8. Die Verkündung des Islam

 

Zunächst sprach Muhammad nur mit jenen Menschen über den Islam, von denen er wusste, dass sie ihn verstehen wurden. Er bekam immer neue Offenbarungen. Bald wurde ihm die Form des Gebetes gelehrt, das er, Ali und Chadidscha gemeinsam praktizierten.

*So tue denn offen kund, was dir befohlen wurde und wende dich von den Götzendienern ab. (Sure 15, Vers 94)

Diese Worte machten Muhammad sehr glücklich, denn er wusste nun, dass er mit Gottes Hilfe seine schwierige Aufgabe erfüllen würde,

Mit diesen Worten gab Allah, der Allweise dem Propheten Muhammad zu verstehen, dass es nun Zeit wäre, den Islam in der Öffentlichkeit zu verkünden. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur wenige Muslime. Diese waren jedoch aufrichtige und standhafte Gottesdiener, die bereit waren, für ihre Überzeugung auch Leiden auf sich zu nehmen.

Muhammad lud 35 Männer vom Stamm Bani Haschim zum Essen ein. Bei dieser Gelegenheit wollte er sie mit der Botschaft des Islam bekannt machen. Nachdem sie gegessen und getrunken hatten, vergiftete Muhammads Onkel Abu Lahab mit ein paar gemeinen Äußerungen die Atmosphäre. Muhammad erkannte, dass dies nicht die richtige Situation war, um seine prophetische Mission zu erläutern. Deshalb lud er die Leute für den darauf folgenden Tag erneut zum Essen ein.

Nach dem Essen begann er, über Allah, den Allbarmherzigen und Gerechten, zu sprechen. Dann sagte er: "Kein Mensch hat seinem Volk jemals etwas Besseres gebracht als das, was ich euch bringe. Ich bringe euch die Segnungen dieser Welt und des Jenseits. Mein Herr hat mir aufgetragen, euch einzuladen, seiner Rechtleitung zu folgen. Wer will mir dabei helfen und mein Bruder, Beistand und Stellvertreter sein?"

Im Raum war es still geworden. Alle saßen regungslos da und dachten über ihre Situation nach.

Doch plötzlich wurde die Stille von dem 13-jährigen Ali unterbrochen. Er stand auf und sagte mit kräftiger Stimme: "0 Prophet Gottes! Ich bin bereit, dich zu unterstützen."

Prophet Muhammad bat Ali sich wieder hinzusetzen. Dreimal wiederholte er seinen Aufruf, und jedes Mal war es nur Ali, der ihm antwortete. Daraufhin sprach er zu den Anwesenden:

"Dieser junge Mann ist mein Bruder, Beistand und Stellvertreter, hört ihm zu und folgt ihm!"

Die Versammlung löste sich auf, und einige wandten sich an Abu Taleb, Alis Vater, und sagten zu ihm: "Muhammad hat dich aufgefordert, den Anweisungen deines Sohnes zu folgen". Lachend gingen sie davon.