24. Die Grabenschlacht

 

Die Götzendiener und Juden in Medina freuten sich über die Niederlage, welche die Muslime bei Uhud erlitten hatten. Sie nutzten nun jede sich bietende Gelegenheit, um auch den in der Umgebung Medinas siedelnden Stämmen zu zeigen, dass die junge islamische Gemeinschaft in Medina keineswegs stark und mächtig war.

Als der Prophet eines Tages die Juden vom Stamm Bani Nuzayr aufsuchte, merkte er an ihrem Verhalten, dass sie Schlechtes im Schilde führten, In der Tat hatten die Juden seine Ermordung geplant. Damit hatten sie gegen ihren Vertrag mit den Muslimen verstoßen. Der Prophet ließ diesem jüdischen Stamm daraufhin die Nachricht überbringen, dass sie Medina innerhalb von zehn Tagen verlassen müssen.

Die Juden überlegten hin und her. Dann entschlossen sie sich, in Medina zu bleiben, Sie verbarrikadierten sich in ihren Häusern. Erst nachdem sie von den Muslimen belagert wurden, waren sie bereit, Medina zu verlassen. Ihr gesamtes Hab und Gut durften sie mitnehmen, aber ihre Waffen mussten sie den Muslimen aushändigen. In ihrem Hass gingen die Juden so weit, dass sie sogar die Haustüren mitnahmen und ihre Häuser zerstörten,

Das, was die Bani Nuzayr zurückgelassen hatten, wurde unter den Muslimen verteilt, die mit dem Propheten von Mekka ausgewandert waren, auch zwei Medinensische Muslime erhielten einen Anteil davon, weil sie sehr arm und bedürftig waren. Auf diese Weise waren die mekkanischen Auswanderer nicht mehr länger von den medinensischen Helfern abhängig und die wirtschaftliche Situation aller Muslime besserte sich.

Doch die Juden sannen auf Rache, Ihre Oberhäupter reisten nach Mekka und vereinbarten mit den Stammesführern der Qureisch einen Angriff auf Medina. Die Qureisch konnten weitere Verbündete für diesen Plan gewinnen.

Seit der Prophet in Medina lebte, hatte er immer wieder Kundschafter in alle Himmelsrichtungen ausgesandt, die ihn über die Pläne der verschiedenen Stämme unterrichteten.

So erfuhr er bald von dem militärischen Bündnis und dem geplanten Angriff gegen die Muslime. Er berief daraufhin eine Versamtn1ung ein, bei der über das weitere Vorgehen beraten wurde. Schließlich wurde der Entschluss gefasst, in Medina zu bleiben und die Stadt zu verteidigen.

Ein getreuer Gefährte des Propheten, Salman der Perser, kannte aus seiner Heimat andere Methoden der Verteidigung als die Araber. Er schlug vor, um die Stadt herum einen tiefen Graben auszuheben. Auf diese Weise war die Stadt vor den Angriffen des Feindes geschützt. Wachtürme sollten errichtet werden, von denen aus der Graben verteidigt werden konnte. Dadurch sollte es dem Feind unmöglich gemacht werden, den Graben zu überwinden. Alle stimmten diesem Vorschlag zu.

Sogleich wurde mit der Aushebung des Grabens begonnen. Der Prophet machte den ersten Spatenstich und arbeitete wie alle anderen, bis der Graben fertig war, sechs Tage vor der Ankunft der feindlichen Armee!

Mehr als 10000 heidnische Soldaten waren nach Medina gezogen. Und nun mussten sie erkennen, dass sie nichts tun konnten. Hilflos standen sie vor dem Graben und fanden keine Möglichkeit, diesen zu überwinden, Sie versuchten es wieder und wieder - aber ohne Erfolg!

Vier Wochen lagerten die Feinde der Muslime bereits vor Medina. Es war Winter und ihre Vorräte gingen allmählich zu Ende, denn sie hatten nicht damit gerechnet, dass ihr Kriegszug so lange dauern würde. Im Gegenteil: sie waren davon ausgegangen, dass ein einziger Angriff des riesigen Heeres bereits zum Sieg führen würde.

Der berühmtester Kämpfer der Götzendiener Umar ibn Wad, sprang mit seinem Pferd in den Graben und rief den Muslimen zu: "Ihr sagt, dass euere Toten ins Paradies kommen und unsere in die Hölle, wer will von euch ins Paradies gelangen oder mich in die Hölle schicken". Der Prophet wandte sich den Muslimen zu und sagte, wer jetzt von euch gegen diesen Götzendiener kämpft, der wird ins Paradies kommen und wenn er siegt, wird er meine Nachfolge antreten". Alle blieben still nur der 25-jähriger Ali rief " O Gesandter Allahs niemand außer mir kann ihm entgegen stehen". Der Prophet zeigte mit seinen Armen, dass er sitzen soll und wiederholte seine Worte noch zweimal und kein Muslim wollte sich dem Kampf stellen während Ali jedes Mal sich meldete, da gab ihm der Prophet seinen Turban und sein Schwert und schickte ihm in den Kampf. Als Ali den Graben herunter ging, schaute der Prophet in den Himmel und sagte " O Allah, wenn Du willst, dass die Leute nicht zu Deinen Dienern werden, so soll Deine Wille geschehen." Dies bedeutet, dass der Prophet, wusste, dass der Islam ohne Imam Ali bald als Religion bald sterben würde. Umar ibn Wad fragte Imam Ali nach seinem Namen und als er sich als Ibn abi Talib zu erkennen gab, wollte Umar gegen ihn nicht kämpfen, da er noch zu jung sei, aber er gab ihm drei Wünsche. Imam Ali äußerte den ersten Wunsch: - "Sag nur 2 Sätze und werde Muslim".

- "nie und nimmer, was hast du noch " sagte Umar. Imam Ali:
- "Kehre mit denen Leuten nach Mekka".
- "Und dort soll ich mir anhören, dass mich ein junger Mann zurückschickte, nein wir kehren nicht zurück" sagte Umar
- "Dann kämpfe gegen mich", sagte Imam Ali
- da sagte Umar verwundert,
- "Nie im Leben hatte ich mir erträumt, dass ich zum Kampf aufgefordert würde"

Während des Kampfs schlug Umar Imam Ali auf die Mitte seines Kopfs und die Muslime dachten, er würde jetzt sterben, doch in diesem Moment hatte Imam Ali mit einem Schlag das rechte Bein Umars abgeschnitten und ein paar Meter geschleudert. Umar fiel um und Imam Ali wollte ihn enthaupten. In diesem Moment spukte der Götzendiener Umar Imam Ali mitten ins Gesicht. Imam Ali war sehr wütend und die Muslime wunderten sich, dass er sich abwandte und auf und abging. Nach einer Weile kam er zu Umar und schlug ihm den Kopf ab. Später sagte er: "Ich wollte nicht im Zorn, den Kopf eines Götzendieners abhacken. Ich wollte es mit der reinsten Absicht für Allah tun und nicht an Rache denke"

Die Juden, die diesen Kriegszug angestiftet hatten, schmiedeten einen neuen Plan. In Medina lebte der jüdische Stamm Bani Qurayza. Würden diese ihren Vertrag mit den Muslimen brechen und sie in Medina bekämpfen, dann wäre es leicht für das riesige Heer, den Graben zu überwinden. Erst wollten die Bani Qurayza an dem Vertrag festhalten, dann ließen sie sich aber doch umstimmen.

Die Qureisch forderten die Bani Qurayza auf, am darauf folgenden Tag die Muslime anzugreifen. In der Nacht kam plötz1ich ein heftiger Sturm auf. Die Windböen rissen die Zelte mit sich fort. Noch bevor, der Morgen anbrach, zog das Heer der Götzendiener und Juden ab.

Doch die Muslime wussten, dass sie vor einem erneuten Angriff ihrer Feinde nicht sicher sein konnten. Deshalb konnten sie auch den Vertragsbruch der Bani Qurayza nicht einfach hinnehmen. Die Muslime zogen zu ihren Häusern und belagerten diese. Die Juden baten daraufhin um Erlaubnis. Medina mit all ihrem Hab und Gut verlassen zu dürfen. Dies lehnte der Prophet ab. Daraufhin wollten sie Medina verlassen und ihren Besitz zurücklassen. Doch auch diesen Vorschlag lehnte der Prophet ab. Schließlich stimmt er deren Vorschlag zu, Saad Ibn Maath, der Führer des Stammes Aus, der mit den Juden sehr gute und freundschaftliche Beziehungen pflegte über das Schicksal der Bani Qurayza entscheiden. Er verurteilte die Soldaten der Bani Qurayza zum Tode, die Kinder und Frauen worden gefangen genommen und ihr Vermögen unter den Muslimen aufgeteilt.