5. Fünftes Kapitel

GLAUBENS.Bausteine

 

Über die Reinlichkeit

Unser Prophet - Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) begegnete einem Mann, der sehr ungepflegt und unsauber war. Seine Haare klebten vor Schmutz und waren nicht gekämmt, seine Hände waren schmutzig, die Fingernägel lang, seine Kleider waren völlig verfleckt und er roch nach Unsauberkeit.

Der Prophet sagte zu ihm:

"Warum läufst Du so Herum? Weißt Du denn nicht, daß Reinlichkeit ein Teil unserer Religion ist? Ein Muslim hat immer reinlich und gepflegt zu sein und die Gaben Gottes richtig zu nutzen und zu wahren!"

Wir waschen uns mit Wasser und Seife, bürsten unsere Zähne und achten auf saubere, helle Kleidung und ein gepflegtes Aussehen. Denn wir wissen, Gott hat jene, die reinlich sind, gern!

Auf ein Wort :

Wir alle wissen: Das, was unsauber ist und schmutzig, schadet der Gesundheit. Davon sollten wir uns fernhalten.

Zum Beispiel sind unsere Exkremente (Stuhl und Urin) unsauber und schmutzig. Sie sind "unrein". In unserer Religion werden sie als "nages" bezeichnet.

Der Islam sagt uns:

Wenn unser Körper oder unsere Kleidung durch sie beschmutzt werden, so haben wir sie sauber zu waschen und mit Wasser zu reinigen.

Körper und Kleidung des Betenden haben völlig sauber und rein zu sein!

Es ist Sünde, etwas zu essen oder zu trinken, was unrein ist oder verschmutzt.

Wenn wir zur Toilette gehen, haben wir darauf zu achten, uns so zu setzen, daß wir uns mit unseren Exkrementen nicht beschmutzen!"

Denn: Selbst der kleinste Tropfen Urin schon macht uns "unrein", "nages". Jene Stelle, aus der unser Urin hervorkommt, haben wir mit Wasser dreimal abzuspülen. Und dort, die Stelle wo unser "Stuhl" hervortritt, reinigen wir ebenfalls mit Toilettenpapier und spülen sie ebenfalls dreimal mit Wasser ab. Danach bürsten und waschen wir unsere Hände und Fingernägel gründlich mit Wasser und Seife.

In Richtung Qibla (Gebetsrichtung) auf der Toilette zu sitzen, ist nicht erlaubt, ist "haram"!

Beim Wasserlassen sollten wir sitzen.

Unser Prophet sagte:

"Verrichtet es nicht im Stehen!

Und auch nicht neben Quellen, Bächen, Flüssen, Brunnen oder unter Obstbäumen.

Und auch nicht in Straßen und Gassen und so weiter.

Doch, das Weißt Du sicher schon alles, oder?

Auf jeden Fall! Der Islam ist die Religion der Reinlichkeit.

Und Reinlichkeit ist Teil der Religion!

Ein muslimisches Kind ist immer darum bemüht, sich reinlich und gepflegt zu halten!

Wüdü

Ein jeder, der beten möchte, hat vor dem Gebet die Gebetswaschung vorzunehmen: Und zwar so:

1. Ich nehme mir vor, jetzt - zur Zufriedenheit Gottes - "Wüdü" (Gebetswaschung) zu machen.

2. Ich wasche mir das Gesicht von der Stirn (Haaransatz) hinunter bis einschließlich Kinn.

3. Ich wasche mir den rechten Unterarm und beginne beim Ellenbogen bis hinunter zu den Fingerspitzen.

4. Dann wasche ich mir den linken Unterarm, wobei ich ebenfalls beim Ellenbogen beginne bis hinunter zu den Fingerspitzen.

5. Mit der feuchten rechten Hand fahre ich nun über den Kopfscheitel und wische mit den feuchten Fingerspitzen nach vorne, in Richtung Haaransatz, Stirn.

6. Dann fahre ich mit den noch feuchten Fingerspitzen meiner rechten Hand über den rücken meines rechten Fußes. Dabei beginne ich bei der großen Zehe und fahre hinauf zum inneren Fußgelenkknöchel.

7. Mit den noch feuchten Fingerspitzen meiner linken Hand fahre ich über den Rücken meines linken Fußes, wobei ich bei der großen Zehe beginne und bis hinauf zum inneren Fußgelenkknöchel meines linken Fußes fahre.

Laß Dir von Vater oder Mutter oder Deinem Religionslehrer zeigen, wie man "Wüdü" macht. Und wenn Du es dann gelernt hast, dann zeige ihnen, wie Du es machst und frage sie, ob Dein "Wüdü" richtig ist.

Wir beten

Wir beten und sprechen dabei mit dem allmächtigen, gütigen Gott. Das Gebet ist die Stützsäule der Religion.

Der Prophet sagte:

"Ein jeder, der das Gebet nicht wichtig nimmt und es vernachlässigt, gehört nicht zu mir!"

Der Islam gebietet den Eltern, ihr Kind das Gebet zu lehren und es mit dem Gebet vertraut zu machen, sobald es sieben Jahre alt geworden ist.

Er empfiehlt, das Kind freundlich an das Beten zu erinnern und es zu bitten, das Gebet zu lernen, zu sprechen und zu beten.

Für Jungen und Mädchen ist das Beten eine Pflicht, sobald sie das von der Religion festgesetzte Reifealter erreicht haben.

Wenn sie es dann nicht tun, so handeln sie entgegen dem, wozu Gott sie aufruft.

Salat - das vortrefflichste Reisegepäck hin zur anderen Welt

Das Gebet- Salat, Namaz- gehört zu den besten Wegen, Gott zu verehren!

Es bringt uns Gott näher und ist vortrefflichstes Reisegepäck in der Welt der Ewigkeit. Wenn wir in der rechten Weise beten (und nach dem, was wir im Gebet sagen, handeln), werden wir in der Welt des Jenseits zu den Glücklichen zählen.

Unser Prophet Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) sprach:

"Das Gebet ist wie eine Quelle reinen, klaren Wassers, in der sich der Betende fünfmal am Tage reinigt!"

Beim Gebet sprechen wir mit dem gütigen Gott und richten unsere Aufmerksamkeit nur auf Ihn.

Jemanden, der nicht bete, hat Gott nicht gern. Er zählt auch nicht zu den Freunden des Propheten.

Unser Prophet sagte:

"Ich bin bekümmert über jenen, der nicht bete, wie Gott es ihm geboten hat!"

Gott liebt jene, die zu Ihm beten und belohnt sie reichlich und wunderbar. Ganz besonders

gern hat Gott jene, die seit ihrer Kindheit zu ihm beten

Ein jeder Muslim hat täglich fünfmal das Gebet zu sprechen:

Das Morgengebet beinhaltet 2 Rak'a (Gebetsabschnitte)

Das Mittagsgebet 4 Rak'a

Das Nachmittagsgebet 4 Rak'a

Das ‚Gebet nach Sonnenuntergang (Magreb) 3 Rak'a

Das, Nacht (Ishaa) 4 Rak´a

Denke zuerst gut nach und antworte dann:

1. Was sagte unser Prophet über das Beten?

2. Was tun wir, um im jenseitigen Leben zu den Glücklichen zu gehören?

3. Wie oft beten wir täglich? Wieviel Rak'a beinhaltet ein jedes Gebet?

4. Was sagte unser Prophet über jene, die nicht beten?

5. Wen hat Gott besonders Gern?

6. Gehörst Du auch zu jenen?

Was beten wir?

Wir beten so:

Erstens:

Wir stellen uns in Gebetsrichtung (Qibla) hin, - in der Absicht - Niyya - nun das Gebet zu sprechen.

Das heißt: Wir nehmen uns vor (Niyya), nun die vier

Rak'a des Mittagsgebetes (Zohr) sprechen zu wollen.

Zweitens:

Nachdem wir diese Absicht gefaßt haben (Niyya gemacht haben) sagen wir:

Umschrift::

Allahu akbar

Übersetzung:

Gott ist erhaben!

Dabei heben wir unsere Hände in Höhe unserer Ohren empor.

Drittens:

Danach - nach diesem "Takbir" - lassen wir unsere Arme wieder hängen und beten: Sure Al-Hamd in der Umschrift:

  1. Bismil-lahir-rahmanir-rahim.
  2. Alhamdu lillahi rabbil- a'lamin.
  3. Maliki yawmid-din.
  4. Iyyaka na'buddu wa iyyaka nasta ‚in.
  5. Ihdinas-Siratal-mustaqim.
  6. Siratal-ladhina an ‚amta alayhim
  7. Gayril-magdübi alayhim walad-dallin.

Im Namen Gottes, des Sich Erbarmenden, des Barmherzigen!

Preis sei Gott, dem Herrn der Welten,

dem Sich Erbarmenden, dem Barmherzigen,

dem Herrscher am Tage des Gerichts.

Dir allein dienen wir, und Dich allein bitten wir um Hilfe!

Führe uns den geraden Weg,

den Weg derer, denen zu gnädig bist,

nicht derer, denen Du zürnst und nicht der Irrenden!

Nachdem wir diese Worte gesprochen haben - es sind die Worte der Sure eines, der Sure AlHamd (al-Fatiha) aus dem Koran - sprechen wir noch eine andere Sure aus dem Koran.

Meistenteils wird die Sure Al-Ikhlas (Al-Tawhid, die 112. Sure) gesprochen:

Sure Al-Ikhlas in der Umschrift:

  1. Bismillahir-rahmanir-rahim.
  2. Qul Huwallahu ahad.
  3. Allahus Samad.
  4. Lam yalid walam youlad.
  5. Walam yakun lahu kufuwan ahad.

Im Namen Gottes, des Sich Erbarmenden, des Barmherzigen!

Sprich:

"Er ist Allah (Gott), der Einzige.

Allah, der Unabhängige und von allen Angeflehte.

Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt,

und keiner ist Ihm gleich!

Viertens:

Danach gehen wir zur "Roku" über. Das heißt, wir beugen uns soweit, daß unsere Hände die Knie erreichen. Dabei sprechen wir:

Umschrift:

Subhana rabbi-yal-a'zim wa bihamdih

Preis und Dank sei Gott, dem Allerhabenen!

Danach richten wir uns wieder auf, stehen ruhig da und sprechen:

Umschrift

Sami'a-Illahu liman hamidah

Allah (Gott) erhört den, der ihn lobpreist!

Fünftens:

Danach knien wir nieder zu "Sagda". Das heißt: Wir knien uns nieder und legen dabei unsere Stirn auf die Erde. (oder auf Stein oder Holz) Und berühren dabei mit unseren beiden Handflächen und den Spitzen unserer beiden großen Zehen den Boden. In dieser Haltung knien wir zur "Sagda", wobei wir sprechen:

Umschrift:

Subhana rabbia-l-a'la wa bi hamdih

Preis und Dank sei meinem Herrn, dem Allerhabenen!

Danach heben wir den Kopf hoch, knien jedoch noch weiter auf dem Boden. Und wieder senken wir den Kopf zur Erde, zur zweiten Sadga, wobei wir das gleiche sprechen wie bei der ersten Sagda.

Und wieder heben wir den Kopf aus der Sagda hoch. Sitzen ruhig Und erheben uns dann zur zweiten Rak'a.

Beim Aufstehen sprechen wir:

Umschrift:

Bi hawli-illahi wa quwwatihi aqumu wa aq'od

Mit Gottes Hilfe stehe ich auf und knie nieder! (zum Gebet)

Sechstens:

Und sprechen, wie bei der ersten Rak'a, die Sure Hamd und die Sure Tawhid. (oder eine andere Sure)

Mit dem Unterschied, daß wir, nachdem wir die Sure Hamd und die Sure Tawhid gesprochen haben, zur "Qonut" übergehen.

Das heißt, wir heben unsere Hände in Höhe unseres Gesichtes hoch, zum Do'a zum Bittgebet!

Mit diesen Worten zum Beispiel:

Umschrift:

Rabbana atin-a fiddunya hassanah wa fil akherati hassananah. Wa qina adhab an nar.

Gott gib mir Wohles in dieser Welt und in jener. Und bewahre mich vor der Pein des Feuers. Danach folgen wieder Roku' und Sagda, - wie bei der ersten Rak'a.

Siebtens: Nachdem wir, nach der zweiten Sagda der zweiten Rak'a Den Kopf hochgehoben haben und ruhig auf unseren Knien Dasitzen, sprechen wir die "Tasahud", das heißt, wir bezeugen:

Umschrift:

Ashadu an la ilaha illa -Ilah wahdaho la Sharika lah, Wa ashado anna Muhammadan `abduhu wa rasoluh, Alla, humma salli `àla Muhammadin wa ali Muhammad

Ich bezeuge, daß es keinen Gott gibt außer Allah!

Und ich bezeuge, daß Muhammad Sein Diener und Sein Gesandter ist!

Oh Allah, segne Muhammad und seine Familie!

Achtens:

Nach dem Tasahud stehen wir wieder auf und beginnen Mit der dritten Rak'a.

Und nun sprechen wir, anstelle der Suren "Hamd" und "Tawhid" (oder einer anderen):

Umschrift:

Subhana-Illah wal hamdu illah wa la ilaha illallahu wa llahu akbar.

Preis und Dank sei Gott!

Es gibt keinen Gott außer Allah!

Und Allah ist Allerhaben!

Nachdem wir diese Worte gesprochen haben, folgen wieder Roku' und Sagda.

Danach erheben wir uns zur vierten Rak'a .

Die vierte Rak'a ist wie die dritte.

Neuntens:

Nach der vierten Rak'a sitzen wir, nach der zweiten Sagda, ruhig auf unseren Knien, sprechen das Tasahud und danach "Salam".

Dabei sagen wir:

Umschrift:

As-salamu alaika ayyoha annabi wa rahmatuullahi wa barakatuh,

as- salamu a'laina wa a'la i'badillahis-salehin,

as - salamu alaikum wa rahmatu- llahi wa barakatuh.

Friede sei mit Dir, Oh Prophet und der Segen und die Gnade Gottes!

Friede sei mit uns und mit allen rechtschaffenen Dienern Gottes!

Friede sei mit Euch und die Gnade und der Segen Gottes! Und damit ist unser Mittagsgebet beendet.

Gebetszeiten

Das Morgengebet kann vom ersten Morgengrauen bis zum Sonnenaufgang gebetet werden. Das Mittagsgebet und Nachmittagsgebet vom Mittag bis zum Sonnenuntergang.

Das Gebet "Magreb" nach Sonnenuntergang und das Abendgebet sind vom Abendbeginn bis kurz vor Mitternacht (ungefähr 23,15 Uhr) möglich. Allerdings: Besonders gut ist es, wenn wir die Gebete sobald wie möglich nach dem "Adhan", dem Gebetsruf, sprechen.

Und zwischen den Gebeten, daß heißt, zwischen dem Mittags- und Nachmittagsgebet und zwischen dem Gebet nach Sonnenuntergang und dem Abendgebet einige Zeit verstreichen zu lassen.

Zu Deiner Erinnerung:

Das Nachmittagsgebet und das Abendgebet sprechen wir wie das Mittagsgebet, - das heißt, sie haben vier Rak'a. Nur mit dem Unterschied, daß wir jeweils den Vorsatz fassen, nun das Mittagsgebet oder Nachmittagsgebet oder Abendgebet sprechen zu wollen.

Das Gebet nach Sonnenuntergang (Salat, - Namaz Magreb) beinhaltet drei Rak'a. Die dritte Rak'a schließt ab mit Tasahud und Salam -.

Das Morgengebet umfaßt zwei Rak'a. Die zweite Rak'a wird mit dem "Tasahud" und "Salam" beendet.

Über das Gemeinschafts- und Freitagsgebet

Das Beten ist der wundervollste Ausdruck für Glauben. Es ist Zeichen für die Entfaltung der menschlichen Seele und des menschlichen Geistes. Jemand, der nicht glaubt und nicht zu Gott betet, kann nicht zu wirklich reifer Menschlichkeit finden.

Beim Gebet stehen wir in Richtung "Qibla" des Hauses Gottes, der Ka'ba in Mekka. In Richtung jenes Hauses, das Symbol ist für Tawhid (Ein- Gottbekenntnis, Glauben an den Einzigen Gott) und rufen unseren allmächtigen und gütigen Schöpfer und Erhalter an.

Unser Prophet empfahl, zum Gebet in die Moschee zu gehen und es dort zu verrichten, - gemeinsam mit den anderen Betenden.

Denn Wert und göttliche Zufriedenheit des Gemeinschaftsgebetes entsprechen - im Verhältnis zu dem allein gesprochen Gebet - dem Verhältnis von Meer und Tropfen.

Ein Gebet, das ganz besonders das Wohlgefallen Gottes findet, ist jenes, daß in der Moschee, in der Gemeinschaft mit den anderen Betenden gesprochen wird.

Von allen Gemeinschaftsgebeten ist das Freitagsgebet von besonderem Wert.

Hast Du schon einmal an einmal an einem Freitagsgebet teilgenommen?

Weißt Du, warum der Imam des Freitagsgebetes (Salat, Namaz Gom'a) eine Waffe in der Hand hält?

Weißt Du auch, über was der Imam in den beiden Ansprachen vor dem Gebet, in seinen "Khotbas" spricht?

Nun, so wollen wir es Dir sagen: Der Imam des Salat Gom'a hält eine Waffe in der Hand, um den Feinden damit zu sagen und zu zeigen, daß die Muslime immer bereit sind, ihr islamisches Land zu verteidigen.

Er hält seine Waffe in der Hand, um den Muslimen zu sagen, daß sie - um immer frei und sicher beten zu können, ohne daß die Feinde sie daran hindern- bereit sein müssen zu Gehad (Mühen und Anstrengen auf Gottes Wege) und Kampf.

Er hält die Waffe in der Hand, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß Gebet und Gehad nicht voneinander zu trennen sind. Und daß die Muslime immer auf der Hut sein müssen vor ihren Gegnern.

Der Imam des Freitagsgebetes (Imam al Gom'a) wird vom Imam und Führer der Muslime für dieses Amt bestimmt.

Bei dem Freitagsgebet steht er also, die Waffe in der Hand haltend, vor der Gemeinde - Angesicht in Angesicht mit ihr und spricht zu ihr.

Er spricht über soziale und politische Belange und Angelegenheiten, über die allgemeine Situation des Landes und der großen islamischen Gemeinde (Ummah).

Er gibt sinnvolle Hinweise, Erklärungen und Ratschläge. Und er ruft auf zu Ehrfurcht vor Gott (Taqwa), zu Menschlichkeit, Tugend, Nächstenliebe, zu Zusammenarbeit, gegenseitiger Hilfe und zu Lernen.

Und diese Ansprachen nennt man "Khotba".

Beim Freitagsgebet selbst stehen die Betenden in geschlossenen, geordneten Reihen, - üben sich dadurch in Ordnung, erinnern sich dadurch an ihre Gleichheit und Gemeinsamkeit und zeigen damit ihre Geschlossenheit und einheitliche Front gegenüber dem Gegner.

Wenn der Imam-al-Gom'a (Freitagsgebetsimam) mit seinem Khotba beginnt, haben alle Anwesenden ruhig dazusitzen und aufmerksam zuzuhören.

Und Imam Khomeini, Vater unserer Islamischen Revolution, empfahl uns, das Freitagsgebet in der besten und würdigsten Weise zu gestalten. Und wie gut wäre es, wenn wir alle unser Tagesprogramm an Freitagen so einteilten, daß wir ebenfalls in den geschlossenen Reihen der Betenden des Freitagsgebetes stehen können,- in jenen Reihen, die Ausdruck sind für Einheitlichkeit in unserem Gebet zu dem Einzigen Gott und für Einheitlichkeit in unserem Denken und unserem Bemühen auf Seinem Wege. (Gehad). Auf daß wir durch unsere regelmäßige Teilnahme am Salat al- Gom'a immer wieder erneut unseren Bund mit Gott festigen und uns zur Treue und Opferbereitschaft - auf Gottes Wege - verpflichten.

1. Was bringen die geordnet- geschlossenen Reihen des Freitagsgebetes zum Ausdruck?

2. Warum hält der Imam des Freitagsgebetes während seiner Ansprachen (Khotbas) eine Waffe in der Hand?

3. Wer ernennt den "Imam Salat - al Gom'a" zu seinem Amt?

4. Über was spricht er in seine Khotbas?

5. Wie haben sich die Anwesenden während der Khotbas zu verhalten?

6. Was empfahl der Vater unserer Islamischen Revolution (Imam Khomeini) zu dem Freitagsgebet?

7. Wie sollten wir- nach Möglichkeit- unser Tagesprogramm an Freitagen gestalten?

Über das Fasten, "As-Sawm" (Ruza)

Das Fasten (As-Sawm) zählt zu den wichtigsten Formen islamischer Gottesanbetung. Gott liebt die "Fastenden auf Seinem Wege" und belohnt sie reichlich und wunderbar.

Das Fasten As-Sawm (Ruza) fördert Gesundheit und Vitalität des Menschen.

Für einen jeden, der das religions- vorgeschriebene Reifealter erreicht hat, ist das Fasten (As-Sawm, Ruza) im Monat Ramadan eine Pflicht.

Und wenn er fasten kann, es aber nicht tut, so handelt er gegen das göttliche Gebot.

Wer fastet, ißt und trinkt ab Morgengrauen (Sahar) bis zum Sonnenuntergang (Magreb) nichts. Und noch eines:

Bevor wir mit dem Fasten beginnen, nehmen wir uns vor, nun fasten zu wollen. Das heißt, wir machen die Fasten - Niyyah.

Hanzaleh

Hanzaleh war jung und tapfer. Hatte schon an so manchen Kämpfen gegen den Feind teilgenommen und verteidigte mit seinem ganzen Dasein Islam, Koran und Muslime.

Für ihn bedeutete das Sahadat (Märtyrertod auf Gottes Wege) eine Ehre, und er wünschte sich, einst auf dem Wege Gottes zu sterben und Sahid (Märtyrer auf Gottes Wege) zu werden.

Hanzaleh wollte heiraten. Er war mit einem jungen Mädchen aus Medina verlobt. Die Hochzeitsvorbereitungen waren getroffen und alle aus Familie und Freundeskreis eingeladen worden.

In jenen Tagen erreichte den Propheten des Islam - Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) - die Nachricht, daß feindliche Truppen auf dem Wege nach Medina seien und die Muslime angreifen wollten. Der Prophet teilte dieses ebenfalls den Muslimen mit und rief sie zum Gehad auf. (Gehad: Mühen und Anstrengen auf Gottes Wege, das auch

das Kämpfen um wirklichen Frieden miteinschließt.)

Sie mobilisierten sich und machten sich zum Widerstandskampf gegen das feindliche Heer bereit. Und die jungen Verteidiger des Islam, Koran und der Muslime - genannt Pasdaran - küßten Mutter und Vater und verabschiedeten sich von ihnen. Und die Mütter kleideten ihre jungen tapferen Söhne selbst in die Kampfgewänder und beteten für sie.

Und die Kinder gaben Brüdern und Vätern, die in den Kampf ziehen wollten, den Schild in die Hand und riefen:

"Allahu akbar", - Gott ist Allerhaben!"

Und dann zogen die Kämpfer - ebenfalls "Allahu akbar" rufend und begleitet von den Leuten Medinas - hinaus vor die Stadt,- in Richtung Ohod.

Hanzaleh eilte zum Propheten. Und sagte: "Oh Du Gesandter Gottes! Auch ich möchte mit in den Kampf ziehen.

Doch meine Eltern bitten mich, jetzt nicht mit Euch zu ziehen, sondern heute abend in Medina zu bleiben, um an meiner Hochzeit teilnehmen zu können. Sie schlagen mir vor, erst morgen früh nach Ohod zu reiten und mich den Pasdaran (Verteidigern von Islam, Koran und Muslimen) anzuschließen.

Erlaubt Ihr es mir?"

Der Prophet willigte ein und Hanzaleh blieb den Abend und die Nacht über in Medina.

Die Stadt hatte sich geleert. Und nur wenige waren es, die an der Hochzeitsfeier Hanzalehs teilnehmen konnten.

Hanzaleh selbst war beunruhigt. Seine Gedanken waren bei seinen Brüdern, die sich auf den Weg nach Ohod gemacht hatten.

Und immer und immer wieder sagte er sich:

"Ach, Du, Hanzaleh! Du feierst hier Deine Hochzeit, angesichts dessen Deine Brüder und Freunde gegen den Feind kämpfen. Sie kämpfen nun auf dem Wege Gottes, werden Sahid, bald im Paradies und Gott ganz nahe sein!"

Wahrscheinlich hatte Hanzaleh in jener Nacht keinen Augenblick lang geschlafen. Seine junge Frau aber war für kurze Zeit eingenickt. Und im Träume war es ihr, als öffnete sich der Himmel, als trete Hanzaleh in ihn hinein und als schlösse sich der Himmel hinter ihm wieder.

Sie erwachte! Und sah Hanzaleh vor sich, der schon vor Morgengrauen aufgestanden war und sich sein Kampfgewand angelegt hatte.

Und sie sah ihn durch Tränen hindurch an und bat ihn, doch nicht so eilig in den Kampf zu ziehen und sie doch nicht so schnell allein zu lassen! Hanzaleh trocknete ihr die Tränen und auch seine Augen, die feucht geworden waren.

Und sprach:

"Mein Liebes! Auch ich habe Dich gern und wollte ein ruhiges, freundliches Leben an Deiner Seite - mit Dir - führen.

Jedoch, auch Du weißt, daß unser Prophet gestern zum Gehad aufgerufen hat.

Uns ist es eine Pflicht, unserem Propheten zu gehorchen und Islam, Koran und Muslime zu verteidigen. Die Pasdaran des Islam haben sich - in diesem Augenblick - auf dem Kampffeld zum Morgengebet bereit gemacht, um danach gegen den Feind Widerstand zu leisten.

Und ich muß so schnell wie möglich zu ihnen eilen, um sie zu unterstützen! Mein Liebes! Ich hoffe alle Pasdaran kehren siegreich zurück und können erhobenen Hauptes und in Frieden im Kreise ihrer Familien leben.

Und wenn ich in diesem Kampfe - diesem Gehad auf Gottes - Wege fallen sollte, so wisse, daß ich Dich Gott empfohlen habe, der der beste Schutz und Beschützer ist!

Der junge Mann und die junge Frau verabschiedeten sich voneinander, wobei ihre Tränen ineinanderflossen.

Dann trennten sie sich.

Hanzaleh nahm seine Waffe und seinen Schild und ritt in aller Eile - an Dattelhainen und Berghängen vorbei - nach Ohod, wo seine Brüder und Freunde bereits in einen heftigen Kampf verwickelt waren.

Er wurde mit der Führung einer Truppe beauftragt und griff den Feind von der Flanke aus an.

Und - obwohl müde von der schlaflosen Nacht - kämpfte er hart und voller Kraft und Energie.

Seine Waffe fuhr wie ein Blitzstrahl - immer und immer wieder - in das Heer des Feindes nieder, - er trieb die feindlichen Truppen auseinander und drang immer weiter mit seinen Kampfesbrüdern vor.

Bis er schließlich - müde und wankend - getroffen und Sahid wurde.

Der Prophet sprach:

"Ich sah Engel, die die Seele Hanzalehs hinauf in den Himmel trugen."

Hierzulande in Iran und in zahlreichen anderen Orten der Welt setzten sich ebenfalls tapfere Männer für die Verteidigung des Islam, Koran und der Muslime ein.