt und sich selbst neu empfinden wird? Wird das Physikalische System der Welt, in der wir leben, nach der Metamorphose, bei welcher sie in eine andere verwandelt werden wird, ein vollendetes und neues Gesicht annehmen? Wirkt in diesem Kommen und Gehen, in diesem Entstehen und Vergehen ein gottgewolltes Ziel mit? War es Gottes Wille, dass er, der Mensch, der von Ihm als Krönung der Schöpfung bestimmt wurde, wie ein Vorüberziehender Rei­sender auf der Erde lebt und schließlich, aufgrund dieses gött­lichen Willens in eine andere Welt gerührt und bei seiner An­kunft, dort fest ansässig wird?

Im Falle, dass wir den Tod aufgrund der ersten Hypothese erklären, ist das Leben immer und in jeder Situation schmerzlich und bekümmernd, denn das Gefühl der drohenden Vernichtung und der Auflösung in das Nichts ist beängstigend und lähmend. Keiner wird leugnen, dass es quälend ist.

Aber bei der zweiten Einstellung, d.h. aus der Sicht eines Menschen, der in der sicheren Burg , welche die metaphysischen Gedanken bilden, Zuflucht suchte und von deren Turm aus auf die Welt herabblickt und davon überzeugt ist, dass die im Zei­chen der göttlichen Einheit stehende, den Menschen und die Welt umfassende Bewegung sich unentwegt fortsetzt, wird im Tod etwas anderes gesehen. Hier bedeutet Tod ein Zerbrechen der Gitterstäbe eines engen Käfigs, sprich des Körpers, bedeutet Befreiung aus ihm und Betreten eines viel größeren Bereiches und eines idealen und schönen Landes. Hier bedeutet der Tod nichts anderes als ein Wechsel des Rahmens und der Bekleidung. Beim Tod befreit sich der Mensch vom irdischen Kleid und dem irdischen Leib, und wirft sich   zunächst das Kleid der Zwischenwelt über. Daraufhin streift er auch dieses ab, um zu einer nächsten und höheren Stufe - zur Unendlichkeit - aufzu­steigen und sich das Kleid der Ewigkeit anzulegen.

Für Menschen, die diese hohe und wertvolle Denkweise pflegen, bedeutet das Lebensende eine Veränderung, die überreichlich Gutes mit sich bringt, - ein Wandel, in der alles zu seiner wahren Wesensart zurückfindet und unvermischt wird.

Der bekannte Wissenschafter Dr. Carrel sagt:

„Die Antwort, die die Religion dem Menschen hinsichtlich seiner Besorgnisse über den Tod gibt, ist viel zufriedenstellender als die Antwort der Wissenschaft. Die Religion gibt dem Menschen die Antwort, die sein Herz sich wünscht."[1]

Es ist daher nur natürlich, dass diejenigen, die vermuten, dass in dem Augenblick, wo sie hinter die Mauer des Todes treten, ihre Existenz in jeder Hinsicht zu Ende gehen wird und es auf der anderen Seite kein Leben mehr gibt, es als bitter und schlimm empfinden, diese Welt verlassen zu müssen. Doch Menschen, die der Überzeugung sind, dass auf dieser Welt eigentlich nur ein abwechslungsreiches Spiel im Gange ist - ein Spiel ähnlich dem der Kinder oder der Darsteller auf einer Theaterbühne - und dass der Weggang aus dem Reich der Materie ein Aufsteigen in die Unendlichkeit bedeutet, sehen die Sache völlig anders. Ihr Ausblick in die Zukunft ist dergestalt, dass sie das Gesicht des Todes nicht mehr als schreckliche Fratze empfinden. Und es gibt unter ihnen sogar welche, die Gott so sehr lieben, dass sie es nicht erwarten können, die irdische Hülle abzustreifen und zum Treffen mit Ihm zu eilen!

Eine solche Auslegung des Todes lässt den Menschen auf dem Weg zu lauteren, heiligen Zielen mit bewundernswerter Op­ferbereitschaft auf ihn zueilen, denn er möchte freiwerden aus diesem Gefängnis und fliegen. Fliegen wie ein freigelassener Schmetterling. Der Kämpfer auf dem Wege Gottes nimmt den Tod regelrecht in Empfang. Er gibt opferbereit seine persönlichen Wünsche auf. Verzichtet auf sie für ein Morgen voller menschlicher Größe und für ein hohes gutes Ziel.

Aus seiner Sicht hat das Leben nämlich zwei Seiten und diese Zweidimensionalität ist ein einmaliges Merkmal, das nur in seinem Falle zutrifft. Die eine Seite ist das materielle Leben, das ihm bestimmte Daseinsbedingungen und gesellschaftliche Erfordernisse auferlegt, und die andere Seite ist das immaterielle, geistig-seelische Dasein, in dessen Bereich er sich dem Denken widmet, Initiativen ergreift,  kreativ wird, ideale Vorstellungen entwickelt, der Begeisterung und Erregung in seinem Inneren äußerlich konkret Gestalt gibt und aufgrund seines Willens das Schicksal seiner Gesellschaft und sogar das der Geschichte verändert.

Die Furcht vor dem Tod

Ein Grund dafür, dass der Tod einem Menschen Angst einjagt und ihn mit Besorgnis erfüllt, so dass er ihm wie ein schrecklicher Alptraum anmutet, beruht auf der fehlenden Kenntnis über ihn und den Mangel an Erkenntnis darüber, was der Tod tatsächlich ist.

Imam Hädi (a.s.)[2] besuchte einen seiner Gefährten am Krankenbett. Die Angst vor dem Tod hatte diesen in große Unruhe versetzt. Doch der Imam sprach zu ihm: „O Diener Gottes, du furchtest dich vor dem Tod. weil du ihn nicht richtig kennst. Sag mir, wie ist das? Wenn dein Körper in Schmutz getaucht und dir dieser Schmutz eine Qual ist..., wenn du mit eiternden Wunden bedeckt bist und weißt, dass ein Bad dich von alledem befreit, möchtest du dann eine Körperwaschung vor­nehmen und dich von dem Unrat befreien oder stößt dich das ab und du möchtest so bleiben wie du bist? "

Der Kranke antwortete: „O Sohn des Propheten Gottes. Ich werde es ganz bestimmt vorziehen, mich zu waschen und sauber zu werden." Und der Imam wieder: „ Wisse, dass der Tod dieses Reinigungsbad ist und deine letzte Chance, dich von deinen Sünden freizumachen und dich vom Schlechten reinzuwaschen. Wenn dich dann der Tod umarmt, so wirst du zweifelsohne von jedem Kummer erlöst sein und zu ewiger Freude und Seligkeit gelangen. "

Die Worte des Imams hatten große Wirkung auf den Kranken, Er war plötzlich ganz verändert. Ein erstaunlicher Ausdruck der Ruhe lag nun auf seinem Gesicht. In Würde und mit einem Herzen voller Hoffnung auf das göttliche Erbarmen ergab er sich, eingehüllt in das Gewand, das er sich umgelegt hatte, dem Tod, schloss, nachdem er die Wahrheit erblickt hatte, die Augen und eilte in das ewige Reich hinüber.[3]

Der Freund der Gläubigen, Ali (a.s.) gehört zu den selten gewordenen Menschen, die den Sinn des Lebens begriffen. Er versetzte mit seiner Haltung sozusagen selbst den Tod in Erstaunen.

Kaum jemand ist anzutreffen, der wie Ali (a.s.) wie folgt von sich behaupten könnte: „Bei Gott, dem Erhabenen: der Sohn Abi Talebs[4] ist mit dem Tod vertrauter als der Säugling mit der Mutterbrust."

Welchen Abschnitt in seinem Leben wir auch betrachten sie alle liefern den besten Beweis dafür, dass seine Behauptung stimmt.

Warum sollte dieser große Mann, der die anderen in seiner Reinheit weit überragte und nie übertrieben hat, wenn er seine Freundschaft zu Gott beschrieb, nicht auch Tag und Nacht ungeduldig auf den Augenblick warten, an dem sein Sehnen nach der Begegnung und dem Hinaufeilen zu der Audienz des Allmächtigen in Erfüllung geht?

Die Geschichte der Menschheit kann sich an niemanden erinnern, der wie der unerschrockene und gottesfürchtige Sohn des Abi Talebs war: beinahe 50 Jahre lang war seine Hand mit dem Griff des Schwertes vertraut und er war zahllosen Ereignissen begegnet, in denen der Wunsch nach Vergeltung und der Hass normalerweise dem Menschen seine Menschlichkeit raubt aber nie hat er mit diesem Schwert für das Unrecht gefochten. Aus folgenden Satz geht hervor, wie er über das Leben dachte:

"Ich wäre nie bereit, einer Ameise die Schale eines Gerstenkornes aus dem Mund zu ziehen, selbst wenn sie mir die ganze Welt, mit allem, was sich auf ihr befindet, schenken  würden."

Ja, für einen gottesfürchtigen und mächtigen Regenten der ein Leben lang keinen Unterschied zwischen den Starken und den Schwachen in Bezug auf ihre Rechte als Menschen gemacht hat und trotz der Todeswunde, die ihm zugerügt wurde, nicht vergisst, an das Essen des verbrecherischen Attentäters zu denken, dient der bewaffnete Kampf nie zur Vernichtung  der Menschen, sondern nur dazu, dass sich die Menschheit bessert.

Der niederträchtige Mörder hatte begriffen, dass sein Attentat nur durchführbar sein würde, wenn Ali (a.s.) in die Gottesanbetung vertieft und mit seinem ganzen Sein völlig in das Staunen über die Herrlichkeit Gottes versunken ist.

In jenem Augenblick, als Ali von dem todbringenden Hieb des Attentäters getroffen wurde, hieß er den Tod wie einen lange Zeit erwarteten lieben Menschen willkommen und sagte: "Beim Gott der Kaaba. nun bin ich befreit! Ich fürchte mich nicht davor, dem Tod entgegenzugehen oder dass er zu mir kommt."

Nie zuvor hatten die Angehörigen und Gefährten Alis, die sich in jenen letzten Augenblicken um sein Sterbebett versam­melt hatten, erlebt, dass jemand trotz seiner schweren Verlet­zung so ruhig sein kann: Aber Ali war schon immer voller Tapferkeit, Gerechtigkeit und Gottesfurcht gewesen,

An dieser Stelle sollten wir auf denjenigen zurückblicken, der das Leben nach dem Tod verneint. Er betrachtet den Men­schen entsprechend nur aus einem Blickwinkel. Sieht in ihm ein Wesen, welches im Kreislauf der Materie ziellos umherirrt. Ein Wesen, dessen Existenz und Dasein  nur in dieser irdischen Körperhülle und den flüchtigen Momenten dieser Welt besteht. Die unliebsame Schicksalslage der Menschheit wird aufgrund dieser Denkweise so gedeutet, dass das Leben unabwendbar dem Spiel unzähliger bekannter und unbekannter Faktoren ausgesetzt ist: Der Mensch kommt unter Schmerzen auf die Welt. Er erduldet auf ihr verschiedenerlei Unrecht und Ungerechtigkeit, hält sich eine Reihe von Jahren über Wasser, um schließlich dem Tod und der Vernichtung in den Arm zu fallen.

Diese Art zu Leben ist wirklich nicht schön. Ein solches fortgesetztes Dasein auf dieser Welt bedeutet Leiden. Jemand der solche deprimierenden Vermutungen über das Schicksal der Menschen anstellt, wird auch kein besseres Urteil in Bezug auf das Wesen des gesamten Daseins fällen. Für ihn ist es nicht nur der Mensch, der sich in diesem Strudel der Sinnlosigkeit und der Ungerechtigkeit abmüht, sondern in seinen Augen ziehen alle Dinge, die ins Dasein getreten sind, so lange sie noch nicht vernichtet sind, einen sinnlosen und von Ungerechtigkeit gezeichnetem Weg entlang, indem sie nur ihre Zeit verbringen. Und alles verhält sich ungerecht: Von dem Menschen, der um seinen Daseinserhalt kämpft bis zu der Schlange mit ihrem giftigen Biss oder Regentropfen, die den Fluss über seine Ufer treten lassen und Verheerungen anrichten können.

Aufgrund dieser Denkweise gilt die vergängliche Welt als ein unrechtmäßiges Phänomen. Als Summe der Sinnlosigkeiten und Ungerechtigkeiten.

So denkt jemand, der die Verbindung zu dem abgebrochen hat, der unvergänglich und ewig und Ursprung aller Daseins - Erscheinungen sind. Er macht sich eines Fehlers schuldig, für den er zahlen muss.

Für einen solchen Menschen sind Krankheit und Entbehrung, sind Wünsche, die er sich nicht erfüllen kann und unerreichte Ziele und gesellschaftliche Positionen, oder auch der Verlust von Erreichtem und Angst vor der unbestimmten und dunklen Zukunft, Faktoren, die seinen Geist und seine Seele zermürben und ihm Qual bereiten.

 

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Der französische Denker und Schriftsteller Victor Hugo sagt:

„Ehrlich gesagt, wenn der Mensch glaubt, dass er nicht weiterexistiert und dass auf dieses Dasein das absolute Nichts folgt, so wird das Leben für ihn überhaupt nichts mehr wert sein.

Was das Leben des Menschen angenehm und genussvoll werden lässt, ihn in seinem Tun fröhlich stimmt, ihm Energie und Hoffnung gibt und seinen geistigen Horizont erweitert, ist genau das, was ihm durch die Offenbarung und Religion mitgegeben wird, mit anderen Worten der Glaube an die Ewig­keit, die Überzeugung von dem Fortbestand des Menschen - dass er an folgendes glaubt: O du Mensch, du wirst nicht vernichtet und wirst bleiben.  Du bist größer als diese Welt. Diese Welt ist für dich ein kleines Nest. Eine vorübergehende Bleibe. Sie ist nur eine Wiege für deine Kindheit. Es gibt eine andere Ära für dich, die prächtig ist und gewaltiger."

Für die Menschen, die in einem Zeitalter der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung mit ihrer ein­seitigen Tendenz lediglich materielle Lebensqualität anstreben und darin ihr Ziel sehen, ist das Gefühl, dass alles doch keinen Sinn hat, schrecklich. Sie glauben nicht daran, dass nach dieser irdischen Existenz eine Auferstehung geschieht und Gutes und Schlechtes vergolten wird. Aber gerade das macht sie so niedergeschlagen.

Die Erfindungen und Entdeckungen, die den Menschen vor vielen Gefahren schützen, vor Fehlern bewahren und ihn aus Nöten und Ketten befreien sollten, haben ihm seine Ruhe und seinen geistig-seelischen Frieden geraubt.  Haben ihn in den Strudel von Stress und Sorge geschickt. Die Welt hat sich in eine Szene verwandelt, auf der die meisten Menschen wie wahnsinnig in die gleiche Richtung hasten und nach mehr Wohlstand oder/und mehr Macht streben Diese nehmen sie sich bei ihren Bemühungen zum Ziel. Im Glauben, dass sie dadurch glücklich werden.

Diese engstirnige Denkweise und die Vermutung, diese Welt besäße keinen Besitzer und der Mensch wäre an einem unsicheren Ort ausgesetzt worden, hatte zur Folge, dass sich Krieg und Schrecken auf der Welt verbreitet haben und es in allen Winkeln dieses gespenstischen Hauses nach Blut riecht. So weit ist es nun mit diesem Menschen gekommen, der nicht mehr er selbst ist, sondern ein Wesen, in dem sich Neid, massive Anti-Gefühle gegen Mitmenschen und Begier vermehrt haben, Es ist nicht klar, wohin das noch führen wird. Die Entstehung neuer Denkschulen und Ideologien in der Philosophie spiegeln dieses quälende Gefühl wieder und sind ein Zeichen dafür, dass ein tiefer gedanklicher und geistig-seelischer Leerraum existiert.

Ein Spezialist der Psychologie meint:

„Zwei Drittel der Patienten die mich aus aller Welt aufgesucht haben, sind Leute, die studiert haben und erfolgreich sind, die jedoch unter einem großen Problem leiden, nämlich dem Problem, dass sie keinen Sinn im Leben sehen. Es geht da­rum, dass die Menschheit im 20. Jahrhundert in Folge der Technologie und stagnierender religiöser Glaubenslehre, fehlender Weitsicht und blinden Vorurteilen nicht mehr religiös ist und auf der Suche nach ihrer Seele umherirrt. Dass sie nicht zu Ruhe finden wird, solange sie zu keiner Religion gefunden hat, und dass durch die Religionslosigkeit das Leben ohne Sinn und Zweck wird."[5]

Einen weiteren Grund dafür, dass ein Mensch sich vor dem Tod fürchtet, liefern seine Untaten. Es liegt auf der Hand, dass auch in dieser Hinsicht die Vorstellung vom Tod schrecklich sein wird. Der persische Dichter Muwlawi (Rumi) sagt:

O, der du dich fürchtest vor dem Tod und vor ihm fliehst!

Du fürchtest vor dir selber dich, Seele, die du mit Klugheit

versehen bist!

Vor dem eigenen hässlichen Gesicht du fliehst,

und nicht vor des Todes Angesicht.

Deine Seele ist wie ein Baum und der Tod das Blatt.

Ja, es ist die Angst wegen unserer Taten, die uns Furcht vor dem Tod einjagt. Der Heilige Koran sagt hierzu:

„Sag: Ihr, die ihr euch zur jüdischen Religion bekennt wenn ihr glaubt, dass nur ihr Freunde Allahs seid und nicht die anderen, so wünscht euch den Tod, wenn ihr wahrhaftig seid. Sie werden sich wegen der Taten, die sie begangen haben, niemals den Tod wünschen. Doch Allah kennt die Frevler."[6]

Der Heilige Koran bezeichnet das ergebnislose Leben von Menschen, welche sich von der Wahrheit abgewandt haben und sich im Strudel der Sinnlosigkeit über Wasser zu halten versuchen, als Tod:

„Die, die sie anstelle des Schöpfers anrufen, können nichts erschaffen und sind selber Geschöpfe. Diese Leute sind Tote und ohne Leben , ohne Empfindung und Bewusst-Sein und wissen nicht, wann sie wieder zum Leben erweckt werden."[7]

„(O Prophet) du kannst es nicht bewirken, dass die (im Herzen) toten Menschen das Wort der Wahrheit vernehmen und dass dein Ruf das Ohr dieser tauben Leute, die dir den Rücken kehren, erreicht."[8]

Im Gegensatz zu dieser Gruppe sagt der Koran, dass diejenigen, die auf dem Wege der Verteidigung des Gotteswortes ihr Leben hergeben, in Wirklichkeit leben:

„Über die, die auf dem Wege Gottes den Tod fanden, sagt nicht: sie sind gestorben, sondern sie leben, aber Un­verstellt das nicht."[9]

Zwei Denkweisen über die angenehmen Seiten dieses Lebens

Der Mensch kann dann einen starken Schutzdamm zur Abwehr des Verlustes seiner immateriellen Persönlichkeit aufbauen, wenn er zu Gewissheit im Glauben gelangt. Wenn er weiß, dass unsere Leiden und Freuden zu Buche stehen und nicht verloren gehen..., weiß, dass wir nicht auf die Auflösung in das Nichts zugehen, sondern uns auf ihn zubewegen. Mit anderen Worten: Wir bringen vorübergehend auf diesem Erdreich zu, bis der Tag des Treffpunktes eintritt, an dem wir mit dem Ruf der Auferstehung uns aus unseren Grabstellen erheben und aus der Enge des Bodens zur ewigen Bleibe gebracht werden, damit wir in jener unvergänglichen Wohnung für immer in der Nähe der göttlichen Huld und Seines Erbarmens und der Güte dieses Unendlichen und Gnädigen bleiben können.

Der Glaube an die Existenz der unsterblichen Wahrheit verleiht dem Menschen Größe und Würde. Durch ihn wird er zu dem weisen, höheren Wesen werden können, ohne dessen Ge­genwart die ganze Natur mit all ihrem erstaunlichen Wundern gar keinen Sinn hat. Der Mensch erreicht auf dieser Stufe innere Ruhe und optimale Zuversicht.

Ein europäischer Denker schreibt:

"Wenn das Denken des Menschen rein und von Bösem und Triebhaftem, welches seinen Geist plagt, befreit wird, wendet er sich von den menschlichen Belangen ab und der schö­nen Natur zu. Er erfreut sich bei ihrem Anblick angesichts der jeweiligen Form, Qualität und Wesensart, der Ähnlichkeiten und Gegensätze und der Kette notwendiger Zusammenhänge, die in jedem natürlichen Phänomen existiert, an der Vielfalt der Tiere, Pflanzen und Ressourcen.

Und wenn er dann diese erste Stufe verlässt, beginnt er vom Geist und der Phantasie beflügelt hoch am Himmel zu fliegen, um die Pracht, Schönheit und Macht der Himmelskörper zu betrachten, und Zeuge deren Dynamik, Größe und Entfernung zu sein. Er lauscht der wunderbaren Melodie, die überall in dieser Daseinswelt erklingt. Ui l eine wahre Freude erfüllt sein ganzes Sein. Ein grenzenloses Verlangen, den ersten Ursprung und den Schöpfer dieses schönen Meisterwerkes ausfindig zu machen, erwacht in ihm. Wenn er dann erkennt, dass das Wesen, die Macht, der Verstand und die Güte dieses Ursprungs unendlich und nicht erfassbar ist, kommt sein Denken endlich zur Ruhe."[10]

Wenn diese Welt als Ort der Prüfung und das Jenseits als Fortsetzung dieses Lebens, jedoch auf einer höheren Ebene gesehen, und der Leib sozusagen als Exekutivsystem und Mittel verstanden wird, durch das Wünsche ausgedrückt werden können, dann bleibt das Menschsein einer Person nicht mehr in einem geschlossenen Kreislauf eingesperrt, sondern ihm wird auch die Welt des Fluges und des Aufsteigens offenstehen. Das Leben wird seinen wahren Sinn erhalten.

Was Glauben zu leisten vermag

Wenn wir die Wirkung des Glaubens an das jenseitige Leben auf die Wahrung der Sicherheit in der Gesellschaft und die auf die Vorbeugung gegen einer Zunahme von A-Moral und Kriminalität oder ganz allgemein Gesetzesbrüche sehen, so gelangen wir zu folgendem Resultat: Der Glaube an die jensei­tige Welt ist die einzige Kraft, die den eigensinnigen Trieb im Ich des Menschen angesichts eines Gesetzesverstoßes und einer Sünde zügeln kann. Dieses Überzeugungsmoment wehrt wie ein schützendes Schild die Attacken der triebhaften Regungen ab. Ein Mensch mit einem solchen Glauben gehorcht, ohne dass er von außen her unter Druck stünde, von sich aus und ohne Heu­chelei einer Reihe von gesunden moralischen Grundsätzen und akzeptiert mit Zuversicht die Gebote, die damit verbunden sind.

Niemals ist dies lediglich durch ein hohes Kultur- und Wirtschaftsniveau, durch technologische Macht und die Aus­weitung von Institutionen und Entwicklung des Strafsystems erreichbar. Eine Gesellschaft kann im genannten Falle noch keinen Weg gehen, der zu einer ausgeglichenen und idealen Situ­ation führt. Wir beobachten doch heute wie die Woge von A-Moral, Ungerechtigkeit und Gewalt in Ländern, die hinsichtlich der Kultur und Wirtschaft und der juristischen Einrichtungen reich und stark sind, weiter anschwillt.

Das Ausmaß der Verdorbenheit hat derartig zugenommen, dass keines der gut durchorganisierten und aktiven Systeme an Polizei- und Ordnungskräften, welche tatsächlich dank der revo­lutionären Veränderungen in Technik und Wirtschaft die Ober­hand über die Kräfte in der Gesellschaft gewonnen haben und eine Vielfalt an Möglichkeiten besitzen, nicht mächtig genug sind, um anstelle des Glaubens zu treten: diesen entscheidenden Faktor bei der Kontrolle des rebellischen Triebwesens und der Ursprünge moralischer Abweichungen.

Nicht wenige sind die jetzige Situation in ihrer Gesellschaft leid und klagen, können aber nichts dahingehend unter­nehmen, dass es besser wird, und bestimmen, wo es in Zukunft langgeht.

Eine Gesellschaft, die unter einer kranken Kultur leidet, ist automatisch angefüllt mit Hässlichem und weist viele unschöne Eigenschaften auf. Die Erkrankung der Kultur spiegelt sich in Ziellosigkeit, Pessimismus und der Überzeugung wieder, dass das Leben keinen Sinn hat. Das gedankliche Chaos ist einer ihrer wesentlichsten Merkmale. Auch wenn Auswege zur Über­windung der Krise vorgelegt werden, so bringen diese dennoch keinen wirklichen und effektiven Erfolg, solange sie der Kon­trolle abwegiger Neigungen unterstehen.

Die Macht der Wissenschaft hat das Denken des Menschen aus vielen Bereichen verbannt, was sich von selbst auf sein gesamtes Menschsein auswirkte. Sie nutzt ihm auch nur in dem Maße, in dem er einen gesunden Glauben besitzt, und wird ihm je nach dem Grad seiner Ignoranz und seines Überzeu­gungsmangels Schaden einbringen. Der Mensch zieht nicht im­mer logische Schlüsse aus seinem Wissen Wenn der wissen­schaftliche Fortschritt von Nutzen sein soll, dann wird es er­forderlich, dass parallel zum Wachstum des Wissens auch der wahre Glaube und die Weisheit gedeihen.

Die Menschen werden in dieser Welt, in der deutlich die Notwendigkeit eines Wachstums der Tugenden verspürt wird, dahingehend geprüft, wie stark sie gegenüber den weltlichen Genüssen sind. Der Glaube an das Reich der Ewigkeit lässt die innere Kraft und Kapazität  eines Menschen aufgrund einer tiefen qualitativen Wandlung immer weiter wachsen Wie eine Welle breitet diese sich immer mehr aus, bis sie die Selbstsucht des Triebwesens, seine irre Begierlichkeit und die davon herrührenden schlechten Taten, die der Ausschlachtung der Genüsse auf der großen Arena des Lebens dienen, in den Griff bekommt und Herr über sich selbst und seine Triebneigungen wird. Der Mensch wird sich in Hoffnung auf große Belohnung und aus Angst vor harter Strafe zurückhalten und davon Abstand nehmen, den materiellen Genüssen in unvernünftigem Maße hinterherzulaufen und über sie herzufallen.

In einem solchen Falle ist dem Menschen klar geworden, dass er hier in einem Reich der Vernichtung lebt..., dass er sich zusammen mit den anderen wie in einer Vorüberziehenden Kara­wane gerade in einer Bleibe auf irdischem Boden niederge­lassen hat. Er sieht auch, dass sich, wenn er die leibliche Hülle, welche das vergängliche Leben veranschaulicht, verlässt und von der irdischen Enge befreit wird, für ihn das Tor zu einer anderen Welt öffnet und ihm göttliche Gaben zur Verfügung gestellt wer­den, welche sich niemals mit den schönen Dingen dieser Welt vergleichen lassen.

Das Herz des Menschen lässt, solange er sich auf dieser Welt befindet, nicht davon ab, sich etwas zu wünschen. Doch wenn er, festen Halt am Seil das Glaubens suchend, erkennt, dass diese Welt nur eine begrenzte Chance bietet und das, was er aus ihr gewinnen kann, eigentlich nur sehr gering ist und er das Ge­wonnene, selbst wenn er Macht besitzt, nicht für immer behal­ten kann, .... Wenn er erkennt, dass die wahren Genüsse und Freuden nicht nur die sind, die es in diesen -wenigen Tagen gibt, dann wird weder die Brandung seiner endlosen Wünsche sein Herz erstürmen, ihn von allem abhängig machen und seine Vernichtung herbeiführen, noch wird er sich quälen, falls ihm nicht im Überfluss von den irdischen Gaben und den Freuden, die mit ihrer Erreichung einhergehen , zuteil wurde.

Er empfindet die materiellen Gewinne und Genüsse ganz anderes als jener hastige Mensch, der aus Angst, sein Einkommen und Besitz könnten vor seinem Tod zu Ende gehen, in stän­diger Aufregung und Ruhelosigkeit zubringt.

Diese Gewinne und Freuden sind für die, die das Weltliche wie einen Götzen verehren, selbst das Ziel, während diejenigen, die den Weg zur schönen ewigen Bleibe gehen, in den ir­dischen Gaben nur ein Mittel sehen, das ihnen dazu dient, das ei­gentliche hervorragende Endziel zu erreichen. Außerdem ge­langt jemand, der dem, was es in der begrenzten hiesigen Welt gibt, keine allzu große Beachtung schenkt, zu einer angenehmen inneren Ruhe. Zweifelsohne wird er mit dieser Ausgeglichenheit sogar mehr Freude an den Lebensgenüssen haben, die er auf­grund der religiösen Gebote und unter Wahrung des Anstandes nutzt.

Rousseau sagt:

„Ich weiß doch, dass ich vergänglich bin! Warum sollte ich mich dann in dieser Welt gefühlsmäßig von etwas abhängig machen? Was nützt mir die gefühlsmäßige Abhängigkeit auf die­ser Welt, in der sich alles ändert, und alles vorbeigeht, und ich selber auch in Bälde vernichtet werde? Lieber Emil! Mein Sohn! Was bleibt mir noch, wenn ich dich verliere? Dennoch: Ich muss mich auf dieses traurige Ereignis vorbereiten, denn niemand kann mir garantieren, dass ich vor dir sterbe!

Wenn du im Leben glücklich und vernünftig sein willst, dann binde dein Herz nur an das unvergänglich Schöne. Versu­che deine Wünsche in Grenzen zu halten und allen anderen Din­gen voran als erstes deine Pflicht zu sehen. Wünsche dir nur Dinge, die nicht im Widerspruch zum Moralgesetz stehen. Ge­wöhne dich daran, dass du alles verlierst, ohne dich zu beküm­mern, und dass du nichts akzeptierst, solange dein Gewissen dir nicht die Erlaubnis dazu gibt. In einem solchen Falle wirst du bestimmt glücklich werden und zu nichts irdischem mehr heftige Liebe empfinden."[11]

Ja, wenn der Mensch voller Glauben an Recht und Wahrheit wird und sich seiner ewigen Existenz sicher ist, wird er eine zunehmende erstaunliche Kraft in sich spüren. Unter solchen Bedingungen fühlt er sich nicht mehr angewiesen, sich absolut an die vergänglichen irdischen Werte zu binden. Ja, in Wahrheit kann er dann über die Welt herrschen

Dieser Geist spendet ihm eine erfreuliche wohltuende Zuversicht, welche ihn mit der besonderen Eigenschaft ausstattet, den täuschenden Äußerlichkeiten auf dieser Welt und den Verlangen des Triebwesens gegenüber fest und standhaft zu blei­ben. Weder hört man ihn über Dinge, die ihm fehlen, und harte Ereignisse stöhnen, noch lässt er sich von Erfolg und Glück in die Falle der Eigensucht und des Stolzes locken. Nichts von dem, was die anderen aus dem Gleichgewicht bringt, kann in ihm eine unerwünschte Wirkung hinterlassen.

Der Glaube an den Tag der Abrechnung und Verrechnung und an Gott, der die absolute Vollkommenheit ist und dem nichts entgeht... an Gott, für den das Tun eines jeden, und sei es noch so geringfügig, gegenwärtig ist - ein solcher Glaube durchdringt das Wesen des Menschen mit einer magnetischen Kraft derartig, dass sich ihm keine Macht mehr in den Weg stellen kann. Der Glaube an Gott und an seine Gebote hat zur Folge, dass sich der Mensch nicht nur nicht mehr im Leben vor der Schwierigkeiten furchtet, sondern sie sogar als Mittel zu seiner Vervollkomm­nung und zur Erreichung hoher Lebensziele einsetzt: Im Koran heißt es:

"Wer zum Glauben findet und das Gute tut, der wird sich nicht fürchten und nicht traurig sein."[12]

"Die, die gläubig wurden und das Gute tun, die wird Gott -wegen dieses Glaubens auf den Weg zu Glück und Seligkeit führen."[13]

Wer wird die Rolle des Herzens bei der Vervollkomm­nung des Menschen unterbewerten können? Wer wird ihm und dem Geist des Menschen für den Flug der Seele zu der höchsten Stufe der Vollendung nicht den höchsten Wert beimessen? Sind denn die größten Opfertaten und Selbstverzichte in der Geschichte der Menschheit nicht dank der Liebe und des Glaubens zustandegekommen?

Der Koran möchte, dass die Erkenntnis in die Herzen der Menschen einkehrt und sich verinnerlicht. Er möchte einen Wan­del in den Herzen hervorrufen. Möchte den Menschen auf eine Weise formen, dass er von innen heraus gedrängt wird. Positives zu tun.

Ein solcher Mensch ist, was den Erfolg seines Handelns betrifft, auf die endlose göttliche Macht gestützt. Nur auf ihn vertraut und hofft er. So schwierig ihm auch der Weg zur Erreichung des Zieles scheinen mag: Vorübergehende Härten und Bekümmernisse werden die kurzen Momente seines Lebens nicht verfinstern und ihn umwerfen. Selbst Niederlagen akzeptiert er mit einem zufriedenen Lächeln und sieht in ihnen auch eine Art Erfolg, denn sein Handeln geschieht ja auf dem Wer Gottes.

Wer sich Gott als Herrn und Freund aussucht, der wird ebenso aus dem Dunkel der Abwege befreit. Im Koran heißt es:

"Gott ist der Freund und Herr der Gläubigen und wird sie aus den Finsternissen ins Licht bringen."[14]

Diejenigen aber, die sich weigern, Gott anzubeten verneigen sich vor dem Götzen in ihnen selbst, und Verlangen und Gelüste schwingen das Zepter über ihr ganzes Sein.

Die Vergötterung des eigenen Ichs ist eine gefährliche Krankheit. Sie tritt in verschiedenen Formen im Privatleben des Menschen und im gesellschaftlichen Bereich auf und wird die katastrophalsten Probleme und Missstände zur Folge haben. In einem solchen Falle entsteht eine gewaltige Trennwand zwischen dem Menschen und Recht und Wahrheit, was letztendlich dazu führt, dass sein Wahrnehmungsvermögen ausfällt und Verstand und Herz erblinden. Im Koran heißt es:

"Siehst du den, der seine eigenen Gelüste zum Götzen nimmt? Gott hat ihn auf den Irrweg entlassen, obwohl er Wissen besaß..., hat ihm Ohr und Herz versiegelt und über seine Augen dichte Schleier gezogen. Wer soll ihn dann - nach Gott - noch leiten können?"[15]

Da der Islam die hiesige Welt als Saatfeld für die Welt, die danach folgt, betrachtet, akzeptiert der Mensch sie, vorausge­setzt, dass er in ihr das Mittel zur Erreichung eines höheren Zieles erkennt. Durch die Wahl des richtigen Weges und durch gute Taten streut er sich daher im Diesseits die Saat für ein schönes Leben im Reich der Ewigkeit. Doch im Falle, dass er das Diesseits nicht als vorübergehende Bleibe, die als Mittel zur Erreichung eines besseren und unbegrenzten Lebens gilt, son­dern das begrenzte Diesseits selbst als sein Lebensziel be­trachtet, wird dieses sinnlose Lieben zur Folge haben, dass der Mensch das große Glück verpasst...dass er   innerlich nicht wächst und sich nicht vervollkommnet.

Der Koran verkündet:

„Habt ihr euch mit diesem Leben anstelle des dortigen Lebens zufriedengegeben? Wahrlich, das Leben auf dieser Welt ist im Vergleich zu dem Leben in der künftiger nur sehr gering!"'

 

 
[1]- "Rah-o-Rasm-e-Zendegi"("Lebensweise und weg") Seite 142
[2]- (a.s) - Friede sei mit ihm
[3]- Ma'ana öl Achbar, Seite 290
[4]- Gemeint ist er selber
[5]- Aus der persischsprachigen Zeitung "Keyhan"
[6]- Sure 62, ğumu'ah, Vers 6 und 7
[7]- Sure 16, Nahl, Vers 19 und 20
[8]- Sure 30, Rum, Vers 52
[9]- Sure 2, Baqarah, Vers 154
[10]- "Chodawandän-e-andischche siäsi", ("Götter politischen Denkens"), Band 2, Seite 75
[11]- "Emile",pers. Übers., Seite 547
[12]- Sure 6, An'am, Vers 48
[13]- Sure 10, Yunos,Vers 8
[14]- Sure 2, Baqarah, Vers 257
[15]- Sure 45, Ğäthiyah, Vers 24

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