4. Muhammad als Hirte

 

Die Gesandten Gottes hatten alle eine sehr wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen. Viele Schwierigkeiten und leidvolle Erfahrungen pflasterten ihren Weg. Dabei mussten sie viel Geduld und Standhaftigkeit aufbringen. Deshalb hüteten sie in ihrer Jugend Viehherden, um dadurch ihren Geist und ihre Seele zu stärken.

In seiner Jugend hütete Muhammad die Ziegen und Schafe seiner Familie und Nachbarn. Er fühlte, dass es sehr gut für ihn war, die Tiere zu beaufsichtigen, sich um sie zu kümmern und allein zu sein in der herrlichen Natur, außerhalb der lauten und geschäftigen Stadt Mekka.

Das Hüten der Schafe und Ziegen brachte Muhammad in seiner Jugend viel Zeit zum Nachdenken. Später sprach er mit Freunden über die Zeit und sagte: "Alle Propheten waren zuerst Hirten. Auch ich wurde beim Hüten der Schafe und Ziegen auf mein Prophetentum vorbereitet."

In der Weite der Landschaft und in den einsamen, von Sternen erhellten Nächten war es für den klugen und feinfühligen Muhammad besonders schön, über sich und die Welt nachzudenken. Er versuchte, die Himmel zu durchdringen, er suchte nach Erklärungen für die Wunder der Natur um sich herum. Seine Gedanken brachten ihm die Einsicht, dass sich die Welt um ihn herum nicht unterschied von der Welt in ihm selbst. Er fühlte die belebende Wirkung des Sonnenlichtes, nützte das Mondlicht als Führung in der Nacht und er erkannte, dass die Himmelskörper nach einem gut durchdachten System zusammenwirken.

Muhammad versuchte, die Naturgesetze zu durchdringen und zu verstehen, nach welcher Ordnung sie funktionieren. Deshalb dachte er niemals an viel Geld oder Gut. Er war mit dem Nötigsten zufrieden.