27. Die Rückkehr nach Mekka

 

Nach einiger Zeit rief Prophet Muhammad die Muslime auf, sich für den Weg nach Mekka vorzubereiten. Es versammelten sich so viele Muslime wie nie zuvor. Alle Wege, die nach Mekka führten, wurden von Muslimen kontrolliert. Die Qureisch sollten nichts von der bevorstehenden Ankunft des Propheten und seiner Gefährten erfahren. Am 10. Ramadan im Jahre 8 nach der Hidschra verließen die Muslime Medina.

10000 Muslime waren nur noch wenige Kilometer von Mekka entfernt. Der Prophet gab die Anweisung, alle Anhöhen um Mekka herum zu besetzen und jeder einzelne von ihnen sollte eine Flamme entfachen. Es war Nacht und Mekka lag bereits in tiefem Schlaf. Doch die unzähligen Feuer weckten die Menschen. Die Stammesoberhäupter der Qureisch verließen die Stadt, um zu sehen, was los war. Abbas, der Onkel des Propheten, ritt Abu Sufyan entgegen und brachte ihn direkt zum Propheten (Allahs Friede sei mit ihm und seine Familie).

Abu Sufyan war von der Vielzahl der Muslime sehr beeindruckt und er erkannte, dass die Mekkaner im Falle eines Kampfes keine Chance haben würden. Prophet Muhammad gab die Anweisung, Abu Sufyan freizulassen, dieser kehrte sogleich nach Mekka zurück. Die Mekkaner waren voller Angst und Furcht. Als Abu Sufyan ihnen von der Übermacht der Muslime berichtete, gaben selbst diejenigen, die zuvor nach ans Kämpfen gedacht hatten, diesen Gedanken auf.

Doch Abu Sufyan beruhigte sie zugleich mit den Worten, dass der Prophet und die Muslime nicht zum Kämpfen gekommen waren. Die Leute sollten einfach nur in ihren Häusern bleiben, dann würde ihnen nichts geschehen.

So kam es, dass Prophet Muhammad friedlich die Stadt eroberte, aus welcher er vertrieben worden war. Der Prophet begab sich zur Ka`ba und umkreiste diese. Die drei großen Götzen, die über der Tür der Ka`ba befestigt waren, schlug er mit einem Stock herunter. Die Götzen wurden vor den Augen der Götzendiener in Stücke gebrochen. Da sagte einer der Mekkaner zu Abu Sufyan: "Hubal, unser großer Götze wurde zerstört!" Doch Abu Sufyan entgegnete: "Wenn Hubal in der Lage gewesen wäre, etwas zu tun, hätte er nicht dieses Schicksal erlitten."

Nachdem der Prophet die Umkreisung der Ka`ba beendet hatte, setzte er sich eine Weile in eine Ecke des Heiligen Bezirks. Dann ließ er den Schlüssel der Ka`ba holen, Er betrat das Innere der Ka`ba, die voll von Statuen und Götzenbildern war. Er und Imam Ali entfernten sämtliche Statuen aus der Ka`ba. Die Wände der Ka`ba wurden mit Wasser aus dem Brunnen Zamzam abgewaschen.

Der Prophet, von dem nun viele Mekkaner erwarteten, dass er sich für das ihm angetane Unrecht furchtbar rächen würde, tat nichts dergleichen. Er sprach zu den Mekkanern: "Ihr seid unvernünftig gewesen. Ihr habt mein Prophetentum geleugnet und mich aus meinem Haus vertrieben, und als ich in der Ferne Zuflucht gesucht habe, habt ihr euch erhoben, um mich zu bekämpfen. Doch ungeachtet all dieser Verbrechen vergebe ich euch und erkläre, dass ihr frei seid und euch euren täglichen Dingen des Lebens widmen könnt."

Es war Zeit für das Mittagsgebet. Bilal stieg auf das Dach der Ka`ba und rief mit lauter Stimme: "Allahu Akbar, Gott ist größer"