2- Gebet
Salat - das vortrefflichste
Reisegepäck hin zur anderen Welt
Das Gebet - Salat, Namaz
- gehört zu den besten Wegen, Gott zu verehren
Es bringt uns Gott näher und ist vortrefflichstes Reisegepäck in
die Welt der Ewigkeit. Wenn wir in der rechten Weise beten (und nach
dem, was wir im Gebet sagen, handeln), werden wir in der Welt des
Jenseits zu den Glücklichen zählen.
Unser Prophet Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) sprach: "Das Gebet ist
wie eine Quelle reinen, klaren Wassers, in der sich der Betende
fünfmal am Tage reinigt!"
Beim Gebet sprechen wir mit dem gütigen Gott und richten unsere
Aufmerksamkeit nur auf Ihn. Jemanden, der nicht betet, hat Gott
nicht gern. Er zählt auch nicht zu den Freunden des Propheten. Unser
Prophet sagte: "Ich bin bekümmert über jenen, der nicht betet, wie
Gott es ihm geboten hat!"
Gott liebt jene, die zu Ihm beten und belohnt sie reichlich und
wunderbar. Ganz besonders gern hat Gott jene, die seit ihrer
Kindheit zu Ihm beten.
Ein jeder Muslim hat täglich fünfmal das Gebet zu sprechen:
1- Morgengebet ( 2 ) Rak'a (Gebetsabschnitte)
2- Mittagsgebet ( 4 )Rak'a
3- Nachmittagsgebet ( 4 ) Rak'a
4- Abendgebet ( 3 ) Rak'a
5- Nachtgebet ( 4 ) Rak'a
Wir beten so:
1. Wir stellen uns in Gebetsrichtung (Qibla) hin,-in der Absicht -
Niyya - nun das Gebet zu sprechen. Das heißt: Wir nehmen uns vor,
ein bestimmtes Gebet zu beten.
Zum Beispiel: Wir nehmen uns vor
(Niyya), nun die vier Rak'a des Mittagsgebetes sprechen zu
wollen.
2. Nachdem wir diese Absicht gefasst haben, sagen wir
(Umschrift):
Allahu akbar
(Übersetzung: Gott ist groß, erhaben) Dabei heben wir unsere
Hände in Höhe unserer Ohren empor.
3. Danach -nach diesem "Takbir" - lassen wir unsere Arme wieder
hängen und beten:
Sura Al-Hamd in der Umschrift
Bismil-lahir-rahmanir-rahim.
alhamdu lillahi
rabbil-a'lamin.
ar-rahmanir-rahim.
maliki
yawmid-din.
iyyaka na'budu wa iyyaka
nasta'in
ihdinas-Siratal-mustaqim.
Siratal-ladhina an 'amta
alayhim
gayril-magdubi alayhim walad-dalin.
Im Namen Gottes, des sich Erbarmenden, des Barmherzigen!
بسم الله الرحمن الرحيم
Preis sei Gott, dem Herrn der Welten,
الحَمْدُ لله
ربّ ِ العَالمَيْن
dem sich Erbarmenden, dem Barmherzigen,
الرَّحمن
الرَّحيم
dem Herrscher am Tage des Gerichts.
مالِكِ يَوْمِ
الدّين
Dir allein Dienen wir, und Dich allein bitten wir um Hilfe!
إيّاك نَعْبُدُ وإيّاك نَسْتَعين
Führe uns den geraden Weg,
إهْدِنا الصّراطَ المُسْتَقِيم
den Weg derer, denen Du gnädig bist, nicht derer, denen du zürnst
und nicht der irrenden!
صِراطَ الذَّينَ أنْعَمْتَ عَلَيْهِم غَيرِ المغْضُوب
عَلَيهم ولا الضّاليْن
Nachdem wir diese Worte gesprochen haben - es sind die Worte der
Sure eins, der Sura Al-Hamd (al-Fatiha) aus dem Koran - sprechen wir
noch eine andere Sura aus dem Koran. Häufig wird die Sura Al-Ikhlas
(Al-Tawhid, die 112. Sure) gesprochen:
Sura Al-Ikhlas in der Umschrift:
Bismillahir-rahmanir-rahim.
Qul Huwallahu
ahad.
allahus Samad.
lam yalid walam youlad.
walam yakun
lahu kufuwan ahad
Im Namen Gottes, des sich Erbarmenden, des Barmherzigen!
بسم الله الرحمن الرحيم
Sprich: Er ist Allah (Gott), der Einzige,
 
قُلْ هُوَ الله أحَدٌ
Allah, der Unabhängige und von allen Angeflehte.
اللهُ الصَّمَد
Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt,
لَمْ يَلِدْ وَلَمْ يُولَدْ
und keiner ist Ihm gleich!
وَلَمْ يَكُنْ لَّهُ كُفُواً أحَدْ
4. Danach gehen wir zur "Roku'" über. Das heisst, wir beugen uns
soweit, dass unsere Hände die Knie erreichen. Dabei sprechen wir:
(Umschrift)
Subhana rabbi-yal-a' zim wa bihamdi
Preis und Dank sei Gott, dem Allerhabenen!
سُبْحَانَ رَبّيَ العَظِيم وَبِحَمْدِه
Danach richten wir uns wieder auf, stehen ruhig da und sprechen:
(Umschrift)
Sami'a-llahu liman
hamidah
Allah (Gott) erhört den, der ihn lobpreist!
5. Danach knien wir nieder zur "Sagda". Dass heisst: Wir knien uns
nieder und legen dabei unsere Stirn auf die Erde (oder auf Stein
oder Holz, Stroh). Und berühren dabei mit unseren beiden Handflächen
und den Spitzen unserer beidne großen Zehen den Boden. In dieser
Haltung knien wir zur "Sagda", wobei wir sprechen: (Umschrift)
Subhana rabbia-l-a'la wa bi hamdih
Preis und Dank sei meinem Herrn, dem Allerhabenen!
 
سُبْحَانَ رَبّيَ الأعْلى وَبِحَمْدِه
Danach heben wir den Kopf hoch, knien jedoch noch weiter
auf dem Boden. und wieder senken wir den Kopf zur Erde, zur zweiten
Sagda, wobei wir das gleiche sprechen wie bei der ersten Sagda. Und
wieder heben wir den Kopf aus der Sadgda hoch. Sitzen ruhig und
erheben uns dann zur zweiten Rek'a. Beim Aufstehen sprechen wir:
(Umschrift)
Bi hawli-llahi wa quwwatihi aqumu wa
aq'od
Mit Gottes Hilfe stehe ich auf und knie nieder (zum Gebet)!
6. Und sprechen, wie bei der ersten Rak'a, die Sura Hamd und die
Sura Tawhid (oder eine andere Sura). Mit dem Unterschied, dass wir,
nachdem wir die Sura Hamd und die Sura Tawhid (oder eine andere
Sura) gesprochen haben, zur "Qonut" übergehen. Das heisst wir heben
unsere Hände in Höhe unseres Gesichtes hoch, zum Do'a, zum
Bittgebet!
Zum Beispiel mit diesen Worten (Umschrift):
Rabbana atin-a fiddunya hasanah
wa fil akherati
hassanah.
Wa qina adhab an nar.
رَبّنا آتِنا في الدُّنيا حَسنَةً وفي الآخِرَةِ حَسنَةٍ
وقِنا عَذابَ النّار
Gott gib mir Wohles in dieser Welt und in jener,
und bewahre
mich vor der Pein des Feuers.
Danach folgen wieder Roku' und Sagda, - wie bei der ersten
Rek'a
7. Nachdem wir, nach der zweiten Sagda der zweiten Rak'a den Kopf
hochgehoben haben und ruhig auf unseeren Knien dasitzen, sprechen
wir die "Tasahud", das heisst, wir bezeugen (Umschrift):
Ashadu an la ilaha illa -llah wahdaho la
Sharika
lah, Wa ashado anna Muhammadan
'abduhu wa rasoluh, Alla-humma
salli
'ala Muhammadin wa ali Muhammad
أشهدُ أن لا إله إلاّ اللهُ وحدَهُ لا شريكَ
لَهُ
Ich bezeuge,
dass es keinen Gott gibt ausser Allah!
Und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Diener und Sein Gesandter ist!
وأشهَدُ أنَّ محمّداً عبدُهُ ورسولُه، اللهم صلّي على محمد وآل محمد
O Allah, segne Muhammad und seine Familie!
8. Nach dem Tasahud stehen wir wieder auf und beginnen mit der
dritten Rak'a (außer beim Morgengebet).Und nun sprechen wir,
anstelle der Suren "Hamd" und "Tawhid" (oder einer anderen)
(Umschrift):
Subhana-llah wal hamdu lillah wa
la ilaha
illallahu wa llahu akbar.
سُبحانَ الله والحَمدُ لله ولا إلهَ إلاّ الله واللهُ أكْبر
Preis und Dank sei Gott! Es gibt keinen Gott
ausser Allah!
Und Allah ist Allerhaben!
Nachdem wir diese Worte gesprochen haben, folgen wieder Roku' und
Sagda. Danach erheben wir uns zur vierten Rak'a. Die vierte Rak'a
ist wie die dritte.
9. Nach der vierten Rak'a (oder beim Morgengebet nach der zweiten
Rak'a) sitzen wir, nach der zweiten Sagda, ruhig auf unseren Knien,
sprechen das Tasahud und danach "Salam". Dabei sagen wir
(Umschrift):
As - salamu alaika ayyoha annabi wa rahmatullahi wa
barakatuh,
as - salamu a'laina wa a'la
i'badillahis-salehin,
as- salamu alaikum wa rahmatu - llahi wa
barakatuh.
Friede sei mit Dir, o Prophet und der Segen und die Gnade
Gottes!
السّلامُ عليكَ أيُّها النّبي ورحمةُ اللهِ وبركاتُه
Friede sei mit uns allen rechtschaffenen Dienern Gottes!
السّلامُ عَلينا وعلى عِباد الله الصّالحِين
Friede sei mit Euch und die Gnade und der Segen Gottes!
السّلامُ عليكُم ورحمةُ اللهِ وبركاتُه
und damit ist unser Mittagsgebet beendet.
Gebetszeiten
Das Morgengebet kann vom ersten Morgengrauen bis zum
Sonnenaufgang gebetet werden. Das Mittagsgebet und Nachmittagsgebet
vom Mittag bis zum Sonnenuntergang. Das Gebet "Magreb" nach
Sonnenuntergang und das Nachtgebet sond vom Abendbeginn bis kurz vor
Mitternacht (ungefähr 23:15) möglich. Allerdings, besonders gut ist
es, wenn wir die Gebete sobald wie möglich nach dem "Adhan" dem
Gebetsruf, sprechen.
Über das Gemeinschafts- und das Freitagsgebet
Das Beten ist der wundervollste Ausdruck für Glauben.
Es ist Zeichen für die Entfaltung der menschlichen Seele und des
menschlichen Geistes. Jemand, der nicht glaubt und nicht zu Gott
betet, kann nicht zu wirklich reifer Menschlichkeit finden.
Beim Gebet stehen wir in Richtung "Qibla", des Hauses
Gottes, der Ka'ba in Mekka. In Richtung jenes Hauses, das Symbol ist
für Tawhid (Ein- Gottbekenntnis, Glauben an den Einzigen Gott) und
rufen unseren allmächtigen und gütigen Schöpfer und Erhalter an.
Unser Prophet empfahl, zum Gebet in die Moschee zu
gehen und es dort zu verrichten,- gemeinsam mit den anderen
Betenden. Denn Wert und göttliche Zufriedenheit des
Gemeinschaftsgebetes entsprechen - im Verhältnis zu dem allein
gesprochenen Gebet - dem Verhältnis von Meer und Tropfen.
Ein Gebet, das ganz besonders das Wohlgefallen Gottes
findet, ist jenes, dass in der Moschee, in der Gemeinschaft mit den
anderen Betenden gesprochen wird.
Von allen Gemeinschaftsgebeten ist das Freitagsgebet
von besonderem Wert. Der Imam des Salat Goma'a (Freitagsgebetes)
hält eine Waffe in der Hand, um den Muslimen zu sagen, dass sie - um
immer frei und sicher beten zu können, ohne dass die Feinde sie
daran hindern - bereit sein müssen zu Jihad (Mühen und Anstrengungen
auf dem Wege Gottes). Er hält die Waffe in der Hand, um damit zum
Ausdruck zu bringen, dass Gebet und Jihad nicht voneinander zu
trennen sind. Und das die Muslime immer auf der Hut sein müssen vor
ihren Gegnern.
Der Imam des Freitagsgebets wird vom Imam und Führer
der Muslime für dieses Amt bestimmt. Bei dem Freitagsgebet steht er
also vor der Gemeinde - Angesicht in Angesicht mit ihr - und spricht
zu ihr.
Er spricht über soziale und politische Belange und
Angelegenheiten, über die allgemeine Situation des Landes und der
grossen islamischen Gemeinde (Ummah). Er gibt sinnvolle Hinweise,
Erklärungen und Ratschläge. Und er ruft auf zu Ehrfurcht vor Gott
(Taqwa), zu Menschlichkeit, Tugend, Nächstenliebe, zu
Zusammenarbeit, gegenseitiger Hilfe und Lernen. Und diese Ansprache
nennt man "Khotba".
Beim Freitagsget selbst stehen die Betenden in
geschlossenen, geordneten Reihen,- üben sich dadurch in Ordnung,
erinnern sich dadurch an ihre Gleichheit und Gemeinsamkeit und
zeigen damit ihre Geschlossenheit und einheitliche Front gegenüber
dem Gegner. Wenn der Imam-al- Gom'a (Freitagsgebetsimam) mit seiner
Khotba beginnt, haben alle Anwesenden ruhig zu sitzen und aufmerksam zuzuhören.