Kitab al-Irschad
(Das Buch der Rechtleitung)
Band 1
Scheich al-Mufid


Inhaltsverzeichnis
 

Zur deutschen Übersetzung.8

Vorwort ......9

Einleitung.10

Leben Scheich al-Mufids und Umstände seiner Zeit .....10

Vorwort des Autors.....17

Leben des Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib....18

Hintergrund des Lebens des Fürsten der Gläubigen(a.) .18

Berichte über ihn über das Ereignis (seines Ablebens) und seine Kenntnis darüber, bevor es eintrat .23

Berichte über die Gründe für seine Ermordung und wie es dazu kam......26

Berichte über den Ort des Grabes des Fürsten der Gläubigen (a.) und Erklärung der Umstände seines Begräbnisses.30

Imam 'Ali (a.), seine Vorzüge, seine ruhmreiche Taten, das, was von seinen Weisheiten und Ermahnungen bewahrt worden war, seine überlieferten Wundertaten, seine Rechtsurteile und Erläuterungen .32

Berichte über den Vorrang, den sein Glaube an Allah und den Gesandten Allahs (s.) hatte sowie die Tatsache, dass er der Erste aller männlichen (religiös) Erwachsenen war ...32

Berichte über seine außergewöhnlichen Verdienste (und seine Überlegenheit) über alle im Wissen .....34

Berichte über seine herausragenden Verdienste, möge der Segen Allahs auf ihm sein .36

Berichte über die Liebe zu ihm (a.), die ein Zeichen des Glaubens ist, und Hass gegen ihn, der ein Zeichen für Heuchelei ist...38

Berichte über ihn (a.) und seine Schi'a, welche die Erfolgreichen (falzun) sein werden.....38

Berichte über die Tatsache, dass die Liebe zu ihm ein Zeichen guter Herkunft bzw. sowie Feindschaft gegen ihn ein Zeichen schlechter Herkunft ist....39

Berichte des Gesandten Allahs (s.), wie er während seiner Lebenszeit 'Ali (a.) 'Fürst der Gläubigen' nannte.....40

Die Zusammenkunft mit den Banu 'Abd al-Muttalib....42

Die Umstände der Auswanderung des Propheten (s.) aus Mekka......44

Der Fürst der Gläubigen (a.) erfüllt in Mekka die Verpflichtungen des Propheten (s.)..45

Der Fürst der Gläubigen korrigiert die Verbrechen, die von Chalid ibn al-Walid begangen wurden.....46

Die Geheimhaltung der Eroberung Mekkas.....48

Das Tragen des Banners bei der Eroberung Mekkas.....50

Die Konversion von Jemen.....51

Übernahme des Banners bei der

 

Schlacht von Chaibar..52

Offenbarung der Verse der Lossagung in Mekka...53

Militärische Erfolge des Fürsten der Gläubigen (a.)......55

Schlacht von Badr.....55

Kurze Zusammenfassung der Berichte, die als Erklärung für das gekommen sind, was wir vorher gebracht haben....58

Schlacht von Uhud....61

Die Operation gegen die Verbündeten (Ahzab)......71

Der Feldzug gegen die Banu Quraiza..79

Die Schlacht von Dhat al-Salasil..82

Die Schlacht gegen die Banu al-Mustaliq..84

Das Abkommen von al-Hudaibiyya....85

Die Schlacht von Chaibar.88

Die Schlacht von Hunain..97

Feldzüge nach Awtas und al-Ta'if....104

Feldzug nach Tabuk und die Abordnung des Fürsten der Gläubigen (a.) als Vertretung für den Propheten (s.) nach Medina.....106

Der Feldzug gegen 'Amr bin Ma'dikarib.109

Der Feldzug von Dhat al-Salasil......112

Die Rolle des Fürsten der Gläubigen (a.) im letzten Jahr des Lebens des Propheten.115

Die Abordnung der Christen vom Nadschran und die gegenseitige Verfluchung (Mubahala)....115

Die Abschiedspilgerfahrt des Propheten und die Bekanntmachung von Ghadir Chumm.118

Die Umstände der letzten Krankheit des Propheten und seines Todes...125

Die Rechtsurteile des Fürsten der Gläubigen (a.).134

Seine Urteile im Jemen...136

Ein Streitfall außerhalb Jemens während des Lebens des Propheten (s.).138

Urteile des Fürsten der Gläubigen während des Regierungszeit Abu Bakrs.. 139

Berichte über die Urteile des Fürsten der Gläubigen während der Regierungszeit von Umar ibn al-Chattab..141

Berichte über die Urteile des Fürsten der Gläubigen (a.) während der Regierungszeit Uthman ibn 'Affans....147

Berichte über die Urteile des Fürsten der Gläubigen (a.) nach dem Treueid des Volkes an ihn und Uthmans Tod......148

Denkwürdige Worte und Ansprachen des Fürsten der Gläubigen (a.).157

Eine kurze Zusammenfassung seiner (a.) Reden über die Notwendigkeit der Gotterkenntnis, Seine Einheit und die Ablehnung, etwas (oder jemanden) mit Ihm zu vergleichen, mit einer Beschreibung Seiner Gerechtigkeit, die Klassifizierung der Weisheit sowie der Beweise und Argumente dafür.157

Seine Aussagen über Wissen.159

Einige seiner Aussagen über die Lobpreisung der Ulama", die Einteilung der Menschen und den Vorzug von Wissen und Weisheit.159

Aus seinen Reden über die Erneuerer in der Religion und über diejenigen, die über die Religion gemäß ihrer eigenen Meinung sprechen, während sie gegen den Weg der Wahrhaftigen handeln in dem, was sie sagen....162

Aus seinen Reden über die Beschreibung des Diesseits und die Warnung davor .164

Einige seiner Reden über die Vorbereitung (für die Reise) ins Jenseits, die Vorbereitung für das Zusammentreffen mit Allah, Dem Erhabenen, und den Rat an die Menschen, rechtschaffene Taten zu vollbringen..164

Einige seiner Worte über die Entsagung von dem Diesseits und das Bestreben, Taten für das Jenseits zu vollbringen....165

Aus seinen (a.) Reden über Gefährten, Askese und seine Schi'a.....167

Einige seiner Worte über die Eigenschaften seiner aufrichtigen Schi'a.167

 

Seine (a.) Reden und Ermahnungen über die Erinnerung an den Tod....168

Seine (a.) Reden, (in denen) er (die Menschen) zu sich rief (ihm zu folgen), indem er Beweise seiner Vorzüglichkeit lieferte sowie über seine Enteignung seines Rechts (auf das Imamat), (worin) er die Unterdrückung gegen ihn darlegte, (und in denen) er darauf hinwies und (die Menschen) darauf aufmerksam machte...168

Seine Reden über diejenigen, die sich weigerten, ihm den Treueid zu leisten und den Treueid brachen......171

Einige seiner Worte, als Talha und al-Zubair von ihrem Treueid ihm gegenüber abfielen und sich nach Mekka aufmachten, um mit 'Alscha zusammenzutreffen, um (Leute) gegen ihn zusammenzurotten und gegen ihn eine Allianz zu bilden .172

Eine seiner Reden, als er Dhu-Qar verließ, um sich nach Basra aufzumachen 176
Seine Worte vor und nach der Kamel-Schlacht.....177

Aus seiner Rede, als Talha getötet wurde und die Bewohner Basras sich zerstreuten....178

Einige seiner (a.) Aussprüche, während er zwischen den Gefallenen herumging (nach der Kamel - Schlacht)....178

Aus seiner (a.) Rede in Basra, nachdem er sich dem Volk zeigte....181

Aus seinen Reden, als er aus Basra nach Kufa kam.182

Seine Worte über die Operation gegen Muawiya und die Schlacht von Siffin183 Eine seiner (a.) Reden, als er (die Muslime) zum Kampf am Tag von Siffin anspornte..186

Eine seiner (a.) Reden, als er an den Bannern der Syrer vorbeiging, deren Leute (die Syrer) sich nicht von ihren Positionen wegbewegten und darauf beharrten, die Gläubigen zu bekämpfen...188

Eine seiner Reden, als seine Gefährten von der Schlacht von Siffin zurückgekehrt waren, nachdem Muawiya sie getäuscht hatte, in dem er Qur'anExemplare hoch (auf Lanzen gespießt) hatte und sie sich deshalb vom Krieg zurückgezogen hatten....189

Seine Reden nach dem Verfassen des Dokuments über den Waffenstillstand und den Richtspruch, über den die Iraker uneinig waren....189

Von seinen (a.) Ansprachen zu den Charidschiten...190

Eine seiner Reden, als Muawiya den Vertrag brach....191

Aus seinen Reden, als Muawiya ibn Abi Sufyan die Vertragsbedingungen brach und die Iraker anzugreifen begann.....193

Eine seiner (a.) Reden, in der er sich über seine Feinde beklagte und sein Recht verteidigte....199

Seine Worte bei der Beratung im Haus...200

Von seinen Worten der Weisheit und der Ermahnung.207

Einige der Wundertaten des Fürsten der Gläubigen..213

Das Wunder seiner Weisheit, als er noch ein Junge war....213

Das Wunder über seine militärische Tapferkeit....215

 

Das Wunder des Überlebens seines Ansehens und das dessen Familie trotz Unterdrückung und Verfolgung....216

Prophezeiungen und inneres Wissen des Fürsten der Gläubigen (a.).....219

Seine wundervolle Stärke bei (der Schlacht von) Chaibar..232

Das Wunder, wie er den Felsen und das Wasser darunter bewegte..233

Sein wundersamer Sieg über die Dschinn......237

Wie er (a.) die Sonne zurückschickte......241

Das Wunder, dass der Fisch mit ihm sprach..242

Der Fürst der Gläubigen und die Dschinn......243

Einige andere Wunder des Fürsten der Gläubigen (a.)......244

Kinder des Fürsten der Gläubigen (a.)....246

Biographien der anderen Imame (a.)......249

Imam Hassan ibn Ali (a.).249

Berichte über die Ursache des Ablebens al-Hassans,(a.), wie Muawiya ihn vergiftete, die Geschichte seines Begräbnisses sowie die Erörterungen und Reden darüber.257

Zusammenfassung über die Anzahl und die Namen der Kinder al-Hassans ibn Ali (a.) und ein Auszug von Berichten über sie..259

Imam Hussain ibn Ali (a.)......264

Berichte über das Märtyrertum von Imam Hussain (a.).....268

Namen der Mitglieder der Ahl-ul-Bait al-Hussain ibn Alis (a.), die mit ihm in der Ebene von Kerbela getötet wurden.333

Zusammenfassung über die hervorragenden Charaktereigenschaften al-Hussains (a.), die Tugend, ihn (d.h. sein Grab) zu besuchen, und der Erwähnung seiner Tragödie....335

Kinder al-Hussains ibn Ali (a.)..339

Imam Ali ibn al-Hussain (a.)..340

Überblick über die Berichte über Ali ibn al-Hussain (a.)....342

Bericht über die Kinder von Ali ibn al-Hussain (a.)....351

Imam Muhammad ibn Ali al-Baqir (a.)...352

Beschreibung seiner Brüder und Auszug aus den Berichten über sie.....360

Beschreibung der Kinder Abu Dscha'far Muhammads ibn Ali (a.), ihre Anzahl und ihre Namen....364

Imam Dscha'far ibn Muhammad al-Sadiq....365

Auszüge von Berichten über Abu Abdillah Dscha'far ibn Muhammad al-Sadiq (a.),und von seinen Worten.372

Aufzählung der Kinder Abu Abdillahs (a.), ihre Namen und ein Teil der Berichte über sie.....383

Imam Musa al-Kazim (a.).388

Seine Ernennung für das Imamat nach seinem Vater (a.)...388

Auszug von Beweisen, Zeichen, Hinweisen und Wundern Abu Hassan Musas (a.)..392

Auswahl seiner Vorzüge, seiner hervorragenden Eigenschaften und charakterlichen Anlagen, die ihn von anderen hervorhoben...399

Berichte über die Ursache seines Ablebens und eine Auswahl von Überlieferungen darüber....403

Aufzählung seiner Söhne und Auszüge aus Überlieferungen über sie....408

Imam Ali al-Ridha (a.).....411

Berichte über seine Ernennung..411

 

Zusammenfassung der Beweise (für sein Imamat) und Berichte über ihn.....415

Auszüge (der Berichte) über das Ableben al-Ridhas Ali ibn Musa (a.) und dessen Ursachen..426

Imam Muhammad ibn 'Ali al-Dschawad.428

Überblick über die Ernennung von 'Ali Abu Dscha'far Muhammad ibn 'Ali (a.) für das Imamat und die Hinweise auf ihn durch seinen Vater (a.)...428

Überblick über die Berichte über die Ruhmestaten Abu Dscha'fars (a.) und die Beweise (für sein Imamat) und seine Wunder....432

Ableben Abu Dscha'fars (a.), Ort seiner Grabstätte und seine Kinder...441

Imam 'Ali ibn Muhammad al-Hadi (a.)...442

Überblick über die Berichte über seine Ernennung zum Imamat und die Hinweise auf ihn für die Nachfolgerschaft.442

Überblick über die Hinweise auf Abu al-Hassan Ali ibn Muhammad (a.), die Berichte, Beweise und Nachweise über ihn....444

Bericht über die Reise Abu al-Hassans (a.) von Medina nach al-Askar, sein Ableben dort und dessen Ursache, die Anzahl seiner Kinder, und einen Überblick über die Berichte über ihn..449

Imam al-Hassan ibn 'Ali al-Askari......451

Ein Überblick über die Berichte, die über seine Ernennung durch seinen Vater erschienenen waren sowie der Hinweis auf ihn für das Imamat nach ihm.....451

Ein Überblick über die Berichte über Abu Muhammad (al-Askari, a.), seine hervorragenden Eigenschaften, seine Zeichen und Wunder.....455

Ein Bericht über das Ableben Abu Muhammad al-Hassan ibn Alis (a.), den Ort, wo er bestattet wurde und den Bericht über seinen Sohn....465

Imam Mahdi (möge er bald erscheinen)..466

Ein Auszug von den Hinweisen auf das Imamat dessen, der die Wahrheit bringen wird, Muhammad ibn al-Hassan (a.)..467

Kapitel über die Ernennung des Statthalters der Zeit für das Imamat, den zwölften der Imame (a.), und die detaillierte Erklärung darüber.....468

Bericht von denen, die den Zwölften Imam (a.) gesehen haben und eine Zusammenfassung der Hinweise und Beweise für ihn.472

Eine Zusammenfassung der Hinweise, Beweise und Zeichen für den Herrscher der Zeit (Sahib-al-Zaman).....474

Zeichen der Wiederkunft al-Qa'ims (a.), Dauer der Tage seines Erscheinens, Erklärung seines Lebenslaufs, Art und Weise seiner Rechtsurteile und Zusammenfassung, wie sein Staat und die Tage sich äußern werden.....482

Richtung, aus der al-Qa'im kommen wird.....491

Herrschaft des Qa'im......492

Beschreibung des Qa'im und seine Gestalt....493

Seine Taten und Methoden des Urteilens.493

Schlusswort...497

 

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Die Rechtleitung

Kitab al-Irschad

(Das Buch der Rechtleitung)

von

Scheich al-Mufid

in zwei Bänden

Band 1

Aus dem Arabischen übertragen von Fatima Özoguz

© 2006 Islamisches Zentrum Hamburg e.V.

Schöne Aussicht 36, D-22085 Hamburg

Tel. 040-221220/40 Fax:040-2204340

Internet: www. izhamburg. com

E-mail : info@izhamburg.com

Alle Rechte vorbehalten
 

Zur deutschen Übersetzung

Die deutsche Übersetzung erfolgte aus einem arabischen Originalnachdruck, herausgegeben von „Mu'assasa Aali-Bait (a.)1 al Ihya Al-Touraath, 1. Auflage, Beirut 1995. Alle Quellenangaben in den Fußnoten sowie eine ganze Reihe von Erklärungen (ebenfalls in Fußnoten) entstammen dieser Ausgabe. Einige wenige Fußnoten sowie das einleitende Vorwort wurden aus der englischen Übersetzung von „Tarike Tarsile Qur'an Inv.", New York 1981, übernommen. In Fällen, in denen für den deutschsprachigen Leser eine weitergehende Anmerkung notwendig erschien, wurde dies mit dem Hinweis „Anm. d. Über." in Form einer Fußnote ergänzt. Die jeweils in Klammern gesetzten Texte stehen zwar nicht wortwörtlich im arabischen Original, folgen aber unmittelbar aus der jeweiligen Grammatik bzw. Zusammenhang und sind für das Verständnis der deutschen Übersetzung notwendig. Sowohl das arabische Original als auch die englische Übersetzung sind jeweils in einem Band zusammengefasst. Da der Umfang des Buches aber ein derart umfangreiches Werk in einem Band als unhandlich erschienen ließ, wurde die deutsche Ausgabe in zwei Bände unterteilt.

Nach vorliegender Kenntnis ist es die erste Übersetzung eines derart alten und umfangreichen Originalwerkes über das Leben der zwölf Imame ins Deutsche. Es sei erwähnt, dass es durchaus unterschiedliche Meinungen zu einigen Passagen innerhalb des Buches auch unter Anhängern der zwölf Imame geben kann. Darüber hinaus ist bei dem Charakter der Schilderungen sowie Schwerpunktlegung zu berücksichtigen, dass es sich um ein Jahrhunderte altes Werk aus dem 10. Jh. n.Chr. handelt, dessen Darstellungsform gemäß heutigen Maßstäben teilweise ungewöhnlich erscheinen mag. Um die Authentizität zu wahren, erfolgte die Übersetzung ohne Anpassung der Sprache und Darstellungsform an die Moderne. Im Zweifelsfall ist ein zur Rechtsfindung befähigter Gelehrter „Mudschtahid" einzuschalten, der die Glaubhaftigkeit der Passage überprüfen kann. Die Übersetzung erfolgte im Auftrag des Islamischen Zentrums Hamburg, das auch Herausgeber des Buches ist.

Möge Allah, der Erhabene, diese bescheidene Arbeit annehmen. Die Übersetzerin

Aleyhi/aleyha/aleyhumma salam - Der Frieden sei mit ihm/ihr/ihnen, Anm. d. Übers.

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Vorwort

Von Dr. Said Radschaie Chorassani1

Im Namen Allahs, Der Gnädigen, Des Barmherzigen

„Ich hinterlasse euch zwei bedeutende Dinge: Das Buch Allahs, und meine Itrah -die Mitglieder meiner Familie."

Das Leben Muhammads (s.)2, des Propheten des Islams, und das seiner Familie (Ahl-al-Bait), die er aufwachsen lassen hat, und er erzogen hat, repräsentieren das vollkommene Vorbild der islamischen Lebensweise. Die 'Itrah oder die Familie des Propheten, durch welche seine Überlieferungen und seine Sunnah (Lebenspraxis) verdeutlicht und vermittelt wurden, führten die Anwendung der qur'anischen Prinzipien an sich vor. Ihre Worte, Taten und Bestätigungen (d.h. Taten, die in ihrer Gegenwart praktiziert wurden und die sie nicht ablehnten) bleiben gleich nach dem Qur'an selbst die wichtigste Quelle des islamischen Wissens. Das Prinzip des Imamats in der schiitischen Theologie ist in diesem Verständnis in der Rolle der 'Itrah (Ahl-al-Bait) verwurzelt. Der Imam oder das Oberhaupt in der schiitischen Theologie erhält seine Befehlsgewalt nicht durch die öffentliche Zustimmung, sondern durch den Beschluss des Propheten (s.). Alle Muslime müssen ihm gehorchen und folgen, weil er der Vertreter des Propheten ist. Der Imam ist der Führer der Muslime in jeder Hinsicht. Er ist ebenso ein politisches wie ein religiöses und spirituelles Oberhaupt. Religiöse und politische Aspekte verschmelzen in der schiitischen Theologie miteinander, und sie bleiben untrennbar. Wenn das Volk oder dessen Mehrheit ihn nicht als ihren Imam anerkennt, dann bleibt er immer noch ein Imam, weil er vom Propheten ernannt worden war und aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften. Er ist wie ein hochqualifizierter Arzt, den einige Patienten nicht gern konsultieren mögen, aus Gründen, die nichts mit seiner beruflichen Fähigkeit und Auszeichnung zu tun haben.

Der erste Imam der Schi'a war 'Ali ibn Abi Talib (a.), der Vetter und Schwiegersohn von Muhammad (s.), dem Gesandten Allahs, und (er war) der erste und jüngste Mann, der den Islam annahm. Er schloss sich dem Islam an, als er erst zehn Jahre alt war, und da der Prophet des Islams (s.) ihn selbst aufgezogen hatte, war er ihm sehr verbunden, wie ein Kind seinem Elternteil. In frühem Alter hatte er sowohl die äußeren als auch die spirituellen Aspekte des Islam verinnerlicht. Der Gesandte Allahs selbst legte über seine außergewöhnlichen Fähigkeiten in seinen Überlieferungen Zeugnis ab; davon zwei Beispiele:

Das Vorwort entstammt der englischen Übersetzung, Quellenangabe siehe „Vorwort zur deutschen Übersetzung".

Sallalahu aleyhi wa alihi wa-sallam: Gottes Segnungen und Gruß seien mit ihm und seiner Familie, Anm. d. Übers.

9

„Ich bin die Stadt des Wissens, und 'Ali ist Tor dazu."

„ 'Ali steht zu mir wie Harun (Aaron) zu Musa (Moses), außer dass es nach mir keinen Propheten mehr geben wird."

Es sollte hier angemerkt werden, dass unsere sunnitischen Brüder und Schwestern, vor allem die Gelehrten unter ihnen, die sich um den Islam höchst verdient gemacht haben, großen Respekt für die Mitglieder der Familie des Propheten haben und in der Tat auch für die Imame der schiitischen Muslime. In ihren Bittgebeten beten auch sie um den Segen Allahs für sie. Sie bezeichnen Hassan und Hussain (a.), die Kinder von 'Ali ibn Abi Talib (a.), als die

„Prinzen der jungen Männer im Paradies."

Imam 'Alis (a.) Nahdsch-ul-Balagha, das größte literarische und theologische Werk im Islam nach dem Erhabenen Qur'an, wurde von dem großen sunnitischen Gelehrten Ibn Abi al-Hadid herausgegeben. Er schrieb auch den ersten und bedeutendsten Kommentar darüber. Selbst Angelegenheiten, welche die Verborgenheit und das Wiedererscheinen des Imam Mahdi (möge Allah uns mit seiner Wiederkunft segnen) betreffen, wurden von bedeutenden sunnitischen Überlieferern, Gelehrten und Theologen aufgeschrieben, unter ihnen Buchari und Muslim!

Al-Irschad (die Rechtleitung) ist ein prägnantes biographisches Handbuch über die Zwölf Imame der schiitischen Muslime, geschrieben von Scheich Al-Mufid (r.)1.

Möge Allah den Autor, Herausgeber und natürlich die Leser dieses monumentalen Buches segnen.

Einleitung2

Leben Scheich al-Mufids und Umstände seiner Zeit

Scheich al-Mufids tatsächlicher Name war Muhammad ibn Muhammad ibn Nu'man al-Bagdadi al-Karchi. Sein Beiname ('kunya', mit dem ein Araber normalerweise bezeichnet wird, und welche ihn als den Vater von jemandem ausweist, gewöhnlich wird der Name seines ältesten Sohnes genannt) war Abu 'Abdallah. Während seiner Lebenszeit hatte er den Titel (laqab) „Ibn al-Mu'allim" (Sohn des

radiallahu anh - Allah möge mit ihm zufrieden sein, Anm. d. Übers.

von I. K. A. Howard, Übersetzer der englischen Ausgabe von Kitab al-Irschad

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Lehrers). Aristoteles war für die Araber der „Lehrer" schlechthin, und der Titel mag sich auf Scheich al-Mufids große Gelehrsamkeit bezogen haben, als ob er vom Intellekt her der Sohn von Aristoteles hätte sein können (in den Augen seiner Zeitgenossen). Der eigentliche Titel, unter dem er später bekannt wurde, „al-Scheich al-Mufid", bezog sich ebenfalls auf seine große Gelehrsamkeit. „Scheich" bedeutete zu jenen Zeiten „Gelehrter", und „mufid" bedeutet: „Der, der Nutzen bringt."

Er wurde im Jahre 336 n.H.1 (948 n.Chr.) oder (nach anderen Informationen) 338 n.H. (950 n.Chr.) in 'Ukbara im Irak geboren. Er wurde im sehr frühen Alter nach Bagdad gebracht. In Bagdad fanden auch die meisten seiner Studien und Lehrtätigkeiten statt, deshalb wurde er al-Bagdadi (der Bagdader) genannt. Der Bezirk von Karch in Bagdad wurde mehrheitlich von Schiiten bewohnt, und dort ließ sich al-Mufid wahrscheinlich nieder und hielt viele seiner Lehrveranstaltungen ab. Daher wird er al-Karchi genannt.

Al-Mufid war ein vom Führung sauf trag der Zwölf Imame überzeugter Schilt. Die Zeitspanne, die er in Bagdad verbrachte, war eine Periode, in der schiitische Gelehrte relative Freiheit genossen, und so sehen wir ein Aufblühen der schi'irischen Gelehrsamkeit in Bagdad, besonders derjenigen der Zwölfer-Schi\. Der Grund dafür bestand darin, dass die in Bagdad herrschende Dynastie, die Buwayhiden, der Schi'a sehr zugeneigt waren. Ursprünglich stammten sie aus Daylam im Iran, sie hatten Bagdad 334 n.H. (945 n.Chr.) erobert. Wahrscheinlich waren sie von der zaiditischen Überzeugung, aber die Lehren der Zwölfer-Schi\ passten in ihr politisches Konzept. So wurde den Imami-Schilten (Zwölfer-Schiiten) die Gelegenheit eingeräumt, ihre Lehre auf eine Weise zu verkünden, wie es ihnen selten möglich gewesen war.

Die Tatsachen, dass al-Mufid der herausragende Gelehrte der Imami-Schi'a während seines Lebens wurde, dass sein Werk al-Irschad (die Rechtleitung) von der Geschichte der Zwölf Imame handelt sowie von ihrem Verhältnis mit den anderen schi'irischen Glaubensrichtungen, die Berücksichtigung des guten Verhältnisses, welches die Imami-Schilten mit den zaiditischen Buwayhiden hatten, erfordern wohl eine gewisse Beschreibung der Stufe, welche die Schi'a in dieser Periode erreicht hatte.

In jener Zeit gab es drei Hauptgruppierungen der Schiiten: Imamis, Ismallis und Zaidis. Der grundlegende Unterschied zwischen den drei Gruppen lag in ihrer Auffassung über das Imamat. Auch in ihren Gesetzeslehren gab es Unterschiede. Jedoch waren diese Unterschiede nur wie diejenigen zwischen den verschiedenen Rechtsschulen außerhalb der Schi'a.

1 n.H.: Abkürzung für „nach der Hidschra." Hidschra bezeichnet die Auswanderung des Propheten Muhammad (s.) von Mekka nach Medina, und damit begann die islamische Zeitrechnung.

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Das ismallitische und das zaiditische Gesetz waren dem Recht, das im Irak praktiziert wurde, viel näher. Die Imamiten hatten eine klarere Art von Gesetz, aber einige Zaiditen vertraten ähnliche gesetzliche Ansichten wie die Imamiten. Die Imamiten und die Ismalliten hatten einen ähnlichen Glauben über die Natur des Imamats. Sie glaubten, dass die Menschen nicht gut ohne Führung arbeiten konnten, und dass es für den Menschen notwendig war, so eine Führung zu haben, damit er seine religiösen Pflichten erfüllen und Allah dienen kann. Zuerst hatte Allah diese Führung in Gestalt der Propheten herabgesandt, die Seine offenbarte Rechtleitung der Welt präsentierten. Diese Propheten waren vor Irrtum beschützt, damit ihre Botschaft erhärtet werden konnte. Egal ob ein Prophet nun wirklich ein Herrscher war oder nicht, in Wahrheit hätte er der Herrscher sein sollen. Der Prophet war in einem gewissen Sinne ein Imam. Der Letzte der Propheten war Muhammad (s.), und nach Muhammad (s.) sandte Allah eine Reihe von Imamen, die vor (jeglicher) Sünde geschützt waren, damit sie als Hüter des Glaubens für die Welt agieren konnten. Die Imame waren die Zeugen Allahs für die Welt, welche das Fortbestehen der Existenz der Welt garantierten. Ohne die Imame würde die Welt aufhören zu bestehen. Die Imame waren durch Allah ernannt worden, und diese Ernennung war durch ihren (jeweiligen) Vorgänger öffentlich gemacht worden. So war der erste Imam, 'Ali ibn Abi Talib, der Schwiegersohn und Vetter des Propheten Muhammad (s.), durch Muhammad und den Qur'an ernannt worden. Die nächsten beiden Imame, al-Hassan und al-Hussain (a.), die Söhne 'Alis (a.), waren jeder der Reihe nach ernannt worden. Nach al-Hussain (a.) bestanden sie darauf, dass das Imamat in der Linie al-Hussains (a.) blieb. 'Ali ibn al-Hussain (a.) ernannte seinen Sohn, Muhammad al-Baqir (a.), und letzterer ernannte seinen Sohn Dscha'far al-Sadiq (a.).

Es war nach dem Imamat Dscha'far al-Sadiqs (a.), dem sechsten Imam, dass die Hauptmeinungsverschiedenheit zwischen den Imamiten und den Ismalliten eintrat. Eine Grappe von DschaTars (a.) Anhängern stellten die Behauptung auf, dass er seinen Sohn Ismall zu seinem Nachfolger ernannt habe. Es wurde angenommen, dass dieser Mann gestorben war, aber diese Anhänger des Imamats von Ismall teilten sich in zwei Gruppen: Die eine behauptete, dass Ismall nicht gestorben, der letzte Imam in der Verborgenheit sei und er am Ende der Zeit wiederkehren würde. Eine zweite Gruppe behauptete, dass das Imamat auf Muhammad, den Sohn Ismalls, übergegangen sei. Diese letztgenannte Grappe wurde der Kern, um die sich die Ismalliten formierten. Sie verfolgten die Nachfolge durch Ismall. Diese Gruppe hatte nun in Ägypten politische Macht errungen und bildete für die zentrale islamische Welt, die durch die Buwayhiden dominiert wurde, eine ernsthafte Gefahr.

Die Imamiten vertraten die Ansicht, dass Dscha'far (a.) seinen Sohn Musa (a.) zum siebten Imam ernannt hatte. Mit dem Tode Musas (a.) entstand eine weitere ernst-

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hafte Spaltung. Es waren mehrere Überlieferungen im Umlauf, dass es nur sieben Imame geben würde, und dass der siebente Imam der Imam sein würde, der (aus der Verborgenheit) wiederkehren würde. Dann behauptete eine Gruppe, dass Musa (a.) gar nicht gestorben sei und am Ende aller Zeiten wiederkehren würde. Diese Gruppe war als „al-Waqifa", „die Anhaltende", bekannt, und sie hatte noch zu der Zeit von al-Mufid eine Menge Anhänger. Jedoch war die Hauptgruppe der Imami-ten der Meinung, dass es in Wahrheit nur zwölf Imame gab, wobei der Sohn dem Vater folgte. Nach Musa (a.) folgten: 'Ali al-Ridha, Muhammad al-Dschawad, 'Ali al-Hadi, al-Hassan al-Askari und dessen Sohn, der zwölfte Imam. Die Überlieferungen, dass der zwölfte Imam in die Verborgenheit entrücken und am Ende der Zeit wiederkehren würde, sind zahlreich. Die Imamis waren der Ansicht, dass al-Hassan al-Askari die Geburt seines Sohnes geheim hielt, und dass der zwölfte Imam nach al-Hassans Tod 260/873 in der Verborgenheit blieb, wobei er mit seinen Anhängern in Kontakt blieb durch vier spezielle Abgesandte. Bei dem Tode des vierten dieser Abgesandten 329/940 schickte der Imam die Ankündigung, dass er in die andauernde Verborgenheit entschwinden und erst am Ende aller Zeiten zurückkehren würde. Diese beiden Perioden werden die „Kleine Verborgenheit (ghaiba al-sughra)" und die „Große Verborgenheit (ghaiba al-kubra)" genannt. Der Imam war immer noch in der Welt, obwohl er von seiner Gemeinschaft abwesend war, und das sicherte, dass seine Gemeinschaft ihren wahren Glauben bewahren würde.

Die Zaiditen waren ein viel ungeordnetere Gruppierung als die anderen beiden Gruppen. Ursprünglich scheinen ihre beiden Hauptlehren so zu sein, dass erstens der wahre Imam nur dann Imam ist, wenn er sich selbst dazu erklärt und offen gegen die Machthaber revoltiert, und zweitens, dass sein Imamat zu dem hussaini-dischen Zweig der 'Aliden-Familie gehört. Sie haben anscheinend diese Lehren aufgrund der Überlieferung von Zaid ibn 'Ali behauptet, dem Bruder Imam Muhammad al-Baqirs, welcher so einen Aufstand nach dem Tode seines Bruders angeführt hatte.

Viele der Zaiditen haben scheinbar Abu Bakr und 'Umar, die ersten beiden Kalifen, als echte Imame akzeptiert, und einige akzeptierten auch den früheren Teil von 'Uthmans Kalifat. Diese Einstellung wurde in der theologischen Lehre „das Imamat des mafdhul (der weniger Ausgezeichnete) " genannt. Es herrschte Übereinstimmung darüber, dass 'Ali ibn Abi Talib al-afdhal (der Ausgezeichneteste) und somit der Geeigneteste für das Imamat war, jedoch wurde eingeräumt, dass das Imamat des mafdhul (des weniger Ausgezeichneten) eintreten könnte, wenn der Ausgezeichneteste (al-afdhal) nicht öffentlich sein Recht auf das Imamat durch einen bewaffneten Aufstand geltend machte.1 Diese Lehrmeinung schloss eine erneute Festsetzung von 'Alis Nominierung durch den Propheten ein. Wenn 'Alis

1 'Abd al-Jabbar al-Asadabadi, al-Mughni (Kairo, 1965), XX/184

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Ernennung für alle klar und öffentlich gewesen wäre, dann wäre über die Legitimation des Imamats von Abu Bakr, 'Umar und 'Uthman schwerlich eine Übereinkunft erzielt worden. Daher behaupteten einige Gruppen der Zaiditen, dass 'Alis Ernennung durch den Propheten eine geheime Ernennung gewesen sei (an-nass al-chafi), die nicht allen Gläubigen öffentlich gemacht worden war, im Gegensatz zu der Lehrmeinung der öffentlichen Ernennung (an-nass al-dschali).

Die revolutionären Tendenzen der frühen zaiditischen Bewegung gab es in einer Gruppe, die vorher die Anhänger Muahhad al-Baqirs gewesen waren. Nach seinem Tod wurden sie die Anhänger von Zaid ibn 'Ali. Diese Gruppe, unter der Führung von Abu al-Dscharud, war unter dem Namen „Dscharudiyya" bekannt. Sie stehen der Imami-Schi\ näher als die anderen. Ihre Einstellung zu dem Imamat war der Imami-Schi'a näher, wie es ihrer legalen Lehre entsprach. Was sie anscheinend an der zaiditischen Bewegung angezogen hat, war deren Schwerpunkt auf den bewaffneten Aufstand für einen (scheinbar) Anspruchsberechtigten der 'Aliden auf das Imamat. Dennoch ist ihr enges Verhältnis zur Imami-Schi\ daran zu erkennen, dass einige von ihnen glaubten, dass es einen Imam geben würde, der in die Verborgenheit gehen und am Ende aller Zeiten wiederkehren würde.1 Es wird auch gesagt, dass einige Mitglieder der Dscharudiyya bereit waren, die Zwölf Imame der Imami-Schi\ zu akzeptieren, doch dass sie auch einen Platz für Zaid innerhalb des Imamats wünschten.

Jedoch führten solche Lehren wie die des Imamats des mafdhul (des weniger Ausgezeichneten) bald zu einer passiven Tendenz unter einigen Elementen in der zaiditischen Bewegung. Sie fanden, dass diese Doktrin ihnen eine enge Zusammenarbeit mit dem Kalifat der 'Abbasiden erlaubte.

Die Buwayhiden waren wahrscheinlich der Zaidiyya zugeneigt, wie schon erwähnt, wenigstens zu der Zeit ihrer Eroberung Bagdads. Zu einer früheren Zeit dachten sie sogar daran, den abbasidischen Kalifen abzusetzen und einen Imam der Aliden an die Macht zu bringen. Das hätte jedoch zu einer extrem schwierigen Situation geführt hinsichtlich der Mehrheit ihrer Untertanen, die Nicht-Schiiten waren und das Kalifat der Abbasiden akzeptierten. Die Doktrin des Imamats des mafdhul (dem weniger Ausgezeichneten) erlaubte ihnen, mit den weniger ausgezeichneten Abbasiden zusammenzuarbeiten. Durch die Förderung der Imami-Schi'a, deren Imam in der Verborgenheit war und nicht bis ans Ende aller Zeiten zurückkehren würde, konnten sie schiitische Bestrebungen ermutigen, ohne ihre eigene politische Macht zu gefährden. Durch die Ernennung eines Aliden-Imams hätten sie sich selbst auf eine viel niedrigere politische Stellung herabgestuft als die, die sie innehatten, indem sie einen Abbasiden-Kalifen unterstützen, den sie bestenfalls als mafdhul betrachteten, als weniger ausgezeichnet.

J. Hussain, „The Historical Background to the Occultation of the Twefth Imam"

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Die Buwayhiden schafften eine Atmosphäre im Irak und Iran, die einigen Gruppen Freiräume verschafften, die vorher unter dem Druck der Machthaber gestanden hatten. Dies galt vor allem für die verschiedenen Zweige der Schi'a, mit Ausnahme der Isma'iliten und ihrer gefährlichen Bedrohung für Irak von ihrer Machtbasis in Ägypten aus. Eine andere Gruppierung, der es in dieser Periode anscheinend gut ging, war die Mu'tazila, eine theologische Schule, die dem Gebrauch des Verstandes großes Gewicht beimaß. Sie hatten sich fortlaufend der Ansicht angenähert, dass 'Ali (a.) der Ausgezeichneteste (al-afdhal) der Gefährten des Propheten war, und daher hatten sie eine sehr positive Einstellung zur Schi'a.

In dieser Atmosphäre wurde al-Mufid geboren, erzogen und lebte sein Leben. Er wurde in Bagdad von führenden imami-schi'irischen Gelehrten sowie führenden Angehörigen der Mu'tazila ausgebildet. Die früheren Gelehrten hatten so eine öffentliche Stimme nicht hervorbringen können. Während es mehrere imami-schi'irische Gelehrten vor al-Mufid gegeben hatte, die das Prinzip der Anwendung des Verstandes in der theologischen Spekulation gebraucht hatten, wurde al-Mufid der Führer eines theologischen Trends innerhalb der Zwölfer-Schi'a, welcher (das Prinzip der) Vernunft in der imami-schi'irischen theologischen Spekulation fest etablierte.

In der Tat hatte die breite Masse der imami-schiIrischen Gelehrsamkeit sich für die Sammlung der Überlieferungen der Imame interessiert. Die ersten Sammlungen von Überlieferungen, die entweder direkt von den Imamen oder aus zweiter Hand gesammelt worden waren, waren als „usul"(„Wurzeln" = Grundlagen) oder Quellen bekannt. Es hieß, dass es vierhundert solcher usul gegeben habe.1 Die nächste Stufe bestand darin, diese Sammlungen nach Themen (geordnet) in eine systematischere Form zu bringen. Die wichtigste dieser systematischen Sammlungen von Überlieferungen der Imame war al-Kafi. Diese umfangreiche Sammlung von Überlieferungen wurde von Muhammad ibn Ya'qub al-Kulaini zusammengestellt, der im Jahre 329 n.H. / 940 n.Chr. starb. Al-Mufid studierte dieses Werk unter (der Anleitung) eines anderen großen Sammlers von Überlieferungen, Ibn Qulawaih (gestorben 368 n.H. / 978-79 n.Chr.).2 Al-Mufid studierte auch Überlieferungen unter dem zweiten großen Sammler von Überlieferungen, Ibn Babawayh, auch unter dem Namen „al-Scheich al-Saduq" bekannt, welcher 381 n.H. / 991-92 n.Chr. starb.3

Mit der Verborgenheit des zwölften Imams ruhte die Führung der imami-schi'irischen Gemeinschaft sehr stark in den Händen der Überlieferungs-Sammler,

1 Agha Bozorg al-Teherani, „Al-Dhari'a ila tasnif al-Shi'a" (Najaf, 1963-8,) II, 125-9

2 Al-Tusi, „Fihrist", 328.

3 Al-Tusi, „Fihrist", 305

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welche die Lehre über die Imame propagierten. Ihr vielleicht größtes Aushängeschild während dieser Periode war Ibn Babawayh. Al-Mufid war durch sein großes Wissen über die Überlieferungen und seiner Praxis in theoretischer Spekulation in der Lage, die Kluft zwischen den beiden Elementen zu überbrücken, den spekulativen Theologen und den Sammlern von Überlieferungen, und so die Imami-Schi'a mit einer Synthese auszustatten, welche die spekulative Theologie mit einer intelligenten Anwendung von Überlieferungen kombinierte.

Die Bandbreite seiner Gelehrsamkeit war dermaßen, dass er als der führende Gelehrte der Imami-Schiiten anerkannt wurde.

Obwohl diese Periode eine viel günstigere Zeit für die imami-schiltischen Gelehrten war, war sie nicht ohne Reibereien zwischen den Schiiten und ihren Gegnern. Zwei schiitische Gedenktage wurden eingeführt. Der Gedenktag an Ghadir Chumm am 18. Dhu-l-Hidscha1, und 'Aschura am 10. Muharram2. Diese Gedenktage wurden von dem Buwayhiden Mulzz al-Dawla im Jahre 351 n.H. / 962 n.Chr. eingeführt. Der Gedenktag an Ghadir Chumm erinnert an die Begebenheit, bei welcher der Prophet, als er von der Abschieds-Pilgerfahrt zurückkehrte, 'Ali (a.) zum Führer (mawla) der Leute erklärte und ihn ihnen anempfahl. Dies wurde von den Schiiten als eine explizite Ernennung 'Alis (a.) für das Imamat aufge-fasst. 'Aschura erinnert an das Märtyrertum von al-Hussain im Irak. Im Gegenzug zu diesen beiden Gedenktagen setzten die Sunniten im Jahre 389 n.H. / 999 n.Chr. zwei konkurrierende Feiertage an, den 26. Dhu-l-Hidscha und den 18. Muharram, an welchen sie in dieser Reihenfolge Abu Bakrs Verbleiben in der Höhle mit dem Propheten während seiner Auswanderung von Mekka nach Medina bzw. den Tod des Mus'ab ibn al-Zubairs, der den aufständischen Muchtar niederschlug, der aufgestanden war, um den Tod al-Hussains (a.) zu rächen. Diese Feiertage wurden zu einer regelmäßigen Quelle der Gewalt zwischen sunnitischen und schiitischen Parteigängern. Es gab mehrere Gelegenheiten, an denen ernsthafte Gewalttätigkeiten zwischen den rivalisierenden Parteien auftraten. An einem dieser Anlässe wurde al-Mufid aus dem Stadtzentrum von Bagdad verbannt aufgrund von Unruhen, aber es sieht nicht so aus, als ob al-Mufid in irgendeiner Weise für die Anstiftung zu diesen Unruhen verantwortlich war. Vielmehr scheint es, als ob die Buwayhiden es für nötig befanden, unter den Schiiten einen Sündenbock zu finden, um die Ordnung zu wahren und ihre Justiz als unparteiisch darzustellen. Al-Mufid war wichtig genug für sie, um die Gefühle der Sunniten zu befrieden. Jedoch waren diese Verbannungen nur von kurzer Dauer.

Al-Mufid war ein großer imami-schiltischer Gelehrter in einem Zeitalter von großen imami-schiltischen Gelehrten. Seine älteren Zeitgenossen und Lehrer, Ibn

Zwölfter Monat im islamischen Mondkalender, Anm. d. Übers Erster Monat im islamischen Mondkalender, Anm. d. Übers

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Qulawaih und Ibn Babawayh sind schon erwähnt worden. Er war jedoch selbst der Lehrer von zwei sehr großen imami-schi'irischen Gelehrten, den Brüdern al-Scharif al-Radhi (gestorben 406 n.H. / 1015 n.Chr.) und al-Scharif al-Murtadha (gestorben 436 n.H. / 1044n. Chr.). Al-Radhi, der tatsächlich vor al-Mufid starb, war ein großer Schriftsteller, Dichter und der Zusammensteller von Nahdsch-ul-Balagha, eine Sammlung der Ansprachen 'Ali ibn Abi Talibs.1 Al-Murtadha folgte und entwickelte al-Mufids Werk in spekulativer Theologie und muss als einer der größten imami-schi'irischen Theologen angesehen werden.2 Ein anderer Schüler al-Mufids, der zu den Rängen der großen imami-schiIrischen Gelehrten gehört, war der Überlieferungensammler, Jurist und Theologe und der spätere Führer der imami-schiIrischen Gelehrten, al-Scheich al-Tusi.3

Die Anzahl von al-Mufids eigenen literarischen Werken war enorm. Ihm werden über zweihundert Werke zugerechnet; viele davon waren kurze Abhandlungen polemischer Natur, aber er schrieb auch viel längere Werke über die gesamte Bandbreite religiöser Themen.

Al-Mufid starb im Jahre 413 n.H. /1022 n.Chr. Eine riesige Menschenmenge war bei seinem Begräbnis anwesend, und das Toten-Gebet für ihn wurde von seinem früheren Schüler al-Scharif al-Murtadha geleitet. Er wurde zuerst in seinem Haus aufgebahrt, dann aber nach Kazimain gebracht, wo er neben seinem früheren Lehrer Ibn Qulawaih begraben wurde.4

Vorwort des Autors

Preis sei Allah für Seine Inspiration von Wissen über Sich und für Seine Rechtleitung zu Sich durch Gehorsam Ihm gegenüber. Frieden und Segen sei auf dem besten Seiner Geschöpfe, Muhammad, Herr der Propheten und Sein aufrechter Freund, und über die rechtgeleiteten Imame aus seiner Nachkommenschaft. Ich berichte - Allah gebe mir Hilfe und Erfolg - über das, um das ihr gebeten habt, über die Namen der Imame der Rechtleitung und die Daten ihres Lebens; genauso erwähne ich die Orte, an denen ihre Gräber liegen und die Namen ihrer Kinder und einige ihrer Geschichten, die zum Verständnis ihrer Umstände nützlich sein werden, so dass ihr mit ihnen so vertraut werdet, wie jemand, der sie kennt, so dass der Unterschied zwischen (verschiedenen) Behauptungen und Überzeugungen über sie klar wird. Indem ihr (diese Beweise) mit einbezieht, könnt ihr zwischen düsterem Irrtum und bewiesenen Tatsachen unterscheiden und euch auf die Wahrheit darin

Ibn Dawud, „Ar-Ridschal" (Teheran, 1342 n.H . nach persischer Zeitrechnung)

2 Al-Tusi, „Fihrist", 218-220

3 Al-Tusi, „Fihrist", 285-288

4 Al-Tusi, „Fihrist"; 316

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verlassen mit der Sicherheit von jemandem, der Gerechtigkeit und die wahren Überzeugungen der Religion besitzt. Ich komme dem nach, worum ihr gebeten habt, wobei ich darauf achte, kurz und knapp in meiner Antwort zu sein, wie ihr gefordert habt, dass sie so sein soll. Ich setze mein Vertrauen auf Allah und suche Seine Rechtleitung entlang des Weges der Rechtschaffenheit.

Leben des Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib

Hintergrund des Lebens des Fürsten der Gläubigen1 (a.)

(Dieses Kapitel) berichtet über den ersten der Imame der Gläubigen, der Herrscher (wulat) der Muslime, den (von Allah ernannten) Nachfolger der Religion nach dem Propheten Allahs, dem Wahrhaftigen und Vertrauenswürdigen, Muhammad ibn 'Abdullah, dem Siegel der Propheten (s.). (Imam 'Ali (a.) war) sein Bruder und sein Cousin, sein Helfer (wazir) in seiner Sache, sein Schwiegersohn (verheiratet) mit Fatima al-Batul, der Herrin der Frauen der Welten. (Das Buch berichtet) über 'Ali ibn Abi Talib ibn 'Abd-al-Mutallib ibn Haschim ibn 'Abd-al-Manaf, den Herrn der Testamentsvollstrecker, die allerbesten Segnungen und Frieden seien mit ihm.

Sein Beiname (kunya) war Abu al-Hassan, er wurde in Mekka im Heiligen Haus (Kaaba) am Freitag, den 13. Radschab2 geboren, dreißig Jahre nach dem Jahre des Elefanten (570 n.Chr.)3. Vor und nach ihm ist niemand im Hause Allahs (Baitul-lah) geboren worden außer ihm, (ein Zeichen) der Ehrung für ihn von Allah, Dem Erhabenen sowie seiner Position, die in ihrer Größe gewürdigt wurde.

Seine Mutter war Fatima Bint Asad ibn Haschim ibn 'Abd-al-Manaf (r.), und sie war dem Gesandten Allahs (s.) wie eine Mutter, und er (der Prophet) wurde in ihrer Obhut aufgezogen.

Er war dankbar für ihre Freundlichkeit, und sie war unter den ersten, die an ihn glaubten. Sie wanderte mir ihm in der Schar der Auswandernden (Muhadschirun) aus. Als Allah, Der Erhabene sie zu Sich nahm, wickelte der Prophet (s.) sie in sein Hemd ein, um die Insekten der Erde von ihr fernzuhalten. Er bettete sie in ihr Grab, um sie damit vor dem Druck (der Enge) im Grab zu schützen. Er gab ihr die Festsetzung der Nachfolge (wilaya) ihres Sohnes ein, dem Fürsten der Gläubigen (a.), damit sie bei der Befragung (im Grab) damit würde antworten können. Er

Amir al-Mu'minin, a.

Siebter Monat im islamischen Mondkalender, Anm. d. Übers.

Geburtsjahr des Propheten, Anm. d. Übers.

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zeichnete sie mit diesem großen Vorzug aus aufgrund ihrer Stellung sowohl bei Allah, Dem Erhabenen, als auch bei ihm (dem Gesandten Allahs), und der Bericht darüber ist wohlbekannt.1

Der Fürst der Gläubigen (a.) und seine Brüder waren unter den führenden Mitgliedern der Nachkommen von den Haschim der zweiten Generation. Auf diese Weise gewann er zwei Ehrungen, durch sein Aufwachsen unter der Fürsorge des Gesandten Allahs (s.). Er war der Erste der Familie des Propheten (Ahl-al-Bait) und unter seinen Gefährten, der an Allah, Den Erhabenen, und Seinen Gesandten (s.) glaubte, und der erste Mann, den der Gesandte Allahs (s.) zum Islam einlud und der (der Einladung) nachkam. Er unterstützte unaufhörlich die Religion und bekämpfte die Götzendiener. Er verteidigte den Glauben und kämpfte gegen die Parteigänger der Abweichung (von der Wahrheit) und Despotie. Er verbreitete die Lehren von der Sunna (die Lebensführung des Propheten) und des Qur'ans, er urteilte gerecht und befahl das Gute (zu tun).

Er war mit dem Gesandten Allahs (s.) nach dessen Berufung zum Prophetentum (bi'tha) 23 Jahre zusammen, davon 13 Jahre in Mekka vor der Hidschra. Er teilte mit ihm alle schweren Prüfungen und trug die meisten seiner Härten, und zehn Jahre nach der Hidschra in Medina verteidigte er ihn gegen die Götzendiener und kämpfte mit ihm gegen die Ungläubigen. Er schützte ihn mit seinem eigenen Leben vor seinen Feinden bzw. denjenigen der Religion, bis Allah, Der Erhabene, ihn (den Propheten) ins Paradies nahm und ihn auf die höchste Stufe im Paradies ('i-liyyin) erhob. An jenem Tage, als der Prophet heimkehrte, war der Fürst der Gläubigen dreiunddreißig Jahre alt.

Die Ummah war über sein Imamat am Tage des Ablebens des Propheten (s.) uneinig. Seine Schi'a, die aus allen Mitgliedern der Banu Haschim bestanden, darunter (auch) Salman, 'Ammar, Abu Dharr, Miqdad, Chuzaima ibn Thabit, der Mann mit den beiden Zeugnissen, Abu Ayyub al-Ansari, Dschabir ibn 'Abdullah al-Ansari, Abu Said al-Chudri und andere von den Bedeutenden unter den Auswanderern (Muhadschirun) und den Helfern (Ansar) waren der Ansicht, dass er der Kalif nach dem Gesandten Allahs (s.) sein sollte und der Imam aufgrund seiner hervorragenden Verdienste (fadhl) über die gesamte Menschheit, durch die Tatsache dass in ihm die Eigenschaften von hervorragendsten Charaktereigenschaften und vollkommener Urteilskraft vereinigt waren. (Auch, weil er derjenige war,) welcher der Gemeinschaft im Glauben vorangegangen war, (aufgrund) seiner Auszeichnung ihnen gegenüber in Wissen über die (religiösen) Urteile (ahkam), seines Vorangehens vor ihnen im Kampf, die Unterscheidung, die ihn hervorstechen ließ im Grad seiner Gottesfurcht, Genügsamkeit und Rechtschaffenheit. Er hatte auch eine besondere Stellung beim Propheten (s.) unter all seinen Verwandten, die niemand

1 „Al-Kafi": 1: 377 / 2, „Da'a'im al-Islam": 2: 361, und „Chassa'is al-A'imma: 64

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anderer von seinen Verwandten teilte. Dann (auch) aufgrund der Ernennung Allahs im Qur'an, wo Er sagte:

„Eure Führer (wali) sind Allah, Sein Gesandter und die Gläubigen, die das Gebet verrichten, die die Zakat zahlen, während sie sich beugen (im Gebet die Ruku '-Stellung einnehmen)"1

Es ist bekannt, dass niemand in seinem Ruku' Zakat gezahlt hat (außer Imam Ali, a.). Es ist in der Sprache festgelegt worden, dass 'wali' „Der Angemessenste, um die Macht innezuhaben" (awla) ist, ohne dass es irgendeine Kontroverse darüber geben würde.

Da der Fürst der Gläubigen (a.) für die Herrschaft über die Leute aufgrund des Urteils des Qur'ans angemessener als sie war, weil er der 'wali ' war gemäß der Ernennung (nass) in der klaren Erklärung (tibyan), war es offensichtlich obligatorisch für sie, ihm zu gehorchen, wie beim Gehorsam gegenüber Allah und dem Gehorsam gegenüber dem Propheten (s.), wie es im Bericht über ihre Herrschaft (wilaya) über die Geschöpfe in dem Vers mit klarem Beweis enthalten ist.

(Ein anderer Grund für ihre Unterstützung des Fürsten der Gläubigen (a.) war) was der Prophet (s.) am Tage der Versammlung in seinem Hause sagte - er hatte die Banu 'Abd-al-Mutallib dort versammelt, besonders um folgende Versprechen (auszusprechen): „Wer immer mir in dieser Sache hilft, wird mein Bruder, mein Testamentsvollstrecker (wasi), mein Helfer (wazir), mein Erbe und mein Nachfolger nach mir."

Dann stand der Fürst der Gläubigen (a.) vor der versammelten Gesellschaft auf, und er war der Jüngste unter ihnen. Er sagte: „ O Gesandter Allahs, ich werde dir helfen." Der Prophet sagte zu ihm : „ Setze dich, du bist mein Bruder, mein Testamentsvollstrecker, mein Helfer, mein Erbe und nach mir mein Nachfolger." Das ist ein klarer Ausspruch über die Nachfolgerschaft (des Propheten).

Es gibt außerdem seinen Ausspruch am Tage von Ghadir Chumm. Die gesamte Ummah hatte sich versammelt, um seine Ansprache zu hören, (in der er fragte): „Bin ich nicht angemessenerßr die Führerschaft (awla) über euch als ihr?" „Ja, bei Allah", antworteten die (Leute). Da sagte er zu ihnen in gleichmäßiger Form, ohne seine Rede zu unterbrechen: „ Wessen Herr (mawla) ich bin, dessen Herr ist auch 'Ali."

(Der Prophet) machte ihnen den Gehorsam ihm ('Ali, a.) gegenüber zur Pflicht und verlangte die gleiche Macht (wilaya) für ihn, wie er selbst sie über sie (die Um-

Heiliger Qur'an: 5: 55

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mah) innehatte. Er brachte sie damit dazu, das anzuerkennen, und sie leugneten es nicht. Auch das ist ein klarer Beweis für seine (Imam 'Alis, a.) Ernennung für das Imamat und seine Nachfolge für die Position (der Führung).

Außerdem ist da die Aussage (des Propheten, s.) an dem Tage, als sie sich auf den Weg nach Tabuk machten: „Du stehst zu mir wie Harun (Aaron) zu Musa (Moses) (a.), nur dass es nach mir keinen Propheten mehr gibt." Dadurch verpflichtete er ihn (Imam 'Ali, a.) zu dem Amt des Helfers (wazir) und dazu, sich gegenüber allen (anderen) durch Liebe und hervorstechende Verdienste (fadhl) auszuzeichnen, und er (verlangte auch) seine Funktion als Stellvertreter sowohl während seines Lebens als auch nach seinen Ableben. Der Qur'an bezeugt all das hinsichtlich Haruns und Musas (a.): „ Und gib mir einen Beistand aus meiner Familie mit, Harun, meinen Bruder, mit dem ich meine Kraft steigere, und lasse ihn an meiner Aufgabe teilhaben, auf dass wir Dich oft preisen mögen und Deiner oft gedenken, denn Du siehst uns wohl. (Allah) sprach: Dein Wunsch ist gewährt, o Musa "1

Dadurch wurde festgelegt, dass Harun (a.) mit Musa (a.) einen Anteil am Prophe-tentum hatte sowie am Beistand (für Musa, a.), die Botschaft zu vermitteln, und seine Unterstützung wurde durch seine Hilfe gestärkt. (Musa, a.) sagte ihm auch hinsichtlich seiner Funktion als Stellvertreter: „...Vertritt mich bei meinem Volk und führe (es) richtig, und folge nicht dem Pfade derer, die Unfrieden stiften. "2

Dies bekräftigt seine Stellvertreterschaft durch das offenbarte Urteil (im Qur'an), da der Gesandte Allahs (s.) dem Fürsten der Gläubigen (a.) all die Rangstufen gab, die Harun (a.) von Musa (a.) gegeben wurden, außer der des Prophetentums. (All diese Dinge) waren verpflichtend für ihn wie die Unterstützung des Gesandten (s.), ihm zu helfen sowie Verdienst (um die Religion) und Liebe, da in der Tat diese Charaktereigenschaften durch diese (Stellvertreterschaft) erforderlich waren. Dann wurde seine Stellvertreterschaft während seines Lebens (des Lebens des Propheten, s.) klar bestimmt. „Nach dem Prophetentum" (welches auf seine Nachfolgerschaft hinweist) durch die Herausstellung der Ausnahme (des Prophetentums), von dem er ihn (Imam Ali, a.) ausschließt, indem er „nach mir" sagt.

Es gibt zahlreiche solcher Beweise, deren Erwähnung in (diesem) Buch zu weit führen würde, da wir bereits die Aussage darüber an anderen Stellen unserer Bücher angeführt haben, Preis sei Allah.

Das Imamat des Fürsten der Gläubigen (a.) dauerte dreißig Jahre nach dem Propheten, von denen er vierundzwanzig Jahre und einige Monate daran gehindert wurde, nach den Gesetzen (seines Amtes) zu regieren, (und er war gezwungen,

1  Heiliger Qur'an: 20: 29-36

2 Heiliger Qur'an: 7: 142

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sich der Mittel der) taqiyya1 und Rückzug zu bedienen. Für fünf Jahre und sechs Monate davon wurde er von Kriegen gegen die Heuchler geprüft, die ihre Eide gebrochen hatten, von den Ungerechten und denjenigen, die (von der Religion) abgewichen waren. Er wurde verfolgt von der Zwietracht der Irregegangenen, wie auch der Gesandte Allahs (s.) dreizehn Jahre seines Prophetentums durch (den Versuch der) Einschüchterung, Spionage und Vertreibung an der Führung der Regierungsgeschäfte gehindert wurde. So konnte er nicht die Ungläubigen bekämpfen, und er war auch nicht in der Lage, die Gläubigen zu verteidigen. Dann wanderte er aus und kämpfte für zehn Jahre nach der Auswanderung gegen die Götzendiener und wurde von den Heuchlern malträtiert, bis Allah, Der Erhabene, ihn zu Sich nahm und ihn in den Gärten der Glückseligkeit weilen ließ.

Das Ableben des Fürsten der Gläubigen (a.) ereignete sich gegen Dämmerung des Freitags, des 21. des Monats Ramadan im Jahre 40 n.H. . Er wurde durch das Schwert ermordet. Ibn Muldscham al-Muradi (l.)2 tötete ihn in der Moschee von Kufa, zu der er (a.) sich aufgemachte hatte, um die Leute zum Morgengebet zu wecken in der (sich dem Ende zuneigenden) Nacht des 19. Ramadan. Er (Ibn Muldscham) hatte ihm seit Einbruch der Nacht deswegen aufgelauert. Er (Imam Ali, a.) ging an ihm vorbei, während Letzterer seinen Plan verbarg, indem er Schlaf vortäuschte in der Gruppe der Schlafenden. Er (Ibn Muldscham) sprang auf ihn (a.) zu und hieb ihn mit dem Schwert, das vergiftet war, mitten auf den Kopf. Er überlebte noch den Tag des 19. sowie die Nacht und den Tag des 20 (Ramadan) sowie das erste Drittel der Nacht des 21. (Ramadan), dann starb er den Märtyrertod und traf seinen Herrn, Den Erhabenen, als jemand, dem Unrecht zugefügt worden war.

Er (Imam Ali, a.) hatte noch vor der Zeit (des Eintreffens dieses Ereignisses) davon gewusst, und er kündigte es den Leuten vorher an. Seine Leichenwaschung und die Einhüllung ins Begräbnisgewand vollzogen seine beiden Söhne al-Hassan und al-Hussain (a.) gemäß seiner Verfügung. Dann trugen sie ihn nach al-Ghari in Kufa und bestatteten ihn dort. Gemäß seines diesbezüglichen Testaments verwischten sie die Spuren seines Grabes, aufgrund dessen, was er über das Regime der Banu Umayya (Umayyaden) wusste, die nach ihm kommen würden, ihre feindliche Einstellung gegen ihn, (er kannte auch) ihre bösen Taten und Worte, zu denen sie durch ihre bösen Absichten verleitet werden könnten, wenn sie dazu in der Lage gewesen wären (wenn sie den Ort des Grabes Imam Alis (a.) gekannt hätten). Sein Grab blieb verborgen, bis Imam al-Sadiq Dscha'far ibn Muhammad (a.)3 es in der Abbasiden-Zeit offenbar machte, als er es besuchte, als er zu Abu Dscha'far4

Schutz-Verstellung, Anm. d. Übers.

La'natullahi alaihi - Allahs Fluch laste auf ihm, Anm. d. Übers. Sechster Imam der Schi'iten, Anm. d. Übers.

Es handelt sich hier um Abu Dscha'far al-Mansur, 'Abdullah ibn Muhammad ibn 'Ali ibn al-'Abbas, den zweiten Kalifen der 'Abbasiden. Er wurde in al-Hamima (Humaima?) geboren im Jahre 95 n.H. Er

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ging, während dieser in al-Hira war. Da erfuhren die Schiiten davon und begannen von dieser Zeit an, ihn (Imam 'Ali) zu besuchen, Friede sei mit ihm und seinen reinen Nachkommen. An seinem Todestag war er 63 Jahre alt.

Berichte über ihn über das Ereignis (seines Ablebens) und seine Kenntnis darüber, bevor es eintrat

Es wurde durch 'Ali ibn al-Mundhir al-Tariqi berichtet, über Ibn al-Fudhail al-Abdi1, von Fitr, von Abu Tufail 'Amir ibn Wathila (r.), welcher berichtete:

Der Fürst der Gläubigen (a.) versammelte die Leute um Treueid (baTa), und 'Abd-al-Rahman ibn Muldscham al-Muradi (l.) kam (zu ihm), und er (Imam 'Ali, a.) weigerte sich zwei- oder dreimal, (seinen Treueid anzunehmen). Dann ließ er ihn den Treueid leisten und sagte währenddessen zu ihm (Ibn Muldscham, l.): „ Was hindert die verdorbenste Person (der Ummah, ihre böse Tat jetzt auszußhren)? Denn bei Dem, in dessen Hand mein Leben ist, du wirst dieses (mit Blut) von diesem färben", und er legte seine Hand auf seinen Bart und seinen Kopf. Als Ibn Muldscham (l.) sich von ihm abwandte und ihn verließ, rezitierte er (Imam 'Ali, a.) folgendes:

„Stärke deine Brust für den Tod, denn er wird dir begegnen, Zeige keine Besorgnis vor dem Tod, wenn er in dein Tal tritt. So wie das Leben dich lachen ließ, so wird es dich zum Weinen bringen. "2

Es wurde von al-Hassan ibn Mahbub überliefert, von Abu Hamza al-Thumali, von Abu Ishaq al-Sabi'i, von al-Asbagh ibn Nubata, welcher berichtete:

Ibn Muldscham kam zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) und leistete ihm den Treueid mit denjenigen, die ihm die Treue schworen. Dann wandte er sich von ihm ab, und der Fürst der Gläubigen (a.) rief ihn und ermahnte ihn, vertrauenswürdig zu

übernahm das Kalifat nach dem Tode seines Bruders al-Saffah („der Blutvergießer") im Jahre 136 n.H., und er starb durch die Hand von Maimun im Jahre 158 n.H. Er wurde in al-Hudschun in Mekka begraben, und sein Kalifat dauerte 22 Jahre (siehe „Tarich Bagdad": 1: 62, und „Schadparat al-Dhahab" 1: 244, und „Tarich Tabari": 8: 113, „al-'Ibar": 1: 175, „al-A'lam": 4: 117.

Möglicherweise handelt es sich um al-'Abdi Taschif al-Dhab'i, Muhammad ibn al-Fudhail ibn Ghazwan al-Dhab'i, ihr Gefolgsmann war 'Abdurrahman, und Scheich Tusi (q.s. = „quddisallahu sirrahu - möge Allah sein Geheimnis heiligen) zählte ihn unter die Anhänger von Imam Sadiq (a.) und vertraute ihm („Ridschal al-Scheich": 297), und 'Ali ibn al-Mundhir al-Tariqi überlieferte von ihm, siehe: „al-Tabaqat al-kubra": 6: 389, und „Ansab al-Ma'ani": 8: 145, und „Mizan al-Ftidal": 3: 157, und „Tahdhib al-Tahdhib" 7: 386, und 9: 405.

2 „Al-Tabaqat al-Kubra": 3: 33, „Ansab al-Aschraf: 2: 500, „Maqatil al-Talibiyyin": 31, „Chara'idsch wa al-Dschara'ich": 1: 182 bis zum Ende des Hadith 14, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar al-Anwar": 42: 192 / 6.

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sein und sicher zu sein, nicht verräterisch zu handeln und nicht seinen Eid zu brechen. Er tat dies (d.h. er versprach, sein Wort zu halten), dann wandte er sich ab. Der Fürst der Gläubigen rief ihn ein weiteres Mal und warnte ihn, vertrauenswürdig zu sein und sich zu versichern, nicht verräterisch zu handeln und nicht seinen Eid zu brechen, und er tat (d.h. versprach) es, dann wandte er sich von ihm ab, und der Fürst der Gläubigen (a.) rief ihn ein drittes Mal und ermahnte ihn, vertrauenswürdig zu sein und sich zu versichern, nicht verräterisch zu handeln und nicht seinen Eid zu brechen, da sagte Ibn Muldscham (l.): „Bei Allah, oh Fürst der Gläubigen, ich habe nicht gesehen, dass du so etwas bei einem anderen außer mir gemacht hast", und da sagte der Fürst der Gläubigen (a.): „Ich will sein Leben, und er will meine Ermordung. Derjenige, der bei euch Entschuldigungen vorbringt, ist einer deiner Freunde der (vom Stamme) Murad. Geh, Ibn Muldscham, und bei Allah, ich sehe nicht, dass du das, was du gesagt hast, halten wirst."

Es wurde von Dscha'far ibn Sulaiman al-Dhab'i überliefert, von al-Mu'alla ibn Ziyad, welcher berichtete: 'Abd-al-Rahman ibn Muldscham (l.) kam zum Fürsten der Gläubigen (a.) und bat ihn, ihm ein Pferd zu geben. Er sagte: „O Fürst der Gläubigen, gib mir ein Pferd", und der Fürst der Gläubigen (a.) sah ihn an und sagte: „Bist du 'Abd-al-Rahman ibn Muldscham al-Muradi?" „Ja", antwortete er, und (Imam 'Ali, a.) sagte: „ Ghazwan, gib ihm den Fuchs1," und er kam mit einem Fuchs. Ibn Muldscham (l.) stieg auf und nahm die Zügel auf. Als er sich entfernt hatte, sagte der Fürst der Gläubigen: „Ich will sein Leben, und er will meinen Tod. Derjenige, der bei euch Entschuldigungen vorbringt, ist einer deiner Freude (vom Stamme) der Banu Murad."

Und als er (Ibn Muldscham, l.) das, was er vorhatte, ausgeführt und den Fürsten der Gläubigen (a.) (mit dem Schwert) getroffen hatte, wurde er ergriffen, als er die Moschee verließ und wurde zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) gebracht. Da sagte der Fürst der Gläubigen (a.) zu ihm: „Bei Allah, ich habe dich so behandelt, wie ich es getan hatte. Obwohl ich wusste, dass du mein Mörder sein wirst, habe ich das getan, um Allah um Unterstützung gegen dich zu bitten."

Es gibt andere Berichte, in denen er (Imam 'Ali, a.) seinen eigenen Tod seiner Familie und seinen Gefährten vor seiner Ermordung ankündigte: Abu al-Ahwal überlieferte von al-Adschlah, von den Scheichs von Kinda, dass er sie mehr als zwanzig Mal sagen hörte: „ Wir hörten 'Ali auf der Kanzel (minbar) sagen: 'Was hindert den Niedrigsten von ihr (d.h. der Ummah) daran, dieses mit dem Blut von dem Darüb erliegenden rot zu färben?', und er legte seine Hand an seinen Bart.

'Ali ibn al-Hazawwar berichtete von al-Asbagh ibn Nubata: Der Fürst der Gläubigen (a.) predigte in dem Monat, in dem er ermordet wurde und sagte: „Der Monat

Eine Pferdefarbe, Anm. d. Übers.

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Ramadan ist zu euch gekommen, und der ist der Herr der Monate und der Vorderste im Jahr. In ihm (d.h. im Monat Ramadan) dreht sich die Mühle der Macht von neuem. Fürwahr, ihr werdet die Pilgerfahrt im (nächsten) Jahr in einer Reihe antreten (d.h. ohne einen Imam, der euch anführt). Das Zeichen dafür wird sein, dass ich nicht mehr unter euch sein werde." So kündigte er seinen Tod an, aber wir haben es nicht verstanden.

Al-Fadhl ibn Dukain überlieferte von Hayyan ibn al-Abbas, von 'Uthman ibn al-Mughira: Als der Monat Ramadan begonnen hatte, nahm der Fürst der Gläubigen (a.) sein Abendessen einen Abend mit al-Hassan (a.) ein, einen Abend bei al-Hussain (a.) und einen Abend bei 'Abdullah ibn al-Abbas. Er begnügte sich mit drei Bissen (Essen). Als er eines Abends danach gefragt wurde, sagte er: „Ich möchte, dass die Bestimmung Allahs zu mir kommt, während ich hungrig bin ". Es war nur eine oder zwei Nächte später, als er gegen Ende der Nacht (vom Schwert) getroffen wurde.

Ismall ibn Ziyad berichtete von Umm Musa, einer Dienerin Imam 'Alis (a.) und Amme seiner Tochter Fatima. Sie sagte: Ich hörte 'Ali (a.) zu seiner Tochter Umm Kulthum sagen: „ Oh mein Töchterchen, ich sehe, dass mir nur noch wenig Zeit mit euch bleibt." „Wie das, mein Vater", fragte sie. „Ich sah den Gesandten Allahs (s.) in meinem Traum, wie er den Staub von meinem Gesicht wischte und sagte: "Ali, sorge dich nicht, du hast deine Aufgabe vollbracht.'" Nur drei Tage später wurde er mit jenem (Schwert-)Streich niedergestreckt. Umm Kulthum schrie auf (vor Kummer), und er (Imam 'Ali, a.) sagte: „Mein Töchterchen, mach das nicht, denn ich sehe den Gesandten Allahs (s.) mit der Hand auf mich zeigen und sagen: 'Ali, komm zu uns, denn was bei uns ist, ist besserfür dich.'"

'Ammar al-Duhni überlieferte von Abu Salih al-Hanafi, welcher berichtete: Ich hörte 'Ali (a s.) sagen: „Ich sah den Propheten (s.) im Traum, und ich klagte bei ihm weinend über die Belastungen und Zwistigkeiten, die ich von seiner Ummah erfuhr. Er sagte: 'Weine nicht, 'Ali, schaue hinter dich', und ich schaute mich um und sah zwei gefesselte Männer, und ihre Köpfe wurden von Felsbrocken zerschmettert. " (Abu Salih fügte hinzu:) Ich ging am nächsten Morgen zu ihm, wie ich es jeden Morgen zu tun pflegte. Als ich zu dem Platz der Metzger kam, traf ich die Leute, und sie sagten mir, dass der Fürst der Gläubigen (a.) ermordet worden war.

'Abdullah bin Musa überlieferte von al-Hassan ibn Dinar, von al-Hassan al-Basri, der erzählte: Der Fürst der Gläubigen (a.) durchwachte die Nacht, an deren folgendem Morgen er ermordet wurde, und ging nicht in die Moschee, um das Nacht-Gebet1 zu verrichten, wie es (sonst) seine Gewohnheit war. Seine Tochter Umm

Gemeint ist das freiwillige (nafilah) Gebet zwischen Mitternacht und Morgendämmerung (salat al-lail), nicht zu verwechseln mit dem Pflichtgebet nach dem Abend-Gebet (salat al-'ischa').

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Kulthum (r.) fragte ihn, was es denn sei, das ihn wach halte. Er antwortete: „ Wenn es Morgen wird, werde ich getötet werden." Da kam Ibn al-Nabbah zu ihm und rief ihn zum Gebet. Er (Imam 'Ali, a.) ging nicht weit, dann kehrte er zurück. „ Sage Dscha 'da, dass er mit den Leuten beten soll", sagte Umm Kulthum. „ Ja ", sagte er, „sage Dscha'da, dass er mit den Leuten das Gebet verrichten soll." Doch dann sagte er: „Es gibt kein Entkommen von der (mir) bestimmten Zeit", und er ging zur Moschee. Da war plötzlich ein Mann, der die ganze Nacht wach geblieben war, um ihm aufzulauern. Als es vor der Morgendämmerung kühl geworden war, war er eingeschlafen. Da berührte ihn der Fürst der Gläubigen (a.) mit dem Fuß und sagte: „Das Gebet", da stand er auf und schlug ihn (mit dem Schwert) nieder.

In einem anderen Hadith hieß es: Der Fürst der Gläubigen (a.) war jene Nacht aufgeblieben und oft hinausgegangen, um zum Himmel zu schauen und zu sagen: „Bei Allah, ich habe nie gelogen, noch bin ich (jemals von Allah) belogen worden. Dies ist die Nacht, die mir verheißen wurde." Dann ging er zurück auf sein Nachtlager, und als die Dämmerung heraufzog, zog er sein Taillengewand (izar) an, ging hinaus und sagte: „Stärke deine Brust für den Tod, denn der Tod wird dir begegnen. Zeige dem Tod gegenüber keine Besorgnis, wenn er dein Tal betritt." Als er auf den Hof seines Hauses trat, kamen ihm die Gänse entgegen und schnatterten ihm ins Gesicht. (Die Leute) versuchten, sie zu vertreiben, doch er (Imam 'Ali a.) sagte: „Lasst sie, sie trauern ", dann ging er hinaus und wurde niedergeschlagen.

Berichte über die Gründe für seine Ermordung und wie es dazu kam

Es wurde von einer Gruppe von Geschichtsschreibern (ahl-al-siyar) überliefert, darunter Abu Michnaf, Ismall ibn Raschid, Abu Haschim al-Rifal, Abu 'Amr al-Thaqafi und andere, die berichteten:

Eine Gruppe Charidschiten hatten sich in Mekka versammelt, sie erwähnten die Führer (der Leute), und sie bemängelten sie und ihre Taten. Sie sprachen über die Leute von al-Nahrawan, und sie erbaten die Barmherzigkeit Allahs für sie. Sie sagten zueinander: „ Wenn wir uns nur für Allah opfern würden, zu den Führern (Imamen) des Irrtums (dhalal) gehen und dann auf einen Augenblick der Unachtsamkeit warten könnten, dann könnten wir die Leute und das Land von ihnen befreien und die Märtyrer von al-Nahrawan rächen." Sie kamen darüber bei der Pilgerfahrt (Hadsch) überein, und Abd-al-Rahman ibn Muldscham al-Muradi (l.) sagte: „Ich werde alles Erforderliche für euch dafür tun, (dass) 'Ali (getötet wird)." Al-Burak ibn 'Abdullah al-Tamimi sagte: „Ich werde zusehen, (dass) Muawiya für euch (getötet wird)". 'Amr ibn Bakr al-Tamimi sagte: „Ich werde zusehen, für euch 'Amr ibn al-Aas (zu töten)". Sie kamen darin überein, das zu tun und banden sich an seine Erfüllung. Sie beschlossen einträchtig, (diese Tat) in der

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Nacht zum neunzehnten Ramadan (auszuführen), so verblieben sie, dann trennten sie sich.

Ibn Muldscham (l.) machte sich auf den Weg - er wurde zu den Kinda gerechnet -bis er nach Kufa kam. Dort traf er seine Gefährten. Aber er hielt seine Aufgabe vor ihnen geheim, weil er fürchtete, dass sich davon etwas verbreiten könnte. So lagen die Dinge für ihn, als er einen seiner Gefährten besuchte von Ta'im al-Rabab. Bei ihm traf er zufällig Qatam bint al-Achdar al-Tamimiyya. Der Fürst der Gläubigen (a.) hatte ihren Vater und ihren Bruder in al-Nahrawan getötet. Sie gehörte zu den schönsten Frauen ihrer Zeit. Als Ibn Muldscham (l.) sie sah, verliebte er sich in sie, und seine Bewunderung für sie wurde sehr stark. Er machte ihr einen Heiratsantrag, und verlobte sich mit ihr. Sie fragte: „Welche Brautgabe schlägst du für mich vor?" „Entscheide du darüber", erwiderte er. „Ich habe entschieden", sagte sie, „dass du mir dreitausend Dirham, einen Botenjungen, einen Diener und die Ermordung von 'Ali ibn Abi Talib geben sollst." „Du sollst alles haben, was du willst"; sagte er (Ibn Muldscham, l.), „aber wie soll ich die Tötung von 'Ali ibn Abi Talib schaffen?" „Suche einen Augenblick, in dem er unachtsam ist"; erwiderte sie, „wenn du ihn getötet hast, werde ich mich heilen (von meinem Hass gegen ihn), und das Leben mit mir wird für dich angenehm sein, und wenn du getötet wirst, dann hat Allah nichts Besseres für dich auf der Welt (als so einen Tod)." „Das Einzige, was mich in diese Stadt geführt hat, vor der ich geflohen war, weil ich vor ihren Einwohnern nicht sicher war, war, 'Ali ibn Abi Talib zu töten, was du wolltest. Du sollst haben, was du verlangt hast." „Ich werde jemanden suchen, der dir hilft und dich in dieser Sache stärken wird", sagte sie. Dann ließ sie nach Wardan ibn Mudschalid schicken von Taym al-Rabab. Sie gab ihm die Information (über das Vorhaben Ibn Muldschams, l.) und bat ihn, Ibn Muldscham (l.) zu helfen, und er nahm es für sie auf sich. Ibn Muldscham (l.) zog aus und kam zu einem Mann von Aschdscha' namens Schabib ibn Badschura und sagte zu ihm: „Schabib, möchtest du die Ehre im Diesseits und im Jenseits haben?" „Was ist das?", fragte er (Schabib), und (Ibn Muldscham, l.) antwortete: „Hilf mir, 'Ali ibn Abi Talib zu töten." Schabib teilte die Ansichten der Charidschiten, und so sagte er zu Ibn Muldscham (l.): „Ibn Muldscham, mögen Klageweiber dich betrauern (an deinem Tod), denn was du vorhast, ist etwas Schreckliches. Wie willst du das vollbringen können?" „Wir werden bei der Großen Moschee Stellung beziehen und auf ihn warten ", sagte Ibn Muldscham (l.), „ und wenn er zum Morgengebet hinausgeht, bringen wir ihn um. Damit können wir Genugtuung und unsere Rache erreichen." Er hörte nicht auf, auf ihn (Schabib) einzureden, bis dieser zustimmte und mit ihm zu der Großen Moschee ging, wo Qatam Ttiqaf1 praktizierte und ein Zelt aufgestellt hatte. Die beiden Männer sagten zu ihr: „ Wir sind darüber übereingekommen, diesen Mann (Imam 'Ali, a.) zu töten." „Wenn ihr das tun wollt,

In den letzten 10 Tagen des Monats Ramadan empfohlener (mustahabb) Ritus, bei dem unter völliger Zurückgezogenheit in die Moscheen die Tage mit Gebet, Du'a (Bittgebeten) und Rezitation des Heiligen Qur'an verbracht werden (Anm. d. Übers.)

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dann kommt zu mir an diesen Ort", sagte sie. Die beiden gingen von ihr weg und warteten (einige) Tage, dann kamen sie in der Nacht von Mittwoch, dem Neunzehnten des Monats Ramadan, im Jahre 40 n.H. schließlich zu ihr. Sie ließ Seide bringen, die sie ihnen um die Brust band, und sie gürteten ihre Schwerter um, gingen los und setzten sich gegenüber das Tor, durch das der Fürst der Gläubigen (a.) zum Gebet zu treten pflegte. Vorher hatten sie al-Asch'ath ibn Qais von ihrer Entschlossenheit erzählt, die sie im Sinn hatten, den Fürsten der Gläubigen (a.) zu ermorden. Al-Asch'ath (l.) stimmte ihnen darin zu. Al-Asch'ath war in jener Nacht anwesend, um sie in dem, worin sie übereingekommen waren (die Ermordung Imam 'Alis, a.), zu unterstützen.

Hudschr ibn 'Adi (r.) verbrachte auch die Nacht in der Moschee. Er hörte al-Asch'ath ibn Qais (l.) zu Ibn Muldscham (l.) sagen: „Schnell, schnell, geh an deine Aufgabe, denn die Dämmerung bricht an." Hudschr fühlte, was al-Asch'ath (l.) wollte und sagte zu ihm: „Du willst ihn töten, du Einäugiger!" Er verließ direkt die Moschee, um zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) zu kommen, um ihn zu informieren und ihn vor der Gruppe zu warnen. Doch der Fürst der Gläubigen (a.) ließ ihn auf dem Weg hinter sich und betrat die Moschee, und Ibn Muldscham (l.) kam ihm zuvor und versetzte ihm einen Schwerthieb. Hudschr kam heran, als die Leute riefen, dass der Fürst der Gläubigen getötet worden sei.

'Abdullah ibn Muhammad al-Azdi berichtete:1 In jener Nacht betete ich in der Großen Moschee mit Männern aus der Stadt. Während jenes Monats (Monat Ramadan) pflegten sie von Anfang bis Ende der Nacht zu beten. Als ich auf die Männer blickte, die nahe am Tor beteten, aus dem 'Ali ibn Abi Talib (a.) zum Morgengebet trat, begann er zu rufen: „Das Gebet, das Gebet!" Ich konnte den Ruf kaum wahrnehmen, bevor ich das Blitzen von Schwertern sah, und ich hörte jemanden sagen: „Allahs ist das Urteil, 'Ali, nicht deins oder das deiner Gefährten!", und ich hörte 'Ali (a.) sagen: „Lasst den Mann nicht entkommen", und dann wurde 'Ali (a.) niedergeschlagen, und Schabib ibn Badschura schlug (auch) nach ihm, verfehlte ihn aber, und sein Hieb ging in die Luft. Die Leute flohen in Richtung der Moscheetore, und die Menschen eilten davon, um sie (Ibn Muldscham und Schabib) zu ergreifen. Ein Mann ergriff Schabib ibn Badschura, schlug ihn nieder, setzte sich auf seine Brust und nahm sein Schwert zur Hand, um ihn damit zu töten. Als er die Leute auf ihn zurennen sah, fürchtete er, dass sie übereilt handeln könnten, ohne ihm zuzuhören. Deswegen sprang er von seiner Brust auf, ließ ihn entkommen und warf das Schwert aus seiner Hand weg. Schabib floh zu seinem Haus, und sein Cousin väterlicherseits kam zu ihm und sah, ihn das seidene Tuch von seiner Brust lösen und sagte: „Was ist das? Hast du etwa den Fürsten der Gläubigen (a.) getötet?" Schabib wollte „Nein" sagen, aber er sagte „Ja",

Der folgende Bericht ist fast identisch mit „Maqatil al-Talibiyyin, 34-37. Aber die Überlieferungsketten (isnad) sind ausgelassen worden und die Ordnung wurde leicht neu arrangiert. Es gibt eine kurze Hinzufügung über die Leute, die zu 'Ali gingen, und Details über Al-Asch' ath wurden ausgelassen.

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und sein Cousin ging weg und legte sein Schwert an. Dann kam er wieder (zu Schabib) und versetzte ihm Schwerthiebe, bis er ihn getötet hatte.

Ein Mann der Hamdan folgte Ibn Muldscham (l.) und warf ein Stück Samt über ihn, das er in der Hand hatte, schlug ihn nieder und nahm ihm das Schwert aus der Hand. Er brachte ihn zum Fürsten der Gläubigen (a.). (In der Zwischenzeit) war der Dritte entkommen und unter den Menschen untergetaucht.

Als Ibn Muldscham (l.) zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) gebracht wurde, sah dieser ihn an und sagte: "Ein Leben für ein Leben, und wenn ich sterben sollte, dann tötet ihn, wie er mich getötet hat, und wenn ich überlebe, werde ich sehen, wie ich über ihn entscheiden werde." Ibn Muldscham (l.) sagte: „Bei Allah, ich habe sein Leben für tausend erkauft, und ich habe für tausend (Leben) einen Anschlag auf ihn verübt, und wenn er mich verraten hat, dann möge Allah ihn zerstören". „Feind Allahs", schrie Umm Kulthum, „du hast den Fürsten der Gläubigen (a.) getötet", und er (Ibn Muldscham, l.) antwortete: „Ich habe (nur) deinen Vater getötet", und sie rief: "Du Feind Allahs, ich hoffe, dass es kein Unglück für ihn bedeutet." „Ich sehe", sagte Ibn Muldscham (l.), „dass du nur um 'Ali weinst. In der Tat, bei Allah, ich schlug ihn nieder. Wenn ich unter die Leute des Landes aufgeteilt worden wäre, dann hätte ich sie zerstört." Dann wurde er von ihm (I-mam 'Ali, a.) weggebracht, während die Leute am liebsten ihn wie reißende Tiere zerfleischt hätten. Sie schrieen: „Du Feind Allahs, was hast du getan? Du hast die Ummah Muhammads (s.) vernichtet, und du hast den Besten der Menschen getötet. " Er schwieg und sprach nicht. Er wurde ins Gefängnis gebracht, und die Leute gingen zum Fürsten der Gläubigen (a.) und sagten: „ O Fürst der Gläubigen, gib uns den Befehl über den Feind Allahs, denn er hat die Ummah vernichtet und die Religion verdorben." „Wenn ich überlebe", sagte der Fürst der Gläubigen (a.), „werde ich sehen, was ich mit ihm machen werde. Doch wenn ich sterbe, dann macht mit ihm, wie der Prophet (s.) mit einem Mörder verfahren ist. Tötet ihn und verbrennt ihn danach im Feuer. "1 Als der Fürst der Gläubigen (a.) starb, weinte seine Familie um ihn, und als sie sein Begräbnis beendet hatten, setzte sich al-Hassan (a.) nieder und befahl, dass Ibn Muldscham (l.) zu ihm gebracht werden solle. Er wurde zu ihm gebracht, und als er vor ihm stand, sagte al-Hassan (a.) : „Du Feind Allahs, du hast den Fürsten der Gläubigen getötet und die Verdorbenheit der Religion vergrößert", dann ließ er ihn köpfen. Umm Haitham bint al-Aswad al-Nacha'iyya bat darum, dass ihr seine Leiche überlassen werde, damit sie für deren Verbrennung sorgen könne, und er (Imam Hassan, a.) gab sie ihr, und sie verbrannte sie im Feuer.2

Es ist weit davon entfernt, das der Imam so etwas gesagt haben kann, und die meisten Hadith-Sammler widersprachen dieser Aussage und meinten, dass er (Imam 'Ali) das Verbrennen verbot und (auch) dass er (Ibn Muldscham, l.) damit bestraft wird.

Siehe vorhergehende Fußnote

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Ein Dichter sagte über die Sache mit Qatam und die Ermordung des Fürsten der Gläubigen (a.) folgendes: „Ich habe nie eine von einem Ehrwürdigen geleistete Brautgabe gesehen wie die der Qatam, sei (der Mann) nun reich oder mittellos. (Sie betrug) dreitausend Dirham, einen Sklaven und einen Diener, und den Schwerthieb gegen Ali mit einem scharfen Schwert. Nie gab es eine teurere Brautgabe als (die Ermordung von) 'Ali, und keine vernichtende Tat war vernichtender als die von Ibn Muldscham."

Was die beiden Männer betrifft, die mit Ibn Muldscham (l.) darüber übereingekommen waren, Muawiya und 'Amr ibn 'As zu töten, so attackierte der eine Mua-wiya, während dieser Ruku' (im Gebet) machte. Doch traf sein Schwerthieb sein Gesäß, und so wurde er (vor seinen Folgen) bewahrt. Er wurde ergriffen und sofort getötet.

Was den anderen angeht, so (ging er), um (seine Mission) 'Amr (zu töten) an jener Nacht (zu erfüllen), jedoch fühlte sich 'Amr krank und hatte einen Mann als seinen Vertreter geschickt, um mit den Leuten zu beten; und der nannte sich Charidscha ibn Abi Habiba al-Amiri. Er traf ihn mit seinem Schwert und dachte, dass es 'Amr war. Er wurde gefasst und zu 'Amr gebracht, der ihn tötete. Charidscha starb am zweiten Tag.

Berichte über den Ort des Grabes des Fürsten der Gläubigen (a.) und Erklärung der Umstände seines Begräbnisses

'Abbad ibn Ya'qub al-Rawadschini überlieferte: Hayyan ibn 'Ali al-Anazi erzählte uns: Ein Gefolgsmann (mawla) von 'Ali ibn Abi Talib (a.) sagte mir: Als der Fürst der Gläubigen (a.) dem Tode nahe war, sagte er zu al-Hassan und al-Hussain (a.): , Wenn ich sterbe, legt mich auf eine Bahre, dann nehmt mich herunter und tragt mich am Ende der Bahre, ihr beide werdet den vorderen Teil davon schützen. Dann bringt mich nach al-Ghariyyayn. Ihr beide werdet einen weißen, vor Licht strahlenden Felsen sehen. Grabt dort, dort werdet ihr einen Schild finden, begrabt mich darin." Als er starb, trugen wir ihn hinaus und begannen, ihn am hinteren Teil der Bahre zu tragen, während wir den vorderen Teil schützten. Wir hörten ein Dröhnen und Rascheln, bis wir nach al-Ghariyyayn kamen, und da sahen wir einen weißen Felsen, der vor Licht erstrahlte. Wir gruben dort, und da war ein Schild, auf dem geschrieben stand: „Dies ist eines der Dinge, die Nuh (a.) für 'Ali ibn Abi Talib (a.) aufbewahrt hat." Wir bestatteten ihn dort und gingen fort. Wir waren glücklich über die Ehrung, die Allah dem Fürsten der Gläubigen (a.) zuteil werden ließ. Eine Gruppe der Schi 'a folgte uns, aber sie waren nicht bei dem Gebet für ihn anwesend gewesen. Wir berichteten ihnen, was geschehen war und von der Ehrung, die Allah, Der Allmächtige, dem Fürsten der Gläubigen erwiesen

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hatte. Sie sagten, dass sie auch gerne das sehen würden, was wir gesehen hatten. Wir sagten ihnen: 'Der Platz ist seinem Vermächtnis gemäß verborgen worden.' Sie gingen los, kehrten zurück und berichteten, dass sie zwar gegraben, aber nichts gefunden hatten."

Muhammad ibn 'Umara berichtete: Dschabir ibn Yazid al-Dschu'fi sagte zu mir: „Ich fragte Abu Dschafar Muhammad ibn 'Ali al-Baqir, wo der Fürst der Gläubigen (a.) begraben sei. Er sagte: „Er wurde in der Nähe von al-Ghariyyayn begraben. Er wurde noch vor der Morgendämmerung begraben. Al-Hassan, al-Hussain (a.) und Muhammad, die Söhne 'Alis, sowie 'Abdullah ibn Dscha far (r.) gingen in das Grab hinein."

Ya'qub ibn Yazid berichtete von Ibn Abi 'Umair, von seinen Männern: „Al-Hussain ibn 'Ali (a.) wurde gefragt: 'Wo habt ihr den Fürsten der Gläubigen (a.) begraben?', 'Wir gingen mit ihm in der Nacht an der Moschee von al-Asch'ath vorbei, bis wir mit ihm an die Hinterseite neben al-Ghariyyayn kamen und bestatteten ihn dort.'"

Muhammad ibn Zakariyya berichtete: 'Abdullah ibn Muhammad sagte uns von Ibn A'ischa, der sagte: 'Abdullah ibn Hazim berichtete mir: „Wir gingen eines Tages mit al-Raschid von Kufa aus auf die Jagd. Wir kamen in die Region von al-Ghariyyayn und al-Thawiyya und sahen einige Gazellen. Wir schickten die Jagdfalken und -hunde auf sie los. Sie verfolgten sie eine Stunde lang, doch die Gazellen flüchteten auf einen Hügel. Sie hörten auf, sie zu jagen; die Falken flogen zum Boden hinab, und die Hunde kehrten zurück. Al-Raschid wunderte sich darüber, dann kamen die Gazellen den Hügel hinab, auch die Falken und die Hunde. Da kehrten die Gazellen zum Hügel zurück, und die Falken und Hunde gingen wieder weg von ihnen, und das wiederholte sich dreimal. Da sagte Harun al-Raschid: "Rennt los und bringt mir den, den ihr dort trefft", und wir brachten einen alten Mann zu ihm von den Banu Asad. „Sage mir, was es mit diesem Hügel auf sich hat", sagte Harun al-Raschid. „Wenn du mir Sicherheit garantierst, dann werde ich es dir berichten", antwortete er. „Du hast das Versprechen und den Bund Allahs ", sagte (Harun al-Raschid), „ dass ich nicht wütend auf dich sein oder dir Schaden zufügen werde." Da sagte der alte Mann: „Mein Vater berichtete mir von seinen Vorvätern, dass sie zu sagen pflegten, dass sich auf diesem Hügel das Grab von 'Ali ibn Abi Talib (a.) befinde, und dass Allah es zu einem Heiligtum gemacht habe, so dass alles (und jeder), der dort Zuflucht sucht, sicher ist." Harun stieg hinab und rief nach Wasser. Dann vollzog er die rituelle Reinigung (wudhu') und betete beim Hügel. Er rieb sich mit dem Sand (des Hügels) ein und begann zu weinen. Dann gingen wir fort." Muhammad bin 'A 'ischa sagte: „Mein Herz konnte das nicht akzeptieren, und einige Tage später vollzog ich die Pilgerfahrt nach Mekka. Dort traf ich Yasir, einen von al-Raschids Männern. Er pflegte mit uns zu sitzen. Als wir die Umkreisung der Kaaba (tawwaf) beendet hatten, ging das Ge-

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spräch weiter, bis er sagte: „Al-Raschid sagte mir eines Nachts, als wir aus Mekka gekommen waren und in Kufa Halt machten: 'Yasir, sage Isa ibn Dscha Jar, dass er (mit mir) losreiten soll.' Und sie ritten los, und ich ritt mit ihnen, bis wir nach al-Ghariyyayn kamen. 'Isa legte sich nieder und schlief ein. Aber al-Raschid ging zum Hügel und betete dort, und immer, wenn er zwei Rak'at gebetet hatte, sprach er ein Bittgebet (Du 'a), weinte und rieb sich mit dem Sand des Hügels ein, dann sagte er: 'O Cousin, bei Allah, ich kenne deine Vorzüge und deinen Vorzug (im Islam). Bei Allah, du hast in meiner Versammlung gesessen, als ich da war, und du warst, wie du warst, aber deine Nachkommen fügen mir Schaden zu und stellen sich gegen mich.' Danach stand er auf und betete, dann wiederholte er diese Worte laut und weinte, bis es Mitternacht war. Dann sagte er : 'Yasir, wecke 'Isa auf,' und ich weckte ihn, und er sagte zu diesem: "Isa, wach auf und bete am Grabe deines Cousins. "Welcher Cousin vom mir ist das?', fragte 'Isa. Er sagte: 'Das ist das Grab von 'Ali ibn Abi Talib,' antwortete er. Dann verrichtete 'Isa seine rituelle Waschung und stand auf zum Gebet. Er hörte damit nicht auf, bis die Morgendämmerung heraufzog. Dann sagte ich : 'Fürst der Gläubigen, es ist Morgen geworden. ' So ritten wir fort und kehrten nach Kufa zurück."

Imam 'Ali (a.), seine Vorzüge, seine ruhmreiche Taten, das, was von seinen Weisheiten und Ermahnungen bewahrt worden war, seine überlieferten Wundertaten, seine Rechtsurteile und Erläuterungen

Berichte über den Vorrang, den sein Glaube an Allah und den Gesandten Allahs (s.) hatte sowie die Tatsache, dass er der Erste aller männlichen (religiös) Erwachsenen1 war

Abu al-Dschaisch al-Zafar berichtete von ibn Muhammad al-Balchi, welcher berichtete: Abu Bakr Muhammad ibn Ahmad ibn Abi al-Thaldsch sagte uns: Abu al-Hassan Ahmad ibn al-Qasim al-Barqi sagte: 'Abd-al-Rahman ibn Salih al-Azdi erzählte mir: Said ibn Chaschima berichtete uns: Asad ibn 'Ubaida sagte zu uns von Yahya ibn 'Afif ibn Qais, von seinem Vater: Ich saß mit al-Abbas ibn 'Abd-al-Mutallib (r.) in Mekka zusammen, noch bevor die Angelegenheit des Propheten (s.) bekannt geworden war. Da kam ein junger Mann und schaute in den Himmel, als die Sonne höher stieg. Dann wandte er sich in Richtung Kaaba und betete. Dann kam ein Junge und stellte sich an seine rechte Seite. Dann kam eine Frau und stellte sich hinter die beiden. Der junge Mann beugte sich (wie Ruku' im Gebet), der Junge beugte sich, und (auch) die Frau. Dann erhob sich der junge Mann, und Mukallafin

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(auch) die anderen beiden erhoben sich, dann warf sich der junge Mann nieder, und (auch) die beiden (anderen) warfen sich nieder.: „'Abbas", sagte ich, „was für eine großartige Sache!" „Eine großartige Sache," antwortete al-Abbas, „weißt du denn, wer dieser junge Mann ist? Das ist Muhammad ibn 'Abdallah ibn 'Abd-al-Muttalib, mein Cousin, und weißt du, wer dieser Junge ist? Es ist 'Ali ibn Abi Talib, mein Cousin. Weißt du, wer diese Frau ist? Es ist Chadidscha bint Chuwailid. Dieser mein Cousin (d.h. Muhammad, s.) hat mir erzählt, dass sein Herr der Herr der Himmel und der Erde sei, Der ihm diese Religion befohlen hat, die er praktiziert. Nein, bei Allah, es gibt niemandem auf dieser Erde mit dieser Religion außer diesen dreien."

Abu Hafs 'Umar ibn Muhammad al-Sairafi berichtete : Muhammad ibn Ahmad ibn Abu al-Thaldsch berichtete mir von Ahmad ibn Muhammad al-Qasim al-Barqi von Abu Salih Sahl ibn Salih - es war etwa im Jahre 100 nach der Hidschra - welcher berichtete: Ich hörte Abu al-Mu'ammar 'Abbad ibn 'Abd-al-Samad sagen: Ich hörte, wie Anas ibn Malik sagte: Der Gesandte Allahs (s.) sagte: „Die Engel segneten mich und 'Ali für sieben Jahre, weil nur Ali und ich die Hände zum Himmel (erhoben) und das Zeugnis aussprachen, dass es keinen Gott außer Allahs gibt, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist."

Mit der gleichen Überlieferungskette von Ahmad ibn al-Qasim al-Barqi Ishaq sagte mir: Nuh ibn Qais berichtete mir: Sulaiman ibn 'Ali al-Haschimi Abu Faima sagte zu uns: Ich hörte Mu'adha al-Adawiyya sagte: Jch hörte 'Ali ibn Abi Talib (a.) auf der Kanzel (Minbar) in Basra sagen: „Ich bin der größere Aufrichtige (al-Siddiq al-Akbar), ich habe geglaubt, bevor Abu Bakr glaubte, und ich wurde Muslim, bevor er Muslim wurde.1"

Abu Nasr Muhammad ibn al-Hussain al-Muqri al-Basri al-Sairawani berichtete: Abu Bakr Muhammad ibn Abi Thaldsch berichtete mir: Abu Muhammad al-Naufali berichtete mir von Muhammad ibn 'Abd-al-Hamid, von 'Umar ibn 'Abd-al-Ghiffar al-Faqimi, welcher sagte: Ibrahim ibn Hayyan, von Abu Abdullah, dem Gefolgsmann der Abu Haschim, von Abu Suchaila, (welcher berichtete): „ 'Ammar und ich traten die Große Pilgerfahrt (Hadsch) an. Wir hielten bei Abu Dharrs (r.) Haus an und blieben drei Tage bei ihm. Als es für uns Zeit zum Außruch wurde, sagte ich zu ihm: „Abu Dharr, wir sehen, dass nichts als Verwirrung die Leute erfasst hat, was meinst du dazu?" Er sagte: „Halte dich an das Buch Allahs und an 'Ali ibn Abi Talib (a.), dann bezeuge den Gesandten Allahs (s.), welcher sagte: „ 'Ali war der erste, der an mich glaubte und wird der erste sein, der mir am Tage der Auferstehung die Hand reichen wird. Er ist der größere Wahrhaftige (al-Siddiq al-Akbar), der Unterscheider zwischen Wahr und Falsch. Er ist der Fürst der Gläubigen, und das Geld ist der Führer des Unrechts."

Viele Muslime bezeichnen Abu Bakr als „al-Siddiq", obwohl dieser Titel Imam 'Ali (a.) zusteht, Anm. d. Übers.

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Scheich al-Mufid (r.) sagte (dazu)1: Die Berichte mit dieser Bedeutung sind zahlreich und die Zeugnisse (darüber) umfangreich. Darunter ist die Aussage von Chu-zaima ibn Thabit al-Ansari (r.), der Mann, der zwei Zeugnisse abgab, in denen er mir berichtete durch Abu 'Abdullah Muhammad ibn 'Imran al-Marzubani von Muhammad ibn 'Abbas: Muhammad ibn Yazid al-Nahwi rezitierte uns von Ibn 'Alscha (die Worte von) al-Chuzaima ibn Thabit al-Ansari (a.): „Ich habe nie gedacht, dass diese Sache den Klan der Banu Haschim ausschließen würde, und dann auch Abu al-Hassan (Imam 'Ali, a.) . War er nicht der Erste, der mit ihrer Qibla2 betete, und der Wissendste von dem Leuten in Überlieferungen und Lebenspraxis? (War er nicht) der letzte Mann, der sich dem Propheten verpflichtete und der von Dschibrif (a.) bei der Leichenwaschung und Einkleidung ins Grabgewand Hilfe bekam? Er hat das, womit andere nicht ausgezeichnet werden, und unter den Leuten ist nicht derart Gutes, was an ihm ist. Was ist es, das euch veranlasst, ihn abzulehnen, denn wir kennen ihn? Doch sind eure Treueide der größte Betrug."

Berichte über seine außergewöhnlichen Verdienste (und seine Überlegenheit) über alle im Wissen

Abu al-Hassan Muhammad ibn Dscha'far al-Tamimi al-Nahwi informierte mich: Muhammad ibn al-Qaim al-Muharibi al-Bazzaz berichtete mir: Haschim ibn Yunis al-Nahschali berichtete uns: Aldh ibn Habib berichtete uns von Abu al-Sabbah al-Kinani, von Muhammad ibn 'Abdurrahman al-Sulami, von seinem Vater, von Tkrima, von Ibn 'Abbas, welcher berichtete: Der Gesandte Allahs (s.) (sagte): „ 'Ali ibn Abi Talib (a.) ist der Wissendste von meiner Ummah und der Fähigste im Erteilen von Richtsprüchen nach mir in dem, worin sie4 uneins sind."

Abu Bakr Muhammad ibn 'Umar al-Dschi'abi berichtete mir: Ahmad ibn 'Isa Abu Dscha'far al-'Idschli berichtete uns: Ismall ibn 'Abdullah ibn Chalid erzählte uns: 'Ubaidullah ibn 'Umar sagte zu uns: 'Abdullah ibn Muhammad ibn 'Aqil berichtete uns von Hamza ibn Abi Said al-Chudri, von seinem Vater: Ich hörte den Gesandten Allahs (s.) sagen: „Ich bin die Stadt des Wissens, und 'Ali ist das Tor zu ihr. Wer das Wissen begehrt, der soll es von 'Ali (a.) erwerben."

Abu Bakr Muhammad ibn 'Umar al-Dschi'abi berichtete mir: Yusuf ibn al-Hakam al-Hannat berichtete uns, Dawud ibn Raschid sagte zu uns: Salama ibn Salih al-Ahmar erzählte uns von 'Abd al-Malik ibn 'Abdurrahman, von al-Asch'ath ibn

Es war damals üblich eigene Kommentare des Autors in der dritten Person wiederzugeben. Gemeint ist die Gebetsrichtung der Muslime, Anm. d. Über Der Erzengel Gabriel

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Gemeint sind die Menschen allgemein, Anm. d. Übers.

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Taliq, welcher sagte: Ich hörte al-Hassan al-Arani von Murra berichten, von 'Abdullah ibn Massud, der sagte: Der Gesandte Allahs (s.) rief 'Ali (a.) und ging mit ihm weg. Als er zu uns zurückkam, fragten wir ihn: „ Was ist es, womit er sich an dich gebunden hat?" Er antwortete: „Er lehrte mich tausend Tore des Wissens, und er öffnete von jeder dieser Tore tausend weitere Türen."

Abu Bakr Muhammad ibn al-Muzaffar al-Bazzaz berichtete mir: Abu Malik Kuthayyir ibn Yahya sagte: Abu Dscha'far Muhammad ibn Abu al-Sirri erzählte uns: Ahmad ibn 'Abdullah ibn Yunus berichtete uns von Said al-Kinani, von al-Asbagh ibn Nubata: Als dem Fürsten der Gläubigen (a.) der Treueid als Kalif1 geleistet wurde, ging er zur Moschee, wobei er den Turban des Gesandten Allah (s.) und dessen Gewand trug. Er bestieg die Kanzel (Minbar), lobte und pries Allah, gab (den Leuten) Ermahnungen und Warnungen, dann setzte er sich in feste Positur, faltete seine Finger ineinander und legte sie unter seinen Nabel, dann sagte er: „ Oh Versammlung der Menschen, fragt mich, bevor ihr mich verliert. Fragt mich, denn ich habe das Wissen der Früheren und der Späteren. Wenn das Kissen (auf dem ein Richter sitzt) für mich ausgebreitet werden würde (um darauf zu sitzen), dann würde ich zwischen den Leuten der Tora gemäß ihrer Tora richten, zwischen den Leuten des Evangeliums gemäß ihres Evangeliums, zwischen den Leuten der Psalmen (Hz. Dawuds, a.) nach ihren Psalmen und zwischen den Leuten des Furqan („Unterscheidung", d.h. Qur'an) gemäß ihres Furqan. So dass jedes dieser Bücher erfüllt werden und sagen würde: 'Oh Allah, wahrlich, 'Ali hat durch Deinen Beschluss geurteilt.' Bei Allah, ich kenne den Qur 'an und seine Auslegung (ta wiil) besser als jeder, der behauptet, darüber Wissen zu besitzen. Wenn es nicht wegen eines Verses im Buch Allahs, Des Erhabenen wäre, dann könnte ich euch sagen, was bis zum Tage der Auferstehung geschehen würde." Dann sagte er: „Fragt mich, bevor ihr mich verliert, denn bei Dem, Der das Saatkorn aufspaltete und den Geist (der Seele) erschuf, wenn ihr mich nach Vers um Vers (des Qur'an) fragt, dann werde ich euch über die Zeit seiner Herabsendung informieren, warum er herabgesandt wurde, ich werde euch Auskunft geben über den aufhebenden (Vers) sowie über den aufgehobenen, über seine speziellen und allgemeinen Aspekte, über die eindeutigen (muhkamat) und die mehrdeutigen (mutaschabihat), über die mekkanischen und die medinensischen (Verse). Bei Allah, es gibt keine Gruppe, die irreführen oder rechtleiten kann bis zum Tage der Auferstehung, ohne dass ich ihren Führer kennen würde, denjenigen, der sie vorantreibt und den, der sie vorwärts drängt."

Derartige Beispiele von solchen Berichten sind sehr zahlreich, doch würden sie den Rahmen dieses Buches sprengen.

Als er vom Volk zum vierten Kalifen gewählt wurde, Anm. d. Übers.

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Berichte über seine herausragenden Verdienste, möge der Segen Allahs auf ihm sein

Abu Bakr Muhammad ibn Muzaffar al-Bazzaz berichtete mir: 'Umar ibn 'Abdullah ibn 'Imran erzählte uns: Ahmad ibn Baschir berichtete uns: 'Abdullah ibn Musa, von Qais, von Abu Harun, der berichtete: „Ich ging zu Abu Said al-Chudri und fragte ihn, ob er bei der Schlacht von Badr war. 'Ja', antwortete er, 'an jenem Tage hörte ich den Gesandte Allahs (s.) zu Fatima (a.) sagen, als sie an jenem Tage weinend zu ihm kam und sagte: 'Oh Gesandter Allahs, die Frauen der Qu-raisch schmähen mich wegen der Armut 'Alis.' 'Fatima', sagte der Prophet (s.) zu ihr, 'bist du nicht damit zufrieden, dass ich dich mit dem allerersten und wissendsten Muslim verheiratet habe? Wahrlich, Allah, Der Erhabene, betrachtete die Erdenbewohner eingehend, dann erwählte er aus ihnen deinen Vater und machte ihn zu einem Propheten, dann blickte er ein zweites Mal auf sie und erwählte deinen Gatten aus ihnen und machte ihn zum Testamentsvollstrecker (wasi). Allah offenbarte mir, dass ich dich mit ihm verheiraten soll. Weißt du nicht, o Fatima, dass dein Ehemann dadurch, dass Allah dich geehrt hat, der Langmütigste und der Wissendste ist sowie der Erste, der den Islam angenommen hat?' Da lachte Fatima (a.) freute sich. Da sagte der Gesandte Allahs (s.) zu ihr: 'Fatima, 'Ali (a.) hat acht Backenzähne, niemand vor oder nach ihm hat so etwas. Er ist mein Bruder im Diesseits und im Jenseits, und kein anderer Mensch hat diesen (Rang). Du, Fatima, die Herrin der Frauen im Paradies, bist seine Frau. Die Enkel der Barmherzigkeit (Hassan und Hussain, a.) sind meine Enkel und seine Söhne. Sein Bruder1 wird mit Flügeln im Himmel geschmückt und mit den Engeln fliegen, wohin auch immer er will. Er (Imam 'Ali, a.) besitzt das Wissen der Früheren und der Späteren, und er war der Erste, der an mich geglaubt hatte, und er wird der Letzte unter den Menschen sein, der mich sieht. Er ist mein Testamentsvollstrecker und der Erbe (warith) (aller) Testamentsvollstrecker'."

Scheich al-Mufid (r.) sagte: Ich habe (den folgenden Bericht) im Buch Abu Dscha'fars Muhammad ibn al-Abbas Al-Radhi gefunden, welcher sagte: Muhammad ibn Chalid berichtete uns: Ibrahim ibn 'Abdullah erzählte uns: Muhammad ibn Sulaiman al-Dailami sagte zu uns von Dschabir ibn Yazid al-Dschu'fi, von 'Adi ibn Hakim 'Abdullah ibn al-Abbas: „(Wir), die Ahl-al-Bait, haben sieben Eigenschaften, die keiner der übrigen Leute hat: Der Prophet (s.) ist von uns, von uns kam sein Testamentsvollstrecker (wasi), der Beste dieser Ummah nach ihm, 'Ali ibn Abi Talib (a.); von uns ist Hamza, der Löwe Allahs und der Löwe des Gesandten Allahs und der Herr der Märtyrer, und von uns ist Dscha far ibn Abi Talib, der mit den Flügeln Geschmückte, mit denen er im Paradies fliegt, wohin er will. Von uns sind die beiden Enkel dieser Ummah und die beiden Herren der

Damit Dscha'far ibn Abi Talib gemeint, der die Hidschra angeführt hatte. Er heißt auch Dsch'far al-Tayyar (der Fliegende), Anm. d. Übers.

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jungen Männer im Paradies, al-Hassan und al-Hussain (a.) . Von uns ist (auch)

der Qa 'im (der das Imamat für den Rest der aller Zeiten übernehmen wird) aus der Familie von Muhammad (s.), durch den Allah Seinen Propheten geehrt hat. Von uns kam der, dem die Hilfe Allahs zuteil wurde (al-Mansur)."

Muhammad ibn Aiman berichtete von Abu Hazim, den Gefolgsmann (mawla) von Ibn Abbas: Der Gesandte Allahs (s.) sagte zu 'Ali ibn Abi Talib (a.): „Ali, du wirst in Streitigkeiten verwickelt werden, aber du wirst durch sieben Besonderheiten (die Streitigkeiten) besiegen, die niemand anders hat: Du bist mit mir zusammen der Erste, der geglaubt hat, der Größte von ihnen im Kampf, der Wissendste von ihnen in den Schlachten (ayyam) um Allahs Willen, der Treuste im Hinblick auf den Bund mit Allah, der Gütigste gegen die Untertanen, der zur Gleichbehandlung Fähigste, und der Vortrefflichste bei Allah."

Berichte wie dieser und in diesem Sinne, sind den Sunniten und Schiiten wohlbekannt, so dass es nicht nötig ist, sie mit Erklärungen zu lang zu machen. Selbst wenn es nur dieses (folgende) Hadith von dem Vogel und dem Worte des Propheten (s.) wäre, das verbreitet wurde, so würde es genügen, zu zeigen, dass er (Imam 'Ali, a.) das (nach dem Propheten, s.) liebenswerteste Geschöpf bei Allah war, der am meisten (von Allah) Belohnte, der Nächste (zu Allah) und der, mit den hervorragendsten Taten: (Der Prophet sagte): „ O Allah, bringe mir das Geschöpf, das du am meisten liebst, um diesen Vogel mit mir zu essen ", und da kam der Fürst der Gläubigen (a.).

(Ähnlich ist es mit) der Aussage von Dschabir ibn 'Abdallah al-Ansari, als er über den Fürsten der Gläubigen befragt wurde. Er sagte: „Das ist der beste Mensch, (so dass) nur ein Ungläubiger über den klaren Beweis Zweifel haben kann." Dschabir hatte dieses in einer Überlieferung mit einer ununterbrochenen Überlieferungskette unterstützt, und sie ist bei den Hadith-Sammlern (ahl-al-naql) wohlbekannt. Diese Beweise für die Tatsache, dass der Fürst der Gläubigen (a.) der Beste der Menschen nach dem Gesandten Allahs (s.) war, unterstützen einander. Wenn es unser Ziel wäre, das zu beweisen, dann müssten wir ein gesondertes Buch darüber schreiben. Was wir an Berichten niedergeschrieben haben, ist ausreichend für die Zusammenfassung, die wir bezweckten und in diesem Buch an einen geeigneten Platz gesetzt haben.

Gemeint ist der in die Verborgenheit entschwundene und erwartete zwölfte Imam, Imam Mahdi (a.), Anm. d. Übers.

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Berichte über die Liebe zu ihm (a.), die ein Zeichen des Glaubens ist, und Hass gegen ihn, der ein Zeichen für Heuchelei ist

Abu Bakr Muhammad ibn 'Umar, bekannt als Ibn al-Dschi'abi al-Hafiz, berichtete: Muhammad ibn Sahl ibn al-Hassan erzählte uns: Ahmad ibn 'Umar al-Dihqan berichtete uns: Muhammad ibn Kathir sagte zu uns: Ismail ibn Muslim berichtete uns: Al-A'masch sagte uns von 'Adi ibn Thabit, von Zirr ibn Hubaisch, der berichtete: Ich sah den Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) auf der Kanzel und hörte ihn sagten: „Bei Dem, Der das Saatkorn sprießen ließ und die Seele in Existenz brachte, der Prophet versprach mir: 'Nur der Gläubige wird dich lieben, und nur der Heuchler wird dich hassen.'"

Abu 'Abdullah Muhammad ibn 'Imran al-Marzubani berichtete: 'Abdullah ibn Muhammad ibn 'Abd-al-Aziz al-Baghawi berichtete: uns: 'Ubaidullah ibn 'Umar al-Qawariri erzählte uns: DschaTar ibn Sulaiman sagte zu uns: Al-Nadhr ibn Hamid sagte uns von Abu al-Dscharud, von al-Harith al-Hamdani, welcher sagte: „Ich sah 'Ali (a.). Eines Tages kam er und stieg auf die Kanzel, lobte und pries Allah, dann sagte er: 'Eine Bestimmung, die Allah, Der Erhabene, durch die Zunge des Propheten (s.) erlassen hat: 'Nur der Gläubige wird mich lieben, und nur der Heuchler wird mich hassen. Wer eine Lüge ersinnt, der wird zugrunde gehen. '"

Abu al-Hassan Muhammad ibn Muzaffar al-Bazzaz berichtete uns: Muhammad ibnYahya berichtete uns: Muhammad ibn Musa al-Barbari sagte zu uns: Chalaf ibn Salim erzählte uns: Waki' sagte zu uns: Al-A'masch sagte uns von 'Adi ibn Thabit, von Zirr ibn Hubaisch, von dem Fürsten der Gläubigen (a.), der sagte: „Der Prophet (s.) versprach mir: 'Nur ein Gläubiger wird dich lieben, und nur ein Heuchler wird dich hassen.'"

Berichte über ihn (a.) und seine Schia, welche die Erfolgreichen (fa izun) sein werden

Abu 'Abdillah Muhammad ibn 'Imran al-Marzubani erzählte uns: 'Ali ibn Muhammad ibn 'Abdillah al-Hafiz berichtete uns: 'Ali ibn al-Hussain ibn 'Ubaid al-Kufi sagte uns: Ismall ibn Aban, von Sa'd ibn Talib, von Dschabir ibn Yazid, von

Muhammad ibn 'Ali al-Baqir (a.) sagte: „ Umm Salama, die Frau des Propheten (s.), wurde nach 'Ali ibn Abi Talib (a.) gefragt, und sie sagte: 'Ich hörte den Ge-

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sandten Allahs (s.) sagen: 'Wahrlich, 'Ali und seine Schi'a1 sind die Erfolgreichen. '"

Abu 'Abdillah Muhammad ibn 'Imran berichtete uns: Ahmad ibn Muhammad al-Dschawhari sagte mir: Muhammad ibn Harun ibn 'Isa al-Haschimi berichtete mir: Tamim ibn Muhammad ibn al-Ala sagte zu uns: 'Abd al-Razzaq erzählte uns: Yahya ibn 'Ala, von Saad ibn Tarif, von al-Asbagh ibn Nubata, von 'Ali (a.): Der Gesandte Allahs (s.) sagte: „Allah, Der Erhabene, hat ein Rohr aus Rubin, niemand wird es bekommen außer unserer Schi 'a, und der Rest der Leute ist davon ausgeschlossen."

Abu 'Abdillah berichtete uns: 'Ali ibn Muhammad ibn 'Abdillah al-Hafiz erzählte mir: 'Ali ibn al-Hussain ibn 'Ubaid al-Kufi berichtete mir: Ismall ibn Aban berichtete mir von 'Amr ibn Huraith, von Dawud ibn al-Salil, von Anas ibn Malik: Der Gesandte Allahs sagte: „Siebzigtausend von meiner Ummah werden in das Paradies eintreten, ohne dass es irgendeine Abrechnung oder Strafe für sie geben wird." Dann wandte er sich zu 'Ali (a.) und sagte: „Sie sind deine Schi'a, und du stehst ihnen vor."

Abu 'Abdillah berichtete mir: Ahmad ibn 'Isa al-Karchi berichtete mir: Abu al-Ayna' Muhammad ibn al-Qasim berichtete mir: Muhammad ibn 'A'ischa erzählte mir, von Ismall ibn 'Amr al-Badschali: 'Umar ibn Musa berichtete mir von Zaid ibn 'Ali ibn al-Hussain, von seinem Vater, von seinem Großvater, von 'Ali (a.).

Er (Imam Ali, a.) sagte: „Ich klagte bei dem Gesandten Allahs (s.) über den Neid der Leute gegen mich, und er sagte: "Ali, die ersten vier, die ins Paradies eingehen werden, das sind ich, du, al-Hassan und al-Hussain. Unsere Nachkommen werden nach uns kommen, und unsere Lieben hinter unseren Nachkommen. Unsere Schi 'a wird zu unserer Rechten und zu unserer Linken sein.'"

Berichte über die Tatsache, dass die Liebe zu ihm2 ein Zeichen guter Herkunft bzw. sowie Feindschaft gegen ihn ein Zeichen schlechter Herkunft ist

Abu al-Dschaisch al-Muzaffar ibn Muhammad al-Balchi berichtete mir: Abu Bakr Muhammad ibn Ahmad Abi al-Thaldsch sagte zu uns: Dscha'far ibn Muhammad al-Alawi erzählte uns: Ahmad ibn 'Abd al-Mun'im berichtete uns: 'Abdullah ibn Muhammad al-Fazari, von Dscha'far ibn Muhammad, von seinem Vater (a.), von

Das arabische Wort „Schi'a" bedeutete Parteigänger bzw. Anhängerschaft Imam 'Ali, (a.)

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Dschabir ibn 'Abdillah al-Ansari, welcher berichtete: „Ich hörte den Gesandten Allahs (s.) zu 'Ali ibn Abi Talib (a.) sagen: 'O 'Ali soll ich dich erfreuen, dich beschenken, und dir eine frohe Botschaft bringen?' 'Gib mir (die) frohe Nachricht, o Gesandter Allahs', sagte 'Ali (a.). 'Du und ich', sagte (der Prophet), 'sind aus dem gleichen Stück Ton erschaffen worden. Etwas davon war übrig, und daraus erschuf Allah unsere Schi 'a. Am Tage der Auferstehung werden die Menschen mit ihren Namen gerufen werden, außer unsere Schi'a, denn die werden mit den Namen ihrer Väter gerufen werden aufgrund ihrer guten Herkunft.'"

Abu al-Dschaisch al-Muzaffar ibn Muhammad ibn Ahmad ibn Abi Thaldsch berichtete uns: Muhammad ibn Muslim al-Kufi berichtete uns: 'Ubaidullah ibn Ka-thir erzählte uns: Dscha'far ibn Muhammad ibn al-Hassan al-Zuhri erzählte uns: 'Ubaidullah ibn Musa überlieferte uns von Isra'il, von Abi Hussain, von 'Ikrima, von Ibn 'Abbas, von dem Gesandten Allahs (s.), welcher sagte: „Am Tage der Auferstehung werden alle Menschen mit den Namen ihrer Mütter gerufen werden, außer unserer Schi 'a, denn sie werden mit den Namen ihrer Väter gerufen werden wegen ihrer guten Herkunft."

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad al-Qummi berichtete uns: Abu 'Ali Muhammad ibn Hammam ibn Suhail al-Iskafi berichtete uns: Dscha'far ibn Muhammad ibn Malik sagte uns: Muhammad ibn Ni'ma al-Saluli sagte uns: 'Abdallah ibn al-Qasim sagte uns von 'Abdullah ibn Dschabala, von seinem Vater, welcher sagte: Ich hörte Dschabir ibn Abdillah ibn Hizan al-Ansari sagten: „Eines Tages waren wir, eine Gruppe der Ansar, bei dem Gesandten Allahs (s.): „ Gebt euren Kindern die Liebe zu 'Ali ibn Abi Talib ein, denn wer immer ihn liebt, der soll wissen, dass er rechtgeleitet ist, und wer immer ihn hasst, soll wissen, dass er im Irrtum ist."

Berichte des Gesandten Allahs (s.), wie er während seiner Lebenszeit 'Ali (a.) 'Fürst der Gläubigen' nannte

Abu al-Dschaisch Muzaffar ibn Muhammad al-Balchi berichtete mir. Abu Bakr Muhammad ibn Ahmad ibn Abi al-Thaldsch informierte mich: Al-Hussain ibn Ayyub berichtete mir von Muhammad ibn Ghalib, von 'Ali ibn al-Hussain, von al-Hassan ibn Mahbub, von Abu Hamza al-Thumali, von Abu Ishaq al-Sabi'i, von Baschir al Ghiffari, von Anas ibn Malik, welcher berichtete.

„Ich war ein Diener des Gesandten Allahs (s.). Eines Abends brachte Umm Habi-ba bint Abi Sufyan dem Gesandten Allahs (s.) Wasser, damit er die Gebetswaschung (wudhu') durchführen konnte. Er sagte zu mir: 'O Anas, in diesem Moment wird der Fürst der Gläubigen durch diese Tür zu dir kommen, der Beste der Sach-

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walter (wasiyyun), der Erste unter den Menschen, der den Islam annahm, der Wissendste und der Vorzüglichste unter ihnen.' 'O Allah, lasse ihn von meinem Stamm sein', erwiderte ich, und fast in diesem Moment trat 'Ali ibn Abi Talib durch die Tür, während der Gesandte Allahs (s.) seine Gebetswaschung durch-ßhrte. Der Gesandte Allahs (s.) spritzte das Wasser ins Gesicht des Fürsten der Gläubigen (a.) bis dessen Augen damit (mit dem Wasser) voll waren. 'O Gesandter Allahs', sagte 'Ali (a.),'„ist irgendeine Unreinheit auf mir?', und der Prophet (s.) sagte zu ihm: 'Es ist nur Gutes auf dir, du bist von mir, und ich bin von dir, du wirst an meiner Stelle die Regierungsgeschäfte führen, du wirst meine Schulden begleichen (d.h. meine Pflichten für mich ausführen), meinen Leichnam waschen und mich in meinem Grab bestatten. Du wirst (den Fragen) nach mir von den Leuten zuhören, und du wirst ihnen nach mir (den Islam) erklären. 'O Gesandter Allahs', sagte 'Ali (a.), 'hast du es ihnen denn nicht verkündet?', 'Doch'; erwiderte er, 'aber du sollst ihnen die Dinge klar machen, über die sie nach mir uneins sein werden.'"

Abu al-Dschaisch al-Muzaffar ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ahmad ibn Abi al-Thaldsch: Mein Großvater berichtete mir: 'Abdullah ibn Dahir berichtete uns: Abu Dahir ibn Yahya al-Ahmari al-Muqri berichtete mir von al-A'masch, von 'Abaya al-Asadi, von ibn 'Abbas: „Der Prophet (s.) sagte zu Umm Salama (r.): 'Höre und bezeuge, dass dieser 'Ali der Fürst der Gläubigen und der Herr der Testamentsvollstrecker ist.'"

Mit dieser Überlieferungskette, von Muhammad ibn Abi al-Thaldsch: Mein Großvater berichtete mir : 'Abd al-Salam ibn Salih berichtete uns: Yahya ibn al-Yaman erzählte uns: Sufyan al-Thawry berichtete uns von Abu al-Dschahhaf, von Mua-wiya ibn Thalaba: „Jemand sagte zu Abu Dharr (r.): 'Ernenne jemanden zum Testamentsvollstrecker', und er sagte; 'Ich habe schon einen Testamentsvollstrecker ernannt.' 'Wen?', und er sagte: 'Den Fürsten der Gläubigen.' ‘’Uthman?' 'Nein,' antwortete er (Abu Dharr, a.), 'sondern den Fürst der Gläubigen, 'Ali ibn Abi Talib (a.). Wahrlich, er ist der Dreh- und Angelpunkt der Welt, und der Herr dieser Ummah. Wenn ihr ihn verlieren würdet, dann würdet ihr die Erde und die (Menschen) darauf nicht kennen.'"

Der Bericht von Buraida ibn Chudhaib al-Aslami ist bekannt und berühmt unter den religiösen Gelehrten mit so vielen Überlieferungsketten, dass ihre vollständige Erläuterung zu lang wäre. Er berichtete: „Der Gesandte Allahs (s.) befahl mir, während ich der siebte in einer Gruppe von sieben (Personen) war, unter denen sich auch Abu Bakr, 'Umar, Talha und al-Zubair befanden: 'Grüßt 'Ali mit dem Titel „Amir al-Mu'minin (Fürst der Gläubigen)', und wir begrüßten ihn mit diesem Titel, solange der Gesandte Allahs (s.) unter uns lebte."

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Es gibt viele Beispiele wie diese Berichte, deren Niederschreiben zu weit führen würde, und Allah ist der Überbringer der Wahrheit. Was seine (Imam 'Alis, a.) zahlreichen hervorragenden Eigenschaften angeht, so sind sie so berühmt und so zuverlässig berichtet durch Überlieferung und durch den Konsensus der religiösen Gelehrten (idschma'), (was bedeutet,) dass sie nicht die Überlieferungsketten der Berichte benötigten; da sie so zahlreich sind, würde ihre Erläuterung das Buch zu lang machen. In unserer Niederschrift wird ein Auszug davon genügen, anstatt sie alle aufzulisten, in der Absicht, der wir dieses Buch zugrunde gelegt haben, so Allah will.

Die Zusammenkunft mit den Banu 'Abd al-Muttalib

Unter diesen ist der Bericht, (der davon handelt,) dass der Prophet (s.) seine eigene Familie und seine Stammesmitglieder am Anfang seiner Mission für den Islam versammelte. Er zeigte ihnen den Glauben und ersuchte sie um Hilfe gegen die Ungläubigen und die Feinde, und er garantierte ihnen dafür Ansehen in dieser Welt sowie Ehre und Lohn im Himmel, doch keiner von ihnen antwortete ihm, außer dem Fürsten der Gläubigen (a.). Deshalb garantierte er ihm die Verwirklichung der Brüderlichkeit, die Stellung seines Helfers (wazir) und seines Testamentsvollstreckers, seines Erbes und seines Nachfolgers, und er verkündete, dass er unweigerlich ins Paradies kommen würde. Dies wird im Bericht der (Zusammenkunft) des Hauses überlieferte (Hadith ad-Dar), über dessen Richtigkeit die Überlieferer übereinstimmen:

Als der Gesandte Allahs (s.) die Mitglieder der Banu 'Abd al-Muttalib im Hause Abi Talibs (r.) versammelte, waren sie etwas mehr oder weniger als vierzig Männer an jenem Tag, wie die Überlieferer berichteten. Er ließ ihnen ein Essen servieren aus dem Schenkel eines Schafs mit einem mudd1 Weizen und einem Sa'2 Milch. Jeder Mann von ihnen war bekannt dafür, dass er ein ganzes Lamm an einer Sitzung essen sowie ein Farq3 trinken konnte. Er (der Prophet, s.) beabsichtigte dadurch, dass er der Gruppe nur eine geringe Menge Essen und Getränken servierte, ihnen ein klares Zeichen zu bringen, indem er sie mit dem sättigte und ihren Durst stillte, was normalerweise nicht einmal einen von ihnen sättigen und seinen Durst löschen konnte. Dann ließ er ihnen (das Essen) servieren, und die Gruppe aß von dieser geringen (Menge), bis sie völlig satt waren, und was sie gegessen und getrunken hatten, war nicht deutlich geworden. Er verblüffte sie damit und verdeutlichte ihnen das Zeichen seines Prophetentums und das Anzeichen seiner Wahrhaftigkeit durch den Beweis Allahs, Des Erhabenen. Nachdem sie bis zu

entspricht 750 g (siehe „Adschwiba al-istifta'at" von As-Seyyid Ali Al-Hussain Al-Khamene'i altarabische Flüssigkeitseinheit farq: Flüssigkeitsmaß

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ihrer Sättigung gegessen und getrunken hatten, sagte er zu ihnen: „Banu 'Abd al-Muttalib, Allah hat mich zu der gesamten Schöpfung gesandt, und vor allem hat Er mich zu euch geschickt. Er (Allah) sagte: „ Und warne deine nächsten Verwandten..."1.

Ich rufe euch auf zwei Aussagen zu machen, die leicht für die Zunge, aber schwer auf der Waage (Allahs) sind. Durch diese könnt ihr die Führer der Araber und Nicht-Araber ('adscham) sein, und durch sie werden die Nationen sich euch unterwerfen. Ihr werdet durch sie ins Paradies eingehen, und durch sie werdet ihr vor dem Feuer gerettet werden. Es ist die Bezeugung, dass es keinen Gott außer Allah gibt, und dass ich der Gesandte Allahs bin. Wer immer mir in dieser Angelegenheit folgt und mir darin bei ihrer Ausführung hilft, wird mein Bruder, mein Testamentsvollstrecker, mein Helfer, mein Erbe und mein Stellvertreter (chalifa) nach mir."

Niemand von ihnen antwortete ihm, doch der Fürst der Gläubigen (Imam 'Ali, a.) berichtete (später): „Ich stand vor ihm unter ihnen auf. Zu jener Zeit war ich der Jüngste von ihnen und hatte die dünnsten Beine, und meine Augen waren entzündet. Ich sagte: 'O Gesandter Allahs, ich werde dir helfen!' 'Setz dich', sagte er zu mir. Dann wiederholte er ein zweites Mal, was er zu den Leuten gesagt hatte, und sie schwiegen (wiederum). Ich stand auf und sagte das, was ich zuerst gesagt hatte, und (wieder) sagte er, dass ich mich setzen solle. Dann wiederholte er seine Aussage zu den Leuten ein drittes Mal, und (abermals) sprach niemand von ihnen auch nur ein Wort. Ich erhob mich (wiederum) und sagte: 'Ich werde dir in dieser Sache helfen, o Gesandter Allahs.' Er sagte: 'Setz dich nieder. Du bist mein Bruder, mein Testamentsvollstrecker, mein Helfer (wazir), mein Erbe und nach mir mein Nachfolger (chalifa). Die Leute standen auf und sagten zu Abi Talib: 'Heute gratulieren wir dir, dass du in die Religion deines Neffen eingetreten bist, der deinen Sohn zum Führer über dich gemacht hat2.'"

Diese herausragende Stellung ist allein dem Fürsten der Gläubigen (a.) vorbehalten, und niemand von den ersten Muhadschirun3 und den Ansar4 hatten daran Anteil, noch sonst irgendjemand von den Leuten des Islam. Niemand sonst ist ihm an Verdiensten gleich, nicht einmal annähernd. In den Berichten über ihn (a.) wird gezeigt, dass der Prophet (s.) durch ihn seine Botschaft verkünden, seine Mission offenlegen und die Wahrheit des Islam verkünden konnte.

1 Heiliger Qur'an, 26 / 214

Letztere Aussage war eine Verhöhnung des Propheten durch seine Angehörigen, die sich darüber lustig machten, dass ein Jüngerer über einen Älteren gestellt werden sollte, Anm. d. Übers.

Muhadschirun: Die „Auswandernden", d.h. diejenigen unter den Muslimen, die von Mekka nach Medina ausgewandert sind, d.h. die Hidschra gemacht haben (Anm. d. Übers.).

Ansar. „Helfer", diejenigen der Muslime in Medina, die die aus Mekka ausgewanderten Muslime (Muhadschirun) aufnahmen und sie versorgten (Anm. d. Übers.)

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Wenn er nicht gewesen wäre, dann wäre die Religion nicht gefestigt, das göttliche Gesetz (Scharia) nicht begründet und die Einladung zum Islam (da'wa) nicht erfolgt worden. Er (a.) war der Helfer des Islam, der Unterstützer desjenigen, der um Allahs willen (zum Islam) einlud. Dadurch, dass er dem Propheten der Rechtleitung (s.) die Hilfe garantierte, vollendete er (für den Propheten), was dieser wollte. Darin liegt so ein Verdienst, den nicht (einmal) die Berge aufwiegen können, noch sind alle (anderen) Tugenden ihm an Position und Rang gleich.

Die Umstände der Auswanderung des Propheten (s.) aus Mekka

Ein anderes Beispiel (dafür) ist (die Begebenheit), als der Prophet (s.) nach dem Beschluss der Stammesoberhäupter der Quraisch, ihn zu töten, die Auswanderung befahl. Er (Imam Ali, a.) wäre nicht in der Lage gewesen, ihre Pläne zu durchkreuzen, wenn er Mekka verlassen hätte. Er wollte seine (des Propheten) Abreise geheimhalten und die Information (über die Auswanderung) von ihnen verbergen, damit dieser seine Abreise in Sicherheit vor ihnen antreten konnte. Er (der Prophet, s.) teilte dies dem Fürsten der Gläubigen (a.) mit und befahl ihm, es geheimzuhalten. Er gab ihm den Auftrag, ihn zu schützen, indem er in seinem (d.h. des Propheten) Bett übernachten solle, damit sie (die Quraisch) nicht wissen würden, dass er es sein würde, der im Bett des Propheten schlafen würde, und damit sie annehmen sollten, dass es der Prophet sei, der dort schlief, wie er es in den vorhergehenden Nächten getan hatte. Der Fürst der Gläubigen (a.) übergab sein Leben Allah, Dem Erhabenen, in Gehorsam Ihm gegenüber im Austausch gegen das des Propheten (s.), um ihn vor dem Plan der Feinde zu retten und ihm so Sicherheit und Überleben zu garantieren und um ihm damit den Weg zu seinem Ziel zu ebnen, (die Leute) zum Glauben einzuladen, die Religion zu etablieren und das göttliche Gesetz (Scharia) zu veröffentlichen. So übernachtete er (a.) im Bett des Gesandten Allahs (s.), mit dessen Gewand bekleidet. Die Leute, die den Plan verfolgten, den Propheten (s.) zu töten, kamen zu ihm und umzingelten ihn, und sie waren bewaffnet. Sie warteten die Morgendämmerung ab, damit sie ihn offen töten konnten, so dass sein Blut so ausfließen würde, damit die Banu Haschim sehen sollten, dass seine Mörder von allen Stämmen (der Quraisch) stammten. Dann wäre es ihnen nicht möglich gewesen, ihn zu rächen, da jeder an seinem Blut(-vergießen) einen Anteil haben würde. Jedem Stamm bliebe somit erspart, seine Gruppe zu bekämpfen und sich so von seiner Familie zu trennen.

Das war der Grund für die Rettung des Propheten (s.), so dass sein Blut nicht vergossen wurde und er bis zum Befehl seines Herrn am Leben blieb. Wenn der Fürst der Gläubigen (a.) und das, was er getan hatte, nicht gewesen wären, dann wäre es dem Gesandten Allahs (s.) nicht möglich gewesen, (den Islam) zu verkünden und

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(seinen Auftrag) auszuführen, und er hätte auch nicht überlebt. Durch ihn (Imam Ali, a.) überwand er den Neid (der Leute) und die Feinde.

Am Morgen, als die Leute sich auf ihn (den Propheten) stürzen wollten, sprang er (Imam Ali, a.) auf sie zu. Als sie ihn erkannten, stoben sie auseinander und entfernten sich. Ihre List gegen den Propheten (s.) war fehlgeschlagen. Die Maßnahmen, die sie zu seiner Ermordung ergriffen hatten, waren zunichte gemacht worden. Ihre Vermutungen waren dahin, und ihre Hoffnungen hatten sich zerschlagen. Auf diese Weise wurde der Glaube etabliert, der Satan bezwungen und die Anhänger des Unglaubens und der Feindseligkeit gedemütigt. Niemand von den Muslimen war dem Fürsten der Gläubigen (a.) in diesen Ruhmestaten gleich, noch ist irgendeiner unter irgendwelchen Umständen ihm vergleichbar, noch kommt ihm irgendjemand (auch nur) an Verdiensten nahe gemäß richtiger Betrachtungsweise. Hinsichtlich des Fürsten der Gläubigen (a.) und aufgrund seiner Übernachtung im Bett (des Propheten, s.) sandte Allah, Der Erhabene, folgenden Vers herab:

„ Und manch einer unter den Menschen würde sich selbst verkaufen im Trachten nach Allahs Wohlgefallen, und Allah ist gütig gegen die Diener.“1

Der Fürst der Gläubigen (a.) erfüllt in Mekka die Verpflichtungen des Propheten (s.)

Der Prophet (s.) war der Bevollmächtigte der Quraischiten über die Dinge, die sie hinterlegen wollten. Als er plötzlich vor den Ungläubigen aus Mekka fliehen musste, fand er unter seinem Volk und seiner Familie niemanden, dem er das, was ihm hinterlegt worden war, (selber) anvertrauen konnte, außer dem Fürsten der Gläubigen (a.). Er ernannte ihn (a.) als seinen Vertreter, damit er (an seiner Stelle) die anvertrauten Dinge ihren Besitzern zurückerstatten und die Schulden, die er bei ihnen hatte, zurückzahlen sollte.2 Dann versammelte er seine Töchter, die Frauen aus seiner Familie und seine Ehefrauen und vertraute sie ihm (Imam Ali, a.) für die Auswanderung an, denn er sah niemanden unter den ganzen Leuten (als würdig an), seinen (Imam Alis a.) Platz einzunehmen. So verließ er (der Prophet, s.) sich auf seine Treue, Mut und Tapferkeit, und er setzte sein Vertrauen im Hinblick auf die Verteidigung seiner Familie und seiner Schutzbefohlenen auf seinen Mut und seine Stärke. Er verließ sich auf seine Zuverlässigkeit hinsichtlich seiner Familie und seiner Frauen. Er erkannte in seiner (Imam Alis, a.) Frömmigkeit und seiner Immunität vor Irrtum und Fehlern ('ismah) etwas, wodurch seine Seele aufgrund seiner Verlässlichkeit in dieser Sache beruhigt war.

1 Heiliger Qur'an: 2: 107 Siehe al-Tabari, Ibn Ishaq zitierend; Ibn Hischam: „Sira", 334-5.

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Ali (a.) führte seine Aufgabe perfekt aus: Er gab jedes anvertraute Gut seinem Besitzer zurück; er gab jedem das, was ihm zustand; er beschützte die Töchter und Frauen des Propheten (s.) und wanderte mit ihnen aus, wobei er zu Fuß ging, damit er sie vor den Feinden und den Gegnern schützen konnte. Er behandelte sie freundlich auf der Reise, bis er sie nach Medina brachte mit dem besten Schutz und Behütung, freundlichster Begleitung und bester Organisation. Der Prophet (s.) nahm ihn in seinem Hause auf, als er in Medina ankam und erlaubte ihm, bei ihm und mit seinen Frauen und Kindern zu bleiben. Er schloss ihn von keiner seiner Angelegenheiten aus, noch hielt er die innersten und geheimsten seiner Belange vor ihm zurück. Dies ist eine hervorragende Eigenschaft, die er (Ali, a.) allein innehatte unter seiner (des Propheten, s.) gesamten Familie und seinen Anhängern. Niemand seiner Gefährten oder Anhänger teilten dies, und in keinem anderen Geschöpf außer ihm zeigte sich eine solche Tugend, die seiner auch nur annähernd in Erscheinung und (Härte der) Prüfung glich. Das war zusätzlich zu seinen hervorragenden Errungenschaften, die wir erwähnten, sowie deren prächtige Verdienste und ihre Ehrenhaftigkeit in den Herzen derjeniger, die nachdenken.

Der Fürst der Gläubigen korrigiert die Verbrechen, die von Chal id ibn al-Walid begangen wurden1

Allah, Der Erhabene hat ihn (Imam Ali, a.) für die Aufgabe auserwählt, das in Ordnung zu bringen, was von denjenigen vernachlässigt wurde, die gegen die Befehle des Propheten (s.) opponierten und das zu verbessern, was sie verdorben hatten, bis er die Grundlagen der Rechtschaffenheit in Kraft gesetzt hatte. Diese (die Rechtschaffenheit) wurde angetrieben durch seine Hand, das Glück seiner Anstrengung, seine gute Organisation und den zwangsläufigen Erfolg, den er den Angelegen der Muslime brachte. Die Grundpfeiler der Religion wurden durch ihn aufrechterhalten.

Der Prophet (s.) schickte Chalid ibn al-Walid zu den Banu Dschadhima, um sie zum Islam einzuladen, nicht um sie zu bekriegen, doch dieser widersetzte sich seinem Befehl, brach sein Versprechen, rebellierte gegen seine Religion und tötete Leute, die den Islam (bereits) angenommen hatten. Er verriet ihren geschützten Status, als sie den Glauben angenommen hatten, und er legte die rohe Handlungsweise der Unwissenheit an den Tag und wandte die Methode der Ungläubigen und der Feinde an.

Den vollen Hergang von Chalid ibn al-Walids Mission und deren Korrektur durch Imam Ali (a.) steht in al-Tabari: 1: 1244, Ibn Ishaq zitierend; Ibn Hischam in seiner „Sira": 833-40, al-Waqidi: „Al-Maghazi", (Oxford, 1966), 2: 875-84

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Seine Taten schadeten dem Islam, und diejenigen, die der Prophet (s.) zum Glauben eingeladen hatte, wären fast durch ihn (Chalid) vom Propheten abgeschreckt worden, und fast wäre das System der Ordnung im Glauben durch seine Tat zunichte gemacht worden. Daher war der Gesandte Allahs (s.) darum bemüht, das, worin er (Chalid ibn al-Walid) übertrieben hatte, zu korrigieren und das, was er verdorben hatte, wieder gut zu machen. Er zahlte die Entschädigungszahlung gemäß dem göttlichen Gesetz (Schari\) dafür an den Fürsten der Gläubigen (a.) und schickte ihn (dorthin), um die Leute versöhnlich zu stimmen, ihren Hass zu besänftigen und ihnen Freundlichkeit zu erweisen, indem er sie in ihrem Glauben festigte. Er befahl ihm (Imam Ali, a.), die Entschädigungszahlung für die Ermordeten zu zahlen und damit diejenigen zufrieden zu stellen, die für die Lebendigerhaltung ihres Blutes zuständig waren (d.h. um sie an der Blutrache zu hindern).

Der Fürst der Gläubigen (s.) erreichte damit (ihre) vollkommene Zufriedenheit darin, denn er fügte dem (Betrag), den er (zu zahlen) verpflichtet war, noch eine Spende hinzu von dem Geld, das er bei sich hatte und sagte zu ihnen: „Ich habe die Entschädigungszahlung für eure Getöteten gezahlt, und zusätzlich dazu habe ich euch Geld gegeben, das ihr an die, die euch nachfolgen, weitergeben könnt, so dass Allah mit Seinem Gesandten zufrieden sein möge und (auch) ihr durch Seine Güte gegen euch zufrieden sein mögt." Der Gesandte Allahs (s.) distanzierte sich öffentlich in Medina von den Taten Chalids gegen sie, was er (Imam Ali, a.) ihnen übermittelte. Durch die Lossagung des Gesandten Allahs (s.) von den Verbrechen Chalids und die Schlichtung durch den Fürsten der Gläubigen (a.) stimmten die Leute (einer Versöhnung) zu, trotz dessen, was ihnen angetan worden war. So vollendete er die Rechtschaffenheit, und der Gegenstand der Verderbnis wurde ausgeschaltet. Niemand außer dem Fürsten der Gläubigen (a.) wurde mit so einer Aufgabe betraut, noch unternahm irgendjemand anders aus der Gemeinschaft außer ihm etwas gleich diesem, noch wollte der Gesandte Allahs (s.) jemand anderem als ihm so eine Aufgabe auferlegen.

Diese ruhmreiche Tat übertraf jede Tugend, die andere außer dem Fürst der Gläubigen (a.) zu Recht oder zu Unrecht beanspruchten, sie war eine Auszeichnung des Fürsten der Gläubigen (a.), die niemand unter ihnen mit ihm teilte, noch wurde eine gleichwertige Tat von einem anderen als ihm durchgeführt.

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Die Geheimhaltung der Eroberung Mekkas1

(Ein weiterer Beweis für die Auszeichnung Imam Alis (a.) ist die Begebenheit,) als der Prophet (s.) Mekka erobern wollte. Da bat er Allah, Erhaben ist Sein Name, darum, die Informationen darüber vor den Quraisch zu verbergen, so dass sie nicht plötzlich (die Stadt) betreten könnten. Er (Imam Ali, a.) hatte seinen Plan, dorthin zu reisen, auf die Geheimhaltung aufgebaut. Aber Hatib ibn Abu Balta'a schrieb den Mekkanern (einen Brief), in dem er ihnen von dem Entschluss des Gesandten Allahs (s.) mitteilte, die Stadt zu erobern. Er gab den Brief einer farbigen Frau, die nach Medina gekommen war, um dort für die Leute um Entschuldigung zu bitten, damit ihnen vergeben werden möge. Er befahl ihr, ihn (einigen) Leuten von den Mekkanern zu geben, deren Namen er ihr nannte, und er sagte ihr, sie sollte nicht den Hauptweg benutzen. Da kam darüber eine Offenbarung zum Gesandten Allahs (s.) herab. Er rief den Fürsten der Gläubigen (a.) und sagte: „Einer meiner Gefährten hat den Mekkanern geschrieben, um sie über uns zu informieren. Ich hatte Allah, den Allamächtigen, gebeten, dass er die Informationen über uns geheimhalten möge. Eine farbige Frau hat den Brief, und sie hat einen der Nebenwege genommen. So nimm dein Schwert, hole sie ein, und nimm ihr den Brief weg. Lasse sie gehen und bringe ihn (den Brief) zu mir."

Dann rief er al-Zubair ibn al-Awwam und sagte zu ihm: „ Gehe mit Ali ibn Abi Talib auf diese Reise", und sie machten sich auf den Weg, ohne den Hauptweg einzuschlagen. Sie holten die Frau ein, und al-Zubair ging zuerst zu ihr hin und fragte sie nach dem Brief, den sie bei sich hatte. Doch sie leugnete es und schwor, dass sie nichts bei sich hatte und weinte. „Ich sehe keinen Brief an ihr, Abu al-Hassan ", sagte al-Zubair, „lass uns zum Gesandten Allahs zurückkehren und ihm berichten, dass ihre Reise harmlos ist." „Der Gesandte Allahs (s.) hat mir mitgeteilt, dass sie einen Brief bei sich hat", sagte der Fürst der Gläubigen (a.), „und er befahl mir, ihn ihr wegzunehmen, und du sagst, dass sie keinen Brief bei sich hat?" Dann zog er sein Schwert, ging auf sie zu und sagte: „Bei Allah, wenn du den Brief nicht herausgibst, dann werde ich dich entschleiern und danach köpfen." „Da doch kein Ausweg daraus ist", erwiderte sie, „dann wende dein Gesicht von mir ab, Ali ibn Abi Talib". Er (a.) wandte sein Gesicht von ihr ab, und sie enthüllte ihren Schleier und zog den Brief aus ihrem Haar hervor. Der Fürst der Gläubigen nahm ihn an sich und ging damit zum Propheten (s.).

Er ordnete an, dass zu einem gemeinsamen Gebet gerufen werden sollte (d.h. jeder sollte daran teilnehmen), und die Leute wurden in die Moschee gerufen, bis sie mit

Siehe al-Tabari, 1626-7, Ibn Ishaq in seiner „Sira" zitierend 833-40, und al-Waqidi „al-Maghazi", 2: 797-9. In der ersten beiden Berichten ist es Imam Ali, (a.) der die Frau dazu bringt, den Brief herauszugeben. In al-Waqidi's Bericht sind beide Männer gleichermaßen dafür verantwortlich, sie dazu zu veranlassen, den Brief herzugeben.

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ihnen gefüllt war. Dann stieg der Prophet (s.) auf die Kanzel, nahm den Brief in die Hand und sagte: „Ihr Leute, ich hatte Allah, den Mächtigen und Erhabenen, darum gebeten, dass Er die Information über uns (d.h. über die beabsichtigte Eroberung Mekkas) vor den Quraisch verborgen halten möge. Doch einer von euch hat den Einwohnern Mekkas einen Brief geschrieben und ihnen (darin) über uns berichtet. Derjenige, der den Brief geschrieben hat, soll aufstehen. Wenn er das nicht tut, dann wird die Offenbarung (Allahs) ihn enthüllen." Niemand erhob sich. Der Gesandte Allahs (s.) wiederholte ein zweites Mal, was er gesagt hatte, und er sagte: „Der Schreiber des Briefes soll sich erheben, ansonsten wird ihn die Offenbarung enthüllen", und Hatib ibn Abu Balta'a erhob sich, und er zitterte wie ein Palmblatt an einem stürmischen Tag. „Gesandter Allahs," sagte er, „ich habe den Brief geschrieben. Ich habe keine Heuchelei begangen, nachdem ich den Islam angenommen hatte, noch habe ich Zweifel nach meiner festen Überzeugung (über den Islam)." „Was brachte dich dann dazu, diesen Brief zu schreiben?", fragte der Prophet (s.). „Gesandter Allahs," sagte er, „ich habe Familienangehörige in Mekka, und ich habe keine anderen Stammesangehörigen ('aschira) dort, und ich befürchtete, dass ihnen unsretwegen ein Unglück geschehen könnte. Dieser Brief war (ein Versuch), meiner Familie eine helfende Hand zu reichen, um sie zu unterstützen. Ich habe es nicht getan, weil ich Zweifel an der Religion hatte." Umar ibn al-Chattab sagte: „ Oh Gesandter Allahs, lass mich ihn töten, denn er hat einen Akt der Heuchelei begangen." „Er ist einer von denen, die (die Schlacht von) Badr mitgekämpft haben," sagte der Gesandte Allahs (s.), „vielleicht wird Allah (gnädig) auf sie schauen und ihnen vergeben. Bringt ihn aus der Moschee." Dann begannen die Leute, ihn in den Rücken zu stoßen, bis sie ihn hinausgebracht hatten, wobei er zum Propheten (s.) gewandt diesen um Gnade anflehte. Da befahl der Prophet, ihn zurückzubringen und sagte zu ihm: „Ich habe dir vergeben, und für dein Verbrechen bitte deinen Herrn um Vergebung, und begehe so ein Verbrechen nicht noch einmal."

Und diese großartige Tat schließt sich denen an, die ihr vorangingen. Dadurch vollendete der Gesandte Allahs (s.) die Vorbereitung für das Einmarschieren in Mekka, sich vor den Leuten zu schützen und ihr Wissen von seinen Absichten ihnen gegenüber zu verhindern, bis er sie plötzlich überraschte. In der Angelegenheit des Briefes, welcher der Frau fortgenommen wurde, konnte er sich auf niemanden verlassen außer auf den Fürst der Gläubigen (a.), denn er fragte niemanden um Rat in dieser Sache außer ihm, und er verließ sich auf keinen anderen außer auf ihn. Durch ihn (a.) wurde der wichtigen Aufgabe Genüge getan und das gewünschte (Ziel) erreicht; seine Ordnung wurde festgelegt, das Wohlergehen der Muslime (wurde gesichert) und die Religion verbreitet. Die Tatsache, dass Zubair mit dem Fürsten der Gläubigen (a.) entsandt worden war, kann ihm nicht als Verdienst angerechnet werden, denn er erfüllte seine Aufgabe nicht (da er der Frau den Brief nicht entlocken konnte), und seine Ausführung war nutzlos. Der Gesandte Allahs (s.) hatte ihn nur deshalb geschickt, weil er durch seine Mutter Safiyya

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bint 'Abd al-Muttalib zu den Banu Haschim gehörte, und er wollte die Aufgabe, deren Ausführung der Geheimhaltung bedurfte, speziell einem Mitglied seiner Familie geben. Al-Zubair war mutig, zusätzlich zu seiner verwandtschaftlichen Bindung zu dem Fürsten der Gläubigen (a.). Er (der Prophet, s.) wusste, dass er (al-Zubair) ihm (Imam Ali, a.) in seiner Mission helfen würde, denn die Ausführung der Aufgabe war für beide wichtig, denn sie hing mit ihnen insoweit zusammen, da das, was die Banu Haschim allgemein betraf, für sie beide besonders galt. Al-Zubair war ein Anhänger des Fürsten der Gläubigen (a.). Doch es unterliefen ihm (Fehler) während seiner Mission, die mit einem korrekten Urteilsvermögen nicht in Einklang standen, und der Fürst der Gläubigen (a.) hinderte ihn daran (,diesen Taten zu folgen). Es gibt darin, was wir in dieser Geschichte dargelegt haben, Beweise für die Vorrangstellung des Fürsten der Gläubigen (a.) hinsichtlich seiner Ruhmestaten und Tugenden, die niemand mit ihm gemein hatte, und niemand anders konnte ihn an Verdiensten auch nur annähernd erreichen, und Allah ist der Gepriesene.

Das Tragen des Banners bei der Eroberung Mekkas1

Unter den (Beweisen für Imam Alis besondere Stellung ist die Tatsache), dass der Prophet (s.) am Tage der Eroberung das Banner Sa'd ibn Ubada gab und diesem befahl, damit in Mekka einzumarschieren und es vor sich herzutragen. Sa'd nahm es und rezitierte folgenden Reim: „Heute ist der Tag des Schlachtens, der Tag, an dem jede Frau gefangen genommen wird. "2 „Hörst du denn nicht", fragten einige der Leute den Propheten (s.), „was Sa'd ibn Ubada sagt? Bei Allah, wir fürchten, dass der heutige Tag für ihn (nur) ein Angriff auf die Quraisch bedeutet." „Hole Sa'd ein," sagte er (der Prophet, s.) zum Fürsten der Gläubigen (a.) „und nimm ihm das Banner weg. Du sollst derjenige sein, welcher mit ihm einmarschiert."

So lenkte der Gesandte Allahs(s.) durch den Fürsten der Gläubigen (a.) das wieder in die richtige Bahn, was durch Sa'ds (überschwängliches) Vorpreschen und seinen (beabsichtigten) Angriff auf die Mekkaner beinahe entgleist wäre. Er wusste, dass es den Ansar nicht gefallen würde, wenn irgendjemand von den Leuten das Banner von ihrem Führer Sa'd wegnehmen und ihn seiner Stellung entheben würde, außer wenn es jemand wäre, der in einem ähnlichem Zustand war wie der Prophet (s.) hinsichtlich seines mächtigen Rangs, seiner hohen Position und seiner Befehlsgewalt, dem zu gehorchen verpflichtend war und der nicht zulassen würde, dass Sa'd darin zögert, ihm jenes Kommando zu übergeben. Wenn jemand außer dem Fürsten der Gläubigen (a.) in Gegenwart des Propheten (s.) gewesen wäre, der

Dieser Bericht basiert auf al-Tabari, 1, 1632, Ibn Ishaq zitieren, Ibn Hischam: „Sira": 816: ausführlichere Version siehe al-Waqidi: „al-Maghazi": 1: 1731-2 Hier nur sinngemäß übersetzt (Anm. d. Übers.)

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die Angelegenheit wieder ins rechte Lot bringen könnte, dann hätte er sich mit der Sache an ihn gewandt, oder er hätte dort seine Eignung dafür erwähnt, das der Fürst der Gläubigen (a.) in Angriff nahm. Wenn man nur anhand der tatsächlichen Taten urteilen kann, dann war das, was der Prophet (s.) mit dem Fürsten der Gläubigen tat, deswegen, um ihn zu erhöhen und zu ehren und ihm die Würdigung zuzuerkennen, der er (Imam Ali, a.) seiner Meinung nach würdig war, (nämlich) hinsichtlich dessen, dass er die Dinge korrigierte und das berichtigte, was durch die Tat eines anderen als ihn falsch gelaufen wäre, wie wir erwähnt haben, und dann muss man ihn in dieser ruhmreichen Tat als jemanden betrachten, der sich durch diese von anderen unterschied, die ihm nicht gleich waren, und (als jemand, der) durch ihre Ehrenhaftigkeit vor all den anderen ausgezeichnet worden war.

Die Konversion von Jemen1

(Ein weiteres Beispiel für die Sonderstellung Imam Alis (a.),) worüber alle Historiker (ahl-al-sira) übereinstimmen, ist (die Tatsache, dass) der Prophet (s.) Chalid ibn al-Walid zu den Jemeniten schickte, damit er sie zum Islam einladen sollte. Er schickte eine Gruppe von Muslimen mit ihm, darunter Bara'a ibn Azib (r.). Chalid hielt sich sechs Monate bei den Leuten auf und lud sie zum Islam ein, doch niemand ging darauf ein. Das kränkte den Gesandten Allahs (s.). Er rief den Fürst der Gläubigen (a.) und befahl ihm, Chalid und diejenigen, die mit ihm waren, zurückzuschicken. Jedoch sagte er, dass, wenn irgendjemand von Chalids Leuten mit ihm (Imam Ali, a.) bleiben wolle, er ihn lassen solle.

Al-Bara'a berichtete: „Ich war einer von denen, die ihm (Imam Ali, a.) folgten. Als wir zu den ersten der Jemeniten kamen und die Nachricht (vom Kommen Imam Alis, a.) die Leute erreichte, versammelten sie sich bei ihm. Ali ibn Abi Talib (a.) verrichtete das Morgengebet mit uns, dann stellte er sich vor uns. Er lobte und pries Allah, dann verlas er den Leuten den Brief des Gesandten Allahs (s.). Alle Leute des (Stammes) Hamdan nahmen an einem einzigen Tag den Islam an. Der Fürst der Gläubigen (a.) teilte dieses brieflich dem Gesandten Allahs (s.) mit, und als dieser den Brief las, war er erfreut und beglückt. Er vollführte eine Niederwerfung aus Dank (sadschda al-schukr) an Allah, den Erhabenen. Er hob sein Haupt und setzte sich. Er sagte: , Friede sei mit den Hamdan, dann, nachdem die Hamdan den Islam angenommen haben, werden (die restlichen) Jemeniten ihnen in den Islam folgen.'"

Auch dies ist die großartige Tat des Fürsten der Gläubigen (a.). Niemand von seinen Gefährten hatte weder das gleiche, noch auch nur Ähnliches vollbracht. Denn er (der Prophet, s.), als er die Angelegenheit stoppen wollte, wegen der er Chalid

Dieser Bericht ist derselbe wie von al-Tabari berichtet, 1,1731-2

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ibn al-Walid geschickt hatte, weil er fürchtete, dass er Verderben stiften könne, fand niemanden, der ihm helfen konnte, außer dem Fürsten der Gläubigen (a.). So beauftragte er ihn, und er führte die Aufgabe bestens aus. Es war die Vorgehensweise Allahs, dass er sie mit Erfolg meisterte, wie es der Vorliebe des Propheten (s.) entsprach. Er war (ein Mann) der Rechtschaffenheit, Freundlichkeit, mit bestem Organisationstalent, reiner Absicht im Gehorsam gegenüber Allah, dem Mächtigen und Hohen, mit (bester) Führungsstärke für diejenigen unter den Leuten, die von ihm geführt wurden, und er ging auf die ein, die auf den (Ruf zum) Islam eingingen. Er war (maßgebend) bei der Kultivierung der Religion, der Stärke des Glaubens und bei der Erläuterung der Botschaft des Propheten (s.) gemäß dessen, was der Prophet (s.) ihm vorgegeben hatte. (Er war fähig,) die Dinge so zu organisieren, wie (vom Propheten gewünscht), dass es ihn (den Propheten) erfreute. Seine frohe Botschaft wurde durch ihn verbreitet, wie seine Freude (des Propheten) an seiner Vollkommenheit unter den gesamten Muslimen. Es wurde festgelegt, dass der Gehorsam von großer Wichtigkeit ist aufgrund der großen Bedeutung des Nutzens, der dadurch erreicht wird, wie auch der Ungehorsam schwerwiegende Folgen nach sich zieht aufgrund des Schadens, der dadurch entsteht. Deshalb sind die Propheten (a.) die Geschöpfe, die den größten Lohn (von Allah) erhalten, dank des großen Nutzens durch ihre Einladung (zu Allah) im Vergleich zu den restlichen Nutzen, die durch Taten der anderen Menschen außer ihnen (ausgeführt) werden können.

Übernahme des Banners bei der Schlacht von Chaibar1

Ähnlich diesem war auch die Vertreibung derjeniger, die bei Chaibar zu fliehen gezwungen waren. Der ehrenwerte Rang des Bannerträgers wurde hochgeschätzt. Dadurch, dass der Bannerträger in die Flucht geschlagen wurde, entstand so viel Verwirrung, das es nicht vor denjenigen mit Einsicht verborgen werden konnte. Dann gab der (erfolglose) Bannerträger das Banner an denjenigen nach ihm weiter. Jedoch auch dieser wurde in die Flucht geschlagen wie der, der ihm vorangegangen war. Dadurch entstand Furcht für den Islam und seine Stellung, nachdem zwei Männer (die das Banner getragen hatten) in die Flucht geschlagen worden waren. Das beunruhigte den Gesandten Allahs (s.), und es zeigte, wie er ignoriert wurde, und es zeigte die schlechte Einstellung ihm gegenüber. So kündigte er an: „Morgen werde ich das Banner einem Mann geben, den Allah und Sein Gesandter lieben, und der Allah und Seinen Gesandten liebt, als einer, der zu (zu der Schlacht) zurückkehrt, ohne zu fliehen, und der nicht zurückkommt, bis Allah ihm den Sieg in seine Hände gelegt hat." Er gab es (das Banner) dem Fürsten der Gläubigen (a.),

Siehe al-Tabari: 1: 1579; ibn Hischam: „Sira": 761-2. Die beiden gescheiterten Männer sind als Abu Bakr und Umar identifiziert worden. Die Verse sind nicht von irgendjemand Bedeutsamen berichtet worden.

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und ihm wurde der Sieg verliehen. Seine Worte bezeichneten diejenigen, die fliehen wollten, und hinderten sie daran, die Eigenschaft zu verkennen, die dem Fürsten der Gläubigen zugesprochen worden waren, wie sie beide auch vor dem Angriff flohen und vor dem Befehl zum Kampf. In der Korrektur (a.) der Situation von Chaibar durch den Fürsten der Gläubigen (a.), die alle anderen außer ihm in den Schatten stellte, lag ein einzigartiger Verdienst, den niemand anderer mit ihm gemeinsam hatte. Darüber sagte Hassan ibn Thabit al-Ansari (folgendes): „'Ali hatte eine Augenentzündung, er brauchte Medizin, doch er konnte niemanden finden, der ihn behandelte. Der Gesandte Allahs heilte ihn mit Speichel, und er segnete den Heiler (raqi). Der Geheilte wurde gesegnet, und (auch) der Heiler. Er (der Prophet, s.) sagte: ,Ich werde das Banner heute einem harten Mann geben, einem Mutigen, der seinen Gott liebt als sein Anhänger. Er liebt meinen Gott, und Gott liebt ihn. Durch ihn wird Allah die unzugänglichen Festungen erobern'.

Damit zeichnete er Ali vor allen anderen Geschöpfen aus, und er nannte ihn seinen Helfer und Bruder."

Offenbarung der Verse der Lossagung2 in Mekka

Ähnlich ist auch das, was in der Geschichte von der Lossagung (bara'a) vorkam, welche der Prophet (s.) an Abu Bakr gab, damit er das Abkommen mit den Götzendienern aufkündigen konnte. Als er noch nicht weit aufgebrochen war, kam Dschibril (a.) zum Propheten herab und sagte zu ihm:

„Allah verliest Seine Grüße an dich und sagt dir: „ (Der Akt der Aufkündigung) soll von niemandem ausgeßhrt werden außer von dir oder einem Mann von dir (d.h. der dir nahe steht)." Der Gesandte Allahs (s.) rief Ali (a.) und sagte zu ihm: „Nimm meine Kamelstute al-Adhba' und hole Abu Bakr ein. Nimm ihm (das Dokument) die Aufkündigung aus der Hand und gehe damit nach Mekka und kündige ihnen damit das Abkommen mit den Götzendienern auf. Lasse Abu Bakr die Wahl, mit dir zu reiten oder zu mir zurückzukehren."

Der Fürst der Gläubigen (a.) bestieg die Kamelstute des Gesandten Allahs (s.), al-Adhwa' und ritt davon, bis er Abu Bakr eingeholt hatte. Dieser war erschrocken, als er sah, dass er von ihm eingeholt worden war. Er ging ihm entgegen und sagte: „Warum bist du gekommen, Abu al-Hassan? Willst du mit mir reisen, oder ist es

1 „Al-Tabaqat al-kubra": 2: 110, „Sahih al-Buchari": 5: 171; „Sahih Muslim": 3: 1441; „Musnad Ahmad": 4: 52: „Al-Mustadrak 'ala al-Sahihain": 3: 38, „Dala'il al-Nubuwwa" 4: 205-213; „Tarich ibn Asakir- tardschuma 'Amir al-Mu'minin (a.)": 1: 174-247; „Al-Bidaya wa al-N'ahaya": 4: 184-188, „Manaqib Ibn al-Maghazi": 176-189. Bara a

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wegen etwas anderem?" „Der Gesandte Allahs (s.) befahl mir, dich einzuholen", antwortete der Fürst der Gläubigen (a.), „damit ich die Verse der Aufkündigung von dir nehme und damit das Abkommen mit den Götzendienern annulliere, und er befahl mir, dir die Wahl zu überlassen, ob du mit mir kommst oder zu ihm (dem Propheten) zurückkehrst." „Ich werde zu ihm zurückkehren", sagte (Abu Bakr), und er ritt zum Propheten zurück, und als er bei ihm ankam, sagte er: „Gesandter Allahs, du hast mich für eine Aufgabe geeignet befunden, wegen der (andere) ihre Hälse zu mir gereckt haben (weil sie es auch gern ausßhren wollten), und als ich mich dafür auf den Weg gemacht hatte, hast du mich davon zurückgeholt. Was ist es, was im Qur'an bezüglich mir herabgesandt wurde?" „Nein", antwortete der Gesandte Allahs (s.), „aber der Vertrauenswürdige (Dschibril, a.) kam zu mir von Allah, dem Allmächtigen und Erhabenen, (mit folgendem Befehl) herab: ,Sie (die Aufkündigung) soll von niemandem für dich ausgeführt werde, außer von dir (selbst) oder einem Mann von dir.' Ali ist von mir, und sie soll an meiner Stelle nur von Ali ausgeführt werden." Dieser Bericht erscheint in einem berühmten Hadith.1

Die Annullierung des Abkommens war demjenigen vorbehalten, der es abgeschlossen hatte, oder demjenigen, der seine Stelle einnehmen konnte im Hinblick auf Befehlsgewalt, Höhe des Ranges, Erhabenheit des Grades, Ehrenhaftigkeit der Stellung: demjenigen, der nie in seinen Taten in Schuld fiel, dessen Worten nicht widersprochen werden konnte, jemand, der genauso war wie derjenige, der das Abkommen abgeschlossen hatte und dessen Anliegen sein Anliegen war. Wenn er ein Urteil fällte, dann führte er es auch durch und blieb dabei, und es war vor Widerspruch gefeit. Denn die Annullierung des Abkommens hing mit der Stärke des Islam zusammen, der Vervollkommnung der Religion und mit dem Wohl der Muslime, mit der vollendeten Eroberung Mekkas und der Förderung des Heils. Allah, der Erhabene, wollte dieses durch die Hand desjenigen durchführen, der einen gepriesenen Namen hatte und hohes Ansehen genoss. Das zeugt von seinem Verdienst, weist auf seinen erhabenen Rang hin und zeichnet ihn vor anderen außer ihm aus. Jener war der Fürst der Gläubigen, Ali ibn Abi Talib (a.). Niemand der Leute besaß Vorzüge, die den Vorzügen nahe kamen, die wir beschrieben haben, noch hatte irgendjemand von ihnen mit ihm irgendetwas gemeinsam von dem, was wir erläutert haben.

Die Beispiele dessen, was wir erwähnt haben, sind so zahlreich, dass die Aufzählung davon dieses Buch zu lang machen würde. Und (allein) die Reden (Imam Alis, a.) würden es ausfüllen, und was wir davon erläutert haben, genügt für das Ziel, das wir gesetzt haben, (nämlich) die mit Vernunft Begabten zu erreichen.

Siehe „Tarich al-Ya'qubi" . 2: 76, „Sira" von Ibn Hischam: 4: 190, „Musnad Ahmad": 1: 3, „Al-Mustadrak ala Sahihain": 3: 51, und Dschami' al-Bayyan" von al-Tabari: 10: 46, „al-Durr al-Manthur": 3: 209, „Tarich Dimaschq- tardschuma Amir al-Mu'minin (a.)": 2: 376-390, „Kanz al-Ummal": 2: 417.

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Militärische Erfolge des Fürsten der Gläubigen (a.)

Was den Kampf betrifft, durch den die Regeln des Islam in Kraft gesetzt wurden und durch die Schaffung dessen, mit dessen Hilfe die Gesetzte und Urteile der Gemeinschaft (milla) festgelegt wurden, war der Fürst der Gläubigen so hervorragend, dass sein Ansehen unter den Menschen verbreitet war und die Berichte über ihn unter den Sunniten und Schiiten sehr zahlreich waren. Weder gab es darüber Meinungsverschiedenheiten unter den Gelehrten, noch bestritten die Rechtswissenschaftler dessen Richtigkeit. Der einzige Zweifel darin (wäre das Ergebnis von) Nachlässigkeit von jemandem, der nicht die (historischen) Berichte betrachtet hat. Niemand von denjenigen, die die historischen Werke betrachtet haben, kann es ablehnen, abgesehen von einem störrischen Lügner, der keine Scham besitzt.

Schlacht von Badr

Ein Beispiel dafür ist das, was er bei der Schlacht von Badr tat, und es ist im Qur'an erwähnt. Es war der erste Krieg, der eine Prüfung (des Glaubens der Muslime) war. Furcht erfüllte die Herzen einer Anzahl von Muslimen, und sie wollten aus Angst und Unwillen sich davor zurückhalten, wie es absolut im Tibyan1 erwähnt wurde, wo Er (Allah), der Mächtige und Erhabene, von ihnen erzählt in voller Klarheit und Deutlichkeit: „Dies, weil dein Herr dich nicht ohne Grund aus deinem Hause ßhrte, indes ein Teil der Gläubigen abgeneigt war. Sie streiten mit dir über die Wahrheit, nachdem sie doch deutlich kund geworden, als ob sie in den Tod getrieben würden und (ihn) vor Augen hätten."

Das in Verbindung mit den Worten Allahs: „Seid nicht wie jene, die prahlerisch und um von den Leuten gesehen zu werden aus ihren Wohnstätten auszogen, und die abwendig machen von Allahs Weg. Und Allah umschließt alles, was sie tun .. "3

Die Berichte über ihre Umstände darin folgen aufeinander, auch wenn die Ausdrücke verschieden sein mögen, so stimmt ihre Bedeutung doch überein. Die kurze Zusammenfassung des Berichts über diesen Angriff ist, dass die Götzen nach Badr kamen mit der Absicht, zu kämpfen und rechneten mit dem Sieg aufgrund ihres vielen Geldes, der Anzahl ihrer Ausstattung und ihrer Männer. Die Muslime waren zu jener Zeit eine kleine Gruppe. Einige kamen (zu der Schlacht) unwillig, und sie zeigten ihren Widerwillen und ihren Zwang. Die Quraisch forderten sie zum Einzelkampf heraus und riefen sie dazu auf, sich in der Schlachtlinie zu formieren und

Erklärung, d.h. Heiliger Qur'an

Heiliger Qur'an 8:5-6

Heiliger Qur'an 8, 47 bis zum Ende der Sure

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ihre Plätze einzunehmen. Sie schlugen vor, dass gleichwertige (Kämpfer) aufeinandertreffen sollten. Die Ansar zögerten, vorzutreten, doch hinderte der Prophet sie daran, (das zu tun). „Die Leute haben gleichwertige (Kämpfer) herausgefordert, " sagte er, dann befahl er 'Ali, dem Fürsten der Gläubigen (a.), vorzutreten und rief Hamza ibn 'Abd al-Muttalib und TJbaida ibn al-Harith (r.), damit die beiden mit ihm vortreten. Als sie sich vor ihnen aufgestellt hatten, erkannte die Leute sie zuerst nicht, da sie Helme trugen. „Wer seid ihr?", fragten sie, und sie zählten ihnen ihre Abstammungslinie auf. „Sie sind (wirklich) (uns) gleichwertig und edel," sagten sie (die Quraisch). Dann begann der Krieg zwischen ihnen. Al-Walid trat gegen den Fürsten der Gläubigen (a.) an, und es dauerte nicht lange, bis dieser ihn tötete. TJtba griff Hamza (r.) an, und dieser tötete ihn. Schaiba trat gegen TJbaida an, und sie kämpften mit (ihren Schwertern). Einer von ihnen traf den Oberschenkel von TJbaida. Der Fürst der Gläubigen rettete ihn, indem er Schaiba mit einem überraschenden Schwerthieb traf und ihn (damit) tötete. Hamza (r.) nahm auch daran teil. Es war das erste (Zeichen) von Schwächung der Götzendiener, dass diese drei getötet wurden. Es überkam sie Schwäche, Angst und Schrecken vor den Muslimen. So waren schon Anzeichen eines Siegs der Muslime sichtbar. Dann trat der Fürst der Gläubigen (a.) gegen al-Aas ibn Said ibn al-Aas an, nachdem sich alle Muslime außer ihm von ihm ferngehalten hatten, und es dauerte nicht lange, bis er ihn getötet hatte. Hanzala ibn Abi Sufyan griff ihn an, und er tötete ihn. Tu'aima ibn Adi trat gegen ihn an, und er tötete ihn. Nach ihm tötete er Naufal ibn Chuwailid - er war einer der Teuflischsten (schayatin) der Quraisch. Er (Imam Ali, a.) tötete weiterhin einen nach dem anderen von ihnen, bis es soweit war, dass die Hälfte der Gefallenen von ihm getötet worden waren. Sie waren siebzig Getötete, von denen die Hälfte von all den Muslimen getötet waren, die bei (der Schlacht) von Badr anwesend waren, zusammen mit dreitausend Engeln, die geschickt worden waren. Jedoch der Fürst der Gläubigen (a.) tötete die andere Hälfte allein mit Allahs Hilfe und Unterstützung, mit Seinem Erfolg und Sieg. So wurde der Sieg (den Muslimen) durch seine Hand beschert. Die Sache wurde (letztendlich) durch den Propheten (s.) besiegelt, indem er eine Handvoll Kieselsteine nahm und sie in ihre Gesichter warf und sagte: „Mögen ihre Gesichter durch Hässlichkeit entstellt werden ", niemand von ihnen blieb übrig, der nicht den Rücken zur Flucht wandte. Allah war die Genüge der Gläubigen in der Schlacht durch den Fürsten der Gläubigen (a.) und die, die an der Unterstützung der Religion teilhatten, die aus dem engsten Familienkreise des Propheten (s.) stammten, und die edlen Engel, die ihn unterstützt hatten, wie Allah im Qur'an sagte: „ Und Allah genügte ihnen im Kampf. Allah ist gewaltig, allmächtig." 1

Sowohl die sunnitischen ('amma) als auch die schiitischen Überlieferer bestätigten die Namen der Götzendiener, die der Fürst der Gläubigen (a.) bei Badr getötet

1 Heiliger Qur'an: 33:25

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hatte, unter Übereinstimmung und Übereinkunft mit dem, was sie berichtet hatten. Die Namen, die sie aufzählten, waren (folgende):

•    Al-Walid ibn 'Utba, wie wir zuvor erwähnten, er war mutig, kühn, mörderisch und unverschämt, ein Mann, den die Männer fürchteten,

•    Al-Aas ibn Said: Er war ein Mann, der anderen großen Schrecken einflößte, vor dem selbst Helden sich fürchteten. Er war derjenige, vor dem 'Umar ibn Chattab zurückwich. Seine Geschichte, hinsichtlich dessen, was wir erwähnt haben, ist berühmt, und wir werden sie später erwähnen, so Allah will,

•    Tu'aima ibn 'Adi ibn Naufal: Er war einer der Oberhäupter der Irregeleiteten,

•    Naufal ibn Chuwailid: Er war einer der erbittertsten Feinde des Gesandten Allahs (s.) unter den Götzendienern. Die Quraisch pflegten ihm eine Vormachtsstellung sowie eine große Position einzuräumen und ihm zu gehorchen. Er war derjenige, der Abu Bakr und Talha vor der Hidschra in Mekka aneinander band, sie mit einem Seil fesselte und sie Tag und Nacht folterte, um sie ü-ber ihre Beziehung (zum Propheten, s.) zu verhören.1 Als der Gesandte Allahs (s.) von seiner Anwesenheit bei Badr bemerkte, bat er Allah, den Allmächtigen und Erhabenen darum, dass Er ihm Genüge sein möge, (ihn zu vernichten): Er sagte: „Oh Allah, sei mir die Genüge gegen Naufal ibn Chuwailid", und der Fürst der Gläubigen (a.) tötete ihn,

•    Zam'a ibn Aswad,

•     'Aqil ibn al-Aswad

•    Al-Harith ibn Zam'a,

•    Al-Nadhr ibn al-Harith ibn 'Abd ad-Dar,

•     'Umair ibn 'Uthman bin Ka'b ibn Ta'im, der Onkel von Talha ibn 'Ubaidullah,

•     'Uthman und Malik, die beiden Söhne von 'Ubaidullah und die Brüder von Talha ibn 'Ubaidullah,

•    Massud ibn Abu Ummaya ibn al-Mughira,

•    Quais ibn al-Fakih ibn al-Mughira,

•    Hudhaifa ibn Abu Hudhaifa ibn al-Mughira,

•    Abu Qais ibn al-Walid ibn al-Mughira,

•    Hanzala ibn Abi Sufyan,

•     'Amr ibn Machzum,

•    Abu al-Mundhir ibn Abu Rifa'a

•    Munabbih ibn al-Hadschadsch al-Sahmi,

•    Al-Aas ibn Munabbih,

•     'Alqama ibn Kalda,

•    Abu al-Aas ibn Qais ibn 'Adi

•    Muawiya ibn al-Mughira ibn Abi al-Aas,

Über Details dieser Angelegenheit und die Antworten darauf siehe „As-Sahih min sira al-Nabi al-A'zam" von Sayyid Dscha'far Murtadha al-Amuli: 2: 54-57.

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•    Lawdhan ibn Rabi'a,

•     'Abdallah ibn al-Mundhir ibn Abu Rifa'a,

•    Massud ibn Umayya ibn al-Mughira,

•    Hadschib ibn Sa'd ibn 'Uwaimir,

•    Aus bin al-Mughira ibn Lawdhan,

•    Zaid ibn Mulis,

•     'Asim ibn Abu 'Auf,

•    Said ibn Wahb, Bundesgenosse der Banu 'Amir,

•    Muawiya ibn 'Abd al-Qais,

•     'Abdallah ibn Dschamil ibn Zuhair ibn al-Harith ibn Al-Assad,

•    Al-Salb ibn Malik,

•    Abu al-Hakam ibn al-Achnas,

•    Hischam ibn Abu Umayya ibn al-Mughira.

Diese 36 Männer, diejenigen nicht mitgerechnet, über die (deren Tod) es Unstimmigkeiten gibt oder der Fürst der Gläubigen zusammen mit anderen daran (an ihrem Tod) beteiligt war, sie sind mehr als die Hälfte, die bei Badr getötet wurden, wie wir bereits erwähnten.

Kurze Zusammenfassung der Berichte, die als Erklärung für das gekommen sind, was wir vorher gebracht haben

Schu'ba berichtete von Abu Ishaq, von Harith ibn Mudharrib, welcher berichtete:

„Ich hörte 'Ali ibn Abi Talib (a.) sagen: 'Wir waren bei Badr ohne einen Reiter außer Miqdad ibn al-Aswad, und wir verbrachten die Nacht vor (der Schlacht von) Badr, und da war kein Mann unter uns, der nicht schlief, außer dem Gesandten Allahs (s.). Er stand an dem Stamm eines Baumes, verrichtete das rituelle (Nacht-)Gebet und rief Allah an bis zum Morgen.'"1

'Ali ibn Haschim berichtete von Muhammad ibn ' Ubaidullah ibn Abu Rafi', von seinem Vater, von seinem Großvater Abu Rafi', dem Gefolgsmann des Gesandten Allahs (s.), welcher berichtete:

„Als die Leute am Morgen von (der Schlacht von) Badr erwachten, formierten sich die Quraisch, und 'Utba ibn Rabi'a, sein Bruder Schaiba und sein Sohn al-Walid waren an ihrer vordersten Front. 'Utba rief dem Gesandten Allahs (s.) zu: ,Mu-

1 „Tarich al-Tabari": 2: 426; „Misbah al-Anwar": 304; „Irschad al-Qulub": 239; und mit leichter Abweichung bei „Musnad Ahmad": 1: 125; „Dala'il al-Nubuwwa": 3: 49; und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „Bihar al-Anwar": 19: 279 / 17

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hammad, lasse uns Gleichwertige von den Quraisch gegen uns antreten.' Drei der junge Männer von den Ansar traten vor. 'Wer seid ihr?', fragte 'Utba. Sie gaben ihm ihre Abstammung an. , Wir brauchen nicht gegen euch zu kämpfen'; sagte er, 'wir wollten (gegen) die Söhne unseres Onkels (kämpfen).' , Geht zurück auf eure Stellungen', sagte der Gesandte Allahs (s.) zu den Ansar. Dann sagte er: , O 'Ali, steh auf. Hamza, steh auf, , 'Ubaida, steh auf. Kämpft für eure Wahrheit, mit der Allah euren Propheten gesandt hat, da sie mit ihrer Unwahrheit gekommen sind, um das Licht Allahs auszulöschen.' Sie standen auf und formierten sich vor den Leuten. Sie trugen Helme, so dass sie nicht erkannt wurden. 'Sprecht', sagte 'Utba zu ihnen, ,wenn ihr die uns Ebenbürtigen seid, dann werden wir gegen euch kämpfen.' ' Ich bin Hamza ibn 'Abd al-Muttalib', sagte Hamza, ,der Löwe Allahs und der Löwe Seines Gesandten.', 'Ein edler Ebenbürtiger', sagte 'Utba. Da sagte der Fürst der Gläubigen (a.): ‘Ich bin 'Ali ibn Abi Talib ibn 'Abd al-Muttalib.' , 'Ich bin 'Ubaida bin al-Harith ibn 'Abd al-Muttalib', erklärte 'Ubaida. Da sagte , "Utba zu seinem Sohn al-Walid: 'Erhebe dich, Walid'. Der Fürst der Gläubigen (a.) trat gegen ihn an. Zu jener Zeit war er der Jüngste der Gemeinschaft. Sie ßhrten jeder zwei Schwertstreiche gegeneinander, und der Schlag Abu Walids verfehlte den Fürsten der Gläubigen (a.). Dann wehrte er mit seiner linken Hand den Schlag des Fürsten der Gläubigen (a.) ab, und (der Schwertstreich) schlug sie ab."

Es wurde überliefert, dass er (Imam 'Ali, a.) Badr (oft) zu erwähnen pflegte und (die Tatsache), dass er al-Walid getötet hatte. Er sagte in einem seiner Aussagen: „Es war, als ob ich auf das Blitzen seines Ringes an seiner linken (Hand) blickte. Dann traf ich ihn mit einem weiteren Streich, streckte ihn nieder und nahm ihm seine Sachen weg. Ich nahm den Geruch von Safran an ihm wahr, und da wusste ich, dass ich nahe vor meiner Heirat stand."

Dann trat 'Utba gegen Hamza (r.) an, und Hamza tötete ihn. 'Ubaida, der der Älteste von den Leuten war, marschierte gegen Schaiba. Sie schlugen mit den Schwertern gegeneinander, und die Klinge von Schaibas Schwert traf 'Ubaidas Oberschenkel und schnitt ihn ab. Der Fürst der Gläubigen (a.) und Hamza retteten ihn vor ihm (Schaiba), töteten Schaiba und trugen 'Ubaida weg. Er starb in al-Safra'.1

Hind, die Tochter 'Utbas, rezitierte folgendes (Trauergedicht) über die Tötung Utbas, Schaibas und al-Walids: „Oh mein Auge, überquellend vor Tränen, er wandte sich nie von einem Besseren ab von den Chindif. Seine Schar, die Banu Haschim und die Banu al-Muttalib riefen ihn am Morgen. Sie ließen ihn die Klingen ihrer Schwerter kosten. Sie zogen ihn aus, nachdem er vernichtet wurde. "2

Al-Safra': Ein Tal zwischen Mekka und Medina

Siehe „Sira" von Ibn Haschim: 4: 40, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 19: 28

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AI-Hassan ibn Humaid überlieferte: Abu Ghassan erzählte uns: Abu Ismall TJmair ibn Bakkar berichtete uns von Dschabir, von Abu Dscha'far (a.): „Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: „Ich war verwundert über den Mut der Leute bei Badr. Ich hatte al-Walid getötet. Hamza hatte Vtba getötet, und wir haben Schai-ba gemeinsam getötet, als Hanzala ibn Abi Sufyan auf uns zu kam. Als er sich mir genähert hatte, traf ich ihn mit einem Schwertstreich. Seine Augen flossen über (vor Tränen), als er getötet auf dem Boden lag. "1

Abu Bakr al-Hudhali berichtete von al-Zuhri, von Salih ibn Kaisan (welcher) berichtete: TJthman ibn 'Affan ging an Said ibn al-Aas vorbei und sagte: „Komm mit uns zum Fürsten der Gläubigen, 'Umar ibn Chattab, damit wir mit ihm sprechen können." Sie machten sich beide auf den Weg. (Said berichtete:) Was TJthman betraf, so nahm er Platz, wo er wollte, doch ich hielt mich an die Seite der Leute. 'Umar schaute mich an und sagte: „Was ist es, was ich da in dir sehe, als ob du eine Feindschaft gegen mich hegst? Denkst du, dass ich deinen Vater getötet habe? Bei Allah, wenn ich sein Mörder hätte sein wollen und ich ihn getötet hätte, dann hätte ich mich nicht dafür entschuldigt, einen Ungläubigen getötet zu haben. Aber ich ging am Tage von Badr an ihm vorbei, und ich sah, wie er auf Kampf aus war, so wie der Stier seine Kuh sucht. Seine Kiefer schäumten wie bei einer Eidechse. Als ich das sah, bekam ich Furcht vor ihm und wich vor ihm zurück. 'Wohin, Ibn al-Chattab?, fragte er. „Da ging 'Ali zu ihm hin und holte ihn ein. Bei Allah, ich behielt meinen Platz, bis er ihn getötet hatte." Er (Said) berichtete weiter: 'Ali war bei der Sitzung anwesend (als 'Umar das erzählte). Er sagte: „Vergebung, oh Allah, die Götzenverehrung ist mit dem, was in ihm war, verschwunden, und der Islam hat ausradiert, was vorher (an Schlechtem) existierte. Was ist mit dir, dass du die Leute gegen mich aufhetzt?!" 'Umar hörte auf (zu reden). Said sagte (später): „Das Einzige, was mich (am Tode meines Vaters) freute, war (die Tatsache), dass sein Cousin Ali ibn Abi Talib meinen Vater getötet hatte."

Die Leute überlieferten (diese Geschichte) in einer anderen Erzählung.2 Muhammad ibn Ishaq berichtete von Yazid ibn Ruman, von 'Urwa ibn al-Zubair: „'Ali (a.) marschierte auf Tu'aima ibn 'Adi ibn Naufal zu und stieß seinen Speer gegen ihn und sagte: „Bei Allah, du wirst uns nicht mehr in Bezug auf Allah bekämpfen nach heute. "3

„A'lam al-Wara": 86, und das Ende (davon) in „Irschad al-Qulub": 240, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 19: 28.

„Maghazi al-Waqidi": 1: 92; und „Scharh al-Nahdsch-al-Balagha (Erklärung von Nahdsch-ul-Balagha") von Ibn al-Hadid: 14: 144, mit leichter Abweichung, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 19: 28

„Scharh al-Nahdsch-al-Balagha von al-Hadid: 14: 140, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 19: 281

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'Abdurrazzaq überlieferte von Ma'mar, von Zuhri, welcher berichtete: Als der Gesandte Allahs (s.) von der Anwesenheit Naufal ibn Chuwailids bei Badr erfuhr, sagte er: „O Allah, sei meine Genüge gegen Naufal", und als die Quraisch entdeckt wurden, sah ihn 'Ali ibn Abi Talib, und er (Naufal) war verwirrt und wusste nicht, was er tun sollte. Er (Imam 'Ali, a.) marschierte auf ihn zu und traf ihn mit seinem Schwert, und er ergriff seinen Schild und zog ihn fort von ihm. Dann traf er sein Bein, während sein Panzer seinen Körper bedeckte, schnitt es ab und versetzte (Naufal) einen letzten Stoß und tötete ihn. Als er zum Propheten (s.) zurückkehrte, hörte ich ihn sagen: „ Wer weiß, was mit Naufal ist? " „Ich habe ihn getötet, oh Gesandter Allahs", sagte er (Imam 'Ali, a.). „Allahu Akbar!", rief der Prophet (s.) aus, „Preis sei Allah, Der mein Bittgebet in Bezug auf ihn (Naufal) erhört hat. "1

(Der Dichter) Usaid ibn Abu Iyyas rezitierte über die Taten des Fürsten der Gläubigen (a.) in Badr, um die Götzendiener der Quraisch gegen ihn aufzuhetzen: „In jeder Zusammenkunft steckt ein Ziel, das euch beschämt, eine Remonte2, die die siebenjährigen Pferde (an Stärke) übertrifft.3 Allah hat euch mit Reichtum überschüttet, wollt ihr das leugnen? Der Freie, Edle leugnet es undßhlt Scham. Das ist der Sohn Fatimas, der euch in einer Schlacht durch schnelles Töten vernichtet hat, nicht durch wildes Gemetzel. Sie gaben ihm Geld, um seine Schwertstreiche zu vermeiden, eine Tat der Demut und ein Handel, der keinen Gewinn bringt. Wo waren die reifen Männer? Wo waren alle Stützen (der Stämme, Stammesoberhäupter) unter diesen Heimsuchungen? Wo war der Beste des Tales (al-Abtah)?Er (Imam 'Ali, a.) vernichtete sie, indem er sie schnell tötete und mit einem Schlag mit dem Schwert, dessen Klinge nicht stumpf wird."

Schlacht von Uhud

Auf die Schlacht von Badr folgte die von Uhud. Währenddessen war das Banner des Gesandten Allahs (s.) in der Hand des Fürsten der Gläubigen (s.), wie auch bei (der Schlacht von) Badr. An jenem Tage trug er auch die Flagge, und so bekam er sowohl das Banner als auch die Flagge in seine Hand. Ihm war in dieser Schlacht der gleiche (individuelle) Erfolg beschieden wie bei Badr, jedoch zeichnete er sich (bei Uhud) durch besondere Standhaftigkeit und Geduld gegenüber der Prüfung aus sowie durch die Festigkeit seiner Schritte, als die der anderen ausglitten4, und

1 „Irschad al-Qulub": 24; und al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 19: 281; Ähnliches steht in „al-Maghazi al-Waqidi": 1: 91; „Dala'il al-Nubuwwa":: 3: 94: „Scharh Nahdsch-ul-Balagha": 14: 144

Junges Pferd

Der Dichter vergleicht hier Menschen mit Pferden, Anm. d. Übers

4

d.h. sie vor dem Feind in Furcht gerieten, Anm. d. Übers.

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er war von solchem Nutzen für den Gesandten Allahs (s.), wie kein anderer unter den Muslimen. Allah tötete durch sein Schwert die Anführer der Götzendiener und des Irregehens, und durch ihn nahm Allah die Not von Seinem Propheten (s.) hinweg. Dschibril1 (a.) sprach zu den Engeln der Erde und des Himmels über seine Ruhmestaten in jener Situation. Der Prophet der Rechtleitung (s.) hob ihn aufgrund seiner besonderen Eigenschaften hervor, die gewöhnlichen Menschen verborgen waren.

Darüber berichtete Yahya ibn 'Umara: Al-Hassan ibn Musa ibn Riayh - der Gefolgsmann der Ansar - berichtete mir: Abu al-Bachtari al-Quraischi erzählte mir: Flagge und Banner waren zusammen in der Hand von Qusayy ibn Kilab. Das Banner blieb dann in der Hand eines Sohnes von 'Abd al-Muttalib, desjenigen, der beim Krieg anwesend war, bis Allah Seinen Gesandten (s.) berief, und so kam das Banner der Quraisch und andere Dinge (unter die Befehlsgewalt) des Propheten (s.), und er legte fest, dass es die Banu Haschim bekommen sollten. Der Gesandte Allahs (s.) gab es 'Ali ibn Abi Talib (a.) bei der Schlacht von Waddan, und das war die erste Schlacht, bei der ein Banner im Namen des Islam mit dem Propheten getragen wurde. Es blieb bei ihm ('Ali, a.), bei den Ereignissen bei Badr, und das war der größte Sieg - und am Tage vom Uhud war die Flagge bei den Banu 'Abd ad-Dar, und der Gesandte Allahs (s.) gab sie Mus'ab ibn 'Umair, der wurde Märtyrer, und die Flagge fiel aus seiner Hand. Die (Männer der verschiedenen) Stämme schauten auf ihn herab, und der Gesandte Allahs (s.) hob sie auf und schob sie 'Ali ibn Abi Talib zu. An jenem Tage überließ er ihm sowohl Flagge als auch Banner, und beide befinden sich bis zum heutigen Tage bei den Banu Haschim.2

Al-Mufaddhal ibn 'Abdillah überlieferte von Simak, von 'Ikrima, von 'Abdallah ibn al-Abbas, der berichtete: „Es waren 'Ali ibn Abi Talib vier Dinge gegeben, die niemandem (sonst) gegeben waren: Er war der erste unter Arabern wie NichtArabern, der mit dem Propheten (s.) betete.; er war derjenige, der seine (des Propheten) Flagge bei jedem Feldzug trug. Er war derjenige, der mit ihm am Tage

von Mihras3 , d.h. am Tage von Uhud, standhaft blieb, während die (übrigen) Leute flohen; und er war derjenige, der ihn in sein Grab legte. "4

Zaid ibn Wahb al-Dschuhni überlieferte (durch folgende Überlieferungskette): Ahmad ibn 'Ammar berichtete uns: Al-Himmani sagte uns: Scharik berichtete uns von 'Uthman ibn al-Mughira, von Zaid ibn Wahb, welcher berichtete: „Wir fanden

Der Erzengel Gabriel

„Manaqib" von Ibn Schahschub: 3: 299, und „Kifaya al-Talib: 335, und „A'lam al-Wara": 193, und Allamah al-Madschlisi über lieferte es in „al-Bihar": 20: 80

Mihras: Ein Fluss, der vom Berg Uhud herabfließt

116; „Kifaya al-Talib": 336; al-Saduq erwähnte es in „al-Chisal": 1: 210 / 33, mit leichter Abweichung, und al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 81

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ihn eines Tages in guter Stimmung, und wir baten ihn, uns vom Tag von Uhud zu berichten, und wie (die Schlacht) war. Er sagte: ,Ja', und er erzählte, bis er zum Krieg (selbst) kam. Er sagte: „Der Gesandte Allahs (s.) sagte: ,Zieht gegen sie aus im Namen Allahs.'" Wir zogen aus und formierten uns in einer langen Reihe gegen sie. Er positionierte fünfzig Männer von den Ansar auf dem Bergpfad. Er setzte einen von ihnen als Befehlshaber ein und sagte: , Verlasst diese eure Position nicht, denn wenn wir bis zum Letzten von uns getötet werden, dann werden wir von eurer Position aus angegriffen werden.'" (Zaid) berichtete weiter: „Abu Sufy-an ibn Harb positionierte Chalid ibn al-Walid ihnen gegenüber. Die Flaggen der Quraisch waren im Besitz der Banu 'Abd ad-Dar, und die Flagge der Götzendiener war in der Hand von Talha ibn Abi Talha, der die Stütze der Phalanx genannt wurde. Der Gesandte Allahs (s.) gab die Flagge der Muhadschirun1 'Ali ibn Abi Talib (a.). Er ging weiter, bis er unter der Flagge der Ansar stand. Abu Sufyan ging zu den Flaggenträger. ,Ihr Flaggenträger', sagte er, ,ihr wisst doch, dass die Leute nur wegen ihrer Flaggen nach vorne kommen. Am Tage von Badr kamt ihr nur vor wegen eurer Flaggen. Wenn ihr denkt, dass ihr zu schwach seid, sie zu verteidigen, dann gebt sie uns, damit wir sie für euch verteidigen.' Da wurde Talha ibn Abu Talha wütend und sagte: ,Sagst du uns so etwas? Bei Allah, ich werde euch heute mit ihnen in die Gewässer des Todes führen.'" (Zaid) berichtete weiter: „Talha wurde der Führer der Phalanx genannt. So trat er vor, und 'Ali ibn Abi Talib (a.) trat (ebenfalls) vor. ,Wer bist du?', fragte er. ,Ich bin Talha, der Führer der Phalanx, und wer bist du?' ,Ich bin 'Ali ibn Abi Talib ibn 'Abd al-Muttalib'. Sie trafen aufeinander und schlugen mit den Schwertern gegeneinander und 'Ali ibn Abi Talib (a.) versetzte ihm damit einen Schlag auf die Vorderseite seines Kopfes, seine (Talhas) Augen quollen hervor, und er stieß einen Schrei aus, wie er nie (zuvor) gehört worden war. Die Flagge fiel ihm aus der Hand, und ein Bruder von ihm namens Mus'ab nahm sie. 'Asim ibn Thabit schoss (einen Pfeil) auf ihn ab und tötete ihn. Dann nahm sein (Talhas) Bruder 'Uthman die Flagge, und 'Asim ibn Thabit schoss wiederum (einen Pfeil) auf ihn ab und tötete ihn. Daraufhin nahm sie ein Sklave von ihnen namens Sawab - und er gehörte zu den Schlimmsten der Leute (der Ungläubigen), und 'Ali ibn Abi Talib (a.) schlug ihm die (rechte) Hand ab, so nahm er die Flagge in seine linke Hand, und er (Imam 'Ali, a.) schlug sie (ebenfalls) ab. Da nahm er die Flagge mit seiner Brust und seinen abgeschnittenen Händen. 'Ali (a.) traf ihn mitten auf seinen Kopf, und er fiel niedergestreckt hin, die Leute flohen, und die Muslime nahmen die Kriegsbeute an sich.

Als die Leute auf dem Bergpass sahen, wie sie (die anderen Muslime) die Kriegsbeute an sich nahmen, sagten sie: Jene gehen mit {all) der Beute, und wir bleiben hier?!' Sie sagten zu ihrem Führer 'Abdullah ibn 'Amru ibn Hazm: , Wir wollen (auch) Beute machen wie die (übrigen) Männer.' ,Der Gesandte Allahs (s.) befahl mir, dass ich diese meine Stellung nicht verlassen soll.' erwiderte er. ,Er hat dir

Muslimische Auswanderer aus Mekka

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das befohlen', antworteten sie, ,als er nicht wusste, dass sich die Dinge so entwickeln würden, wie du (jetzt) siehst', und sie gierten nach der Kriegsbeute und verließen sie (d.h. ihre Stellungen). Er (jedoch) blieb an seinem Platz. Da griff Chalid ibn al-Walid ihn an und tötete ihn. Dann kam er von hinten an den Gesandten Allahs (s.) heran und wollte ihn (angreifen), und er erblickte den Propheten (s.) umgeben von seinen Anhängern. Er (Chalid) sagte zu denjenigen, die bei ihm waren: ,Das ist derjenige, den ihr (töten) wollt, er ist derjenige, der für euch wichtig ist', und sie griffen ihn (zusammen) wie ein einziger an, indem sie mit Schwertern schlugen, mit Lanzen zustießen, Pfeile abschossen und Steine schleuderten. Die Gefährten des Propheten (s.) begannen, zu kämpfen, um ihn zu verteidigen, bis siebzig Männer von ihnen getötet wurden. Der Fürst der Gläubigen (a.), Abu Dudschana al-Ansari und Sahl ibn Hunaif unterstützten die Männer bei der Verteidigung des Propheten (s.), und die Götzendiener übertrafen sie an Anzahl. Der Gesandte Allahs (s.) öffnete die Augen und schaute den Fürsten der Gläubigen (s.) an - er war zuvor (von einer Verletzung) ohnmächtig geworden - und sprach: ,AH, was haben die Männer getan?' ,Sie haben ihr Gelübde gebrochen und den Rücken gewandt', antwortete er, ,doch diejenigen, die Zielstrebigkeit bewiesen haben, werden für mich genügen, mein Ziel zu erreichen'. Der Fürst der Gläubigen (a.) griff sie an und trieb sie aus ihrer Stellung. Dann ging er zurück zu ihm (zum Propheten, s.) - der von einer anderen Seite her angegriffen worden war - griff sie an und zerstreute sie. Abu Dudschana und Sahl ibn Hunaif standen an seiner Seite, und jeder von ihnen hatte ein Schwert in der Hand, um ihn zu verteidigen. Vierzehn von seinen Anhängern, die geflohen waren, kamen zurück, unter ihnen Talha ibn 'Ubaidullah und 'Asim ibn Thabit. Die übrigen stiegen den Hügel hinauf, und jemand schrie durch die Stadt: ,Der Gesandte Allahs ist getötet worden!', und dadurch waren sie bis ins Innerste erschrocken, und verwirrt flohen sie zur rechten und zur linken Seite.

Hind bint 'Utba hatte einen Sklaven dazu bringen wollen, den Gesandten Allahs (s.), den Fürsten der Gläubigen (a.) oder Hamza ibn 'Abd al-Muttalib (r.) zu töten. Er antwortete: ,Was Muhammad betrifft, so habe ich keine Chance, denn seine Anhänger umringen ihn (ständig), und 'Ali ist wachsamer als ein Wolf, wenn er kämpft. Doch bezüglich Hamza habe ich Hoffnung, denn wenn er zornig wird, sieht er nicht, was vor ihm ist.' An jenem Tage war Hamza an einer Straußenfeder an seiner Brust erkennbar, und der Sklave lauerte ihm am Fuße eines Baumes auf. Hamza sah ihn und stürmte mir dem Schwert auf ihn zu. Er schlug zu, (doch) sein Streich verfehlte den Kopf (des Sklaven). Dieser erzählte (später): ,Ich bewegte meine Lanze hin- und her, bis ich in einer guten Wurfposition war, und da warf ich sie. Sie traf ihn oberhalb seines Schenkels und durchdrang ihn. Ich ließ ihn (liegen), bis er (vor Leichenstarre) kalt war, ging ich zu ihm und zog meine Lanze (aus seinem Körper). (Die Muslime) waren durch ihre Flucht von mir und ihm abgelenkt.'

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Hind kam und befahl, Hamzas Bauch aufzuschneiden, seine Leber herauszuschneiden und (seinen Körper verstümmelt) zur Schau zu stellen. Sie schnitten seine Nase und Ohren ab und stellten sie zur Schau. Der Gesandte Allahs (s.) war zu beschäftigt, um zu wissen, was mit ihm (Hamza) geschehen war."

Der Überlieferer des Ereignisses, Zaid ibn Wahb: „Ich sagte zu Ibn Massud: ,Sind die Leute vom Gesandten Allahs (s.) weg geflohen, bis nur noch Ali ibn Abi Talib (a.), Abu Dudschana und Sahl ibn Hunaif bei ihm geblieben waren?' Er antwortete: ,(Alle) Leute sind geflohen, außer 'Ali ibn Abi Talib allein, und (nur) einige standen zu dem Gesandten Allahs (s.), die vordersten von ihnen waren 'Asim ibn Thabit, Abu Dudschana und Sahl ibn Hunaif, und Talha ibn Vbaidullah schloss sich ihnen an.', Und wo waren Abu Bakr und 'Umar?' fragte ich. ,Sie waren unter denjenigen, die sich zurückgezogen hatten', antwortete er (Ibn Massud). ,Und wo war 'Uthman?', fragte ich. ,Er kam erst drei (Stunden) nach der Schlacht', erwiderte er, und der Gesandte Allahs (s.) sagte zu ihm: ,Hattest du eine Erklärung dafür (für deine Abwesenheit) vorgebracht?', Und wo warst du?', fragte ich (Zaid) ihn (Ibn Mas'ud). ,Ich gehörte zu denjenigen, die sich zurückgezogen hatten,' antwortete er., Und wer hat dir (dann) davon erzählt?', fragte ich., 'Asim und Sahl ibn Hunaif, sagte er. (Zaid berichtete weiter): „Ich sagte: ,Die Bestätigung von 'Ali (a.) in jener Position war ein Wunder.' Sicherlich wunderst du dich darüber', sagte er, ,wo sich doch (selbst) die Engel gewundert hatten. Wusstest du nicht, dass Dschibril (a.) an jenem Tage sagte, als er zum Himmel aufstieg: ,Es gibt kein Schwert außer Dhu-l-Fiqar,1 und es gibt keinen jungen Mann außer 'Ali.' ,Wie ist das über Dschibril (a.) bekannt geworden?', fragte ich. ,Die Leute hörten eine Stimme, die dieses ausrief sagte er, ,und sie fragten den Propheten (s.) danach, und er antwortete, dass das Dschibril (a.) gewesen sei. '"2

Im Bericht von 'Imran ibn Hussain hieß es: „Am Tage von Uhud, als die Leute sich vom Gesandten Allahs zerstreuten, kam 'Ali (a.) und gürtete sein Schwert um. Er stand vor ihm und der Gesandte Allahs (s.) hob sein ('Alis, a.) Gesicht zu sich und fragte ihn: , Warum bist du nicht mit den (anderen) Männern geflohen?' .Gesandter Allahs', antwortete er, ,soll ich denn als ein Ungläubiger zurückkehren, nachdem ich mich Allah unterworfen habe?!' (Der Prophet, s.) wies ihn auf einige Leute hin, die den Berg hinabkamen, und er (Imam 'Ali, a.) griff sie an und schlug sie in die Flucht. Dann wies er (der Prophet, s.) auf einige andere (feindliche) Männer, und er (Imam 'Ali, a.) griff sie (wiederum) an und schlug sie in die Flucht. Da kam Dschibril (a.) und sagte: , O Gesandter Allahs, die Engel sind erstaunt, und wir sind mit ihnen verwundert über die Wohltätigkeit 'Alis dir gegenüber mit (dem Einsatz von) seinem Leben.' , Wer wird ihn daran hindern', sagte

Dhu-l-Fiqar (Doppelklinge): Das Schwert Imam 'Alis (a.), das zwei Spitzen hatte, Anm. d. Übers. „Misbah al-Anwar": 314, „A'lam al-Wara": 193, „Irschad al-Qulub": 241, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 81-85

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der Gesandte Allahs (s.), ,denn er ist von mir, und ich bin von ihm.' Und Dschibril (a.) sagte:, Und ich bin von euch beiden. "a

Al-Hakam ibn Zuhair überlieferte von al-Suddi, von seinem Vater, von Ibn 'Abbas (r.): „Talha ibn Abi Talha kam an jenem Tage hervor, stellte sich zwischen die beiden Reihen und rief: ,Ihr Gefährten Muhammads, ihr behauptet, dass Allah, Der Erhabene, uns schnell durch eure Schwerter ins Feuer schicken und euch durch unsere Schwerter eilends ins Paradies befördern wird. Wer von euch wird gegen mich antreten?' Der Fürst der Gläubigen (a.) trat vor ihn und sagte: ,Bei Allah, ich werde mich heute nicht von dir trennen, bis ich dich mit meinem Schwert ins Feuer befördert habe.' Sie kämpften mit den Schwertern gegeneinander, und 'Ali ibn Abi Talib (a.) traf seine beiden Füße und schlug sie ab. Er fiel und wurde überwältigt. Mein Cousin', sagte er, ,ich flehe dich an um Erbarmen!' Dann wandte er (Imam 'Ali, a.) sich von ihm ab und (ging) zu seinem Platz; da sagten die Muslime zu ihm: ,Hast du ihn nicht erledigt?' , Er flehte mich bei Allah und den Verwandtschaftsbanden (zu mir) an (,ihn zu entlassen). Doch bei Allah, er wird niemals danach überleben.' Talha starb an dem Platz, an dem er lag. Die frohe Botschaft darüber wurde dem Propheten (s.) übermittelt. Er freute sich darüber und sagte: ,Das ist der Führer der Phalanx. '"2

Muhammad ibn Marwan überlieferte von 'Umara, von 'Ikrima, welcher berichtete: „Ich hörte 'Ali (s.) sagen: ,Als die Männer am Tage von Uhud vom Gesandten Allahs (s.) flohen, ergriff mich eine Unruhe wie niemals vorher und ich konnte mich kaum kontrollieren. Ich stand vor ihm und kämpfte mit meinem Schwert. Ich ging zurück, um ihn zu suchen, aber ich sah ihn nicht. Ich sagte (zu mir selbst): ,Der Gesandte Allahs würde nicht fliehen.' Doch ich konnte ihn unter den Gefallenen nicht sehen. Ich dachte, dass er schon von uns in den Himmel gehoben worden war. Ich zerbrach die Scheide meines Schwertes und sprach zu mir selbst: ,Ich werde damit so lange kämpfen, bis ich getötet werde (ohne es in die Scheide zurückzustecken). ' Ich griff den Feind an, und sie zerstreuten sich von mir. Dann sah ich plötzlich den Gesandten Allahs (s.), dass er auf den Boden gefallen und be-wusstlos war. Ich stand neben seinem Kopf. Er schaute mich an und sagte: , Was haben die Leute getan, Ali?' ,Sie sind ungläubig geworden, Gesandter Allahs', antwortete ich, ,sie haben den Rücken gekehrt (vor dem Feind) und dich ausgeliefert. ' Da schaute der Prophet (s.) auf eine Phalanx (der Feinde), die sich ihm genähert hatte und sagte zu mir: ,Treibe diese Phalanx von mir fort, Ali,' und so

Al-Tabari erwähnte es mit einer andern Überlieferungskette in seinem „Tarich": 2: 514, Ibn Schahrahschub in „Al-Manaqib": 3: 124, und ein Teil davon in „Madschmu' al-Zawa'id": 6: 114, und „ Scharh al-Nahdsch-al-Balagha": 13: 261, 14 / 250, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 85.

In „Al-Fusul al-Muhimma": 57; mit leichter Abweichung auch in „Tarich al-Tabari": 2: 509. Und „Tafsir al-Qumi" 1:112; „Manaqib Al Abi Talib": 3: 123; und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20:86

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griff ich sie mit meinem Schwert an und schlug sie nach rechts und links, bis sie mir den Rücken kehrten. , 'Ali', sagte der Prophet (s.) zu mir, ,hörst du nicht deine Lobpreisung im Himmel?', und ein Engel namens Radhwan rief aus: ,Kein Schwert außer Dhu-l-Fiqar, und kein Kämpfer außer Ali!', und ich weinte vor Freude. Ich verherrlichte Allah, Den Erhabenen, für Seine Segnungen.' "1

Al-Hassan ibn 'Arafa, von 'Umara ibn Muhammad, von Sa'd ibn Tarif, von Abu Dscha'far Muhammad ibn 'Ali (a.), von seinem Vater, der berichtete: „Ein Engel rief vom Himmel am Tage von (der Schlacht) Uhud: ,Kein Schwert außer Dhu-l-Fiqar, und kein Kämpfer außer Ali!'"

Ähnliches überlieferte Ibrahim ibn Muhammad ibn Maimun, von TJmara ibn Tha-bit, von Muhammad ibn TJbaidullah ibn Abi Rafi', von seinem Vater, von seinem Großvater, welcher berichtete: „Wir hören die Gefährten des Gesandten Allahs (s.) immer noch erzählen, dass am Tage von Uhud eine Stimme vom Himmel rief: ,Kein Schwert außer Dhu-l-Fiqar, und kein Kämpfer außer 'Ali. '"2

Sallam ibn Miskin überlieferte von Qatada, von Said ibn al-Musayyib, welcher berichtete: „ Wenn ich die Stellung Alis am Tage von Uhud gesehen hätte, dann hätte ich ihn zur Rechten des Gesandten Allahs (s.) stehen sehen, wie er ihn mit seinem Schwert verteidigte, da die anderen schon den Rücken (zur Flucht) gewandt hatten. "3

Al-Hassan ibn Mahbub überlieferte: Dschamil ibn Salih berichtete uns von seinem Vater 'Ubaida, von Abu 'Abdillah DschaTar ibn Muhammad, der von seinen Vorfahren (a.) berichtete: „Bei der Schlacht von Uhud hielten neun Leute das Banner (der Quraisch). 'Ali ibn Abi Talib (a.) tötete sie bis auf den letzten von ihnen, und die (feindlichen) Leute wurden in die Flucht geschlagen. An jenem Tag versuchte (der Stamm der) Machzum zu entkommen, aber 'Ali (a.) vernichtete sie. 'Ali (a.) trat gegen al-Hakam ibn al-Achnas an, schnitt ihm das Bein von der Hälfte seines Oberschenkels ab, und er starb daran. "4

Als die Muslime so herumwanderten, näherte sich Umayya ibn Abu Hudhaifa ibn al-Mughira - und er hatte einen Panzer angelegt - und er sagte: „Heute ist der Tag

„Alam al-Wara": 194; „Irschad al-Qulub": 242; und ein Teil davon in „Manaqib Ali Abi Talib": 2:124; „Usad al-Ghaba": 4:21; „Ahqaq al-Haqq": 18:83; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20:86.

„Tarich Tabari": 2:514: „Al-Aghani": von Abu al-Faradasch al-Isfahani: 15:192; „Manaqib Ibn al-Maghazi": 197/234; „Scharh Nahdsch (al-Balagha) von Al-Hadidi": 14: 251, mit leichter Abweichung, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20:86. 3 Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 87

'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20:87, und al-Waqidi erwähnte den Schluss davon in seinem „Maghazi": 1:283.

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(der Rache für) Badr." Einer der Muslime trat ihm entgegen, aber Umayya tötete ihn. 'Ali ibn Abi Talib (a.) wandte sich ihm zu und schlug ihm mit dem Schwert auf den Kopf, und es steckte mitten in seinem Helm. Umayya schlug mit seinem Schwert zu, und der Fürst der Gläubigen (a.) schützte sich mit seinem Schild, und es (das Schwert) blieb darin stecken. Der Fürst der Gläubigen (a.) zog sein Schwert aus seinem (Umayyas) Helm, und Umayya befreite sein Schwert ebenfalls aus dem Schild. Dann griffen sie wiederum einander an. 'Ali (a.) sagte: ,Ich erblickte einen Riss (in seinem Panzer) unter seiner Achsel. Ich schlug dahin mit meinem Schwert und tötete ihn. Dann wandte ich mich von ihm ab. "a

Als die Menschen am Tage von Uhud von der Seite des Propheten (s.) flohen, blieb der Fürst der Gläubigen (a.) standhaft, und er (der Prophet) fragte ihn: „ Was ist, dass du nicht mit den (anderen) Leuten gehst?" „Ich und dich verlassen, o Gesandter Allahs?", fragte der Fürst der Gläubigen (a.), „bei Allah, ich werde dich nicht verlassen, bis ich getötet werde, oder bis Allah Sein Versprechen der Hilfe für dich erfüllen wird." „Höre die frohe Botschaft, Ali," sagte der Prophet (s.), „denn in der Tat hält Allah Sein Versprechen, und sie werden uns nie mehr Ähnliches antun."

Dann schaute er auf eine Truppe, die sich ihm genähert hatte und sagte zu ihm (Imam 'Ali, a.): „Greife diese (Truppe) an, Ali", und der Fürst der Gläubigen (a.) griff sie an. Er tötete davon Hischam ibn Umayya al-Machzumi, und die (übrigen) Leute flohen. Dann kam eine andere Truppe heran, und der Prophet sagte zu ihm: „Greife diese an", und er griff sie an und tötete davon Bischr ibn Malik al-Amiri, die Truppe floh, und nach ihr kam keiner von ihnen mehr zurück.

Diejenigen der Muslime, die geflohen waren, kehrten zum Propheten (s.) zurück, und die Götzendiener zogen sich nach Mekka zurück. Der Prophet (s.) wandte sich nach Medina, und (dort) empfing sie Fatima (a.). Sie hatte ein Gefäß mit Wasser bei sich, und er wusch damit sein Gesicht. Der Fürst der Gläubigen (a.) folgte ihm, und Blut bedeckte seinen Arm von der Hand bis zur Schulter. Er hatte Dhu-l-Fiqar (sein Schwert) bei sich und reichte es Fatima (a.). „Nimm dieses Schwert", sagte er zu ihr, „ es war mir heute treu." Dann begann er folgendes (Gedicht) zu rezitieren:

„Fatima, dieses Schwert ist nicht ohne Ehre, und ich bin kein Feigling, noch bin ich tadelnswert. Bei meinem Leben, ich bin frei von Schuld in der Unterstützung von Ahmad2, und im Gehorsam zu einem Herrn, Der über (Seine) Diener allwissend ist. Entferne das Blut der Leute von ihm, denn wahrlich, es hat der Familie von 'Abd ad-Dar den Kelch mit siedend heißem Wasser (der Hölle) gereicht."

'Allamah al-Madschlisi über lieferte es in „al-Bihar": 20: 87 Weiterer Name des Propheten Muhammad (s.), Anm. d. Übers.

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Der Gesandte Allahs (s.) sagte: „Nimm es, Fatima, denn dein Gatte hat seine Pflicht erfüllt, denn durch sein Schwert hat Allah die Führer der Quraisch getötet."1

Die Biographen über den Propheten (ahl-al-sira) hatten den Tod der Götzendiener bei Uhud erwähnt, und die meisten von ihnen waren durch den Fürsten der Gläubigen (a.) getötet worden. 'Abd al-Malik ibn Hischam überlieferte: Ziyad ibn 'Abdillah berichtete uns, von Muhammad ibn Ishaq, welcher berichtete:

„Der Flaggenträger der Quraisch bei der Schlacht von Uhud war Talha ibn Abi Talha ibn 'Abd al-'Uzza ibn TJthman ibn 'Abd ad-Dar. 'Ali ibn Abi Talib (a.) tötete ihn, und er tötete (auch) seinen Sohn Abu Said ibn Talha, und er tötete (ebenfalls) seinen Bruder Kalada ibn Abu Talha, und er tötete 'Abdullah ibn Hu-maid ibn Zuhra bin al-Harith ibn Asad ibn 'Abd al-'Uzza. Er tötete Abu al-Hakam ibn al-Achnas ibn Schariq al-Thaqafi, er tötete al-Walid ibn Abi Hudhaifa ibn al-Mughira, auch tötete er seinen Bruder Umayya ibn Abi Hudhaifa. Er tötete (ebenfalls) Arta ibn Scharahabil; er tötete Hischam ibn Umayya, 'Amr ibn 'Abdillah al-Dschumahi und Bischr ibn Malik. Er tötete (außerdem) Sawab, den Gefolgsmann der Banu 'Abd ad-Dar. Der Sieg gehörte ihm. Die Leute kamen von ihrer Flucht zu dem Propheten (s.) zurück, während er (Imam 'Ali, a.) immer noch an seinem Platz stand, von dem aus er ihn (den Propheten, s.) ohne sie (die anderen) verteidigt hatte. Der Tadel Allahs kam auf alle von ihnen wegen ihrer Flucht an jenem Tage, außer auf ihn (Imam 'Ali, a.) und die, die fest zu ihm standen von den An-sar, und sie waren acht (Männer), man sagt auch vier oder fünf."

Über die Tötung der (Männer), die er bei Uhud getötet hatte, seine Härten (die er erduldete), und seinen Edelmut im Leiden, rezitierte al-Hadschadsch ibn 'Alat al-Sulami folgendes: „Derjenige, der Seine (Allahs Partei verteidigt), gehört zu Ihm. Ich meine den Sohn der Fatima2, der bedeutende Onkel väterlicher- und mütterlicherseits hat. Wie deine Hände gegen ihn (Talha) tätig wurden mit einem schnellen (Lanzen-) Stoß, als ihr Talha verließt, der wegen eines (Schwertstreichs) auf seine Stirn tot dalag. Du kämpftest hart gegen sie wie ein tapferer Mann, und du triebst sie am Fuße des Hügels, als sie tief hinabstiegen. Du tränktest dein Schwert ein zweites Mal mit Blut, und du zögertest nicht, bis sein Durst gestillt war. "3

Als der Gesandte Allahs (s.) sich zu den Banu Nadhir aufmachte, mit der Absicht, sie zu belagern, schlug er sein Zelt im entferntesten (ausgetrockneten) Flussbett bei

'Allamah al-Madschlisi berichtete es in „al-Bihar": 20: 87. Siehe auch ein Teil davon bei Tabari: 2: 514 und auch 533; „Manaqib" von Ibn Schahrahschub: 3: 124; und ,,'A'lam al-Wara": 194.

Neben Imam 'Alis (a.) Ehefrau hieß auch seine Mutter „Fatima", Anm. d. Übers.

„Kaschf al-Ghumma": 1: 196, und Ibn Hischam erwähnte das Ende davon in seiner „Sira al-Nabawiyya" (Biographie des Propheten): 3: 159, und 'Allamah al-Madschlisi erwähnte es in „al-Bihar": 20: 89

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den Banu Chatma auf. Als die Nacht hereinbrach, schoss ein Mann von den Banu Nadhir einen Pfeil auf ihn ab und traf sein Zelt. Der Prophet (s.), befahl, dass sein Zelt an den Fuße des Berges versetzt werden sollte, und die Muhadschirun1 und die Ansar2 umringten ihn.

In der Dunkelheit verloren sie den Fürsten der Gläubigen, 'Ali ibn Abi Talib (a.), und die Leute fragten: „O Gesandter Allahs, wir sehen 'Ali nicht." „Ich sehe ihn", antwortete er (der Prophet, s.) „wie er mit etwas beschäftigt ist, das eure Angelegenheit zum Guten wenden wird." Es dauerte nicht lange, bis er (Imam 'Ali, a.) mit dem Kopf des Juden kam, der auf den Propheten (s.) geschossen hatte. Man nannte ihn Gharur. Er warf ihn vor den Propheten (s.).

Der Prophet (s.) sagte zu ihm: „Wie hast du das gemacht?" „Ich sah diesen Verbrecher kühn herankommen ", antwortete er, „ und ich legte ihm einen Hinterhalt. Ich sagte zu mir selbst: , Was ihn dazu gebracht hat, in der Mitte der Nacht herauszukommen, ist, dass er uns überraschend treffen will.' Er ging mit seinem gezogenen Schwert voran unter neun (Männern) seiner jüdischen Gefährten. Ich griff ihn an und tötete ihn. Seine Gefährten entkamen, aber sie waren noch nahe. Schicke ein Gruppe (Männer) mit mir. Ich hoffe, dass ich sie überwältigen werde." Der Gesandte Allahs (s.) schickte zehn Männer mit ihm, unter ihnen Abu Dud-schana Saimak ibn Charascha und Sahl ibn Hunaif. Sie erreichten sie, bevor sie in der Festung Zuflucht suchen konnten und töteten sie. Sie brachten ihre Köpfe zu dem Propheten (s.), und dieser befahl, dass sie ihn die Brunnen von den Banu Chatma geworfen werden sollten. Dies waren die Gründe für die Eroberung der Festungen der Banu Nadhir. In jener Nacht wurde Ka'b ibn al-Aschraf getötet.

Der Gesandte Allahs (s.) nahm das Eigentum der Banu Nadhir an sich. Es war die erste Beute, die der Gesandte Allahs (s.) zwischen den ersten Muhadschirun aufgeteilt hatte. Er befahl 'Ali (a.), das in Besitz zu nehmen, was dem Gesandten Allahs (s.) zustand, und er machte es zur Sadaqa3. Es blieb in seiner (des Propheten) Hand während seiner Lebenszeit, dann nach ihm in der Hand des Fürsten der Gläubigen (a.), und es ist im Besitz der Nachkommenschaft von Fatima (a.) bis heute.

Was (die Rolle) des Fürsten der Gläubigen in dieser Schlacht angeht sowie die Tötung der Juden durch ihn und darüber, dass er die Köpfe der neun Männer zum Propheten (s.) gebracht hatte, rezitierte Hassan ibn Thabit folgendes (Gedicht):

„Allahs ist alles Unglück, womit du durch die Banu Quraiza geprüft worden bist und durch die Männer, die (dir) auflauerten. Er vernichtete ihr Oberhaupt und brachte neun (Köpfe). Bald vertrieb er sie, bald wehrte er sie ab."

Auswanderer, die aus Mekka ausgewandert waren, Anm. d. Übers.

„Helfer" in Median, die Muslime, die die Ausgewanderten aufnahmen, Anm. d. Übers.

Almosen, Anm. d. Übers.

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Die Operation gegen die Verbündeten (Ahzab)

Die Operation gegen die Verbündeten (Ahzab) fand nach der gegen die Banu Nad-hir statt. Eine Gruppe von Juden machte sich auf nach Mekka, unter ihnen waren Sallam ibn Abu al-Huqaiq al-Nadhiri, Huyayy ibn Achtab, Kinana ibn al-Rabi', Haudha ibn Qais al-Walli und Abu 'Umara al-Walli zusammen mit einigen der Banu Wa'ila. Sie reisten zu Abu Sufyan Sachr ibn Harb, denn sie wussten über dessen Feindseligkeit gegen den Gesandten Allahs (s.) Bescheid und dass er es kaum erwarten konnte, ihn zu bekämpfen. Sie erzählten ihm, was sie von ihm erlitten hatten und baten ihn um Beihilfe beim Kampf gegen ihn. „Ich bin mit euch, wo immer ihr es wünscht", sagte Abu Sufyan, „daher geht zu den Quraisch und drängt sie zum Krieg gegen ihn und garantiert ihnen Hilfe und Unterstützung bis, ihr ihn vernichtet habt."

Sie gingen von einem Führer der Quraisch zum anderen und stachelten sie zum Krieg gegen den Propheten (s.) an. „Unsere Hände werden mit euren Händen sein ", sagten sie zu ihnen, „ und wir werden mit euch sein, bis ihr ihn vernichtet habt". „Ihr Juden", sagten die Quraisch, „ihr seid die Leute der ersten Schrift und des früheren Wissens, und ihr kennt die Religion, die Muhammad gebracht hat und die Religion, an die wir glauben1. Ist unsere Religion nun besser als seine Religion, oder ist er mehr im Besitze der Wahrheit als wir?" „In der Tat, eure Religion ist besser als seine ", sagten sie (die Juden), und die Quraisch führten sich ermutigt, als sie (die Juden) sie zum Krieg anstachelten gegen den Gesandten Allahs (s.).

Abu Sufyan kam zu ihnen und sagte ihnen: „Allah hat euch über euren Feind Macht verliehen, und jene Juden werden an eurer Seite mit euch gegen ihn kämpfen, und sie werden sich nicht von euch trennen, bis alle von ihnen (den Muslimen) ruiniert worden sind, oder wir ihn und alle, die ihm folgen, vernichtet haben." Damit wurde ihre Entschlossenheit zum Krieg gegen den Propheten (s.) gestärkt. Dann gingen die Juden zu den (Stämmen der) Ghatafan und Qais 'Ailan und riefen sie zum Krieg gegen den Gesandten Allahs (s.) auf Sie garantierten ihnen Hilfe und Unterstützung, und sie informierten sie über die (Absicht der) Quraisch, diesen Weg zu verfolgen. Sie versammelten sich mit ihnen.

Die Quraisch kamen mit ihrem derzeitigen Führer Abu Sufyan Sachr ibn Harb, und die Ghatafan kamen mit ihrem Oberhaupt 'Uyayna ibn Hisn, begleitet von den Banu Fazara. Die Banu Murra kamen mit Harith ibn 'Auf, und Bara ibn Turaif kam mit seinem Klan der Aschdscha', und die Quraisch versammelten sich mit ihnen.

Götzendienst, Anm. d. Übers.

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Als der Gesandte Allahs (s.) von der Versammlung der Verbündeten (Ahzab) gegen ihn hörte und von ihrer starken Entschlossenheit, gegen ihn Krieg zu führen, beriet er sich mit seinen Gefährten. Sie stimmten (alle) in der Meinung überein, in Medina zu bleiben und die (feindlichen Stämme) zu bekämpfen, wenn sie über die Bergpfade zu ihnen kommen sollten. Salman al-Farsi (r.) schlug dem Gesandten Allahs (s.) vor, einen Graben (auszuheben). Er (der Prophet) befahl, dass er ausgehoben werden sollte und arbeitete selbst daran, wie auch die (anderen) Muslime.

Die Verbündeten (Ahzab) marschierten gegen den Propheten (s.), und ihre Macht erfüllte die Muslime mit Schrecken, und sie wurden aufgrund ihrer großen Anzahl und Schar von Furcht ergriffen. Sie ließen sich nahe des Grabens nieder. Sie verharrten in ihrer Position etwas mehr als zwanzig Nächte, dann fand zwischen ihnen kein Krieg statt, außer dass sie Pfeile abschossen und sie belagerten.

Als der Gesandte Allahs (s.) die Schwäche in den Herzen der meisten Muslime sah aufgrund der Belagerung und ihre Kampfschwäche, schickte er (einen Boten) zu TJyayna ibn Hisn und al-Harith ibn 'Auf - sie waren beide Anführer der Ghatafan - und rief sie zum Frieden mit ihm auf, dazu, von ihm abzulassen und mit ihren Leuten vom Krieg abzusehen, wofür er ihnen ein Drittel der Erträge Medinas geben wollte. Er beriet sich mit Sa'd ibn Mu'adha und Sa'd ibn 'Ubada darüber, was er 'Uyayna und Harith übermitteln lassen sollte. Die beiden sagten: „Wenn die Situation so ist, dann gibt es keinen Zweifel daran, dass wir danach handeln müssen. Denn Allah hat dir das befohlen, was du getan hast, und die (göttliche) Offenbarung ist zu dir gekommen. Daher tue, was dir angemessen erscheint. Wenn du das um unsretwillen tun willst, dann ist dies auch unsere Ansicht." Er (der Prophet, s.) sagte: „Darüber ist keine Offenbarung zu mir gekommen, aber ich habe die Araber sich gegen euch vereinigen1 sehen, und sie kamen von allen Seiten gegen euch (aufmarschiert). So wollte ich ihren Angriff für eine Weile gegen euch abbrechen." „Diese Leute und wir pflegten Allah etwas beizugesellen und Götzen zu verehren", sagte Sa'd ibn Mu'adha, „wir verehrten Allah nicht und wir kannten Ihn nicht. Aber dann speisten wir sie nicht mit unseren Früchten, außer Gästebewirtung oder beim Handel. Jetzt, da Allah uns mit dem Islam geehrt und uns damit rechtgeleitet hat sowie uns durch dich stark gemacht hat, sollen wir ihnen unser Eigentum geben? Welche Notwendigkeit haben wir, dies zu tun? Bei Allah, wir werden ihnen nichts als das Schwert geben, bis Allah zwischen uns und ihnen urteilt." „Jetzt habe ich eure Einstellung erkannt", sagte der Gesandte Allahs, „daher bleibt dabei. Allah, Der Erhabene, lässt Seinen Propheten nicht im Stich, noch liefert Er ihn (seinen Feinden) aus, bis Er Seine Verheißung erfüllt." Dann erhob sich der Gesandte Allahs (s.) unter den Muslimen, rief sie zum Dschihad (Kampf) gegen den Feind auf, ermutigte sie und versprach ihnen den S ieg.'

wörtlich: „mit einem einzigen Bogen gegen euch schießen", Anm. d. Übers.

72

Reiter von den Quraisch meldeten sich freiwillig, um gegen (die muslimischen Kämpfer) anzutreten, unter ihnen waren: 'Amr ibn 'Abd al-Wudd ibn Abu Qais ibn 'Amer ibn Lu'ayy bin Ghalib, 'Ikrima ibn Abi Dschahl, Hubaira ibn Abi Wahb - beide von den Machzum - Dhirar ibn al-Chattab und Mirdas al-Fihri. Sie rüsteten sich für den Kampf, dann bestiegen sie ihre Pferde und ritten zu den Häusern der Banu Kinana. Sie riefen: „Macht euch für den Krieg bereit, ihr Banu Kinana!" Dann ritten sie hochmütig fort, bis sie am Graben anhielten. Nachdem sie darüber nachgedacht hatten, sagten sie : „Bei Allah, dies ist ein Trick, den die Araber noch nie angewandt haben." Dann begaben sie sich zu einer Stelle, an der der Graben eng war. Sie peitschten ihre Pferde, und die sprangen blind hinab. Sie (ihre Pferde) brachten sie auf den sumpfigen Grund zwischen dem Graben und Sula'1

Der Fürst der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) kam heraus mit einer Gruppe von Muslimen, so dass sie die Spalte (unter ihre Verteidigung) nehmen konnten, die diese (Feinde) übersprungen hatten. Da trat 'Amr ibn 'Abd Wudd mit der Truppe hervor, die mit ihm gekommen war. Er erhob sein Banner, so dass seine Stellung sichtbar wurde. Als er die Muslime sah, hielten er und seine berittene Truppe an. Er sagte: „Gibt es jemanden, der im Einzelkampf antreten will?" Der Fürst der Gläubigen (a.) trat vor, und 'Amr sagte zu ihm: „ Gehe zurück, Sohn meines Bruders, denn ich will dich nicht töten." „Du hast Allah ein Versprechen gegeben, 'Amr, dass kein Mann der Quraisch dich zu zwei Sachen aufruft, ohne dass du eine von ihnen wählst." „In der Tat", sagte 'Amr, „was ist das?" „Ich rufe dich zu Allah und Seinem Gesandten und dem Islam auf", sagte er (Imam 'Ali, a.). „Das brauche ich nicht", antwortete er. „Dann rufe ich dich zum Kampf." „Gehe zurück", sagte er ('Amr), „zwischen deinem Vater und mir war Freundschaft, und ich will dich nicht töten." „Aber ich - bei Allah - ich will dich töten, so lange du die Wahrheit verweigerst", sagte der Fürst der Gläubigen (a.). Da wurde er ('Amr) wütend und fragte: „Willst du mich töten?!" Er stieg von seinem Pferd ab, verletzte es und schlug es ins Gesicht, bis es wegsprang. Dann ging er auf 'Ali (a.) mit gezogenem Schwert zu. Er brachte schnell einen Schwerthieb gegen ihn an, aber sein Schwert blieb im Schild 'Alis (a.) stecken, und der Fürst der Gläubigen (a.) versetzte ihm einen Schwerthieb und tötete ihn. Als 'Ikrima ibn Abu Dschahl und Hubaira ibn Dhirar Amr niedergestreckt sahen, wendeten sie ihre Pferde und flohen. Sie sprangen über den Graben, ohne irgendetwas zu sehen. Der Fürst der Gläubigen (a.) wandte sich zu seiner ersten Stellung. Die Gemüter derjenigen, die (mit 'Amr) zum Graben gekommen waren, waren voller Beklemmung, als er ('Ali, a.) rezitierte:

Sula': Ein Ort in der Nähe von Medina

73

„Er half den Steinen aufgrund von Dummheit, und ich half dem Herrn von Muhammad aufgrund von Richtigkeit. Ich schlug ihn (nieder) und ließ ihn wie ein Stumpf eines Palmenbaums liegen zwischen Sand und Stein. Ich enthielt mich seiner Kleider, auch wenn er, wenn ich gefallen wäre, mich meiner Kleider beraubt hätte. O ihr Ahzab, wähnet nicht, dass Allah Seine Religion und Seinen Propheten im Stich lässt."

Muhammad ibn 'Umar al-Waqidi überlieferte: 'Abdullah ibn Dscha'far berichtete uns von Bin Abu 'Aun, von al-Zuhri, der berichtete: ,,'Amr ibn 'Abd al-Wudd, 'Ikrima ibn Abu Dschahl, Hubaira ibn Abu Wahb, Naufal ibn 'Abdillah ibn al-Mughira und Dhirar ibn al-Chattab kamen am Tage von Ahzab zum Graben und begannen, um ihn herumzugehen und suchten eine enge Stelle, damit sie ihn überqueren können. Sie kamen an eine (unbewachte) Stelle, an der sie ihre Pferde zwangen, sie zu überqueren, und sei begannen ihre Pferde zu reiten im Gebiet zwischen dem Graben und Sal'. Die Muslime blieben stehen, und keiner von ihnen trat ihnen entgegen. 'Amr ibn Abd al-Wudd rief zu einem Einzelkampf auf, indem er den Muslimen entgegentrat und sagte: ,Ich bin von Rufen von euch heiser geworden, gibt es (irgendeinen von euch), der (gegen mich) antritt?'

Die ganze Zeit stand 'Ali ibn Abi Talib (a.) unter ihnen bereit, um gegen ihn zu kämpfen, doch der Gesandte Allahs (s.) befahl ihm, sich zu setzen und zu warten, so dass jemand anders zur Tat schreiten könnte. Die Muslime waren (so reglos), als ob Vögel auf ihren Köpfen sitzen würden, wegen der Stellung 'Amr ibn Wudds und vor Angst vor ihm und auch vor denjenigen, die bei bzw. hinter ihm waren.

Nachdem 'Amr für eine lange Zeit zum Kampf gefordert hatte und der Fürst der Gläubigen (a.) wieder aufstehen wollte, sagte der Gesandte Allahs (s.) zu ihm: ,Komm her zu mir', und er (Imam 'Ali (a.)) ging zu ihm hin, und er (der Prophet) nahm seinen (eigenen) Turban ab und setzte ihn ihm ('Ali) auf. Dann gab er ihm sein Schwert und sagte: ,Führe deine Aufgabe aus', dann sage er: ,0 Allah, hilf ihm', und er ('Ali, a.) rannte auf 'Amr zu, und mit ihm Dschabir ibn 'Abdillah al-Ansari (r.), um zu sehen, was zwischen ihm ('Ali, a.) und 'Amr passieren wurde. Als der Fürst der Gläubigen (a.) bei ihm angekommen war, sagte er : „ 'Amr, in der Zeit der Unwissenheit (Dschahiliyya) sagtest du immer: ,Niemand wird mich zu den dreien aufrufen (gemeint waren al-Lat, al- 'Uzza (und Manat)1, ohne dass ich sie annehme oder einen davon.'“ „Ja", antwortete er . „Ich rufe dich zu dem Zeugnis auf, dass es keinen Gott außer Allah gibt, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, und dass du dich dem Herrn der Welten unterwirfst." „ Sohn meines Bruders", sagte er, „verschiebe diese Angelegenheit eine Weile von mir." „Es wäre besser für dich, wenn du es annehmen würdest", erwiderte der Fürst der

Götzen, die im vorislamischen Arabien verehrt wurden, Anm. d. Übers.

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Gläubigen, dann sagte er: „Es gibt noch eine andere (Möglichkeit)." „Und die wäre?" „Dass du dahin zurückgehst, woher du gekommen bist." „Die Frauen der Quraisch werden das niemals akzeptieren", antwortete er ('Amr). „Es gibt noch eine Alternative ", sagte er (Imam 'Ali, a.). „ Und welche? " „Dass du absteigst und gegen mich kämpfst." Da lachte 'Amr und sagte: „Dies ist nicht die Sache, von der ich annahm, dass ein Araber sie von mir verlangen wird, und ich möchte keinen edlen Mann wie dich bekämpfen, denn dein Vater war ein guter Freund von mir." „Aber ich möchte dich töten, so steig ab, wenn du willst." Da wurde 'Amr wütend stieg ab und schlug seinem Pferd auf den Kopf (wörtlich: ins Gesicht), bis es zurücklief.

Dschabir (r.) berichtete: „Staub wirbelte um sie herum auf, so dass ich sie nicht sehen konnte. Aber ich hörte „Allahu Akbar1" darunter, und da wusste ich, dass 'Ali (a.) ihn ('Amr) getötet hatte. Seine Anhänger flohen, wobei ihre Pferde über den Graben sprangen. Die Muslime eilten voran, als sie den Ruf „Allahu Akbar" hörten, um zu sehen, was die Feinde getan hatten. Sie sahen Naufal bin 'Abdillah mitten im Graben, und sein Pferd konnte nicht daraus entkommen. Sie begannen, auf ihn Steine zu werfen. ,Der Tod ist schöner als das', sagte er, ,einer von euch soll herabkommen und gegen mich kämpfen', und der Fürst der Gläubigen (a.) stieg zu ihm herab und schlug ihn (mit dem Schwert), bis er ihn getötet hatte. Er verfolgte Hubaira und machte ihn kampfunfähig, indem er den erhöhten Teil seines Sattels traf, so dass der Panzer (des Pferdes) herunterfiel. Ikrima floh, und Dhirar ibn al-Chattab ergriff die Flucht."

Dschabir erzählte (weiter): Ich kann die Tötung 'Amrs durch 'Ali (a.) mit nichts anderem vergleichen als mit der Geschichte von Dawud und Dschalut2, die Allah (im Qur'an) erzählt: So schlugen sie jene nach Allahs Gebot; und Dawud erschlug Dschallut?"

Qais ibn al-Rabi' überlieferte: Abu Harun al-Abdi berichtete uns, von Rabi'a al-Sa'di, welcher sagte: „Ich ging zu Hudhaifa ibn al-Yaman und fragte ihn: ,Abu 'Abdillah, lass uns über 'Ali (a.) und seine hervorragenden Eigenschaften sprechen, denn die Einwohner von Basra sagen zu uns, dass wir hinsichtlich 'Alis (a.) übertreiben. Bist du nicht einer, der Ereignisse über ihn überliefert?' ,Rabi'a', sagte Hudhaifa, ,was willst du mich über 'Ali (a.) fragen? Bei Dem, in Dessen Händen mein Leben ist, wenn man die gesamten Taten der Gefährten Muhammads (s.), (die sie von der Zeit an vollbracht hatten,) seit Allah Muhammad (s.) (zum Propheten) berufen hatte bis zum Tage der Auferstehung in eine Waagschale der

1 „Allah ist am Größten", Anm. d. Übers.

David und Goliath, Anm. d. Übers. 3 Heiliger Qur'an: 2: 251

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Mizan1 legen würde und die Taten Alis (a.) in die andere Waagschale, dann würden die Taten 'Alis (a.) all ihre Taten überwiegen.' ,Das ist etwas, was man weder stehend noch sitzend akzeptieren könnte', erwiderte Rabi'a. ,Du alberner Kerl', sagte Hudhaifa, ,was denkst du (dass es anders sein könnte)? Wo waren denn Abu Bakr, Vmar, Hudhaifa und all die Gefährten Muhammads an dem Tag, an dem 'Amr bin Abd al-Wudd sie zum Kampf herausforderte?! Er forderte sie zum Einzelkampf heraus, und all die Leute schreckten zurück, außer 'Ali (a.), und er trat gegen ihn an, und Allah tötete ihn durch seine (Imam 'Alis, a.) Hand. Bei Dem, in dessen Hand das Leben Hudhaifas ist, seine Tat an jenem Tag war von größerem Lohn (bei Allah) als die Taten der Gefährten Muhammads (s.) bis zum Tage der Auferstehung. '"2

Hischam ibn Muhammad überlieferte von Ma'tuf ibn Charrabudh, welcher erzählte: „'Ali (a.) sagte am Tage von Chandaq (Graben)3: ,War ich es, gegen den die Reiter anstürmten? Berichtet meinen Anhängern über mich und das (Ereignis). An jenem Tage hinderte mich mein Zorn an der Flucht, und ein entschlossenes Schwert ist nicht stumpf. Ich vernichtete 'Amr, als er am unverschämtesten wurde mit (einem Schwert) aus reinem Eisen, erprobt und scharf. Ich ging fort, nach dem ich ihn hingestreckt liegen ließ wie einen Palmstumpf zwischen sandigem Grund und Hügeln. Ich enthielt mich seiner Kleider, auch wenn er, wenn ich gefallen wäre, mich meiner Kleider beraubt hätte. '"4

Yunis ibn Bukair überlieferte von Muhammad bin Ishaq, welcher berichtete: „Als 'Ali ibn Abi Talib (a.) 'Amr getötet hatte, ging er mit lächelndem Gesicht zu dem Gesandten Allahs (s.). 'Umar ibn al-Chattab sagte zu ihm: ,Hast du ihm nicht seinen Panzer weggenommen, 'Ali? Denn es gibt unter den Arabern nichts, was ihm ähnelt.' ,Ich schämte mich, die Scham meines Cousins zu entblößen', antwortete der Fürst der Gläubigen (a.) .5

'Umar bin al-Azhar überlieferte: von 'Amr ibn 'Ubaid, von al-Hassan: „Als 'Ali (a.) 'Amr bin 'Abd al-Wudd getötet hatte, schnitt er dessen Haupt ab, nahm ihn und warf ihn vor den Gesandten Allahs (s.). Abu Bakr und 'Umar küssten das

Waage, auf der die guten und schlechten Taten der Menschen gewogen werden, Anm. d. Übers. 2 „Flam al-Wara": 195, „Scharh al-Nahdsch-al-Balagha" von al-Hadidi: 19: 65, „Irschad al-Qulub": 245, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 256: 20

Daher auch die Bezeichnung: Grabenkrieg, Anm. d. Übers.

4 „Al-Mustadrak al-Sahihain": 33: 3, „Dala'il al-Nubuwwa": 3: 439, „Manaqib Al Abi Talib": 3: 137, „Al-Fusul al-Muhimma": 61, und 'Allamah al-Madschlisi über lieferte es ich „al-Bihar al-Anwar": 20: 257 und 264.

Überliefert mit Hinzufügungen oder Auslassungen bei: „Al-Mustadrak 'ala Sahihain:" 3: 33, „Dala'il al-Nubuwwa": 3: 439, „Manaqib Ali Abi Talib": 3: 137, „Al-Fusul al-Muhimma": 61, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar al-Anwar": 20: 257 und 264.

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Haupt 'Alis (a.).1 'Ali ibn al-Hakim al-Adawi sagte: „Ich hörte Abu Bakr ibn 'Ayyasch sagen: „ Ali versetzte einen Schlag, der im Islam nicht seinesgleichen hat - den (Schwert-) Streich gegen 'Amr ibn 'Abd al-Wudd. Er (a.) wurde von einem Schlag getroffen, der überraschender kam als jeder Schlag im Islam, und das war der Schlag von Ibn Muldscham (l.).2"

Hinsichtlich der Schlacht gegen die Verbündeten (Ahzab) sandte Allah herab: „Da

sie über euch kamen von oben her und von unten her, und da eure Blicke wild waren und die Herzen in die Kehlen stiegen und ihr verschiedene Gedanken hegtet über Allah. Da wurden die Gläubigen geprüft, und sie wurden erschüttert in heftiger Erschütterung. Und da die Heuchler und die, in deren Herzen Krankheit ist, sprachen: „Allah und Sein Gesandter haben uns bloßen Trug verheißen." 3 bis zu der Ayah4: „ Und Allah genügte den Gläubigen im Kampf. Allah ist gewaltig, allmächtig "

Dadurch richtete Er an sie Vorwürfe, Tadel, Schelte und Vorhaltungen, und keiner wurde davon ausgenommen, außer, unter allgemeiner Zustimmung, der Fürst der Gläubigen (a.), 'Ali ibn Abi Talib (a.), da der Sieg durch ihn errungen wurde und durch seine Hände. Und die Tötung 'Amrs und Naufal ibn Abdullahs durch ihn war der Grund für die Niederlage der Götzendiener.

Nachdem diese Leute getötet worden waren, sagte der Gesandte Allahs (s.): „Jetzt werden wir gegen sie kommen, und sie werden uns nicht (mehr) überfallen. "5

Yusuf ibn Kulaib hatte von Sufyan überliefert, von Zubaid, von Murra und anderen, von 'Abdullah ibn Mas'ud (welcher folgende Ayat verlas): „Und Allah genügte den Gläubigen im Kampf. Allah ist gewaltig, allmächtig. "6

Über die Tötung 'Amr ibn 'Abd al-Wudds schrieb Hassan ibn Thabit (r.) folgendes (als Gedicht): „Der junge Amr ibn Abd kam am Abend überfallartig und uner-

1 „Madschmu' al-Bayyan": 8: 344; „Scharh Nahdsch-ul-Balagha" von Al-Hadidi: 19: 62, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 258

„Manaqib Al-i- Abi Talib3: 138, „Madschmu' al-Bayyan": 344, „Scharh al-Nahdsch (al-Balagha) von Al-Hadidi: 19: 61; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar". 20: 258. 3 Heiliger Qur'an: 33: 10-25 Die Überlieferungsquellen:

„Al-Durr al-Manthur": 6: 590; „Manaqib Al-i-Abi Talib: „3:134; „Scharh al-Nahdsch al-Hadidi": 13: 284; von Ibn 'Abbas, „Irschad al-Qulub": 245; „Mizan al-I'tidal": 2: 380; „Ta'wil al-Ayat": 2: 450 / 11, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 258

Vers des Heiligen Qur'an

5  „Sahih al-Buchari": 5: 141, „Musnad Ahmad": 4: 394, „Madschmu' al-Bayyan": 8: 345, und # Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 258

6 Heiliger Qur'an: 33/25

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wartet in die Umgebung von Jathrib1. Du fandest unsere Schwerter gezogen und unsere guten Pferde waren gut in Form. Du hast eine Schar am Morgen von Badr gesehen, die dir einen Schlag versetzte, der nicht schlecht gerüstet war. Du bist dahin gekommen, 'Amr, dass du nicht mehr zu einem großen Tag (militärische Operation) gerufen werden wirst oder zur Ausführung einer schlechten Tat."

Man sagt, dass, als das Gedicht von Hassan die Banu 'Amir erreichte, einer ihrer jungen Männer ihm antwortete. Er rezitierte in Antwort auf Hassans Verherrlichung der Ansar folgendes: „Beim Hause Allahs, ihr habt gelogen. Ihr habt uns nicht getötet, sondern es war durch das Schwert der Haschimiten, so seid stolz auf das Schwert von Ibn 'Abdillah Ahmad (d.h. Muhammad) und durch die Hand 'Alis habt ihr es erreicht, so hört auf. Ihr habt Amr nicht Kraft euren Mutes getötet, sondern es war ein starker, kampferfahrener Löwe. Es war Ali, der stolz lange ausharrte. So macht nicht so viele Behauptungen gegen uns und seid nicht stolz. In Badr zogt ihr zum Kampf, und die Führer der Quraisch hielten sich von euch zurück und verzögerten (den Kampf). Dann, als Hamza und Vbaida gegen sie kamen und Ali hervorkam, wobei er sein indisches Schwert schwang, sagten sie : 'Ja, das sind wahrhaftig (uns) Ebenbürtige', so traten sie schnell vor, da sie den Kampf wollten und zeigten Stolz. 'Ali zirkelte das Feld in haschemitischer Art ab, und er zerstörte sie, als sie Stolz und Überheblichkeit zeigten. Ihr habt keinen Grund, euch über uns andere zu erheben, und es gibt keinen berechtigten und erwähnenswerten Grund für (euren) Stolz. "2

Ahmad ibn 'Abd al-Aziz überlieferte: Sulaiman ibn Ayyub berichtete uns, von Abu al-Hassan al-Madalni, welcher sagte:

„Als 'Ali ibn Abi Talib (a.) 'Amr ibn 'Abd Wudd getötet hatte und die Nachricht über dessen Tod seiner Schwester überbracht wurde, fragte sie: , Wer hat ihn angegriffen?' Ali ibn Abi Talib', war die Antwort. ,Sein Tod', sagte sie, ,kann daher nur so gewertet werden, als dass er durch die Hand eines Edlen, Gleichwertigen gekommen ist. Meine Tränen haben nicht zu fließen aufgehört, die ich über ihn vergossen habe, er hat Helden getötet und ist gegen Gleichwertige angetreten (in der Schlacht). Es war sein Schicksal, von der Hand eines Edlen und Gleichwertigen aus seinem Volk (getötet zu werden). Ich habe noch nicht (von einem Mann) gehört, der stolzer als dieser war, ihr Banu 'Amir.' Dann begann sie zu rezitieren: , Wenn derjenige, der Amr getötet hat, ein anderer als jener gewesen wäre, dann hätte ich für immer geweint. Aber der, der 'Amr getötet hat, war ohne Fehler. Er

Jathrib: Früherer Name von Medina (Anm. d. Übers.)

„Al-Fusul al-Muchtara": 238, und das Gedicht von Hassan ist in der „Sira al-Nabawiyya" von Ibn Hischam: 3: 281, und „Scharh al-Nahdsch al-Hadidi": 13: 29, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 259.

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war ein Mann, der als der Altvorderste und der Wesentliche des Landes bezeichnet wird. "a

Sie sagte ebenfalls über die Tötung ihres Bruders und die Erinnerung an 'Ali ibn Abi Talib (a.): „Zwei Löwen attackierten einander auf einem engen Schlachtfeld, und jeder von ihnen war edel und tapfer, einander gleichwertig. Jeder von ihnen wollte dem anderen die innerste Seele entreißen in der Mitte des Schlachtfelds, durch Täuschung oder Tötung. Beide gingen mit Feuereifer in den Kampf, und sie ließen sich durch nichts davon ablenken. Geh, 'Ali, denn du hast niemals so einen Sieg wie diesen errungen. Das ist ein wahres Wort, und darin ist keine Voreingenommenheit. Die Blutrache wird mein sein, und wenn ich über ihn komme, dann wird meine Blutrache vollkommen sein. Die Quraisch sind gedemütigt worden nach dem Tod eines Reiters, und diese Demütigung wird sie zerstören, und Schande ist allgegenwärtig." Dann sagte sie: „Bei Allah, die Quraisch werden meinen Bruder nicht rächen, so lange die alte Kamelstute ungedeckt bleibt."

Der Feldzug gegen die Banu Quraiza

Als die Verbündeten (Ahzab) in die Flucht geschlagen wurden und den Muslimen den Rücken kehrten, wandte sich der Gesandte Allahs (s.) gegen die Banu Quraiza. Er schickte den Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) mit dreißig (Männern) vom Stamme der Chazradsch zu ihnen. „Schau, ob die Banu Quraiza ihre Festungen verlassen haben", sagte er zu ihm. Als er über ihre Wände schaute, hörte er sie lästerliche Reden führen. Er kehrte zum Propheten (s.) zurück und berichtete ihm. Dieser sagte:

„Lass sie, Allah wird uns Macht über sie verleihen, Er ist Derjenige, Der dir die Macht über 'Amr ibn Abd al-Wudd gab. Er wird dich nicht im Stich lassen. So warte, bis sich die Leute vor dir versammeln und du ihnen vom Sieg Allahs berichtest, denn Allah hatte mir geholfen, indem Er (unter den Götzendienern) Schrecken verbreitete von hier bis (zur Entfernung von) einer Monatsreise."

'Ali (a.) berichtete: „Die Leute versammelten sich vor mir, und ich ging nahe an ihre Wände heran. Sie schauten auf mich, und als sie mich sahen, schrie einer von ihnen: ,Da ist der Mörder von 'Amr', und ein anderer sagte:' Der Mörder Amrs ist zu euch gekommen', und sie begannen, einander das zuzurufen, und Allah jagte Schrecken in ihre Herzen, und ich hörte jemanden rezitieren:

„Al-Fusul al-Muchtara": 237: „Al-Fusul al-Muhimma": 62, mit leichter Abweichung; und Ähnliches in „al-Mustadrak ala al-Sahihain": 3: 33, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 26

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Ali hat 'Amr getötet. - 'Ali hat einen Falken gejagt.

'Ali zerbrach ihm den Rücken, - 'Ali hat ihre Sache schwach gemacht,

Ali brachte Schande über sie.'

Ich sagte: , Preis sei Allah, Der dem Islam den Sieg verliehen und die Götzendiener ei zu Fall gebracht hat'. Der Prophet (s.) sagte zu mir, als ich mich zu den Banu Quraiza aufmachte: , Geh mit dem Segen Allahs, denn in der Tat, Allah hat dir ihr Land und ihre Wohnstätten versprochen. 'So ging ich und war der Hilfe Allahs, Des Mächtigen und Erhabenen, gewiss. Ich setzte das Banner an den Fuß der Festung. Sie empfingen mich, wobei sie in ihrer Festung blieben und den Gesandten Allahs (s.) beschimpften!

Als ich hörte, wie sie ihn (s.) beschimpften - und ich hasste es, dass der Gesandte Allahs (s.) das hörte - entschloss ich mich, zu ihm zurückzukehren. Doch da war er schon erschienen und hörte, wie er beschimpft wurde. Und so rief er ihnen zu : ,Ihr Brüder von Affen und Schweinen, wenn wir auf dem Hof der Leute erscheinen, wie schrecklich wird dann der Morgen für diejenigen, die gewarnt worden waren1. Sie sagten zu ihm: ,Abu al-Qasim, du bist kein Unwissender, noch ein Lästerer!' Der Gesandte Allahs (s.) fühlte sich beschämt, und zog sich eine Weile zurück." Dann ließ er sein Zelt gegenüber ihrer Festung aufschlagen."

Der Prophet (s.) belagerte die Banu Quraiza noch fünfzehn Nächte, bis sie baten, (sich zu ergeben), und sie stimmten zu, sich unter das Kommando von Sa'd ibn Mu'adh zu begeben. Und Sa'd fällte das Urteil, dass die Männer getötet werden, die Frauen und Jugendlichen versklavt und ihr Eigentum aufgeteilt werde sollte.

Der Prophet (s.) sagte: „Sa'd, du hast über sie geurteilt gemäß dem Urteil Allahs von den sieben Firmamenten." Der Prophet befahl, dass die Männer herabgebracht werden sollten - und es waren neunhundert Männer- und sie wurden nach Medina gebracht, ihr Vermögen wurde aufgeteilt, die Frauen und Kinder wurden versklavt.

Als die Gefangenen nach Medina gebracht wurden, wurden sie in die Häuser der Banu Nadschar eingesperrt. Der Gesandte Allahs (s.) ging hinaus zu dem Platz, der heute der Markt ist. Gräben waren dort ausgehoben worden. Der Fürst der Gläubigen (a.) war anwesend und mit ihm die Muslime, und er befahl ihnen, dass sie herauskommen sollten. Er hatte dem Fürsten der Gläubigen (a.) zuvor befohlen,

Ein Hinweis auf den Vers: „Doch wenn sie (die Strafe Allahs) dann in ihre Höfe hinabsteigt, übel wird dann der Morgen sein für die Gewarnten." (37 / 177)

Über die Glaubhaftigkeit dieser Passage gibt es unterschiedliche Ansichten, da der Sprachgehbauch nicht der erhabenen Sprache des Propheten entspricht, auch die Handlungen des nächsten Abschnitts sind in der Authentizität umstritten bzw. gelten als unvollständig, wobei wichtige Aspekte der damaligen jüdischen Feindschaft gegenüber dem Propheten (s.) unerwähnt blieben, und dadurch missverständlich, Anm. d. Übers.

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dass (die Gefangenen) enthauptet werden sollten, so dass (sie) in die Gräben (fallen würden). Sie wurden in Gruppen vorgeführt, und unter ihnen waren Huyayy ibn Achtab und Ka'b ibn Asad, und sie waren - zu jener Zeit - die Führer ihres Volkes, und sie sagten zu Ka'b ibn Assad, als sie zu dem Gesandten Allahs (s.) gebracht werden sollten: „Ka 'b, was glaubst du, wird er mit uns machen? ", und er sagte; „Ihr begreift anscheinend gar nichts. Seht ihr nicht, dass der, der uns ruft, nicht zurückstecken wird, und dass derjenige, der geht, nicht zurückkehren wird, bei Allah, es ist der Tod (der uns bevorsteht)."

Huyayy ibn Achtab wurde herausgebracht, und seine Hände waren hinter seinen Nacken gefesselt. Als er zu dem Gesandten Allahs (s.) schaute, sagte er: „Bei Allah, ich mache mir keine Vorwürfe, dass ich Feindschaft gegen dich hegte, aber wen Allah verlässt, der ist verlassen." Dann wandte er sich an sein Volk und sagte: „Leute, es gibt kein Entrinnen von dem Beschluss Allahs. Es ist geschrieben und festgesetzt, und so ein Massaker ist das Los der Söhne Israels."

Dann stand er vor dem Fürsten der Gläubigen (a.) und sagte: „Ein ehrenvoller Tod durch die Hand eines Ehrenvollen." „Vielmehr", sagte der Fürst der Gläubigen, „werden die Besten im Volk die Schlimmsten töten, und die Bösen unter ihnen werden die Besten töten. Wehe denjenigen, die die Besten und Ehrenhaftesten töten, und wohl denen, die die ärgsten Ungläubigen töten." „Das ist wahr", sagte er (Ka'b), „aber plündere mich nicht aus." „Es wäre höchst erniedrigend für mich, das zu tun", (sagte Imam 'Ali (a.)). „Du hast mich bedeckt (indem du mich nicht ausplündern wirst), so möge Allah dich bedecken ", sagte (Ka'b) und streckte seinen Nacken aus. 'Ali (a.), enthauptete ihn, und er zog ihm nicht vor den Leuten die Kleider aus. Dann fragte der Fürst der Gläubigen (a.) diejenigen, die ihn gebracht hatten: „ Was hat Huyayy gesagt, als er zu seiner Hinrichtung geführt wurde?" Sie antworteten, dass er gesagt habe: „Bei deinem Leben, Ibn Achtab macht sich keinem Vorwurf, doch wen Allah verlassen hat, der ist verlassen. Er kämpfte bis zum Äußersten und strebte nach Größe in jeder turbulenten Situation." Da sagte der Fürst der Gläubigen (a.): „Er war (ein Mann) von Ernst, ernst in seinem Unglauben, er wurde gefesselt zu uns gebracht, wie er in der Gruppe hergebracht wurde. Ich traf seinen Nacken mit dem Schwert mit dem Hieb eines Zornigen. Er ging zu dem Grund der Hölle als Gefangener, der er war. Dies ist der Ort der Rückkehr ßr die Ungläubigen, während diejenigen, die dem Befehl Allahs gehorchen, in der Ewigen (Glückseligkeit) verweilen werden."

Der Gesandte Allahs (s.) erwählte von ihren Frauen Rayhana bint 'Amr ibn Chu-nafa, und eine einzige Frau von ihren Frauen tötete er. Sie hatte einen Stein auf ihn geworfen, als er zu den Juden gekommen war, um mit ihnen zu verhandeln, bevor der Krieg zwischen ihnen ausbrach, und Allah bewahrte ihn vor diesem Stein1. Der

Es handelte sich offensichtlich um eine lebensgefährliche Bedrohung, Anm. d. Übers.

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Sieg über die Banu Quraiza und der Sieg Allahs für Seinen Propheten kam durch den Fürsten der Gläubigen (a.) zustande, durch die, die er getötet hatte sowie durch den Schrecken, den Allah in ihre Herzen geworfen hatte. Diese große Tat ist schon unter den (anderen) seiner Ruhmestaten aufgezählt worden, und deren Rang ähnelt auch denen, die schon von seinen Qualitäten aufgelistet wurden, Friede sei mit ihm.

Die Schlacht von Dhat al-Salasil

(Die Rolle, die) der Fürst der Gläubigen in der Schlacht von Wadi al-Raml (spielte) - sie wird (auch) die Schlacht von al-Salsila genannt - ist von den Gelehrten bewahrt, von den Rechtsgelehrten aufgeschrieben, von den Chronisten (ashab al-athar) überliefert und von den Geschichtsschreibern (naqala al-achbar) berichtet worden, als eine der Dinge, die seinen Qualitäten zugeschrieben werden, und die beschrieben wurde als eine seiner hervorragenden Verdienste in der Schlacht, und sie ähnelt seinen Ruhmestaten im Kampf (Dschihad). Über die Bedeutung des Ereignisses herrscht unter allen Menschen Übereinstimmung.

Die Biographen (über das Leben) des Propheten (ashab al-siyar) haben berichtet, dass der Prophet (s.) eines Tages dasaß, als ein Beduine zu ihm kam, vor ihm nieder kniete und sagte; „Ich bin zu dir gekommen, um dir einen Rat zu geben", und (der Prophet) fragte: „ Und was rätst du mir? " „Eine Gruppe von Beduinen ", sagte er, „plant, dass sie dich nachts in Medina angreifen werden ", und er beschrieb sie ihm.

Er (der Prophet) befahl dem Fürsten der Gläubigen (a.), zum Gemeinschaftsgebet zu rufen, und die Muslime versammelten sich. Er bestieg die Kanzel, lobpries Allah, dann sagte er: „Ihr Leute, es gibt einen Feind von Allah und von euch, der auf euch zukommt, und es heißt, dass er euch heute Nacht in Medina angreift. Wer also von euch wird zum Tal gehen?" Ein Mann von den Muhadschirun1 stand auf und sagte: „Ich werde dorthin gehen, o Gesandter Allahs", und so gab er ihm das Banner und sammelte siebenhundert Männer für ihn und sagte zu ihm: „Gehe im Namen Allahs." Er ging und kam zu den Leuten nach Sonnenaufgang. Sie sagten: „Wer ist dieser Mann?" „Ich bin ein Abgesandter des Gesandten Allahs", sagte er. Entweder sagt: „Es gibt keinen Gott außer Allah allein, und er hat keinen Teilhaber, und dass Muhammad Sein Diner und Sein Gesandter ist, oder ich werde euch mit dem Schwert treffen." Sie sagten: „ Geh zurück zu deinem Herrn, denn wir sind so viele, dass du damit nicht mithalten kannst." Der Mann kehrte zurück und berichtete dem Gesandten Allahs (s.) darüber, und der Prophet (s.) fragte (er-

Die „Auswandernden", die mit dem Propheten von Mekka nach Medina ausgewandert waren (Hidschra).

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neut): „Wer geht zum Tal?" Einer der Muhadschirun stand auf und sagte: „Ich, o Gesandter Allahs." Er gab ihm das Banner, und er ging los, dann kam er so zurück, wie (auch) sein Gefährte erst zurückgekehrt war. Da sagte der Gesandte Allahs (s.): „Wo ist 'Ali ibn Abi Talib?", und der Fürst der Gläubigen (a.) erhob sich und sagte: „Ich bin hier, o Gesandter Allahs", und er sagte: „Gehe zum Tal". „Ja", erwiderte er (Imam 'Ali, a.), und er besaß einen Turban, den er erst umbinden sollte, wenn der Prophet (s.) ihn auf eine ernste Mission schicken würde.

Er ging zum Hause Fatimas (a.) und bat sie um den Turban. „ Wohin wirst du gehen?", fragte sie, „wohin hat mein Vater dich geschickt?" „Zum Tal Al-Raml", antwortete er, und sie weinte aus Angst um ihn. Der Prophet (s.) kam zu ihr, als sie in diesem Zustand war. „Warum weinst du?", fragte er. „Fürchtest du, dass dein Gatte getötet werden könnte? In der Tat, das wird ohne Allahs Wille nicht geschehen. "

„Enthalte mir nicht das Paradies vor, o Gesandter Allahs", sagte 'Ali (a.). Dann zog er mit dem Banner des Propheten (s.) aus, bis er nach Mitternacht auf die Leute traf. Er blieb bis zum Morgen, dann verrichtete er mit seinen Gefährten das Morgengebet. Er ordnete sie in Reihen an und stützte sich auf sein Schwert, als er auf den Feind zuging und rief ihnen zu: „Ihr Männer, ich bin der Abgesandte des Gesandten Allahs zu euch, damit ihr erklärt, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist. Wenn ihr das nicht tut, dann werde ich euch mit dem Schwert angreifen." „ Gehe zurück, wie auch deine Gefährten", und er sagte: „Ich soll zurückgehen?! Nein, bei Allah, (ich werde nicht zurückweichen), bis ihr den Islam annehmt, oder ich werde euch mit diesem meinem Schwert niederschlagen, ich bin 'Ali ibn Abi Talib ibn 'Abd al-Muttalib."

Die Leute gerieten in Unruhe, als sie ihn erkannten. Sie fassten den Mut, gegen ihn zu kämpfen, und sie kämpften gegen ihn (a.). Er tötete sechs oder sieben von ihnen, und die Götzendiener ergriffen die Flucht. Die Muslime waren siegreich. Sie sammelten die Beute ein und machten sich auf den Weg zum Propheten (s.).

Es wurde von Umm Salama1 (r.) überliefert, dass sie berichtete: „Der Prophet hielt gewöhnlich Mittagsruhe in meinem Haus, als er von einem Traum aufschreckte. Allah ist dein Beschützer', sagte ich zu ihm. ,Du hast recht gesprochen', sagte er, ,Allah ist mein Beschützer, jedoch Dschibril (a.) gab mir Nachricht, dass 'Ali kommen wird.'"

Dann ging er zu den Leuten hinaus und befahl ihnen, 'Ali (a.) zu empfangen. Die Muslime formierten sich in zwei Reihen mit dem Gesandten Allahs (s.). Als er (Imam 'Ali, a.) den Propheten erblickte, stieg er von seinem Pferd ab und beugte

Eine Ehefrau des Propheten (s.), Anm. d. Übers.

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sich zu dessen Füßen herab, um sie zu küssen. Der Prophet (s.) sagte zu ihm: „Steig auf, Allah, Der Erhabene, und Sein Gesandter sind mit dir zufrieden." Der Fürst der Gläubigen (a.) weinte vor Freude und machte sich auf den Weg zu seinem Haus. Die Muslime übergaben die Beute.

Der Prophet (s.) sagte zu einigen, die mit ihm (Imam 'Ali, a.) in der Armee waren: „ Wie habt ihr von eurem Anführer gedacht? " „ Wir haben nichts von ihm bemerkt, außer, dass er kein Gebet von uns leitete, ohne darin zu rezitieren:,Sprich: Er ist Allah, Der Einzige1'," antworteten sie . „Ich werde ihn darüber befragen", sagte der Prophet (s.). Als er zu ihm kam, fragte er ihn: „Warum hast du in den Pflichtgebeten nur die Sure „Al-Ichlas2" gelesen?" „Ich liebte sie, o Gesandter Allahs", antwortete er. „Wahrlich, Allah liebt dich so, wie du Ihn liebst", sagte der Prophet (s.). Dann sagte er zu ihm: „ 'Ali, wenn ich nicht die Sorge hätte, dass einige Gruppierungen über dich das sagen werden, wie die Christen über Jesus, den Sohn der Maria sagen, dann würde ich heute sagen, dass du nie eine Versammlung von Menschen passieren wirst, ohne dass sie (vor Ehrfurcht) die Erde unter deinen Füßen nehmen werden3."

Der Sieg in dieser Schlacht ist ganz besonders dem Fürsten der Gläubigen (a.) zuzuschreiben, nachdem andere vor ihm gescheitert waren. 'Ali (a.) wurde vom Propheten (s.) besonders lobend hervorgehoben. Dies sind Ruhmestaten, die von keinem anderen vollbracht wurden. Viele Biographen (über das Leben) des Propheten (ashab al-siyar) haben berichtet, dass im Hinblick auf diese Schlacht die Sure „Al-Adiyat"4 - „Die schnaubenden Renner" dem Propheten (s.) offenbart worden war, und dass sie die Umstände erwähnt, in den der Fürst der Gläubigen (a.) agierte.

Die Schlacht gegen die Banu al-Mustaliq

Er (Imam 'Ali, a.) wurde durch die Banu al-Mustaliq geprüft, und (die Berichte darüber) sind bei den Gelehrten berühmt. Der Sieg kam durch ihn zustande, nachdem einige der Leute von den Banu 'Abd al-Muttalib eines Tages getötet worden waren. Der Fürst der Gläubigen (a.) tötete zwei der Feinde, Malik und dessen Sohn. Der Prophet (s.) nahm viele Gefangene und teilte sie unter den Muslimen auf.

1 Sure 112, 1

Die 112. Sure des Heiligen Qur'an, Anm. d. Übers. Weil die Erde unter den Füßen von Heiligen als heilig gilt, Anm. d. Übers.

4

Die 100. Sure des Heiligen Qur'an, Anm. d. Übers.

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Unter denen, die eines Tages gefangen genommen wurden, war Dschuwayra bint al-Harith ibn Abi Dhirar. Die Parole der Muslime am Tage (von der Schlacht gegen die) Banu al-Mustaliq lautete: „Ya Mansur amit - Oh Siegreicher, bringe den Tod." Der Fürst der Gläubigen (a.) nahm Dschuwayra gefangen, und er ging mit ihr zum Propheten (s.), und der erwählte sie (zu seiner Ehefrau). Ihr Vater kam zum Propheten (s.), nachdem der Rest der Leute den Islam angenommen hatten und sagte: „O Gesandter Allahs, meine Tochter soll nicht gefangen genommen werden, denn sie ist eine edle Frau." „Geh und frage sie nach ihrer Wahl", erwiderte (der Prophet, s.). „Du bist gut und freundlich", sagte er (der Vater Dschu-wayras). Ihr Vater ging zu ihr und sagte: „Meine Tochter, entehre nicht deinen Stamm", doch sie sagte: „Ich habe Allah und Seinen Gesandten gewählt." „Allah hat das für dich getan", sagte ihr Vater. Der Gesandte Allahs (s.) befreite sie und nahm sie unter seine Ehefrauen auf.

Das Abkommen von al-Hudaibiyya

(Der Schlacht gegen) die Banu al-Mustaliq folgte das Ereignis von al-Hudaibiyya. Das Banner befand sich bei dem Fürsten der Gläubigen (a.), wie es auch bei den Ereignissen vorher der Fall gewesen war. Die Nachricht über seinen mutigen Einsatz in den Reihen der Männer im Krieg verbreitete sich weithin. Das war nach dem Treueid, den der Prophet (s.) von seinen Gefährten (ashab) wie auch ihr Gelöbnis ihm gegenüber, standhaft zu bleiben, entgegengenommen hatte. Der Fürst der Gläubigen (a.) nahm anstelle des Propheten (s.) den Treueid von dessen Frauen entgegen. An jenem Tage war (die Art und Weise) ihres Treueides so, dass er ein Kleidungsstück zwischen sich und sie warf und mit seiner Hand darüber strich, und sie leisteten dem Propheten (s.) den Treueid, indem sie (mit der Hand) über das Kleidungsstück strichen. Daraufhin strich der Gesandte Allahs (s.) über das Gewand von 'Ali ibn Abi Talib (a.). Noch andere Dinge sind mit dem Ereignis von al-Hudaibiyya verbunden wie folgt:

Als Suhail ibn 'Amr sie sah, dass sich die Dinge gegen ihn (und seine Leute) wandten, bat er dem Propheten (s.) demütig um Frieden, und dieser bekam die Offenbarung, dass er darauf eingehen und den Fürsten der Gläubigen (a.) an jenem Tage zu seinem Schreiber machen sollte, damit er das Friedensabkommen mit seiner Handschrift niederschreiben sollte. Der Prophet (s.) sagte zu ihm: „Schreibe auf Ali: ,Bismillahi-r-Rahmani-r-Rahim - im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen.'" „Da ist etwas zwischen dir und mir geschrieben worden, Muhammad", sagte Suhail ibn 'Amr, „so beginne mit etwas, das wir kennen, so schreibe: ,Bismika allahumma - in Deinem Namen, o Allah'. Der Gesandte Allahs (s.) sagte zu dem Fürsten der Gläubigen (a.): „Radiere aus, was du geschrieben hast, und schreibe: ,Bismika allahumma - in Deinem Namen, o Allah.'" „Wenn nicht mein Gehorsam dir gegenüber wäre, o Gesandter Allahs", sagte der Fürst

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der Gläubigen, „dann würde ich ,Im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen ' nicht ausradieren ", dann radierte er es aus und schrieb: „In Deinem Namen, o Allah." „Schreibe auf:" sagte der Prophet (s.), „Das ist das Abkommen, das zwischen Muhammad, dem Gesandten Allahs, und Suhail ibn 'Amr getroffen wurde. " „ Wenn ich dem, was da zwischen uns geschrieben wurde, stattgeben würde ", wandte Suhail ein, „ dann würde ich damit dein Prophetentum akzeptieren! Und es ist gleich, ob ich das aus Überzeugung gegen mich selber bezeugen oder es nur mit meiner Zunge äußern würde. Radiere diesen Namen aus und schreibe: ,Das ist das, wozu Muhammad ibn 'Abdallah seine Zustimmung gegeben hat.' "Wahrlich, bei Allah, er ist wirklich der Gesandte Allahs, trotz deiner Arroganz", sagte der Fürst der Gläubigen (a.). „Schreibe seinen Namen als eine Bedingung, die erfüllt werden muss", beharrte Suhail. „Wehe dir, Suhail", sagte der Fürst der Gläubigen (a.), „lasse ab von deiner Halsstarrigkeit." „Radiere es aus, 'Ali", sagte der Prophet. „Gesandter Allahs", sagte 'Ali, „meine Hand wird sich nicht bewegen, um deinen Namen auszuradieren, der dein Prophetentum ausdrückt." „Dann lege meine Hand darauf", sagte er (der Prophet, s.), und der Gesandte Allahs (s.) radierte es mit seiner eigenen Hand aus und sagte zu dem Fürsten der Gläubigen (a.): „Du wirst aufgefordert werden, das Gleiche zu tun, und du wirst es tun, auch wenn es dir Schmerzen verursacht." Der Fürst der Gläubigen (a.) vervollständigte das Dokument. Als das Friedensabkommen vervollständigt worden war, leistete der Gesandte Allahs (s.) sein Schlachtopfer an dem Ort, an dem er war.

Das System der Organisation dieser Schlacht hing vom Fürsten der Gläubigen (a.) ab. Alles, was sich darin abspielte, einschließlich des Treueides, des Anordnens der Leute in Reihen für die Schlacht und daraufhin (das Abkommen für den) Waffenstillstand, wie auch des Niederschreibens des Ganzen, war alles auf den Fürst der Gläubigen (a.) zurückzuführen. Das war, was Allah eingerichtet hatte wie das Ersparen von Blutvergießen und das Wohlergehen der islamischen Sache. Die Menschen haben über ihn in dieser Schlacht berichtet, zusätzlich zu dem, was wir erwähnt haben - zwei herausragende Tugenden, durch die er sich auszeichnete, und die zu seinen großen Tugenden und umfangreichen Ruhmestaten hinzugefügt wurden.

Ibrahim ibn TJmar berichtete von seinen Männern, von Qayid, dem Gefolgsmann von 'Abdallah ibn Salim, welcher berichtete: Als der Gesandte Allahs (s.) zu der TJmra von al-Hudaibiyya aufbrach, machte er bei Dschuhfa Halt, und er fand dort kein Wasser. Er schickte Sa'd ibn Malik mit Wassersäcken, jedoch Sa'd kehrte zurück, nachdem er nicht weit gegangen war und sagte: „O Gesandter Allahs, ich konnte nicht weitergehen. Meine Füße stoppten aus Furcht vor dem Feind." „Setz dich", sagte der Prophet (s.). Dann schickte er einen anderen Mann los, und er ging mit den Wassersäcken, bis er an den Ort kam, an den (schon) der Erste (seinen Weg) beendet hatte, und kehrte (ebenfalls) zurück. „ Warum bist du zurückgekommen?", fragte ihn der Prophet (s.). „Bei Dem, Der dich mit der Wahrheit ge-

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sandt hat, ich konnte vor Furcht nicht weitergehen." Da rief der Gesandte Allahs (s.) 'Ali ibn Abi Talib (a.) und schickte ihn mit den Wassersäcken los. Diejenigen, die durstig waren, kamen heraus, jedoch beklagten sie sich nicht über seine Rückkehr, da sie gesehen hatten, wie seine Vorgänger (unverrichteter Dinge) zurückgekommen waren. 'Ali (a.) machte sich mit den Wassersäcken auf den Weg, bis er nach al-Harar kam, und schöpfte (dort) Wasser. Dann ging er damit zum Propheten (s.), und es gab Jubelschreie dafür. Der Prophet (s.) sagte „Allahu Akbar - Allah ist am Größten ", und er erbat (von Allah) Gutes für ihn.

Bei dieser Schlacht kam Suhail ibn 'Amr zum Propheten und sagte zu ihm: „Muhammad, unsere Sklaven haben sich dir angeschlossen, gib sie uns zurück." Der Prophet wurde so ärgerlich, dass sein Ärger an seinem Gesicht sichtbar wurde. Er sagte: „Lasst ab, ihr Quraisch, oder ich werde euch einen Mann schicken, dessen Herz Allah (bereits) auf seinen Glauben geprüft hat, der eure Nacken treffen wird der Religion gemäß." Einer der Anwesenden sagte: „ O Gesandter Allahs, ist Abu Bakr dieser Mann?" „Nein", sagte er (der Prophet). „Und 'Umar'?", fragte jemand. „Nein", antwortete der Prophet, „sondern der, der in (seinem) Zimmer Sandalen flickt", und die Leute rannten zu dem Zimmer, um zu sehen, wer der Mann denn sei, und da sahen sie den Fürsten der Gläubigen, 'Ali ibn Abi Talib (a.).

Eine Gruppe von Männern berichteten dieses, beruhend auf der Aussage des Fürsten der Gläubigen (a.), und sie sagten darin, dass 'Ali (a.) diese Geschichte berichtete, dann sagte er: „Ich hörte den Gesandten Allahs (s.) sagen: „Wer gegen 'Ali vorsätzlich lügt, wird einen Platz im Feuer bekommen."1 Das, was der Fürst der Gläubigen (a.) reparierte, war der Riemen einer der Sandalen des Propheten (s.) Er war gerissen, und er flickte ihn.

Isma'il ibn 'Ali al-Ammi berichtete von Na'il ibn Nadschih, von 'Amr ibn Schimr, von Dschabir ibn Yazid, von Abu Dscha'far, von seinem Vater (a.), welcher berichtete: „Der Riemen der Sandale des Gesandten Allahs (s.) war gerissen, und er gab sie 'Ali (a.), damit er sie flickte. Dann ging er mit einer Sandale etwa einen Pfeilwurf weit. Er ging zu seinen Gefährten und sagte: „Einer von euch wird sich für die Auslegung (des Qur'an) einsetzen, wie er sich mit mir für seine Herabsendung eingesetzt hat." „Bin ich dieser, o Gesandter Allahs?", fragte Abu Bakr. „Nein", antwortete er. „Und ich, o Gesandter Allahs?", fragte 'Umar. „Nein", war die Antwort. Da hörten die Leute auf (zu fragen) und schauten einander an. Da sagte der Gesandte Allahs (s.): „Vielmehr ist es derjenige, der die Sandale flickt", und er wies auf 'Ali ibn Abi Talib (a.): „Er wird sich für die Auslegung (des Qur'ans) einsetzen, wenn meine Sunna aufgegeben und verworfen werden wird,

Überliefert in „Kifaya al-Talib": 96; „Misbah al-Anwar": 121; mit leichter Abweichung in „Sunan al-Tirmidhi": 5: 297; „A'lam al-Wara": 191; Ähnliches in „Al-Mustadrak 'ala al-Sahihain": 4: 298; „Tarich Bagdad": 1: 133, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 20: 360.

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wenn das Buch Allahs verdreht werden wird, und wenn diejenigen über die Religion sprechen werden, die kein Recht dazu haben. 'Ali (a.) wird sie bekämpfen, um die Religion Allahs, Des Erhabenen, zu beleben."1

Die Schlacht von Chaibar

Nach dem Ereignis von al-Hudaibiyya folgte Chaibar, und der Sieg darin gehörte (wiederum) zweifelsohne dem Fürsten der Gläubigen (a.). Die Berichte, die darüber gesammelt worden waren, zeigen seinen großen Verdienst in dieser Schlacht und charakterisieren ihn in seinen Eigenschaften als einzigartig, die von niemanden geteilt wurden.

Muhammad ibn Yahya al-Azdi berichtete von Mas'ada ibn Alyasa' und TJbaidullah ibn 'Abd al-Rahim, von 'Abd al-Malik ibn Hischam und Muhammad ibn Ishaq und anderen Traditionisten (ashab-al-athar), die sagten: „Als der Gesandte Allahs (s.) sich Chaibar näherte, sagte er: ,Haltet an', und die Leute hielten an. Er erhob seine Hände zum Himmel und sagte: , O Allah, Herr der sieben Himmel und was sie überschatten, und Herr der sieben Erden und was sie enthalten. Herr der Satane und was sie irreführen, ich bitte Dich um das Gute für dieses Dorf und um das Gute, was es enthält, und nehme meine Zuflucht zu Dir vor dem Übel und dem Übel, was es (das Dorf) enthält.' Dann ließ er sich unter einem Baum (an diesem Platz) nieder. Er blieb dort, und (auch) wir blieben dort für den Rest des Tages.'"2

Am Mittag (des nächsten Tages) rief uns ein Rufer des Gesandten Allahs (s.), und wir versammelten uns bei ihm. Ein Mann saß bei ihm. Er sagte: „Dieser Mann kam zu mir, als ich schlief. Er zog mein Schwert und sagte: ,Muhammad, wer schützt dich heute vor mir?' Ich sagte: , Allah wird mich vor dir schützen', und er steckte das Schwert in die Scheide und saß da, wie ihr seht, ohne sich zu bewegen. " ,0 Gesandter Allahs, vielleicht ist etwas mit seinem Verstand', sagten wir. , Ja', erwiderte der Gesandte Allahs (s.), , las st ihn.' Dann wandte er sich von ihm ab und widmete ihm keine Aufmerksamkeit mehr.

Der Gesandte Allahs (s.) belagerte Chaibar für mehr als zwanzig Nächte, und in jenem Tage war das Banner in der Hand des Fürsten der Gläubigen (a.). Eine Augenentzündung hatte ihn befallen, die ihn vom Krieg abhielt. Die Muslime pflegten

1  „Al-Mustadrak ala al-Sahihain": 3: 122; „Musnad Ahmad": 3: 82; „Sharh Nahdsch al-Balagha" von al-Hadidi: 3: 106.

2    „Al-Maghazi": 2: 642; „Sira al-Nabawiyya": 3: 343; „Majmu' al-Bayan": 9: 119; „Dala'il al-Nubuwwa": 4: 204; und 'Allahma al-Madschlisi über lieferte es in „al-Bihar al-Anwar": 21: 14 / 11.

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die Juden vor ihren Festungen und von den Seiten anzugreifen. Eines Tages eroberten sie das Tor und hoben um sich herum einen Graben aus. Da kam Marhab zu Fuß auf sie zu, um ihnen im Kampf entgegenzutreten.

Der Gesandte Allahs rief Abu Bakr und sagte zu ihm: „Nimm du das Banner", und dieser nahm es mit einer Anzahl von Muhadschirun, und sie kämpften, ohne etwas bewirken zu können, und er (Abu Bakr) kehrte zurück und tadelte die Leute, die ihm gefolgt waren, und sie machten ihm Vorwürfe. Am nächsten Tag gab er (der Prophet) (das Banner) 'Umar. Dieser ging nicht weit damit, dann kehrte er zurück, während er seine Gefährten der Feigheit bezichtigte, und sie machten ihm den gleichen Vorwurf.

Da sagte der Prophet (s.): „Dieses Banner ist nicht ßr den, der es getragen hat, bestimmt, über den man sich bei mir wegen Feigheit beklagen kann. Es ist für 'Ali ibn Abi Talib." „Er hat entzündete Augen", wurde ihm entgegnet. „Lasst mich ihn sehen ", sagte er, „ und ihr werdet mir einen Mann zeigen, der Allah und Seinen Gesandten liebt, und den Allah und Sein Gesandter lieben. Er nimmt sie (die Flagge) auf rechte Art, und er wird nicht fliehen." Sie brachten 'Ali (a.) und führten ihn zu ihm. „Was fehlt dir, 'Ali?", fragte der Prophet (s.). „Ich habe entzündete Augen, so dass ich nicht sehen kann, und Kopfschmerzen", erwiderte er. „Setz dich und lege deinen Kopf auf meinen Oberschenkel", sagte (der Prophet). 'Ali (a.) tat dies, und der Prophet (s.) betete für ihn. Er spuckte in seine Hand und rieb damit über seine ('Alis, a.) Augen und Kopf. Er öffnete seine Augen, und die Kopfschmerzen, die er gehabt hatte, wurden gelindert. Er (der Prophet, s.) hatte in seinem Bittgebet gesprochen: „ O Allah, schütze ihn vor Hitze und Kälte."

Er gab ihm das Banner - und das Banner war weiß - und sagte zu ihm: „Nimm das Banner und gehe damit los. Dschibril (a.) ist bei dir, und der Sieg liegt vor dir, und Schrecken ist in den Herzen der Feinde verbreitet, und wisse - o Ali - dass sie in ihrem Buch gefunden haben, dass derjenige, der sie zerstören wird, Ilya heißt. Wenn du sie triffst, dann sage: „Ich bin 'Ali, dann werden sie ablassen, so Allah will."

'Ali (a.) berichtete weiter: „Ich ging damit (mit dem Banner), bis ich zur Festung kam. Marhab kam hervor, er trug einen Helm, in den ein Stein ein Loch gebohrt hatte und so das Weiße an seinem Kopf zeigte, und er rezitierte: „ Chaibar weiß, dass ich Marhab bin, ich trage meine Waffe als ein Held, der auf die Probe gestellt worden war. Ich bin der, den meine Mutter einen Löwen genannt hat, ein Löwe der Wälder, mit großer Härte. Ich werde euch mit meinem Schwert das Gewicht eines abgeschnittenen Ohres aufwiegen." Wir kämpften mit dem Schwert, ich sprang auf ihn zu und traf ihn. Ich durchschnitt das Loch im Helm und durch seinen Kopf, so dass mein Schwert seine Zähne erreichte, und er fiel tot um."

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In der Überlieferung wird berichtet, dass der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: „Ich bin 'Ali ibn Abi Talib." Einer der Rabbiner der Leute sagte: „Bei dem, was zu Musa herabgesandt worden ist, ihr werdet besiegt werden", und in ihre Herzen zog Schrecken ein, so dass sie es nicht zu ertragen vermochten. Als der Fürst der Gläubigen (a.) Marhab getötet hatte, zogen die, die mit Marhab gewesen waren, ab und verriegelten das Tor zur Festung vor ihm. Der Fürst der Gläubigen (a.) ging dagegen an, und er bearbeitete es so lange, bis er es geöffnet hatte, jedoch die meisten Leute auf der einen Seite des Grabens kamen nicht mit ihm mit. Der Fürst der Gläubigen (a.) nahm das Tor und benutzte es als eine Brücke über den Graben, so dass sie ihn überqueren und die Festung erobern konnten. Sie bemächtigten sich der Kriegsbeute. Als sie sich von der Festung abwandten, nahm der Fürst der Gläubigen (a.) (das Tor) in seine rechte Hand und schleuderte es mehrere Meter über die Erde. Normalerweise bedurfte es zwanzig Männer, um jenes Tor zu schließen.

Als der Fürst der Gläubigen (a.) die Festung erobert und Marhab getötet und nachdem Allah den Muslimen ihr (der Juden) Eigentum als Kriegsbeute geschenkt hatte, bat Hassan ibn Thabit den Gesandten Allahs (s.) um Erlaubnis, ein Gedicht vortragen zu dürfen. „Sprich (es)", sagte er (der Prophet). Er rezitierte:

„ Ali hatte eine Augenentzündung und brauchte Medizin,

doch er fand niemanden, der ihn heilte.

Der Gesandte Allahs heilte ihn mit Speichel, und er segnete den Heilenden, und Er segnete den Geheilten.

Er sagte:

, Heute werde ich das Banner einem tapferen und unerschrockenen Mann geben, der den Gesandten Allahs als ein Anhänger liebt.

Er liebt meinen Gott, und sein Gott liebt ihn. Durch ihn eroberte Allah die Festung und gab sie zu Allah zurück.

Er zeichnete dadurch 'Ali vor allen Geschöpfen aus, und er bezeichnete ihn als seinen Helfer und sein Bruder."

Die Chronisten (ashab al-athar) überlieferten von al-Hassan ibn Salih, von A'masch, von Abu Ishaq, von Abu ,Abdillah al-Dschadali, welcher berichtete:

„Ich hörte den Fürsten der Gläubigen (a.) sagen: ,Als ich das Tor von Chaibar niederriss, benutzte ich es als Schild und kämpfte damit gegen die Feinde. Als Allah sie demütigte und ich das Tor als Brücke zu ihrer Festung nutzte, warf ich es in den Graben.' Ein Mann fragte ihn: ,Wie konntest du dieses Gewicht tragen?' ,Es war nicht mehr als mein Schild, den ich bei anderen Gelegenheiten trug. "a

'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 21: 16; und der Schluss davon wurde bei „Mana-qib" von Ibn Schahschub erwähnt.

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Die Biographen (über das Leben) des Propheten (s.) berichteten, dass als die Muslime Chaibar verließen, sie das Tor zu tragen versuchten. Es konnte nur von siebzig Männern getragen werden.1

Über den Fürsten der Gläubigen, wie er das Tor trug, sagte ein Dichter:

„ Wahrhaftig, ein Mann, der ein riesiges Tor trug bei Chaibar

am Tage (der Schlacht gegen) die Juden.

Er trug das große Tor, ein Tor, was das Tor zu den unruhigen Herzen ist, als die Muslime und die Leute von Chaibar antraten.

Er warf es hin, und es brauchte siebzig Männer,

um wieder die Last aufzuheben, und alle strengten sich an.

Sie hoben es mit größter Anstrengung und Mühe auf

und unter gegenseitigem Anfeuern."

Der Schlacht von Chaibar folgten Szenen, die nicht wie die waren, die ihnen vorangegangen waren. Wir werden uns ihnen (kurz) zuwenden. Sie bestehen mehrheitlich aus Missionen, an denen der Gesandte Allahs (s.) nicht teilgenommen hatte, und ihre Bedeutung war nicht so groß wie die Bedeutung derer, die ihnen vorausgegangen waren. (Dies war) aufgrund der Schwäche des Feindes und der Tatsache, dass manche Muslime andere dafür nicht (zur Hilfe) benötigten. Wir haben darauf verzichtet, sie (diese Szenen) aufzuzählen, obwohl der Fürst der Gläubigen (a.) an allen von ihnen einen reichlichen Anteil in Wort und Tat hatte.

Dann folgte die Eroberung Mekkas2, und dadurch wurde das Werk des Islams gestärkt, und (der Weg der Religion) wurde dank dessen, was Allah dem Propheten (s.) verliehen hatte, geebnet. Das Versprechen, das Allah vorher mit Seinen Worten gegeben hatte: „Wenn die Hilfe Allahs kommt und der Sieg,...."3 sowie Jhr würdet gewisslich, so Allah will, in die Heilige Moschee eintreten in Sicherheit, mit geschorenem Haupt oder mit kurz geschnittenem Haar; ihr würdet keine Furcht haben.4 "

(Aller) Augen richteten sich darauf, und Hälse wurden (in Erwartung dessen) danach lang ausgestreckt. Der Prophet organisierte die Angelegenheit, indem er seine Reise nach Mekka geheim hielt, und dadurch, dass er seine Entschlossenheit zu seinem Wunsch vor den Einwohnern (Mekkas) verbarg. Er bat Allah, Den Erhabenen, darum, dass Er die Informationen darüber vor den Mekkanern geheimhalten

Siehe „Dala'il al-Nubuwwa": 4: 212; „Madschmu' al-Bayyan": 9: 121:; „Manaqib" von Ibn Schahrahschub: 2: 293.

Die Mekkaner hatten das Abkommen von al-Hudaibiyya durch einen Anschlag gebrochen, so dass das Friedensabkommen und der Nichtangriffspakt nicht mehr gültig war, Anm. d. Übers.

3 Heiliger Qur'an: 110/1

4 Heiliger Qur'an: 48: 27

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möge, damit er sie durch sein Einmarschieren dorthin überraschen konnte. Unter der Gemeinde war derjenige, dem dieses Geheimnis anvertraut wurde, der Fürst der Gläubigen, 'Ali ibn Abi Talib (a.). Er war der Partner des Gesandten Allahs (s.) in dieser Idee. Dann berichtete es der Prophet (s.) einer anderen Gruppe. Die Sache wurde veranlasst hinsichtlich der Umstände, in all denen der Fürst der Gläubigen (a.) einzigartig in seinen Verdiensten war, die niemand mit ihm teilte unter den Leuten.

Als Hatib ibn Abi Balta'a - und er war ein Mekkaner, und er hatte mit dem Propheten (s.) bei Badr gekämpft - den Mekkanern einen Brief schrieb, in denen er sie über das Geheimnis des Gesandten Allahs (s.) informierte, dass er zu ihnen kommen würde, kam die Offenbarung auf den Gesandten Allahs nieder (und informierte ihn darüber), was Hatib getan hatte und dass er einen Brief an die Feinde geschrieben hatte. Der Gesandte Allahs (s.) lenkte dieses durch den Fürsten des Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) wieder in die richtige Bahn. Wenn (die Situation) nicht durch ihn gerettet worden wäre, dann wäre die Organisation verdorben worden, von der der gesamte Sieg der Muslime abhing. Ein Bericht darüber ist bereits gegeben worden, und es ist nicht nötig, dass wir ihn wiederholen.

Abu Sufyan kam nach Medina, um den Vertrag zwischen dem Gesandten Allahs (s.) und den Quraisch zu erneuern, nachdem (der Vorfall) mit den Bani Bakr gegen die (Bani) Chuza'a geschehen war, als sie die getötet hatten, die (zuvor) einige von ihnen getötet hatten. Abu Sufyan wollte seine frühere (Position) im Volk verbessern. Er fürchtete sich vor der Hilfe des Gesandten Allahs (s.) für sie (die Bani Chuza'a), und er sorgte sich, was mit ihnen (den Quraisch) am Tage der Eroberung (Mekkas) passieren würde. Er ging zum Propheten und sprach mit ihm darüber, doch er (der Prophet) gab ihm keine Antwort. Er stand von ihm auf, und er traf Abu Bakr und packte ihn. Er dachte, dass er das, was er vom Propheten (s.) wollte, durch ihn erreichen könnte, und er bat ihn, mit ihm zu sprechen. Er (Abu Bakr) sagte: „Ich kann das nicht tun", denn er wusste, dass sein Bitten nichts nützen würde. Dann nahm Abu Sufyan an, dass 'Umar ibn Chattab (den Einfluss) haben würde, von dem er gedachte hatte, dass Abu Bakr ihn besäße, und sprach mit ihm darüber, doch (der letztere) schob ihn beiseite mit einer Härte und Rohheit, die fast die (gute) Meinung über den Propheten (s.) verdorben hätte.

Er wandte sich zum Hause des Fürsten der Gläubigen (a.). Er fragte um Erlaubnis (eintreten zu dürfen), und ihm wurde die Erlaubnis gegeben. Bei ihm ('Ali, a.) waren Fatima, al-Hassan und al-Hussain (a.), und er sagte: „ 'Ali, du stehst mir unter den Leuten am nächsten hinsichtlich Verwandtschaft, und du bist mir der Nächste unter ihnen. So bin ich zu dir gekommen, schicke mich nicht so enttäuscht fort, wie ich gekommen bin. Lege für mich bei dem Gesandten Allahs (s.) ein gutes Wort ein wegen dem, was ich von ihm erbitte." Er ('Ali, a.) sagte: „ Wehe dir, Abu Sufyan, wenn der Gesandte Allahs eine Sache entschieden hat, dann können wir

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nicht mit ihm darüber sprechen." Abu Sufyan wandte sich an Fatima (a.) und sagte zu ihr: „ Tochter Muhammads, kannst du deinen Söhnen sagen, dass sie mir unter den Leuten Schutz gewähren, dann werden sie die Herren der Araber bis ans Ende aller Zeiten sein." „Meine Söhne haben noch nicht das Alter erreicht, um dir unter den Leuten Schutz zu gewähren, und niemand wird gegen den Gesandten Allahs (s.) Schutz gewähren", antwortete sie. Abu Sufyan war verwirrt und bestürzt. Dann ging er auf den Fürsten der Gläubigen (a.) zu und sagte: „Abu al-Hassan, ich sehe, dass die Dinge zweifelhaft für mich sind, so gib mir einen Rat." „Ich sehe nichts, was dir nützen könnte. Aber du bist der Führer der Banu Kinana, so erhebe dich und gewähre den Leuten Sicherheit. Dann gehe zurück zu deinem Land." „Bist du der Meinung, dass das mir helfen wird?," fragte er. „Nein, bei Allah, das glaube ich nicht", sagte er ("Ali, a.), „aber ich kann für dich nichts (anderes) finden, außer diesem." Abu Sufyan stand in der Moschee auf und sagte: „ O Leute, ich bin gekommen, um unter den Leuten Sicherheit zu gewähren." Dann bestieg er sein Kamel und ritt fort.

Als er zu den Quraisch kam, sagten sie zu ihm: „Wie ist (die Situation), die du hinter dir gelassen hast?" „Ich ging zu Muhammad", sagte er, „und ich habe mit ihm gesprochen. Bei Allah, er hat mir keine Antwort gegeben. Dann ging ich zu Ibn Abi Quhafa (Abu Bakr), und ich fand nichts Gutes bei ihm. Dann traf ich Ibn al-Chattab, und ich fand ihn hart und roh, ohne Güte. Danach ging ich zu 'Ali, und ich fand ihn am freundlichsten von den Leuten zu mir. Er wies mich auf eine Sache hin, und das tat ich. Bei Allah, ich weiß nicht, ob es mir etwas nützen wird oder nicht." „Was hat er dir geboten?", fragten sie. „Er gebot mir", erwiderte er, „dass ich unter den Leuten eine Schutzfunktion wahrnehme, und das tat ich." „Hat Muhammad das (auch) erlaubt?", fragten sie. „Nein", erwiderte er. „Wehe dir, bei Allah!", riefen sie, „der Mann hat nichts getan, als mit dir zu spielen, und das nützt dir nichts." Abu Sufyan sagte: „Nein, bei Allah, (aber) ich habe nichts anderes gefunden."

Die Haltung des Fürsten der Gläubigen (a.) gegenüber Abu Sufyan war die angemessenste hinsichtlich der Erfüllung der Angelegenheit der Muslime und (hinsichtlich) bester Planung. Durch ihn (Imam Ali, a.) brachte er (Abu Sufyan) bei den Leuten etwas für den Propheten zustande, wozu er (Abu Sufyan) nicht in der Lage gewesen wäre, wenn er nicht (den Leuten) hätte zeigen können, dass er (Imam Ali, a.) ihn in seiner Stellung bestätigte. Das erreichte er (Imam 'Ali, a.) auch durch seine Freundlichkeit ihm gegenüber, so dass er (Abu Sufyan) glaubte, als er Medina verließ, etwas erreicht zu haben. Durch seine Abreise unter diesen Umständen nahm er davon Abstand, seinen Plan auszuführen, mit dem er die Planung des Propheten (s.) durcheinander gebracht hätte. Denn, wenn er (Imam 'Ali, a.) ihn in Verzweiflung zurückgelassen hätte, wie es die beiden Männer1 getan hatten, dann

Abu Bakr und 'Umar, Anm. d. Übers.

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hätte er die Meinung der Leute aufs Neue bekräftigt, gegen ihn (den Propheten) Krieg zu führen und sich vor ihm zu wappnen, wie es ihnen (nun) nicht (mehr) einfiel, nachdem Abu Sufyan ihnen (die Nachricht) gebracht hatte, was er für sie getan hatte. Oder er wäre in Medina geblieben, um sein Ziel zu erreichen, die Fürsprache des Propheten (s.) zu erlangen. Dadurch hätte er erneut versucht, den Propheten (s.) von den Quraisch abzuhalten oder ihn an ihnen scheitern lassen, so dass er (der Prophet, s.) das, was er wollte, nicht erreicht hätte. Der Erfolg Allahs war mit der Einstellung des Fürsten der Gläubigen (a.) verbunden, was er für richtig hielt hinsichtlich des Umgangs mit Abu Sufyan, da er dadurch den Propheten (s.) in die Lage versetzte, Mekka zu erobern, wie er es gewünscht hatte.1

Als der Gesandte Allahs (s.) Sa'd ibn TJbada befohlen hatte, in Mekka mit dem Banner einzuziehen, wurde er gegen die Leute zornig und zeigte ihnen die Wut, die er gegen sie hegte. Er sagte, während er einzog: „Heute ist der Tag des Schlachtens, heute ist der Tag, an dem jede Frau gefangen genommen wird."

'Abbas (r.) hörte dies und sagte zum Propheten (s.): „Hörst du nicht, was Sa'd ibn Vbada sagt? Ich bin nicht sicher, ob er sich nicht auf die Quraisch stürzen wird", und der Prophet (s.) sagte zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) : „Gehe zu Sa'd und nimm ihm das Banner weg, und marschiere du damit in Mekka ein ", und der Fürst der Gläubigen (a.) ging zu ihm und nahm es ihm weg, und Sa'd hinderte ihn nicht daran.

Der Schaden in dieser Sache, der von Sa'd verursacht worden wäre, wurde vom Fürsten der Gläubigen (a.) beseitigt, und der Gesandte Allahs (s.) betrachtete niemanden unter den Muhadschirun und den Ansar als geeignet, dem Führer der An-sar das Banner abzunehmen, außer den Fürsten der Gläubigen (a.). Er wusste, dass wenn irgendjemand anders diese Aufgabe übernommen hätte, Sa'd ihn gehindert hätte und dass durch diese Weigerung der Plan verdorben worden und zu einem Wortgefecht zwischen den Ansar und den Muhadschirun geführt hätte. Denn Sa'd hätte sich nie von irgendeinem der Muslime von seinem Posten herunterholen lassen, noch von allen (anderen) Menschen (zusammen), außer vom Propheten (s.), und es wäre für den Gesandten Allahs keine gute Entscheidung gewesen, wenn er das Banner selbst genommen hätte. So ernannte er jemanden, der wirklich seinen Platz einnehmen konnte und nicht von ihm (dem Propheten, s.) unterschieden werden konnte, jemand unter den (Leuten), dem Gehorsam gezollte werden musste wie keinem anderen, und er sah niemand anderen, der ihm an Rang gleichgestellt wäre.

Es war eine Kapitulation Abu Sufyans und dadurch Eroberung Mekkas ohne Blutvergießen. Abu Sufyan war dazu bereit, weil ihm der Eindruck erweckt wurde, dass er Sicherheit genießen würde und selbst auch denjenigen Sicherheit gewähren konnte, die sich ihm in seinem Kampf gegen den Islam angeschlossen hatten.

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Niemand teilte die Eigenschaften, die den Fürsten der Gläubigen (a.) auszeichneten, noch war irgendjemand ihm gleich. Es war eine Lektion von Allah, dem Allerhöchsten und Seines Gesandten im Hinblick auf die Erfüllung des öffentlichen Interesses durch die Entsendung des Fürsten der Gläubigen vor allen anderen. Dies zeigte seine Wahl in wichtigen Angelegenheiten, wie es auch eine Lektion von Allah, Dem Erhabenen, war hinsichtlich dessen, den Er für das Prophetentum und die Vervollkommnung des öffentlichen Wohls erwählt hatte, indem Er ihn gesandt hatte. Das zeigte, dass sie (beide) die besten aller Geschöpfe waren.

Der Gesandte Allahs (s.) verpflichtete die Muslime bei seinem Aufbruch nach Mekka dazu, nur diejenigen zu töten, die sie bekämpft hatten. Er garantierte denjenigen Sicherheit, die sich an dem Tuch der Kaaba (astar al-Ka'ba) festhielten, außer einer Gruppe, die ihm Schaden zugefügt hatte. Unter denen waren: Miqiyas ibn Suhaba, Ibn Chatal 'Abd al-TJzza und Ibn Abi Sarh sowie zwei Sängerinnen, die beleidigende Lieder über den Gesandten Allahs (s.) wie auch Trauerlieder über die (gefallen Mekkaner) von Badr gesungen hatten. Der Fürst der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) tötete eine der beiden Sängerinnen und die andere floh, bis Zuflucht für sie gefunden wurde. Ein Reiter erwischte sie bei Abtah im Regierungsbereich 'Umar ibn al-Chattabs und tötete sie. Der Fürst der Gläubigen (a.) tötete auch al-Huwairith ibn Nufais ibn Ka'b. Er gehörte zu denjenigen, die dem Gesandten Allahs (s.) in Mekka Schaden zugefügt hatten.

Er (Imam 'Ali, a.) erfuhr, dass seine Schwester Umm Hani' einigen Leuten der Banu Machzum Unterschlupf gewährt hatte, einschließlich al-Harith ibn Hischam ibn Qais ibn al-Sa'ib. Er machte sich auf zu ihrem Haus, und er war maskiert durch einen eisernen Helm, und er rief: „ Treibt die heraus, denen ihr Unterschlupf gewährt habt", und sie taten - bei Allah - wie die Truppen, die vor Angst Kot lassen.

Umm Hani' kam heraus, und sie erkannte ihn nicht-und sagte: „Diener Allahs, ich bin Umm Hani', eine Cousine des Gesandten Allahs (s.). Ich bin die Schwester Ali ibn Abi Talibs, gehe weg von meinem Haus." „Holt sie heraus", sagte der Fürst der Gläubigen, und sie sagte: „Bei Allah, ich werde mich bei dem Gesandten Allahs über dich beschweren ", da nahm er seinen Helm ab, und da erkannte sie ihn. Sie kam auf ihn zu, bis sie ihn umarmen konnte. Sie sagte: „Möge ich dein Opfer sein, ich habe geschworen, dass ich mich bei dem Gesandten Allahs (s.) über dich beklagen werde ", und er sagte zu ihr. „ Geh und löse deinen Schwur ein, er ist auf der Höhe des Tals." Umm Hani berichtete weiter: „Ich ging zu dem Propheten (s.), und er war in einem Zelt und wusch sich. Fatima (a.) schirmte ihn (vor Blicken) ab. Als der Gesandte Allahs (s.) meine Stimme hörte, sagte er: .Willkommen, Umm Hani!'" Sie sagte: „Bei meinem Vater und meiner Mutter, ich beklage mich bei dir darüber, was mir vonseiten Alis heute passiert ist." Der Gesandter Allahs (s.) sagte: „Hast du denen nachbarlichen Schutz gewährt, von denen es berichtet wird?" Dann sagte Fatima (a.) : „Du bist nur gekommen, um dich über Ali zu

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beschweren, weil er die Feinde Allahs und dessen Gesandten eingeschüchtert hat!" „Allah hat 'Ali seine Anstrengungen vergolten ", sagte der Gesandte Allahs (s.), „und ich gewähre demjenigen Schutz, dem Umm Hani Schutz gewährt hat, wegen ihres (verwandtschaftlichen) Verhältnisses zu Ali ibn Abi Talib."

Als der Gesandte Allahs (s.) die Moschee betrat, fand er dort dreihundertsechzig Götzen vor. Manche waren mit Blei miteinander verschmolzen, und er sagte zum Fürsten der Gläubigen (a.): „Gib mir eine Handvoll Kieselsteine", und der Fürst der Gläubigen (a.) sammelte eine Handvoll davon und gab sie ihm. Dann warf er sie auf sie (die Götzen) und sagte: „ Sprich: Die Wahrheit ist gekommen, und das dahingeschwunden ist das Falsche. Siehe, das Falsche schwindet schnell." 1 Alle Götzen fielen auf ihre Gesichter, dann befahl er, dass sie aus der Moschee entfernt, hingeworfen und zerbrochen werden sollten.

In den Taten des Fürsten der Gläubigen, die wir erwähnten, hinsichtlich der Feinde Allahs, die er in Mekka tötete, in der Furcht, die er (ihnen) einflößte, in der Hilfe für den Gesandten Allahs (s.) bei der Reinigung der (Heiligen) Moschee von den Götzen, in der großen Tapferkeit auf (dem Wege) Allahs und in der Nichtachtung von Verwandtschaftsbanden gegenüber dem Gehorsam gegenüber Allah sind der beste Beweis dafür, dass er sich durch herausragende Verdienste auszeichnete, die niemand anders besaß, wie wir bereits berichteten.

Im Anschluss an die Eroberung Mekkas folgte die Entsendung Chalid ibn Walids zu dem Bani Dschadhima bin Amer. Sie wohnten in al-Ghumaisa.2 Er sollte sie zu Allah einladen, Dem Allmächtigen und Hohen, und er hatte ihn nur deswegen zu ihnen geschickt, da es zwischen ihm (Chalid) und ihnen eine Blutfehde gab.

In der Zeit der Dschahiliyya (Unwissenheit)3 hatten sie Frauen von den Bani Mug-hira geraubt und al-Fakih ibn al-Mughira getötet, den Onkel Chalid ibn al-Walids, und sie hatten auch 'Auf ibn Abd ar-Rahman ibn 'Auf getötet. Der Gesandte Allahs (s.) schickte ihn deswegen, und er sandte mit ihm 'Abd ar-Rahman ibn 'Auf, der eine ähnliche Blutfehde mit ihnen hatte. Wenn das nicht gewesen wäre, dann hätte der Gesandte Allahs Chalid für die Befehlsgewalt über die Muslime nicht für würdig befunden. Wir haben schon Dinge erwähnt insofern, als dass er gegen die Verpflichtung ('ahd) gegen Allah und die Verpflichtung Seines Gesandten opponierte, und er handelte gemäß der Verfahrensweise der Unwissenheit (Dschahi-

1 Heiliger Qur'an: 17, 81

Ein Ort in der Arabischen Wüste in der Nähe von Mekka, wo die Bani Dschadhima ibn Amer ibn 'Abdu Manat ibn Kinana lebten, die Chalid ibn Walid im Jahre der Eroberung überfallen hatte, und der Gesandte Allahs (s.) sagte: „ O Allah, ich sage mich bei Dir von dem los, was Chalid getan hat", und er zahlte ihnen die Entschädigungszahlung (für ihre Getöteten) durch die Hand Ali ibn Abi Talibs (a.), Mu'dscham al-Buldan: 4: 214).

Die Zeit vor dem Islam in Arabien

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liyya). Er verwarf die Regierung des Islams. Der Gesandte Allahs (s.) hatte sich aufgrund seiner Taten von ihm losgesagt, und der Schaden, den er zugefügt hatte, war vom Fürsten der Gläubigen (a.) beseitigt worden. Wir haben dies schon vorher erklärt, und so ist es nicht notwendig, das hier zu wiederholen.

Die Schlacht von Hunain

Danach ereignete sich die Schlacht von Hunain, in der der Gesandte Allahs (s.) aufgrund der großen Zahl (der Feinde, die) sich (gegen ihn) versammelt hatten, um Hilfe gebeten hatte. Er (der Prophet) zog gegen den Feind (zusammen) mit zehntausend Muslimen aus. Die meisten von ihnen dachten, dass die niemals besiegt werden würden, als sie ihre (der Muslime) große Anzahl und ihre Waffen sahen. Abu Bakr war voller Verwunderung über die große Anzahl (der Muslime) an jenem Tage und sagte: „ Wir werden heute wegen unserer geringen Zahl keine Niederlage erleiden", doch die Sache kehrte sich ins Gegenteil von dem, was sie angenommen hatten, und Abu Bakr hatte durch seinen Stolz auf sie1 dazu beigetragen.

Als sie auf die Götzendiener trafen, dauerte es nicht lange, bis diese sie alle in die Flucht schlugen, und nur noch zehn Mann waren bei dem Propheten (s.): Neun von den Bani Haschim, der Zehnte war Aiman ibn Umm Aiman, und Aiman wurde getötet, möge Allah barmherzig mit ihm sein. Die neun Männer der Banu Haschim hielten stand, bis diejenigen, die geflohen waren, zu dem Gesandten Allahs (s.) zurückkehrten, und sie kamen zurück, einer nach dem anderen, bis sie dicht aufeinander folgten und sie (genug waren), um einen Angriff gegen die Götzendiener zu starten. Bei dieser Gelegenheit sandte Allah, Der Erhabene, hinsichtlich des Stolzes Abu Bakrs folgenden (Vers) herab: „...und am Tage von Hunain, als eure große Zahl euch stolz machte - allein sie frommte euch nichts, und die Erde, in ihrer Weite, wurde euch eng; da wandtet ihr euch zur Flucht. Dann senkte Allah Seinen Frieden auf Seinen Gesandten und auf die Gläubigen. "2

Damit3 war der Fürst der Gläubigen, Ali ibn Abi Talib (a.) gemeint sowie diejenigen der Banu Haschim, die mit ihm standhaft geblieben waren. Sie waren an jenem Tage acht, und der Fürst der Gläubigen (a.) war der Neunte von ihnen: 'Abbas ibn 'Abd al-Muttalib war auf der Rechten des Gesandten Allahs (s.), und Al-Fadhl ibn al-Abbas ibn 'Abd al-Muttalib auf seiner Linken. Abu Sufyan ibn al-Harith hielt den Schweifriemen am Sattel seines Maultieres fest, und der Fürst der Gläubigen (a.) stand mit dem Schwert vor ihm. Naufal bin al-Harith, Rabi'a ibn al-Harith, 'Abdallah ibn al-Zubair ibn 'Abd al-Muttalib, sowie 'Utba und Mu'attib, die bei-

Auf die große Anzahl der Kämpfer 2 Heiliger Qur'an: 9: 25-26 Mi den „Gläubigen" im vorangehend zitiertem Vers, Anm. d. Übers.

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den Söhne von Abu Lahab, umringten ihn. All die anderen wandten ihren Rücken (zur Flucht), außer denjenigen, die wir erwähnten.

Darüber erzählte Malik ibn 'Ubada al-Ghafiqi (dichterisch): „Niemand tröstete den Propheten außer den Banu Haschim, im Angesicht der Schwerter am Tage (der Schlacht) von Hunain.- Die Männer flohen, außer der Schar der neun, sie riefen den Männern zu: Wo seid ihr? Dann standen sie mit dem Propheten im Angesicht des Todes, und sie verweigerten uns jede Zier, außer Entehrung. - Aiman beschützte al-Amin1 vor dem Feind und wurde dabei Märtyrer, und so bekam er die (ewige) Glückseligkeit als Lohn (dafür)."

Al-Abbas ibn 'Abd al-Muttalib sagte über diese Situation (dichterisch): „Wir neun halfen dem Gesandten Allahs im Krieg, und diejenigen, die fliehen konnten, waren geflohen und hatten sich zerstreut. Immer, wenn al-Fadhl mit seinem Schwert gegen die Feinde losstürmte, waren meine Worte: ,Noch einmal, mein Sohn, sie kommen zurück!' Wir erlebten den Tod selbst, denn was auf (dem Wege) Allahs gegeben wird, verursacht keinen Schmerz.'"

(Im ersten Gedicht) ist Aiman ibn Umm Aiman gemeint.

Als der Gesandte Allahs die Feinde vor ihm fliehen sah, sagte er zu al-Abbas (r.), der eine sehr laute starke Stimme hatte: „Rufe die Leute und erinnere sie an den Schwur ('ahd)", und 'Abbas rief mit allerlautester Stimme: „ Oh ihr Leute, die ihr am Baum den Treueid geschworen habt, ihr Leute von der Sure al-Baqarah, wohin flieht ihr? Erinnert euch an den Schwur, den ihr dem Gesandten Allahs (s.) abgelegt habt", jedoch die Leute wandten weiterhin ihren Rücken (zur Flucht), und es war finsterste Nacht. Der Gesandte Allahs (s.) befand sich im Tal, die Götzendiener kamen von den Schluchten des Tals, von allen Seiten und Engen gegen ihn, mit ihren gezogenen Schwertern, Keulen und Steinen.

(Es wurde berichtet): Der Gesandte Allahs (s.) schaute auf die Männer, wobei er ihnen einen Teil seines Gesichts in der Dunkelheit zuwandte, und es leuchtete, als ob es der Mondschein in einer Vollmondnacht sei. Dann rief er den Muslimen zu: „Wo seid ihr, die ihr Allah geschworen habt (die Wahrheit zu beschützen)?" Der erste von ihnen hörte es, dann der andere, und es gab keinen (einzigen), der es hörte, ohne sich auf die Erde zu werfen, und sie ließen sich herabfallen, wo sie im Tal waren, bis sie auf den Feind stießen.

Ein Mann von den Hawazin näherte sich den Leuten auf einem Kamel mit roter (Decke) mit einem schwarzen Banner auf einem langen Speer. Immer, wenn er über die Muslime einen Sieg errang, warf er sie auf das Gesicht. Wann immer

Al-Amin: „Der Vertrauenswürdige", Titel des Propheten (s.)

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einer der Leute ihm entkam, reichte er ihn an die Götzendiener hinter ihm weiter, die ihn verfolgten.

Er rezitierte: „Ich bin Abu Dscharwal, es wird keinen Rückzug geben, bis wir den Feind zerstören, oder wir zerstört werden." Der Fürst der Gläubigen (a.) begab sich zu ihm. Er schlug auf das Hinterteil seines (Abu Dscharwals) Kamels und brachte ihn zu Fall, dann schlug er ihn nieder und warf ihn auf die Seite, dann sagte er: „Jetzt wissen die Leute, wem der Morgen gehört. Ich bin derjenige, der (den Feinden) Schande bringt."

Die Flucht der Götzendiener begann mit der Tötung Abu Dscharwals (l.). Dann fühlten sich die Muslime getadelt und formierten sich in Reihen gegen den Feind. Der Gesandte Allahs (s.) sagte: „O Allah, du hast den ersten Quraischiten eine Strafe kosten lassen, so lasse den Letzten eine Gabe (des Sieges) kosten ", und die Muslime und die Götzendiener bekämpften einander. Als der Prophet (s.) das sah, legte er seinen Sattel auf sein Reittier, damit er einen Überblick über ihre Truppen hatte und sagte: „Jetzt ist der Feuerofen angezündet worden.1 Ich bin der Prophet, das ist keine Lüge, und ich bin der Nachkomme von 'Abd al-Muttalib."

Schon sehr bald danach kehrten die Feinde ihre Rücken (zur Flucht), und die Kriegsgefangenen wurden gefesselt vor den Gesandten Allahs (s.) gebracht.

Als der Fürst der Gläubigen (a.) Abu Dscharwal (l.) tötete und die Feinde durch dessen Tötung geschwächt waren, schwangen die Muslime ihre Schwerter gegen sie. Der Fürst der Gläubigen (a.) führte sie an, bis er vierzig Männer von den Feinden getötet hatte, und da ereignete sich die Flucht und die Gefangennahme (der Feinde). Abu Sufyan2 Sachr ibn Harb nahm an dieser Schlacht teil, und er war unter der Schar derjeniger unter den Muslimen, die (zuerst) geflohen waren. Es wurde von Muawiya ibn Abi Sufyan (dazu) folgendes überliefert: „Ich traf meinen Vater3, als er gerade mit den Mekkanern aus dem Stamme seines Vaters (Banu Umayya) floh. Ich rief ihm zu:, O Sohn des Harb, bei Allah, hast du denn nicht mit deinem Vetter ausgeharrt? Du hast nicht ßr deine Religion gekämpft, noch hast du deine Frauen vor diesen Beduinen geschützt.' ,Wer bist du?', fragte er4. ,Ich bin Mu'awiya', antwortete ich. ,(Bist du) der Sohn Hinds?', fragte er. Ja', erwiderte ich. ,Mögen mein Vater und meine Mutter für dich geopfert werden!', rief er, dann blieb er stehen, und die Mekkaner versammelten sich um ihn. Ich schloss mich ihnen an, dann griffen wir die Feinde an und überwältigten sie, und die Muslime fuhren fort, die Götzendiener zu töten und (andere) von ihnen gefangen zu

Gemeint ist: „Jetzt ist der Krieg ausgebrochen", Anm. d. Übers. Der inzwischen zum Islam konvertiert war, Anm. d. Übers. Abu Sufyan, Anm. d. Übers.

4

Offensichtlich erkannte er seinen Sohn nicht, Anm. d. Übers.

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nehmen, bis es Mittag wurde. Der Gesandte Allahs befahl, von ihnen abzulassen und rief aus, dass keiner der feindlichen Kriegsgefangenen getötet werden sollte."

Während der Tage der Eroberung (Mekkas) hatte (der Stamm) der Hudhail einen Mann namens Ibn al-Akwa'1 als Spion auf den Propheten (s.) angesetzt, um Informationen über ihn zu bekommen. Er war mit seinen Informationen zu den Hudhail zurückgekehrt, und am Tage von (der Schlacht von) Hunain wurde er gefangengenommen. TJmar ibn al-Chattab ging an ihm vorüber. Als er ihn sah, ging er zu einem Mann von den Ansar und sagte: „Das ist der Feind Allahs, der als Spion bei uns war, und jetzt ist er ein Gefangener. Töte ihn.", und der Mann von den Ansar köpfte ihn. Als das dem Propheten (s.) zu Ohren kam, missfiel ihm dies, und er sagte: „Habe ich euch nicht befohlen, dass ihr keinen Kriegsgefangenen töten sollt?!" Dschamil ibn Mu'mmar ibn Zuhair wurde nach ihm (ebenfalls) getötet, und er war Kriegsgefangener. Da schickte der Prophet (s.) nach den Ansar, und er war (immer noch) zornig und sagte: „ Was hat euch dazu verleitet, ihn zu töten, wo doch der Gesandte doch zu euch gekommen war, dass ihr keinen Kriegsgefangenen töten sollt?" „Wir töteten ihn nur auf 'Umars Worte hin", sagten sie. Der Gesandte Allahs (s.) wandte sich (von ihnen) ab, bis TJmair ibn Wahb bei ihm vorsprach, dass er ihnen vergeben möge.

Der Gesandte Allahs (s.) teilte die Beute von Hunain auf, vor allem unter den Qu-raisch. Er gab einen reichhaltigen Anteil (an sie), um die Herzen zu besänftigen, wie (die Herzen) von Abu Sufyan ibn Harb, Ikrima ibn Abi Dschahl, Safwan bin Umayya, al-Harith ibn Hischam, Suhail ibn 'Amr, Zuhair ibn Abi Umayya, 'Abdullah ibn Abi Umayya, Muawiya ibn Abi Sufyan, Hischam ibn al-Mughira, al-Aqra' ibn Habis und 'Uyayna bin Hisn, um einige Beispiel zu nennen.

Es heißt, dass er den Ansar nur wenig gegeben hat, und das meiste denjenigen, die wir aufgezählt haben. Eine Gruppe der Ansar wurde darüber zornig, und ihre Aussagen des Unwillens erreichten den Propheten (s.). Er rief sie, und sie versammelten sich. Er sagte: „ Setzt euch, und niemand soll außer euch mit euch sitzen." Als sie saßen, kam der Prophet (s.), und der Fürst der Gläubigen (a.) folgte ihm. Er setzte sich in ihre Mitte und sagte zu ihnen: „Ich werde euch über eine Sache fragen, und ihr sollt mir antworten." Sie sagten: „Sprich, o Gesandter Allahs." Er fragte: „Wahrt ihr nicht im Irrtum, und Allah hat euch durch mich geleitet?" „Doch", sagten sie, „(es ist) die Gnade Allahs und Seines Gesandten." Er fragte weiter: „ Wart ihr nicht am Rande einer Feuergrube, und Allah hat euch durch mich davor gerettet?" „Doch", antworteten sie, „(es ist) die Gnade Allahs und Seines Gesandten." „ Wart ihr denn nicht wenige, und Allah hat euch durch mich gemehrt?" „Doch", erwiderten sie, „(es ist) die Gnade Allahs und Seines Gesandten. " „ Wart ihr denn nicht Feinde, und Allah hat eure Herzen durch mich ver-

In anderen Versionen: Ibn Anwa'

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söhnt?" „Doch", sagten sie, „(es ist) die Gnade Allahs und Seines Gesandten." Dann schwieg der Prophet (s.) für eine kurze Weile, dann sagte er: „Werdet ihr mir dementsprechend antworten, was in euren Gedanken ist?" „ Was für eine andere Antwort können wir dir geben, als dass unsere Väter und unsere Mütter dir geopfert seien?", erwiderten sie, „wir haben dir bereits geantwortet, dass du äußerste Tugenden, Gnade und Macht über uns hast." „Wenn ihr gewollt hättet", sagte er, „dann hättet ihr sagen können: ,Du kamst zu uns als ein Vertriebener, und wir gaben dir Obdach. Du kamst zu uns in Furcht, und wir gaben dir Sicherheit. Du kamst zu uns, der Lüge geziehen, und wir glaubten dir.'" Ihre Stimmen erhoben sich im Weinen, und ihre Ältesten und ihre Führer standen auf und küss-ten seine Hände und Füße, dann sagten sie: „ Wir sind zufrieden mit Allah und Seinem Gesandten. Hier ist unser Eigentum zu deiner Verfügung. Wenn du willst, dann teile es unter deinem Volk auf. Diejenigen von uns, die gegen dich gesprochen haben, taten es nur aus Feindschaft und Groll im Herzen. Sie dachten, dass (deine Aktion) im Zorn gegen sie geschah und um sie zu erniedrigen. Sie haben Allah um Vergebung ßr ihre Sünden gebeten, so vergib ihnen (auch), o Gesandter Allahs." Der Prophet(s.) sagte: „O Allah, vergib den Ansar, den Söhnen der Ansar und den Söhnen der Söhne der Ansar. Ihr Leute der Ansar, seid ihr nicht damit zufrieden, dass niemand außer euch mit Gnade und Wohltaten zurückkehren wird? Denn wenn ihr zurückkehrt, dann wird euer Anteil (der Lohn für die Schlacht) bei dem Gesandten Allahs sein (in eurer Stadt)." „Ja, wir sind (damit) zufrieden", sagten sie. Der Prophet (s.) sagte: „Meine engsten Anhänger sind die Ansar und meine Familie. Wenn die Leute das Tal entlang gegangen wären, und die Ansar einen Bergpass, dann wäre ich den Bergpass der Ansar entlanggegangen. O Allah, vergib den Ansar."

An jenem Tage hatte der Gesandte Allahs (s.) al 'Abbas ibn Mirdas (nur) vier Kamele gegeben, und dieser war darüber ärgerlich und rezitierte (folgendes Gedicht): „ Teilst du meinen Anteil der Beute und Anteil von al- Vbaid unter Vyayna und al-Aqra' auf? Weder Hisn noch Habis stehen über meinem Führer (Scheich) in der Versammlung, Ich bin nicht weniger Mann als die beiden. Wen du erniedrigt hast, der wird heute nicht erhöht werden."

Der Prophet (s.) erfuhr, was er gesagt hatte und rief ihn zu sich. Er sagte: „Hast Du (folgende Worte) gesprochen: , Teilst du meinen Anteil der Beute und den Anteil von al-Vbaid unter al-Aqra' und Vyayna auf?' „Nein (das kann doch nicht sein), mögen mein Vater und meiner Mutter für dich geopfert werden", sagte Abu Bakr zu ihm, „du bist nicht der Dichter." „Wie kommt das?", fragte er (der Prophet). „Er sagte doch: .Zwischen Vyayna und al-Aqra'", sagte er (Abu Bakr)1. „Erhebe dich, 'Ali", sagte der Gesandte Allahs (s.) zu dem Fürsten der Gläubigen

Abu Bakr betätigt sich als Anwalt von 'Abbas ibn Mirdas und versucht darzulegen, dass die Anschuldigung nicht richtig sein kann, weil die Namen in umgekehrter Reihenfolge zitiert wurden, Anm. d. Über.

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(a.), „und schneide seine Zunge ab (für das, was er gesagt hat)." Da sagte 'Abbas ibn Mirdas: „Bei Allah, diese Worte waren härter ßr mich als bei der Schlacht von Chath'am, als sie in unsere Häuser eindrangen." Er ergriff die Hand von 'Ali ibn Abi Talib und sagte:

„Bringe mich fort (von hier). Wenn ich irgendjemanden wüsste, der mich hiervon befreien würde, ich würde ihn rufen. 'Ali, wirst du derjenige sein, der meine Zunge abschneidet?" „Ich werde nur ausßhren, was mir aufgetragen wurde", sagte er ('Ali, a.). Danach ging er mit mir fort, und ich sagte: „ 'Ali, schneidest du mir die Zunge ab?" „Ich führe nur aus, was mir aufgetragen wurde", sagte er. Er ging mit mir weiter, bis er mich zu den (Kamel-) Gehegen führte. Er sagte: „Zähle zwischen Vier und Hundert1", und ich sagte: „Bei meinem Vater und meiner Mutter, wie edel, sanftmütig und wissend du bist!." „Der Gesandte Allahs (s.)," sagte er (Imam 'Ali, a.), „hat dir vier (Kamele) gegeben, und das machte dich so zu einem der Auswanderer (Muhadschirun)2. Wenn du willst, dann behalte sie. Jedoch, wenn du willst, dann nimm hundert, dann bist du unter (denen, denen) hundert (gegeben wurden).3" „Gib mir einen Rat", sagte ich. Er sagte: „Ich rate dir, dass du das nimmst, was der Gesandte Allahs dir gegeben hat und damit zufrieden bist." „Das werde ich tun", sagte ich.

Als der Gesandte Allahs (s.) die Beute von Hunain aufgeteilt hatte, kam ein hochgewachsener Mann auf ihn zu, der zwischen seinen Augen eine Hautverdickung hatte, die Spur der (vielen) Niederwerfungen (im Gebet). Er grüßte ihn (den Propheten, s.), ohne ihn als den Propheten anzusprechen, dann sagte er: „Ich habe gesehen, was du mit dieser Beute gemacht hast." „Wie hast du das gesehen?", fragte er (der Prophet, s.). „Ich habe gesehen, dass du nicht gerecht gehandelt hast", erwiderte der Mann. Da wurde der Gesandte Allahs (s.) zornig und sagte: „Wehe dir! Wenn ich nicht gerecht bin, wer dann?!" „Sollen wir ihn töten?", fragten die Muslime. „Lasst ihn", sagte der Prophet, „er wird Anhänger haben, die sich von der Religion trennen werden, wie sich der Pfeil vom Bogen trennt. Allah wird ihnen durch die Hand desjenigen den Tod bringen, der ihm nach mir am liebsten ist (Imam 'Ali, a.)." Der Fürst der Gläubigen (a.), 'Ali ibn Abi Talib (a.) tötete ihn bei der Schlacht von Nahrawan unter den Chawaridsch, die er tötete.

Man betrachte die Qualitäten des Fürsten der Gläubigen (a.) in dieser Schlacht. Wenn man darüber nachdenkt und sich deren Bedeutsamkeit vor Augen führt,

Damit ist gemeint, dass 'Abbas ibn Mirdas sich zwischen vier und hundert Kamelen aussuchen kann, so viel er wünscht, und damit würde „seine Zunge abgeschnitten" werden, denn seinem Vorwurf wird statt gegeben und er darf sich nehmen, was er wünscht, Anm. d. Übers.

'Abbas ibn Mirdas erhielt genau so wenige Kamele, wie die andren Auswanderer und ersten Muslime als Ehrung seines Glaubens, da die materiellen Anreize den neuen noch schwachen Gläubigen gewährt wurden.

Also gehört er dann zu denen, die als neue Muslime angesehen wurden.

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dann wird man finden, dass er (a.) jede herausragende Tat ausführte, die darin vorkam. Das kam durch (seine Eigenschaften), die kein anderer in der Ummah teilte. Denn er war derjenige, der mit dem Propheten (s.) ausharrte, als sämtliche Leute flohen, außer wenigen, die an seiner Seite blieben. Wir haben schon über al-Abbas und al-Fadhl, seinen Sohn, von Abu Sufyan al-Harith und den anderen in der Gruppe Informationen über seine Spitzenstellung in Mut, Tapferkeit, Ausdauer und Kraft bekommen und auch durch seine Aktionen bei anderen Gelegenheiten, bei denen keiner von ihnen anwesend war, auch durch die Berichte über diese Schlacht mit Männern gleicher Stärke und der Tötung (ihrer) Helden durch ihn.

Niemand unter ihnen war bekannt für eine ähnliche Stellung, und kein getöteter (Feind) wurde auf diese (anderen) zurückgeführt aufgrund von Berichten. Es war bekannt, dass (selbst) ihre Standhaftigkeit seinetwegen war, und wenn es nicht seinetwegen gewesen wäre1, dann wäre es ein Verbrechen gegen die Religion gewesen, das nicht korrigierbar wäre. Daraus, dass er diese Stellung einnahm und durch seine Standhaftigkeit mit dem Propheten (s.), resultierte die Rückkehr der Muslime zum Krieg und ihre Ermutigung, sich dem Feind zu stellen. Weil er Abu Dscharwal, den Vordersten der Götzendiener, getötet hatte, unterlagen die Feinde und siegten die Muslime. Dadurch, dass er ihn und die vierzig anderen getötet hatte, ergriff die Götzendiener Schwäche, und das war die Ursache für ihre Niederlage und Schrecken, und die Muslime errangen den Sieg über sie. Es war das Fehlurteil desjenigen, der ihn (Imam 'Ali, a.) nach dem Gesandten Allahs (s.) im Kalifat voranging2, dass er die Muslime dazu brachte, über die (eigene) große Anzahl Bewunderung zu äußern (und so überheblich zu werden), und ihre Flucht geschah aus diesem Grunde, oder (es) war (zumindest) einer der Gründe.

Dann war es sein (Abu Bakrs) Gefährte3, der die Tötung feindlicher Kriegsgefangener veranlasste, obwohl der Prophet (s.) ihre Ermordung verboten hatte. Dadurch verübte er eine große Sünde gegen Allah und Seinen Gesandten.

Er ('Ali, a.) war dem Propheten Allahs (s.) eine Hilfe, da er die Ansar versöhnte, indem er sie versammelte und zu ihnen sprach, und so wurde die Religion durch ihn gestärkt, und durch ihn wurde die Furcht vor Zwietracht (fitna) beseitigt, die die Leute überschattete aufgrund der Aufteilung (der Kriegsbeute). So teilte er mit dem Gesandten Allahs diesen Verdienst und hatte mit ihm etwas gemeinsam, woran niemand außer ihm Anteil hatte. Was die Angelegenheit um 'Abbas ibn Mirdas betrifft, so führte er es so aus, so dass es eine Vertiefung des Glaubens in dessen Herzen und das Ende des Zweifels seiner Seele über die Religion bewirkte sowie, dass er den Gesandten Allahs (s.) nicht mehr kritisierte, seinen Befehlen gehorchte

Wenn sie nicht Standhaft geblieben wären Gemeint ist Abu B akr, Anm. d. Übers. Gemeint ist 'Umar, Anm. d. Übers

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und sich mit dessen Urteil zufrieden gab. Weiterhin machte der Gesandte Allahs (s.) ihn (Imam 'Ali, a.) zum Ausführenden seines Urteils gegen denjenigen, der gegen seine Zuteilung protestierte, als ein Zeichen, dass er in seinen Taten im Recht war und (als Zeichen) der Rechtmäßigkeit seiner Kriegsführung. Er rief zum Gehorsam ihm gegenüber auf und warnte vor dem Ungehorsam gegen ihn. In der Tat herrschte das Recht in seinem Einflussbereich und seiner Umgebung, und er bezeugte es, indem er das beste aller Geschöpfe war.

Das steht im Gegensatz zu den Taten, die von seinen Gegnern ausgingen, die sich seine Stellung (des Kalifats) widerrechtlich aneigneten, und es steht auch im Gegensatz zu dem, was sie gegen ihn unternahmen, und das schloss sie von den Verdiensten aus und führte sie zu Fehlern, die wiederum den Betreffenden zugrunde richtete oder es fast getan hätte. Dieses ist noch zusätzlich zu der Größe der Taten (Imam 'Alis, a.), die über denen der Aufrichtigen in jener Schlacht stehen, die nahe am Geschehen des Krieges waren, in dem sie kämpften. Dadurch unterschieden sie sich durch ihre Fehlerhaftigkeit, die wir beschrieben haben, von der (Lobpreisung), die wir erwähnt haben.

Feldzüge nach Awtas und al-Taif

Als Allah, Der Erhabene, die Truppen der Götzendiener bei Hunain zerstreut hatte, teilten sie sich in zwei Gruppen: Die Beduinen sowie die, die ihnen folgten, gingen nach Awtas1, während Thaqif und die, die ihnen folgten, nach Ta'if gingen. Der Prophet (s.) schickte Abu Amir al-Asch'ari nach Awtas mit einer Gruppe von Männern, darunter Abu Musa al-Asch'ari, und er schickte Abu Sufyan Sachr ibn Harb nach Talf.

Abu Amir ging mit dem Banner voran und kämpfte, bis er getötet wurde, und die Muslime sagten zu Abu Musa: „Du bist der Vetter des Kommandanten, und er wurde getötet, so nimm du das Banner, dass wir unter ihm kämpfen." Abu Musa nahm es, und die Muslime kämpften, bis Allah ihnen den Sieg verlieh. Abu Sufyan dagegen marschierte gegen Thaqif, sie (Thaqif und seine Leute) griffen ihn frontal an, und er (Abu Sufyan) floh und kehrte zum Propheten (s.) zurück. „Du hast mich mit Männern geschickt, die nicht mal fähig waren, die Ledereimer von Hudhail zu heben und mit Beduinen. Sie waren mir von keinem Nutzen." Der Prophet (s.) schwieg dazu. Dann ging er selbst nach Talf und belagerte sie einige Tage. Er schickte den Fürst der Gläubigen (a.) mit einigen Reitern, und er befahl ihm, alles (Götzendienerische) niederzutreten, was er vorfand, und jeden Götzen zu zerstören, auf den er stoßen würde.

Awtas: ein Tal im Gebiet von Hawazin, wo das Ereignis von Hunain stattfand.

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Er marschierte vor, bis er auf die berittene Truppe von Chath'am innerhalb einer zahlreichen Truppe stieß. Ein Mann der feindlichen Truppe namens Schihab trat gegen ihn an, in der Dunkelheit vor der Morgendämmerung. „Gibt es jemanden, der gegen mich (im Einzelkampf) antreten will?" „Wer von euch wird gegen ihn kämpfen?", fragte der Fürst der Gläubigen (a.). Niemand stand auf. Da erhob sich der Fürst der Gläubigen (a.), um gegen ihn zu kämpfen. Da sprang Abu al-As bin al-Rabi' auf, der Mann einer Tochter des Gesandten Allahs (s.) und sagte: „Du wirst ihm leicht gewachsen sein (oh, Fürst der Gläubigen)", sagte er. (Imam Ali (a.) sagte:) „Wahrlich, aber falls ich getötet werde, dann wirst du das Kommando über die Leute übernehmen." Der Fürst der Gläubigen (a.) trat gegen ihn an und sagte: „Es ist für jeden Anßhrer verpflichtend, dass er den Kanal wässert, oder er wird zerstört. "1 Dann schlug er ihn nieder und tötete ihn.

Er ging mit jenen Reitern mit, bis er die Götzenbilder zerstört hatte. Er kehrte zu dem Gesandten Allahs (s.) zurück, als dieser gerade Ta'if belagerte. Als der Prophet (s.) ihn sah, verherrlichte er Allah für den Sieg, indem er „Allahu Akbar!" rief. Er nahm ihn bei der Hand, nahm ihn beiseite und sprach eine lange Zeit allein mit ihm.

'Abd ar-Rahman ibn Subaba und al-Adschlah überlieferten beide von Abu Zubair, von Dschabir ibn 'Abdillah al-Ansari: Als der Gesandte Allahs (s.) mit 'Ali (a.) beim Feldzug gegen Ta'if eine vertrauliche Unterredung hatte, kam TJmar ibn al-Chattab zu ihm und sagte: „Nimmst du ihn beiseite und sprichst mit ihm allein und schließt uns aus?" „ TJmar", sagte er (der Prophet, s.), „nicht ich hatte mit ihm eine vertrauliche Unterredung, sondern Allah."2^ 'Umar widersprach ihm: „Das ist genau dasselbe, wie als du gesagt hast, vor (dem Abkommen) von Hudaibiyya: „...Ihr würdet gewisslich, so Allah will, in die Heilige Moschee eintreten in Sicherheit...4", aber wir sind nicht dort eingetreten, und wir wurden von ihr zurückgetrieben. " Da rief der Prophet (s.): „Ich habe nicht gesagt, dass ihr dieses Jahr darin eintreten werdet!"

Die Aussage soll erläutern, dass die Verpflichtung eines Anführers nicht nur darin besteht, den Kanal auszuheben (den Weg zu eröffnen), sondern auch zu bewässern (die Fortsetzung der Arbeit sicher zu stellen), daher hat Imam Ali vor dem Kampf seine mögliche Nachfolge festgelegt, Anm. d. Übers.

Mit leichter Abweichung überliefert bei „Sunan al-Tirmidhi": 5: 303, und „Tarich Bagdad": 7: 402, und „Manaqi al-Maghazi": 124, „Usad al-Ghaba": 4: 27. „Kifaya al-Talib". 327.

Gemeint ist, dass diese Unterredung auf Befehl Allahs erfolgte, Anm. d. Übers. 4 Heiliger Qur'an: 48: 27

I'lam al-wara": 124, siehe auch ein Teil davon in „sunan al-tirmidhi": 5:639/3726; „Jami' al-Usul" 8: 658/6505; „Tarich Baghdad": 7: 402, „Manaqib al-Maghazi": 124 / 163, „Kifaya al-Talib": 327, „usad al-Ghaba": 4: 27; „Misbah al-Anwar": 88; „Kanz al-'Ummal": 11:625/33098, von al-Tirmidhi und al-Tabari.

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Dann kam Nafi' ibn Ghailan ibn Mu'tib von der Festung von al-Ta'if mit einigen Reitern von Thaqif. Und der Fürst der Gläubigen (a.) traf bei Batn Wadsch1 auf ihn, tötete ihn, und Schrecken ergriff die Götzendiener. Eine Gruppe von ihnen kamen zu dem Propheten (s.) herab und nahmen den Islam an. Die Belagerung durch den Propheten (s.) dauerte einige Tage länger als zehn Tage.

Auch in dieser Schlacht charakterisierte Allah, Der Erhabene, den Fürsten der Gläubigen (a.) mit Qualitäten, die ihn als Einzigen unter allen Menschen auszeichneten, und der Sieg darin wurde Dank ihm errungen. Er tötete jene Männer von Chath'am, die er (zudem) alle allein tötete; dort ereignete sich die geheime Unterredung, die der Gesandte Allahs (s.) Allah zuschrieb, Erhaben sei Sein Name. Dadurch werden sein hervorragender Vorzug und seine besondere Stellung gegenüber allen (anderen) Geschöpfen durch Allah, Den Erhabenen, hervorgehoben. (Die starke Reaktion) seiner Feinde weist auf seine verborgenen (Qualitäten) hin, und Allah brachte die Wahrheit über seine Geheimnisse und sein Inneres ans Licht, und darin ist eine Lehre für die mit Verstand Begabten.

Feldzug nach Tabuk und die Abordnung des Fürsten der Gläubigen (a.) als Vertretung für den Propheten (s.) nach Medina

Dann ereignete sich die Schlacht von Tabuk, und Allah, Gesegnet und Erhaben sei Sein Name, offenbarte dem Propheten (s.), dass er selbst dorthin gehen und Leute zum Kampf aufrufen solle, damit sie mit ihm ausziehen. Er (Allah) teilte ihm (dem Propheten, s.) mit, dass es dabei keine Notwendigkeit zum Krieg gab, dass es keinen Kampf gegen den Feind geben würde, da seine Angelegenheiten ohne Schwert für ihn geregelt werden würden. Dies machte er sich dazu zunutze und um seine Gefährten zu testen, ob sie gewillt waren, mit ihm auszuziehen, um sie auf die Probe zu stellen, damit sie voneinander unterschieden werden konnten, und damit ihre Geheimnisse offenbar werden würden.

Der Prophet (s.) rief sie zum Kampf auf gegen die Länder des Byzantinischen Reiches. Jedoch waren ihre Feldfrüchte reif geworden (die sie ernten wollten), und die Sommerhitze war für sie schwer zu ertragen. So waren die meisten von ihnen langsam2 im Gehorsam gegen ihn aus dem Wunsch heraus nach Verzögerung, aus Gier nach Lebensunterhalt und Wohlstand sowie aus Furcht vor der starken Sommerhitze, der weiten Entfernung und dem Zusammentreffen mit dem Feind. Aber

1 Wadsch: al-Ta'if im Sinne von „Widerwillig", Anm. d. Übers.

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einige von ihnen erhoben sich, obwohl es beschwerlich für sie war, um aufzubrechen, während andere zurückblieben.

Als der Prophet (s.) aufbrechen wollte, ernannte er den Fürsten der Gläubigen (a.) als seinen Vertreter über seine Familie, seine Kinder, seine Gattinnen und seinen Zufluchtsort, und er sagte zu ihm: „ "Ali, Medina wird es nur durch mich oder dich wohlergehen." Er sagte dies, weil er die schlechten Absichten der Beduinen kannte sowie die der Mekkaner und derjenigen, die um Mekka herum wohnten, die er bekämpft und deren Blut er vergossen hatte. Er hatte die Sorge, dass sie danach streben würden, Medina (zu kontrollieren,) während er fern von ihr (Medina) sein und die Länder des byzantinischen Reiches oder die umliegenden (Länder) einnehmen würde. Da es dort (in Medina) niemanden gab, der seinen Platz einnehmen konnte, gäbe es keine Sicherheit vor ihrer Schändlichkeit und der Verderbnis, die sie in der Stätte der Auswanderung (Hidschra) verursachen würden, sowie davor, dass sie sich gegenseitig darin übertreffen würden in Taten, die seiner Familie und seinen Zurückgelassenen Schaden zufügen würden. Er wusste, dass es niemanden gab, der seinen Platz einnehmen könnte hinsichtlich der Einschüchterung der Feinde, der Bewachung des Zufluchtsortes und der Behütung dessen Einwohner, außer dem Fürsten der Gläubigen (a.). Daher ernannte er (der Prophet, s.) ihn offiziell zu seinem Nachfolger und bestimmte ihn klar zum Imam nach ihm.

Das wurde verdeutlicht durch die Überlieferung, dass als die Heuchler erfuhren, dass der Gesandte Allahs (s.) 'Ali (a.) zu seinem Nachfolger über Medina ernannt hatte, sie ihm dies neideten. Nach dem Auszug des Propheten (s.) wurde seine ('Alis, a.) Position für sie unerträglich, da sie wussten, dass diese (Stadt) von ihm bewacht werden würde, und dass den Feinden dort keine Hoffnung bleiben würde, und das missfiel ihnen. Daher hätten sie es vorgezogen, dass er ('Ali, a.) mit ihm (dem Propheten, s.) mit ausgezogen wäre, wegen Verderbnis und Chaos, auf dessen Eintreten sie bei Abwesenheit des Propheten (s.) von Medina hofften, während diese (Stadt) ohne einen Mann sein würde, der sie bewachen und (unter den Heuchlern) Furcht erzeugen würde.

Sie beneideten ihn (und klagten ihn an), ein luxuriöses und angenehmes Leben zu haben, indem er bei seiner Familie blieb, während die, die ausgezogen waren, Härten zu ertragen hatten durch Reisen und Gefahren. Sie verbreiteten Gerüchte über ihn, indem sie behaupteten: „Der Gesandte Allahs (s.) hat ihn gar nicht zu seinem Vertreter ernannt, weil er ihn ehrt, achtet und liebt, sondern weil er ihm eine Last war." So verleumdeten sie ihn mit der Verbreitung dieser Gerüchte, wie die Quraisch den Propheten (s.) verleumdet hatten, indem sie ihn manchmal der Besessenheit bezichtigten, zu anderen Zeiten mit (bösartigen) Gedichten, ihn manchmal der Zauberei, zeitweise der Wahrsagerei anklagten. Dabei wussten sie genau, dass (die Tatsachen) genau dem Gegenteil entsprachen und im Widerspruch (zu ihren Aussagen) standen, wie auch die Heuchler wussten, dass (die Tatsachen)

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im Gegensatz und völlig konträr zu den Gerüchten standen, die sie über den Fürsten der Gläubigen (a.) verbreiteten. Der Prophet (s.) hatte den Fürsten der Gläubigen (a.) gegenüber den Menschen hervorgehoben, und er war ihm der Liebste unter den Menschen, der, der bei ihm am glücklichsten war sowie der, der ihm unter ihnen am nächsten stand.

Als der Fürst der Gläubigen (a.) von den Gerüchten der Heuchler über ihn erfuhr, wollte er zeigen, dass sie Lügner waren und sie bloßstellen. So folgte er dem Propheten (s.) und sagte: „Gesandter Allahs, die Heuchler behaupten, dass du mich zurückgelassen hast, weil ich eine Last für dich war und weil du mich hasst!" „Kehre zurück an deinen Ort, mein Bruder", sagte der Gesandte Allahs (s.), „denn Medina wird es nur durch mich und dich wohl ergehen. Du bist mein Stellvertreter unter meiner Familie, an dem Ort, nach dem ich ausgewandert bin und bei meinem Volk. Bist du denn nicht damit zufrieden, dass du die gleiche Stellung bei mir hast wie Harun bei Musa, außer dass es nach mir keinen Propheten geben wird?" Diese Aussage des Gesandten Allahs (s.) enthielt seine ("Alis, a.) Ernennung zum Imam (nach dem Propheten, s.) und sah ihn gegenüber allen (anderen) Menschen für die Stellvertreterschaft (chilafa) vor. Das war ein Hinweis auf seine Vorzugsstellung, die keiner mit ihm teilte. Er (der Prophet, s.) sprach ihm damit alle Ränge zu, die Harun bei Musa innehatte, abgesehen von dem Brauch der (leiblichen) Bruderschaft, und er schloss ihn auch vom Prophetentum aus.

Ist denn nicht (deutlich) sichtbar, dass er (s.) ihm all die Rangstufen einräumte, die auch Harun von Musa bekam, mit der (einzigen) Ausnahme, die seine Worte und der gesunde Menschenverstand ausschließen würde? Jeder, der über die Bedeutung des Qur'an nachgedacht und die Überlieferungen und Berichte studiert hatte, wusste, dass Harun (a.) der Bruder von Musa (a.) war, durch seinen Vater und seine Mutter und Anteil an seiner Mission hatte. Er war sein Helfer, und er war bei seinem Prophetentum und der Verkündigung der Botschaften seines Herrn (dabei). Allah, Der Erhabene, stärkte ihm (Musa, a.) den Rücken durch ihn (Harun, a.); er war sein Stellvertreter bei seinem Volk, hatte die Funktion des Imams über sie inne, denn die Verpflichtung zum Gehorsam ihm (Harun, a.) gegenüber war wie das Imamat von ihm (Imam Ali, a.) und die Verpflichtung, ihm zu gehorchen. Er war ihm der liebste unter seinem Volk und der Verdienstvollste in seinen Augen. Allah, Der Erhabene, erzählt über Musa (a.): Er (Musa, a.) sagte: „Mein Herr, weite mir meine Brust, und erleichtere mir meine Aufgabe; und löse den Knoten meiner Zunge; dass sie meine Rede verstehen; und gib mir einen Helfer von meiner Familie, meinen Bruder Harun; mehre meine Kraft durch ihn, und lass ihn Anteil haben an meinem Werk.1" Allah, Der Erhabene, erfüllte ihm seine Bitte und gab seinem Anliegen und seinem Wunsch mit folgenden Worten statt: „Dein

1 Heiliger Qur'an: 20:25-32

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Wunsch ist gewährt, o Musa!"1, und Er erzählt über Musa (a.): ,...und Musa sprach zu seinem Bruder Harun: „ Vertritt mich bei meinem Volk und führe (es) richtig, und folge nicht dem Pfade derer, die Verderbnis stiften. "2

Als der Gesandte Allahs (s.) 'Ali (a.) die gleiche Stellung bei ihm einräumte, wie sie Harun (a.) bei Musa (a.) besessen hatte, forderte er für ihn das gleiche, wie wir schon aufgezählt haben, außer den speziellen Brauch der leiblichen Bruderschaft, und er schloss ihn ausdrücklich vom Prophetentum aus. Diesen Vorzug hatte niemand anderer von den Geschöpfen mit dem Fürsten der Gläubigen (a.) gemeinsam, niemand gleicht ihm in seiner Bedeutsamkeit, noch kommt irgendjemand ihm in irgendeiner Form nahe. Wenn Allah, Der Erhabene, gewusst hätte, dass Sein Prophet (s.) in diesem Feldzug irgendeine Notwendigkeit zum Krieg und zur Unterstützung gehabt hätte, dann hätte er ihm nie erlaubt, den Fürsten der Gläubigen (a.) zurückzulassen, wie wir es bereits erwähnten. Vielmehr wusste Er, dass es im allgemeinen Interesse (maslaha) lag, wenn er (Imam 'Ali, a.) zurückgelassen wurde und dass die Tatsache, dass er an seinem (des Propheten, s.) Ort dessen Platz einnahm, die beste Tat war. Er hatte die Schöpfung und die Religion so geordnet, wie Er es diesbezüglich bestimmt hatte, und Er brachte es so hervor, wie wir verdeutlicht und erklärt haben.

Der Feldzug gegen Amr bin Ma dikarib

Als der Gesandte Allahs (s.) von Tabuk nach Medina zurückkehrte, kam 'Amr bin Ma'dikarib zu ihm. Der Prophet (s.) sagte zu ihm: „Ergib dich dem Islam, 'Amr, dann wird Allah dich vor dem größten Schrecken bewahren." „Muhammad", antwortete er, „und was ist der größte Schrecken? Denn ich habe keine Angst." „ 'Amr," sagte er, „es ist nicht so, wie du vermutest und denkst. Unter den Menschen wird es einen großen Schrei geben, keinen Toten geben, der nicht versammelt wird, und keinen Lebenden, der nicht sterben wird, außer, dass Allah es will. Dann wird es einen anderen Schrei unter ihnen geben, und alle, die tot sind, werden sich in Reihen versammeln. Die Himmel werden sich spalten, und die Erde wird erschüttert werden, die Berge werden niederstürzen, das Feuer wird seufzen und Funken sprühen wie die Berge. Niemand, der eine Seele hat, wird verbleiben, dessen Herz nicht bloßgelegt wird, während er seiner Sünden gedenkt und mit sich selbst beschäftigt sein wird, außer dem, den Allah will. Und wo wirst du dann währenddessen sein, Amr?!" „In der Tat höre ich (von dir) eine schlimme Sache ", antwortete er. Dann glaubte er an Allah und an Seinen Gesandten. (Einige) Leute von seinem Stamm glaubten ebenfalls mit ihm (an den Islam), und kehrten zu ihrem Stamm zurück.

1  Heiliger Qur'an: 20:36

2 Heiliger Qur'an: 7:142

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Dann schaute 'Amr ibn Ma'dikarib zu Ubayy ibn 'Ath'ath al-Chath'ami und packte ihn am Nacken, dann brachte er ihn zum Propheten (s.) und sagte: „Gib mir diesen Sünder zurück, der meinen Vater getötet hat!" „Der Islam lässt das unbeachtet, was in der Zeit der Unwissenheit stattfand"1, antwortete der Prophet (s.). 'Amr ging fort als jemand, der den Islam (daraufhin wieder) verlassen hatte (mur-tadd). Er überfiel die Leute der Banu al-Harith ibn Ka'b und ging zu seinem Stamm. Der Gesandte Allahs (s.) rief 'Ali ibn Abi Talib (a.) und gab ihm den Befehl über die Muhadschirun und schickte ihn zu den Bani Zubaid, und er sandte Chalid ibn al-Walid mit einer Gruppe von Beduinen nach (den Stamm) Dschu'fa, da traf er auf den Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.). Der Fürst der Gläubigen (a.) zog aus, schickte Chalid ibn Said ibn al-Aas als seine Vorhut voraus, und Chalid ibn al-Walid schickte Abu Musa al-Asch'ari als Vorhut.

Als die Dschu'fa von den Soldaten erfuhren, teilten sie sich in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe ging nach Jemen, und die anderen schlossen sich den Bani Zubaid an. Dies erfuhr der Fürst der Gläubigen (a.), und er schrieb an Chalid ibn al-Walid: „ Verweile dort, wo mein Botschafter dich erreicht." Doch er (Chalid) verweilte nicht, und so schrieb er ('Ali, a.) zu Chalid ibn Said ibn al-Aas: „Gehe dazwischen, so dass du ihn aufhältst", und Chalid (ibn Said ibn) holte ihn (Chalid ibn al-Walid ) ein und hielt ihn auf. Der Fürst der Gläubigen (a.) holte ihn (Chalid ibn al-Walid) ein und tadelte ihn streng wegen seines Zuwiderhandelns (gegen 'Alis (a.) Befehl). Dann zog er weiter, bis er in einem Tal namens Kuschr2 auf die Bani Zubaid traf. Als die Bani Zubaid ihn sahen, sagten sie zu 'Amr (ibn Ma'dikarib): „Wie geht es dir, Abu Thawr3? Wenn dieser junge Mann von den Quraisch auf dich trifft, wird er Tribut von dir verlangen!" "Er wird wissen, dass er auf mich getroffen ist", sagte er. 'Amr trat vor und sagte: „Ist jemand da, der gegen mich kämpft?", und der Fürst der Gläubigen (a.) erhob sich, doch (auch) Chalid ibn Said stand auf und sagte: „Lass mich, Abu al-Hassan4, bei meinem Vater und meiner Mutter, ich trete gegen ihn an." „Wenn du einverstanden bist", sagte der Fürst der Gläubigen (a.), „dann bleib an deinem Platz." Er blieb (an seinem Platz), während der Fürst der Gläubigen (a.) vortrat. Er stieß einen Schrei gegen ihn aus, und 'Amr wurde in die Flucht geschlagen, sein Bruder und sein Cousin wurden getötet. Seine Frau Rukana bint Salama wurde gefangen genommen, und die anderen weiblichen Stammesmitglieder wurden (ebenfalls) gefangen genommen.

Der Fürst der Gläubigen (a.) ging fort und ließ Chalid ibn Said bei den Abu Zubaid zurück und beauftragte ihn, ihre Almosen einzusammeln und denen Sicher-

Mit der Annahme des Islam werden die früheren Sünden aus der unislamischen Zeit vergeben, Anm. d. Übers.

In der Nähe von San'a (Jemen) Rufname von 'Amr ibn Ma'dikarib, Anm. d. Übers.

4

Rufname von Imam 'Ali (a.) mit der Bedeutung: „Vater von Hassan", Anm. d. Übers.

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heit zu gewähren, die von ihrer Flucht als Muslime zurückkehrten. 'Amr ibn Ma'dikarib kam zurück und fragte Chalid ibn Said um Erlaubnis (ihn besuchen zu dürfen), und letzterer gab ihm diese (Erlaubnis), und so kehrte er ("Amr ibn Ma'dikarib) zum Islam zurück. Er sprach mit ihm über seine Frau und seine Kinder, und er gab sie ihm (zurück).

Als 'Amr an der Tür Chalid ibn Saids stand, fand er dort ein geschlachtetes Tier, dem die Kehle durchgeschnitten worden war, und er sammelte seine Knochen und zerschnitt sie mit seinem Schwert allesamt, und sein Schwert trug den Namen „Samsama". Als Chalid ibn Said an 'Amr dessen Frau (von der Gefangenschaft zurück) gab, schenkte 'Amr ihm (das Schwert) Samsama.

Der Fürst der Gläubigen (a.) hatte eine Sklavin von den Gefangenen ausgewählt1, und Chalid ibn al-Walid schickte Buraida al-Aslami zum Propheten (s.) und sagte: „Komm der Armee zuvor und gehe zu ihm (dem Propheten, s.) und informiere ihn darüber, was 'Ali getan hat, indem er eine Sklavin für sich selber von der Chums (Fünftel der Kriegsbeute) aussuchte, und entehre ihn bei ihm." Und Buraida ging und kam zu der Tür des Gesandten Allahs (s.). Und er fand 'Umar ibn al-Chattab bei ihm. Letzterer fragte ihn nach dem Stand ihrer Schlacht und nach dem Grund, warum er gekommen war. Er sagte ihm, dass er nur deshalb gekommen war, um 'Ali (a.) zu entehren, und er erwähnte, dass 'Ali (a.) für sich eine Sklavin unter dem Fünftel der Kriegsbeute ausgewählt habe. „Führe aus, wozu du gekommen bist", entgegnete Umar, „denn er (der Prophet, s.) wird wegen seiner Tochter (Fatima, a.) darüber ärgerlich sein, was Ali gemacht hat." So ging Buraida zum Propheten (s.) und er hatte einen Brief von Chalid bei sich, mit dem Buraida geschickt worden war. Er (der Prophet, s.) begann, ihn (den Brief) zu lesen, und der Gesicht(sausdruck) des Gesandten Allahs (s.) änderte sich. „Gesandter Allahs", sagte Buraida, „wenn du den Leuten Ausnahmegenehmigungen wie diese gestattest, dann geht ihr Anteil an der Kriegsbeute dahin!" „ Wehe dir, Buraida ", sagte der Gesandte Allahs (s.), „du hast eine heuchlerische Tat begangen! 'Ali ist das erlaubt von der Kriegsbeute, was auch mir erlaubt ist. 'Ali ibn Abi Talib (a.) ist der Beste für dich und dein Volk, und der Beste von denen, die ich nach mir zurücklasse, für meine gesamte Ummah. Buraida, hüte dich davor, Ali zu hassen, denn dann wird Allah dich hassen." Buraida berichtete: Ich wollte, dass sich die Erde für mich spaltete, so dass ich darin verschluckt werden konnte. So sagte ich: „Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem Zorne Allahs und vor dem Zorn Seines Gesandten. Gesandter Allahs, vergib mir, ich werde niemals 'Ali hassen, und ich werde nur Gutes über ihn sprechen." So vergab ihm der Prophet (s.).

Bei diesem Feldzug (bewies) der Fürst der Gläubigen (a.) hervorragende Eigenschaften, die jenseits des Vergleichs mit den Qualitäten jedes anderen außer ihm

Derartige Ereignisse sind von vielen der zwölf Imame bekannt, dass sie bestimmte Frauen zu deren eigenen Schutz vor anderen zu sich nahmen und schützten, Anm. d. Übers.

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waren, und der Sieg darin war besonders durch seine Hand errungen worden. Er bewies auch seine großen Verdienste und seine Teilhaberschaft beim Propheten (s.) darin, dass ihm der gleiche Anteil an der Kriegsbeute gebührte, den Allah, Der Erhabene, auch dem Propheten (s.) erlaubt hatte. Dadurch zeigte sich seine besondere Stellung, die keiner von den Leuten außer ihm innehatte, und durch die Liebe des Gesandten Allahs (s.) und die Vorzugstellung bei ihm zeigte sich, was denen verborgen war, die kein Wissen darüber hatten. Darin ist auch seine (des Propheten, s.) Warnung an Buraida und an andere davor, ihn (Imam 'Ali, a.) zu hassen und ihm feindlich gesonnen zu sein. Er forderte ihn dazu auf, ihn ('Ali, a.) zu lieben und seine Führerschaft (wilaya) anzuerkennen, wie auch dazu, den Komplott seiner Feinde abzuwehren ihn zu verunglimpfen. Das zeigte, dass er der Beste der Geschöpfe bei Allah, Dem Erhabenen, sowie bei ihm (dem Propheten, s.) war, (wie auch,) dass er seine Position nach ihm zu Recht genoss. Er selbst hatte die hervorragendste und einflussreichste Stellung bei ihm (dem Propheten, s.) inne.

Der Feldzug von Dhat al-Salasil

Dann ereignete sich die Schlacht von al-Salasil, die sich so begab, dass ein Beduine zu dem Propheten (s.) kam. Er setzte sich vor ihn und sagte: „Ich bin zu dir gekommen, um dir einen Rat zu geben." „Was ist dein Rat?", fragte er (der Prophet, s.). „Eine Gruppe Araber haben sich im Tal al-Raml versammelt, und sie haben geplant, dich nachts in Medina zu überfallen", und er beschrieb sie ihm.

Der Prophet (s.) ließ zum Gemeinschaftsgebet rufen. Die Muslime versammelten sich, und er stieg auf die Kanzel. Er lobte und pries Allah, dann sagte er : „Ihr Leute, es gibt einen Feind Allahs und einen eurer Feinde, der geplant hat, euch des Nachts anzugreifen. Wer wird gegen sie (kämpfen)?" Da erhob sich eine Gruppe von den armen Leuten (ahl-as-suffa)1 und sagten: „Wir werden gegen sie ausziehen, o Gesandter Allahs. Daher ernenne über uns, wen du willst." Er loste zwischen ihnen aus, und das Los fiel auf achtzig Männer von ihnen und von anderen. Er (der Prophet, s.) rief Abu Bakr und sagte: „Nimm das Banner und gehe zu den Banu Sulaim, sie sind in der Nähe von al-Harra ", und er machte sich auf den Weg, und die Leute begleiteten ihn, bis sie zu ihrem (der Banu Sulaim) Land kamen. Dort gab es viele Steine und Bäume, und sie (die Banu Sulaim) waren inmitten des Tals, und es war schwierig, zu ihnen hinabzusteigen. Als Abu Bakr zum Tal kam und hinabsteigen wollte, kamen sie (die Feinde) gegen ihn hervor und schlugen ihn in die Flucht, und sie töteten eine zahlreiche Gruppe von den Muslimen, und Abu Bakr floh vor den Feinden. Als sie (wieder) beim Propheten (s.') ankamen, gab er TJmar ibn al-Chattab das Kommando und schickte ihn zu ihnen

Sie übernachteten im Bereich des Eingangs der Prophetenmoschee, daher werden sie „ahl-as-suffa" genannt, Anm. d. Übers.

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(den Banu Sulaim). Sie lauerten ihm versteckt unter Steinen und Bäumen auf, und als er sich anschickte, zu ihnen hinabsteigen, stürzten sie sich (aus ihren Verstecken) auf ihn und schlugen ihn in die Flucht. Dies bekümmerte den Gesandten Allahs (s.), und 'Amr ibn al-Aas sagte zu ihm: „Schicke mich doch zu ihnen, o Gesandter Allahs, denn der Krieg besteht aus List, und vielleicht kann ich sie ü-berlisten." Er (der Prophet, s.) schickte ihn mit einer Gruppe von Männern und beauftragte ihn (die Aufgabe zu erfüllen). Als er zum Tal gelangte, stürzten sie (die Feinde) sich auf ihn, schlugen ihn (ebenfalls) in die Flucht und töteten eine Gruppe von seinen Begleitern.

Danach verweilte der Gesandte Allahs (s.) einige Tage und betete (um Hilfe) gegen sie (die Banu Sulaim), dann rief er den Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (s.) und beauftragte ihn (mit dem Feldzug), dann sagte er: „Ich habe ihn als jemanden geschickt, der angreift, nicht als jemanden, der flieht", dann erhob er seine Hände zum Himmel und sprach: „O Allah, wenn Du weißt, dass ich Dein Gesandter bin, dann beschütze ihn für mich, und handele durch ihn, handele." Dann betete er um den Willen Allahs für ihn ('Ali, a.).

'Ali ibn Abi Talib (a.) zog aus, und der Gesandte Allahs (s.) zog aus, um ihm das Geleit zum Abschied zu geben, und er ging mit ihm zu der Moschee al-Ahzab (der Verbündeten). Er ritt ein Pferd mit hellgelbem Schweif, und er trug zwei jemenitische Gewänder sowie in der Hand einen handbeschriebenen Speer. Dann verabschiedete sich der Gesandte Allahs (s.) von ihm. Er hatte unter den Leuten, die er mit ihm geschickt hatte, auch Abu Bakr, TJmar und 'Amr ibn al-As mitgeschickt. Er (Imam 'Ali, a.) ging mit ihnen in Richtung Irak, indem sie vom (üblichen) Weg abwichen, damit sie (die Feinde) denken sollten, dass er mit ihnen in eine andere Richtung gehen wollte. Er nahm mit ihnen einen versteckten Pfad und marschierte mit ihnen, bis er sich dem Tal von seinem Eingang her näherte, und er marschierte des Nachts und rastete am Tage. Als er dem Tale nahegekommen war, befahl er seinen Gefährten, ihren Pferden die Mäuler zuzubinden (damit sie nicht wiehern konnten), und er ließ sie an einem Platz anhalten und sagte: „ Verlasst eure Plätze nicht", und er ging ihnen voran und blieb an einem etwas von ihnen entfernt liegenden Platz stehen.

Als 'Amr ibn al-Aas sah, was er getan hatte, hatte er keinen Zweifel daran, dass der Sieg ihm (Imam Ali, a.) gehören würde, und er sagte (verärgert1) zu Abu Bakr: „Ich kenne dieses Gebiet besser als 'Ali, und dort gibt es Schlimmeres für uns als die Banu Sulaim, nämlich die Hyänen und die Wölfe. Wenn sie sich auf uns stürzen, fürchte ich, dass sie uns zerreißen werden, sprich zu ihm, so dass er uns das Tal hinaufgehen läs st." Abu Bakr ging vor und sprach mit ihm (Imam 'Ali, a.). Er sprach lange mit ihm, aber der Fürst der Gläubigen (a.) erwiderte ihm kein einziges

'Amr ibn al-'Aas gehörte zu Imam 'Alis (a.) Neidern, der später auch Mu'awiya in seinem Krieg gegen Imam 'Ali (a.) unterstützte, Anm. d. Übers.

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Wort. Er (Abu Bakr) kam zu ihnen zurück und sagte: „Nein, bei Allah, er antwortete mir nicht ein Wort." Da sagte 'Amr ibn al-Aas zu 'Umar ibn al-Chattab: „Du bist einflussreicher bei ihm", und 'Umar ging los und sprach mit ihm. Er (Imam 'Ali, a.) handelte ihm gegenüber genauso, wie er gegenüber Abu Bakr gehandelt hatte, und er (TJmar) kehrte zu ihnen zurück und berichtete ihnen, dass er ihm (auch) nicht geantwortet habe. „Es ist nicht angebracht", sagte 'Amr ibn al-Aas, „dass wir unser Leben verlieren. So kommt doch mit uns das Tal hoch." „Nein, bei Allah", widersprachen die Muslime, „das werden wir nicht tun. Der Gesandte Allahs (s.) hat uns befohlen, dass wir auf 'Ali hören und ihm gehorchen sollen. Sollen wir denn seinen Befehl außer acht lassen, auf dich hören und dir gehorchen?!" Und sie redeten so weiter, bis der Fürst der Gläubigen (a.) eine Art Ehrfurcht1 empfand, denn er konnte auf die Leute Druck ausüben, während sie es nicht merkten, und Allah hatte ihm Macht über sie gegeben. Da wurde dem Propheten (s.) folgende (Sure) offenbart: „Bei den schnaubenden Rennern.... "2

Der Prophet (s.) verkündete seinen Gefährten den Sieg und befahl ihnen, den Fürsten der Gläubigen (a.) zu empfangen, und sie empfingen ihn. Der Prophet (s.) ging an ihrer Spitze, und sie (die Muslime) positionierten sich hinter ihm in zwei Reihen.

Als der Prophet (s.) in Sicht war, stieg 'Ali (a.) von seinem Pferd3, und der Prophet

(s.) sagte zu ihm: „Steige (wieder) auf, denn Allah und Sein Gesandter sind mit dir zufrieden", und der Fürst der Gläubigen (a.) weinte vor Freude, dann sagte der Prophet (s.) zu ihm: „O 'Ali, wenn ich nicht die Sorge hätte, dass einige Gruppen von meiner Ummah von dir behaupten könnten, was die Christen von Jesus bin Maryam, dem Messias, sagen, dann würde ich heute zu dir sagen, dass keine größere Ansammlung von Menschen an dir vorbeigehen würde, ohne dass sie die Erde unter deinen Füßen sammeln würden."

In diesem Feldzug kam der Sieg vor allem durch den Fürsten der Gläubigen (a.) zustande, nach der Verderbnis, die durch andere entstanden war. So wurde er durch die Lobpreisung des Propheten (s.) im Hinblick auf diese (Schlacht) besonders hervorgehoben, weil er Ruhmestaten vollbrachte, die in keiner Weise von jemand anderem erreicht wurden. Er zeichnete ihn mit einem Rang aus, an dem niemand außer ihm Anteil hatte.

gegenüber Gott, Anm. d. Übers. Heiliger Qur'an 100. Sura (al-'Adiyat):

als Respektsbekundung gegenüber dem Propheten, Anm. d. Übers.

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Die Rolle des Fürsten der Gläubigen (a.) im letzten Jahr des Lebens des Propheten

Die Abordnung der Christen vom Nadschran und die gegenseitige Verfluchung (Mubahala)

Als der Islam sich nach der Eroberung (Mekkas) und den nachfolgenden erwähnten Schlachten ausbreitete und seine Macht gefestigt war, begannen Delegationen, dem Propheten (s.) Besuche abzustatten. Einige von ihnen nahmen den Islam an, während andere (nur) Sicherheit wollten, so dass sie zu ihren Völkern zurückkehren und ihnen über die Einstellung berichten konnten, die er (der Prophet, s.) ihnen gegenüber hatte.

Unter denen, die in einer Delegation zu ihm kamen, war Abu Haritha, der Bischof von Nadschran. Mit dreißig Christen, einschließlich des Stellvertreters ("aqib), des Oberhauptes (Sayyid) und der 'Abd al-Masih1. Sie kamen in Mekka an zur Zeit des Nachmittagsgebets. Sie trugen Gewänder aus Seide2 und Kreuze. Die Juden näherten sich ihnen, und sie befragten einander. Da sagten die Christen zu ihnen: „Ihr fußt auf nichts", und die Juden sagten zu ihnen (ebenfalls): „Ihr fußt auf nichts", und darüber sandte Allah, Der Erhabene, folgendes herab: Die Juden sagen: „Die Christen fußen auf nichts"; und die Christen sagen: „Die Juden fußen auf nichts".3..

Als der Prophet (s.) das Nachmittagsgebet verrichtet hatte, kamen sie auf ihn zu, an ihrer Spitze der Bischof. Dieser sagte zu ihm (dem Propheten, s.): „O Muhammad, was sagst du über den Herrn, den Messias?" „Er ist ein Diener Allahs, den Er erwählt und (dessen Gebet) Er erfüllt hat", sagte der Prophet (s.). „Weißt du, Muhammad, ob er einen Vater hat, der ihn gezeugt hat? ", fragte ihn der Bischof. „Er wurde nicht aufgrund einer Ehe geboren, so dass er einen Vater haben könnte", sagte der Prophet (s.) „Wie kannst du sagen, dass er ein Diener ist, der geschaffen worden ist, da du doch nur jemanden als einen geschaffenen Diener anerkennst, der aufgrund von einer Ehe (zwischen Mann und Frau) geboren wurde und somit einen Vater hat? ", entgegnete der Bischof. Allah, Der Erhabene, offenbarte diese Verse in der Sure „Arimran" als Antwort auf ihn:

Wahrlich, Jesus ist vor Allah wie Adam. Er erschuf ihn aus Erde, dann sprach Er zu ihm: „ Sei!", und er war. Die Wahrheit ist es von deinem Herrn, so sei nicht der Zweifler einer. Die nun mit dir darüber streiten nachdem, was dir an Wissen ward,

Es handelt sich hier vermutlich um Grade der Geistlichkeit der dortigen Christen. Das wird auch deshalb erwähnt, weil im Islam Männer keine Seide tragen dürfen, Anm. d. Übers. 3 Heiliger Qur'an: 2: 113

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(zu denen) sprich: „Kommt, lasst uns rufen unsere Söhne und eure Söhne, unsere Frauen und eure Frauen, unsere Seelen und eure Seelen; dann lasst uns inbrünstig beten und den Fluch Allahs herabbeschwören auf die Lügner. "1

Der Prophet (s.) rezitierte den Christen (diese Verse) und forderte sie zu einem Gebet mit anschließender gegenseitigen Verfluchung (Mubahala) auf und sagte: „Allah, Erhaben ist Sein Name, teilte mir mit, dass die Strafe auf denjenigen herabkommen wird, der nach der Mubahala Unrecht hat, und dadurch wird die Wahrheit von der Falschheit klar unterschieden werden". Der Bischof versammelte sich mit dem 'Abd al-Masih und dem Stellvertreter zu einem Beratungsgespräch, und sie kamen darüber überein, bis zum nächsten frühen Morgen (mit der Entscheidung) zu warten. Als sie zu ihren Leuten zurückkehrten, sagte der Bischof zu ihnen: „Schauen wir, was Muhammad morgen tun wird. Wenn er mit seinen Kindern und seiner Familie kommt, dann seid vor einer Mubahala mit ihm gewarnt. Wenn er aber mit seinen Gefährten kommt, dann macht die Mubahala mit ihm, denn er glaubt an etwas anderes (als an die Wahrheit)."

Als der Morgen hereinbrach, kam der Prophet (s.) und hielt den Fürsten der Gläubigen, 'Ali ibn Abi Talib (a.) bei der Hand, al-Hassan und al-Hussain gingen vor ihnen, und Fatima (a.) ging hinter ihm. Die Christen kamen heraus, an ihrer Spitze ihr Bischof.

Als er den Propheten (s.) sah und diejenigen, mit denen er gekommen war, fragte er, wer das sei, und er bekam die Antwort: „Es ist sein Cousin 'Ali ibn Abi Talib, der sein Schwiegersohn, der Vater seiner beiden Enkel und derjenige war, der ihm von allen Geschöpfen am liebsten war. Diese beiden Kinder sind die beiden Söhne seiner Tochter und von 'Ali (a.), und sie sind ihm am liebsten von allen Geschöpfen. Diese Frau ist seine Tochter Fatima, die ihm der liebste der Menschen ist, und sie steht seinem Herzen am nächsten." Der Bischof schaute den Stellvertreter, den Obersten (Sayyid) und den 'Abd al-Masih an: „Seht doch, er hat die Herausragenden seiner Leute mitgebracht, darunter seine Söhne und seine Familie, um mit ihnen die Mubahala durchzußhren, fest überzeugt, dass er im Recht ist. Bei Allah, er wäre nicht mit ihnen gekommen, wenn er die Befürchtung gehabt hätte, dass der Beweis gegen ihn sprechen könnte. So warne ich euch vor einer Mubahala mit ihm. Bei Allah, wenn es nicht um die Position des Kaisers (von Byzanz) ginge, dann würde ich mich ihm ergeben2. So macht Frieden mit ihm um das, was zwischen ihm und euch vereinbart wird. Geht zurück zu euren Ländern und denkt darüber nach." „Wir sind der gleichen Meinung wie du", sagten sie, und der Bischof sagte: „Abu al-Qasim, wir werden keine Mubahala mit dir machen, vielmehr werden wir Frieden mit dir machen. So schließe (auch) Frieden mit uns, wie wir es

1 Heiliger Qur'an: 3: 59-61 d.h. Muslim werden, Anm. d. Übers.

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vorschlagen." Der Prophet (s.) schloss Frieden mit ihnen für die (Zahlung) von zweitausend Brustpanzern, jeder von ihnen hatte einen Wert von gut vierzig Dirham. Wenn sie im Wert schwankten, würde es mitberechnet. Der Prophet (s.) schrieb ihnen ein Dokument aus, worin (verbrieft) war, über welche (Bedingungen) er mit ihnen Frieden geschlossen hatte, das folgendermaßen lautete:

„Im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen.

Dieses Dokument ist von Muhammad, dem Propheten und Gesandten Allahs, für Nadschran und ihr Gefolge. In Gold und Silber ausgedrückt, Datteln und Sklaven, nichts wird von ihnen genommen werden außer zweitausend Brustpanzern im Werte von vierzig Dirham pro Stück. Wenn der Wert schwankt, dann wird es berechnet (in der Gesamtrechnung). Sie werden tausend davon im Monat Safar bezahlen, und tausend davon im Monat Radschab. Außerdem sind sie verpflichtet, vierzig Dinar für eine Wohnung für meinen Abgesandten zu bezahlen, nicht mehr als das. Auch für jedes Vorkommnis1, das in Jemen passiert, sind sie verpflichtet, von jedem, der Land bewohnt, ein garantiertes Darlehen von dreißig Brustpanzern, dreißig Pferden und dreißig Kamelen zu zahlen, als garantiertes Darlehen. Für diesen (Gegenwert) werden sie den nachbarlichen Schutz Allahs (dschiwar Allah) sowie den Schutz (dhimma) von Muhammad ibn 'Abdallah genießen, und wer von ihnen nach diesem Jahr Wucherzinsen nimmt, dem wird mein Schutz entzogen. "

Die Leute nahmen das Dokument an sich und gingen fort.

In der Geschichte der Leute von Nadschran liegt ein klarer Beweis der Vorzüge des Fürsten der Gläubigen (a.), zusätzlich zu dem Zeichen des Propheten (s.) und dem Wunder, das auf sein Prophetentum hinweist. Ist es denn nicht erkennbar, dass die Christen sein Prophetentum anerkannten, und dass er (Imam 'Ali, a.) sie davon überzeugte, von der Mubahala Abstand zu nehmen, und dass sie wussten, dass wenn sie die Mubahala durchgeführt hätten, sie Strafe verdient hätten? Er (Imam 'Ali, a.) vertraute fest auf den Sieg über sie sowie auf den Erfolg durch den Beweis (den der Prophet, s.) gegen sie (bringen würde). Allah, Der Erhabene, sprach Sein Urteil in dem Vers über die Mubahala, dass der Fürst der Gläubigen (a.) die Seele des Gesandten Allahs (s.) war und dadurch enthüllte, dass er den Gipfel der Tugend erreicht hatte, dass er dem Propheten (s.) hinsichtlich der Vollkommenheit und der Reinheit (Isma) von Sünde gleichgestellt war. Allah machte ihn, seine Gattin und seine beiden Söhne, die altersmäßig sehr nahe zueinander waren, zu einem Beweis für Seinen Propheten (s.) und zu einem Beleg für Seine Religion. Er (Allah) gab ein schriftliches Urteil (im Qur'an), dass al-Hassan und al-Hussain seine (des Propheten, s.) Söhne2 waren, und dass Fatima (a.) „seine

Kriegshandlung, Anm. d. Übers.

Der Prophet (s.) bezeichnete seine beiden Enkel immer als „seine Söhne" womit er die herausragende Stellung des zweiten und dritten Imams auch verdeutlichen wollte, Anm. d. Übers.

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Frauen" war, auf die die Erwähnung und die Anrede im Aufruf zur Mubahala und Diskussion abzielte. Diese Vorzugsstellung teilte niemand mit ihnen in der Um-mah, noch kommt irgendjemand ihnen auch nur darin nahe, noch hat (irgendjemand) etwas ähnliches an sich, das so bedeutsam wäre. Das (alles ist zu berücksichtigen) zusammen mit den hervorragenden Tugenden, die ihm vorangingen, wie wir schon erwähnt haben.

Die Abschiedspilgerfahrt des Propheten und die Bekanntmachung von Ghadir Chumm

Unter den Geschichten, die auf den (Besuch) der Delegation von Nadschran folgten und die von den außergewöhnlichen Verdiensten des Fürsten der Gläubigen (a.) zeugen sowie seine Tugenden gegenüber allen anderen (Gottes-) Dienern besonders hervorheben, ist (auch) ist die Abschieds-Wallfahrt (hadsch al-wida") sowie die Berichte über das, was währenddessen stattfand, und darin hatte der Fürst der Gläubigen (a.) eine erhabene Stellung inne.

Der Gesandte Allahs (s.) hatte ihn (a.) nach Jemen geschickt, um das Fünftel (Chums) von ihren (der Jemeniten) Bodenschätzen einzuholen sowie die Brustpanzer und die Sachwerte, deren Zahlung die Leute von Nadschran zugestimmt hatten. Er (a.) brach auf, um das, was der Gesandte Allahs (s.) ihm aufgetragen hatte, auszuführen, und er tat das im Einklang mit seinem Befehl und unter ei-lenstem Gehorsam ihm gegenüber. Der Gesandte Allahs (s.) vertraute niemandem so, wie er ihm (a.) in dieser Sache vertraute, und er hielt auch außer ihm (Imam 'Ali, a.) niemanden von den Leuten für geeignet, diese (Aufgabe) anzugehen. Er gab ihm darin die gleiche Position, die er selbst auch innehatte und ernannte ihn zu seinem Stellvertreter darin im Vertrauen auf ihn sowie im sicheren Wissen, dass er die Last, die er ihm auferlegt hatte, tragen würde.

Dann wollte der Gesandte Allahs (s.) zur Großen Pilgerfahrt (Hadsch) gehen und das ausführen, was Allah, Der Erhabene, ihm darin zur Pflicht gemacht hatte. Er rief die Menschen zu sich, und sein Ruf erreichte die entferntesten Gebiete im Lande des Islam. Die Leute machten sich bereit, mit ihm auszuziehen und rüsteten sich zusammen mit ihm dafür. Eine große Menschenmenge befand sich in Medina aus den entfernteren und den näheren Gebieten drumherum, und sie schickten sich an, mit ihm (dem Propheten, s.) auszuziehen. Der Prophet (s.) zog mit ihnen in den letzten fünf Tagen des Monats Dhu-1-Qa'da1 aus. Er hatte dem Fürsten der Gläubigen (a.) geschrieben, dass er von Jemen aus zur Pilgerfahrt kommen sollte, aber er hatte ihm gegenüber nicht erwähnt, zu welcher Art von Pilgerfahrt er sich entschlossen hatte.

Elfter Monat des islamischen Mondkalender und Monat vor dem Pilgermonat, Anm. d. Übers.

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Er (der Prophet, s.) war als ein Qarin1 aufgebrochen, wobei er das Opfertier vor sich her trieb. In Dhu-l-Hulaifa2 trat er in den Weihezustand (ihram) ein und die Leute mit ihm. Er rief die Bereitschaftsbekundung (talbiyya) in der Nacht, in der er al-Baida' erreichte, das zwischen den beiden Heiligen Schreinen (haramain) liegt, und er setzte die Bereitschaftsbekundung fort, bis er bei Kura' al-Ghamim3 anlangte.

Die Menschen mit ihm ritten und gingen zu Fuß, die Fußgänger fanden die Reise beschwerlich, und die (Härten) der Reise und die Müdigkeit plagten sie. Sie beklagten sich darüber beim Propheten (s.) und baten darum, (von Reittieren) getragen zu werden. Er ließ sie wissen, dass er kein Reittier für sie finden konnte und sagte ihnen, dass sie ihre Gürtel enger schnallen und Sand mit Milch mischen sollten (, um es auf die Füße zu reiben). Das taten sie, und sie fanden Erleichterung darin.

(Währenddessen) brach der Fürst der Gläubigen (a.) mit den Soldaten auf, die ihn nach Jemen begleitet hatten, und sie hatten die Brustpanzer bei sich, die sie von den Leuten von Nadschran erhalten hatten. Als der Gesandte Allahs (s.) sich Mekka von der Straße von Medina aus näherte, näherte sich der Fürst der Gläubigen (a.) (Mekka) von Jemen aus. Er ging den Soldaten voran, um den Propheten (s.) zu treffen und ließ bei ihnen einen Mann von ihnen zurück (damit er das Kommando in Imam 'Alis (a.) Abwesenheit innehatte). Er erreichte den Propheten (s.), als er über Mekka blickte. Er begrüßte ihn und berichtete ihm, was er getan und was er in Besitz genommen hatte, und dass er vor den Soldaten hergeeilt war, um ihn zu treffen. Der Gesandte Allahs (s.) freute sich darüber und war froh, ihn zu sehen und sagte: „Welches (Tier) hast du (für die Pilgerfahrt) geopfert, 'Ali?" - „O Gesandter Allahs", antwortete er, „du hast mir nichts von deinem Tieropfer geschrieben, du hast es mich nicht wissen lassen, und so habe ich meine Absicht an deine gebunden, und so sagte ich 'O Allah, lass mein Opfer wie das Deines Propheten sein', und ich trieb vierunddreißig Opfertiere vor mir her." „Allahu Akbar (Allah ist am Größten)", sagte der Gesandte Allahs (s.), „und ich habe sechsunddreißig hergetrieben. Du bist mein Teilhaber an meiner Pilgerfahrt, meinen Ritualen und meinem Opfer. So tritt in deinen Weihezustand ein und kehre zu deiner Armee zurück. Dann eile mit ihnen zu mir, so dass wir uns in Mekka treffen, so Allah will."

Qarin: Jemand, der die Kleine Pilgerfahrt ('Umra) zusammen mit der Großen Pilgerfahrt (Hadsch) verrichtet, ohne eine Unterbrechung des Weihezustandes (ihram), der für beide Pilgerfahrten notwendig ist.

Dhu-l-Hulaifa: Ein Dorf, das sechs oder sieben Meilen von Medina entfernt ist, es ist die Weihestelle (miqat), an dem die Medinenser in den Weihezustand (ihram) eintreten

Ein Tal, das auf dem Weg von Medina nach Mekka liegt.

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Der Fürst der Gläubigen (a.) verabschiedete sich von ihm und kehrte zu seiner Armee zurück. Er traf sie in der Nähe an und fand sie dabei, dass sie die Brustpanzer angelegt hatten, die sie bei sich hatten. Er tadelte sie dafür und sagte zu demjenigen, den er bei ihnen (als Vertreter) zurückgelassen hatte: „ Wehe dir! Was hat dich dazu gebracht, ihnen die Brustpanzer zu geben, bevor wir sie dem Propheten (s.) überreicht haben und (obwohl) ich dir das nicht erlaubt habe?" - „Sie haben mich gebeten", erwiderte er, „dass sie sich damit schmücken und darin in den Weihezustand eintreten dürften, um sie danach mir zurückzugeben." Der Fürst der Gläubigen (a.) nahm sie (die Brustpanzer) den Leuten weg und tat sie in die Säcke, und sie grollten ihm deshalb.

Als sie nach Mekka kamen, äußerten sie zahlreiche Klagen über den Fürsten der Gläubigen (a.). Der Gesandte Allahs (s.) ließ sie zusammenrufen und rief ihnen zu: „Hütet eure Zungen, gegen 'Ali bin Abi Talib zu sprechen. Er ist hart, wenn es um Allah geht, und er ist keiner, der seine Religion verrät", und da hörten die Leute auf, über ihn zu reden und erkannten die Stellung, die er ("Ali, a.) beim Propheten (s.) einnahm und (erkannten) seinen Zorn über jeden, der versuchte, ihm Fehler zu attestieren. Der Fürst der Gläubigen (a.) trat, dem Gesandten Allahs (s.) folgend, in seinen Weihezustand ein. Viele der Muslime waren mit dem Propheten (s.) aufgebrochen, ohne dass sie Opfertiere vor sich hergetrieben hatten. Allah offenbarte (folgenden Vers): Und vollzieht die Große Pilgerfahrt (Hadsch) und die Wallfahrt (Vmra)..1

Der Gesandte Allahs (s.) sagte (dazu): „Die kleine Pilgerfahrt (Vmra) ist in die Große Pilgerfahrt mit eingeschlossen worden bis zum Tage der Auferstehung", und er verschränkte die Finger seiner beiden Hände ineinander. Dann sagte er: „ Wenn ich im Voraus (die Folgen) meines Befehls vorausgeahnt hätte, dann hätte ich keine Opfertiere mitgeführt." Dann ließ er die Leute zusammenrufen, und er rief: „Wer von euch keine Opfertiere mitgeßhrt hat, soll seinen (Weihezustand) auflösen, so dass er ihn nur zum Zwecke der Kleinen Pilgerfahrt (Vmra) angelegt hat, und wer von euch Opfertiere mitgeführt hat, soll in seinem Weihezustand (Ihram) verbleiben." Manche Leute gehorchtem (diesem Befehl), andere widersetzten sich, und unter ihnen entstanden Diskussionen darüber, und manche von ihnen sagten: „Der Gesandte Allahs (s.) hat unordentliches Haar und ist staubig; sollen wir Kleider anziehen, mit Frauen verkehren und Parfüm benutzen?"2, und andere sagten: „Schämt ihr euch denn nicht, mit wassertropfenden Köpfen nach der Dschanaba-Ganzkörperwaschung (ghusl al-dschanabahf (zu kommen,) wäh-

1 Heiliger Qur'an: 2: 196

Die beschriebenen Handlungen wären außerhalb des Weihezustandes erlaubt, aber nicht im Weihezustand, weshalb der Prophet (s.), der im Weihezustand war, ungeordnetes Haar hatte. Hier wird die Auflösung des Weihezustandes, zu der einige aufgefordert wurden, in Frage gestellt, Anm. d. Übers.

Obligatorische Ganzkörperwaschung nach dem Geschlechtsverkehr, welcher nur außerhalb des Weihezustandes erlaut ist, Anm. d. Übers.

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rend der Gesandte Allahs (s.) in seinem Weihezustand verbleibt?!" Der Gesandte Allahs (s.) missbilligte die Widersetzlichkeit darin und sagte: „Wenn ich keine Opfertiere mit mir gebracht hätte, dann wäre ich aus meinem Weihezustand ausgetreten und hätte ihn nur für die Kleine Pilgerfahrt ('Umra) angelegt. Darum sollen diejenigen unter euch, die kein Opfertier dabei haben, aus ihm (dem Weihezustand) austreten." Manche von den Leuten nahmen von ihrer Widersetzlichkeit Abstand, andere bestanden darauf.

Unter denjenigen, die auf ihrer Opposition bestanden, war 'Umar ibn al-Chattab. Der Gesandte Allahs (s.) rief ihn und fragte ihn: „Wie kommt es, dass ich dich immer noch im Weihezustand sehe, hast du ein Opfertier mitgebracht?" „Ich habe keines", antwortete er ('Umar). „ Und warum trittst du nicht (aus deinem Weihezustand) aus? Ich hatte doch befohlen, wer kein Opfertier dabei hat, soll daraus austreten." „Bei Allah", sagte er (TJmar), „ich konnte nicht daraus austreten, während du noch im Weihezustand bist.". „Du wirst nie daran glauben, bis du stirbst", antwortete der Prophet (s.).

Das war der Grund, warum er die Pilgerfahrts-Zeitehe (mut'a al-Hadsch)1 ablehnte, bis er in seiner Regierungszeit auf die Kanzel stieg und sie erneut unter Androhung von Strafe verbot.

Als der Gesandte Allahs (s.) die Riten seiner Pilgerfahrt ausgeführt hatte, machte er 'Ali (a.) zu seinem Teilhaber an seinem Tieropfer. Dann begann er seine Reise nach Medina, und er ('Ali, a.) und die Muslime gingen mit ihm, bis sie an einen Ort namens Ghadir Chumm kamen. Zu jener Zeit war es kein geeigneter Rastplatz, da es weder Wasser noch Weideland dort gab. Er (der Prophet, s.) ließ sich an dem Ort nieder, und die Muslime mit ihm. Er hielt an diesem Ort an, weil eine qur'anische Offenbarung auf ihn herabgesandt worden war, dass der Fürst der Gläubigen (a.) sein Nachfolger für die Ummah nach ihm sein würde. Die Offenbarung war schon vorher zu ihm gekommen, aber ohne einen bestimmten Zeitpunkt (zu dem er sie verkünden musste), und er zögerte (die Verkündigung) hinaus, bis eine Zeit kommen würde, zu der er vor jeder Meinungsverschiedenheit darüber unter ihnen (d.h. den Muslimen) sicher sein würde. Allah, Der Erhabene, hatte ihm darüber Kenntnis gegeben, dass wenn er Ghadir Chumm überschreiten würde, viele Menschen sich von ihm trennen würden, da sie ihre Heimatländer, -orte und -täler ansteuern würden. Allah wollte, dass er sie (alle) versammeln würde, damit sie die Ernennung des Fürsten der Gläubigen (a.) hören sollten, und um die Beweise darüber ihnen gegenüber zu bestätigen. Daher offenbarte Allah, Der Allmächti-

Der Prophet hatte die Zeitehe und sexuellen Freuden gemäß qur'anischer Anordnung bei der Pilgerfahrt, außerhalb des Weihezustandes erlaubt, was 'Umar ablehnte, da er ja den Weihezustand auch nicht verließ. In seiner später Kalifenzeit hat 'Umar die Zeitehe generell abgeschafft, auch die Pilgerfahrts-Zeitehe, Anm. d. Übers.

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ge, (folgenden Vers): O du Gesandter, verkünde, was dir herabgesandt wurde von deinem Herrn...1, d.h. die Nachfolge von 'Ali und seine Ernennung zum Imam.

...und wenn du es nicht tust, dann hast du deine Botschaft nicht verkündet. Allah wird dich vor den Menschen schützen.2

Dadurch bekräftigt dieser (Vers) die Pflicht, die er (der Prophet, s.) diesbezüglich hatte sowie die Furcht, die ihn zu der Verzögerung veranlasst hatte, und Er garantierte ihm Schutz und Verteidigung gegen die Menschen.

Der Prophet machte an dem erwähnten Ort Halt aufgrund dessen, was wir bereits beschrieben und erklärt haben hinsichtlich des Befehls für ihn dafür. Die Muslime blieben um ihn herum stehen. Es war ein glühend heißer Tag. Er befahl 'Ali (a.), sich dort unter große Bäume zu begeben, er fegte alles darunter weg und befahl allen Reisenden, sich an diesen Platz zu begeben und sich nacheinander aufzureihen. Dann beauftragte er einen Rufer, zum Gebet zu rufen.3 Die Reisenden versammelten sich bei ihm, und die meisten von ihnen wickelten ihre Gewänder um ihre Füße wegen der starken Hitze (des Sandes). Als sie sich versammelt hatten, stieg er (auf eine Empore) über die Reisenden, so dass er über ihnen stand und rief den Fürst der Gläubigen (a.), dieser stieg zu ihm hoch, bis er an seiner Rechten stand.

Dann wandte er sich (der Prophet, s.) an die Menschen, lobte und pries Allah und sprach sehr eloquent mit mahnenden und eindringlichen Worten. Er kündigte seiner Ummah sein (baldiges) Ableben an und sagte: „Ich bin gerufen worden, und es ist bald Zeit für mich, dass ich dem Folge leiste. Die Zeit ist gekommen, dass ich bald nicht mehr unter euch sein werde. Ich hinterlasse euch etwas, dass wenn ihr daran festhaltet, ihr niemals irregehen werdet: Das Buch Allahs und meine Familie, meine Ahl-al-Bait, und sie werden nie voneinander getrennt werden, bis sie bei mir an der Quelle (im Paradies) eintreffen."

Dann rief er mit lautester Stimme: „Bin ich nicht der am besten Geeignete von euch, (euch zu regieren)?" - „Bei Allah, ja!", riefen sie, und er sprach zu ihnen ununterbrochen, und er nahm den Fürst der Gläubigen (a.) bei den Armen und hob sie hoch, so dass die weiße (Haut) unter seinen Achseln zu sehen war und sagte: „ Wessen Anführer (mawla) ich bin, dessen Anführer ist auch dieser Ali. O Allah, sein dem ein Freund, der ihm ein Freund ist, und sei dem ein Feind, der ihm feind-

Heiliger Qur'an: 5: 67

Heiliger Qur'an: 5: 67

Wenn der Gebetsruf außerhalb der Gebetszeit gerufen wurden, wie in diesem Fall, war das eine Aufforderung an die Muslime zu einer außerordentlichen Versammlung für einen wichtigen Anlass zusammenzukommen, Anm. d. Übers.

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lich gesonnen ist. Hilf dem, der ihm hilft, und lass den im Stich, der ihn im Stich lässt."

Dann stieg er (s.) hinab - es war (knapp vor der) Mittagszeit - und er betete zwei Gebetseinheiten (rak'at)1, dann begann sich die Sonne (von ihrem Höchststand) zu neigen, und der Gebetsrufer rief zum Pflichtgebet (zu Mittag), und er (der Prophet, s.) führte sie beim Mittagsgebet an. Er (der Prophet, s.) setzte sich in sein Zelt und befahl 'Ali (a.), sich in seinem Zelt ihm gegenüber zu setzen. Dann ließ er die Muslime gruppenweise hereinkommen, um ihm zu gratulieren und seine Führerschaft über die Gläubigen anzuerkennen. Alle Menschen taten dies, und dann befahl er seinen Ehefrauen und allen Frauen der Gläubigen, die bei ihm waren, zu ihm zu gehen und seine Führerschaft über die Gläubigen (ebenfalls) anzuerkennen, und sie taten dies.

Unter denen, die in ihrer Gratulation maßlos übertrieben, war 'Umar ibn al-Chattab, er zeigte öffentlich Freude über ihn und sagte: „Bravo, bravo, 'Ali, du bist mein Führer geworden sowie der Führer jedes Gläubigen, ob Mann oder Frau." Hassan (ibn Thabit) kam zu dem Gesandten Allahs (s.) und sagte: „O Gesandter Allahs, erlaubst du mir, (ein Gedicht) zu rezitieren, womit Allah hinsichtlich seiner ('Alis, a.) Position zufrieden ist? " „ Trag es im Namen Allahs vor, Hassan", sagte er (der Prophet, s.). Er stand auf erhöhtem Grund. Die Leute reckten ihre Hälse, um seine Worte hören zu können, und er begann zu rezitieren:

„Ihr Prophet rief sie am Tage von al-Ghadir, nach Chumm, und so hört auf den Gesandten Allahs, der da ruft. Er rief: , Und wer ist euer Herr und euer Führer?' Sie erwiderten ohne Anzeichen von Opposition: ,Dein Gott ist unser Herr, und du bist unser Führer, du wirst niemals Ungehorsam in uns gegen dich finden. Er sagte zu ihm: ,Steh auf, 'Ali, ich bin zufrieden, das du Imam und Anführer nach mir sein wirst. Wessen Herr ich bin, dessen Herr ist auch 'Ali. Seid ihm darum aufrichtige Helfer und Gefolgsleute.' Dann betete er: , O Allah, sei seinem Freund ein Freund, und sei seinem Feind ein Feind.'"

„Mögest du immer mit dem Heiligen Geist gestärkt werden, Hassan", sagte der Gesandte Allahs (s.), „so lange wie du uns mit deiner Zunge unterstützen wirst." Der Gesandte Allahs (s.) schloss diese Bedingung in sein Bittgebet ein, weil er wusste, dass seine (Hassans) Haltung in Opposition (gegen Imam 'Ali, a.) enden würde. Wenn er gewusst hätte, dass seine Haltung in zukünftigen Umständen einwandfrei bleiben würde (hinsichtlich 'Alis, a.), dann hätte er sein Bittgebet ohne Bedingung ausgesprochen. Eine ähnliche Bedingung hatte Allah auch bei dem Lob der Gattinnen des Propheten (s.) gestellt. Er hatte sie nicht ohne Bedingung gelobt, da Er wusste, dass einige von ihnen vom (Wege) der Rechtschaffenheit, für die sie

Das ist u.a. die Form eines Dankbarkeitsgebet, Anm. d. Übers.

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Lob und Ehrung verdienten, später abweichen würden. Er (Allah) sagte (im Qur'an): O ihr Gattinnen des Propheten, ihr seid nicht wie andere Frauen, wenn ihr gottesfürchtig seid..1.

Er verfuhr mit ihnen somit nicht so wie mit der Familie (Ahl-al-Bait) des Propheten (s.) hinsichtlich von Ehrung und Lob, wo sie ihr Vermögen den Armen, den Waisen und den Gefangenen gaben. Darum hatte Allah, Der Erhabene, wegen 'Ali ibn Abi Talib, Fatima, Hassan und Hussain (a.) eine Offenbarung herabgesandt, nachdem sie es vorgezogen hatten (ihr Essen hinzugeben), trotz ihrer eigenen Bedürftigkeit danach: ...und sie geben Speise, aus Liebe zu Ihm, dem Armen, der Waise und dem Gefangenen. (Indem sie sprechen): „Wir speisen euch nur um Allahs willen. Wir begehren von euch weder Lohn noch Dank. Wir fürchten von unserem Herrn einen Tag des Finsterblickens und des Unheils." Darum wird Allah sie vor dem Übel jenen Tages bewahren und ihnen Freude und Glück bescheren, Und Er wird sie für ihre Standhaftigkeit belohnen mit einem Garten und seidenen (Gewändern)2.

So versprach Er ihnen den Lohn absolut und stellte keine Bedingung, wie Er es bei anderen getan hatte, weil Er ihre unterschiedlichen Umstände kannte, wie wir (bereits) erklärt haben.

In der Abschieds-Pilgerfahrt lag (ein Beispiel) von dem Verdienst des Fürsten der Gläubigen (a.), der dadurch charakterisiert wurde, wie wir es erläutert haben. Darin war er als einzigartig hervorgehoben worden durch seinen erhabenen Rang, wie wir es erwähnt haben. Er war der Teilhaber des Gesandten Allahs (s.) an dessen Pilgerfahrt, seinem Opfer und seinen Riten, und Allah, Der Erhabene, setzte seine Absicht (niyya) mit der des Propheten gleich und bescherte ihm auch Übereinstimmung mit ihm in seinen Gottesdiensten. Seine Stellung beim Propheten (s.) wurde deutlich gemacht wie auch seine erhabene Position bei Allah, Dem Erhabenen, was seine Lobpreisung hervorhob und die Verpflichtung der (übrigen) Menschen zum Gehorsam ihm gegenüber erforderlich macht, aufgrund seiner Ernennung zum Nachfolger (chalifa), wie auch dadurch, dass er (der Prophet, s.) klarstellte, dass sie ihm zu folgen hatten und nicht gegen ihn opponieren durften. (Das alles geschah) auch durch sein Gebet für diejenigen, die ihm in der Religion folgten, das Gebet gegen die, die gegen ihn opponierten sowie durch den Fluch gegen die, die in Feindschaft gegen ihn antraten. Das (alles) enthüllte, dass er (nach dem Propheten, s.) der Beste der Geschöpfe Allahs, Des Erhabenen, war und das edelste Geschöpf. Auch das ist eines der Dinge, die niemand sonst in der Ummah mit ihm gemeinsam hatte, noch gab es einen Ersatz, der hinsichtlich Tugend ihm auch nur nahe kam, wie es für jeden, der denken kann, keinen Zweifel geben kann. Es

Heiliger Qur'an: 33: 32 (Hervorhebung durch den Übersetzer) 2 Heiliger Qur'an: 76: 8-12

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ist offensichtlich für jeden, der die Bedeutung der Wirklichkeit kennt, und Allah ist Der Gepriesene.

Die Umstände der letzten Krankheit des Propheten und seines Todes

Zu den Dingen, die seine Verdienste und seine besondere Stellung bekräftigten und seinen besonderen Rang charakterisierten, gehörten die Ereignisse, die der Abschieds-Pilgerfahrt folgten, die eine neue Bedeutung durch den Gesandten Allahs (s.) erhielten und die aufgrund der Bestimmung Allahs passierten. Dies war, als der Prophet durch die Nähe seines Ablebens (die Notwendigkeit) erkannte, (zu tun), was er seiner Ummah schon gesagt hatte. Er sprach Mal um Mal zu den Muslimen und warnte sie vor Zwietracht nach ihm sowie vor Widersetzlichkeit gegen ihn ("Ali, a.). Er bekräftigte seine Empfehlung, an seiner Sunna und den Dingen festzuhalten, über die es Eintracht und Übereinstimmung gab. Er drängte sie, seiner Familie zu folgen, ihr zu gehorchen, sie zu unterstützen, zu behüten und an ihnen in der Religion festzuhalten, und er warnte sie eindringlich davor, gegen sie zu opponieren oder vom Glauben abzufallen.

Eine der Angelegenheiten, die er erwähnte und über die unter den Überlieferern Übereinstimmung und Konsens herrscht ist, dass er (der Prophet, s.) sagte: „O ihr Menschen, ich bin euch vorangegangen und ihr werdet zu mir kommen bei dem See (des Paradieses). Wahrlich, ich werde euch nach den beiden schwerwiegenden Dingen (thaqalain) fragen. Gebt acht, wie ihr mir hinsichtlich dessen folgen werdet, denn Der Gütige und Allkundige hat mir mitgeteilt, dass diese beiden sich nie voneinander trennen werden, bis sie mich treffen werden. Ich bat meinen Herrn darum, und Er gewährte es mir. Wahrlich, ich habe diese beiden euch hinterlassen: Das Buch Allahs und meine Familie (Ahl-al-Bait). Versucht nicht, ihnen zuvorzukommen, denn dann werdet ihr euch zerstreuen, vernachlässigt sie nicht, denn dann werdet ihr zugrunde gehen, und versucht nicht, sie zu (be)lehren, denn sie sind wissender als ihr. O ihr Menschen, auf dass ich euch nach mir nicht vorfinde, dass ihr wieder Ungläubige geworden seid und einige von euch die anderen töten, denn dann werdet ihr mich in einem Regiment finden wie eine Flut von Soldaten. Wahrlich, 'Ali ibn Abi Talib ist mein Bruder und mein Testamentsvollstecker. Nach mir wird er für die (wahrhaftige) Interpretation des Qur'an kämpfen, so wie ich für dessen Herabsendung kämpfte."1

Er (s.) veranstaltete eine Sitzung nach der andern, bei der er diese und ähnliche Worte benutzte. Dann übertrug er 'Usama ibn Zaid ibn Harith das Kommando. Er

Ein Ausschnitt von dem Hadith kommt vor bei „Al-Tabaqat al-Kubra": 2: 194; „Tarich al-Ya'qubi": 2: 111 und 112; „Sahih Muslim": 4: 1873; „Musnad Abi Ya'la": 2: 297, 303; „Mustadrak al-Hakim": 3: 109; „Misbah al-Anwar": 285. Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 22: 465 / 19.

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beauftragte ihn, mit einer großen Anzahl der Ummah dahin auszurücken, wo sein Vater im byzantinischen Imperium getötet worden war. Er beschloss, die Vordersten von den Muhadschirun und den Ansar in seiner Armee auszuschicken, so dass zur Zeit seines Ablebens sich keine Leute (mehr) in Medina befinden würden, die über die Führerschaft uneinig sein und sich Hoffnungen auf die Befehlsgewalt über die Menschen machen würden. So wollte er die Situation für denjenigen ordnen, der nach ihm kommen würde, so dass sich keine Streitparteien über sein Recht streiten würden. So gab er (TJsama) den Befehl, wie schon erwähnt, und drängte auf den Auszug (der Männer). So befahl er 'Usama, aus Medina mit dem Heer nach al-Dschurf auszuziehen, und er drängte die Leute, zu ihm zu gehen und mit ihm auszuziehen, und er warnte sie davor, (diesen Befehl) zögerlich und schwerfällig (auszuführen).

In dieser Situation kam ein Leiden über ihn, an dem er (später) verschied. Als er die Krankheit fühlte, die ihn heimsuchte, nahm er 'Ali bin Abi Talib (a.) bei der Hand. Eine Gruppe von Leuten folgte ihm, und er ging in Richtung des (Friedhofs) al-Baqi', und er sprach zu denen, die ihm gefolgt waren: „Mir wurde befohlen, für die Leute von al-Baqi' (den Toten) um Vergebung zu bitten ", und sie gingen mit ihm, bis er vor ihnen stehen blieb, und er sprach: „Friede sei mit euch, ihr Leute der Gräber, möge es euch wohl ergehen, wo ihr jetzt seid (im Gegensatz zu der Situation), in der sich die Menschen befinden, wo Zerwürfnisse über die Menschen gekommen sind wie der Einbruch der finsteren Nacht, wenn das erste (Zerwürfnis) dem letzten folgen wird." Dann bat er lange für die (Toten) in den Gräbern um Vergebung, dann ging er auf den Fürsten der Gläubigen, 'Ali ibn Abi Talib (a.), zu und sagte: „Dschibril (a.) pflegte jedes Jahr mit mir den Qur'an einmal durchzulesen. Dieses Jahr (aber) las er ihn zweimal mit mir durch. Das kann ich nur so verstehen, dass meine Zeit gekommen ist." Dann sagte er: „ 'Ali, ich hatte die Wahl, ewig bei den Schätzen der Welt zu verbleiben oder ins Paradies zu kommen. Ich wählte das Zusammentreffen mit meinem Herrn. Wenn ich gestorben bin, dann wasche mich. Bedecke meine Blöße, so dass nur ein Blinder sie sehen kann."

Dann kehrte er zu seinem Haus zurück und blieb dort drei Tage in schwachem Zustand. Dann ging er zur Moschee mit verbundenem Kopf, mit seiner rechten Hand auf den Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib gestützt, und auf al-Fadhl ibn 'Abbas mit seiner linken. Er stieg auf die Kanzel, setzte sich darauf und sagte: „Ihr Menschen, die Zeit meines Fortgangs von euch ist gekommen. Wessen Güter noch bei mir sind, der soll zu mir kommen, ich werde sie ihm geben, und wem ich noch etwas schulde, der soll es mich wissen lassen. Ihr Leute, zwischen Allah und jedem (Menschen) ist nichts, womit Er ihm das Beste geben oder womit Er das Böse von ihm abhält, außer die Taten. Ihr Leute, bei Dem, Der mich mit der Wahrheit gesandt hat, lasst niemanden behaupten oder wünschen, dass irgendetwas anderes als die (gute) Tat zusammen mit der Gnade Allahs (euch) retten kann.

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Wenn ich (Allah) ungehorsam gewesen wäre, dann wäre ich (in Verdammnis) hinabgestürzt. O Allah, habe ich (nun Deine Botschaft) verkündet? "

Er stieg hinab und führte die Leute in einem kurzen Gebet an, dann ging er ins Haus. Zu dieser Zeit war er im Hause Umm Salamas (r.) und blieb dort ein oder zwei Tage. 'Alscha kam zu ihr, um sie zu bitten, ihn zu ihrem Haus zu bringen, damit sie ihn betreuen konnte. Sie hatte die (anderen) Frauen des Propheten (s.) gefragt, und sie hatten es ihr erlaubt.

Nachdem er den (letzten) Gruß (des Gebets) gesprochen hatte, ging er in sein Haus (zurück) und rief Abu Bakr, TJmar und eine Gruppe von Muslimen, die in der Moschee anwesend gewesen waren. „Habe ich euch nicht befohlen, mit der Armee von Vsama zu gehen?", fragte er. „Doch, o Gesandter Allahs", sagten sie. „Warum habt ihr dann nicht sofort meinen Befehl ausgeführt?", fragte er (der Prophet, s.) . „Ich bin (dorthin) gegangen", erwiderte Abu Bakr, „aber ich kehrte zurück, um meinen Treueid mit dir zu erneuern ", und 'Umar sagte: „ Gesandter Allahs, ich bin nicht ausgezogen, weil ich die Reisenden nicht nach dir fragen wollte." „Geht zu der Armee von Vsama", sagte der Prophet (s.), „geht zu der Armee von 'Usama!" Dies wiederholte er dreimal, dann wurde er ohnmächtig vor Schwäche, die über ihn gekommen war sowie vor Kummer. Er blieb eine Weile bewusstlos, während die Muslime weinten, und seine Gattinnen wie auch die Frauen und Kinder der Muslime, sowie die (anderen) Muslime, die anwesend waren, erhoben ein Wehklagen. Der Gesandte Allahs (s.) kam zu sich und schaute sie an, dann sagte er: „Bringt mir Tinte und Papier, ich will euch etwas aufschreiben, damit ihr nach mir niemals irregehen werdet", dann wurde er (wieder) ohnmächtig, und einer von den Anwesenden stand auf, um nach Tinte und Papier zu suchen. „Komm zurück" sagte TJmar zu ihm, „er ist im Delirium!", und er ließ ab (vom Suchen).(Später) bereuten diejenigen, die dabeigewesen waren, ihre Trägheit, dass sie (dem Propheten nicht schnell genug) Tinte und Papier gebracht hatten, und beschuldigten sich gegenseitig. Sie sagten: „Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück, und wir sind bekümmert über unseren Ungehorsam gegen den Gesandten Allahs."

Als der Gesandte Allahs (s.) zu sich kam, sagte einer von ihnen (den Anwesenden): „Wir werden dir nicht Papier und Tinte bringen, o Gesandter Allahs," und er (der Prophet) sagte: „Möge (Allah) den vernichten, der euch „Nein" sagen ließ. Aber ich werde euch etwas Besseres durch meine Familie vermachen." Dann wandte er sich von den Leuten ab. Sie erhoben sich (um hinauszugehen), und al-Abbas, al-Fadhl, 'Ali ibn Abi Talib und seine engsten Familienmitglieder blieben bei ihm. „Gesandter Allahs", sagte al-Abbas, „wenn diese Sache auf uns übertragen wird, dann teile es uns mit, und wenn du weißt, dass wir besiegt werden, dann gib uns eine Empfehlung." „Ihr werdet nach mir die Entrechteten sein", sagte (der Prophet, s.), dann schwieg er. Die Leute standen auf und weinten vor Verzweiflung (über den bevorstehenden Verlust) des Propheten (s.). Als sie hinausgegangen

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waren, sagte er (s.): „Bringt meinen Bruder 'Ali ibn Abi Talib und meinen Onkel zu mir zurück." Sie schickten jemanden, um sie zu rufen, und sie brachten sie. Als er sie Platz nehmen lassen hatte, sagte der Gesandte Allahs (s.): „O 'Abbas, Onkel des Gesandten Allahs, wirst du mein Vermächtnis annehmen, mein Versprechen erßllen und meine Schuld begleichen?" „Gesandter Allahs, dein Onkel ist ein alter Mann mit großer Familie, du wetteiferst mit dem Wind in Sachen Freigiebig-keit und Großzügigkeit. Du hast Versprechen gemacht, die dein Onkel nicht einhalten kann." Dann wandte er sich an 'Ali ibn Abi Talib und sagte zu ihm: „Mein Bruder, wirst du mein Vermächtnis annehmen, mein Versprechen erfüllen, meine Schuld begleichen und dich um die Belange meiner Familie kümmern nach mir? " „Ja, Gesandter Allahs", sagte er ('Ali, a.). „Komm näher zu mir", sagte er (der Prophet). Er ging zu ihm, und er umarmte ihn. Er (der Prophet, s.) nahm seinen Ring vom Finger und sagte: „Nimm diesen und stecke ihn an deinen Finger", sagte er (der Prophet). Dann rief er nach seinem Schwert, seiner Rüstung und seinem Brustpanzer, und er überreichte sie ihm ('Ali, a.). Er hielt nach dem Tuch Ausschau, das er sich um seine Taille geschlungen hatte, wenn er seine Waffen anlegte, um in den Krieg zu ziehen. Es wurde ihm gebracht, und er überreichte es dem Fürsten der Gläubigen (a.) und sagte zu ihm: „ Geh im Namen Allahs in dein Haus."

Am nächsten Tage wurden die Leute von ihm abgeschirmt, da er schwer krank war. Der Fürst der Gläubigen (a.) trennte sich nur von ihm, wenn er Notwendiges zu tun hatte, und dann musste er gehen, um sich um einige Dinge zu kümmern. Er (der Prophet, s.) kam zu Bewusstsein und vermisste 'Ali (a.) und sagte, während seine Gattinnen um ihn herum waren: „Ruft meinen Bruder und Gefährten zu mir." Seine Schwäche überkam ihn (erneut), und er schwieg. „Ruft Abu Bakr zu ihm", sagte 'A'ischa1, und dieser wurde gerufen. Er kam zu ihm (dem Propheten) herein und setzte sich an sein Kopfende. Als er seine Augen öffnete, sah er ihn an und wandte sich von seinem Gesicht ab. Abu Bakr stand auf und sagte: „Wenn er das Bedürfnis hätte, mich (zu sehen), dann hätte er es mir mitgeteilt." Als er hinausgegangen war, wiederholte der Gesandte Allahs (s.), was er gesagt hatte: „Ruft meinen Bruder und Gefährten zu mir", und Hafsa2 sagte: „ Ruft TJmar", und er wurde gerufen. Als der Prophet (s.) ihn sag, wandte er sich von ihm ab, und er ("Umar) ging weg. Dann sagte er (der Prophet): „Ruft meinen Bruder und Gefährten zu mir", und Umm Salama (r.) sagte: „Ruft 'Ali zu ihm, denn er meint niemand anderen ", und der Fürst der Gläubigen (a.) wurde gerufen. Als er nahe an ihn herangekommen war, machte er (der Prophet, s.) ihm ein Zeichen, dass er sich zu ihm niederbeugen sollte. Der Gesandte Allahs (s.) sprach geheim zu ihm eine längere Zeit. Dann stand er ('Ali, a.) auf und setzte sich neben ihn, bis der Gesandte Allahs (s.) in Schlummer fiel. Die Leute sagten zu ihm: „ Was hat er gesagt, Abu

A'ischa ist die Tochter Abu Bakrs, Anm. d. Übers. Hafsa ist die Tochter von 'Umar, Anm. d. Übers.

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al-Hassan?" „Er lehrte mich tausend Tore (des Wissens), und jedes Tor eröffnete mir (weitere) tausend Tore. Er vermachte mir, was ich übernehmen werde, so Allah will." Dann wurde er sehr schwer krank, dem Tode nahe, und der Fürst der Gläubigen (a.) war bei ihm. Als seine Seele kurz vor dem Entschwinden war, sagte er zu ihm ("Ali, a.):

„Lege meinen Kopf in deinen Schoß, 'Ali, denn der Befehl Allahs, Des Erhabenen, (für meinen Tod) ist gekommen. Wenn meine Seele fortgeht, dann nimm sie in die Hand und reibe dein Gesicht damit. Dann lege mich in Richtung Gebetsrichtung (Qibla). Führe meinen Befehl aus und bete für mich (das Totengebet) als erster von den Leuten, und trenne dich nicht von mir, bis du mich in mein Grab gelegt hast, und erbitte die Hilfe Allahs Des Erhabenen."

Da nahm 'Ali (a.) seinen Kopf und legte ihn in seinen Schoß. Dann verlor er (der Prophet, s.) die Besinnung. Fatima (a.) beugte sich hinab, um in sein Gesicht zu sehen, trauerte und weinte um ihn: „Möge er mit den weißen Wolken (die Wasser) auf sein Gesicht (gießen) getränkt werden. (Er war) die Hilfe für die Waisen und der Schutz für die Witwen."

Der Gesandte Allahs (s.) öffnete seine Augen und sagte mit schwacher Stimme: „Mein Töchterchen, das ist, was dein Onkel, Abu Talib, gesagt hatte. Sag es nicht, sage vielmehr: „Muhammad ist nur ein Gesandter. Vor ihm sind Gesandte dahingegangen. Wenn er nun stirbt oder getötet wird, werdet ihr umkehren auf euren Fersen?"1

Sie weinte lange, und er bedeutete ihr, nahe zu ihm zu kommen. Sie tat es, und er vertraute ihr etwas an, was ihr Gesicht aufleuchten ließ. Dann verschied er (s.), und die rechte Hand des Fürsten der Gläubigen (a.) war unter seinem Kinn, und seine Seele ging hinein (in 'Alis, a.) Hand. Er hob sie hoch an sein Gesicht und wischte damit darüber2, dann legte er ihn in die Richtung der Qibla, schloss seine Augen, breitete sein Taillengewand (izar) über ihn aus und beeilte sich, seinen Befehl auszuführen.

Der Überlieferung zufolge wurde Fatima (a.) gefragt: „Was war es, was der Gesandte Allahs (s.) dir anvertraute, das den Kummer und Erschütterung über seinen Tod von dir nahm?", und sie antwortete: „Er teilte mir mit, dass ich das erste Mitglied der Ahl-al-Bait sein werde, das ihm folgen wird, und dass es nicht lange

Heiliger Qur'an: 3:144

Diese Beschreibung ist als symbolischer Akt zu verstehen, wie die eines Bettlers, der seine Hände zum Himmel emporhebt und das Geschenk Allahs dann über sein Gesicht streicht, so strich Imam Ali (a.) die ihm übertragene Verantwortung dankbar über sein Gesicht, Anm. d. Übers.

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dauern wird, bis ich bei ihm sein werde. Das nahm den Kummer von mir hinweg."1

Als der Fürst der Gläubigen (a.) ihn waschen wollte, rief er al-Fadhl ibn al-Abbas und befahl ihm, für seine Waschung Wasser zu bringen, nachdem er ein Tuch auf seine Augen gebreitet hatte. Dann riss er sein Hemd auf von der Tasche bis zum Nabel. Er (a.) führte seine Waschung aus, balsamierte (seinen Körper) ein und wickelte ihn ins Leichentuch, während al-Fadhl ihm das Wasser reichte und ihm half. Als er die Waschung und die Herrichtung (des Körpers) beendet hatte, trat er vor und verrichtete allein für ihn (das Gebet), und niemand war dabei, der mit ihm gebetet hatte.

(Währenddessen) erörterten die Muslime in der Moschee (die Frage,) wer ihnen im (Toten-) Gebet für ihn (den Propheten, s.) vorstehen und wo er bestattet werden sollte. Der Fürst der Gläubigen (a.) kam zu ihnen und sagte: „Der Gesandte Allahs (s.) ist unser Imam, ob lebendig oder tot. Darum soll eine Gruppe nach der anderen von euch (für ihn beten), und sie sollen für ihn ohne einen Imam beten und weggehen. Allah, Der Erhabene, nahm (die Seele eines) Prophet(en) nur an einem Ort (zu sich), an dem er gerne begraben werden möchte. Ich werde ihm in dem Zimmer begraben, in dem er hinweggenommen wurde." Die Leute akzeptierten dies und waren damit einverstanden.

Als die Muslime für ihn (den Propheten, s.) gebetet hatten, schickte al-Abbas ibn 'Abd al-Muttalib einen Mann zu Abu TJbaida ibn al-Dscharrah, und der hob gewöhnlich die Gräber für die Mekkaner aus, und das war bei den Mekkanern üblich. Er ließ außerdem (jemanden) zu Zaid ibn Sahl, der die Gräber und Gruften für die Medinenser auszuheben pflegte. Er rief sie beide und sagte: „O Allah, erwähle (einen von den beiden) für deinen Propheten." Es stellte sich heraus, dass das Abu Talha Zaid ibn Sahl sein würde, und es wurde ihm befohlen, ein Grab für den Gesandten Allahs (s.) auszuheben, und er hob eine Gruft für ihn aus. Der Fürst der Gläubigen (a.) betrat sie, (zusammen mit) al-Abbas ibn 'Abd al-Muttalib, al-Fadhl ibn al-Abbas und Usama ibn Zaid, um das Begräbnis des Gesandten Allahs (s.) durchzuführen, und die Ansar riefen von hinter dem Hause her: „ 'Ali, wir erinnern dich an Allah und unser Recht hinsichtlich des Gesandten Allahs (s.), (da wir be-ßrchten), dass wir es verlieren. Lasse einen Mann von uns eintreten, so dass auch wir einen Anteil an dem Begräbnis des Gesandten Allahs (s.) haben." „Lasst Aus ibn Chawali hereinkommen ", erwiderte er. Er war ein hervorragender Mann von den Bani 'Auf von den Chazradsch, der an (der Schlacht) von Badr teilgenommen hatte. Als er eintrat, sagte 'Ali (a..) zu ihm: „Geh hinab ins Grab", und er ging hinab. Der Fürst der Gläubigen (a.) nahm (den Körper) des Gesandten Allahs (s.) auf seine Arme und legte ihn in die Grube. Als er (der Körper) die Erde erreichte,

1 „Tabaqat al-Kubra": 2: 193, 247; „Sahih al-Buchari": 6: 12; „Sahih Muslim": 4: 1904; „Musnad Ahmad": 6: 77, 240, 282:; „Sunan al-Tirmidhi": 5: 361.

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sagte er: „Gehe hinaus", und er verließ (die Gruft) und 'Ali ibn Abi Talib (a.) stieg ins Grab hinab. Er deckte das Gesicht des Gesandten Allahs (s.) auf und legte ihn auf dessen rechte Wange in Gebetsrichtung (Qibla) auf die Erde. Er warf Lehm auf ihn, dann schüttete er die Erde über ihn. Dieses ereignete sich am Montag, zwei Tage (vor dem Ende) vom Monat Safar im elften Jahre seiner (des Propheten, s.) Hidschra, und da war er dreiundsechzig Jahre alt.

Mehr Leute waren bei dem Begräbnis des Gesandten Allahs (s.) nicht anwesend, aufgrund des Streits um die Angelegenheit des Kalifats, der sich zwischen den Muhadschirun und den Ansar zugetragen hatte. Die meisten von ihnen versäumten auch das Gebet für ihn deswegen. Fatima rief aus: „Wie übel ist der Morgen für ihn doch!", und Abu Bakr hörte sie und sagte: „Dein Morgen ist ein übler Morgen. "

Die Leute nutzten die Gelegenheit, da 'Ali ibn Abi Talib mit dem Gesandten Allahs (s.) beschäftigt war und weil die Banu Haschim von ihnen getrennt waren aufgrund des Unglücks, das sie hinsichtlich des Gesandten Allahs (s.) heimgesucht hatte. So beeilten sie sich, die Angelegenheit unter (ihre) Kontrolle zu bekommen. Man einigte sich auf Abu Bakr aufgrund des Unwillens der Ansar, und aufgrund des Unwillens der neu-konvertierten Mekkaner (tulaqa') und derjeniger, deren Herzen besänftigt worden waren, mit der Sache zu warten, bis die Banu Haschim (mit dem Begräbnis) fertig waren. So wurde die Angelegenheit festgelegt, und (die Leute) leisteten Abu Bakr den Treueid, weil er am Ort anwesend war. Es waren wohlbekannte Faktoren, die es den Leuten erleichterten (das zu akzeptieren), und dazu gehörten ihre eigenen Wünsche. Dieses Buch ist nicht der Platz, sie zu erwähnen, und wir werden darauf (an anderer Stelle) detaillierter eingehen.

Es wurde berichtet, dass nachdem die (Angelegenheit) im Sinne Abu Bakrs vollendet worden und diejenigen, die ihm den Treueid schwören wollten, es getan hatten, ein Mann zum Fürsten der Gläubigen (a.) kam, als er gerade das Grab des Gesandten Allahs (s.) mit einer Schaufel in seiner Hand ebnete. Er sagte: „Die Leute haben Abu Bakr den Treueid geleistet, und die Ansar haben aufgegeben wegen ihrer Meinungsverschiedenheiten, die neuen mekkanischen Konvertiten (tulaqa') haben sich beeilt, dem Mann den Treueid zu leisten, aus Furcht, dass du die Befehlsgewalt erhältst." Er (Imam 'Ali, a.) legte den Griff der Schaufel auf die Erde, während er die Hand immer noch darauf hatte und antwortete: „Im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen. Alif Lam Mim. Meinen die Menschen, sie würden in Ruhe gelassen werden, wenn sie bloß sagen: „ Wir glauben ", und sie würden nicht auf die Probe gestellt? Wir stellten doch die auf die Probe, die vor ihnen waren. Also wird Allah gewiss die bezeichnen, die wahrhaftig sind, und

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gewiss wird Er die Lügner bezeichnen. Oder glauben diejenigen, die böse Taten begehen, dass sie Uns entrinnen werden. Übel ist, wie sie urteilen." 1,2

Abu Sufyan kam zu der Tür des Gesandten Allahs (s.), während 'Ali und al-Abbas sich hingebungsvoll um dessen Angelegenheiten kümmerten, und rief aus: „Ihr Banu Haschim, die Leute haben kein Verlangen nach euch. Speziell (für sie) sind die (Clans) der Taim ibn Murra und 'Adi. Doch die Befehlsgewalt soll nur bei euch und für euch (vorbehalten) sein. Nur Abu al-Hassan3 steht sie zu - Abu al-Hassan, ergreife sie mit fester Hand. Denn mit dir geschieht etwas, was du lange Zeit befürchtet hast." Dann rief er mit sehr lauter Stimme: „Banu Haschim, Banu 'Abd Manaf, seid ihr damit einverstanden, dass der verworfene Vater eines entwöhnten Kamels, der Sohn eines Verworfenen, Macht über euch haben soll?! Nein, bei Allah, wenn ihr wollt, dann werde ich Pferde und Männer daßr zur Verfügung stellen." „ Gehe zurück, Abu Sufyan", rief der Fürst der Gläubigen, „denn bei Allah, du sagst das nicht um Allahs Willen. Du intrigierst immer noch gegen den Islam und seine Anhänger. Wir sind mit dem Gesandten Allahs (s.) beschäftigt. Jeder Mensch bekommt, was er verdient, und er ist nur für das verantwortlich, was er begangen hat. "4 Abu Sufyan ging zur Moschee und fand die Banu Umayya darin versammelt. Er drängte sie, in der Angelegenheit (etwas zu tun), aber sie gingen nicht darauf ein. Zerwürfnisse waren allgegenwärtig und Heimsuchung (von Unheil) allumfassend. Schlimme Ereignisse fanden statt, durch die Schaitan5 Macht gewann sowie durch die Zusammenarbeit lügnerischer und feindseliger Leute (mit ihm). Die wahrhaft Gläubigen wurden dadurch, dass diese (Ereignisse) geleugnet wurden, im Stich gelassen. Das war die Deutung der Worte Allahs: „ Und hütet euch vor einer Drangsal, die gewiss nicht bloß die unter euch treffen wird, die Unrecht getan haben..." 6

In den herausragenden Tugenden des Fürsten der Gläubigen (a.), die wir bereits aufgezählt haben, nach dem, was wir schon hinsichtlich der Abschieds-Pilgerfahrt erwähnt haben, liegt der Beweis, der darauf hindeutet, dass er (a.) durch diese (Tugenden) besonders charakterisiert wurde auf eine Weise, die niemand7 sonst aus der Menschheit mit ihm teilte. Jede seiner (Tugenden) war eine (spezielle)

1 Heiliger Qur'an: 29:1-4

2

' Al-Huwaizi überlieferte es im Tafsir „Nur al-Thaqalain": 4: 149 / 11

4

Rufnahme Imam Alis (a.), Anm. d. Übers.

Es war nicht Abu Sufyans Absicht, den rechtmäßigen Nachfolger Imam Ali (a.) zu seinem Recht zu verhelfen, sondern die ohnehin schon bestehende Zwietracht unter den Muslimen anzuheizen, Anm. d. Übers.

Satan, Anm. d. Übers. 6 Heiliger Qur'an: 8: 25

In dieser häufig wiederholten Formulierung ist zweifelsohne immer „niemand außer dem Propheten" gemeint, was aus dem Gesamtkontext immer klar und deutlich wird Anm. d. Übers.

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Kategorie der Tugend, die für sich selbst stand, ohne dass sie irgend etwas anderes benötigte, das ihre Bedeutung erklärte.

Es ist sicherlich erkennbar, dass seine besondere Bestimmung durch den Propheten (s.) während dessen Krankheit, bis (zu dem Zeitpunkt), als Allah ihn (zu Sich) nahm, (einen besonderen) Vorzug in der Religion und der Nähe zum Propheten (s.) erforderte. (Das ist sichtbar) durch seine Taten, auf die der Prophet (s.) sich ruhigen (Herzens) verlassen konnte. Er hob ihn so von allen Leuten ab, damit er sich (am Ende seines) Lebens um ihn kümmern sollte. (Man beachte) die besondere Liebe, die er ihm zuteil werden ließ, die niemand mit ihm teilte. (Da ist auch) das testamentarische Vermächtnis (wasiyya), das er ihm hinterließ, nachdem es jemand anderem1 unterbreitet wurde und der es abgelehnt hatte wegen der Last und Verantwortung, die mit dessen Verwirklichung verbunden waren, (und damit zu schwer war) für diese andere Person, das Vertrauenspfand (amana) zu erfüllen. Er zeichnete sich dadurch aus, dass er mit dem Gesandten Allahs (s.) verbrüdert wurde, sowie dadurch, dass er während seiner Krankheit bei ihm war, als er ihn rief. In ihm war das Wissen der Religion niedergelegt, was ihn von jedem anderen einzigartig machte. Er vollführte seine (des Propheten, s.) Waschung und die Herrichtung (für dessen Reise) zu Allah. Er sprach das (Toten-) Gebet für ihn vor jedem anderen, und er hatte Vorrang vor ihnen (den Leuten) durch seine Stellung bei dem Gesandten Allahs (s.) und bei Allah, Dem Erhabenen. Er führte die Um-mah an in der Art, wie er das Gebet für ihn sprach, als die Angelegenheit für sie zweifelhaft war. Er leitete sie zu dem Ort, an dem er (der Prophet, s.) begraben werden sollte, trotz der Meinungsverschiedenheiten, die sie diesbezüglich hatten. Sie gehorchten ihm darin, zu dem er sie aufrief, und sahen es als (richtig) an. Dadurch wurde er einzigartig in seiner Vorzugsstellung. Damit brachte er die Großtat im Islam zur Vollendung, die er von seinem Beginn an angefangen hatte bis zum Ableben des Propheten (s.), und dadurch entstand bei ihm ein zusammenhängendes System von Vorzügen, und keine Nachlässigkeit trat in seinen Taten in der Religion auf. Kein Aspekt seiner Vorzugsstellung, die wir aufgezählt haben, setzt irgendeine Grenze im Äußersten seiner hervorragenden Eigenschaften des Glaubens und in den Tugenden des Islams, und das sollten man auch im Zusammenhang sehen mit seinen strahlenden Wundern, die das Gewohnte (in der Natur) durchbrachen. Er war solcherart, wie es niemanden gab außer dem Propheten (s.), der gesandt worden war (mit der Botschaft des Islams) oder einem Engel, der Allah nahe stand (muqarrab) und solche, die ihnen gleich waren, was den Grad ihrer Tugenden anging bei Allah. Im Hinblick auf diejenigen, die diesen drei Kategorien entgegenstehen, folgt das traditionelle Wissen ("ada) einem entgegengesetzten (Weg) mit der Zustimmung derer, die Verstand haben, die Zungen haben (zum Ansprechen der Wahrheit) und die die traditionellen Wissenschaften ("adat) ken-

'Abbas, Onkel des Gesandten Allahs, siehe oben, Anm. d. Übers.

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nen. Wir bitten Allah um Erfolg, und durch Ihn werden wir vor Irrtümern geschützt werden.

Die Rechtsurteile des Fürsten der Gläubigen (a.)

Die Berichte, die über seine hervorragenden Urteile erschienen sind und über seine Rechtsurteile (ahkam) hinsichtlich der Religion und seine wissenschaftlichen Urteilssprüche (ahkam), nach denen die Gläubigen insgesamt ein Bedürfnis hatten, sind zu viele, um aufgezählt zu werden, und zu gewaltig, das sie (zufriedenstellend) abgehandelt werden könnten. Wie etwa diese, die wir (schon) bestätigt haben, was (darin) vorkommt an Menge hinsichtlich seiner Vorzugsstellung im Wissen, seiner Auszeichnung in der Erkenntnis (ma'rifa) und Verständnis. Die Gelehrten unter den Gefährten (des Propheten, s.) pflegten sich auf ihn in Dingen zu beziehen, die schwierig für sie waren und sich an ihn zu wenden und sich seinen Urteilen darin zu unterwerfen. Ich werde mich bemühen, eine kurze Zusammenfassung zu geben, die auf einige andere danach hinweist, so Allah will.

Hinsichtlich (der Urteile Imam 'Alis, a.) gibt es Urteile von ihm, die die Übermittler der Überlieferungen von den Sunniten ('amma) und den Schiiten (chassa)1 berichtet hatten, während der Prophet (s.) am Leben war. Darin leitete er (der Prophet, s.) ihn (Imam 'Ali, a.) und billigte ihn (d.h. seine Urteile), und er attestierte die Richtigkeit der Entscheidungen, die er abgab. Er machte (die Leute) auf seine Güte aufmerksam und pries ihn dafür. Dadurch hob er ihn durch (seine) Vorzüge von allen (anderen Menschen) ab. Dadurch wies er auf sein Recht auf die Befehlsgewalt nach ihm hin und die Notwendigkeit für ihn, vor allen anderen das Imamat zu übernehmen, wie es auch die Offenbarung beinhaltet, was darauf hinweist in seiner Bedeutung und was aus der Interpretation ihres Inhalts verstanden werden kann, wo Allah, Der Erhabene, sagt: ..Ist nun der, der zur Wahrheit leitet, nicht würdiger, dass man ihm folge, als der, der den Weg nicht zu finden vermag, er werde denn selbst geleitet? Was fehlt euch also? Wie urteilt ihr nur?"2 Sprich: „Sind solche, die wissen, denen gleich, die nicht wissen?" Allein die mit Verstand Begabten lassen sich warnen.

Es gibt noch eine Aussage von Ihm, Dem Allmächtigen und Hohen, in der Geschichte von Adam, als die Engel sagten: „ Willst du denn darauf solche Wesen haben, die darauf Unfrieden stiften und Blut vergießen? Und wir loben und preisen Dich und rühmen Deine Heiligkeit." Er sagte: „Ich weiß, was ihr nicht wisst."

'amma: wörtlich „allgemein" wird für die Glaubensrichtung der Sunniten gebraucht; chassa: bedeutet wörtlich „besonders", bezeichnet die Glaubensrichtung der Schiiten, Anm. d. Übers.

Heiliger Qur'an: 10: 35 3 Heiliger Qur'an: 39: 9

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Und Er lehrte Adam alle Namen, dann stellte Er (die Benannten) vor die Engel hin und sprach: „Nennt mir ihre Namen, wenn ihr wahrhaftig seid." Sie sprachen: „Heilig bist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, was Du uns gelehrt hast; wahrlich, Du allein bist der Allwissende, der Allweise." Er sprach: „ O Adam, nenne ihnen ihre Namen "; und als er ihnen ihre Namen genannt hatte, sprach Er: „Habe Ich euch nicht gesagt: Ich weiß die Geheimnisse der Himmel und der Erde, und Ich weiß, was ihr offenbart und was ihr verhehlt." 1

Allah, Der Erhabene, informierte die Engel, dass Adam des Kalifats würdiger war als sie, weil Er ihm die Namen mitgeteilt hatte, und weil er der Hervorragendste im Wissen war, das ihm mitgeteilt wurde.

Er, erhaben sei Sein Name, sagte in der Geschichte von Talut: Und ihr Prophet sprach zu ihnen: „Allah hat den Talut zum König über euch gesetzt." Sie sprachen: „ Wie kann er Herrschaft über uns halten, obwohl wir der Herrschaft würdiger sind als er und ihm nicht Fülle des Reichtums beschieden ist?" Er sprach: „ Wahrlich, Allah hat ihn erwählt über euch und hat ihn gemehrt an Wissen und an Fleische." Allah verleiht Sein Reich, wem Er will, und Allah ist huldreich, allwissend.2

So lenkte Allah (die Aufmerksamkeit) auf sein Recht auf seinen Vortritt vor ihnen aufgrund dessen, wie Er ihn an Wissen und Körper gemehrt, und ihn vor allen anderen auserwählt hatte. Diese Verse sind in Übereinstimmung mit den rationalen Beweisen, dass derjenige, der wissender ist, auch des Imamats würdiger ist als der, der ihm nicht an Wissen gleicht. Dadurch weisen sie auch auf die Notwendigkeit des Vorrechtes des Fürsten der Gläubigen (a.) vor allen Muslimen auf die Nachfolge des Gesandten Allahs (s.) hin, wie auch auf das Imamat über die Ummah aufgrund seiner Überlegenheit über sie an Wissen und Weisheit, sowie wegen ihrer (der anderen Muslime) Unzulänglichkeit gegenüber seinem Rang darin.

1  Heiliger Qur'an: 2: 30-33

2 Heiliger Qur'an: 2: 247

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Seine Urteile im Jemen

Zu den Überlieferungen, die über seine Urteile im Umlauf waren, als der Prophet (s.) noch am Leben war, gehört diese: Als der Gesandte Allahs (s.) ihn mit dem Richteramt im Jemen betrauen wollte und ihn zu ihnen (den Jemeniten) schickte, damit er sie die Gesetzte lehrte, sie mit dem Erlaubten und dem Verbotenen bekannt machte und zwischen ihnen nach dem Qur'an richtete, da sagte der Fürst der Gläubigen (a.) zu ihm: „ Willst du mich, o Gesandter Allahs, mit dem Richteramt betrauen, da ich doch noch ein junger Mann bin ohne Wissen über all (die Angelegenheiten) des Richtens?" „Komm her zu mir", sagte er (der Prophet, s.) zu ihm. Er ging zu ihm hin, und er tippte auf seine Brust und sagte: „ O Allah, leite sein Herz und festige seine Zunge." „Nach diesem Ereignis", sagte der Fürst der Gläubigen, „zweifelte ich nie wieder an (meiner Fähigkeit für) das Richteramt. "1

Als er das (Regierungs-) haus (dar) im Jemen bezogen hatte und sich um das Richten und Entscheiden zwischen den Muslimen kümmerte, womit ihn der Gesandte Allahs (s.) beauftragt hatte, wurden zwei Männer zu ihm gebracht. Bei ihnen war eine Sklavin, über die beide zu gleichen Teilen ein Recht hatten. Sie wussten nicht, dass es ihnen verboten war, mit ihr Verkehr zu haben, und sie hatten beide Verkehr mit ihr gehabt während des selben Menstruationszyklus. (Sie hatten das getan) im Glauben, dass dies erlaubt war, aufgrund ihres kürzlichen Übertritts zum Islam, und weil sie wenig Wissen darüber hatten, was die Scharia an Gesetzen umfasste. Die Sklavin war schwanger geworden und hatte einen Sohn geboren. Sie stritten darüber (wer der Vater war). Er (Imam Ali, a.) warf Lose mit ihrem Namen für den Jungen, und das Los fiel auf einen von ihnen, und er sprach diesem den Jungen zu, aber verpflichtete ihn, die Hälfte des Wertes für ihn zu zahlen, da er Sklave seines Teilhabers war. Er sagte: „ Wenn ich wüsste, dass ihr das getan habt, nachdem der Beweis des Verbotes daßr zu euch gekommen war, dann würde ich dafür Sorge tragen, dass ihr beide bestraft werdet." Dieses Ereignis kam dem Gesandten Allahs (s.) zu Ohren, und er billigte und bestätigte das Urteil darüber innerhalb des Islam und sagte: „Preis sei Allah, Der unter uns, der Ahl-al-Bait, jemanden gebracht hat, der nach der Verfahrensweise und Praxis Dawuds (a.) richtet." Damit meinte er die Rechts sprechung durch Inspiration (ilham), die der Bedeutung von Offenbarung (wahy) gleichkam, wie eines herabgesandten Textes dafür, wenn es eine Erklärung für (solch ein Ereignis) gegeben hätte.3

Mit leichter Abweichung wurde es überliefert in „Tabaqat al-Kubra": 2: 337, „Musnad Ahmad 2: 1: 136, „Sunan Ibn Madscha": 2: 774; „Ansab al-Aschraf“: 2: 101; „Musnad Abi Ya'la": 1: 268 und 323; „Tarich Bagdad": 12: 443; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 244

Die Gerechtigkeit Davids gilt als besonders vorbildhaft unter den Propheten, da er einer der wenigen Propheten war, der auch viel zu richten hatte, Anm. d. Übers.

Ähnliches wurde in „al-Kafi" überliefert: 5: 491,; und in „al-Fakih'“: 3: 54; „Tahdhib al-Ahkam": 6: 238: „Misbah al-Anwar": 182; „Manaqib Al-i -Abi Talib": 2: 353.

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Zu den Dingen, die vor ihn gebracht wurden, während er im Jemen war, gehört der Bericht (von der Begebenheit,) als eine Fallgrube für einen Löwen gegraben wurde und er hinein fiel. Die Leute sammelten sich darum, um ihn anzuschauen. Ein Mann stand am Rand der Grube. Sein Fuß rutschte aus, und er klammerte sich an einen anderen Mann, und der hängte sich an einen dritten, und der Dritte an einen Vierten. Sie fielen alle in die Grube, der Löwe zerriss sie, und sie wurden alle getötet. Er (Imam 'Ali, a.) fällte das Urteil, dass der Erste Opfer des Löwen gewesen sei, und dass er (bzw. seine Familie) für die Zahlung eines Drittels der Entschädigungszahlung für den zweiten (der dem Löwen zum Opfer gefallen war) verpflichtet war, und dass (der Familie) des Zweiten (Opfers) zwei Drittel der Entschädigungszahlung für den Dritten sowie dem Dritten (bzw. dessen Familie) die gesamte Entschädigungszahlung für den Vierten oblag.1 Der Bericht erreichte den Gesandten Allahs (s.). Er sagte: „Abu al-Hassan hat mit dem Urteil Allahs entschieden, Dem Mächtigen und Erhabenen auf Seinem Thron."

Dann wurde der Fall vor ihn gebracht, dass ein Mädchen in einem arglosen Spiel ein anderes Mädchen auf den Schultern trug. Da kam ein anderes Mädchen daher und kniff das Mädchen, das (das andere) trug. Sie machte einen Sprung, weil sie gekniffen wurde, das Mädchen, dass auf (ihren Schultern) saß, fiel hin, brach sich das Genick und starb. Er (Imam 'Ali, a.) entschied, dass das Mädchen, das (die andere) gekniffen hatte, ein Drittel der Entschädigungszahlung zu zahlen hätte und das Mädchen, das gesprungen war, ein (weiteres) Drittel zahlen musste, und das verbleibende Drittel entfiel, da das Reiten des Mädchens, das sich das Genick brach (auf den Schultern des anderen) als Spiel geschah. Der Bericht darüber erreichte den Gesandten Allahs (s.), und dieser bestätigte und bekräftigte dessen Richtigkeit.3

Er (a.) gab (auch) sein Urteil (in dem Fall), als eine Mauer auf einige Leute gefallen war und sie getötet hatte. In ihrer Gruppe befanden sich eine Sklavin und eine freie Frau. Die freie Frau hatte einen kleinen Sohn von einem freien Mann, und die Sklavin hatte einen kleinen Sohn von einem Sklaven, und das freie Kind konnte nicht von dem Sklavenkind unterschieden werden.4 Er warf Lose zwischen ihnen, und er sprach dem die Freiheit zu, auf den das Los des Freien fiel, und er sprach

Dadurch wurde der Schaden unter den Opfern gleichmäßig aufgeteilt. Der Erste zahlt ein Drittel, der zweite erhält ein Drittel und zahlt zwei Drittel (also auch nur ein Drittel), der Dritte erhält zwei Drittel und zahlt drei Drittel (also auch nur ein Drittel), so dass letztendlich der Erste, Zweite und Dritte (die jeweils Schuld am Ableben des nächsten waren) gemeinsam die Entschädigungszahlung an den Vierten unter sich aufteilten, da der unschuldig war, Anm. d. Übers.

2 „Al-Kafi": 7: 286 / 3; „al-Fakih": 4: 86/278; „Tahdhib al-Ahkam": 10: 239/901; „al-Muqanna'a": 750; „Misbah al-Anwar": 182; „Manaqib Al-i-Abi Talib": 2: 354 und 378;, mit leichter Abweichung.

„Al-Muqanna'a": 750 ; „Manaqib Al-i Abi Talib": 2: 354, und mit leichter Abweichung in der Aufteilung der Entschädigungszahlung zur Hälfte und zu einem Drittel in „al-Fakih": 125; „Tahdhib al-Ahkam": 10: 241; und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 104: 393.

4

Offensichtlich handelte es sich um B abys und die Problematik betraf das Erbrecht, Anm. d. Übers.

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dem die Sklaverei zu, auf den das Los des Sklaven fiel. Dann befreite er ihn (den Sklaven) und machte ihn zum Schutzbefohlenen (des Freien), und so urteilte er hinsichtlich ihres Erbes mit dem Urteil eines Freien und dessen Schutzbefohlenen. Der Gesandte Allahs (s.) bestätigte dieses Urteil, er erklärte dessen Richtigkeit, indem er es bekräftigte, wie wir es vorher schon erwähnt und beschrieben haben.

Ein Streitfall außerhalb Jemens während des Lebens des Propheten (s.)

Es gibt Berichte, dass zwei Männer einen Streit vor den Propheten (s.) brachten, in dem es um eine Kuh ging, die einen Esel getötet hatte. „ O Gesandter Allahs", sagte der eine von ihnen, „die Kuh dieses Mannes hat meinen Esel getötet", und der Gesandte Allahs (s.) sagte: „Geht zu Abu Bakr und befragt ihn darüber", und sie gingen zu Abu Bakr und erzählten ihm ihre Geschichte. „Warum habt ihr den Gesandten Allahs (s.) beiseite gelassen und seid zu mir gekommen?", fragte er. „Er hat es uns befohlen"; sagten die beiden, und er (Abu Bakr) sagte: „Ein Tier hat ein Tier getötet, und daher obliegt seinem Besitzer (des Tieres, das getötet hat) nichts (darüber)." Sie kehrten zu dem Propheten (s.) zurück und berichteten ihm darüber, und er sagte: „Geht zu 'Umar ibn al-Chattab, erzählt ihm eure Geschichte und befragt ihn darüber", und sie gingen zu ihm und erzählten ihm ihre Geschichte, und er sagte: „Warum habt ihr den Gesandten Allahs (s.) gelassen und seid zu mir gekommen?" „Er befahl es uns", sagten sie. „Wie kommt es, dass er euch nicht befohlen hat, zu Abu Bakr zu gehen? ", fragte er ("Umar). „Er hat es uns gesagt, und wir sind (auch) zu ihm gegangen ", erwiderten sie. „ Was hat er euch bezüglich dieser Angelegenheit gesagt?", fragte er. Sie sagten: „(Er entschied) so und so", und er ('Umar) sagte: „Meine Ansicht geht mit der Abu Bakrs konform", und sie kehrten zum Propheten (s.) zurück und berichteten ihm darüber. Er sagte: „ Geht zu 'Ali ibn Abi Talib, damit er zwischen euch richte." Sie gingen zu ihm und erzählten ihm ihre Geschichte. „ Wenn die Kuh in den Stall des Esels eingedrungen ist", erklärte er, „dann muss der Besitzer der Kuh den Preis (des Esels) bezahlen. Aber wenn der Esel in den Stall der Kuh eingedrungen ist, und (die Kuh) ihn tötete, dann obliegt ihrem Besitzer nichts." Sie kehrten zum Gesandten Allahs (s.) zurück und teilten ihm seine (Imam 'Alis (a.) Richtspruch zwischen ihnen mit, und er sagte: „ 'Ali ibn Abi Talib hat mit dem Urteil Allahs, Des Erhabenen, gerichtet. " Dann sagte er: „Preis sei Allah, Der unter uns, den Ahl-al-Bait, jemanden geschaffen hat, der mit der Urteilskraft Dawuds (a.) richten kann."

Einige der Sunniten ('amma) haben überliefert, dass dieses Urteil zwischen den beiden Männern vom Fürsten der Gläubigen (a.) in Jemen gesprochen wurde, und manche von ihnen überlieferten gemäß dem, was wir bereits vorangestellt haben, und Beispiele dafür gibt es viele, die wir hier nur gekürzt wiedergeben.

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Urteile des Fürsten der Gläubigen während des Regierungszeit Abu Bakrs

Dies ist eine kurze Zusammenfassung seiner (Imam Alis, a.) Rechtsurteile während der Regierungszeit von Abu Bakr ibn Quhafa, und darunter sind Berichte, die sowohl von den sunnitischen ('amma) als auch von den Schiiten (chassa) überliefert wurden: Ein Mann, der Wein getrunken hatte, wurde vor Abu Bakr gebracht. Dieser wollte die dafür vorgeschriebenen Strafe (hadd) anwenden. Er (der Angeklagte) sagte: „Ich trank das, ohne dass ich wusste, dass es verboten war, denn ich bin unter Leuten aufgewachsen, die es als erlaubt betrachteten. Ich wusste bis jetzt nicht, dass es verboten war." Da wusste Abu Bakr nicht, wie er über diese Sache urteilen sollte, und er kannte die Art und Weise nicht, darüber zu urteilen. Einige der Anwesenden rieten ihm, den Fürsten der Gläubigen (a.) um Rat zu fragen, was das Urteil dazu wäre. Er schickte jemanden zu ihm, um ihn danach zu fragen. Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: „Zwei Vertrauenswürdige von den Muslimen sollen die Versammlungen der Ansar und der Muhadschirun nacheinander besuchen, um sie zu fragen, ob irgendjemand von ihnen (dem Mann) den Vers des Verbots (des Weintrinkens), oder ob er dieses (Verbot) ihm von dem Gesandten Allahs (s.) berichtet hat. Und wenn zwei Männer von ihnen das bezeugen, dann soll er die vorgeschriebene Strafe (Hadd) anwenden, und wenn niemand das bezeugen kann, dann soll er ihn zur Reue mahnen und ihn seines Weges ziehen lassen." Abu Bakr verfuhr so, und niemand von den Muhadschirun und den Ansar konnte bezeugen, dass er ihm den Vers des (Wein-)Verbots verlesen oder ihm von dem Gesandten Allahs (darüber) berichtet hatte. So mahnte ihn Abu Bakr zur Reue und ließ ihn gehen. Er unterwarf sich 'Ali (a.) in dem Urteil.

Es wurde berichtet, dass Abu Bakr nach der Aussage Allahs gefragt wurde: „Faki-hatan wa abban1", und er kannte nicht die Bedeutung des Wortes „Al-Abb" im Qur'an, und er sagte: „Jeder Himmel, der mich überdacht und jedes Land, das mich trägt.... was soll ich machen, wenn ich etwas über das Buch Allahs sage, was ich nicht weiß. Was „Al-Fakiha " (Frucht) betrifft, so kennen wir seine Bedeutung, aber was „Al-Abb" bedeutet, so weiß es Allah besser." Der Fürst der Gläubigen (s.) wurde über seine Aussage darüber informiert, und er sagte: „Subhanallah (Allah sei Gelobt), wusste er nicht, dass „Al-Abb" frisches Gras (kala') und Weide (mar'a) (bedeutet), und dass Seine Worte „wa fakihatan wa abban" eine Aufzählung von Allahs Gnaden sind, die Er Seinen Geschöpfen zur Speise gegeben und für sie und ihr Vieh geschaffen hat, (das sind einige) der Dinge, mit denen ihre Seelen am Leben gehalten und ihre Körper aufrecht erhalten werden." 2

1 Heiliger Qur'an: 80: 31

Den vorderen Teil davon überlieferte Ibn Schahrahschub in seinen „Manaqib": 2: 32, und Al-Suyuti in „Al-Darr al-Manthur": 6: 317 über die Vorzüge von Abu 'Ubaid und 'Abd ibn Dschamil; und al-

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Abu Bakr wurde nach (der Bedeutung des Wortes) „Al-Kalala" gefragt, und er antwortete: „Ich werde meine Meinung darüber abgeben. Wenn ich Recht habe, dann ist es für Allah, und wenn ich falsch liege, dann ist es von mir und von Schai-tan." Dies kam dem Fürsten der Gläubigen (a.) zu Ohren, und er sagte: „ Was nützt ihm die Meinung an dieser Stelle! Wusste er denn nicht, dass „Al-Kalala " Brüder und Schwestern vom (selben) Vater und Mutter sind, sowie vom Vater allein, und auch von der Mutter gleichermaßen. Allah, Der Allmächtige, sagte: „ Sie fragen sich um Belehrung. Sprich: „Allah belehrt euch über Kalala: Wenn ein Mann stirbt und kein Kind hinterlässt, aber eine Schwester hat, dann soll sie die Hälfte von seiner Erbschaft haben,; und er soll sie beerben, wenn sie kein Kind hat." 1

Und Er sagte, Erhaben und Groß ist Er: „...und wenn es sich um eine Person handelt - männlich oder weiblich - deren Erbschaft geteilt werden soll, und sie hat weder Eltern noch Kinder, hat aber einen Bruder oder eine Schwester, dann haben diese je ein Sechstel. Sind aber mehr (Geschwister) vorhanden, dann sollen sie sich ein Drittel teilen zu (gleichen) Teilen..." 2

Es wurde überliefert, dass ein jüdischer Rabbiner zu Abu Bakr kam und sagte: „Bist du der Kalif dieser Ummah?", und er antwortete: „Ja", und er (der Rabbiner) sagte: „Wirfinden in der Thora, dass die Nachfolger der Propheten die Wissendsten ihrer Gemeinschaften sind, so berichte mir über Allah, Den Erhabenen, wo Er ist, im Himmel oder auf der Erde?" „Er ist im Himmel auf dem Thron", antwortete Abu Bakr, und der Jude sagte: „Daraus verstehe ich, dass die Erde ohne Ihn ist, und ich schließe aus (deiner) Aussage, dass Er an einem (einzigen) Platz ist, ohne an einen anderen (sein zu können)." „Das sind die Worte der A-theisten (zanadiqa)" sagte Abu Bakr, „geh fort von mir, oder ich werde dich töten. " Der Rabbiner wandte sich ab in Verwunderung und Spott über den Islam. Der Fürst der Gläubigen (a.) traf auf ihn. „Du Jude, ich weiß, was du ihn gefragt hast und dir nicht beantwortet wurde", sagte er, „und wir sagen: Allah, Der Erhabene, ist (Selbst) das Wo, es gibt kein „ Wo " für ihn. Er ist darüber erhaben, dass irgendein Ort Ihn enthält. Er ist an jedem Ort, ohne Kontakt mit irgendetwas oder mit etwas benachbart zu sein. Er umfasst Wissen über das, was dort existiert, und nichts davon befindet sich außerhalb Seiner Anordnung. Ich sage dir das, was in einem eurer Bücher steht, welches das bestätigt, was ich dir gesagt habe. Wenn du es verstanden hast, glaubst du daran?" „Ja", erwiderte der Jude. „Habt ihr nicht in euren Büchern gefunden", sagte er (Imam Ali, a.), „das Musa ibn Imran (a.) eines Tages dasaß, als ein Engel zu ihm von Osten kam, und Musa (a.) ihn fragte: , Woher bist du gekommen', und der Engel antwortete: , Von Allah, Dem Erhabenen'. Dann kam, ein anderer Engel von Westen 711 ihm,, und er (Musa. a.)

Bahrani überlieferte es im Tafsir „al-Burhan": 4: 429 / 1; und Al-Huwaizi im Tafsir „Nur al-Thaqalain": 5: 511 / 14; und ' Allamah al-Madschlisi überlieferte es n „al-Bihar": 79: 159 / 13

Heiliger Qur'an: 4: 176

Heiliger Qur'an: 4: 12

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nen'. Dann kam ein anderer Engel von Westen zu ihm, und er (Musa, a.) fragte (auch) ihn: , Woher bist du gekommen?', und er sagte: , Von Allah', und ein weiterer Engel kam zu ihm, und er sagte: , Ich bin vom Siebten Himmel von Allah zu dir gekommen', und ein anderer Engel kam zu ihm und sagte: 'Ich bin zu dir von der Siebten tiefsten Erde gekommen von Allah, Erhaben ist Sein Name', da sagte Musa (a.): , Preis sei Allah, kein Ort ist frei von ihm, und Er ist nicht näher zu einem Ort als zu einem anderen.'" Der Jude antwortete: „Ich bezeuge, dass es die Wahrheit ist, dass es keinen Gott außer Ihm gibt, und dass du berechtigter bist, den Platz deines Propheten einzunehmen als der, der ihn innehat." Es gibt viele Berichte ähnlich diesem.

Berichte über die Urteile des Fürsten der Gläubigen während der Regierungszeit von Umar ibn al-Chattab

Unter den (Berichten), die von den Sunniten ('amma) und den Schi'iten (chassa) niedergeschrieben worden waren, ist die Geschichte von Qudama ibn Mazh'un. Er hatte Wein getrunken, und 'Umar wollte die vorgeschriebene Strafe (hadd) über ihn verhängen. Qudama sagte zu ihm: „Es ist nicht nötig, dass du mir die vorgeschriebenen Strafe gibst, denn Allah sagt: Denen, die glauben und gute Werke tun, soll es nicht als Sünde angerechnet werden, was sie essen, wenn sie nur Gott ßrchten und glauben und gute Werke tun, (und) abermals fürchten und glauben, dann nochmals ßrchten und Gutes tun."1 So sah 'Umar von der Strafe ab. Dies kam dem Fürsten der Gläubigen (a.) zu Ohren, und er ging zu 'Umar und sagte zu ihm: „ Warum hast du die Strafe gegen Qudama wegen seines Weinkonsums nicht vollstreckt?", und 'Umar verlas dem Fürsten der Gläubigen (diesen Vers). Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu ihm: „Dieser Vers bezieht sich nicht auf Qudama, noch kann irgendjemand ihn (als Ausrede) nutzen für das Begehen von etwas, das Allah, Der Erhabene, verboten hat. Diejenigen, die glauben und gute Werke tun können nicht das erlauben, was verboten ist. Lass Qudama holen und lasse ihn dafür Reue nehmen, was er gesagt hat, und wenn er (das) bereut hat, dann vollstrecke die (Hadd-) Strafe an ihm. Und wenn er nicht bereut, dann töte ihn, denn er ist aus der Religionsgemeinschaft ausgetreten." Da wurde 'Umar sich (der wahren Situation) bewusst. Qudama verstand (auch) die Situation, und er zeigte Reue und dass er (von seiner falschen Behauptung) Abstand genommen hatte. 'Umar wandte die Todesstrafe von ihm ab, aber er wusste nicht, wie er an ihm die (Hadd-) Strafe vollstrecken sollte. Er fragte den Fürsten der Gläubigen: „Zeige mir, wie ich ihn bestrafen soll", und er (Imam 'Ali, a.) antwortete: „ Gib ihm die vorgeschriebene Strafe von achtzig (Peitschenhieben), denn wenn der Weintrinker ihn trinkt, dann wird er betrunken. Wenn er betrunken wird, dann redet er wirres Zeug, und wenn

1 Heiliger Qur'an: 5: 93

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er wirres Zeug redet, dann verbreitet er Lügen1", und TJmar verabreichte ihm achtzig Peitschenhiebe und urteilte in dieser Sache nach seinem (Imam 'Alis, a.) Rat. 2

Folgendes wurde überliefert, dass während der (Regierungs-) Zeit TJmars ein Mann eine geisteskranke Frau verführte, und Beweise dafür wurden gegen sie vorgelegt. TJmar ordnete für sie die Auspeitschung nach dem festgelegten Strafmaß (hadd) an. Sie wurde an dem Fürsten der Gläubigen vorbeigeführt, (auf dem Weg) zur Auspeitschung, und er fragte: „ Warum wird die geisteskranke Frau von der Familie so und so herbeigezerrt? " „Ein Mann hat sie verführt und ist geflohen", war die Antwort, „und Beweise wurden gegen sie erbracht, und TJmar ordnete an, dass sie ausgepeitscht werden soll." „Bringt sie zurück zu ihm", sagte er, „und fragt ihn, ob er nicht weiß, dass dies eine geisteskranke Frau ist, und dass der Gesandte Allahs (s.) gesagt hat: 'Die Strafe soll von einem Geisteskranken abgewendet werden, bis er wieder gesund wird!' Ihr Verstand und ihre Seele wurden (von der Krankheit) überwältigt." Sie wurde zu TJmar zurückgebracht, und man berichtete ihm, was der Fürst der Gläubigen (a.) gesagt hatte, und er (TJmar) sagte: „Allah hat (mich) davon befreit, ihre Auspeitschung hätte mich fast vernichtet. " Die Strafe wurde von ihr abgewandt.

Es wurde überliefert, dass eine schwangere Frau, die Unzucht begangen hatte, vor TJmar gebracht wurde, und er verurteilte sie zu Steinigung. Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu ihm: „ Gib acht, dass du (ein Recht) hast, gegen sie etwas zu unternehmen, das heißt, etwas gegen das, was sich in ihrem Bauch befindet! Denn Allah, Der Erhabene, sagt: „ Und keine Lasttragende trägt die Last einer anderen^." „Ich habe noch kein Problem erlebt, dass Abu al-Hassan nicht meistern konnte", sagte TJmar. Dann fragte er: „ Und was soll ich mit ihr machen?", und er sagte: „Lasst sie, bis sie niedergekommen ist, und wenn sie geboren hat und du jemanden gefunden hast, der sich des Kindes annimmt, dann vollstreckt die vorgeschriebene Strafe an ihr." So wurde TJmar (von seinen Pflichten) entbunden, und in diesem Urteil verließ er sich auf den Fürsten der Gläubigen (a.).

Es wurde überliefert, dass TJmar eine Frau zu sich rufen ließ, die sich mit Männern bei ihr (zu Hause) unterhalten hatte, und als seine Abgesandten zu ihr kamen, erschrak sie, war verängstigt und ging mit ihnen hinaus. Sie erlitt eine Fehlgeburt, und (das Kind) fiel auf die Erde, schrie und starb dann. Dies kam TJmar zu Ohren, und er versammelte die Gefährten des Gesandten Allahs (s.) und fragte sie nach

Wie in diesem Fall geschehen, Anm. d. Übers.

2 Ähnliches wurde in „Al-Kafi": 7: 215 / 10, und „al-Tahdhib": 10: 93, „Tafsir al-'Ayaschi": 1: 341 / 189, „llal al-SharaT": 539 / 7, „Sunan al-Daraqutni" 3: 166, „Dar al-Mansur" 3: 161, beide erwähnten aber nicht den Namen von Qudama ibn Mazh'un, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 249 / 43, und 79: 159 / 14

Heiliger Qur'an: 6: 164

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dem Urteil darüber, und sie sagten alle: „ Wir denken, dass du richtig gehandelt hast, und du wolltest nur das Beste, und dich trifft nichts1 diesbezüglich." Der Fürst der Gläubigen (a.) saß dort und sagte nichts darüber. „ Was denkst du darüber, Abu al-Hassan?", fragte 'Umar ihn. „Du hast doch gehört, was sie gesagt haben", erwiderte er. „Und was sagst du?" - „Die Leute haben doch gesagt, was du gehört hast." „Ich beschwöre dich, dass du deine Ansicht darlegst." „ Wenn die Leute dir nahegekommen sind, haben sie dich getäuscht", sagte er (Imam 'Ali, a.), „ und wenn sie dieser Ansicht sind, dann haben sie (die Tatsache) nicht beachtet, dass die Entschädigungszahlung (diyya) von dir verlangt werden wird, denn der Tod des Kindes rührte von einem Fehler, der mit dir zusammenhängt." „Bei Allah, du hast mir von allen (etwas anderes) geraten", sagte er ('Umar), „Bei Allah, ich werde nicht zögern, bis die Entschädigungszahlung von (meinem Stamm) den Banu 'Adiyy bezahlt wird", und das brachte der Fürst der Gläubigen (a.) zustande.

Es wurde überliefert, dass während der (Regierungs-)Zeit von 'Umar zwei Frauen um ein Kind stritten. Jede von ihnen behauptete, dass es ihr Kind sei, ohne irgendeinen Beweis, aber niemand focht ihre Behauptungen an. Das Urteil darüber war ' Umar nicht klar, und er wandte sich deswegen an den Fürsten der Gläubigen (a.). Er ließ die beiden Frauen rufen, warnte sie eindringlich, aber sie verblieben in Streit und Unstimmigkeit. Da sagte er (a.) angesichts ihres Bestehens auf dem Streit zu ihnen: „Bringt mir eine Säge", und die Frauen fragten: „Was willst du tun?", und er sagte: „Ich werde es (das Kind) in zwei Hälften schneiden, und jede von euch bekommt eine Hälfte". Die eine blieb ruhig, aber die andere sagte: „Oh Allah, Allah, Abu al-Hassan, wenn es keinen Ausweg daraus gibt, dann soll sie es haben", und er sagte: „Allahu Akbar, das ist dein Kind, nicht ihres. Wenn es ihr Kind gewesen wäre, dann hätte sie Mitleid mit ihm gehabt und wäre um es besorgt gewesen." Die andere Frau gab zu, dass ihre Freundin im Recht und das Kind nicht ihres war. So war 'Umar (von seinen Pflichten) befreit, und er betete für den Fürsten der Gläubigen (a.) dafür, dass er ihn durch dieses Urteil gerettet hatte.2

Es wurde von Yunus und Al-Hassan überliefert: Eine Frau (die Unzucht begangen hatte) wurde zu 'Umar gebracht, und sie hatte sechs Monate zuvor ein Kind geboren. Er ('Umar) beabsichtigte nun ihre Steinigung, und der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu ihm: „Wenn du gegen das Buch Allah streitest, dann werde ich mit dir streiten. Allah, Der Erhabene, hat gesagt: „ Und ihn zu tragen und ihn zu entwöhnen erfordert dreißig Monate. "3 Und Er sagt: „ Und die Mütter sollen ihre Kinder zwei volle Jahre stillen, so jemand will, das Stillen zu vervollkommnen. "4 Wenn die Frau die zwei Jahre mit Stillen vollendet hat, dann beträgt die (Dauer) der

d.h. kein Vorwurf, Anm. d. Übers.

„Manaqib Aali-Abi Talib: 2: 367; Ähnliches in „Fadha'il Schadhan": 64, und Allamah al-Madschlisi überlieferte in „al-Bihar": 40: 252 / 26

Heiliger Qur'an: 46: 15 4 Heiliger Qur'an: 2: 233

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Schwangerschaft und das Stillen (des Kindes) dreißig Monate1, und die Dauer ihres bisherigen Stillens beträgt sechs Monate." Da ließ 'Umar die Frau ihres Weges ziehen und bekräftigte die Entscheidung darüber. Die Gefährten und die Anhänger (der Gefährten) (tabi'un) handelten dementsprechend sowie diejenigen, die es annahmen, bis zum heutigen Tag.2

Es wurde überliefert, dass Zeugen gegen eine Frau aussagten, dass sie sie an einen der Wasserstellen der Beduinen vorgefunden hatten, wie sie Verkehr mit einem Mann hatte, der nicht ihr Gatte war. 'Umar befahl ihre Steinigung, da sie einen Ehemann hatte. Sie erklärte: „ Oh Allah, Du weißt, dass ich unschuldig bin ", und da wurde TJmar wütend und sagte: „Erklärst du die Zeugen auch ßr unglaubhaft?", und der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: „Bringt sie zurück und fragt sie, vielleicht hat sie eine Entschuldigung", und sie wurde zurückgebracht und nach ihrem Fall befragt, und sie sagte: „Meine Familie hatte einige Kamele. Ich ging mit den Kamelen meiner Familie hinaus und nahm Wasser mit, denn meine Kamele hatten keine Milch. Ein Nachbar von uns ging mit mir und seine Kamele hatten Milch. Mein Wasser war zu Ende, und ich bat ihn um Wasser. Er weigerte sich, mir Wasser zu geben, wenn ich mich ihm nicht hingäbe. Ich weigerte mich. Als mein Leben fast zu Ende war (vor Durst), gab ich mich ihm hin, obwohl ich es verabscheute." „Allahu akbar", sagte der Fürst der Gläubigen, und zitierte den Vers: „Wer aber durch Not getrieben wird - nicht ungehorsam und das Maß überschreitend - für ihn soll es keine Sünde sein." 3, und als 'Umar das hörte, entließ er sie.4

Unter den Berichten über ihn (Imam 'Ali, a.) hinsichtlich seiner Urteilsfähigkeit und richtigen Ansicht, seiner Rechtleitung der Menschen zu ihrem Wohlergehen, seiner Korrektur von Dingen, die sie (die Menschen) beinahe in Verderbnis geführt hätten, wenn er sie nicht auf die (richtige) Sicht der Dinge hingewiesen hätte, ist folgender (Bericht): Schababa ibn Suwar überlieferte von Abu Bakr al-Hudhali, welcher berichtete: „Ich hörte einige Männer von unseren Gelehrten sagen: 'Die

Die Differenz zwischen den dreißig Monate der Gesamtversorgung und der vierundzwanzigmonatigen Stillzeit rührt aus der Ansicht, dass die Seele des Embryos erst im dritten Schwangerschaftsmonat eingehaucht wird und somit die Schwangerschaft eines Wesens mit Seele (nur) sechs Monate dauert, Anm. d. Übers.

Ähnliches ist überliefert in „Dar al-Manthur": 1: 288 und 6: 40: und „Sunan Said ibn Mansur": 2: 66; „Al-Sunan al-Kubra": 7: 442; „Manaqib Aali-Abi Talib": 2: 365; und Al-Huwaizi überlieferte es in „Tafsir Nur al-Thaqalain": 5: 14 / 19; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es en „al-Bihar": 40: 252 121. 3 Heiliger Qur'an: 2: 173

„Manaqib Al-i Abi Talib": 2: 369; und Ähnliches wurde überliefert in „Tafsir al-'Ayaschi": 1: 74. Und in „al-Fakih": 4: 25:; „al-Tahdhib": 1: 49 / 186; „Kanz al-Ummal": 5: 456; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 253 / 27, und 79, 50 / 36.

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Nicht-Araber (a'ajim1) aus Hamadhan, Rayy, Isfahan, Qumus und Nahawand2 korrespondierten miteinander. Sie schickten sich Botschaften, die aussagten:

„Der König der Araber, der ihnen ihre Religion und ihr Buch hervorbracht hat, ist gestorben", und sie meinten den Propheten (s.), „und ihr König, der nach ihm kam, hatte nur wenig Macht, und er starb", und sie bezogen sich auf Abu Bakr -„Ein weiterer kam nach ihm, der ein so langes Leben hatte, dass er bis in euer Land vordrang und seine Soldaten aussandte, um euch anzugreifen", und sie meinten 'Umar ibn al-Chattab - „Und er wird nicht von euch ablassen, bis ihr seine Soldaten, die in eurem Land sind, vertrieben habt. Zieht gegen ihn aus und greift ihn in seinem Land an. Daher bildet eine Allianz (das zu tun) und verpflichtet euch, das (auszuführen)."

Als der Bericht die Muslime in Kufa erreichte, schickten sie in zu TJmar ibn al-Chattab. Als der Bericht zu ihm gedrungen war, erschrak er sehr davor. Dann ging er zur Moschee des Gesandten Allahs (s.), stieg auf die Kanzel, lobte und pries Allah uns sagte: „Ihr Scharen der Muhadschirun und der Ansar, der Schaitan hat Scharen gegen euch versammelt, und er schickte sich an, damit das Licht Allahs auszulöschen. Wahrhaftig, die Leute von Hamdan, von Isfahan, von Rayy, von Qumus und Nahawand haben einen Zusammenschluss und eine Koalition gegen euch gebildet, ungeachtet der Verschiedenheit ihrer Sprachen, Hautfarben und Religionen, um eure muslimischen Brüder aus ihrem Land zu vertreiben und gegen euch auszuziehen und euch in eurem Land anzugreifen. So gebt mir einen Rat, aber fasst euch kurz und macht nicht lange Worte, denn das ist ein Tag für (so einen Rat), nach dem es einen Tag geben wird (für längere Reden)."

Sie sprachen miteinander, und Talha ibn 'Ubaidullah erhab sich, er war einer der Redner der Quraisch, lob und pries Allah, dann sagte er: „Fürst der Gläubigen3, (manche) Dinge haben dich durch schwere Prüfungen erfahren gemacht, und Zeiten haben dir Härten gebracht, Missgeschicke haben dich geprüft und Erfahrungen haben dir Lehren gebracht. Du bist mit Befehlsgewalt gesegnet, von gesegneter Seele. Daher hast du die Regierungsgewalt inne, du besitzt Wissen, dir ist Information gegeben worden, und du weißt sehr wohl Bescheid. Du hast nur durch die Wahl des Guten die Folgen von Allahs Bestimmung vermieden. So wohne dieser Sache bei nach deiner Ansicht und vermeide sie nicht durch Abwesenheit." Dann setzte er sich.

„Sprecht", sagte TJmar, und 'Uthman ibn 'Affan stand auf. Er lob und pries Allah, dann sagte er: „Fürst der Gläubigen, ich denke, dass du die Syrer von Syrien

A'adschim: Plural von 'adscham, Bezeichnung für Nicht-Araber, Anm. d. Übers. 2 Städte im Iran

Hier nannte Talha den zweiten Kalifen mit dem Titel „Fürst der Gläubigen" an, obwohl dieser Titel Imam 'Ali vorbehalten war, Anm. d. Übers.

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und die Jemeniten von Jemen aus erscheinen lässt, und dass du mit den Einwohnern von den beiden Heiligen Stätten gehen solltest sowie mit den Einwohnern der beiden Städte Kufa und Basra. Dann würden alle Götzendiener auf alle Muslime treffen, und du, o Fürst der Gläubigen, du würdest nicht das eigene Überleben dem aller Araber vorziehen, noch würdest du mit Macht die Welt genießen, noch würdest du in einer wohlgerüsteten Festung Zuflucht suchen. Daher wohne der Sache bei nach deiner Ansicht und meide es nicht (durch Abwesenheit)."

„Sprecht", sagte TJmar, und der Fürst der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) ergriff das Wort: „Alhamdulillah", bis er die Lobpreisungen Allahs und das Segnungs-Bittgebet an den Gesandten Allahs (s.) und seine Familie (salawat) vollendet hatte, „Wenn du die Syrer von Syrien aus schickst, werden die Byzantiner gegen ihre Kinder aufmarschieren. Wenn du die Jemeniten aus Jemen schickst, dann werden die Abessinier gegen ihre Kinder marschieren. Wenn du (die Bewohner) der beiden Heiligen Stätten schickst, dann werden die Beduinen gegen dich von allen Seiten und allen Fronten rebellieren. Daher sind die Familien der Beduinen, die du hinter dir lässt, wichtiger für dich als das, was bei dir ist. Was das angeht, das du über die Vielzahl der Fremden erwähnt hast und deine Furcht vor ihren Scharen, so haben wir in der Zeit des Gesandten Allahs nie im Hinblick auf die Anzahl gekämpft, vielmehr haben wir immer mit der Hilfe Allahs gekämpft. Was das deine Informationen über ihre Versammlung angeht, um gegen die Muslime zu ziehen, so verabscheut Allah ihren Feldzug mehr als du. Er ist Derjenige, Dem es mehr zusteht, das zu ändern, gegen das Er Abscheu hegt. Wenn die Fremden dich sehen, werden sie (zu sich selber) sagen: „Das ist der Mann der Araber, wenn ihr ihn brecht, dann habt ihr die Araber gebrochen, und es wird viel schwerer für sie sein, ihren eifrigen (Feldzug fortzusetzen)." Dadurch würdest du sie gegen dich zusammenrotten lassen, und diejenigen, die sie (bisher) nicht unterstützt hatten, werden sie unterstützen. Aber ich bin der Meinung, dass du jene in ihren Lagern verbleiben lassen und den Leuten von Basra schreiben solltest. Lass sie sich in drei Gruppen aufteilen: Lass eine der Gruppen über ihren Nachwuchs wachen. Lass eine andere Gruppe gegen die Leute angehen, die diese Koalition gebildet hat, um gegen sie zu rebellieren. Lass die dritte Gruppe zu ihren Brüdern gehen als Unterstützung für sie." TJmar sagte: „Das ist die beste Ansicht, und ich bin geneigt, ihr zu folgen." Dann begann er, die Worte des Fürsten der Gläubigen (a.) zu wiederholen, und er traf diesbezüglich Anordnungen in Bewunderung und als seine Wahl.1

Scheich al-Mufid (r.) sagte: „Bedenkt - und Allah möge euch helfen - diese Ansicht, die mit dem Verdienst des rechten Urteils geäußert wurde, als die Leute von Verstand und Wissen (ulu-1-albab wa-l-llm) sich stritten. Denkt nach über den Erfolg, den Allah dem Fürsten der Gläubigen (a.) unter allen Umständen zuteil

1 Siehe auch „Tarich al-Tabari": 4: 124; und „Al-Futuh li Ibn A'tham": 1: 287 - 292 detailliert, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 253 / 28

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werden ließ, und wie die Menschen sich an ihn wandten in verschiedenen Angelegenheiten, zusätzlich zu dem, was wir über die Urteile in der Religion festgestellt haben, zu denen die Vorhergehenden nicht in der Lage waren, so dass sie ihn aufgrund seines Wissens brauchten. Er werdet es im Kapitel über seine Wunder finden, was wir bereits erwähnt haben, und Allah ist der Bringer des Erfolgs."

Dies war eine kurze Zusammenfassung der Berichte über die Rechtsurteile des Fürsten der Gläubigen (a.) während der Regierungszeit von TJmar ibn al-Chattab, und es gibt ähnliche während der Regierungszeit TJthman bin 'Affans.

Berichte über die Urteile des Fürsten der Gläubigen (a.) während der Regierungszeit Vthman ibn Allans

Darunter ist der Bericht, den die nicht-schiitischen ('amma) und die schiitischen (chassa) Historiker (naqalat al-athar) überliefert haben.

Ein alter Mann heiratete eine Frau. Die Frau wurde schwanger, und der alte Mann behauptete, dass er keinen Verkehr mit ihr gehabt hatte und leugnete ihre Schwangerschaft. Die Angelegenheit war für 'Uthman unklar, und er fragte die Frau: „Hat der alte Mann dich entjungfert?", und sie war Jungfrau (als sie heiratete). „Nein", sagte sie. Da sagte TJthman: „Vollstreckt die vorgeschriebene Strafe (hadd) an ihr." „Eine Frau hat zwei Körperöffnungen (im Schambereich)", sagte der Fürst der Gläubigen (a.), „die Öffnung für das Menstruationsblut und die für den Urin. Vielleicht war der alte Mann ihn nahe, und seine Samenflüssigkeit ist in ihre Öffnung für die Menstruation geflossen, so dass sie von ihm schwanger wurde. Fragt den Mann danach." Sie fragten ihn, und er erwiderte: „Ich hatte gewöhnlich einen Samenerguss, während ich sie küsste, aber ohne dass es dazu kam, dass ich sie entjungferte.", und der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: „Die Schwangerschaft kam durch ihn zustande, und das Kind ist sein Kind. Ich bin der Ansicht, dass er durch seine (falsche) Leugnung (dass sie durch ihn schwanger geworden war) bestraft werden soll", und 'Uthman führte sein Urteil darin aus und bewunderte ihn dafür.

Es wurde überliefert, dass ein Mann eine Sklavin1 hatte und er mit ihr ein Kind zeugte. Dann trennte er sich von ihr und verheiratete sie mit einem seiner Sklaven. Der Herr starb, und sie wurde durch den Sohn (von ihrem Herren) befreit. Ihr Sohn erbte (auch) ihren Mann (der noch Sklave war). Der Sohn starb (ebenfalls), und so erbte sie ihren Mann (den Sklaven) (von ihrem Sohn). Sie (die Frau und ihr Mann, der Sklave ihres früheren Herren) kamen mit ihrem Streit vor Uthman, und sie sagte: „Das ist mein Sklave," und er sagte: „Sie ist meine Frau, und ich werde sie

Obwohl der Islam sich entschieden für die Befreiung der Sklaven eintrat, wurde dieses islamische ideal erst nach und nach umgesetzt, Anm. d. Übers.

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nicht entlassen." TJthman sagte: „Das ist eine problematische Angelegenheit". Der Fürst der Gläubigen (a.) war anwesend, und er sagte: „Fragt sie, ob er sich mit ihr nach ihrer Erbschaft vereinigt hatte", und sie verneinte. Da sagte er: „ Wenn ich erfahren hätte, dass er das getan hat, dann hätte ich ihn bestraft. Geh, er ist dein Sklave ohne irgendwelche Handhabe gegen dich. Wenn du willst, dann kannst du ihn in Besitz nehmen, befreien oder verkaufen, das ist dein Recht. "1

Es wurde überliefert, dass in der Zeit von TJthman eine Sklavin, die dabei war, sich freizukaufen, Unzucht beging, und sie hatte schon drei Viertel ihrer Freiheit gekauft, und TJthman fragte den Fürsten der Gläubigen (a.), ob sie mit dem Strafmaß für eine freie Frau ausgepeitscht werden sollte oder mit dem für eine Sklavin. Er fragte auch Zaid ibn Thabit. Dieser sagte, dass sie nach dem für eine Sklavin vorgeschriebenen Strafmaß ausgepeitscht werden sollte. Da sagte der Fürst der Gläubigen (a.): „Wie kann sie nach dem Strafmaß für eine Sklavin ausgepeitscht werden, wenn sie schon drei Viertel ihrer Freiheit gekauft hat? Solltest du sie denn nicht nach dem Strafmaß für eine freie Frau auspeitschen, da sie davon doch mehr hat!" „Wenn das der Fall ist", sagte Zaid, „dann sollte sie auch den Anteil einer freien Frau am Erbe haben." „Ja, das ist notwendig", erwiderte der Fürst der Gläubigen, und Zaid wurde (so) zum Schweigen gebracht, doch TJthman widersprach der Aussage des Fürsten der Gläubigen (a.). Er schloss sich der Aussage Zaids an, ohne sich um den Beweis2 zu kümmern, den er (Imam 'Ali, a.) ihm gegeben hatte.

Es würde das Buch zu sehr in die Länge ziehen, wenn wir noch mehr derartige Beispiele anführen würden, jedoch sind die Berichte über ihn (Imam Ali, a.) alle wohlbekannt.

Berichte über die Urteile des Fürsten der Gläubigen (a.) nach dem Treueid des Volkes an ihn und Uthmans Tod

Die Traditionalisten (ahl-an-naql wa hamalat al-athar) überlieferten, dass eine Frau im Bett ihres Mannes ein Kind gebar, das zwei Köpfe und zwei Körper hatte, die mit einer Lende verbunden waren, und seine Familie war in Zweifel darüber, ob es einer oder zwei waren3. Sie gingen zum Fürsten der Gläubigen (a.), um ihn danach zu fragen, damit sie das Urteil darüber erfuhren, und der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu ihnen: „Beobachtet ihn, wenn er schläft, dann weckt einen der beiden Körper und einen der beiden Köpfe, und wenn sie beide zur selben Zeit erwachen,

„Manaqib Aali-Abi Talib 2: 371, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 257 „Manaqib Aali-Abi Talib:" 2: 371, und 'Allamah al-Madschlisi überliefertre es in „al-Bihar": 40: 257, 29 und 79, 50 / 37 Sogenannte siamesische Zwillinge, Anm. d. Übers.

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dann sind sie ein einzelner Mensch, und wenn einer davon aufwacht und der andere schläft, dann sind sie zwei, und sie haben das Recht auf das Erbe von zwei (Personen)."1

Al-Hassan ibn 'Ali al-Abdi überlieferte von Sa'd ibn Tarif, von al-Asbagh ibn Nubata, welcher berichtete: „Während Schuraih in einer Gerichtssitzung war, kam eine Person zu ihm und sagte: „Abu Umayya, lass mich mit dir vertraulich sprechen, denn ich habe ein (dringendes) Anliegen." Er (Schuraih) befahl denjenigen, die um ihn herum waren, sich zurückzuziehen. Sie gingen fort, und nur seine alle-rengsten Vertrauten (chassa) unter den Anwesenden blieben (dort), und er sagte: „Bringe dein Anliegen vor", und (der Andere) sagte: „Abu Umayya, ich habe (die Geschlechtsmerkmale,) die Männer haben, und (die,) die Frauen besitzen. Wie lautet dein Urteil, bin ich ein Mann oder eine Frau?" „Ich habe über diese Angelegenheit ein Urteil des Fürsten der Gläubigen (a.) gehört, woran ich mich erinnere", sagte er (Schuraih), „sag mir, aus welcher der beiden Körperöffnungen kommt der Urin?" „Von beiden", erwiderte die Person. „Und von welchen der beiden hört er auf? " „ (Auch) von beiden zusammen ", war die Antwort, und Schuraih war verwundert. Die Person sagte: „Ich werde noch eine Sache über meinen Fall anßhren, der noch verwunderlicher ist", und Schuraih sagte: „Und was ist das?" „Mein Vater", sagte die Person, „verheiratete mich unter der Annahme, dass ich eine Frau sei. Ich wurde schwanger von meinem Mann, und ich kaufte eine Sklavin, die mir zu Diensten sein sollte, ich verkehrte mit ihr, und sie wurde von mir schwanger." Schuraih schlug vor Verwunderung die Hände zusammen und sagte: „Das ist ein Fall, der zweifellos vor den Fürsten der Gläubigen (a.) gebracht werden muss, denn ich habe über das Urteil darüber kein Wissen." Er erhob sich, und die (betreffende) Person folgte ihm sowie diejenigen, die mit ihm anwesend waren, und sie gingen zu dem Fürsten der Gläubigen (a.), und er (Schuraih) erzählte seine Geschichte. Der Fürst der Gläubigen (a.) rief die Person, und er fragte ihn nach dem, was Schuraih ihm erzählt hatte, und sie bestätigte es. „ Wer ist dein Mann?", fragte er (der Fürst der Gläubigen, a.). „Der und der“, war die Antwort, „und er hält sich in der Stadt auf." Er wurde herbeigerufen und danach befragt, was (die Person) ausgesagt hatte, und er sagte, dass es der Wahrheit entspräche. „Du musst tapferer sein als ein Löwenjäger", sagte der Fürst der Gläubigen (a.), „wenn du mit dieser Situation konfrontiert wirst," und er rief Qanbar, seinen Gefolgsmann, und sagte: „Bringt diese Person in ein Haus und vier gerechte Frauen mit ihm und lasse sie (die Person) ausziehen und ihre Rippen zählen, nach dem sie sich vergewissert haben, dass ihr Schambereich bedeckt ist." Er (Qanbar) sagte: „Fürst der Gläubigen, weder Männer noch Frauen sind vor dieser Person sicher", und er (der Fürst der Gläubigen, a.) ordnete an, dass ihr (der Person) ein

„Manaqib Aali-Abi Talib": 2: 375; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 257 / 40, und 104: 354 / 3.

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Tabban1 umgebunden und sie im Hause allein gelassen werden sollte. Dann ging er (der Fürst der Gläubigen, a.) hinein und zählte die Rippen, und es waren sieben auf der linken Seite und acht auf der rechten Seite. Er erklärte: „Er ist ein Mann ", und er befahl, dass ihm die Haare geschnitten und dass er mit einer Kappe, Sandalen und einem Gewand (ridaO bekleidet werden sollte. Er trennte (die Person) von ihrem (früheren) Mann.2

Einige Traditionisten überlieferten: Als die Person behauptete, zwei Ausscheidungsöffnungen zu haben, befahl der Fürst der Gläubigen zwei gerechten (adil) Muslimen, sich in einem leeren Haus aufzuhalten, und die Person blieb mit ihnen (dort). Er ließ zwei Spiegel anbringen: Einen gegenüber dem Schambereich der Person, und den anderen gegenüber dem anderen Spiegel, und er befahl der Person, ihren Schambereich zu enthüllen gegenüber dem Spiegel, wo ihn die beiden gerechten (Männer) nicht direkt sehen konnten. Er ließ die beiden gerechten Männer in den Spiegel gegenüber dem ersten Spiegel sehen. Als die beiden gerechten Männer die Richtigkeit der Behauptung der Person über ihre beiden Geschlechtsmerkmale feststellten, stellte er (der Fürst der Gläubigen, a.) seinen Zustand durch Zählen seiner Rippen fest. Als er erklärte, dass er (die betreffende Person) ein Mann war, ignorierte er deren Behauptung über eine Schwangerschaft, ließ sie beiseite und handelte nicht dem (der Schwangerschaft) zufolge. Er erklärte die Schwangerschaft der Sklavin als durch ihn entstanden und er schrieb sie ihm zu.3

Es wurde folgendes überliefert: Der Fürst der Gläubigen (a.) trat eines Tages in die Moschee ein und fand einen jungen Mann vor, der weinte, und um ihn herum waren Leute. Der Fürst der Gläubigen (a.) fragte nach ihm, und er antwortete: „Schuraih hat gegen mich ein Urteil gesprochen und mir dabei Unrecht getan", und der Fürst der Gläubigen (a.) fragte nach seinem Fall. „Diese Leute", und er wies auf einige Anwesende, „nahmen meinen Vater auf eine Reise mit, und sie kamen zurück, er aber kehrte nicht zurück. So fragte ich sie nach ihm und sie sagten, dass er gestorben sei, und ich fragte sie nach dem Geld, das er mit sich genommen hatte. Sie sagten: „ Wir wissen nichts von irgendeinem Geld von ihm", und dann ließ Schuraih sie einen Eid ablegen und befahl mir, mich nicht mehr einzumischen." Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu Qanbar: „Sammle die Leute und rufe mir die Schurat al-Chamis4 zusammen." Dann setzte er sich nieder und

Tabban: Eine kleine Hose so groß wie eine Handbreit, um nur das Wichtigste des Schambereichs zu bedecken.

Ähnliches wurde überliefert in „Achbar-al-Qudat": 2: 198; „Manaqib al-Chawarizmi": 101/105; „Da'a'im al-Islam": 2:287 „al-Fakih": 4: 238/762; „ Manaqib Al-i - Abi Talib": 2: 376; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 258 ; und 104: 353 / 1.

„Manaqib Al-i - Abi Talib": 2: 376; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 259, und 104: 354 / 2

Schurat al-Chamis: Nach Ahmad ibn Abi 'Abdillah al-Barqi sechstausend von Imam 'Alis (a.) Anhängern, die sich geschworen hatten, ihm bis zum Tod zu dienen. Sie können als eine Kombination aus Leibwächtern, Polizeikräften und Frontsoldaten betrachtet werden.

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rief die Gruppe (damit sie vor ihn trete) zusammen mit dem jungen Mann. Er fragte ihn, was er ausgesagt hatte, und dieser wiederholte seine Behauptung und fing an zu weinen: „Bei Allah, ich klage sie an, meinen Vater getötet zu haben, oh Fürst der Gläubigen, und sie haben mich betrogen, indem sie ihn mit sich nahmen, weil sie ihm nach seinem Geld trachteten." Der Fürst der Gläubigen (a.) fragte die Leute, und sie sagten das Gleiche aus wie Schuraih: „Der Mann ist gestorben, und wir wissen nichts über sein Geld", und er schaute in ihre Gesichter, dann sagte er: „ Was denkt ihr? Denkt ihr, dass ich nicht weiß, was ihr mit dem Vater dieses jungen Mannes getan habt? Dann hätte ich wirklich wenig Wissen!"

Er befahl ihnen, sich zu zerstreuen, und sie zerstreuten sich in der Moschee. Jeder Mann von ihnen wurde angewiesen, sich neben eine der Moscheesäulen zu stellen. Dann rief er TJbaidullah ibn Abi Rafifi, seinen Schreiber zu jener Zeit, und sagte zu ihm, dass er sich setzen sollte, dann rief er einen von ihnen und sagte ihm: „Sage mir, an welchem Tag ihr eure Häuser verlassen habt, während der Vater dieses Jungen bei euch war, ohne deine Stimme zu erheben." „An dem und dem Tag", sagte er, und er wies TJbaidullah an, es niederzuschreiben, dann sagte er zu ihm: „In welchem Monat war das?" „In dem und dem Monat", antwortete er, und wieder ließ er es niederschreiben, dann sagte er: „In welchem Jahr?", und die Antwort war: „In dem und dem Jahr", und TJbaidullah schrieb es auf. „An welcher Krankheit starb er?", fragte er (Imam 'Ali, a.), als Antwort kam: „An der und der Krankheit", und er (der Imam) fragte (weiter): „Und an welchem Ort starb er?" „An dem und dem Ort". „Wer wusch und wickelte ihn ins Leichentuch?" „Der und Der". „Womit habt ihr ihn eingewickelt?" „Mit dem und dem". „Wer betete das (Toten-) Gebet für ihn?" „Der und der". „Wer legte ihn ins Grab?" „Der und der", und TJbaidullah bin Abi Rafi' schrieb all das auf, und als er zu der Aussage über das Begräbnis kam, sagte der Fürst der Gläubigen (a.): „Allahu akbar", und er sagte es so, dass es die Leute in der Moschee hören konnten, dann ließ er den Mann an seinen Platz zurückbringen.

Er rief einen anderen von den Leuten und ließ ihn nahe bei sich sitzen, dann fragte er ihn das, was er den ersten gefragt hatte, und der gab Antworten, die (den Antworten des) Ersten widersprachen die ganze Befragung hindurch. TJbaidullah ibn Abi Rafi' schrieb dies nieder. Als er seine Befragung beendet hatte, sagte er „Allahu akbar", in einer Form, so dass alle in der Moschee es hören konnten. Er befahl, dass die beiden Männer aus der Moschee und ins Gefängnis gebracht werden sollten, doch aber sie warteten an der Tür.

Dann rief er einen Dritten, und er fragte ihn das, was er (schon vorher) die beiden (anderen) Männer gefragt hatte, und er berichtete anderslautend als das, was die beiden gesagt hatten, und dies wurde ihm (Imam 'Ali, a.) gegenüber festgehalten (durch den Schreiber). Dann sagte er „Allahu akbar" und ließ ihn zu seinen anderen beiden Gefährten hinausbringen.

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Er rief einen Vierten von den Leuten, und seine Worte waren wirr, und er stotterte, und so ermahnte und warnte er ihn, und da gab er zu, dass er und seine Gefährten den Mann getötet und sein Geld genommen hatten, und dass sie ihn an einem bestimmten Ort nahe bei Kufa begraben hatten. Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: „AUahu akbar", und er ließ ihn ins Gefängnis bringen.

Er rief einen der Leute, (die bereits befragt worden waren,) und sagte zu ihm: „Du hast behauptet, dass der Mann eines natürlichen Todes gestorben sei, aber du hast ihn getötet. Sag mir die Wahrheit über deine Lage, sonst werde ich dich bestrafen, denn die Wahrheit ist mir schon in deiner Geschichte klargeworden", und er gab zu, den Mann getötet zu haben, was auch sein Gefährte zugegeben hatte. Dann rief er die Übrigen (von ihnen), diese bekannten den Mord, und sie waren verlegen. Ihre Aussagen über den Mord an dem Mann und den Diebstahl seines Geldes stimmten überein. Er ordnete an, dass einige seiner Männer mit einigen von ihnen zu dem Ort gehen sollten, an dem sie das Geld vergraben hatten, und sie gruben es aus und überreichten es dem jungen Mann, dem Sohn des Ermordeten, und er fragte ihn: „ Was willst du jetzt, da du weißt, was sie mit deinem Vater gemacht haben?", und (der junge Mann) antwortete: „Ich will, dass Allah, Der Erhabene, das Urteil zwischen uns fällen soll, so dass ich ihnen ihr Blut (zu vergießen) in dieser Welt ersparen werde." Daher wendete der Fürst der Gläubigen (a.) die vorgeschriebenen Strafe für Mord von ihnen ab, bestrafte sie aber streng. „Fürst der Gläubigen", fragte Schuraih, „wie (hast du) dieses Urteil (gefällt)?", und er erwiderte (mit folgender Geschichte):

„Dawud (a.) ging an einigen jungen Männern vorbei, die beim Spiel waren und einem von ihnen zurief: „Die Religion ist tot", und Dawud sagte zu ihm: „Wie ist dein Name, Junge?", und er antwortete: „Mein Name ist: 'Die Religion ist tot' "-. „Wer gab dir diesen Namen?", fragte Dawud (a.). „Meine Mutter", erwiderte er. „Wo ist deine Mutter?", fragte Dawud (a.), und er sagte: „In ihrem Haus." „Geh mit uns zu deiner Mutter", sagte Dawud (a.), und sie gingen mit ihm zu ihr und riefen sie aus ihrem Hause. „Dienerin Allahs", sagte er (Dawud, a.), „wie heißt dein Sohn?" „Sein Name ist: 'Die Religion ist tot'", erwiderte sie. „Wer hat ihn so genannt?", fragte Dawud (a.), und sie antwortete: „Sein Vater". „Was war der Grund daßr?", fragte er. „Er ging mit einigen Leuten auf die Reise, während ich mit diesem Jungen schwanger war", sagte sie, „Die Leute kamen zurück, aber mein Mann kam nicht zurück, und so fragte ich sie nach ihm, und sie sagten: 'Er ist gestorben', und ich fragte sie nach seinem Geld, und sie sagten, dass er kein Geld zurückgelassen habe. Ich fragte sie, ob er irgendeine testamentarische Ver-ßgung getroffen habe, und sie sagten, dass er gesagt habe, dass ich schwanger sei und wenn ich ein Mädchen oder einen Jungen zur Welt bringen würde, ich ihn/sie dann 'Die Religion ist tot' nennen sollte. Daher benannte ich ihn so, wie er in seinem Testament verfügt hatte, da ich ihm nicht zuwiderhandeln wollte." Dawud

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(a.) frage sie: „Und kennst du die Leute?" „Ja", erwiderte sie, und Dawud (a.) sagte: „Komm mit mir mit diesen", und er meinte die Leute, die vor ihm standen. Dann hatte er sie aus ihren Häusern gebracht. Als sie alle anwesend waren, sprach er das Urteil über sie gemäß diesem (meinem) Urteil. Der Mord wurde ihnen bewiesen, und er nahm das Geld von ihnen (das sie dem Mann der Frau gestohlen hatten). Dann sagte er zu ihr: 'Dienerin Allahs, der Name deines Sohnes ist: 'Die Religion lebt. "

Folgendes wurde überliefert: Eine Frau begehrte einen jungen Mann, sie versuchte, ihn zu verführen, aber der junge Mann weigerte sich. Sie ging fort, holte ein Ei und schmierte das Eiweiß auf ihr Kleid, dann begann sie, Anklagen gegen den jungen Mann zu erheben und brachte ihn vor den Fürsten der Gläubigen (a.) und sagte: „Dieser junge Mann hat sich mir gegenüber schändlich verhalten und mich vergewaltigt", dann nahm sie ihr Kleid und zeigte das Eiweiß darauf du sagte: „Da ist seine Samenflüssigkeit auf meinem Kleid", und der junge Mann fing an zu weinen und schwor seine Unschuld von dem, was sie behauptete und widersprach, und der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu Qanbar: „Lasse jemanden Wasser erhitzten, bis es kocht, dann bringe es in diesem Zustand zu mir". Das Wasser wurde gebracht, und er sagte: „Schütter es über das Kleid der Frau." Sie schütteten es darüber, und das Wasser sammelte das Eiweiß auf und sie kamen zusammen. Er ließ es aufnehmen und zwei seiner Anhänger geben, dann sagte er: „Probiert es und spuckt es aus ", und sie probierten es und fanden heraus, dass es Eiweiß war. Er ordnete die Freilassung des jungen Mannes an sowie die Auspeitschung der Frau als Strafe für ihre falsche Anklage.2

Al-Hassan ibn Mahbub überlieferte: 'Abd ar-Rahman ibn al-Hadschadsch berichtete mir: Ich hörte Ibn Abi Laila sagen: Der Fürst der Gläubigen (a.) fällte ein Urteil in einem Fall, wie er sich noch nie vorher ereignet hatte: Zwei Männer waren auf eine Reise gegangen, und sie setzten sich zum Essen nieder. Einer von ihnen holte fünf Laib Brot hervor, der andere drei. Ein Mann ging an ihnen vorbei, er grüßte sie, und sie luden ihn zum Essen ein. Er setzte sich zu den beiden und aß, und als er mit seiner Mahlzeit fertig war, legte er ihnen acht Dirham hin und sagte: „Das ist der Gegenwert für das, was ich gegessen habe ", und die beiden (anderen) begannen darüber zu streiten. Der mit den drei Laib Brot sagte: „Das sind zwei Hälften zwischen uns (für jeden eine Hälfte)", und der mit den fünf Laib Brot sagte: „Nein, mir stehen fünf (Dirham) zu, und dir drei". Sie gingen zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) und schilderten ihm die Geschichte, und er sagte zu den beiden: „Das ist eine Sache, in der Niedrigkeit und Rivalität nicht schön sind, und

'Ähnliches wurde in „Al-Kafi": 7: 371 / 8 überliefert; „al-Fakih": 3: 15 /40; „al-Tahdhib": 6: 316 / 875; „Manaqib Al-i - Abi Talib": 2: 379; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 259. 2 „Kanz al-Fawa'id": 2: 183; Ähnliches in „Al-Kafi": 422; „al-Tahdhib": 6: 304 / 848: „Chasa'is al-Radhi": 82, und darin: In der Zeit der Regierungszeit 'Umars, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 263 / 31

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Versöhnung ist besser", und da sagte der mit den drei Laib Brot: „Ich werde nur mit dem Urteil zufrieden sein", und der Fürst der Gläubigen (a.) antwortete: „ Wenn du nur durch (mein) Urteil zufrieden bist, dann stehen dir ein Achtel zu, und deinem Kameraden sieben". „Subhanallah!", rief der, „wie kommt es dazu?" „Ich werde es dir sagen", sagte er (Imam 'Ali, a.), „hattest du nicht drei Laib Brot?" „Doch", erwiderte er (der Mann). „Und dein Gefährte hatte fünf Laib Brot." „Ja", antwortete er. „Das sind vierundzwanzig Drittel, und du hast acht gegessen, und dein Gefährte (hat) acht (gegessen) und der Gast acht. Daher gab er euch acht Dirham. Sieben davon stehen deinem Gefährten zu (da er dem Gast sieben Achtel des Essens zur Verfügung stellte), und einer (steht) dir (zu), (da du ein Achtel des Essens des Gastes zur Verfügung gestellt hast)." Die beiden Männer gingen fort (und dachten nach über) die Scharfsichtigkeit des Urteils ihres Falles.1

Die Gelehrten für Lebenslauf (sira) (der Ahl-al-Bait, a.) überlieferten: Vier Personen tranken etwas Berauschendes (muskir) während der Zeit (der Regierung) des Fürsten der Gläubigen (a.). Sie wurden betrunken und stachen mit Messern aufeinander ein, und ihr Fall drang zum Fürsten der Gläubigen (a.). Er ließ sie verhaften, bis sie nüchtern waren. Zwei von ihnen starben im Gefängnis, und zwei von ihnen überlebten. Die Familien der beiden (toten) Männer kamen zum Fürsten der Gläubigen (a.) und sagten: „ Gib uns das Recht, gegen diese beiden Vergeltung zu üben, denn diese haben unsere beiden Kameraden getötet", und er (der Imam, a.) fragte: „ Und welches Wissen habt ihr darüber? Vielleicht haben jeder der beiden einander getötet." „Das wissen wir nicht", sagten sie, „so richte über sie gemäß dem, was Allah dich gelehrt hat." „Die Entschädigungszahlung der beiden Getöteten obliegt den Stämmen der vier Männer nach der Aufrechnung der Entschädigungszahlung der beiden Lebenden für ihre Verletzungen. "2 Das war ein Urteil (für einen Fall,) bei dem es keinen anderen Weg zur Wahrheit gab als diesen. Ist es nicht erkennbar, dass es keinen Beweis gab, den Mörder vom Ermordeten zu unterscheiden und keinen Beweis für eine Tötungsabsicht? Daher lautete die Entscheidung darin gemäß eines irrtümlichen Totschlags und auf der Basis der Unklarheit des Mörders und des Ermordeten.

Es wurde überliefert, dass sechs Personen zum Euphrat hinabgingen, und sie versanken im Spiel. Einer von ihnen ertrank, und zwei von ihnen zeugten gegen drei von ihnen, dass sie ihn ertränkt hätten, während die drei gegen die beiden zeugten, dass sie ihn ertränkt hätten. Er (Imam 'Ali, a.) entschied, dass die Entschädigungszahlung in Fünfteln auf die Fünf aufgeteilt werden sollte: Die beiden mussten drei

1  Ähnliches wurde überliefert in „Al-Kafi": 7: 427 / 10; „al-Fakih": 3: 23 / 64, „al-Ichtisas": 107; „al-Tahdhib": 6: 290 / 805; „Kanz al-Fawa'id": 2: 69; „Al-Isti'ab": 3: 41; „Manaqib Al-i -Abi Talib": 2: 52;

und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 263 / 32.

2 Mit leichter Abweichung erscheint es in „al-Fakih": 4: 87 / 280; „Tahdhib al-Ahkam": 10: 240 / 955; Ähnliches in „Manaqib Al-i - Abi Talib": 2: 380; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 264 / 33, 104 / 34.

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Fünftel gemäß dem Zeugnis gegen sie zahlen, und die Drei mussten zwei Fünftel zahlen gemäß den Zeugnis gegen sie. Kein Urteil hätte gerechter und richtiger sein können als das Urteil, das er sprach.1

Es wurde überliefert, dass ein Mann im Sterben lag und einen Teil seines Vermögens vermachte, ohne ihn näher zu bezeichnen, und die Erben gerieten hernach in Streit darüber. Sie gingen zum Fürsten der Gläubigen (a.), und dieser fällte das Urteil, dass ein Siebtel von seinem Vermögen abgezogen werden sollte und verlas folgenden Qur'an-Vers: Sieben Tore hat sie, und jedem Tor ist ihrer ein Teil zugewiesen.2

Er urteilte (in einem Fall, in dem) ein Mann, der bei seinem Tod eine testamentarische Verfügung über einen Anteil seines Vermögens machte, ohne ihn (näher) zu bestimmen. Als er starb, wurden seine Erben über seine Bedeutung uneins, und sein Urteil bestand darin, dass er ein Achtel seines (des Verstorbenen) Vermögens abzog, und er zitierte die Worte Des Erhabenen: Die Almosen sind nur für die Armen und Bedürftigen und für die mit ihrer Verwaltung Beauftragten... 3

Es gab acht Kategorien (für Almosen), und (er gab) für jede Kategorie von ihnen ein Anteil der Almosen.

Er (a.) sprach ein Urteil darüber, dass ein Mann ein Vermächtnis machte und sagte: „Befreit jeden meiner Sklaven, die lange in meinem Besitz waren. Als er starb, wusste der Testamentsvollstrecker nicht, was er tun sollte. Er fragte danach, und er (Imam 'Ali, a.) sagte, dass jeder seiner Sklaven befreit werden sollte, der sich sechs Monate in seinem Besitz befunden hatten. Dann rezitierte er Seine Worte, Erhaben ist Sein Name: Und für den Mond haben Wir Lichtgestalten bestimmt, bis er wie ein alter Palmzweig wiederkehrt.4 Es wurde festgestellt, dass der Zweig einer Palme nur dann der Neumondsichel ähnelt, wenn sechs Monate vergangen sind, nachdem die Frucht davon weggenommen wurde.5

Er gab sein Urteil über einen Mann, der gelobt hatte, eine Zeit zu fasten, ohne eine definierte Zeit zu erwähnen. (Er sagte ihm, dass) er sechs Monate fasten sollte, und er verlas die Worte Allahs Des Erhabenen: Er bringt seine Frucht hervor zu jeder

1 Mit leichter Abweichung in „Al-Kafi": 7: 284 / 6, und „al-Fakih": 4: 86 / 277; „Tahdhib al-Ahkam": 10: 239 / 953, „Manaqib Al-i Abi Talib": 2: 380, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40: 264 / 33 und 395 / 34.

Heiliger Qur'an: 15: 45

Heiliger Qur'an: 9:59 4 Heiliger Qur'an: 36:39

„Kanz al-Fawa'id": 2:99, „Manaqib Al-i-Abi Talib": 2:382, mit leichter Abweichung; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40:265.

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Zeit nach seines Herrn Gebot... 1. Das waren alle sechs Monate (und so interpretierte er es gleich sechs Monaten).

Ein Mann kam zu ihm und sagte: „Fürst der Gläubigen, ich hatte einige Datteln. Meine Frau rannte herbei und nahm eine davon und steckte sie in ihren Mund. Ich schwor, dass sie sie weder essen noch ausspucken sollte." Er (a.) sagte: „Sie soll die Hälfte davon essen und die andere Hälfte ausspucken, dann bist du frei von deinem Schwur. "2

Er urteilte über einen Mann, der eine (schwangere) Frau geschlagen hatte, und sie verlor den Embryo. (Er befahl ihm) die Entschädigungszahlung (diyya) von 40 Dinar zu bezahlen, und er rezitierte die Worte Des Erhabenen:

Wahrlich, Wir erschufen den Menschen aus reinstem Ton. Dann setzten Wir ihn als Samentropfen an eine sichere Ruhestätte, dann bildeten Wir den Tropfen zu geronnenem Blut; dann bildeten Wir das geronnene Blut zu einem Fleischklumpen; dann bildeten Wir aus dem Fleischklumpen Knochen; dann bekleideten Wir die Knochen mit Fleisch; dann entwickelten Wir es zu einer anderen Schöpfung. So sei denn Allah gepriesen, der beste Schöpfer.3

Dann sagte er, dass (die Entschädigungszahlung für) den Samentropfen zwanzig Dinar betrage, für den Embryo (geronnenes Blut) vierzig Dinar, für den Fleischklumpen (mudgha) sechzig Dinar, für den Knochen, bevor er zu einem Geschöpf geformt wurde, achtzig Dinar, für die Gestalt, bevor der Geist (ruh) darin eingekehrt ist, hundert Dinar, und wenn der Geist (bereits) darin (eingekehrt) ist, tausend Dinar.

Dies ist eine Auswahl von seinen (Imam 'Alis, a.) Urteilen und ungewöhnlichen Entscheidungen, die vor ihm noch niemand (in solchen schwierigen Fällen) getroffen hatte, noch hatten weder die Ahl-as-Sunna ('amma) noch die Schiiten (chassa) irgendein Wissen darüber außer ihm. Seine (noble) Abstammung (Itrah) entsprach (seiner Fähigkeit), so zu handeln. Wenn irgendjemand anderes mit (der Aufgabe solch) eines (Richt-)Spruchs geprüft worden wäre, dann hätte er seine Unfähigkeit gezeigt, die Wahrheit darin (zu erkennen), wie es (Imam 'Ali, a.) klargemacht hatte.

Was wir von seinen Urteilen kurz zusammengefasst vorangestellt haben, reicht für unsere Zwecke aus, so Allah will.

1  Heiliger Qur'an: 14:25

2  Abgekürzt in „Tafsir al-'Ayashi": 2: 224, und „Manaqib Al-i-Abi Talib": 2:382; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 40:266/34.

3 Heiliger Qur'an: 23: 12-14

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Denkwürdige Worte und Ansprachen des Fürsten der Gläubigen (a.)

Eine kurze Zusammenfassung seiner (a.) Reden über die Notwendigkeit der Gotterkenntnis, Seine Einheif und die Ablehnung, etwas (oder jemanden) mit Ihm zu vergleichen, mit einer Beschreibung Seiner Gerechtigkeit, die Klassifizierung der Weisheit sowie der Beweise und Argumente dafür

Abu Bakr al-Hudhali überlieferte von al-Zuhri, von Isa ibn Yazid, von Salih ibn Kaisan: Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte, wobei er zur Gotterkenntnis drängte und zur (Erkenntnis) Seiner Einheit: „Das Erste im Dienst an Allah ist, Ihn zu erkennen, und die Wurzel der Erkenntnis Seiner ist (die Anerkennung) Seiner Einheit. Die Ordnung Seiner Einheit ist die Ablehnung, Ihn mit (irgend etwas) zu vergleichen, Er ist Erhaben über die Zuschreibung der (menschlichen) Eigenschaften. Während das Zeugnis des Verstandes (erfordert), dass alles, was (menschliche) Eigenschaften hat, erschaffen ist, und das Zeugnis des Verstandes (erfordert), dass Er, Der Allmächtige und Hohe, der Erschaffer ist und nicht erschaffen (wurde). Durch die Schöpfung Allahs, welche auf Ihn selbst hinweist, durch die Vernunft, die die Überzeugung von Seiner Erkenntnis festsetzt, durch Reflexion, die den Beweis (Seiner Existenz) bestätigt, hat Er die Schöpfung zu einem Beweis Seiner (Existenz) gemacht. Dadurch hat Er Seine Göttlichkeit offengelegt. Er ist der Eine, der Einzigartige in Seiner Ewigkeit, Er hat keinen Teilhaber an Seiner Göttlichkeit, niemand ist Ihm ebenbürtig in Seiner Göttlichkeit. Durch die Widersprüchlichkeit der Dinge, die miteinander im Gegensatz stehen, gibt es das Wissen, dass nichts im Gegensatz zu Ihm steht. Durch die Natur der Vergleichbarkeit in Dingen, die miteinander verglichen werden können, ist bekannt, dass nichts mit Ihm verglichen werden kann."

Die gesamte Predigt würde das Buch zu sehr in die Länge ziehen.

Zu den Ansprachen über die Ablehnung jeglichen Vergleichs mit Allah, Erhaben ist Sein Name, gehört die (Ansprache), die Scha'bi überlieferte: Der Fürst der Gläubigen (a.) hörte einen Mann sagen: „Bei Ihm, Der von sieben Ebenen (des

Tauhid

Die Predigt vor in „Al-Ihtidschadsch": 200; in „Tuhaf al-'Uqul": 43; und einiges davon in „Al-Kafi": 1: 108; „Al-Tauhid": 308: „Amali al-Murtadha": 1: 296; „Nahdsch al-Balagha": 2: 144 / 181; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es n „al-Bihar": 4: 253.

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Himmels) verdeckt ist..." und er hob seinen Stock zum Himmel. Dann sagte er zu ihm: „ Wehe dir, Allah ist darüber erhaben, vor irgendetwas bedeckt zu sein sowie darüber, dass irgendetwas vor Ihm bedeckt ist. Gelobt sei Er, Den kein Platz enthält, vor Dem nichts verborgen bleibt, weder auf der Erde noch im Himmel." Da fragte der Mann: „Soll ichßr meinen Schwur Sühne leisten?" „Nein", sagte er (der Imam), „du hast nicht bei Allah geschworen, welches Sühne (kaffara) erfordern würde, denn du hast nur bei etwas anderem geschworen." 1

Die Biographen (ahl-al-sira, Biographen der Ahl-al-Bait, a. und des Propheten, s.,) und die Gelehrten der Überlieferung (TJlama' al-naqala) überlieferten, dass ein Mann zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) ging und sagte: „Fürst der Gläubigen, gib mir Kunde über Allah, Den Erhabenen. Hast du Ihn gesehen, während du Ihn angebetet hast?" „Ich bin keiner, der jemanden anbetet, den er nicht gesehen hat", erwiderte der Fürst der Gläubigen (a.). „Wie hast du Ihn gesehen?", fragte er. „Wehe dir", sagte er, „die Augen sehen Ihn nicht mit der menschlichen Sicht, sondern die Herzen sehen Ihn durch die Wahrheiten des Glaubens (iman). (Er kann) durch Beweise erkannt werden und durch Zeichen charakterisiert, die nicht mit den Menschen verglichen noch durch sinnliche Wahrnehmung erreicht werden können." Der Mann ging weg und sagte: „ Wahrhaftig, Allah weiß wohl, wie Er Seine Botschaft verkündet. "2

In diesem Hadith liegt der Beweis, dass er (Imam 'Ali, a.) das direkte Sehen (mit dem Auge) von Allah Dem Erhabenen verneinte.

Hassan ibn Abi al-Hassan al-Basri überlieferte: Ein Mann kam zu dem Fürsten der Gläubigen (a.) nach seinem Aufbruch von der Schlacht von Siffin und sagte zu ihm: „Fürst der Gläubigen, sag mir, war der Krieg zwischen uns und jenen Leuten (das Ergebnis von) Bestimmung und Schicksal von Allah?" „Ihr habt niemals einen Hügel erstiegen noch seid ihr in ein Tal herabgestiegen, außer durch Bestimmung und Schicksal von Allah." „Dann schreibe ich alle meine Sorgen Allah zu". „Warum?", fragte (Imam 'Ali, a.). „Wenn Bestimmung und Schicksal Allahs uns zum Handeln treibt, wie sieht es dann mit dem Lohn für uns aus, wenn wir Ihm gehorchen, und wie mit der Bestrafung, wenn wir Ihm ungehorsam sind?" „Hast du gedacht, mein Freund, dass Bestimmung endgültig und das Schicksal unabwendbar ist? Denk das nicht. Diese Aussage ist die Doktrin der Götzenanbeter, der Partei des Schaitan und der Widersacher des Allgnädigen (ar-Rahman). Es sind diese Leute und ihre Magier (madschus), die diesen Schicksalsglauben angenommen haben. Allah, Der Erhabene, gibt Befehle als freie Wahl (ob sie befolgt werden oder nicht), und die Verbote als Warnung (vor

1 Ähnliches kommt vor bei „Al-Gharat": 1: 112, „Al-Tauhid": 184; „Nadhir Al-Darr": 1: 296: und der Autor erwähnte es mit leichter Abweichung in „Al-Fusul al-Muchtara": 38; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 3: 310 / 3, und 104: 205 / 1.

„Al-Ihtidschadsch": 209, „Amali al-Murtadha": 1: 104, darin von Imam Sadiq (a.), und # Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 4: 32 / 8.

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werden oder nicht), und die Verbote als Warnung (vor Strafe bei deren Übertretung). Er erlegt (uns) Leichtes auf, und ihm wird nicht widerwillig gehorcht, noch wird Ihm Ungehorsam entgegengebracht wie jemandem, der besiegt werden kann, und Er hat den Himmel und die Erde sowie das, was zwischen ihnen ist, nicht umsonst geschaffen" (, und er zitierte folgenden Vers): „Das ist die Ansicht derer, die ungläubig sind. Wehe denn den Ungläubigen wegen des Feuers!"1 Da sagte der Mann zu ihm: „ Was ist dann die Bestimmung und das Schicksal, das du erwähnt hast, Fürst der Gläubigen?" „Es ist der Befehl zum Gehorsam und das Verbot des Ungehorsams, die Ermöglichung, Gutes zu tun und Schlechtes zu unterlassen, die Hilfe, Ihm nahezukommen und der Abbruch (der Beziehung mit Ihm) mit denen, die Ihm ungehorsam sind. (Außerdem) die Verheißung (von Lohn) und die Androhung (vor Strafe), die Anregung (Gutes zu tun) und die Abschreckung, (Schlechtes zu tun). All das ist die Bestimmung Allahs im Hinblick auf unsere Taten und Seine Bestimmung unserer Handlungen. Was anderes als das betrifft, so vermute es nicht, denn die Vermutung dessen wird deine Handlungen ungültig machen." „Du hast mich (von meinen Zweifeln) befreit, Fürst der Gläubigen, möge Allah auch dich befreien", und er begann zu rezitieren: „Du bist der Imam, durch dessen Gehorsam wir von Allah, Dem Allgnädigen, am Tage der Rückkehr (zu Ihm) Vergebung erhoffen. Du hast das in unserer Religion klargemacht, was (uns) unklar war, möge dein Herr dich mit reichlicher Güte belohnen." 2

Dieses Hadith klärt durch die Aussagen des Fürsten der Gläubigen (a.) die Bedeutung der (göttlichen) Gerechtigkeit Cadl), die Verneinung des Zwangs (dschabr) und die Feststellung der Weisheit in den Handlungen Allahs, Des Erhabenen sowie die Verneinung (der Annahme) von Sinnlosigkeit darin.

Seine Aussagen über Wissen3

Einige seiner Aussagen über die Lobpreisung der Ulama', die Einteilung der Menschen und den Vorzug von Wissen und Weisheit

Die Traditionisten (ahl-al-naql) überlieferten von Kumail ibn Ziyad (r.): Der Fürst der Gläubigen nahm mich eines Tages in der Mosche bei der Hand und führte mich aus ihr heraus. Als er in die Wüste gegangen war, seufzte er tief und sagte:

1  Heiliger Qur'an: 38: 27

2  „Al-Tauhid": 38; „' Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)": 1: 138; Misbah al-Anwar": 187; „Al-Fusul al-Muchtara": 42, „Tuhaf al-'Uqul": 349; „Ihtidschadsch": 208, mit anderem Wortlaut; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 5: 125 / 74.

3  lim

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„Kumail, diese Herzen enthalten (Wissen), und die Besten unter ihnen sind die, die es (das Wissen) am besten konservieren. Daher bewahre, was ich dir sage: Die Menschen (bestehen aus) drei (Gruppen): Die, die ihren Herrn kennen, die, die Wissen erwerben, damit es sie rettet, und (schließlich) niedriges Gesindel, die jedem Krächzer folgen und ihr Mäntelchen in jeden Wind hängen. Sie suchen keine Erleuchtung vom Lichte des Wissens, und sie suchen nicht bei irgendeiner festen und verlässlichen Autorität1 Zuflucht. Kumail, Wissen ist besser als Reichtum, denn das Wissen beschützt dich, während du den Reichtum beschützen musst, und der Reichtum vermindert sich durch (dessen) Ausgabe, während das Wissen zunimmt, wenn man es ausgibt. Kumail, die Freundschaft mit einem Gelehrten ist (eine Form von) Religion, die man bekennt, und durch die man seinen Gehorsam (gegen Allah) in seinem Leben vervollständigt und nach seinem Tod eine gute Nachrede haben wird. Das Wissen ist ein Richter, und Reichtum wird gerichtet. Kumail, diejenigen, die Reichtum anhäufen, sind schon gestorben, während sie noch leben, und die Gelehrten bleiben bestehen, solange die Zeit existiert. Ihre (körperliche) Substanz vergeht, aber ihre Vorbilder werden in den Herzen existieren. Hier, hier - und er zeigte mit seiner Hand auf seine Brust - ist viel Wissen. Wenn ich (Leute) hätte, die es tragen könnten.... ich hatte welche, die es zu schnell annahmen und es nicht bewahrten. (Solch eine Person) benutzt die Religion als Mittel für (den Erfolg) in dieser Welt. Er wird mittels der Beweise Allahs und Seiner Wohltaten versuchen, Seine Freunde und Sein Buch sich untertan zu machen. Oder (es gibt die Sorte von Mensch, der) sich der Weisheit unterwirft, ohne eine Ahnung von seinem eigenem Bedürfnis nach Demut gegenüber Allah zu haben. Bei dem ersten Auftauchen eines Problems bohren sich Zweifel in sein Herz. Weder dieser noch jener war angemessen (in der Einstellung). Sie waren gierig nach Lust und unterwarfen sich dem Diktat der Leidenschaften und waren verliebt in das Anhäufen und Horten von Reichtum, sie beide waren nicht Hüter der Religion. Sie waren beide dem Vieh ähnlich, das wandert (auf der Suche nach Futter). Und so stirbt das Wissen und der, der es trägt. Oh Allah, nein, die Welt wird niemals ohne einen Beweis (hudscha, d.h. Imam) für Dich für deine Geschöpfe sein, sei es nun klar und bekannt oder verborgen aus Furcht heraus. Auf das deine Argumente und Beweise nicht ungültig werden: Wo sind diese (Männer)? (Sie sind diejenigen, die) die Geringsten an Anzahl, aber die Großartigsten in der Bemessung (Allahs) waren, durch sie bewahrt Allah, Der Erhabene, Seine Beweise, bis sie sie in die Herzen derjenigen gelegt haben, die ihnen ähnlich sind. Durch sie ist das Wissen in die Wahrheiten des Glaubens gedrungen, und sie haben den Geist der Gewissheit (yaqin) als etwas gefunden und befreundeten sich damit, was die Unwissenden befremdend fanden. Sie fanden das leicht, was denen, die ein leichtes Leben liebten, schwerfiel. Sie haben diese Welt mit ihren Körpern durchreist, während ihre Seelen immer mit dem allerhöchsten Platz in Verbindung standen. Sie sind die Vertreter (chulafa') Allahs auf Seiner Erde und Seine Argumente für Seine Die-

Arabisch: rukn, eigentlich: „Säule", Anm. d. Übers.

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ner". Dann seufzte er tief und sagte: „Oh, wie ich mich danach sehne, sie zu sehen. " Dann nahm er seine Hand von meiner und sagte zu mir: „Geh jetzt, wenn du willst."1

Unter seinen Reden, in denen er (die Menschen) zur (Gott-)Erkenntnis drängte und (in denen er) deren vorzügliche Stellung und die Eigenschaften der Gelehrten erklärte sowie darüber (sprach), wie ein Wissensuchender sein sollte, ist diese, die die Gelehrten überlieferten an Berichten über eine Predigt, deren Beginn wir ausgelassen haben, bis zu den Worten: „Preis sei Allah, Der uns aus dem Irrtum geleitet hat, Der uns Einsicht gegeben hat, (um uns) vor Blindheit (zu bewahren), Der uns mit dem Islam begnadet hat, Der das Prophetentum von uns2 hat entspringen lassen, Der uns zu Edlen gemacht hat, und Der unsere Spitze zu der Spitze der Propheten gemacht hat, Der uns zu der besten Gemeinschaft für die Menschen gemacht hat, die je für die Menschen gekommen ist, wir gebieten das Gute und verwehren das Schlechte, wir dienen Allah und setzen Ihm nichts zur Seite, wir nehmen niemanden außer Ihm zum Beschützer. Wir sind Zeugen Allahs, und der Gesandte war ein Zeuge für uns. Wir ersuchen um Fürbitte, und uns ist (das Recht) zur Fürbitte gegeben worden mit denen, mit denen wir um Seine Fürbitte ersucht haben. Wir machen Bittgebete, und unsere Gebete werden erhört, und Er vergibt denen ihre Sünden, für die wir beten. Allah hat uns gereinigt (von Sünden), und wir haben keinen Beschützer (wali) außer Ihm angerufen.

Oh ihr Menschen, unterstützt euch gegenseitig in Rechtschaffenheit und Frömmigkeit, und helft euch nicht gegenseitig in Sünde und Feindseligkeit, und fürchtet Allah, wahrlich, Allah ist streng im Strafen.

Ihr Menschen, ich bin der Vetter eures Propheten, und derjenige, der unter euch Allah und Seinem Gesandten am nächsten ist. Daher fragt mich, fragt mich. Es ist so, als ob unter euch das Wissen bereits erschöpft ist. Ein Wissender geht nicht dahin, ohne dass ein Teil seines Wissen mit ihm dahingeht. Die Wissenden unter den Menschen sind wie der Vollmond am Himmel, dessen Licht die anderen Planeten erleuchtet. Ergreift jegliches Wissen, das sich euch zeigt. Ich warne euch davor, es wegen vier Eigenschaften zu verlangen: Damit ihr mit den Gelehrten wetteifert, damit ihr mit den Schwachsinnigen streitet, damit ihr damit in den Sitzungen angeben könnt (ria'), oder dass ihr die Gesichter der Menschen auf euch lenkt, da ihr Führungspositionen sucht. Die Strafe für (die Sünden) derjeniger, die Wissen haben und für die, die kein Wissen haben, ist nicht gleich. Möge Allah euch Nutzen bringen durch das, was Er uns gelehrt hat. Möge Er (denjenigen, der Wissen hat)

1 „Al-Gharat": 1: 147; „Tarich al-Ya'qubi": 2: 205; „Al-'Aqd al-Farid": 2: 81; „al-Chisal": 186 / 257; „Kamal-al-Din": 290: „Tuhaf al-'Uqul": 113; „Amali al-Mufid": 247 / 3; „Amali al-Tusi": 1: 19; „Tarich Bagdad": 6: 379; „Manaqib al-Chawarizmi": 365 / 373; „Tafsir al-kabir lil - Fachr Al-Radhi": 2: 192. den Ahl-al-Bait, Anm. d. Übers.

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es allein um Seinetwillen benutzen lassen, denn Er ist der Allhörende, Der Erhörende. " 1

Unter seinen Reden ist eine Beschreibung der Eigenschaften des Wissenden und das gute Verhalten desjenigen, der nach Wissen strebt: Al-Harith al-A'war sagte: Ich hörte den Fürsten der Gläubigen (a.) sagen: „Es ist das Recht des Wissenden ('alim), dass man ihm nicht zuviel Fragen stellt und dass man nicht auf seiner Antwort beharrt, dass er nicht gedrängt wird, wenn er müde ist, und dass er nicht an seiner Kleidung festgehalten wird, wenn er sich erhebt (zum Gehen). Man soll nicht mit dem Finger auf ihn zeigen bei (dem Ausdruck) eines Wunsches, kein Geheimnis von ihm soll verbreitet werden, und niemand darf in seiner Gegenwart üble Nachrede betreiben. Er soll so hoch geehrt werden, wie er den Befehl Allahs bewahrt hat. Der nach Wissen Strebende soll nicht vor ihm sitzen, und er (der Gelehrte) soll nicht zu lange seiner Gesellschaft ausgesetzt werden. Wenn ein Student, der nach Wissen strebt, zu ihm kommt, während er ihn in einer Gruppe vorfindet, dann soll er einen allgemeinen Gruß an alle aussprechen und ihn (den Wissenden) gesondert grüßen. Er soll respektiert werden, sei er nun anwesend oder abwesend. Lasst seine Rechte bekannt werden, denn der Wissende verdient größeren Lohn als der Fastende, als der, der (andere religiöse Aufgaben) übernimmt und als der Kämpfer auf dem Wege Allahs. Wenn ein Wissender stirbt, dann entsteht eine Lücke im Islam, die nur durch einen Nachfolger von ihm gefüllt werden kann und den Studenten. Die Engel bitten um Vergebung für ihn, und die (Bewohner) des Himmels und der Erde beten für ihn. "2

Aus seinen Reden über die Erneuerer in der Religion3 und über diejenigen, die über die Religion gemäß ihrer eigenen Meinung sprechen, während sie gegen den Weg der Wahrhaftigen4 handeln in dem, was sie sagen

Die vertrauenswürdigen Traditionisten unter den Sunniten und den Schiiten haben (Imam 'Alis, a.) Rede überliefert: Die Rede beginnt mit der Lobpreisung Allahs und den Segnungen auf den Propheten (s.) und seine Familie ((salawat), nachdem er fortfuhr):

1 „A'lam al-Din": 94, und , Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 2: 31 /19.

„Al-Mahasan": 233 / 185, „al-Chisal": 504; „A'lam al-Din": 91, mit Abweichung in den Worten; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 2: 43/12. 3 Ahl-al-Bid'a

4 Ahl-al-Haqq

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„Meine Verantwortung für das, was ich sage, ist ein Pfand, und ich bürge dafür. Sie wird nicht die Samen der Gottesfurcht verwelken lassen, noch wird sie die Wurzeln ausdörren. Das gesamte Gute liegt bei dem, der seine Fähigkeiten kennt. Es bedeutet für einen Menschen eine ausreichende Unwissenheit, nicht seine Fähigkeiten zu kennen. Die bei Allah verhassteste Kreatur ist ein Mann, den Er sich selber überlassen hat, der vom Ziel des Weges abgewichen ist, erfüllt von den Worten der Ketzerei, und damit (mit dieser Ketzerei) floh er ins Fasten und ins Gebet. Er stellt eine Versuchung dar für die, die von ihm versucht werden, er (selbst) irrt von der Rechtleitung von denen ab, die vor ihm waren, und er führt diejenigen irre, die ihm folgen. So trägt er (die Verantwortung) für die Fehler anderer, eine Geisel seiner Fehlerhaftigkeit. (So ein Mensch) hat die Unwissenheit von Unwissenden ohne Führung aufgelesen, und er ist sich der intensiven Finsternis der Versuchung (fitna) nicht bewusst. Denn Menschen wie er, die sich Wissende nennen, während sie ihrem Wissen nicht einen ganzen Tag folgen können. Er geht frühmorgens aus dem Haus und versucht aus dem Wenigen viel zu machen, (und hält es) für besser als das, was (in der Tat) viel ist, bis er seinen Durst mit verschmutztem Wasser gestillt hat und (sein Wissen) aus dem zu vermehren sucht, was von keinem Nutzen ist. Er sitzt als ein Richter, der verantwortlich ist für die Klärung dessen, was für andere unklar ist. Er fürchtet, dass diejenigen, die vor ihm kamen, ohne seine Weisheit waren, und dass die Taten derjeniger, die nach ihm kommen, wie die Taten von denen sein würden, die vor ihm waren. Wenn eine obskure Angelegenheit vor ihn gebracht wird, dann gibt er einen irrelevanten Kommentar seiner Meinung gemäß ab, dann besteht er kategorisch darauf. Er ist in die Zweifel verstrickt wie in ein Spinnennetz, während er nicht weiß, ob er Recht oder Unrecht hat. Er sieht nicht, dass das, was jenseits seiner (geistigen Reichweite) ist, innerhalb der Reichweite (anderer) ist. Wenn er eine Sache mit einer anderen vergleicht, dann hält er nie seine Ansicht für falsch. Wenn etwas ihm unbekannt ist, dann verbirgt er es, weil er seine Unwissenheit, Unzulänglichkeit und die Notwendigkeit (des Verbergens dessen) kennt, damit nicht gesagt werden kann, dass er es nicht weiß. Dann schreitet er voran ohne Wissen, in Nachtblindheit eindringend, (wie) ein Reiter in Verwirrung, in Unwissenheit umherwandernd. Er entschuldigt sich nicht für das, was er nicht weiß und (versucht, dadurch) unversehrt zu bleiben. So fällt er eine Entscheidung, ohne je in Wissen gebissen zu haben mit einem Schneidezahn. Er verstreut die Überlieferungen, wie der Wind den Sand verstreut.

(Falsch verteilte) Erbe weinen wegen ihm, und Blut schreit (nach Rache) seinetwegen. Durch seine Urteile erklärt er das Verbotene zum Erlaubten und verbietet dadurch das Erlaubte. Er ist ungültig, wenn er (Urteile) herausgibt (in Fällen), die vor ihn gebracht werden, und er bereut nicht, was ihm entgangen ist.

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Ihr Menschen, (es ist angebracht) dass ihr nur gehorsam seid und denjenigen kennt, über den Unkenntnis nicht zu entschuldigen ist1. Es ist das Wissen, mit dem Adam (a.) herabstieg und alles, mit dem die Propheten ausgezeichnet worden waren bis zum Siegel der Propheten, liegt in der Familie Muhammads (s.). Wohin hat es euch gebracht? Oder vielmehr, wohin geht ihr, ihr, die ihr aus den Lenden der Leute der Arche kommt? (Diese Nachkommen des Propheten) sind wie sie (die Arche des Propheten Nuh (a.)), so steigt darin ein. So wie diejenigen, die darin waren, gerettet wurden, so werden die, die in (die Anhängerschaft der Familie des Propheten) eintreten, durch sie gerettet werden. Ich garantiere dies mit einem wahrhaftigen Schwur, und ich mache keine falschen Behauptungen. So wehe denen, die zurückbleiben, nochmals wehe denen, die zurückbleiben! Ist denn nicht das zu euch gedrungen, was der Prophet (s.) unter euch gesagt hat, wie er in seiner Abschiedswallfahrt gesagt hatte: „Ich hinterlasse euch zwei schwerwiegende Dinge, wenn ihr daran festhaltet, werdet ihr niemals irregehen: Das Buch Allahs und meine Familie, meine Ahl-al-Bait. Sie werden sich nie trennen, bis sie zu mir an den Teich (des Paradieses) kommen werden. Nun gebt acht, wie ihr gegen mich opponiert hinsichtlich dieser beiden (schwerwiegenden Dinge). Wahrlich, dies (der Gehorsam gegen den Qur'an und die Ahl-al-Bait) ist süß und wohlschmeckend, so trinkt es. Aber dieses (der Ungehorsam dagegen) ist salzig und bitter, so meidet es."

Aus seinen Reden über die Beschreibung des Diesseits und die Warnung davor

„Die Welt ist wie eine Schlange, sie fühlt sich weich an, aber ihr Biss ist hart. Daher meidet die Dinge, die euch darin gefallen, wegen der kurzen Zeit, die sie euch begleiten werden. Seid so vertraut mit dem, was sich darin befindet, aber seid auf der Hut vor ihren Besitztümern. Denn, wenn jemand mit ihr befreundet ist, dann will er Freude aus ihr beziehen, aber sie erzeugt Unwillen in ihm gegen das Unerwünschte darin." 3

Einige seiner Reden über die Vorbereitung (für die Reise) ins Jenseits, die Vorbereitung für das Zusammentreffen

Gemeint sind die Ahl-al-Bait, Anm. d. Übers.

Ein Teil dieser Predigt erschien in „Tarich al-Ya'qubi": 2: 211; „Nathr al-Durr" 1:308; „Amali al-Tusi": 1: 240; „Tarich Dimashq": 3: 221; „Al-Kafi": 1: 44 / 6; „Al-Ihtijaj": 262; „Nahdsch al-Balagha"; 1: 47 / 16; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „Al-Bihar": 2: 99 / 59.

„ Dastur Mu'alam al-Hakam": 37, „Tanbih al-Chawatir": 1: 147, „Scharh al-Nahdsch li Ibn Maitham": 5: 218; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 73: 105 /101.

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mit Allah, Dem Erhabenen, und den Rat an die Menschen, rechtschaffene Taten zu vollbringen

Die Religionsgelehrten überlieferten es in den Berichten, und die Biographen überlieferten es (ebenfalls): Er rief jede Nacht, wenn die Leute sich zu Bett begaben, mit einer Stimme, die von allen Leuten in der Moschee und um sie herum gehört werden konnte:

„Möge Allah barmherzig mit euch sein, bereitet euch vor, denn es ist unter euch schon zur Reise (zu Allah) gerufen worden. So gebt wenig (Aufmerksamkeit) dieser Welt gegenüber und wendet euch (zu Allah) mit dem Besten, was euch an Proviant zur Verfügung steht. Denn vor euch liegen Hindernisse, die schwer zu überwinden sind und Halteplätze voller Schrecknisse, und es gibt kein Entrinnen, sie zu passieren und bei ihnen anzuhalten. Mögt ihr durch die Barmherzigkeit Allahs davor gerettet werden. Nach der Vernichtung gibt es keinen Hochmut. Wie traurig ist es für den Nachlässigen, wenn sein eigenes Leben ein Beweis gegen ihn sein wird, und (das Böse) seiner Tage ihn zu dem Elend ßhren wird, das Allah fir (diejenigen unter) uns bereitet hat (, die wie er sein werden). Seid nicht wie jene, die gegenüber den Wohltaten (Allahs) undankbar sind und die nicht befreit werden von der Rache (Allahs) nach dem Tod. Wir existieren nur durch Ihn und von Ihm und durch Seine wohltätige Hand, und Er ist mächtig über alle Dinge." 1

Einige seiner Worte über die Entsagung von dem Diesseits und das Bestreben, Taten für das Jenseits zu vollbringen

„Sohn Adams, deine größte Sorge soll nicht sein, was dir heute passieren wird. Wenn du (etwas) verpasst, dann war es nicht für dich (bestimmt). Denn an jedem Tag, den du erlebst, bringt dir Allah darin Seine Versorgung. Wisse, dass du nichts verdienst, was jenseits deiner Nahrung liegt, außer du bewahrst es für andere auf. Wenn dein Anteil (an weltlichen Gütern) in dieser Welt groß ist, wird dein Erbe dadurch Ansehen genießen, und deine Abrechnung am Tage der Auferstehung wird zusammen mit ihm lang sein. So sei glücklich mit dem Vermögen, das du in deinem Leben hast und schicke (Gutes) an Proviant voraus für den Tag deiner

1 „Amali al-Saduq": 402/7, „Amali al-Mufid": 198; „Chasa'is Al-Radhi": 98; „Nahdsch al-Balagha": 2: 209/199, mit Abweichung im Wortlaut; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 73: 106 /102.

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Rückkehr, der vor dir liegt, denn die Reise ist lang, der (Ankunfts-)Termin ist der Tag der Auferstehung, und der Ankunftsort ist das Paradies oder das Feuer." 1

Eine ähnliche Rede von ihm (a.) ist unter den Gelehrten wohlbekannt und die (Menschen) mit Kenntnis und die Weisen bewahrten sie: „Ihr Menschen, diese Welt hat ihren Rücken gewandt und hat den Abschied angekündigt. Das Jenseits hat seine Schatten vorausgeschickt und ist nahegekommen. Wahrlich, heute ist (die Vorbereitung der) Pferde auf der Rennbahn, und morgen ist das Rennen. Das Ziel des Gewinners ist das Paradies, während das (des Verlierers) das Feuer sein wird. Ihr seid in den Tagen der langsamen (Vorbreitung) eines Mannes, während hinter ihm seine Frist (schnell) heraneilt. Wer seine Taten rein um Allahs willen tut, dessen Hoffnungen werden nicht zerstört werden. Wer dadurch in seinen Taten langsam wird in den Tagen der Vorbereitung, bevor die Zeit seines Todes gekommen ist, dessen Taten werden verlustreich sein, und seine Hoffnungen werden ihn zerstören. So handelt (aufrichtig) in dem, was ihr erhofft und in dem, was ihr befürchtet. Wenn ein Verlangen euch erfüllt, dann dankt Allah undßgt es dem hinzu, was ihr befürchtet, und wenn ein Schrecken euch befällt, dann gedenkt Allahs undßgt es dem hinzu, was ihr wünscht, denn Allah hat denen, die Gutes tun, das Gute erlaubt (, zu genießen). Er gibt denen mehr (an Segnungen), die Ihm danken. Es gibt keinen besseren Verdienst als den für einen Tag, für den Vorräte aufbewahrt werden, (einen Tag,) an dem große Sünden gesammelt und die geheimen Absichten darüber geprüft werden. Ich habe niemanden schlafend gesehen, der das Paradies begehrt sowie niemanden, der schlief, während er der Hölle entfloh. Wer nicht von der Gewissheit (yaqin) profitiert, dem wird der Zweifel schaden. Wer nicht von der Gegenwärtigkeit seines Herzens und seiner (richtigen) Ansicht profitiert, der wird ohne sie unfähig sein. Euch ist befohlen worden, (zur nächsten Welt) abzureisen, und ihr seid mit Proviant geleitet worden. Es sind zwei Dinge, die ich am meisten für euch fürchte: Dass ihr (euren) Leidenschaften folgt, und dass ihr aus (falscher) Hoffnung (die guten Taten) verzögert. Denn die Leidenschaften halten von der Wahrheit ab, und die Verzögerung (der guten Taten) durch (falsche) Hoffnung lässt das Jenseits vergessen.

Wahrlich, das Diesseits hat sich auf die Reise begeben, weg von uns, während das Jenseits sich auf den Weg auf uns zu gemacht hat, und beide von ihnen haben Söhne (die ihnen anhängen): So seid denn, wenn ihr könnt, unter den Kindern des Jenseits, und seid nicht unter den Kindern des Diesseits. Denn heute ist (die Zeit) der (guten) Taten ohne Abrechnung, und morgen wird (der Tag der) Abrechnung sein, ohne (die Möglichkeit zur) Tat."

Ein Teil davon kommt vor in „Murudsch al-Dhahab": 4: 175, „al-Chisal": 16; „Nuzha al-Nazir": 52 / 27, „Nathr al-Durr " 1: 295.

Einiges kommt in „Nathr al-Durr": 1:223, „al-Bayyan wa al-Tabyin": 2:27; „Al-'Aqd al-Farid": 4:159; „Al-Kafi:" 8:58/21; „Murudsch al-Dhahab": 23:424 und 3:413; „Man la yahdhuru al-Faqih": 1:327;

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Aus seinen (a.) Reden über Gefährten, Askese und seine Schi a

Unter den Reden, die er hielt, indem er die auserwählten Gefährten und ihre Askese erwähnte, ist die, die Sa'sa'a ibn Suhan al-Abdi überlieferte: Eines Tages betete der Fürst der Gläubigen (a.) das Morgengebet mit uns, und als er den (abschließenden) Salam gegeben hatte, wandte er sein Gesicht in Richtung Qibla und gedachte Allahs. Er wandte sich weder nach rechts noch nach links, bis (der Schatten der) Sonne auf der Mauer der Moschee, d.h. die Moschee in Kufa, die Länge eines Speeres erreicht hatte, dann wandte er sein Antlitz zu uns und sagte: „Ich kannte aufrechte Männer in der Zeit meines engsten Gefährten, dem Gesandten Allahs (s.), und sie verbrachten diese Nacht abwechselnd im Niederwerfen und im Knien. Als es Morgen wurde, hatten sie zerzaustes, staubiges Haar, und zwischen ihren Augen war (eine Stelle, die) den Knie einer Ziege ähnelte (von den Niederwerfungen). Wenn sie (Allahs) gedachten, dann schwankten sie hin und her wie die Bäume im Wind. Dann vergossen ihre Augen Tränen, bis ihren Kleider feucht waren." Dann erhob er (a.) sich, und er sprach, als ob sein Volk schlafend und achtlos war."1

Einige seiner Worte über die Eigenschaften seiner aufrichtigen Schi a

Die Historiker (naqalat al-athar) überlieferten, dass er (Imam Ali, a.) eines Nachts aus der Moschee trat, und es war eine mondscheinerleuchtete Nacht. Als er in Richtung Friedhof ging, folgte ihm eine Gruppe (von Männern) und stand hinter ihm. Er blieb stehen, dann fragte er: „ Wer seid ihr? ". „ Wir sind deine Schi' a, o Fürst der Gläubigen ", sagten sie. Er musterte ihre Gesichter, dann fragte er: „ Und warum sehe ich dann nicht die Zeichen der Schi'a an euch?" „Was sind die Zeichen der Schi'a, o Fürst der Gläubigen?" „Blasse Gesichter von der Nachtwache, triefende Augen vom Weinen, gebeugte Rücken vom Stehen (im Gebet), hohle Bäuche vom Fasten, trockene Lippen vom Bittgebet (Du 'a), und auf ihnen ist der Staub der Demütigen."2

„Amali al-Mufid": 93 und 207; „Nahdsch al-Balagha": 1:66/27; „Misbah al-Mutahadschid": 605;„Amali al-Tusi": 1:236; „Tadhkira al-Chawas": 116.

Kulaini überlieferte es in „Al-Kafi": 2: 185 / 22; Al-Musannaf in seinen „Amali": 196; Al-Aabi in „Nathr al-Durr" 1: 325; Ibn Al-Jauzi in „Tadhkira al-Chawas": 129.

2 „Amali al-Tusi": 1: 219, „Mischkat al-Anwar": 58, Siffat al-Shi'a": 89 / 20 und 95 / 33, gekürzt, und "Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 68: 150/4.

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Seine (a.) Reden und Ermahnungen über die Erinnerung an den Tod

Diese Rede von ihm wurde allgemein bekannt: „Der Tod ist ein Verfolger, und der Verfolgte ist schnell, jedoch der Sesshafte wird ihm nicht widerstehen können, und der Fliehende wird ihm nicht entfliehen können. So tretet (tapfer in der Schlacht) vor und schreckt nicht zurück, denn es gibt kein Entrinnen vor dem Tod. (Selbst) wenn ihr nicht (im Krieg) getötet werdet, werdet ihr sterben. Bei Allah, in Dessen Hand die Seele 'Alis ist, tausend Schwertschläge auf den Kopf sind leichter als der Tod im Bett." 1

Eine andere Rede von ihm (a.) darüber: „ O ihr Menschen, ihr seid Zielscheiben geworden, so dass die Geschicke mit Pfeilen auf euch schießen. Eure Eigentümer sind von den Schicksalsschlägen geplündert worden, das, was ihr auf der Welt gegessen habt, ist zu etwas Erstickendem geworden, was ihr an Getränken getrunken habt, daran habt ihr euch verschluckt, und ich bezeuge bei Allah, dass ihr euch an keiner Segnung dieser Welt erfreuen könnt, ohne eine andere zu verlieren, was ihr verabscheut. Ihr Menschen, wir sind geschaffen worden, so strebt dann nach dem Bleibenden und nicht nach dem Vergänglichen, denn ihr werdet von einer Wohnstatt zu der anderen gebracht werden, so legt denn einen Vorrat an für das, wohin ihr gehen und wo ihr ewig weilen werdet, und Friede sei (mit euch)."

Seine (a.) Reden, (in denen) er (die Menschen) zu sich rief (ihm zu folgen), indem er Beweise seiner Vorzüglichkeit lieferte sowie über seine Enteignung seines Rechts (auf das Imamat), (worin) er die Unterdrückung gegen ihn darlegte, (und in denen) er darauf hinwies und (die Menschen) darauf aufmerksam machte

Darunter ist das, was die Schiiten (chassa) und die Sunniten ('amma) darüber überliefert haben: Es wurde von Abu 'Ubaida Ma'mar ibn Al-Muthahnnah und anderen erwähnt, die die Gegner der Schi'a nicht (der Parteilichkeit) in ihrer Überlieferung anklagen konnten: Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte am Anfang seiner Predigt, die er nach dem Treueid der Leute für seine Führerschaft hielt, und das war nach der Ermordung TJthman ibn 'Affans, (folgendes):

1  „Tarich al-Ya'qubi": 2: 209, „Al-Kafi": 5: 53, und Al-Tussi überlieferte es in seinen „Amali": 1: 172 mit leichter Abweichung.

2 „,Amali al-Tusi": 1: 220, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 73: 107 / 103.

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„Der Hirte sollte nur seine Seele hüten, (wenn er andere hütet), dann wird er mit dem Paradies und dem Feuer, das vor ihm liegt, beschäftigt sein. Der ernsthaft (nach Wahrheit) Strebende wird ein Gelehrter1, und der (die Wahrheit) Suchende wird hoffen, der (darin) Nachlässige wird im Feuer sein. (Dies) sind drei (Arten), und zwei sind: Ein Engel, der mit seinen beiden Flügel fliegt, und ein Prophet, den Allah bei seinen Händen genommen hat, und eine sechste (Kategorie) gibt es nicht. Derjenige, der (falsche) Behauptungen aufstellt, wird zugrunde gehen, und wer (zu schlechten Taten) eilt, wird vernichtet werden. Die rechte Seite und die linke sind irreführend, und die mittlere ist die Hauptstraße, der Weg, auf dem das Buch, die Sunna und die Berichte des Prophetentums bleibend (feststehen). Allah, Der Erhabene, hat diese Ummah mit zwei Arten von Medizin geheilt: Die Peitsche und das Schwert. Und es gibt keine Nachsicht bei dem Imam (sie anzuwenden). So sucht Deckung in euren Häusern und verbessert die Beziehungen untereinander, (und nehmt) Reue für das, was ihr getan habt. Wer sich (nur scheinbar) zeigt, als ob er auf der Seite der Wahrheit ist2, wird untergehen.

Es haben sich Dinge zugetragen, in denen ihr keine Entschuldigung in meinen Augen habt. Was mich angeht, so wenn ich (es) zu sagen gewünscht hätte, dann hätte ich gesagt: 'Möge Allah vergeben, was bereits geschehen ist. Die beiden Männer3 sind (in der Beraubung meines Rechst) vorangegangen.' Der Dritte stand da wie eine Krähe, die sich (nur) um ihren Bauch kümmerte. Wehe ihr (diese Krähe), wenn ihre Flügel gestutzt und ihr Kopf abgeschnitten werden würde, wäre es besser für ihn. Seht (auf mich), wenn ihr etwas zu negieren habt, dann negiert es. Wenn ihr es erkennt, dann eilt herbei (es auszuführen), das Wahre und das Falsche, und jedes (davon) hat seine Unterstützer. Wenn das Falsche sich vermehrt, dann wird es so handeln wie in der Vergangenheit. Wenn die Wahrheit wenig wird, dann wird sie sich vielleicht für eine kurze Weile vermindern und (dann) (wiederkommen. Wenn eure Seelen wieder so werden wie vorher, dann werdet ihr glücklich sein. Ich ßrchte, dass ihr in einer Periode (ohne Imam) lebt, und mir obliegt nur die selbständige Rechtsfindung (idschtihad).

Wahrlich, die Gottesfürchtigen sind meine Familie, und die besten meiner Wurzeln sind die Weisesten in jungen Jahren und die Wissendsten im Alter. Wir sind die Ahl-al-Bait, unser Wissen ist vom Wissen Allahs, unser Urteil wird mit dem Urteil Allahs gefällt, und wir haben (Wissen) von den Worten des Wahrhaftigen4 (sadiq). Und wenn ihr unserer Tradition folgt, dann werdet ihr durch unsere Klarsicht rechtgeleitet sein, und wenn ihr das nicht tut, dann wird Allah euch durch unsere Hand vernichten. Das Banner der Wahrheit ist bei uns. Wer ihm folgt, der wird es

Es kann auch heißen: „ist fleißig", Anm. d. Übers.

2

' Also heuchelt, Anm. d. Übers. i

4

Gemeint sind Abu Bakr und 'Umar, Anm. d. Übers.

,Imam 'Ali meint den Propheten, Anm. d. Über.

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erreichen, und wer dahinter zurückbleibt, der wird untergehen. Wahrlich, durch uns wird die Rache ßr jeden Gläubigen verwirklicht. Durch uns wird das Joch der Demütigung von euren Nacken genommen werden, durch uns wird der Sieg kommen, nicht durch euch, und durch uns wird das Siegel (des Lebens) gesetzt, nicht durch euch." 1

Ein weiterer Auszug aus seiner Rede, in der er (die Menschen) zu sich und seiner Familie aufrief: „Allah hat Muhammad mit dem Prophetentum ausgezeichnet und hat ihn für die Botschaft (des Islam) erwählt. Er gab ihm Information durch Offenbarung. Er brachte immer Gutes unter die Menschen. Wir, die Ahl-al-Bait, besitzen die Festungen des Wissens und die Tore des Urteils und die Erleuchtung der Befehlsgewalt. Wer uns liebt, dem wird sein Glaube Nutzen bringen, und seine Werke werden ihn (Allah) nahe bringen, und wer uns nicht liebt, dem wird sein Glaube nichts nützen, und seine Werke werden ihn nicht (Allah) näher bringen, selbst wenn er Tag und Nacht unermüdlich (im Gottesdienst) verharrt." 2

Zusätzlich zu dem kommt das, was 'Abdurrahman ibn Dschundab, von seinem Vater Dschundab ibn 'Abdullah überlieferte:

„Ich ging zu 'Ali ibn Abi Talib in Medina nach dem Treueid der Leute an TJthman. Ich fand ihn mit gesenktem Kopf und betrübt vor. 'Was ist über dich gekommen von deinem Volk?', fragte ich ihn. 'Schöne Geduld', erwiderte er. 'Gelobt sei Allah', sagte ich, 'du bist in der Tat geduldig.' ,Was soll ich tun?!', fragte er. Ich sagte: , Stehe unter den Leuten auf und rufe sie zu dir (=deiner Gefolgschaft) auf und sage ihnen, dass du durch (die Ernennung) des Propheten der Vorzüglichste und der Vorderste (im Islam) bist. Bitte sie um Hilfe gegen diese (Leute), die sich gegen dich verschworen haben. Wenn zehn von hundert dir antworten, dann bist du Zeuge mit den zehn gegen die hundert. Wenn sie sich dir nähern, dann ist es das, was du willst, und wenn sie sich weigern, dann bekämpfst du sie. Wenn du siegreich über sie bist, dann gehört die Herrschaft Allah, Der sie Seinem Propheten (a.) gegeben hat, und du bist der Geeignetste dafür unter ihnen. Wenn du getötet wirst, während du danach strebst, dann wirst du als Märtyrer sterben und (somit) wirst du am meisten (ein Anrecht) auf die Vergebung bei Allah haben, und derjenige, der das größte Recht auf das Erbe des Gesandten Allahs hat.',Denkst du, Dschundab', sagte er (Imam 'Ali, a.), ,dass zehn von hundert mir den Treueid leisten werden?' Ich hoffe das', erwiderte er. ,Aber', sagte er (Imam 'Ali, a.) ,ich habe nicht die Hoffnung, dass zwei von jeweils hundert (das tun wer-

1 „Al-Bayyan wa al-Tabyin": 2: 65, „al-'Aqd al-Farid": 4: 157; „Scharh bin Abi al-Hadid": 1: 275; „ 'Uyun al-Achbar li Ibn Qutaiba": 2: 236; „Nathr al-Durr": 1: 270 bis zu seiner (Imam 'Alis, a.) Worten: „....und mir obliegt nur der Idschtihad.", und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 391.

„Al-Mahasan": 199 / 31, „Basas'ir al-Daradschat": 384 / 9 und 10, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 27: 182.

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den), und ich werde dir sagen, warum. Die Leute schauen auf die Quraisch, und die Quraisch sagen: 'Die Familie von Muhammad denken, dass sie sich gegenüber den übrigen Leute ausgezeichnet sehen und dass sie die Sachwalter sind (vorrangig) vor den Quraisch. ' (Sie sagen), dass wenn sie es (diese Aufgaben) übernehmen, dann wird diese Macht nicht von ihnen auf jemand anderen übergehen. Da sie ja schon bei anderen ist, dann sollte es unter euch zirkulieren. Nein, bei Allah, die Quraisch werden niemals diese Macht freiwillig an uns abgeben.' Und ich (Ibn Dschundab) sagte zu ihm: "Willst du nicht zurückgehen und den Leuten sagen, was du gerade gesagt hast und sie zu dir aufrufen?' 'Dschundab, das ist jetzt nicht die Zeit dafür.' So ging ich danach zurück nach Irak. Immer wenn ich irgend eine der Tugenden, Errungenschaften und Rechte von 'Ali ibn Abi Talib (a.) erwähnte, beschimpften und verjagten sie mich, bis die Sache zu Walid ibn 'Uqba drang, der zu dieser Zeit unser Gouverneur war. Er ließ mich holen und verhaftete mich, bis jemand über mich bei ihm vorsprach, dann ließ er mich frei." 1

Seine Reden über diejenigen, die sich weigerten, ihm den Treueid zu leisten und den Treueid brachen

Seine Reden über diejenigen, die sich weigerten, ihm den Treueid zu leisten, darunter 'Abdullah ibn 'Umar ibn al-Chattab, Sa'd ibn Abi Waqqas, Muhammad ibn Maslama, Hassan ibn Thabit und Usama ibn Zaid, war wie Scha'bi berichtete: Als Sa'd und die anderen, die wir namentlich aufgezählt haben, sich vom Fürsten der Gläubigen (a.) abwandten und ihm nicht den Treueid leisteten, pries und lobte er (a.) Allah, dann sagte er: „Ihr Menschen, ihr habt mir den Treueid geleistet, wie er denen vor mit geleistet wurde. Den Leuten steht nur dann eine Wahl zu, bevor sie ihren Treueid geschworen haben. Wenn sie den Treueid geleistet haben, dann haben sie keine Wahl mehr. Es obliegt dem Imam, die (richtige) Richtung vorzugeben und den Untergebenen die Treue (ihm gegenüber). Dies ist ein allgemeiner Treueid. Wer ihn verabscheut, der verabscheut die Religion des Islam und folgt einem anderen Weg als seine (des Islams) Anhänger. Eurer Treueid mir gegenüber ist nicht aus Versehen (falta), und meine und eure Situation sind nicht gleich. Ich will euch zu Allah ßhren, aber ihr wollt mich um eurer selbst willen. Ich schwöre bei Allah, dass ich einem Gegner aufrichtigen Rat geben werde, und ich werde dem Unterdrückten Gerechtigkeit geben. Ich habe über Sa 'd, Ibn Maslama, Usama, 'Abdullah ibn Hassan ibn Thabit Dinge gehört, die mir missfallen. Und die Wahrheit wird zwischen euch und mir (entscheiden)."

„Amali al-Tusi": 1: 239; Ähnliches in „ Scharh ibn Abi al-Hadid": 9: 57; und 'Allamah al-Madschlisi über lieferte es in „al-Bihar": 8: 147.

Ähnliches in „Nahdsch al-Balagha": 1: 26 / 132; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 397.

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Einige seiner Worte, als Talha und al-Zubair von ihrem Treueid ihm gegenüber abfielen und sich nach Mekka aufmachten, um mit A ischa zusammenzutreffen, um (Leute) gegen ihn zusammenzurotten und gegen ihn eine Allianz zu bilden

Die religiösen Gelehrten haben von ihm (a.) bewahrt, dass er sagte, nachdem er Allah gelobt und gepriesen hatte: „Allah hat Muhammad (s.) zu allen Menschen gesandt und hat ihn zu einer Barmherzigkeitßr die Welten gemacht, und erßhrte aus, was Er ihm befohlen hatte. Er verbreitete die Botschaften seines Herrn. Durch ihn fügte er den Riss zusammen, und das Zerspaltete vereinigte er durch ihn. Er machte die Wege durch ihn sicher, und das Blut (vergießen) hielt er durch ihn zurück. Er brachte durch ihn Versöhnung zwischen denen, die verwurzelte Feindschaften und Animositäten in ihren Herzen gegeneinander hegten, sowie mit Groll, der in ihren Herzen fest verwurzelt waren. Dann nahm Allah ihn zu sich als ein Preiswürdiger, der sein Ziel nicht verfehlt hatte, ßr das er seine Mission durchgeführt hatte. Nichts von dem, was er erreichte, verfehlte sein Ziel. Nach ihm entstand ein Streit über die Führerschaft, und Abu Bakr übernahm die Macht, dann nach ihm 'Umar, dann 'Uthman. Als das passierte hinsichtlich seines Falles, was ihr bereits wisst. Ihr kamt zu mir und sagtet: ^Wir haben dir den Treueid geleistet', und ich sagte: 'Ich werde es nicht machen (das Imamat übernehmen)'. 'Doch', habt ihr gesagt, und ich sagte: 'Nein', und ihr habt meine Hand ergriffen und ihr strecktet (eure) aus. Ich versuchte, sie euch zu entziehen, aber ihr zogt sie (meine Hand) an euch, doch ihr habt euch an mich gepresst wie durstige Kamele an ihren Wasserstellen am Tage ihrer Ankunft, so dass ich dachte, dass ihr mich töten oder euch gegenseitig töten würdet, so streckte ich meine Hand aus, und ihr leistetet mir den Treueid, indem ihr mich gewählt habt. Die ersten unter euch, die mir den Treueid leisteten, waren Talha und al-Zubair, freiwillig und ohne Zwang. Dann dauerte es nicht lange, bis sie von mir die Erlaubnis erbaten, zur 'Umra (kleine Wallfahrt) zu gehen, und Allah weiß, dass sie (bereits da) Verrat begehen wollten. Ich ließ sie ihre Verpflichtung zum Gehorsam (mir gegenüber) erneuern, dass sie (durch ihre Taten) kein Unheil über die Ummah bringen würden, und sie verpflichteten sich mir gegenüber dazu. Aber sie handelten mir gegenüber untreu, brachen ihren Treueid gegen mich und lösten ihr Versprechen nicht ein. Wie seltsam ist ihre Nachgiebigkeit gegenüber Abu Bakr und 'Umar und ihre Gegnerschaft mir gegenüber. Doch ich bin nicht weniger wert als einer der beiden Männer! Wenn ich gewollt hätte, dann hätte ich gesagt: 'Oh Allah, richte sie für das, was sie gegen mein Recht getan haben und daßr, dass sie versucht haben, meine Führungsgewalt zu untergraben und gib mir den Sieg über sie.'" 1

1 „Al-Ihtidschadsch": 161, Ähnliches in „al-'Aqd al-Farid": 4: 162 und 5: 67, „Scharh Ibn Al-Hadid": 1: 309, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 412.

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An einem anderen Ort sprach er in diesem Sinne, was von ihm überliefert worden war: Er sagte, nachdem er Allah gelobt und gepriesen hatte: „Als Allah, Der Erhabene, Seinen Propheten (s.) zu Sich nahm, sagten wir: Wir sind seine Ahl-al-Bait, seine Gefährten, seine Erben, seine engsten Freunde und die Geschöpfe, die bezüglich ihm die meisten Rechte haben. Es gibt keinen Disput über sein Recht und seine Befehlsgewalt. Als wir in dieser Position waren, kamen die Heuchler hervor und entrissen uns die Befehlsgewalt unseres Propheten (s.) und übergaben sie jemand anderem. Bei Allah, all unsere Augen und Herzen weinten insgesamt, und unser Innerstes war erfüllt von Furcht (um die Ummah), und die Seelen waren voller Unruhe und Kummer. Und ich schwöre bei Allah, wenn ich nicht die Furcht vor der Spaltung der Muslime hätte und davor, dass die meisten von ihnen wieder zum Unglauben zurückkehren würden und die Religion Schaden nehmen würde, dann hätten wir das, so wie wir konnten, geändert. Doch nun habt ihr mir den Treueid geleistet, und (auch) diese beiden Männer, Talha und al-Zubair, haben mir Treue geschworen. Sowohl sie als auch ihr habt es freiwillig und durch euren Vorzug geleistet. Dann haben sich beide erhoben und auf den Weg nach Basra gemacht, um eure Gemeinschaft zu spalten und unter euch Unheil zu streuen. Oh Allah, ergreife sie für ihren Betrug an dieser Ummah und für ihre üble Einstellung der Allgemeinheit gegenüber."

Dann sagte er zu den Leuten: „Möge Allah euch barmherzig sein, gehet hinaus und sucht diese beiden wortbrüchigen, sündigen Meineidigen, bevor die (Gelegenheit zur Verhinderung) der Verwirklichung ihrer Verbrechen verstreicht." 1

Als er (a.) über die Reise 'Alschas, Talhas und al-Zubairs von Mekka nach Basra erfuhr, lob und pries er Allah, dann sagte er: „ A 'ischa, Talha und al- Zubair haben sich auf die Reise begeben. Jeder dieser beiden2 beansprucht das Kalifat ohne seinen Kameraden. Talha beansprucht das Kalifat nur, weil er der Sohn des Onkels väterlicherseits von "A Ischa ist, und al-Zubair beansprucht es nur, weil er der Schwager ihres Vaters3 ist. Bei Allah, wenn die beiden erreichen, was sie wollen, dann würde al-Zubair Talha köpfen, und Talha würde al-Zubair köpfen, da jeder über die Herrschaft über den anderen streiten würde. Bei Allah, ich weiß, dass sie4 ein Kamel5 reitet, sie wird an keiner Weide anhalten, keinen Gebirgspfad überwinden und an keinem Rastplatz anhalten außer in Rebellion, bis ihre Seele und die derer, die mit ihr sind, zu ihrer endgültigen Bestimmung gelangen. Ein Drittel von

„Amali al-Mufid": 154, mit leichter Abweichung auch in; „Al-Dschamal": 233, abgekürzt; „Scharh Ibn Abu al-Hadid": 1:307; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 6:415. Talha und al-Zubair, Anm. d. Übers. Abu Bakr, Anm. d. Übers. 'A'ischa, Anm. d. Übers. Weshalb die darauf folgende Schlacht auch „Kamelschlacht" genannt wurde, Anm. d. Übers.

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ihnen1 wird getötet, ein Drittel in die Flucht geschlagen werden, und ein Drittel wird zurückkehren. Bei Allah, Talha und al-Zubair wissen, dass sie im Unrecht sind, und sie sind nicht unwissend (darüber). Wie oft tötet den Wissenden seine Unwissenheit, während das Wissen, das er hat, ihm nichts nützt. Bei Allah, die Hunde von al-Haw 'ab bellen sie an2, aber lässt sich ein (ansonsten) Belehrbarer warnen, denkt ein (ansonsten) Nachdenkender nach? Die sündhafte Partei ist aufgestanden, und wo sind die, die Gutes tun?" 3

Als sich der Fürst der Gläubigen (a.) in Richtung Basra aufmachte, hielt er in Ar-Rabdha4 an. Die letzten (zurückkehrenden) Pilger trafen dort auf ihn. Sie versammelten sich, um seine Worte zu hören, während er (noch) in seinem Zelt war.

Ibn 'Abbas (r.) sagte: Ich ging zu ihm und fand ihn, wie er eine Sandale flickte,

und ich sagte zu ihm: „ Wir haben größtes Bedürfnis, was du tun wirst, um unsere Angelegenheiten zu bereinigen." Er sprach nicht zu mir, bis er mit seiner Sandale fertig war, dann stellte er sie zu der anderen und sagte danach zu mir: „Schätze ihren Wert ein." Ich sagte: „Sie hat keinen Wert". „(Sag) mehr als das". „Ein Bruchteil eines Dirhams", sagte ich. „Bei Allah", sagte er, „sie sind mir lieber als diese Befehlsgewalt über euch, wenn ich nicht Recht einsetzen oder Unrecht abwehren müsste."

„Die Pilger haben sich versammelt, um deine Worte zu hören", sagte ich, „so erlaubst du mir, zu ihnen zu sprechen? Wenn es gut ist, dann sind es deine Worte, und wenn sie nicht gut sind, dann sind es meine." „Nein", sagte er, „ich werde sprechen ", und er legte seine Hände auf meine Brust - und sie waren rau und hart und taten mir weh. Dann erhob er sich, und ich ergriff sein Gewand und sagte: „Ich beschwöre dich bei Allah und meinen Verwandten", und er antwortete: „Beschwöre mich nicht", dann ging er hinaus. Sie versammelten sich um ihn. Er lobte und pries Allah, dann sagte er: „Allah sandte Muhammad (s.), während es keinen unter den Arabern gab, der ein Buch las noch das Prophetentum beanspruchte. Er trieb die Menschen ihrer Rettung zu, und bei Allah, ich treibe sie immer noch dazu, ich habe nichts geändert und nichts verraten, bis alles davon vergangen war. Was ist zwischen mir und den Quraisch? Bei Allah, ich habe sie bekämpft, als sie Ungläubige waren, und ich werde sie bekämpfen, wenn sie Zwietracht stiften.

Den Mitstreitern 'A'ischas, Anm. d. Übers.

Es gibt eine Überlieferung, dass der Prophet (s.) 'A'ischa warnte, dass wenn sie diese Hunde bellen hören würde, sie daran erkennen würde, dass sie auf dem Weg zu einen schweren Fehler sei und unbedingt umkehren solle, Anm. d. Übers.

Ähnliches erschien in „Scharh Nahdsch Ibn al-Hadid": 1: 233, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 416.

Ar-Rabdha: Ein Dorf um Medina in drei Kilometern Entfernung, und es gehört zu den Rastplätzen der Pilger aus dem Irak. Dort befindet sich das Grab Abu Dharr al-Ghaffaris (r.) (siehe „Mu'dscham al-Buldan": 3: 24.

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Diese meine Reise erfolgt aufgrund eines Versprechens (des Propheten) mir gegenüber. Bei Allah, ich werde das Falsche aufspalten, bis die Wahrheit aus ihren Seiten zutage tritt. Die Quraisch werden sich nicht an uns rächen, da Allah uns vor ihnen erwählt hat, und wir werden sie unter unsere Kontrolle bringen." Er rezitierte: „Bei meinem Leben, du trankst weiterhin reine Milch, und dein Essen bestand aus erlesenen geschälten Datteln bester Sorte. Dennoch verliehen wir dir den höchsten Rang, obwohl du nicht hoch genug (dafür) bist, und wir ließen uns vor dir vom Ross (vom Rang) herab."

Als er bei Dhu-Qar anhielt, nahm er von den Anwesenden den Treueid entgegen, dann sprach er zu ihnen. Er lobte und pries Allah ausgiebig, und er entbot ebenfalls reichliche Segenswünsche (salawat) an den Gesandten Allahs (s.), dann sagte er: „Es haben sich Dinge zugetragen, denen gegenüber wir standhaft blieben, und in unseren Augen war der Splitter der Ergebung Allahs Befehl gegenüber in Dingen, die uns geprüft haben. Darin ist Hoffnung auf den Lohn dafür, und die Stand-haftigkeit demgegenüber war besser als die Spaltung der Muslime und das Vergießen ihres Blutes. Wir sind die Ahl-al-Bait des Prophetentums, die Geschöpfe, die der Macht und der (prophetischen) Mission würdiger sind (als andere). Wir sind die Quelle der Ehre, mit der Allah anfangs diese Ummah ausstattete. Und diese, Talha und al-Zubair, gehören nicht zu der Familie des Prophetentums, noch zu den Nachkommen des Gesandten. Als sie sahen, dass Allah unser Recht an uns nach einiger Zeit zurückgegeben hatte, konnten sie kein einziges Jahr aushalten, auch keinen vollständigen Monat, (ohne) einen Angriff zu starten, indem sie in die Fußstapfen ihrer Vorgänger traten, damit sie mein Recht wegnehmen und die Gemeinschaft der Muslime von mir abtrennen könnten." Dann sprach er ein Gebet gegen sie.

'Abd al - Hamid ibn Imran al- Idschli überlieferte von Salamah ibn Kuhail: Als die Kufiten in Dhu-Qar den Fürsten der Gläubigen (a.) trafen, begrüßten sie ihn und sagten: „Preis sei Allah, Der uns ausersehen hat, in deiner Nähe zu sein und uns damit geehrt hat, dass wir dir helfen dürfen.".

Da stand der Fürst der Gläubigen (a.) auf, um zu ihnen zu sprechen. Er lob und pries Allah, dann sagte er: „Ihr Leute Kufas, ihr seid die Edelsten unter den Muslimen, die Zielbewusstesten im Verfolgen des richtigen Weges, die Aufrechtestes in der (Glaubens-)Ausübung, die Besten, die Anteil am Islam hatten, und die besten unter den Arabern hinsichtlich (eurer) Zusammensetzung und Abstammung. Ihr seid die eifrigsten Araber hinsichtlich der Liebe zum Propheten (s.) und seiner Ahl-al-Bait. Ich bin nur deshalb zu euch gekommen, weil ich (nach Allah) Vertrauen zu euch hatte, dass ihr euer Leben geben werdet gegen den Vertragsbruch Talhas und al-Zubairs und deren Aufgabe des Gehorsams mir gegenüber, sowie gegen ihren Auszug mit A'ischa, um Zwietracht zu sähen, dass sie sie veranlasst hatten, ihr Haus zu verlassen, bis sie sie nach Basra gebracht hatten, und sie ver-

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führten dort das einfache Volk und die Massen. Jedoch ich bin informiert worden, dass die Menschen von Tugend und die Erlesenen in der Religion unter ihnen sich fernhielten und das, was Talha und al-Zubair getan hatten, missbilligten."

Dann schwieg er, und die Kufiten sagten: „ Wir sind deine Helfer und deine Unterstützer gegen deinen Feind, und wenn du uns rufst, damit wir (ihren Einfluss) auf die Menschen schwächen, dann werden wir es als etwas Gutes betrachten und darauf hoffen (es zu tun)".

Der Fürst der Gläubigen (a.) ließ sie rufen und lobte sie, dann sagte er: „Ihr wisst, ihr Schar der Muslime, dass Talha und al-Zubair mir aus freien Willen und von sich aus den Treueid geschworen haben. Dann erbaten sie von mir die Erlaubnis, zur Kleinen Pilgerfahrt (Vmra) zu gehen, und ich erlaubte es ihnen. Doch sie reisten nach Basra, töteten die Muslime und taten Schändliches. Oh Allah, sie haben (sich) von mir abgeschnitten, mir Unrecht zugefügt und ihren Treueid zu mir gebrochen, und sie haben die Menschen gegen mich zusammengerottet. So löse, was sie gebunden haben, richte nicht (Gutes) über das, was sie gut gemacht haben, und zeige ihnen das Böse dessen, was sie gewirkt haben."1

Eine seiner Reden, als er Dhu-Qar verließ, um sich nach Basra aufzumachen

Nachdem er Allah gelobt und gepriesen und den Segenswunsch auf den Propheten und seine Familie (salawat) ausgesprochen hatte, sagte er:

„Allah hat die Anstrengung (auf Allahs Weg)2 zur Pflicht gemacht und sie verherrlicht. Er hat sie zu einem Mittel zum Sieg gemacht, und bei Allah, niemals werden weder die Welt noch die Religion verbessert werden, außer dadurch (durch Dschihad). Der Satan hat seine Partei versammelt und seine Kavallerie zusammengeschart. Er brachte Zweifel und Betrug, während die Dinge klar gestellt und in Ordnung waren. Bei Allah, sie haben mich zu Unrecht verworfen, und sie haben zwischen mir und ihnen keine Gerechtigkeit geschaffen. Sie verlangen ein Recht, das sie aufgegeben haben und (Rache für) das Blut, das sie selber vergossen haben3. Selbst wenn ich ihr Teilhaber gewesen wäre darin, so hätten sie doch einen Anteil daran gehabt. Aber wenn sie es ohne mich verübt hätten, dann haben nur sie die Folgen zu tragen. Ihr größtes Argument gegen mich ist gegen sie selber, und ich habe einen klaren Blick, der mich nicht verwirrt hat. Eine ungerechte Schar, in der Krankheit und das Gift des Skorpions ist, das lange anhält, und man

1 Allamah al-Madschlisi in „Al-Bihar": 8: 416. Dschihad

3

Gemeint ist die Ermordung des dritten Kalifen 'Umar, Anm. d. Übers.

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kann davon Fieber bekommen. Sie werden von einer Mutter gestillt, die schon keine Milch mehr hat. Sie beleben einen Treueid wieder1, der schon (von ihnen) aufgegeben wurde, auf dass die Verschwörung zu seinem Ursprung zurückkehre. Ich entschuldige mich nicht für das, was ich getan habe, und ich versuche nicht, mich von dem freizusprechen, was ich getan habe. Welch ein Fehlschlag für (solch) einen Mann, der (euch) aufruft. Wen ruft er? Wenn man ihn fragen würde, an wen sich sein Ruf richtet und wem er antwortet, wer sein Imam ist und zu was für einer Praxis (Sunna) (er aufruft), da das Falsche (batil) von seinem Platz vertrieben wurde, würde seine Zunge (dazu) schweigen, was diese (Falschheit) gesagt hat. Ich schwöre bei Allah, dass ich ein Wasserbecken für sie überlaufen lassen werde2, und nur ich werde davon der Nutznießer sein. Sie werden nicht daraus entkommen können, noch werden sie jemals nach ihm Bewässerung finden. Ich bin zufrieden mit Allahs Beweis gegen sie und Seine Beschuldigung gegen sie, da ich sie aufrufe und sie zur Entschuldigung aufrufe. Wenn sie bereuen und (meinen Aufruf) annehmen, dann wird die (Vergebung für die) Reue gewährt und das Recht akzeptiert werden. Es gibt keine Undankbarkeit gegen Allah. Wenn sie sich weigern, dann werde ich ihnen die Schwertklinge geben. Er genügt als Heiler von Falschheit und als Helfer eines Gläubigen." 3

Seine Worte vor und nach der Kamel-Schlacht

Dies ist von seiner Rede, die er hielt, als er in Basra eintrat und seine Anhänger versammelte, um sie zur Anstrengung auf dem Wege Allahs (Dschihad) zu drängen. Darunter war (folgende) Rede: „Ihr Diener Allahs, geht mit geschwellter und geweiteter Brust für den Kampf gegen diese Leute vor, denn sie haben den Treueid mir gegenüber gebrochen. Sie haben meinen Gouverneur Ibn Hunaif vertrieben nach dem quälenden (Schwert-)Schlag und harter Bestrafung. Sie haben Al-Siyabija und Hakim ibn Dschabala al-Abdi getötet. Sie haben rechtschaffene Männer getötet und diejenigen, die entkommen konnten, verfolgten sie und ergriffen sie an jeder Mauer und unter jedem kleinen Hügel. Dann verschleppten sie sie und köpften sie in Fesseln. Was ist mit ihnen? Möge Allah sie töten, sie sind in der Tat Lügner. Steht auf gegen sie und zeigt ihnen gegenüber Härte. Werft euch auf sie mit Standhaftigkeit und Weitsicht, denn ihr wisst, dass ihr sie angreift und bekämpft, nachdem ihr euch dazu entschlossen habt, ihnen den schärfsten (Lan-zen-)Stich und den härtesten (Schwert-)Schlag zu versetzen sowie für den Zwei-

Gemeint ist der einstmalige Treueid gegenüber dem dritten Kalifen 'Uthman, den sie zu Lebzeiten immerzu unterwandert haben und jetzt nach seiner Ermordung angeblich sein Blut rächen wollten als Vorwand, um gegen Imam 'Ali zu kämpfen, Anm. d. Übers.

Im Deutschen würde man sagen: „Ein Fass zum Überlaufen bringen", Anm. d. Übers. 3 Ein Teil der Ansprache kam in „Al-Isti'ab" vor: 2: 221; „Nahdsch al-Balagha": 1: 38/9 und 55/21, und 2: 26/133, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 416.

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kampf unter Gleichwertigen. Jeder unter euch, der sich stark für das aufeinandertreffen (in der Schlacht) fühlt und einen seiner Brüder scheitern sieht, sollte seinen Bruder verteidigen, der ihm gegenüber den Vorzug haben soll, wie er sich selber verteidigen würde. Wenn Allah will, dann würde (jener) für ihn das Gleiche tun." 1

Aus seiner Rede, als Talha getötet wurde und die Bewohner Basras sich zerstreuten

„Durch uns seid ihr Edle geworden, und durch uns seid ihr aus einer mondfinsteren Nacht zur Dämmerung gebracht worden. Durch uns wurdet ihr in der Finsternis rechtgeleitet. Ohren, die nicht die ernste Warnung hören (die ihnen gegeben wurde), wurden taub. Wie kann jemand, der dem lauten Ruf (Allahs) gegenüber taub ist, die Kunde (von mir) beachten? Die Seele, deren Herzschläge nicht aufhört, wird gestärkt. Ich habe immer von euch die Folgen des Verrats erwartet, und ich habe immer an euch die Merkmale der Betrüger wahrgenommen. Das Gewand der Religion hat mich gegen euch abgeschirmt, aber meine aufrichtige Absicht hat euch für mich offengelegt. Ich habe die Wahrheit für euch in Kraft gesetzt, wo ihr sie erkennen könnt. Und ohne einen Leiter würdet ihr (nach Wasser) graben, und ihr würdet doch nicht auf einen Brunnen stoßen. Heute spreche ich mit Klarheit zu euch Dinge aus, die euch unbekannt sind. Das Verständnis eines Menschen, der gegen mich opponiert hat, hat ihn verlassen. Ich habe niemals an der Wahrheit gezweifelt, seit ich sie gesehen habe. Die Söhne Ya 'qubs2 hatten den größten Beweis (für die Wahrheit), bis sie ihrem Vater ungehorsam wurden und ihren Bruder (in die Sklaverei) verkauften. Nach dem Eingeständnis (ihrer Schuld) kam ihre Reue, und durch die Bitte um Vergebung ihres Vaters und ihres Bruders wurde ihnen vergeben." 3

Einige seiner (a.) Aussprüche, während er zwischen den Gefallenen herumging (nach der Kamel - Schlacht)

„Hier liegen Quraisch, die meine Verwandtschaft mit ihnen abgeschnitten haben. Meine Seele ist geheilt worden. Ich war zu euch vorgetreten, um euch vor dem Biss des Schwertes zu warnen, aber ihr wart wie junge Männer: Ihr hattet kein Wissen von dem, was ihr saht. Jedoch, es war der Untergang und das üble Ende. Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem üblen Ende."

'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 429. 2 Der Prophet Jakob (a.)

„Nahdsch al-Balagha": 1: 33/3, mit leichter Abweichung; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 443.

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Dann ging er an Mu'id ibn al-Miqdad vorbei und sagte: „Allah möge dem Vater von diesem gnädig sein. Wenn er am Leben gewesen wäre, dann wäre er zu einem besseren Ende gekommen als dieser." „Preis sei Allah, der ihn zu Fall gebracht hat, und seine Seite zu der Unterlegenen gemacht hat", sagte 'Ammar ibn Yasir, „bei Allah, Fürst der Gläubigen, wir schätzen diejenigen nicht, die der Wahrheit gegenüber widerspenstig sind, ob Sohn oder Vater." „Möge Allah dir barmherzig sein und dich mit Gutem belohnen (für dein Festhalten an der Wahrheit, antwortete der Fürst der Gläubigen, a.)."

Er ging an 'Abdallah ibn Rabi'a ibn Darradsch vorbei, der unter den Gefallenen

war. „Dieser Verzweifelte, was trieb ihn hinaus (zum Krieg)? War es Religion oder die Unterstützung fir Vthman? Bei Allah, Vthman hatte (doch) von ihm und seinem Vater keine gute Meinung." Dann passierte er Mu'id ibn Zuhair ibn Umay-ya und sagte: „Wenn die Zwietracht am Gipfel der Plejaden1 wäre, dann hätte dieser Junge danach gegriffen. Bei Allah, er hatte dort kein (tapferes) Wesen. Der, der ihn erfasste, berichtete mir, dass er vor Angst vor dem Schwert winselte."

Dann ging er an Muslim ibn Qaraza vorbei und sagte: „Frömmigkeit trieb diesen (zur Revolte). Bei Allah, er sagte mir, ich solle Vthman nach etwas fragen, das er (als sein Eigentum) in Mekka vorher beansprucht hatte. Uthman habe es ihm gegeben und gesagt: Wenn es nicht deins gewesen wäre, ich hätte es ihm nicht gegeben. ' Das ist das, was ich weiß. Wie schlimm für den Bruder des Clans. Dann kam die Zeit der Zerstörung für die Hilfe für 'Uthman."

Dann ging er an 'Abdullah ibn Humaid ibn Zuhair vorbei und sagte: „Auch dieser ist einer, der gegen uns in den Krieg zog, wobei er behauptete, dadurch (die Nähe) Allahs zu suchen. Er hatte mir Briefe geschrieben, in denen er Negatives gegen Vthman äußerte. Dann gab er ihm etwas, und er war damit zufrieden."

Er ging an 'Abdullah ibn Hakim ibn Hizam vorbei und sagte: „Dieser Mann opponierte gegen seinen Vater hinsichtlich des Ausziehens (in die Schlacht), selbst wenn sein Vater uns nicht helfen würde, und dieser blieb bei seinem Treueid uns gegenüber, auch wenn er sich zurückhielt und zu Hause blieb, als er an der Schlacht zweifelte. Und derjenige, der sich von uns und anderen zurückhielt, ist heute nicht der Tadelnswerteste, sondern der Tadelnswerte ist derjenige, der uns bekämpft hat."

Dann kam er an 'Abdullah bin al-Mughira ibn al-Achnas vorbei und sagte: „Der Vater dieses Mannes wurde an dem Tag getötet, als Vthman in seinem Hause

Ein Sternbild, Anm. d. Übers.

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ermordet wurde. Er zog wutentbrannt aus aufgrund der Ermordung seines Vaters. Er war ein junger Mann, und er hatte Angst, dass er getötet werden würde."

Dann ging er an 'Abdullah ibn Abi 'Uthman bin al-Achnas ibn Schariq vorbei und bemerkte: „Diesen sehe ich noch vor mir. Die Männer hatten ihre Schwerter ergriffen, und er floh aus den Schlachtreihen. Ich schirmte ihn ab, aber er hörte den Mann nicht, der ihn rief, bis er ihn tötete. Das ist etwas, was den jungen Männern der Quraisch verborgen ist, sie sind unerfahren und wissen nichts von der Kriegsführung. Sie sind betrogen worden und wurden in den Irrtum geführt, wenn sie stehen blieben, fielen sie hin und wurden getötet."

Dann ging er eine Weile weiter, dann kam er zu Kai) ibn Sur. Er sagte: „Dies ist derjenige, der gegen uns mit dem Qur'an um den Hals (mushaf) marschierte, er behauptete, ein Helfer der Ummah zu sein, und er rief die Leute zu dem auf, was darin (im Qur'an) steht, während er (selbst) nicht wusste, was darin steht. Dann betete er für einen Sieg: ,Sie beteten um Sieg, und (daraufhin) kam jeder hochmütige Feind zuschanden.' 1 Er betete darum, dass Allah mich töten möge, doch Allah tötete ihn. Bringt Ka 'b ibn Sur in eine sitzende Position," und er wurde hingesetzt. Der Fürst der Gläubigen sagte: „Ka'b, ich habe das vorgefunden, was mir mein Herr wahrhaftig verheißen hat. Hast du (auch) vorgefunden, was dir dein Herr wahrlich verheißen hat? " Dann sagte er: „Legt Ka 'b hin."

Er ging an Talha bin 'Ubaidullah vorbei und sagte: „Dies ist der, der den Treueid mir gegenüber gebrochen hat und Zwietracht in die Ummah gebracht hat, der (die Leute) gegen mich aufgestachelt hat, der zu meiner Ermordung aufgerufen hat und der Ermordung meiner Familie. Bringt Talha in eine sitzende Position", und er wurde hingesetzt. Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: „ Talha ibn Vbaidullah, ich habe das vorgefunden, was mir mein Herr wahrhaftig verheißen hat. Hast du (auch) das vorgefunden, was dein Herr wahrhaftig verheißen hat?!" Dann sagte er: „Legt Talha hin", und ging weiter. Einer derjenigen, die mit ihm waren, sagte zu ihm: „Fürst der Gläubigen, sprichst du zu Ka'b und Talha, nachdem sie getötet worden sind?", und er antwortete: „Bei Allah, sie beide haben meine Worte gehört, so wie die Leute von Qulaib die Worte des Gesandten Allahs (s.) gehört hatten, am Tage (der Schlacht) von Badr."3

Heiliger Qur'an: 14: 15

Die Leute von Qulaib: Sie waren die Götzendiener der Quraisch, die am Tage von Badr kämpften, und die von den Muslimen dort in den Brunnen geworfen wurden.

Al-Munsif erwähnte es in „Al-Dschamal": 209 - 211, mit leichter Abweichung, und 'Allamah al-Madschlisi über lieferte es in „al-Bihar": 8: 437.

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Aus seiner (a.) Rede in Basra, nachdem er sich dem Volk zeigte

Nachdem er Allah gelobt und gepriesen hatte, sagte er: „ Wahrlich, Allah ist Eigner großer Barmherzigkeit, andauernder Vergebung und reichlicher Verzeihung, (wie auch) schmerzhafter Strafe. Er gibt Seine Vergebung und Verzeihung denen Seiner Geschöpfe, die Ihm gehorsam sind, und durch Seine Barmherzigkeit werden die Rechtgeleiteten rechtgeleitet. Er gibt Seine Rache, Seine Strenge und Seine Strafe an diejenigen Seiner Geschöpfe, die Ihm ungehorsam sind. Nach der Rechtleitung und der Beweise sind die (früher) Irregeleiteten nicht irregegangen. Was denkt ihr, ihr Bewohner von Basra? Ihr habt den Treueid mir gegenüber gebrochen, und ihr habt euch offen als meine Feinde erklärt." Ein Mann stand vor ihm auf und sagte: „ Wir denken das Beste, und wir sehen, dass du gesiegt hast und mächtig bist. Und wenn du uns bestrafst, (dann deshalb,) weil wir dieses Verbrechen begangen haben. Doch wenn du vergibst, dann ist Allah die Vergebung lieber." Er (Imam 'Ali, a.) sagte: „Ich habe euch vergeben, doch hütet euch vor Zwietracht. Ihr seid die ersten Getreuen, die den Treueid gebrochen haben und dieser Ummah ungehorsam waren ", dann setzte er sich vor die Leute, und sie leisteten ihm den Treueid.1

Er (a.) schrieb den Bewohnern von Kufa (einen Brief) über seinen Sieg:

„Im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen

Vom Diener Allahs, dem Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib an die Bewohner Kufas.Der Friede sei mit euch. Ich lege euch nahe, Allah zu preisen, außer Dem es keinen Gott gibt. Wahrlich, Allah ist ein gerechter Richter, Er ändert nicht die Lage eines Volkes, bevor es nicht ändert, was in seinem Herzen ist.2 Wenn Allah für ein Volk etwas Übles wollte, dann gibt es kein Entrinnen daraus, und sie haben keinen Freund außer Ihm. Ich will euch über euch selbst informieren und über diejenigen, gegen die wir (in den Krieg) gezogen sind, d.h. Gruppen von den Bewohnern Basras und Männer der Quraisch und andere, die sich mit ihnen mischten in Unterstützung von Talha und al-Zubair, und über ihren Abfall von den Abkommen ihrer Eide. Ich verließ Medina, als mich die Nachricht über diejenigen erreichte, die dorthin (nach Basra) aufgebrochen waren und über ihre Versammlung dort, (sowie darüber,) was sie mit meinem Gouverneur Vthman ibn Hunaif getan haben, bis ich nach Dhu-Qar kam. Dann schickte ich al- Hassan ibn 'Ali, 'Ammar ibn Yassir und Qais bin Sa 'd (zu euch) und rief euch zu (der Unterstützung) des Rechts Allahs, Seines Gesandten und meines Rechts auf. Eure Brüder machten sich schnell auf den Weg zu mir, bis sie bei mir ankamen, und ich reiste mit ihnen, bis wir die Randbezirke (dhahr) von Basra erreichten. Ich versuchte sie durch Bittgebete zu entschuldigen, und ich lieferte (ihnen) Beweise. Ich (versuch-

'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 442. In Anlehnung an Heiliger Qur'an: 13: 11

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te), das Stolpern und Ausgleiten zu vermindern, das von den Apostaten der Qu-raisch und anderen verursacht wurde, und ich rief sie zur Reue auf für den Bruch ihres Treueides mir gegenüber und die Verpflichtung, die sie Allah gegenüber eingegangen waren. Doch sie weigerten sich zu allem außer zu meiner Ermordung und der Ermordung derer, die mit mir waren und bestanden auf ihrem Irrtum. Ich erhob mich gegen mit Krieg (Dschihad), und Allah tötete diejenigen, die als Eidbrüchige getötet wurden, und er trieb diejenigen fort, die sich in ihre Stadt zurückzogen. Talha und al-Zubair wurden wegen ihrer Eidbrüchigkeit und ihrer Spaltung (der Ummah) getötet, und die Frau1 war schlimmer für sie als die Kamelstute für die Thamud. Sie wurden in die Flucht geschlagen und wandten ihren Rücken (zur Flucht), und sie waren von (allen) Mitteln (des Schutzes) abgeschnitten. Als sie sahen, was mit ihnen geschehen war, baten sie mich um Verzeihung. Ich akzeptierte es von ihnen und steckte das Schwert vor ihnen weg. Ich erfüllte (das Notwendige) für die Wahrheit und die Sunna unter ihnen und ernannte 'Abdallah ibn al-Abbas zum Gouverneur von Basra. Jetzt gehe ich nach Kufa, so Allah will, und ich habe Zahar bin Qais al-Dschu fl zu euch gesandt, damit ihr ihn fragen könnt und damit er euch über uns und sie berichtet. Die Wahrheit ist zu uns zurückgebracht worden, und Allah hat sie uns zurückgebracht, während sie widerwillig waren. Und der Friede sei mit euch und die Gnade und Barmherzigkeit Allahs." 2

Aus seinen Reden, als er aus Basra nach Kufa kam

Nachdem er Allah gelobt und gepriesen hatte, sagte er: „Lob sei Allah, Der Seinem Freund (wali) beigestanden hat, Der Seinen Feind im Stich ließ, Der den Aufrichtigen und Gesicherten geehrt hat, und Der den falschen Lügner erniedrigte.

Bewohner dieser Stadt, es ist an euch, gottesfürchtig zu sein und denen unter den Ahl-al-Bait eures Propheten Gehorsam zu erweisen, denen zu gehorchen Allah zur Pflicht gemacht hat. Sie verdienen mehr, dass ihnen gehorcht wird, als diejenigen, die (dieses) für sich in Anspruch nehmen und behaupten (dass das ihnen zusteht), indem sie sagten: „Kommt zu uns, zu uns", und sie gaben vor, unsere Verdienste zu besitzen und verneinen unsere Befehlsgewalt. Sie versuchten, uns unser Recht wegzunehmen und uns davon fernzuhalten. Sie haben Übles gekostet für das, was sie (zu tun) gewagt haben, und sie werden auf den Irrtum treffen. Männer unter euch sind von der Unterstützung für uns ferngeblieben, und ich klage sie an. Ver-lasst sie, und lasst sie hören, was ihnen missfällt, bis sie ihr schlechtes Verhalten

Gemeint ist 'A'ischa, Anm. d. Übers.

Al-Munsif erwähnte es in „Al-Dschamal": 213, und Scheich al-Tusi in „Tachlis al-Schafi": 4: 135 mit leichter Abweichung, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 442.

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uns gegenüber zugeben werden, und wir werden bei ihnen das sehen, was uns gefällt."

Seine Worte über die Operation gegen Muawiya und die Schlacht von Siffin

Unter den Reden, die er hielt, als er sich auf den Weg nach Syrien machte, um gegen Muawiya ibn Abi Sufyan zu kämpfen (war folgende:). Nachdem er Allah gelobt und gepriesen und dem Gesandten Allahs (s.) seine Segens wünsche entboten hatte, sagte er:

„Fürchtet Allah - ihr Diener Allahs - gehorcht Ihm, und gehorcht eurem Imam, denn die rechtschaffenen Untergebenen werden durch den gerechten Imam gerettet. Jedoch, die sündhaften Untergebenen werden von dem sündhaften Imam1 der Vernichtung anheimgegeben. Muawiya ist ein Usurpator meines Rechts, das mir gehört, ein Brecher meines Treueides und ein Zerstörer der Religion Allahs, Des Erhabenen, geworden. Ihr wisst, ihr Muslime, was die Menschen zuvor getan hatten, als ihr zu mir kamt und meine Befehlsgewalt über euch gewünscht habt, so dass ihr mich aus meinem Haus geholt habt, damit ihr mir den Treueid schwören konntet. Ich wandte mich von euch ab, um zu sehen, was ihr denkt. Dann habt ihr mir gegenüber (eure) Worte mehrmals wiederholt, und ich wiederholte euch (meine Worte). Ihr habt euch wie die (durstigen) Kamele an ihren Wasserstellen auf mich gestürzt vor Gier, mir den Treueid zu leisten, so dass ich fürchtete, dass ihr einander töten könntet. Als ich das von euch sah, dachte ich über mich und euch nach, und ich sagte (zu mir selbst): "Wenn ich (ihrem Wunsch) nach der Übernahme der Befehlsgewalt über sie nicht entspreche, dann werden sie niemanden von ihnen finden, der unter ihnen meinen Platz einnehmen und unter ihnen mit meiner Gerechtigkeit richten könnte. Bei Allah, es ist mir lieber, wenn ich sie regiere, während sie mein Recht und meine Vorzugsstellung anerkennen, als dass sie mich regieren, während sie mein Recht und meine Vorzugsstellung nicht anerkennen. ' Daher streckte ich euch meine Hand aus, und ihr schworet mir den Treueid.

Ihr Schar der Muslime, unter euch sind Ausgewanderte (Muhadschirun) und (einheimische) Helfer (Ansar) und solche, die dem Guten folgen. Ich habe von euch eure Verpflichtung eures Treueides entgegengenommen, und ich beantworte (dies) mit meinem Abkommen der Verpflichtung Allah gegenüber und dem Bund (mithaq) mit Ihm. Das ist schwerwiegender als die (Abkommen und Verträge, die) mit den Propheten getroffen wurden. (Ihr habt gelobt, dass) ihr mich unterstützen, auf meinen Befehl hören, mir gehorchen, euch mit mir beraten und mit mir jeden Tyrannen (, der sich) gegen mich (erhebt,) oder Abweichler, wenn er abweicht, be-

Gemeint ist „Anführer", Anm. d. Übers.

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kämpfen werdet, und ihr habt dem allesamt zugestimmt. Ich habe euch die Verpflichtung und den Bund gegenüber Allah abgenommen, unter dem Schutz Allahs und dem Schutz Seines Gesandten, und ihr habt mir das zugesichert. Ich machte Allah zum Zeugen gegen euch, und ich habe einige von euch zu Zeugen gegen andere gemacht, und ich machte euch mit dem Buche Allahs und mit der Sunna Seines Propheten (s.) vertraut.

Seltsamerweise kam Muawiya ibn Abi Sufyan und stritt mit mir über das Kalifat und leugnete mein (Recht auf das) Imamat. Er behauptet, dass er dazu berechtigter sei als ich, voller Unverschämtheit gegenüber Allah und Seinem Gesandten über etwas, worauf er weder ein Recht noch einen Beweis dafür hat. Die Muhad-schirun haben ihm nicht den Treueid geschworen dafür, noch haben sich die An-sar und die Muslime ihm unterworfen.

Ihr Muhadschirun, Ansar und die Menge der Menschen, die meine Worte hören, habt ihr mir den Gehorsam als eine Pflicht (geschworen), die euch obliegt, oder habt ihr mir den Treueid auf Wunsch geschworen, oder habe ich von euch das Versprechen bekommen, dass ihr meine Worte akzeptiert? Oder war an jenem Tage euer Treueid zu mir stärker als der Treueid zu Abu Bahr und Vmar? Wie kommt es, dass meine Gegner1 (ihren Treueid) den beiden2 gegenüber nicht gebrochen haben, bis sie starben, sie aber (ihren Treueid) mir gegenüber gebrochen haben und mir nicht die Treue hielten? Ist es nicht eure Pflicht, meinen Rat zu befolgen und meinem Befehl zu gehorchen? Wisst ihr nicht, dass der Treueid zu mir für den Anwesenden und den Abwesenden unter euch bindend ist?!

Warum schmähten Muawiya und seine Gefährten meinen Treueid, und warum haben sie ihn nicht erfüllt, während ich doch durch meine Nähe (zum Propheten), meine Vorgängerschaft (im Islam) und dadurch, dass ich sein Schwiegersohn bin, der Befehlsgewalt würdiger bin als die, die mir vorangegangen sind? Habt ihr denn nicht die Rede des Gesandten Allahs (s.) am Tage von Ghadir gehört über meine Führerschaft (wilaya) und wer der Herrschaft würdig ist (mawala)? Fürchtet Allah, ihr Muslime, und erhebt euch zum Kampf gegen Mu 'awiya, den Wortbrüchigen und Ungerechten und gegen seine ungerechten Gefährten. Hört, was ich euch aus dem Buch Allahs rezitiere, das Seinem gesandten Propheten (s.) hinabgesandt wurde, so dass ihr ermahnt werden mögt, und es ist, bei Allah, eine Ermahnung für euch. So zieht Nutzen von den Ermahnungen Allahs und haltet euch vor Ungehorsam gegen Allah zurück. Allah hat euch schon (durch andere) gewarnt und sagte zu Seinem Propheten (s.):

Gemeint sind alle, die einen Krieg gegen Imam Ali (a.) eröffneten, wie z.B. Mu'awiya, Talha, al-Zubair u.a., Anm. d. Übers. Gemeint sind die ersten beiden Kalifen Abu Bakr und 'Umar, Anm. d. Übers.

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,Hast du nicht von den Häuptern der Kinder Israels nach Moses gehört, wie sie zu einem ihrer Propheten sprachen: „Setzte einen König über uns, dass wir ßr Allahs Sache kämpfen mögen." Er sprach: „Ist es nicht wahrscheinlich, dass ihr nicht kämpfen werdet, wenn euch Kampf verordnet wird?" Sie sprachen: „Welchen Grund sollten wir haben, uns des Kampfes zu enthalten ßr Allahs Sache, wenn wir doch aus unseren Wohnungen und unseren Kindern vertrieben worden sind?" Doch als ihnen nun Kampf befohlen ward, da kehrten sie den Rücken, bis auf eine kleine Zahl der Ihren. Und Allah kennt die Frevler wohl. Und ihr Prophet sprach zu ihnen : „Allah hat den Talut zum König über euch gesetzt." Sie sprachen: „ Wie kann er Herrschaft über uns halten, obwohl wir der Herrschaft würdiger sind als er und ihm nicht Fülle des Reichtums beschieden ist?" Er sprach: Wahrlich, Allah hat ihn erwählt über euch und hat ihn gemehrt an Wissen und im Fleische." Allah verleiht Sein Reich, wem Er will, und Allah ist huldreich, allwissend. 1

Ihr Menschen, in diesen Versen steckt Lehre für euch, auf dass ihr lernt, dass Allah, Der Erhabene, die Nachfolge (chilafa) und die Befehlsgewalt nach den Propheten dessen Nachkommen gegeben hat. Er zeichnete Talut aus und setzte ihn vor die Leute und erwählte ihn durch Vermehrung in Fülle und Kraft. Denkt ihr denn, dass Allah die Banu Umayya gegenüber den Banu Haschim (bevorzugt) erwählte und Muawiya mir gegenüber an Wissen und Kraft gemehrt hat? So ßrchtet Allah -ihr Diener Allahs - und kämpft auf Seinem Wege, bevor Sein Zorn wegen eures Ungehorsams Ihm gegenüber über euch kommt. Allah, gelobt sei Er, sagte:

Die unter den Kindern Israels, die nicht glaubten, wurden verflucht durch die Zunge Davids und Jesus', des Sohns der Maria. Dies, weil sie ungehorsam waren und zu freveln pflegten. Sie hinderten einander nicht an den Missetaten, die sie begingen. Übel fürwahr war das, was sie zu tun pflegten.2

Die Gläubigen sind nur jene, die an Allah und Seinen Gesandten glauben und dann nicht zweifeln, sondern mit ihrem Besitz und ihrem Leben für Allahs Sache kämpfen. Das sind die Wahrhaften. 3

O die ihr glaubt, soll ich euch einen Handel ansagen, der euch vor qualvoller Strafe retten wird? Ihr sollt an Allah glauben und an Seinen Gesandten und sollt streiten ßr Allahs Sache mit eurem Gut und eurem Blut. Das ist besser ßr euch, wenn ihr es nur wüsstet. Er wird euch eure Sünden vergeben und euch in Gärten

1  Heiliger Qur'an: 2: 246 - 247

2 Heiliger Qur'an: 5: 78-79 Heiliger Qur'an: 49: 15

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führen, durch die Ströme fließen, und in entzückende Wohnungen in den Gärten der Ewigkeit. Das ist die höchste Glückseligkeit. 1

Fürchtet Allah - ihr Diener Allahs - und erhebt euch zum Kampf mit eurem Imam. Wenn ich statt euch nur einen Trupp von der (geringen) Anzahl der Leute (Kämpfer) von Badr hätte, wenn ich ihnen befehlen würde, dann würden sie mir gehorchen, und wenn ich sie dazu drängen würde, sich zu erheben, dann würden sie sich mit mir erheben, so dass ich mit ihnen auf viele von euch verzichten und zur Erhebung zum Krieg gegen Muawiya und seine Kumpane eilen könnte, denn es ist ein obligatorischer Kampf."2

Unter seinen (a.) Reden ist die, (die er hielt), als er von Muawiya und den Syrern hörte und die schädlichen Worte, die sie äußerten: „Preis sei Allah, Dem Altehrwürdigen und Dem (dennoch) Neuen. Nun sind die Frevler meine Feinde geworden, und Allah ist ihr Feind geworden. Wundert ihr euch nicht, dass das ein gewaltiges Unglück ist? In der Tat haben Sünder, die sich nicht damit zufriedengegeben haben, sich vom Islam und dessen Anhängern abzuwenden, einige dieser Ummah betrogen und ihre Herzen mit Liebe zur Zwietracht gefüllt. Sie haben ihre Leidenschaften (in Richtung) Lüge und Verleumdung gelenkt. Sie haben sich für den Krieg gegen uns aufgestellt und sich angeschickt, das Licht Allahs auszulöschen. Doch Allah wird Sein Licht vollenden, und mögen es die Ungläubigen auch verabscheuen. Oh Allah, sie haben die Wahrheit abgelehnt, so schneide ihre Wurzeln ab, zerstreue ihr Wort und überantworte sie der Vernichtung für ihre Fehler. Wen du zum Freund hast, wird nicht gedemütigt, und wen du zum Feind erklärt hast, wird nicht geehrt werden." 3

Eine seiner (a.) Reden, als er (die Muslime) zum Kampf am Tag von Siffin anspornte

„Ihr Diener Allahs, fürchtet Allah, schlagt eure Blicke zu Boden und senkt eure Stimmen, redet wenig, macht euch bereit für das Ausziehen, das Antreten (zum Kampf) und den Schwertkampf, Zweikampf und schwersten Kampf. Seid standfest und gedenket Allahs oft, auf dass ihr Erfolg haben möget. Streitet nicht miteinander, denn dann werdet ihr scheitern und in Vergessenheit geraten, und seid stand-

1 Heiliger Qur'an: 61: 10 - 12

„Al-Ihtidschadsch": 172; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 472 und 697.

har" 8: 186

'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 8: 473.

haft, denn Allah ist mit den Standhaften. O Allah, gib ihnen Eingebung zur Stand-haftigkeit, sende ihnen den Sieg herab und gib ihnen großen Lohn." 1

Eine (weitere) seiner Reden in diesem Zusammenhang (war): „Ihr Schar der Muslime, Allah hat euch einen Handel gezeigt, der euch vor einer schmerzhaften Strafe retten und euch viel Gutes bringen wird, der Glaube an Allah und Seinen Gesandten (s.) und den Kampf auf Seinem Weg. Er machte die Vergebung der Sünden zum Lohn daßr und schöne Wohnungen in den Gärten von Eden. Dann verkündige ich euch, dass Er diejenigen liebt, die auf Seinem Weg in Reihen kämpfen, als wären sie eine festgeßgte Mauer. So bringt den im Panzer vor und lasst den fallen, der (seinen Mut) verliert und beißt die Zähne zusammen. Das lässt die Schwerter stärker an den Schildern abprallen. Schleift die Enden der Lanzen, und das betrifft die Speerspitzen. Senkt eure Blicke, denn das bewahrt die innere Stärke besser und sicherer für die Herzen. Senkt2 eure Stimmen, denn sie sind der Antrieb für das Scheitern, und es ist besser für die Würde (die Stimmen niederzuhalten). Neigt euer Banner nicht nieder, noch gebt es auf, gebt es nur in die Hand der Mutigen unter euch. Die, die sich der Ehre widmen und gegenüber der Herabsendung der Wahrheiten standhaft sind, sind die Verteidiger der heiligen Dinge, die an ihren Ansichten festhalten und sie bewahren.

Möge Allah jedem Mann von euch barmherzig sein, der seinen Bruder mit seinem Leben tröstet und nicht seinen Bruder seinem Gegner überlässt, während sein Gegner und der Gegner seines Bruders sich gegen ihn zusammentun. Denn dadurch wird er Tadel verdienen, und Niedrigkeit wird über ihn kommen. So setzt euch nicht dem Abscheu Allahs aus und flieht nicht vor dem Tode, denn Allah, Der Erhabene, sagt: „Sprich: Die Flucht wird euch nimmermehr nützen, wenn ihr dem Tod entflieht oder der Niedermetzelung; und dann werdet ihr nur wenig genießen"3.

Ich schwöre bei Allah, dass wenn ihr vor dem diesseitigen Schwert flieht, ihr dann nicht vor dem jenseitigen Schwert sicher sein werdet, so suchet Hilfe in der Stand-haftigkeit und im Gebet und in aufrichtiger Absicht, und Allah, Der Erhabene, sendet nach der Standhaftigkeit den Sieg hernieder." 4

1  „Waq'a al-Siffin": 204; „Tarich al-Tabari": 5: 11; „Scharh al-Nahdsch al-Balagha al-Hadidi ": 4: 26; und al-Kulaini überlieferte es in „Al-Kafi": 5: 38 /2, mit leichter Abweichung; und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 510

2 wörtlich: „tötet" Heiliger Qur'an: 33: 16

4

„Kitab Salim ibn Qais":

187

Eine seiner (a.) Reden, als er an den Bannern der Syrer vorbeiging, deren Leute (die Syrer) sich nicht von ihren Positionen wegbewegten und darauf beharrten, die Gläubigen zu bekämpfen

Er sagte zu seinen Gefährten: „Das sind die, die auf ihren Positionen beharren ohne einen effektiven Angriff (unsererseits), durch den (ihnen das) Leben genommen wird und einen (Schwert-)Schlag, der (ihre) Köpfe spaltet, (ihre) Knochen zuschanden werden und ihre Handgelenke und Handflächen niederfallen lässt. (Sie werden nicht weichen,) bis ihre Stirnen von eisernen Pfählen gespalten werden und ihre Augenbrauen sich auf Brust und Kinn zerstreuen. Wo sind die Standhaften? Wo sind die, die den Lohn (Allahs) suchen?!" Da erhob sich in diesem Moment ein Trupp der Muslime und schlug sie zurück.1

Unter seinen Reden mit ähnlicher Bedeutung (war diese): „Jene Leute haben weder die Wahrheit vertreten, noch haben sie ähnliche Worte befolgt, bis sie von der Vorhut angegriffen wurden, gefolgt von den Truppen, bis sie von Bataillonen in die Enge getrieben werden, gefolgt von den Reservereitern, bis Armee für Armee durch ihr Land getrieben wird, bis sich die Überfälle in den Grenzen ihres Landes sich häufen mit ihren (der Armee) Zügeln in ihren Flussbetten und Weideplätzen; bis in alle Richtungen Angriffe durchgeführt und die Banner (in ihren Händen) vibrieren werden. Aufrichtige und standhafte Leute werden auf sie treffen. Ihre Standhaftigkeit wird die Vernichtung derer vorantreiben, die getötet werden und der Toten, die auf dem Wege Allahs (von denen) getötet werden, die ihre Ernsthaftigkeit im Gehorsam gegenüber Allah vermehren sowie den brennenden Wunsch nach dem Zusammentreffen mit Allah haben.

Bei Allah, wir waren mit dem Propheten (s.), als unsere Väter, Söhne, Brüder und Onkel getötet wurden, und das mehrte uns nur an Glauben und Ergebung (in den Willen Allahs)angesichts der schmerzhaften Pein und an Mut, gegen den Feind zu kämpfen und an Selbstständigkeit, so dass wir nur gegen Gleichstarke (in der Schlacht) antreten. Einer von unseren Männern und einer unserer Feinde attackierten sich wütend, wobei einer dem anderen das Leben nehmen wollte, wer von beiden dem anderen den Kelch des Todes reichen wird. Ein Mal war es an uns, (das mit) unserem Feind (zu tun), ein anderes Mal war es an unserem Feind, (das) mit uns (zu tun). Wenn Allah, Der Erhabene, uns geduldig und aufrichtig sieht, wird Er unserem Feind die Demütigung herabsenden, und uns wird Er dann den Sieg herabsenden. Bei meinem Leben, wenn wir so gewesen wären wie ihr, dann hätte die Religion keinen Bestand gehabt, und der Islam wäre nicht stark gewor-

1 „Kitab Salimibn Qais": 220; „Waq'a al-Siffin": 392; „Tarich al-Tabari": 5: 45; „Al-Kafi": 5: 40.

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den. Ich schwöre bei Allah, dass ihr durch Dummheit Blut verlieren werdet, und erinnert euch an das, was ich sage." 1

Eine seiner Reden, als seine Gefährten von der Schlacht von Siffin zurückgekehrt waren, nachdem Muawiya sie getäuscht hatte, in dem er Quran-Exemplare hoch (auf Lanzen gespießt) hatte und sie sich deshalb vom Krieg zurückgezogen hatten

„Ihr habt eine Tat begangen, die die Macht des Islam niedergerissen hat, seine Stärke niederfallen lassen hat und ihm Schwäche und Demütigung beschert hat. Als ihr überlegen wart und euer Feind die Vernichtung fürchtete, da der Kampf zu hitzig für ihn wurde und er den Schmerz der Wunden spürte, spießte er die Qur'an-Exemplare hoch auf und rief euch (somit) dazu auf, euren Zorn ihm gegenüber zu besänftigen und den Krieg zwischen euch und ihm zu beenden. So ließ er den Zweifel vor dem Tod in euch warten. Es war Täuschung und List. Was ist euch, dass ihr dem zugestimmt habt, was sie wollten und ihr ihnen das gegeben habt, worum sie baten, nur weil ihr betrogen worden seid? Ich schwöre bei Allah, ich glaube nicht, dass ihr hernach in Rechtleitung übereinstimmen werdet und Zweckmäßigkeit in gutem Verhalten haben werdet." 2

Seine Reden nach dem Verfassen des Dokuments über den Waffenstillstand und den Richtspruch, über den die Iraker uneinig waren

„Bei Allah, ich bin nicht zufrieden damit, (das zu tun,) noch wollte ich, dass ihr (damit) zufrieden seid. Doch ihr habt euch zu allem geweigert außer euch einverstanden zu erklären, so habe ich zugestimmt. Da ich zugestimmt habe, ist es nicht richtig, das nach dem Einverständnis zurückzuziehen, noch eine Änderung nach der Bestätigung, sonst wäre es eine Rebellion gegen Allah, wenn wir den Vertrag brechen und seinen Text überschreiten würden, indem wir den Vertrag auflösen.3

1  „Waq'a al-Siffin": 520; „Scharh Nahdsch al-Balagha al-Hadidi": 2: 239; Salim ibn Qais erwähnte es in seinem Buch_ 147 mit leichter Abweichung in der Wortwahl, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 506.

2 „Al-Kamil fi Tarich": 3:322; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8:592.

Nach der List Mu'awiyas mit den aufgespießten Qur'anen kam es zu Waffenstillstandverhandlungen, zu denen Imam 'Ali seinen Heerführer Malik al-Aschtar als seinen Vertreter senden wollte. Aber seine Truppen wollten das nicht und schickten stattdessen einen Dummkopf, der auf eine List des Vertreters von Mu'awiya, 'Amr ibn 'Aas hereinfiel. Daraufhin forderten die gleichen, die Imam 'Ali (a.) diesen

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Daher kämpft gegen diejenigen, die den Befehl Allahs missachtet haben. Und was das betrifft, was ihr über al-Aschtar erwähnt habt, dass er meinen Befehl, seine Handschrift unter das Schriftstück zu setzen, missachtet haben (soll) und dagegen gewesen sein soll, gehört er nicht zu jenen, und ich habe auch keine Furcht davor. Ich wünschte, es wären zwei Männer wie er unter euch. Vielmehr wünschte ich, dass es nur einen Einzigen wie er unter euch geben würde, der in eurem Feind sieht, was er sieht1, dann wäre Last (durch euch) leichter für mich.

Ich hoffte, dass er für mich einige eurer Krummheiten begradigen würde. Ich hatte euch das verboten, was ihr getan und womit ihr gegen mich ungehorsam wart. Ich und ihr sind so, wie der Bruder von den Hawazin gesagt hat: 'Bin ich irgendetwas hinsichtlich von Ghuzzaya? Wenn sie irrt, dann irre (auch) ich, und wenn sie rechtgeleitet ist, dann bin (auch) ich rechtgeleitet. "a

Von seinen (a.) Ansprachen zu den Charidschiten

Diese (Ansprache gehört) zu seinen (a.) Ansprachen an die Charidschiten, als er von Kufa zurückkehrte, und er befand sich in ihren Außenbezirken, bevor er sie (die Stadt Kufa) betrat. Nachdem er Allah gelobt und gepriesen hatte, sagte er: „ Oh Allah, dies ist eine Stellung, in der derjenige, der darin erfolgreich ist, des Erfolgs am Tage der Auferstehung würdiger sein wird. Und wer dann fehlgehen oder ein Verbrechten begehen wird, der wird im Jenseits blind sein und vom Weg abirren. Ich beschwöre euch bei Allah, wisst ihr, dass, als sie die Qur'an-Kopien (auf die Speere) erhoben, ihr gesagt habt: Wir werden (ihrem Aufruf) zum Buche Allahs stattgeben', und ich habe euch gesagt: 'Ich kenne die Leute besser als ihr, sie sind weder Leute der Religion noch des Qur 'an. Ich habe sie begleitet, und ich habe sie sowohl als Kinder als auch als Männer gekannt, und sie waren übel als Kinder und übel als Männer, die sich aufmachten, eure Rechte und eure Aufrichtigkeit zu rauben. Die Leute haben nur aus Täuschung, Schwäche und List diese Qur'an-Kopien vor euch aufgehängt. Ihr habt meine Ansicht abgelehnt und gesagt: 'Nein, wir werden es von ihnen akzeptieren', und ich habe euch gesagt: 'Erinnert euch an meine Worte an euch und euren Ungehorsam gegen mich, und als ihr dann euch allem außer einem Waffenstillstand (kitab) verweigert habt, stellte ich den beiden Schiedsrichtern die Bedingung, dass sie das beleben sollen,

Waffenstillstand aufgezwungen hatten, ihn jetzt auf, gegen das Abkommen, welches sie selbst gleich mehrfach verschuldet hatten, aufzustehen. Als er das nicht tat, spalteten sich die sogenannten Chawa-ridsch oder Charidschiten - die vormals auf seiner Seite gekämpft hatten - ab und bekämpften ihn erneut. Siehe dazu nächste Ansprache, Anm. d. Übers.

D.h., was er wirklich ist, Anm. d. Übers.

„Tarich Al-Tabari": 5: 59, und „Al-Kamil" von Ibn al-Athir: 3: 322. Darin heißt es: „Mein Feind anstelle eures Feindes", und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 593. Und der Bruder der Hawazin ist Darid ibn Sama. Sein Vers in seinem Diwan: 47 / 18.

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was der Qur'an belebt hat, und dass sie das abschaffen (sterben lassen) sollen, was der Qur'an abgeschafft hat. Und wenn sie dann nach dem Urteil des Qur'an richten, dann steht es uns nicht zu, gegen den zu opponieren, der gemäß dem richtet, was in dem Buch steht. Wenn die beiden sich aber weigern (gemäß dem Qur'an zu richten), dann sind wir frei von ihrem Urteil.'"

Einer der Charidschiten sagte zu ihm: „Sag uns, findest du den Richtspruch von Männern gerecht hinsichtlich des Blutes (das vergossen wurde)?", und er (a.) antwortete: „Wir beurteilen nicht die Männer, vielmehr urteilt allein der Qur'an über uns. Diese aufgespießten Verse des Qur'an aber sind nichts als geschriebene Zeilen zwischen zwei Buchdeckeln, er1 spricht nicht. Es ist nur das, was die Männer sprechen."

Sie sagten zu ihm: „Berichte uns über die Frist, die du in dem gesetzt hast, was zwischen dir und ihnen steht." Er (a.) antwortete: „Der Unwissende soll lernen, und der Wissende soll gefestigt werden (in seinem Wissen). Vielleicht wird Allah diese Ummah durch diesen Waffenstillstand verbessern. Geht in eure Stadt, Allah möge euch barmherzig sein.", und sie gingen alle bis auf den letzten Mann.2

Eine seiner Reden, als Muawiya den Vertrag brach

Er (Mu'awiya) entsandte Dhahhak ibn Qais zu einem Überfall auf die Iraker. Er traf auf Amr ibn 'Umais ibn Massud und tötete ihn und einige seiner Männer.

(Nach diesem Ereignis sprach Imam Ali, a.) Nachdem er (a.) Allah gelobt und gepriesen hatte, sprach er (a.): „Ihr Leute Kufas, geht hinaus zu einem rechtschaffenen (Mann), zu eurer Armee, denn ein Teil davon ist getroffen worden. Zieht aus, kämpft gegen euren Feind und schützt eure Frauen, wenn ihr Handelnde seid." Sie äußerten einen schwachen Widerspruch gegen ihn, und er nahm an ihnen Hilflosigkeit und Scheitern wahr, und er sagte: „Bei Allah, ich wünschte einen Mann von ihnen statt aller acht von euch (zu haben). Wehe euch, zieht aus mit mir, dann zerstreut euch von mir, wenn es euch (gut) scheint. Bei Allah, ich hege keinen Widerwillen gegen das Zusammentreffen mit meinem Herrn als Ergebnis meiner Absicht und meiner Weitsicht. Darin liegt eine geistige Erquickung für mich und eine Befreiung von euren (bösartigen) Anrufungen, der Erduldung (eurer Schlechtigkeiten) und eurer Täuschung, wie die Bräute oder die zerrissenen Kleider:

Der von Mu'awiya missbrauchte Qur'an, Anm. d. Übers.

„Tarich al-Tabari": 5: 65, mit leichter Abweichung; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 611.

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Wann immer die eine sie von einer Seite näht, zerreißt sie die andere für ihren Mann. "1

Es gibt noch eine andere Rede von ihm, in der er die Leute zusammenrief und sie zögern sah, zum Dschihad zu gehen. Als er erfuhr, dass Busr ibn Arta'a nach Jemen gegangen war, sagte er: „Ihr Menschen, der Beginn eurer Unanständigkeit und eure Wortbrüchigkeit war der Verlust von einflussreichen und kundigen Leuten unter euch; das sind Männer, die zusammenkommen und die Wahrheit sprechen, die gerecht sind, wenn sie sprechen, die bitten und antworten. Bei Allah, ich habe ein zweites und ein erstes mal gerufen, geheim und öffentlich, des Nachts und am Tag, am Morgen und am Abend. Mein Ruf an euch hat nur Flucht und Abwendung in euch verstärkt, die Warnung und der Aufruf zur Rechtleitung und zur Weisheit nützen euch nichts, Wahrhaftig, ich weiß, was euch nützt und für mich eure Krummheit gerade macht. Jedoch, bei Allah, ich bringe euch keine (weltliche) Verbesserung durch Verderbnis meiner Seele. Gönnt mir eine kleine Weile. Bei Allah, es scheint, als ob ihr mit einem Mann (Mu 'awiya) seid, der zu euch gekommen ist, der euch verbietet und euch bestraft. Und Allah wird ihn strafen, wie Er euch bestrafen wird. Das ist eine der Demütigungen der Muslime und der Untergang der Religion. Wahrhaftig, die Söhne Abu Sufyans rufen zu Verachtenswerten, schlechtesten Taten auf, und ihnen wird stattgegeben. Ich rufe euch auf als die Besten und Auserwählten, und ihr betrügt und stoßt mich zurück, und das sind nicht die Taten der Gottesfürchtigen." 2

Eine andere Ansprache von ihm über die Zögerlichkeit derer, die sich davor zurückhielten, ihn zu unterstützen (ist diese): „O ihr Menschen, deren Körper zwar versammelt, deren Wünsche aber verschieden sind: Eure Worte schwächen den Hartherzigsten, aber eure Taten erfüllen euren zweifelnden Feind mit vollem Vertrauen gegen euch. In euren Versammlungen sagt ihr „ So und so " aber wenn der Kampf kommt, dann sagt ihr „ Geht beiseite ". Der Ruf dessen, der euch gerufen hat, ist schwach, und das Herz dessen, der euch Härte, Schwächen und Unsicherheiten ertragen lässt, wird keine Ruhe finden. Ihr habt mich gebeten, die Verteidigung der Religion zu verzögern. Das Hinauszögern (ihrer Verteidigung) wird demütigendes Unrecht nicht abwenden, und das Recht wird nur durch Ernsthaftigkeit erreicht werden. Welches Haus werdet ihr verteidigen nach (der Zerstörung) eures Hauses? Oder mit welchem Imam nach mir werdet ihr kämpfen?! Bei Allah, der, den ihr getäuscht habt, ist getäuscht. Wer euch gewonnen hat, hat den hinterhältigsten Partner gewonnen. Bei Allah, ich bin dahin gelangt, nicht euren Worten zu glauben, noch auf eure Hilfe zu hoffen. Allah möge mich und euch trennen.

1 „Al-Gharat": 2: 423; „Scharh al-Nahdsch al-Hadidi": 2: 117; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8:700

Al-Thaqafi überlieferte es in „Al-Gharat": 2: 624; und Al-Baladhiri erwähnte es verkürzt in „Ansab al-Aschraf“: 2: 458, und al-Ya'qubi in seinem „Tarich": 2: 198, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 701.

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Möge Er mir im Austausch für euch jemanden geben, der besser für mich ist als ihr. Bei Allah, ich wünschte, ich hätte für jede zehn von euch einen Mann der Banu Firas bin Ghanam. Das hieße, Dinare gegen Dirhams zu tauschen." 1

Eine seiner (a.) Ansprachen mit ebenfalls dieser Bedeutung: Nachdem er Allah gelobt und gepriesen hatte, (sagte er): „Ich kann nur annehmen, dass jene Leute -die Ahl-al-Scham2 - euch besiegen werden." Sie sagten zu ihm: „Womit, o Fürst der Gläubigen?" „Ich sehe, dass ihre Angelegenheiten im Aufwind begriffen sind, während euer Feuer verloschen ist, und ich sehe sie ernsthaft, während ich euch schwach sehe. Ich sehe sie vereinigt, euch aber sehe ich gespalten. Ich sehe sie gehorsam gegenüber ihrem Führer, während ich euch gegen mich ungehorsam sehe. Bei Allah, wenn sie euch besiegen, dann werdet ihr sie als böse Herren über euch nach mir finden. Es ist, als ob ich sie anschauen würde, während sie eure Teilhaber in eurem Lande geworden sind und euren Anteil der Beute in ihr Land verschleppen. Es ist, als ob ich euch ansehe, wie ihr raschelt wie die Eidechsen, wie ihr nicht das Recht in Anspruch nehmt und nicht das schützt, was Allah heilig ist. Es scheint, als ob ich sie sehe, wie sie eure Rechtschaffenen töten und eure Qur'an-Rezitatoren einschüchtern, wie sie euch verbieten und behindern und andere als euch den Menschen nahebringen. Wenn ihr nur die Armut und die Gewinnsucht sehen könntet, wie das Schwert (auf euch) herniederfällt und sich Furcht (auf euch) herabsenkt, dann würdet ihr bereuen, eure Nachlässigkeit beim Dschihad bedauern und euch an die Ruhe und das Wohlergehen erinnern, das ihr heute hattet, wenn euch die Erinnerung nichts nützen wird."3

Aus seinen Reden, als Muawiya ibn Abi Sufyan die Vertragsbedingungen brach und die Iraker anzugreifen begann

Nachdem er Allah gelobt und gepriesen hatte, sagte er: „ Was ist (die Absicht des) Mu'awiya, möge Allah ihn vernichten!? Er wollte (dass ich mich) in eine große Sache verwickle, er wollte, dass ich so handele wie er, dann wäre es so, als ob ich meine Pflicht verletzt und meinen Vertrag gebrochen hätte. Er würde das als Argument gegen mich verwenden, und es wäre eine Schande für mich bis zum Tage

Ähnliches wurde in „Al-Bayyan wa -l - Tibyan:" 2: 26, „Al-'Aqd al-Farid": 4: 161; „Naschr al-Durr": 1: 272; „Nahdsch al-Balagha": 1: 69 / 28 bis zu den Worten: „Ich hoffe nicht auf eure Hilfe"; und in „Amali" von Tus: 1: 183 bis u den Worten: „...der besser für mich ist als ihr", und Ähnliches ist zu finden in „Al-Imamah wa-l-Siyasah": 1:150; „Ansab al-Aschraf": 2: 380; „Da'a 'im al-Islam": 1: 391; und 'Allamah al-Madschlisi in „al-Bihar": 8: 683.

Leute von Syrien, gemeint sind die Anhänger Mu'awiyas, Anm. d. Übers.

Al-Thaqafi überlieferte es in „Al-Gharat": 2: 511, mit leichter Abweichung im Wortlaut, und 'Allamah al-Madschlisi in „al-Bihar": 8: 701.

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der Auferstehung, wann immer ich erwähnt werden würde. Wenn man ihm sagen würde: 'Du hast angefangen', würde er sagen: Ich wusste nichts (über die Überfälle) und habe sie nicht befohlen'. Dann würde man sagen: 'Er hat die Wahrheit gesprochen', andere würden sagen, dass er gelogen hätte. Bei Allah, Allah ist der Eigner des Mitleids und der Langmut, und vielen der ersten Pharaonen wurde viel Langmut gezeigt (durch Allah) und denen, die ihnen folgten. Wenn Allah ihm (Mu 'awiya) einen Aufschub gewährt, dann wird er ihn nicht verstreichen lassen. Er ist auf dem Wachposten, wobei er auf den Weg (schaut), den er geht. So soll er das tun, was ihm passend erscheint, wir werden uns nicht von unserer Verpflichtung abkehren noch unseren Vertrag brechen. Wir werden niemanden terrorisieren, der sich ergeben hat, noch den, der einen Vertrag abgeschlossen hat, bis die Vertragsklauseln zwischen uns für nichtig erklärt werden, so Allah will." 1

Die folgende (Ansprache hielt er) an einem anderen Ort: „Lob sei Allah, und Friede Seinem Gesandten. Wahrlich, dem Gesandten Allahs (s.) hat es gefallen, mich zu seinem Bruder zu machen, und er zeichnete mich als sein Helfer (wazir) aus. Ihr Menschen, wir sind die Nase der Rechtleitung und ihre Augen. Isoliert euch nicht von dem Weg der Rechtleitung, aufgrund der geringen Zahl derer, die zu ihm kommen. Wer behauptet, dass derjenige, der mich töten wird, ein Gläubiger ist, der hat mich schon ermordet. Wahrlich, eines Tages wird es einen Rächer geben für all das Blut, das vergossen wurde. Der Rächer unseres Blutes, der Richter seines eigenen sowie des Rechtes seiner Verwandtschaft, der Waisen, der Armen, des Wanderers, ist der, der das, was er verlangt, nicht verfehlen wird und dem niemand entgehen wird, der (vor ihm) flieht.

, Und die Frevler werden bald erfahren, zu welchem Ort sie zurückkehren werden. '2

Ich schwöre bei Allah, Der das Samenkorn spaltete und den Atem erschuf, ihr werdet deswegen (wegen der Herrschaft) an der Kehle gepackt werden, ihr Banu Umayya, und ihr werdet sie in den Händen anderer erkennen und im Hause eures Feindes nach kurzer Zeit. Ihr werdet nach einer Zeit die Kunde davon erhalten." 3

Eine andere Rede gleicher Bedeutung wie die Vorhergehende (war): „Bewohner Kufas, trefft eure Vorbereitungen für den Dschihad gegen euren Feind Muawiya und seine Parteigänger". „Fürst der Gläubigen", sagten sie, „gewähre uns eine Pause, denn er wird das Land verlassen." Er (a.) sagte: „Bei Allah, Der das Samenkorn aufspaltete und den Atem erschuf, lass jene Leute euch überwältigen, es ist nicht darum, weil sie ein größeres Recht haben als ihr, sondern wegen ihres

1 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 701

' Heiliger Qur'an: 26: 227

ser lieferte es in „al-I

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'Allamah al-Madschlisi über lieferte es in „al-Bihar": 8: 701.

Gehorsams gegenüber Muawiya und wegen eures Ungehorsams gegen mich. Bei Allah, die Nationen sind dahin gekommen, die Tyrannei ihrer Herrscher zu fürchten, ich jedoch bin dahin gekommen, die Tyrannei meiner Untergebenen zu fürchten. Ich habe unter euch Männer ernannt, jedoch sie haben Verrat geübt und mich im Stich gelassen. Einige haben den Teil der Beute, den ich ihnen zur Verteilung an die Muslime anvertraut habe, zu Muawiya gebracht, und andere nahmen es zu sich nach Hause. So haben sie den Qur'an vernachlässigt und waren gegen den Allbarmherzigen unverschämt. (Es ist soweit gekommen, dass) wenn ich ihnen den Riemen einer Peitsche anvertrauen würde, sie mich verraten würden. Ihr habt mich müde gemacht."

Dann erhob er seine Hand zum Himmel und sagte: „ Oh Allah, ich verabscheue das Leben unter diesen Leuten, und ich habe die Hoffnung verloren. Lasst meinen Freund (d.h. den Todesengel) kommen, so dass ich vor ihnen Ruhe habe und sie vor mir Ruhe haben, und sie werden nach mir keinen Erfolg haben. 1

Dies ist eine Ansprache, die er an einer anderen Stelle hielt: „Ihr Menschen, ich habe euch zum Dschihad versammelt, und ihr habt (mir) nicht geholfen, ich habe euch gebeten, (mir) zuzuhören, und ihr habt dem nicht entsprochen, ich habe euch (guten) Rat gegeben, und ihr habt ihn nicht akzeptiert. Ihr seid (körperlich) da, aber ihr seid wie Abwesende. Ich habe euch (Allahs) Weisheit vorgetragen, doch ihr habt euch davon abgewandt. Ich habe euch eindringlich gewarnt, und ihr habt euch davon zerstreut, 'wie erschrockene Esel, die vor einem Löwen fliehen'.2 Ich habe euch gedrängt, gegen die Unterdrücker zu kämpfen, und ich komme nicht zum Ende meiner Worte, bis ich euch sehe, wie ihr euch von mir zerstreut wie die Sabäer (nach dem Dammbruch) in Jemen. Ihr geht zurück zu euren Sitzungen, ihr sitzt in euren Zirkeln, ihr gebt Sprichwörter von euch, ihr rezitiert Gedichte. Ihr wisst die Nachrichten, wenn ihr weggeht, ihr fragt nach den Gedichten, in Unwissenheit, ohne Kenntnis, und in Nachlässigkeit ohne Frömmigkeit und in Unkenntnis ohne Furcht. Ihr habt den Krieg und die Vorbereitung dafür vergessen, und eure Herzen sind leer von der Erinnerung daran, ihr beschäftigt sie mit Zerstreuung und eitlem (Geschwätz). Es ist verwunderlich, völlig verwunderlich. Aber ßr mich ist es nicht verwunderlich, dass die Leute sich für Unsinniges versammelt haben, um euch eures Rechts zu berauben!

Ihr Bewohner Kufas, ihr seid wie Umm Mudschalid, sie wurde schwanger und gebar, und ihr Mann starb, ihre Witwenzeit war lang und ihr Erbe ging verloren. Bei Demjenigen, Der das Samenkorn spaltete und den Atem erschuf, hinter euch, die ihr einäugig seid und euch abwendet, es ist die Hölle des diesseitigen Lebens, das nicht bleibt und nichts zurücklässt. Der hiernach kommt, ist gewandt im Er-

'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 701. 2 Vgl. Heiliger Qur'an: 74/50-51

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greifen von Gelegenheiten, eine merkwürdige Gruppe. So werden die Banu Umay-ya1 euch beerben, eine Anzahl, die vom Ersten bis zum Letzten kein Mitleid mit euch haben werden, abgesehen von einem einzigen2. Eine Heimsuchung, die Allah dieser Ummah auferlegt hat, die unausweichlich ist. Sie werden eure ausgesuchten Männer töten und die Gemeinen unter euch versklaven. Sie werden eure Schätze und euer Aufgespeichertes selbst aus den Brautgemächern verschleppen, zur Strafe für das, was ihr aufgegeben habt, das Heil eurer Seelen und eurer Religion.

Ihr Leute Kufas, ich berichte euch, was geschehen wird, bevor es geschieht, damit ihr davor auf der Hut seid, damit der (unter euch) davor gewarnt sei und damit er eine Lehre daraus ziehe. Es scheint mir, dass einige von euch sagen: „ 'Ali lügt", wie es schon die Quraisch zu ihrem Propheten (s.) sagten, ihrem Herrn, dem Propheten der Barmherzigkeit, Muhammad ibn 'Abdallah, dem Geliebten Allahs. Wehe euch! Bin ich es, der der Lüge geziehen wird?! Allah sei verherrlicht, ich bin der Erste, der Ihm diente und an Seine Einheit glaubte. Oder ist es der Gesandte Allahs (s.) (, der der Lüge bezichtigt wird)? Und ich war der Erste, der an ihn glaubte, ihn bekräftigte und ihm half! Nein! Das sind betrügerische Worte, ohne die ihr besser dran wäret. Bei Dem, Der das Korn spaltete und den Atem erschuf, ihr werdet Seine Kunde bald erfahren, aber das wird dann (erst) sein, wenn eure Unwissenheit euch dahin gebracht hat. Und dabei wird euch euer Wissen nichts nützen. Schande auf euch, die ihr wie Männer ausseht, aber keine Männer seid, ihr seid Kinderträume und euer Verstand ist (verblendet) wie der der Frauen im Brautgemach. Bei Allah, sie sind körperlich anwesend, aber ihr Verstand ist abwesend, und ihre Launen sind vielfältig.

Allah hat nicht denjenigen geehrt, der euch ruft (mich zu verlassen), noch werden die Herzen derjeniger, die euch hart behandeln, ruhen. Es wird denen keine Freude bringen, die bei euch Zuflucht suchen. Eure Worte würden den Gefestigtesten schwächen. Eure Taten wecken in eurem zweifelnden Feinde Gier gegen euch. Wehe euch, welches Haus werdet ihr nach (der Zerstörung von) eurem Hause verteidigen! Und mit welchem Imam nach mir werdet ihr kämpfen? Bei Allah, der, den ihr verblendet habt, ist verblendet, und wer euch gewinnt, der hat den hinterhältigsten Partner gewonnen. Ich bin soweit gekommen, dass ich nicht mehr auf eure Hilfe hoffe, und ich schenke euren Worten keinen Glauben mehr. Allah hat mich von euch getrennt. Möge Er für mich Leute euch nachfolgen lassen, die für mich besser sind als ihr, und möge Er für euch mir jemanden nachfolgen lassen, der schlechter für euch ist als ich.

Umayyaden, Anm. d. Übers. 'Umar ibn 'Abdulaziz

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Euer Imam gehorcht Allah, und ihr widersetzt euch ihm, während der Imam der Syrer1 sich Allah widersetzt, und sie gehorchen ihm. Bei Allah, ich wünschte, Mu-awiya würde mit mir übereinkommen, euch auszutauschen, es wäre wie der Austausch von Dirhams für Dinare.

Er könnte zehn von euch nehmen und mir einen von ihnen (seinen Leuten) geben. Bei Allah, ich wünschte, ich hätte euch nie kennen gelernt, und ihr hättet mich nie kennen gelernt. Denn das ist eine Kenntnis, die mit Bedauern einhergeht. Ihr habt meine Brust mit Zorn verwundet, und ihr habt meine Mission durch Im-Stich-Lassen und Ungehorsam verdorben, so dass die Quraisch sagten: 'Ali ist ein mutiger Mann, aber er hat keine Ahnung vom Krieg.' Wie vortrefflich sie doch sind. War denn einer von ihnen dabei, der länger daran teilgenommen hat als ich, und (war irgendeiner von ihnen) erbitterter (im Kampf)? Ich nahm daran teil, als ich noch nicht mal zwanzig Jahre erreicht hatte, und ich tue es jetzt immer noch, wo ich die Sechzig erreicht habe. Jedoch hat niemand Macht, dem nicht gehorcht wird. Bei Allah, ich wünschte, mein Herr hätte mich von euch in Seine Zufriedenheit hinweggenommen. Wahrlich, der Tod schaut auf mich herab. Es gibt nichts, was den Übelsten (der Ummah) daran hindert, dies zu färben" - und er deutete mit der Hand auf seinen Kopf und seinen Bart - „ein Versprechen, das der ungelehrte (umiyy) Prophet mir gab. Wer lügt, der wird zuschanden, und wer gottesfürchtig ist und das Gute bekräftigt, der wird gerettet.

Bewohner Kufas, ich habe euch Tag und Nacht dazu aufgerufen, gegen diese in den Dschihad zu ziehen, geheim und öffentlich. Ich sagte euch, dass ihr sie angreifen sollt. Nur Gedemütigte werden in den Ruinen ihrer Häuser angegriffen. Ihr verlasst euch aufeinander und lasst einander im Stich. Meine Worte lasten schwer auf euch, und mein Befehl fällt euch schwer, so dass ihr ihn vernachlässigt habt, bis die Angriffe gegen euch gerichtet wurden und Schändlichkeiten und Verabscheuenswertes unter euch in Erscheinung traten und bis zum Morgen bei euch blieben, so wie es den Leuten in den alten Geschichten (mathalat) vor euch passierte, wo Allah über die hochmütigen Tyrannen berichtet und über die durch Verführer Geschwächten in Seinen Worten:

„Sie schlachten eure Söhne und lassen eure Frauen am Leben2. Darin liegt eine große Prüfung von eurem Herrn 3"

Bei Dem, Der die Saat aufspaltet und den Menschen erschuf, das, was euch verheißen wurde, ist euch passiert.

Mu'awiya, Anm. d. Übers.

Nach anderer Übersetzungsmöglichkeit: „und schändeten Eure Frauen", anm. d. Übers.

Heiliger Qur'an: 14: 6

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Bewohner Kufas, ich habe euch mit der Ermahnung des Qur'ans (gerufen), doch ich habe euch (dabei) nicht genützt, ich habe euch mit der Peitsche gezüchtigt, doch ihr habt euch (dadurch) nicht gebessert. Ich habe euch mit der Geißel bestraft, mit der die islamischen Strafen (hudud) ausgeführt werden, doch ihr habt euch nicht der verbotenen Dinge enthalten. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass das Schwert das Einzige ist, was euch bessern könnte, aber ich werde nicht eure Rechtschaffenheit durch die Verderbnis meiner Seele herbeiführen. Jedoch wird euch nach mir ein harter Herrscher regieren, der weder eure Alten respektieren noch eure Kinder mit Barmherzigkeit behandeln werden. Er wird eure Gelehrten nicht ehren und (auch) nicht die Kriegsbeute unter euch gerecht aufteilen. Sie werden euch niederschlagen, euch demütigen, euch in den Schlachten dem Feind überlassen, euch den Weg abschneiden und euch dessen Tür versperren, so dass der Starke den Schwachen verschlingt. Dann wird Allah nur diejenigen unter ihnen beseitigen, die Unrecht getan haben. Man kann kaum einer Sache den Rücken kehren und dann fortschreiten. Ich denke, dass ihr in einer Periode (ohne Imam) seid, und mir obliegt nur der aufrichtige Rat an euch.

Ihr Bewohner Kufas, ich bin durch zwei oder drei unter euch geprüft worden, die taub sind, obwohl sie Gehör haben, und stumm, obwohl sie Zungen haben, die blind sind, obwohl sie sehend sind, Brüder, die beim Zusammentreffen nicht aufrichtig sind, und Brüder, die bei einer Heimsuchung nicht vertrauenswürdig sind. O Allah, ich habe ihnen Verdruss bereitet, und sie haben mir Verdruss bereitet. Ich ekle sie an, und sie ekeln mich an. O Allah, lasse keinen Befehlshaber mit ihnen zufrieden sein, und lasse sie mit keinem Befehlshaber zufrieden sein. Vermische ihre Herzen, wie Salz sich mit Wasser mischt . Bei Allah, wenn ich einen Ausweg aus euren Worten und eurem Briefwechsel fände, dann würde ich es nicht tun. Ich habe euch um eurer Rechtleitung Willen getadelt, bis das Leben unangenehm wurde, trotzdem habt ihr wiederholt meiner Worte gespottet, seid vor der Wahrheit geflohen und seid zum Falschen abgewichen, und Allah stärkt nicht die Religion derer, die ihm (dem Falschen) anhängen. Ich weiß, dass ihr mich nur an Verlust mehrt. Immer, wenn ich euch den Dschihad gegen euren Feind befahl, senktet ihr (eure Köpfe) zur Erde und batet mich um Aufschub der Verteidigung der Religion, die angegriffen wird. Wenn ich euch in der Sommerhitze sagte, dass ihr ausziehen solltet, habt ihr geantwortet, dass die Hitze zu stark sei, und wenn ich euch in der Kälte auszuziehen befahl, dann war euch die Kälte zu streng. All das ist eine Flucht vor dem Paradies, da ihr weder Kälte noch Hitze auszuhalten imstande seid, und ihr seid noch unfähiger gegenüber der Hitze des Schwertes, noch unfähiger! Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück.

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Ihr Bewohner Kufas, mir ist das Geschrei (von jemandem) zu Ohren gekommen, das besagt, das ein Mann der Banu Ghamad1 eines Nachts zu den Leuten von al-Anbar gekommen ist, mit 4000 Mann und sie angriff wie die Byzantiner und die Chasaren, und er tötete mit ihnen meinen Gouverneur Hassan und mit ihm rechtschaffene, verdienstvolle, Allah dienende und mutige Männer. Möge Allah ihnen ein Haus für sie in den Gärten der Wonne schenken. Wahrlich, Er hat es (für sie) erlaubt.

Es ist mir zu Ohren gekommen, dass eine Gruppe Syrer bei einer muslimischen Frau eingebrochen ist und bei einer anderen, die unter Schutz-Vertrag stand2. Sie zerrissen ihren Schleier, nahmen ihr das Tuch vom Kopf, rissen ihr die Ohrringe von den Ohren, die Armbänder von ihren Hand- und Fußgelenken und die Fußbänder und das Untergewand von ihren Beinen. Sie konnte sich nicht verteidigen, sie konnte nur mit der Rezitation des Verses "Allah sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück" und dem Ruf: „Oh ihr Muslime!" entgegnen, doch niemand kam ihr zu Hilfe, niemand unterstützte sie. Wenn ein Gläubiger mit Mitleid darüber stirbt, dann wird er von mir nicht getadelt, vielmehr würde er von mir als fromm und gut betrachtet werden. Das Seltsamste des Seltsamen ist, dass sich jene Leute in ihrer Falschheit gegenseitig unterstützen sowie euer Scheitern (in der Verteidigung) eurer Wahrheit. Ihr seid zur Zielscheibe geworden, auf die geschossen wird, und ihr schießt nicht zurück. Ihr werdet angegriffen und greift (im Gegenzug) nicht an. Es wird Allah Widerspruch geleistet, und ihr seid (damit) zufrieden. Mögen eure Hände mit Staub bedeckt sein, ihr Männer wie Kamele, deren Hüter abwesend sind, so dass sie, sobald sie sich auf einer Seite versammeln, sie von der anderen Seite auseinander stieben."

Eine seiner (a.) Reden, in der er sich über seine Feinde beklagte und sein Recht verteidigte

Al 'Abbas bin TJbaidullah al-Abdi überlieferte sie von 'Amr ibn Schimr, von seinen Erzählern, welche berichteten: „ Wir hörten den Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) sagen: 'Seit Allah Muhammad (s.) berief, habe ich keine Zeit der Ruhe erlebt, alles Lob ist Allahs. Bei Allah, als ich jung war, lebte ich in Sorge, und als Erwachsener zog ich in den Kampf, bekämpfte die Götzendiener undßhrte Krieg gegen die Heuchler, bis Allah den Propheten (s.) zu Sich nahm. Die Prüfungen wurden schlimmer, und ich bin immer noch vorsichtig und bedachtsam. Ich sorge mich, dass etwas passieren wird, das mich zum Aufstand veranlassen wird.

Es handelt sich um Sufyan bin 'Auf bin Mughfil al-Ghamadi, den Mu'awiya mit seinen Soldaten mit einem Angriff auf die Leute von Al-Anbar und Mada'in in den Tagen Imam 'Alis (a.) beauftragte, und er tötete Hassan bin Hassan, den Gouverneur Imam 'Alis (a.).

D.h. eine Jüdin oder eine Christin, anm. d. Übers.

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Preis sei Allah, ich habe nur Gutes gesehen. Bei Allah, ich habe nicht aufgehört, mit meinem Schwert zu kämpfen von meiner Jugendzeit an, bis ich ein alter Mann geworden bin. Alles, was mich ertragen lässt, worin ich verwickelt bin, dass es für Allah und Seinen Propheten ist, und ich hoffe, dass der Geist bald nahe ist, und ich habe seine Vorboten gesehen.' Nur kurz nach dieser Rede wurde er (a.) niedergeschlagen."

'Abdullah ibn Bukair al-Ghanawi überlieferte von Hakim ibn Dschubair, der berichtete: Jemand, der dabei war, als 'Ali (a.) bei al-Rahaba sprach, berichtete uns: Unter dem, was er sagte, war (folgendes): „Ihr Menschen, ihr habt mich abgelehnt, und beim Herrn der Himmel und der Erde sage ich: Mein Freund (der Prophet, s.) versprach mir: 'Meine Ummah wird dich nach mir verraten." 1

Ismall bin Salim überlieferte von Abi Idris al-Awdi, welcher berichtete: „Ich hörte 'Ali sagen: 'Unter dem, was mir der ungelehrte Prophet versprach, war: 'Die Ummah wird dich nach mir verraten. *'2

Seine Worte bei der Beratung im Haus

Yahya bin 'Abdulhamid al-Himmani überlieferte von Yahya ibn Salama ibn Ku-hail, von seinem Vater, von Abu Sadiq, der berichtete:

„Als 'Umar eine Beratung (schura) (bestehend aus) sechs (Männern) einsetzte3, sagte er: Wenn zwei einem (von den Sechs) die Treue schwören und zwei einem anderen (der Sechs), dann seid auf der Seite der drei, unter denen sich 'Abdurrahman befindet, und tötet die drei, unter denen sich 'Abdurrahman sich nicht befindet.' Der Fürst der Gläubigen (a.) trat aus dem Haus, gestützt auf den Arm von 'Abdullah ibn 'Abbas, und sagte zu ihm: Ibn 'Abbas, die Leute waren euch gegenüber feindlich gesonnen nach eurem Propheten, wie sie auch dem Propheten (s.) zu seinen Lebzeiten feindlich gesonnen waren, und bei Allah, nur das Schwert bringt sie zur Wahrheit zurück.' Wie das?', fragte Ibn 'Abbas, und er (Imam 'Ali, a.) erwiderte: 'Hast du denn nicht gehört, was 'Umar sagte: Wenn zwei einem (der sechs) den Treueid leisten und zwei einem (anderen der sechs), dann müssen (die Leute) mit dem sein, unter denen sich 'Abdurrahman befindet und die drei töten, unter denen sich nicht 'Abdurrahman befindet.' 'Doch', erwi-

„Scharh bin Abi al-Hadid": 4: 107 mit leichter Abweichung, und Ähnliches in „Al-Gharat": 486, und „A'lam al-Wara": 43 2 „Al-Mustadrak 'ala al-Sahihain": 3: 140, „Tarich Baghdadi": 11: 216

Diese Beratungsversammlung diente gemäß 'Umars Befehl der Bestimmung seiner eigenen Nachfolge nach seinem Tod. Durch die Zusammensetzung und die Fixierung auf 'Abdurrahman ibn 'Auf (Schwager 'Umars) sollte die ummayadische Herrschaft abgesichert werden, Anm. d. Übers.

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derte Ibn 'Abbas. 'Und Vmar hat gewusst', fuhr er ('Ali, a.) fort, 'dass Sa'd, 'Abdurrahman und Vthman (untereinander) nichts gegen die Ansicht des anderen sagen würden. Daher wird der unter ihnen, dem sie den Treueid schwören, zwei von ihnen auf seiner Seite haben. Er ('Umar) befahl, die zu töten, die gegen sie sind. Es macht ihm nichts aus, wenn Talha getötet wird, wenn er nur mich tötet und Zubair. Bei Allah, wenn 'Umar lebt, dann werde ich ihn seine üble Einstellung gegen uns wissen lassen, die früher und gegenwärtig existiert, und wenn er stirbt, dann wird ein Tag mich und ihn zusammenbringen, an dem das letztendliche Urteil stattfinden wird. 'u 1

'Amr ibn Said überlieferte von Dschaisch al-Kinani, der berichtete: „Als 'Abdurrahman (dem dann dritten Kalifen) 'Uthman am Tage der (Beratung) im Haus per Handschlag den Treueid leistete, sagte der Fürst der Gläubigen (a.) zu ihm: 'Die Verschwägerung hat dich dazu getrieben und veranlasst, was du getan hast. Bei Allah, was du von ihm erhofft hast, ist das, was dein Gefährte ('Umar) von seinem Gefährten (Abu Bakr) erhoffte, möge Allah den Duft von Manschim unter euch beiden verbreiten.' " 2

Eine Gruppe von Traditionisten (ahl-an-naql) überlieferte auf verschiedenen Überlieferung sketten von Ibn 'Abbas, der berichtete: „Ich war beim Fürsten der Gläubigen (a.) in al-Rahaba. Ich erwähnte das Kalifat und das (unrechtmäßige) Vordrängeln darum durch diejenigen vor ihm. Er atmete schwer, dann sagte er:

'Bei Allah, Ibn Abi Quhafa3 hat sich (das Gewand des Kalifats) angezogen, obwohl er wusste, dass meine Position darin wie die Achse einer Mühle war, der Strom (des Wissens) von mir ausfließt, und die Vögel nicht zu mir (meiner Position) aufsteigen können. Aber ich habe mich herabgelassen, ein anderes Gewand als dieses anzuziehen und wandte mich davon ab. Ich begann darüber nachzudenken, ob ich versuchen sollte, mit einer abgeschnittenen Hand anzugreifen, oder ob ich die blinde Finsternis (der Unterdrückung) ertragen soll, in der der alte Mann altersschwach werden und der junge Mann ergrauen wird, während ein Gläubiger sich abmühen wird, bis er seinem Herrn begegnen wird.

Ich habe gesehen, dass die Standhaftigkeit darin höchst klug war, und so blieb ich standhaft, während in meinem Auge ein Dorn war und ein (Kloß) der Besorgnis in meiner Kehle. Ich sah mein Erbe geplündert, bis seine (d.h. Abu Bakrs) Zeit gekommen war und er es an 'Umar übergab. Wie seltsam, da er während seines Lebens vorgab, den Rücktritt zu wollen, während der andere ('Umar) für die Zeit nach seinem (Abu Bakrs) Ableben darüber beschlossen hatte. Wie gierig die bei-

'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 8: 351

Manschim: Name einer Gewürzhändlerin, mit deren Parfum sich die Feinde des Islams einrieben und den Tod fanden. Abu Bakr, Anm. d. Übers.

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den seine beiden Euter unter sich aufgeteilt haben, sieht man an folgendem Vers: 'Wie anders war meine Zeit in seinem Sattel, und die Zeit eines Mannes von Bosheit', (sagte) mein Bruder Dschabir.

Bei Allah, er (Abu Bakr) dirigierte es (das Kalifat) in eine grobe Richtung (zu 'Umar), dessen Griff harsch, und in seiner Grobheit verletzend war. Der, der es kontrollierte, war wie ein Reiter eines schwierigen Kamels: Wenn er die Zügel anzieht, dann erstickt er es, und wenn er seine Zügel locker lässt, stolpert es oft und hat wenige Auswege. Im Namen Allahs, die Menschen wurden von Unordnung, häufigem Wechsel und Widerspenstigkeit ergriffen, bis der Tod ihn ereilte. Selbst dann machte er es (das Kalifat) zu einer Beratung (Schura) von einer Gruppe, unter der er behauptete, dass ich einer von ihnen bin. O Allah, was für eine Schura war das, in der Zweifel gegen mich geschürt wurde, indem ich mit den Anführern in eine Reihe gestellt wurde, so dass ich nun als gleich mit diesen betrachtet wurde. Jedoch ich stieg herab (wie ein Vogel), als sie herabstiegen, und ich flog (wie ein Vogel), als sie flogen, aus einer Geduld gegenüber der Länge der Heimsuchung und des Ablaufs der Zeitdauer. Ein Mann (aus der Gruppe) neigte sich (mir zu) aufgrund seiner Eifersucht (d.h. Sa'd ibn Abi Waqqas). Ein anderer (d.h. 'Abdurrahman ibn 'Auf) war auf der Seite seines Schwagers ('Uthman) aus Gründen, die ich nicht nennen will. Der Dritte ('Uthman) von den Leuten erhob sich dadurch, dass er seine Brust erhob1 aus den Exkrementen aus seiner Mulde und Trog. Seine Brüder beeilten sich, das Eigentum Allahs zu verzehren, wie das Kamel das Weidegras des Frühjahrs verzehrt, bis sein Bauch davon satt ist. Seine Taten brachten ihm den Tod. Es erschreckten mich nur die Leute, die als Botschafter wie eine Horde Hyänen zu mir (kamen) und mich darum baten, mir den Treueid zu schwören. Sie scharten sich um mich, so dass meine beiden Söhne al-Hassan und al-Hussain fast niedergetrampelt worden und mir meine Schultern weggezogen worden wären. Doch als ich die Angelegenheit (des Kalifats) übernahm, brach eine Gruppe von ihnen den Treueid, und eine andere wich von der Wahrheit ab und andere handelten boshaft, als ob sie nie Allah hätten sagen hören:

„Jene Wohnstatt des Jenseits, die Wir denen geben, die auf Erden keine Erhöhung und keine Verderbnis wünschen, und das Ende gehört den Gottesfürchtigen." 2

Nein, bei Allah, sie haben es gehört und waren sich dessen bewusst, aber ihr Diesseits schien ihnen in ihren Augen schöner, und sein Schmuck gefiel ihnen wohl. Bei Dem, Der das Saatkorn aufspaltete und den Atem erschuf, wenn es nicht wegen der Anwesenheit des Anwesenden wäre und der Notwendigkeit des Beweises durch die Existenz des Helfers und die Tatsache, dass Allah den wahren Eignern der

Anspielung auf Hochmut 2 Heiliger Qur'an: 28: 83

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Befehlsgewalt diese nicht gibt, ohne dass sie den übersatten (Bäuchen) der Unterdrücker überantwortet wurden oder die Unterdrückten hungerten - (wenn es nicht für all das wäre,) würde ich die Zügel (des Kalifats) auf dessen Widerrist1 herabwerfen, und ich würde das Letzte davon mit dem Gefäß seines Beginns austrinken. Dann würden sie ihre Welt dürftiger finden als den Rotz (aus der Nase) einer Ziege."

Ein Mann von den Sawad kam zu ihm und überreichte ihm einen Brief, und er unterbrach seine Rede. (Ibn 'Abbas fügte hinzu): Ich habe nichts bedauert, noch fühlte ich so eine Pein wie als ich den Rest der Rede des Fürsten der Gläubigen (a.) verpasste. Als er den Brief zu Ende gelesen hatte, sagte ich: „Fürst der Gläubigen, würdest du doch deine Rede dort fortsetzen, wo du sie beendet hast", und er erwiderte: „Nein, nein, Ibn 'Abbas! Es war wie Schaum vor dem Maul des Kamels (schiqschiqa), wenn es das Maul öffnet, um zu brüllen und dann still bleibt." 2

Mas'ada ibn Sadaqa überlieferte: Ich hörte Abu 'Abdillah Dscha'far ibn Muhammad (a.) sagen: „Der Fürst der Gläubigen sprach zu den Leuten in Kufa, er lobte und pries Allah, dann sagte er: „Ich bin der Meister der weißhaarigen Männer, und an mir ist sichtbar, was Hiob (a.) passierte. Allah wird meine Familie für mich versammeln, wie Er für Jakob dessen Familie versammelte. Das wird dann geschehen, wenn die Welt sich umdreht - und ihr sagen werdet, dass sie (von ihrer Umlaufbahn) abgewichen ist und zugrundegegangen ist. So fasst euch in Standhaf-tigkeit, bevor das passiert und bereut eure Sünden bei Allah. Ihr habt eure Heiligkeit verworfen und eure Leuchten ausgelöscht, und ihr habt eure Rechtleitung denen anvertraut, die sich nicht einmal selber beherrschen können. Ihr besitzt weder Gehör noch Augen, selbst wenn es nur schwach ist. Bei Allah, so sind der Sucher und der Gesuchte, und wenn ihr nicht euren Befehl vergessen und nicht in der Unterstützung der Wahrheit schwach geworden wäret, die sich unter euch befand, und wenn ihr nicht Schlaffheit durch die Schwächung durch das Falsche gehabt hättet, dann hätte jemand, der nicht wie ihr ist, nicht gegen euch Mut gehabt, und derjenige, der gegen euch stark wird, hätte nicht die Stärke gehabt, euren Gehorsam zu zerstören und denen von euch fortzunehmen, die ihn besaßen.

Ihr seid abgewichen wie die Kinder Israels in der Zeit von Moses. Wahrlich, ich sage euch: Euer Abweichen wird euch verdoppelt werden nach mir. Durch eure Unterdrückung meiner beiden Söhne - es wird euch doppelt soviel schwächen wie die Söhne Israels. Wahrlich, wenn ihr den ersten Schluck getrunken und euch mit den Krankheiten gefüllt habt, (verursacht durch) die Macht des verfluchten Bau-

Widerrist: Die leichte Erhöhung, wo der Hals des Pferdes in den Rücken übergeht Das kam vor in der berühmten „Chutba al-schiqschiqiyyah" in „llal al-SharaY" 150, „Ma'ani al-achbar": 360, „Amali" von Tusi: 1: 382; „Nahdsch-ul-Balagha": 1: 25 / 3, „Manaqib" von Ibn Schahrahschub: 2: 204 mit leichter Abweichung, und „Nathr al-Durr": 1: 274, mit Abweichung in der Wortwahl.

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mes im Qur'an. Ihr habt euch mit demjenigen versammelt, der euch krächzend zum Irrtum ruft und seid eilends dem Falschen angehangen, dann habt ihr den Rufer zur Wahrheit im Stich gelassen. Ihr habt euch von denen abgeschnitten, die den Kämpfern von Badr am nächsten sind, und ihr habt euch mit den Söhnen des Krieges verbunden, die (von den muslimischen Kämpfern von Badr) am weitesten entfernt sind. In der Tat, wenn alles, was sie besitzen, weggeschmolzen wäre, dann wäre die Prüfung der Strafe nahe, die Decke wäre aufgedeckt und die Zeitperiode wäre zu einem Ende gebracht worden. Dann wäre die angedrohte (Hölle) nahe, die Sterne würden euch vom Osten erscheinen, und der Mond würde euch wie der Vollmond leuchten. Da das klar ist, so kehrt zur Reue zurück und entledigt euch der Sünde.

Wisset, dass wenn ihr gehorsam seid, dann wird der aufgehende Stern aus dem Osten euch den Weg des Gesandten (s.) zeigen. Ihr würdet euch selber von der Taubheit kurieren und euch von der Stummheit Heilung suchen. Ihr würdet genügend Vorsorge (davor) treffen, dass ihr abweicht und (den rechten Weg woanders) sucht, und ihr hättet eine bedrückende Last von euren Schultern genommen. Allah entfernt Sich nicht von denen, die Seine Barmherzigkeit verweigern und Seinen Schutz (Ismah) verlassen.

Und die Frevler werden bald erfahren, zu welchem Ort sie zurückkehren werden.1"

Mas'ada bin Sadaqa überlieferte ebenfalls, von Abu 'Abdillah al-Sadiq Dscha'far ibn Muhammad (a.): Der Fürst der Gläubigen (a.) hielt in Medina eine Rede und sagte, nachdem er Allah gelobt und gepriesen hatte:

„Allah, Der Erhabene, hat niemals Tyrannen zugrundegehen lassen, ohne ihnen Aufschub und Ruhe zu lassen, und Er hat nie einen gebrochenen Knochen (von irgendjemandem) der Völker geheilt, ohne sie mit Drangsal und Heimsuchung zu prüfen. Ihr Leute, die Schwierigkeiten, die ihr in den vergangenen Zeiten bekommen habt, sind eine Lektion. Nicht jeder, der ein Herz hat, ist verständig, und nicht jeder, der Gehör hat, kann hören, und nicht jeder, der Augenlicht besitzt, hat ein sehendes Auge. Ihr Diener Allahs, schaut positiv (auf die Dinge), die euch bekümmern, dann schaut auf die Ruinen derer, die Allah zerstört hat, weil Er wusste, dass sie den Gewohnheiten der Leute des Pharao folgten. Es waren Leute, die Gärten besaßen, Quellen, Pflanzungen und die ehrenvolle Stellungen innehatten. Das sind die Ruinen derer, die Unterdrücker waren. Wahrlich, es ist die immerwährende Hölle, die jeden, der mit ihr konfrontiert wird, vor Zerstörung warnt, die kommt nach dem Wohlstand, Freude und zeitlich begrenzter Sicherheit und Glück. Wer von euch standhaft bleibt, der hat ein gutes Ende, und das Ende aller Dinge

1 Heiliger Qur'an: 26 / 227

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ist bei Allah. Wie überraschend für Menschen mit Verstand! Wie könnten sie in den (gefährlichen) Fluten ausharren, und wie könnten sie Unterhalt finden ohne jemanden, der (vor Sünde) geschützt ist, der gütig zu dieser ungerechten Ummah ist, welche nach Rechtleitung dürstet. Denn sie folgen nicht dem Weg eines Propheten, noch lassen sie sich von den Taten eines Bevollmächtigten leiten. Sie glauben nicht an einen Verborgenen, noch wenden sie sich von Schändlichem ab. Wahrlich, wie wird ihr Schrecken sein, wenn sie sich auf ihre Herzen in zweideutigen Dingen verlassen. Jeder Mann von ihnen ist ein Imam für sich selber und nimmt das an, was ihm angemessen erscheint (in diesen Dingen) (ohne einen I-mam, der) einem Ziel folgt. Sie werden sich nur an Vernichtung mehren. Manche sind sehr freundlich zueinander und bestätigen einander in Ablehnung gegenüber allem, was der Gesandte Allahs (s.) verfügte sowie in der Nichtannahme von dem, was ihm vom Schöpfer der Himmel und der Erden, dem Allwissenden, dem Allkundigen, aufgetragen wurde. Sie sind Leute der Dunkelheit sowie der Höhlen des Zweifels, Führer der Verwirrung und des Zweifels. Wer auf sich selber vertraut, wird in den Irrtümern versinken. Das ist das, was Allah am Ende des Weges garantiert hat: ... damit, wer da (bereits) umgekommen war durch ein deutliches Zeichen, umkomme, und wer da (bereits) zum Leben gekommen war durch ein deutliches Zeichen, lebe. Wahrlich, Allah ist allhörend, allwissend.1

Was ist zweifelhafter als eine Ummah, die (andere) von den Führern abhält und sich von ihren Hütern abwendet. Wie bedauerlich, wie bedauerlich, das Herz ist verwundet und Kummer wird Gewohnheit werden als ein Ergebnis der Taten unserer Schi 'a nach meinem Tod trotz der Näher seiner Liebe und der Verflechtung der Freundschaft. Wie können sie einander töten, und wie wird ihre Freundschaft zu Hass? Bei Allah, die Familie wird morgen von ihrer Wurzel entfernt werden, um einen Zweig lagernd, und ihnen wurde Hoffnung gemacht auf einen Sieg aus einer anderen Richtung. Sie erwarten den Geist aus einer anderen Richtung, als er kommen wird. Jede Partei von ihnen wird sich an einen Zweig klammern, bei dem sie genommen werden, wohin der Zweig sich neigt, trotz der Tatsache, dass Allah sie sammeln wird wie die zerstreuten Herbstwolken, dass Er sie zusammenbringen und sie aufeinander häufen wird wie schwere Wolken. Er wird für sie Tore öffnen, durch die sie aufgeregt strömen werden wie ein aufgehäufter Regen, wo kein Land ihm widerstehen und den kein Damm aufhalten kann, und kein Fuß eines hohen Berges kann seinen Wegen ausweichen. Allah wird sie in die Mitte von Tälern pflanzen. Er wird ihnen im Land Quellen entstehen lassen. Durch sie wird Er die Armut der Leute beseitigen, und Er wird ihnen die Wohnstätten der Leute geben, damit sie Vergeltung üben für das, was ihnen (mit Gewalt) genommen worden war. Durch sie wird Allah Säulen einstürzen lassen, und durch sie wird Er die Umhül-

1 Heiliger Qur'an: 8: 42

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lungen der Steine von Iram1 ruinieren. Mit ihnen wird Er das Innere der Oliven füllen.

Bei Dem, Der das Korn spaltete und den Alten erschuf, das, was sie besitzen, wird dahinschmelzen wie Teer und Blei im Feuer, nachdem sie im Land festgesetzt und über die Diener (Gottes) Macht hatten. Vielleicht wird Allah meine Schi 'a vereinigen, nach ihrer Zerstreuung wegen dem üblen Tag dieser (Männer). Niemand hat ein Recht auf Gutes2, vielmehr ist alles Gute Allahs, und alle Angelegenheiten gehören Ihm." 3

Die Geschichtsschreiber (naqalat al-athar) berichteten, dass ein Man vom Stamme der Asad vor dem Fürsten der Gläubigen (a.) stand und sagte: „ O Fürst der Gläubigen, man wundert sich über euch, ihr Banu Haschim, wie euch die Macht entzogen wurde, wo ihr doch die Erhabensten seid hinsichtlich Abstammung und an Nähe und Verwandtschaft zum Gesandten (s.) wie auch, was das Verständnis des Buches (Qur'an) angeht?!"

Der Fürst der Gläubigen (a.) antwortete: „Ibn Dudan, du bist instabil, und die Kluft ist eng, so dass du einen Weg beschreitest, der nicht gerade ist. Du genießt Schutz durch Verwandtschaft aufgrund von Heirat und daher (genießt du) das Recht, zu fragen. Du hast nach Information gefragt, so wisse, dass das eine Bevorzugung ist, mit der die einen großzügig und die anderen geizig sind. So hör auf, die Zimmer zu plündern, die schon leer sind. So pass auf die Missgeschicke auf, die mit Ibn Abi Sufyan4 zusammenhängen. Die Zeit hat mich lachen lassen, nachdem sie ihn hat weinen lassen. Es gibt keinen Betrug, der die Leute verzweifeln lässt. Bei Allah, sie versuchten durch meine Beherrschung und mein Schweigen, im Hinblick auf das Wesen Allahs falsche Tatsachen vorzuspiegeln5. Wie fern liegt mir das! Wenn die Prüfungen der Heimsuchungen von uns genommen werden, werde ich sie für die Wahrheit in deren Reinheit verantwortlich machen. Wenn es anders ist, dann fühle kein Bedauern über sie, noch sei traurig über das Volk der Frevler."

1 Alte Stätte, Anm. d. Übers.

Damit ist gemeint, dass niemand das Recht hat zu entscheiden was gut ist, außer Allah, Anm. d. Übers. 3 „Nahdsch al-Balagha": 1: 154 / 84, und 2: 95 / 161

4

Sohn von Abu Sufyan, gemeint ist Mu'awiya, Anm. d. Übers.

Gemeint ist, dass sie die Tatsache, dass Imam Ali (a.) in bestimmten Situationen schwieg als „Duldung" oder gar „Akzeptanz" zu interpretieren suchten, was es nicht war, Anm. d. Übers.

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Von seinen Worten der Weisheit und der Ermahnung

„Nehmt - Allah sei euch barmherzig - eure ewige Wohnstatt aus eurem vergänglichen (Leben). Zerreißt nicht eure Schleier bei Demjenigen, Dem eure Geheimnisse nicht verborgen bleiben. Nehmt eure Herzen aus der Welt, bevor eure Körper davon hinweggenommen werden. Denn ihr wurdet für das Jenseits erschaffen, und in dieser Welt seid ihr gefangen. Wenn der Mensch stirbt, werden die Engel fragen, was er vorausgeschickt hat, während die Menschen fragen werden, was er zurückließ. Bei Allah, eure Väter haben etwas vorausgeschickt, was für euch war. Lasst überhaupt nichts davon zurück, denn das werdet ihr schuldig bleiben. Die Welt ist wie Gift, das derjenige isst, der es nicht erkennt."

„Es gibt kein (wahres) Leben ohne Religion, und es gibt keinen (wahren) Tod ohne die Leugnung der sicheren Überzeugung (yaqin). So trinkt das süße Wasser1. Es wird euch aus dem Schlummer der Lethargie aufwecken. Hütet euch vor den giftigen, zerstörerischen Winden."

„Die Welt ist der Ort der Aufrichtigkeit für den, der sie erkannt hat, und der Ort der Rettung für die, die von ihr Proviant genommen haben. Sie ist der Ort, auf den die Offenbarung Allahs herabgesandt wurde und der Handelsplatz Seiner Freunde (auliya'). So handelt und gewinnt das Paradies."

Ähnliche Worte äußerte er (a.) gegenüber einem Mann, als er hörte, dass dieser die Welt tadelte, ohne zu wissen, was er über ihre (wahre) Bedeutung hätte sagen sollen: „Die Welt ist der Ort (dar) der Aufrichtigkeit für die, die an sie glauben, und ein Ort des Wohlbefindens ('afiya)fiir den, der sie verstanden hat, der Ort des Reichtums für den, der seinen Proviant davon genommen hat. (Sie ist) der Ort der Niederwerfung der Propheten Allahs und der Ort, auf den Seine Offenbarung herabkam, der Gebetsort der Engel und der Handelsplatz Seiner Freunde (auliya '), in welchem sie Barmherzigkeit (Allahs) erhandeln und das Paradies darin gewinnen.

Wer ist der, der sie tadelt, während sie doch (die Menschen) dazu aufgerufen hat, von ihr fernzubleiben und sie (den Menschen) zugerufen hat, sich von ihr zu trennen, während sie ihren eigenen Tod verkündet hat? Durch ihre eigene Freude hatte sie Sehnsucht nach Freude, und durch ihre eigenen Heimsuchungen (warnte sie) vor Heimsuchungen durch Furchteinflößung, Warnung, Abwenden (von den Menschen) und indem sie (die Menschen) mit Schrecken erfüllt. O du, der du die Welt tadelst, während du (dennoch) dich blind von ihr betrügen lässt, wann hat sie dich betrogen? (Verführte sie dich dazu,) deine Vorväter als Prüfung zu töten und mit deiner Mutter unter der Erde zu schlafen? Wie schwächte sie deine Hände und

Der genannte Begriff heißt sowohl „Süßwasser", als auch „Das Wasser des Euphrat", Anm. d. Übers.

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machte deine Arme krank, so dass sie Heilung bedarf, Ärzte verordnen Rezepte dagegen, Medizin wird für sie gesucht, ohne dass es ihnen irgendeinen Gewinn bringt, und bringt eurer Ersuchen nach Fürbitte ihnen Fürbitte? Die Welt hat mit ihnen ein Exempel für euch statuiert mit eurem Töten und eurem Lager, so dass euch euer Weinen nichts nützen wird, und dass eure Lieben euch nichts frommen werden." 1

Er (a.) sagte außerdem: „Ihr Menschen, nehmt fünf Dinge von mir. Denn bei Allah, wenn ihr (versuchen würdet), mit einem Kamel dorthinzureisen, dann würdet ihr es ermüden, bevor ihr etwas wie sie finden würdet. Niemand soll auf niemanden Hoffnungen setzen, außer auf Allah, noch soll man sich vor irgendetwas ßrchten, außer vor seinen Sünden. Der Gelehrte, der nach etwas gefragt wird, was er nicht weiß, soll sich nicht schämen, zu sagen: „Allah weiß es besser", und es soll sich auch niemand schämen, wenn er etwas nicht weiß, es zu lernen. Standhaftigkeit gehört zum Glauben, wie der Kopf zum Körper gehört. Und wer keine Standhaftigkeit besitzt, besitzt auch keinen Glauben." 2

„Jede Rede, in der Allah nicht erwähnt wird, ist nichtig, und jedes Schweigen, in dem Seiner nicht gedacht wird, ist Nachlässigkeit. Jede Überlegung, ohne dass Er hochgeschätzt wird, ist Zeitvertreib." 3

„ Wer seine Seele kauft und sie befreit, ist nicht gleich dem, der seine Seele verkauft und sie gefangen setzt." 4

„Wer zuerst in den Schatten kommt, ist der Sonne ausgesetzt worden, und wer zuerst zum Wasser kommt, ist durstig."

„ Gutes Benehmen steht für gute Abstammung."

„Jemand, der der Welt gegenüber enthaltsam ist, wendet sich umso mehr von ihr ab, je mehr sie sich in ihrem Glanz zeigt."

„Die Liebe ist die größte Verstrickung in Verwandtschaft, und Wissen ist die nobelste Eigenschaft."

Ibn Qutaiba überlieferte es in ,,'Uyun al-Achbar": 2: 329; und Al-Ya'qubi in seiner „Tarich": 2: 208; und Mas'udi in „Muruj al - Dhahab": 2: 319, Sharif al-Ridha in „Al - Nahdsch": 3: 181 / 131; Al - Abi in „Nathr al-Dhurr": 1: 273, Ibn Shu' ba in „Tuhaf - al-'Uqul": 186, mit leichter Abweichung in der Wortwahl.

2 „Sahifa al-Ridha (a.)": 81 / 177, „Al-'Aqd al-Farid": 4: 169, ,,'Uyun al-Achbar al -Ridha (a.)": 2: 44; „Al-Chisal": 315 / 96; „Nahdsch al-Balagha": 3: 168 / 82.

al-Saduq überlieferte es in seinen „Amali": 96; „al-Chisal": 98. „Ma'ani al-Achbar": 344, Ibn Schal« in „Tuhaf al-'Uqul": 215, mit leichter Abweichung. 4 „Nathr al-Durr": 1: 295, ähnliches in „Nahdsch al-Balagha": 3: 183 / 133.

208

„ Wenn die Arbeit eine Anstrengung ist, dann ist es verderblich, nach deren Vermeidung zu streben."

„ Wer bei der Rivalität bis ins Extrem geht, sündigt. Wer darin zuwenig engagiert ist, wird unterliegen."

„Die Vergebung verdirbt den Sünder in dem Maße, wie sie den Edlen verbessert." „ Wer edle Taten liebt, vermeidet verbotene (Taten)."

„Die Männer (Leute) schlagen ihre Augen vor jemandem nieder, der von seinen Gedanken geziert wird."

„Die ultimative Freigiebigkeit ist, wenn du das gibst, was (zu geben) deinem Nafs (Ego) Mühe bereitet."

„Es gibt keine Ferne für den Existierenden, und keine Nähe für einen Getrennten."1

„Sich seiner Fehler unbewusst zu sein, ist eine der größten Sünden des Menschen. "

„Die perfekte Enthaltsamkeit besteht darin, sich mit dem Notwendigen zu begnügen. "

„Freigiebigkeit wird durch das Vollbringen edler Taten und die Zahlung von Geldabgaben erreicht".2

„Edelmut äußert sich durch Bruderschaft in harten und guten Zeiten."

„ Wenn der Sünder zornig wird, verleumdet er, wenn er zufrieden ist, lügt er, und wenn er (nach etwas) Begierde hat, dann packt er mit den Krallen zu."

„ Wer nicht vermehrt von seinem Verstand geleitet wird, wird umso mehr von seinem Untergang geleitet."

„ Toleriere einen Fehltritt deines Freundes zur Zeit eines Angriffs deines Feindes." „Ein gutes Eingeständnis (eines Fehlers) zerstört ein (begangenes) Verbrechen."

Eine der Bedeutungen ist, dass Allah dem Menschen nahe ist, auch wenn dieser ihm durch Sünden fern ist, Anm. d. Übers. Vermutlich sind hier Zahlungen als Sühne gemeint (Anm. d. Übers.)

209

„Das Geld, das dir die Verbesserung deines Zustandes (Charakters) bewusst macht, ist nicht verloren."

„Genügsamkeit ist leichter als Willkür, und Enthaltsamkeit ist gemäßigter als Verschwendungssucht."

„Die schlechteste Wegzehrung ßr die Rückkehr (zu Allah) ist Unrecht gegen die Diener (Allahs)."

„Ein Gewinn schwindet nicht dahin, wenn er mit Dankbarkeit begleitet wird, und eine Gnade verbleibt nicht, wenn sie mit Undankbarkeit begleitet wird."

„Die Zeit besteht aus zwei Tagen: Ein Tag, den du hast, und ein Tag, den du schuldest. Wenn du ihn (ßr dich) hast, dann sei nicht dessen übermütig, und wenn du ihn schuldest, dann sei standhaft."

„Mancher Mächtiger hat die niedrigste Moral, und manch Demütiger hat die erhabenste Moral."

„ Wer nicht durch Dinge auf die Probe gestellt wird, der wird betrogen, und wer gegen die Wahrheit kämpft, der wird niedergerungen werden ."

„ Wenn die (Dauer der) Lebenszeit bekannt wäre, würde die Hoffnung schwinden."

„Der Dank ist die Zierde des Reichtums, und die Standhaftigkeit ist die Zierde der Heimsuchung."

„Der Wert jedes Menschen liegt in dem, was er Gutes tut."

„Die Menschen sind Söhne ihrer guten Taten."

„Der Mensch ist unter seiner Zunge verborgen."

„ Wer die mit Verständnis Begabten zu Rate zieht, wird zum Rechten geleitet."

„ Wer sich mit wenig begnügt, kann ohne viel auskommen, und wer nicht ohne viel auskommen kann, bedarf Verächtlichem."

„ Wer gesunde Wurzeln hat, dessen Zweige werden Früchte tragen."

„Wer seine Hoffung auf einen Menschen setzt, ßrchtet ihn, und wem es an Wissen über etwas mangelt, schämt sich davor."

210

Ein Teil seiner Reden, in denen er den Menschen beschreibt: „Das Erstaunlichste am Menschen ist sein Herz. Es liebt die Weisheit und deren Gegenteil. Wenn Hoffnung es befällt, dann demütigt es der Ehrgeiz, und wenn sich Ehrgeiz in ihm regt, dann vernichtet es die Gier. Wenn es von Verzweiflung besessen wird, tötet es die Sorge. Wenn Zorn es befällt, dann verhärtet die Wut es. Wenn ihm zur Zufriedenheit verholfen wird, vergisst es die Vorsicht. Wenn Furcht es überkommt, beschäftigt es die Wachsamkeit (total). Wenn sich ihm viel Sicherheit bietet, bemächtigt sich seiner Unachtsamkeit. Wenn ein Gnadengeschenk für es erneuert wird, ergreift es (die Liebe zur) Macht. Wenn ein Unglück es befällt, dann bringt Trauer es in Schande. Wenn es zu Reichtum kommt, dann lässt der Reichtum es tyrannisch werden, wenn Armut es quält, beschäftigt es die Heimsuchung (total). Wenn der Hunger es plagt, lastet die Schwäche auf ihm. Wenn es sich übersättigt hat, so dass sein Bauch überfüllt ist, ist jeder (vermeintliche) Mangel schädlich für es, und jedes Zuviel ist für es verderblich. "1

Als Schahzanan, die Tochter des Chosrow, gefangengenommen wurde, fragte er sie: „Was hast du von deinem Vater bewahrt, nach der Schlacht des Elefanten?" „Wir bewahrten von ihm", erwiderte sie, „dass er sagte: 'Wenn Allah eine Sache kontrolliert, wird jedweder Ehrgeiz ohne Ihn zunichte, und wenn die (vorgesehene) Zeitdauer dahin ist, dann ist der Tod in der Nähe." „ Wie schön hat das dein Vater gesagt", sagte er (a.), „die Dinge werden ihrer Bestimmung zugeführt, bis der Tod die Kontrolle über sie übernimmt." 2

Er (a.) sagte weiterhin: „ Wer die sichere Gewissheit (yaqin) besaß und ihn dann ein Zweifel befiel, sollte bei seiner sicheren Gewissheit bleiben. Wahrlich, die sichere Gewissheit kann nicht vom Zweifel ausgelöscht werden." 3

„Der Gläubige wird durch seine Seele angestrengt, während die anderen Erleichterung durch ihn erlangen."

„ Wer faul ist, liebt Allahs Wahrheit nicht." 4

„Der beste Gottesdienst besteht in Standhaftigkeit, Schweigen und dem Warten auf Erleichterung."5

1  „Al-Kafi": 8: 21; „ llal al-SharaT:": 109 / 7; „Chasa'is al-A'immah" von Al-Razi: 97; „Dastur al-Ma'alim al-Hukm": 139, „Nathr al-Durr": 1: 276.

2 Das Ende davon in „Nathr al-Durr": 285, „Tuhaf al-'Uqul": 223.

3 „Tuhaf al-'Uqul": 109.

4

Vgl. das deutsche Sprichwort: „Müßiggang ist aller Laster Anfang", Anm. d. Übers. Tuhaf al-'Uqul": 201; Ähnliches in „Nathr al-Durr": 1: 279, und „Standhaftigkeit" befindet sich nicht darunter.

211

„Standhaftigkeit ist dreierlei Art: Standhaftigkeit gegenüber dem Unglück, Stand-haftigkeit gegenüber Ungehorsam und Standhaftigkeit gegenüber Gehorsam." 1

„Langmut ist der Helfer des Gläubigen. Wissen ist sein Freund, Freundlichkeit sein Bruder, Frömmigkeit sein Vater, und Standhaftigkeit ist der Kommandeur seiner Truppen."

„Drei Dinge (, die zum) Schatz des Paradieses (führen): Im Geheimen Almosen geben, Unglück geheimhalten und (auch) Krankheit geheimhalten ".

„Habe ein Bedürfnis nach dem, dessen Gefangener du sein willst, begnüge dich mit dem, mit dem du gleichgesetzt werden willst, und bevorzuge den, dessen Führer du sein willst." 3

„Es gibt keinen Reichtum für die Lasterhaften, keine Ruhe für die Neider und keine Liebe für die Überdrüssigen."

Er (a.) sagte zu al-Ahnaf bin Qais: „Der Schweigende ist der Bruder des Zufriedenen. Wer nichtfür uns ist, ist gegen uns."

„Freigiebigkeit gehört zum Edelmut der Natur, aber (übertriebene) Freigiebigkeit ist verderblich für die Kreatur (en)."

„Ein Versprechen einem Freund gegenüber nicht einzulösen, ruft den Bruch (der Freundschaft) hervor."

„(Hartnäckige) Gerüchte unter den einfachen (Menschen) über eine Sache sind der Beweis für den Beginn deren Existenz."

„Suchet den Lebensunterhalt, denn er istßr die, die danach suchen, garantiert."

„Es gibt vier, deren Gebet nicht unbeantwortet bleiben wird: Das Gebet des gegenüber seinen Untertanen gerechten Imams, das des gegenüber seinem Vater respektvollen Sohns, das des gegenüber seinem Sohn respektvollen Vaters und das des Unterdrückten. Allah sagt: „Bei Meiner Macht und Meiner Größe, Ich werde euch helfen, und sei es (erst) nach (einiger) Zeit."

„Die beste Art des Reichtums besteht darin, nicht zu betteln. Die schlimmste Armut ist, wenn man es nötig hat, sich (selbst durch Betteln) zu erniedrigen."

1 „Al-Kafi": 2: 75; „Al-Tamhis": 64 / 149; „Tuhaf aPUqul": 206.

„Tuhaf al-'Uqul": 203 und 222, mit leichter Abweichung. 3 Al-Saduq erwähnte es in „al-Chisal": 420

212

„Derjenige, der lachend seine Sünden eingesteht, ist besser als der Weinende, der sich seinem Herrn gegenüber anmaßend verhält."

„ Gutes Benehmen liegt im Beschütztwerden vor Zerstörung. Freundlichkeit ist die Erfrischung von Schwierigkeiten."

„Keine Ausrüstung ist nützlicher als der Verstand, und kein Feind ist schädlicher als die Unwissenheit."

„ Wenn es nicht für die wissenschaftlichen Erfahrungen wäre, dann wären die (verschiedenen) Rechtsschulen blind."

„ Wer seine Hoffnungen (zu sehr) ausdehnt, verringert seine Werke."

„Der Dankbarste unter den Leuten ist der Genügsamste von ihnen. Der Undankbarste von ihnen gegenüber den Gnadengeschenken ist der Gierigste unter ihnen."

In Aussprüchen wie diesen steckt nützliche Weisheit. Wir haben in dieses Kapitel der Reden nicht all jene eingeschlossen, die berichtet worden waren mit diesen Gedanken von ihm, denn dadurch würden die Reden zu ausgedehnt und das Buch würde zu lang werden. Das, was wir vorgestellt haben, reicht für die Leute, die mit Verständnis begabt sind, aus.

Einige der Wundertaten des Fürsten der Gläubigen

(Das folgende sind) einige der Zeichen Allahs und deutliche Beweise hinsichtlich des Fürsten der Gläubigen (a.), die auf seine Stellung bei Allah hinweisen und auf seine Auszeichnung an Wundertaten, die ihn vor allen anderen auszeichneten durch die Aufforderung zum Gehorsam ihm gegenüber, zum Festhalten an seiner Führung, zur Erkennung seines Rechts, zur sicheren Gewissheit über sein Imamat und zum Bewusstsein seiner Reinheit vor Sünden (Isma), seiner Vollkommenheit und der Klarheit des Beweises für ihn.

Das Wunder seiner Weisheit, als er noch ein Junge war

Darunter sind einige, die ihn mit zweien der Propheten Allahs, Gesandten und Beweisen Allahs für Seine Schöpfung gleichsetzten, und es besteht kein Zweifel über dessen Richtigkeit und kein Zwiespalt über deren Korrektheit:

213

Allah sprach von Isa bin Maryam, dem Geist und Wort Allahs, Seinem Propheten und Gesandten zu Seinen Geschöpfen, während Er die Geschichte seiner Mutter und ihrer Schwangerschaft mit ihm erwähnte, sowie ihrer Niederkunft mit ihm und der Wundersamkeit (dieses Ereignisses):

Sie sagte: „ Wie soll mir ein Sohn werden, wo mich doch kein Mann berührt hat und ich auch nicht unkeusch gewesen bin?" Er antwortete: „So ist's; dein Herr aber spricht: „Es ist Mir ein leichtes und (Wir tun dies,) auf dass Wir ihn zu einem Zeichen machen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns, und es ist eine beschlossene Sache." 1

Es gehörte zu den Zeichen Allahs beim Massih Isa2 ibn Maryam (a.), dass er in der Wiege sprach. Das überstieg die normalen (Fähigkeiten des Menschen), und darin war eine Besonderheit und ein strahlendes Wunder für den Verstand eines Mannes. Sein vollkommener Verstand, seine Würde und sein Wissen über Allah und Seinen Propheten gehörten zu den Zeichen hinsichtlich des Fürsten der Gläubigen, 'Ali ibn Abi Talib (a.), trotz seiner Jugend und seiner äußeren Erscheinung als Kind, als der Gesandte Allahs (s.) ihn dazu aufforderte, ihn zu bestätigen und ihn anzuerkennen, und er legte ihm das Wissen über sein Recht auf und (forderte ihn auf,) seinen Schöpfer und Dessen Einheit zu erkennen. Er vertraute ihm auch die Geheimnisse der Religion und deren Pflege und Bewahrung an und die Vollstreckung des Vertrauenspfands darin.

Zu der Zeit war er nach einigen Aussagen sieben Jahre alt, nach anderen Aussagen neun, aber nach Auffassung der meisten war er zehn. Die Vollkommenheit seines Intellekts, und seine Erkenntnis über Allah und Seinen Gesandten, die er erlangt hatte, waren ein strahlendes Zeichen von Allah, das jegliches Normalmaß (für einen Jungen diesen Alters) überstieg, und das weist auf seine Stellung bei Ihm hin, seine spezielle Qualifikation und dass er dessen wert war, wozu er herangebildet worden war: Das Imamat über die Muslime und der Beweis (Allahs) für die gesamte Schöpfung. In diesen das normale (menschliche Verhalten) übersteigenden (Ereignissen), was wir erwähnten, liegt eine Parallele zu Isa und Yahya3 (a.), wie wir beschrieben haben. Wenn er zu jener (Zeit) nicht vollkommen und mit der übermäßigen Erkenntnis Allahs ausgestattet gewesen wäre, dann hätte der Gesandte Allahs (s.) ihm nicht aufgetragen, sein Prophetentum anzuerkennen, er hätte ihn nicht verpflichtet, an ihn zu glauben und seine Botschaft zu bestätigen, und er hätte ihn (auch) nicht dazu aufgefordert, sein Recht anzuerkennen, noch hätte er seine Einladung (zum Islam) mit ihm eröffnet vor jedem einzelnen der (anderen) Menschen außer seiner Gattin Chadidscha (a.).

1 Heiliger Qur'an: 19: 21 Jesus, Anm. d. Übers. Johannes der Täufer, Anm. d. Übers.

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(Dann) hätte er ihm auch nicht sein Geheimnis anvertraut, das er ihm zu pflegen befohlen hatte. (Dann) hätte ihn der Prophet (s.) nicht vor seinen Altersgenossen seiner Zeit hervorgehoben und ihn vor allen anderen ausgezeichnet, wie wir bereits erwähnt haben. Das weist darauf hin, dass er vollkommen war, trotz seines (jungen) Alters, und (dass) er Allah und Seinen Propheten (s.) erkannt hatte, (noch) bevor er ein (erwachsener) Mann geworden war. Das ist die Bedeutung von den Worten Allahs, Des Erhabenen, über Yahya (a.): Und Wir verliehen ihm die Weisheit im Kindesalter1.

Keine Weisheit ist klarer als das Wissen über Allah, (sie ist) noch offensichtlicher als das Wissen über das Prophetentum des Gesandten Allahs (s.), noch berühmter als die Fähigkeit zur rationalen Schlussfolgerung (Deduktion), noch deutlicher als das Wissen über Theorie (nazar) und Betrachtung (i'tibar), und das Wissen über die Aspekte der Erschließung (istinbat), durch die man in der Lage ist, bei den verborgenen Wahrheiten anzukommen. Wenn die Sache so ist, wie wir es erklärt haben, bekräftigt das, dass Allah, Der Erhabene, dem Fürsten der Gläubigen (Fähigkeiten gegeben hat), die die üblichen (menschlichen Fähigkeiten) übersteigen, durch ein strahlendes Zeichen, das dem Seiner beiden Propheten ("Isa und Yahya, a.) gleichkam, von dem der Qur'an in Seinen großartigen Versen sprach, wie wir es erklärt haben.

Das Wunder über seine militärische Tapferkeit

Die (das übliche Maß) übersteigenden (Fähigkeiten) des Fürsten der Gläubigen (a.) gehören zu den Zeichen Allahs, Des Erhabenen, dass Er hinsichtlich des Zweikampfs unter Gleichwertigen und gegen Helden niemand anderen (mit der Aufgabe) betraute mit dem, was über ihn (a.) bekannt ist und mit der Vielzahl (der Kämpfe) im Laufe der Zeit. Unter den Kriegsteilnehmern gab es nur (Männer), denen sie (die Kriege) Schande oder durch die sie Wunden und Entstellungen empfingen außer dem Fürsten der Gläubigen (a.). Trotz der langen Dauer seiner Kriege empfing er von seinem Feind weder eine Wunde noch Entstellung, noch fügte ihm irgendjemand etwas Schlimmes zu, bis das Ereignis mit Ibn Muldscham (l.) und die Ermordung (Imam Alis, a.) durch ihn eintrat. Und das ist ein Wunder, mit dem Allah, Der Erhabene, ihn durch diese Zeichen auszeichnete und hob ihn durch exzellentes Wissen in seiner Bedeutung hervor. Dieses wies auf seine Stellung zu Ihm hin und seine Auszeichnung mit Wundertaten und den Vorzug, der ihn vor allen anderen Menschen auszeichnete.

1 Heiliger Qur'an: 19: 12

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Es gehörte zu den Zeichen Allahs bei ihm (a.), dass er auf keinen einzigen Kriegsteilnehmer als Gegner in den Kriegen traf, den er nicht überwältigte zu einer Zeit und (einen anderen) zu einer anderen Zeit. Keiner seiner Feinde empfing eine Wunde von ihm, ohne dass er sofort starb oder sich nach einer Zeit von ihr erholte. Kein Gegner entkam ihm im Krieg, und keiner (seiner Feinde) wurde von seinem Schwertstreich verschont, und niemand entkam (dem Schwert), außer dem Fürsten der Gläubigen (a.). So gab es keinen Zweifel, über seinen Sieg über jeden Gegner, der gegen ihn antrat und die Niederstreckung jedes (gegnerischen) Helden durch ihn, der ihn bekämpfte. Auch das ist etwas, wodurch er (a.) vor allen Menschen ausgezeichnet wurde und mit denen Allah ihm jenseits der normalen (menschlichen) Fähigkeiten liegende (Eigenschaften) gab, zu jeder Zeit und Gelegenheit. Das gehört zu den klaren Beweisen (seiner Stellung).

Unter den Zeichen Allahs, Des Erhabenen, im Hinblick auf ihn (a.) ist auch, dass trotz der langen Dauer seiner militärischen Auseinandersetzungen und der Vielzahl der Kühnheit und der Tapferkeit der Feinde, wodurch er geprüft wurde, ihrer Sammlung und Listen gegen ihn, um ihn meuchlings zu ermorden und ihrer Anstrengung darin, er niemals seinen Rücken kehrte und vor niemandem von ihnen floh, noch rührte er sich von seiner Stelle, noch fürchtete er irgendjemanden seiner gleichwertigen (Gegner). Er traf niemals auf einen Gegner im Krieg, ohne dass er sich auf ihn stürzte zu einer Zeit und sich zu einer anderen Zeit von ihm abwandte (, um sich einem anderen zuzuwenden) zu einer anderen Zeit. Da sein Verhalten so war, wie wir es beschrieben haben, bestätigt es das, was wir über seine Auszeichnung durch die Zeichen durch das strahlende und blühende Wunder erwähnt haben, und die übermenschlichen Fähigkeiten, mit denen Allah auf sein Imamat hinwies und dadurch die Pflicht offenbarte, ihm zu gehorchen. Dadurch zeichnete Er ihn vor allen Geschöpfen aus.

Das Wunder des Überlebens seines Ansehens und das dessen Familie trotz Unterdrückung und Verfolgung

Unter den Zeichen und Hinweisen, durch die er sich von seinen Gegnern abhob, waren seine Ruhmestaten, die sowohl bei den Schiiten (chassa) als auch bei den Sunniten ('amma) offensichtlich waren. (Das reichte aus, um) die Massen dazu zu zwingen, seine Verdienste und seine besonderen Qualitäten zu überliefern, mit denen Allah ihn ausgezeichnet hatte, sowie auch dadurch (sogar) seinen Feind zu veranlassen, den Beweis zu akzeptieren, der darin gegen ihn lag. Das (alles) geschah trotz der Vielzahl derjeniger, die von ihm abwichen und seiner Feinde, sowie der Fülle von Vorwänden, die sie dazu veranlassten, seine hervorragenden Verdienste zu verstecken und sein Recht (auf das Imamat) zu verleugnen. (Das geschah, als) die Welt in der Hand seiner Widersacher war und sich von seinen Freunden (auliyaO abgewandt hatte. Die Koalition seiner Gegner mit den Mächti-

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gen der Welt und die Überlieferer der Massen (vermochten nicht,) sein Licht auszulöschen und seine Befehlsgewalt (amr) zu widerlegen. Allah ließ (bei ihm) seine Fähigkeiten übliche (menschliche Fähigkeiten) übersteigen, indem Er seine Tugenden verbreitete und seine Ruhmestaten offen legte, indem Er jeden dazu zwang, ihn dadurch anzuerkennen und seine Wahrheit zuzugeben und die Listen seiner Feinde zu vereiteln, seine Ruhmestaten zu verstecken und seine Rechte zu verleugnen, so dass der Beweis für ihn erbracht wurde und der Beleg für sein Recht offenbar wurde.

Denn die allgemeine Ansicht unter denen, die sich zusammengeschlossen hatten, um seine Sache zu schwächen, war konstant dem gegenüber konträr, was wir erwähnt haben, (und dennoch) gelang es (ihnen nicht) beim Fürsten der Gläubigen (a.), denn das normale (menschliche) Verhalten wurde bei ihm überstiegen, und das wies darauf hin, dass er sich von den übrigen (Menschen) abhob durch das strahlende Zeichen, was wir beschrieben haben.

Der Bericht von al-Scha'abi ist allgemein bekannt und in Überfülle geläufig, dass er sagte: „Ich pflegte die (Freitags-) Prediger der Umayyaden zu hören, wie sie den Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) von ihren Kanzeln beschimpften", und er hob seinen Finger zum Himmel (und fuhr fort): „Und ich hörte, wie sie ihre Vorväter auf ihren Kanzeln lobten, als ob sie ihre Kadaver aufdecken könnten. "1

Eines Tages sagte Al- Walid bin 'Abd al - Malik zu seinen Söhnen: „Meine Söhne, eure Pflicht ist die Religion, denn ich habe nichts von der Religion Erbautes gesehen, was die Welt zerstört hat, während ich gesehen habe, wie die Welt ein Gebäude errichtet hat, das von der Religion zerstört wurde. Ich höre immer noch unsere Gefährten und unsere Familie 'Ali ibn Abi Talib beschimpfen und seine Tugenden verleugnen, und sie versuchen die Leute dazu zu bringen, ihn zu hassen. Aber das hat ihre Herzen nur noch näher zu ihm gebracht. Sie (d.h. die Umayyaden) bemühen sich, die Seelen des Volkes zu sich zu ziehen, aber das brachte sie nur noch mehr dazu, sich (von ihnen) zu entfernen."

Die Praxis, die Verdienste - worin für ein rationales Wesen kein Zweifel bestand -des Fürsten der Gläubigen (a.), und deren Verbreitung zu verbergen und die List unter den Gelehrten, gipfelten darin, dass ein Mann, wenn er eine Überlieferung vom Fürsten der Gläubigen (a.) berichten wollte, er nicht dessen Namen und Abstammung erwähnen durfte. Die Notwendigkeit (sich nicht in Gefahr zu begeben) brachte ihn dazu, zu sagen: „Ein Mann von den Gefährten des Propheten (s.) hat

1 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 42: 18.

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mir erzählt", oder „Ein Mann der Quraisch hat mir erzählt", und manche pflegten zu sagen: „Abu Zainab1 hat mir berichtet...".

Ikrima überlieferte von Alscha in ihrem Bericht über die Krankheit des Gesandten Allahs (s.) und (über) sein Ableben, dass sie darin in einem Satz sagte: „Der Gesandte Allahs (s.) kam heraus, auf zwei Männer seiner Ahl-al-Bait gestützt, einer von ihnen war al-Fadhl ibn al-Abbas." Als er (Tkrima) dieses von ihr zu 'Abdallah ibn 'Abbas (r.) erzählte, fragte dieser: „Kennst du denn den anderen Mann?", und er sagte: „Nein, sie nannte ihn nicht." „Das war 'Ali ibn Abi Talib (a.)", sagte er, „ und unsere Mutter pflegte nichts Gutes über ihn zu sagen, wenn sie (es vermeiden) konnte." 2

Die tyrannischen Gouverneure pflegten jeden auszupeitschen, die Gutes von ihm sprachen. Sogar wurden (Menschen) deswegen geköpft und den Leuten zur Schau gestellt, damit sie sich von ihm lossagten. Es war die allgemein akzeptierte Gewohnheit, dass über ihn nichts Gutes erwähnt werden sollte, abgesehen davon, dass (ohnehin) weder seine Tugenden erwähnt oder seine Ruhmestaten überliefert noch der Beweis seines Rechts angeführt werden durften.

Da (bereits) seine (a.) Tugenden offengelegt und seine Ruhmestaten verbreitet worden waren, wie wir vorher deren Verbreitung unter den Schiiten (chassa) und den Sunniten ('amma) erwähnt haben, und da der Zwang von Freund und Feind, diese zu überliefern (feststeht), bekräftigte es, was ihn betrifft, das Übersteigen des Üblichen, und die Natur des Beweise dieses Gedankens wird durch das strahlende Zeichen erklärt, wie wir es vorher erwähnt haben.

Ein anderes der Zeichen Allahs, Des Erhabenen, im Hinblick auf ihn (a.) ist, dass niemand derart hinsichtlich seines Sohnes und seiner Nachkommen geprüft wurde, wie er (a.) wegen seiner Nachkommen geprüft wurde. Es ist kein Terror bekannt, der die Gruppe der Söhne eines Propheten, eines Imams oder eines Königs jeglicher Zeit erfasste, sei er fromm oder sündig, wie der Terror, der die Nachkommen des Fürsten der Gläubigen (a.) erfasste. Niemand war derart Mord, Vertreibung von Haus und Heimat, Furcht und Terrorismus unterworfen wie die Nachkommen und Söhne des Fürsten der Gläubigen (a.). Es gab keine Gruppe von Menschen, denen so viele exemplarische harte Strafen zustießen, wie es ihnen (a.) passierte. Sie wurden durch Vernichtung, Meuchelmord und List getötet. Das wurde vielen von ihnen während ihrer Lebenszeit angetan. Sie wurden von Hunger und Durst gequält, bis ihre Seelen durch den Tod dahingingen. Dies machte es für sie erforderlich, sich in die Länder zu zerstreuen und sich von ihren Häusern, ihren Familien und der Heimat zu trennen sowie ihre Abstammung vor den meisten Menschen

Vater von Zainab, Imam 'Ali hatte eine Tochter namens Zainab, Anm. d. Übers. al-Buchari brachte es in seinem „Sahih": 6: 13, mit leichter Abweichung in „Sahih Muslim": 1: 311 / 418, und 'Allamah al-Madschlisi in „al-Bihar": 42: 18, innerhalb des Hadith 6.

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zu verbergen. Die Sorge brachte sie (sogar) dazu, sich vor denen zu verstecken, die sie liebten, zusätzlich zu den Feinden. Ihre Flucht aus ihren Ländern erstreckte sich bis in den fernsten Osten und Westen, an Orte fern von Zivilisation und an denen die meisten Menschen kein Wissen über sie hatten. Sie vermieden eine Annäherung an sie und die Vermischung mit ihnen aus Sorge um ihr Leben und (insbesondere) das ihrer Nachkommen vor den Tyrannen der (jeweiligen) Zeit.

All dies wären Gründe, die dazu angetan sein sollten, ihr System zu zerstören, sie zu entwurzeln und ihre Zahl zu vermindern. Aber trotz alledem, was wir beschrieben haben, sind sie die zahlreichsten Nachkommen von dem Propheten, den Rechtschaffenen und den (Allah) Nahestehenden, und sie sind vielmehr zahlreicher als die Nachkommenschaft von irgendjemand anderem unter den Menschen. Durch ihre große Anzahl haben sie sich über die Länder verbreitet und haben die meisten Nachkommen der Diener (Allahs) an Anzahl übertroffen, und das trotz der Besonderheit, dass sie (nur) untereinander geheiratet haben unter Ausschluss derer, die außerhalb ihrer Familie standen und sie sie (die Eheschließungen) auf die Angehörigen ihrer Abstammung unter den Verwandten beschränkten. Darin lag eine Ausnahme des normalen (Laufs der Dinge), wie wir erklärt haben, und das ist der Beweis des strahlenden Zeichens hinsichtlich des Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.), wie wir es (bereits) erklärt und beschrieben haben, und darin besteht keinerlei Zweifel, und aller Dank gebührt Allah.

Prophezeiungen und inneres Wissen des Fürsten der Gläubigen (a.)

Die Ansammlung von Wundern, mit denen Allah die (Wahrhaftigkeit der) Propheten und Gesandten (a.) bewies und sie zu Zeichen ihrer Aufrichtigkeit machte, gehörte zu den strahlenden Zeichen Allahs im Hinblick auf ihn (Imam 'Ali, a.) und zu den Besonderheiten, mit denen Er ihn hervorgehoben hat und damit auf sein Imamat und die Verpflichtung (für die Muslime), ihm zu gehorchen, sowie auf die Feststellung des Beweises (für ihn) hingewiesen hat.

Darunter gibt es weitverbreitete Berichte über ihn (a.), über das Verborgene und die (Vorhersage) über die (künftige) Existenz (von Dingen), bevor sie existierten. Er bestand niemals auf einer davon, ohne dass das Berichtete (über seine Aussage) mit dem Bericht über (das Ereignis) übereinstimmte, so dass seine Richtigkeit erwiesen war, und das ist eines der strahlendsten Wunder der Propheten (a.).

Betrachten wir die Worte Des Erhabenen, mit denen Er Isa1 Ibn Maryam durch strahlende Wunderzeichen tun ließ, die auf sein Prophetentum hinwiesen: Ich

Jesus, Anm. d. Übers.

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werde euch Kunde geben von dem, was ihr essen werdet und was ihr in euren Häusern aufspeichern werdet1

Er, Erhaben ist Sein Name, erschuf ähnliche Wunderzeichen für den Gesandten Allahs (s.), als er die byzantinische Kavallerie besiegt hatte: „AlifLam Mim. Besiegt sind die Byzantiner. In dem Land nahebei, doch nach ihrer Niederlage werden sie siegreich sein. In wenigen Jahren . "2 Und das Ereignis trat so ein, wie Er gesagt hatte.

Er (Allah) Der Allmächtige sagte über die Kämpfer von Badr vor dem Ereignis (der Schlacht): „Die Scharen (der Feinde) werden in die Flucht geschlagen werden, und sie werden den Rücken kehren. "3 Und es kam, wie Er gesagt hatte, und es gibt keine Meinungsverschiedenheit darüber.

Er (Allah) sagte: „Wahrlich, ihr werdet die Heilige Moschee in Sicherheit betreten, so Allah will, mit geschorenen Häuptern und gekürzten Haaren, und ihr sollt euch nicht fürchten. "4 Die Sache kam so, wie Er gesagt hatte.

Er (Allah) Der Allmächtige sagte: „Wenn die Hilfe Allahs und der Sieg kommen werden, und du die Menschen in Scharen in die Religion Allahs eintreten siehst... "5. Und es ereignete sich so, wie Er gesagt hatte.

Er (Allah) sagte, wobei er über die inneren Gefühle der Heuchler sprach: Sie sagen unter sich: „Warum straft uns Allah nicht für das, was wir (wider ihn) sprechen?" 6 Uns so berichtete Er über ihre inneren Gefühle und die Geheimnisse, die sie verbargen.

Er (Allah) sagte über die Geschichte der Juden: „Sprich: „O die, die ihr Juden seid, wenn ihr behauptet, dass ihr die Freunde Allahs seid unter Ausschluss der (übrigen) Menschen, dann wünscht euch den Tod, wenn ihr wahrhaftig seid. Doch sie wünschen ihn sich nicht aufgrund dessen, was ihre Hände vorausgeschickt haben, und Allah kennt die Ungerechten wohl. "7

Die Angelegenheit entwickelte sich, wie Er gesagt hatte, und keiner von ihnen wagte, ihn (den Tod) sich zu wünschen. Das bewahrheitete die Berichte (des Pro-

Heiliger Qur'an: 3: 49

2 Heiliger Qur'an: 30: 1 - 4

Heiliger Qur'an: 54: 45

4 Heiliger Qur'an: 48: 27

5 Heiliger Qur'an: 110: 1-3

6 Heiliger Qur'an: 58: 8

7 Heiliger Qur'an: 62: 5-7

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pheten) und bewies deren Richtigkeit. Dadurch wies Er auf sein Prophetentum hin sowie mit anderen Beispielen, deren Niederschreiben (dieses Buch) zu lang machen würde.

(Der Beweis für) diese Art (von Wunder) durch den Fürsten der Gläubigen (a.) ist derartig, dass er nur durch Dummheit, Ignoranz, Verleumdung und Sturheit geleugnet werden kann. Kann man nicht sehen, was die Berichte dadurch offensichtlich gemacht haben, welche Werke dadurch verbreitet wurden und was alle über ihn (Imam 'Ali, a.) überliefert haben?

Er sagte, bevor er gegen die drei Gruppen kämpfte, nachdem ihm der Treueid geleistet worden war: „Mir ist befohlen worden, gegen die Eidbrüchigen zu kämpfen, die ungerecht sind und (vom rechten Weg) abgewichen sind. "1 Er (a.) kämpfte gegen sie, und es trat ein, wie er vorhergesagt hatte. Als Talha und Zubair ihn um Erlaubnis fragten, zur 'Umra gehen zu dürfen, sagte er zu ihnen: „Nein, bei Allah, ihr wollt nicht zur Vmra, sondern vielmehr wollt ihr nach Basra ", und es war so, wie er gesagt hatte. Er sagte auch zu Ibn 'Abbas, als er ihm berichtete, dass sie (Talha und Zubair) um Erlaubnis gefragt hatten, zur 'Umra gehen zu dürfen: „Ich habe es ihnen erlaubt, trotz meines Wissens um den Verrat, den sie hegten. Ich habe Allah um Hilfe gegen sie gebeten. Wahrlich, Allah wird ihre Intrige abschmettern und mir den Sieg über sie verleihen ", und es kam, wie er sagte.

Als er in Dhu-Qar saß, um den Treueid entgegenzunehmen, sagte er: „Tausend Mann werden von den Kufiten zu euch kommen, nicht einer mehr oder weniger, um mir den Treueid zu leisten bis zum Tod", und Ibn 'Abbas sagte: „Ich war deswegen besorgt und ich fürchtete, dass es einer mehr oder weniger sein könnte, so dass die Sache scheitern könnte. Ich war so beunruhigt, so dass ich anfing, sie zu zählen, als der erste von ihnen kam. Ich zählte weiter, und ihre Zahl erreichte neunhundertneunundneunzig, dann kam keiner mehr. Ich sagte: Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück. Was hat es zu bedeuten, was er sagte?' Während ich darüber nachdachte, sah ich plötzlich eine Person, die ankam. Als er sich näherte, sah ich, dass es ein Mann war, der ein wollenes Gewand trug. Er trug ein Schwert bei sich, einen Schild und ein Gefäß für die Reinigung (auf dem Abtritt). Er näherte sich dem Fürsten der Gläubigen (a.) und sagte: 'Streck deine Hand aus, damit ich dir den Treueid leiste', und der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu ihm: 'Zu welchen Bedingungen willst du mir die Treue schwören?' 'Zu hören, zu gehorchen und an deiner Seite zu kämpfen, bis ich sterbe oder Allah dir den Sieg verleiht', antwortete er. 'Wie ist dein Name ', fragte er (Imam 'Ali, a.). "I/ways', erwiderte er. 'Bist du Uways al-Qarani?', fragte (der Imam). 'Ja', erwiderte der. 'Allahu akbar', sagte er (Imam 'Ali, a.), 'mein Lieber, der Gesandte Allahs (s.) hat mir gesagt, dass ich einen Mann von seiner Ummah namens Uways al-Qarani

1 Al-Saduq überlieferte es in „al-Chisal": 145

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treffen würde, der von der Partei Allahs und Seines Gesandten sei, der den Märtyrertod sterben würde, und dass die Leute, die seine Fürbitte bekommen würden, soviele sind wie die (Anzahl der Stämme der) Rabi'a und der Mudhaar.'" Dann erzählte Ibn 'Abbas (weiter): „Da verließ mich meine Sorge."

Ähnliches sagte er auch, als die Syrer1 die Qur'an-Schriften (auf die Lanzen) spießten, so dass einige seiner Gefährten zweifelten und darauf bestanden, dass der Imam einem Waffenstillstand zustimmte. „ Wehe euch" (sagte Imam 'Ali, a.), „das ist eine List. Diese Leute wollen nicht den Qur'an, denn sie sind nicht Leute des Qur'an. So fürchtet Allah und führt euren Entschluss zum Kampf gegen sie durch. Wenn ihr das nicht tut, dann werden sich eure Wege (in Gruppen) trennen, und ihr werdet bereuen, wenn euch eure Reue nichts nützen wird." Es kam so, wie er gesagt hatte. Diese Gruppe (die Zweifel bekamen) wurde ungläubig nach dem Schiedsspruch, und sie bereuten das, dem sie übereilt stattgegeben hatten und teilten sich in Gruppen, und ihr Ende bestand in der Zerstörung.

Er (Imam 'Ali, a.) sagte, als er sich aufmachte, gegen die Charidschiten zu kämpfen: „ Wenn ich nicht die Furcht hätte, dass ihr nur diskutieren und darüber die (anderen) Taten nicht tun würdet, dann würde ich euch mitteilen, was Allah durch die Worte Seines Propheten entschieden hat über diejenigen, die diese Leute (d.h. die Charidschiten) bekämpfen, weil sie sie irregeleitet sehen. Unter ihnen (der Charidschiten) ist ein Mann mit missgestaltetem Arm, der Brüste wie eine Frau hat. Sie sind die schlechtesten Geschöpfe, und wer gegen sie kämpft, ist Allah unter Seinen Geschöpfen am nächsten." Die Missgestaltung des Mannes war unter dem Volk nicht bekannt. Als sie (die Charidschiten) getötet worden waren, ließ er ihn (den Missgestalteten) unter den Getöteten suchen und sagte: „Bei Allah, ich habe nicht gelogen, noch wurde ich belogen." Da wurde (seine Leiche) unter den Leuten gefunden, und sein Hemd war aufgerissen. An seiner Schulter war eine Schwellung wie die Brust einer Frau, auf der sich Haare befanden. Wenn die Haare gezogen wurden, kam seine Schulter mit vor, und wenn sie gelassen wurden, rutschte seine Schulter an ihre Position. Als er gefunden wurde, sagte er (Imam 'Ali, a.): „Allahu akbar. Darin ist eine Lehre für jeden, der Augen hat."2

Die Biographen (ashab al-sira) überlieferten von Dschundab ibn 'Abdillah al-Azdi, der berichtete: „Ich nahm zusammen mit Ali (a.) an der (Kamel-)Schlacht und (an der Schlacht von) Siffin teil. Ich hatte nie Zweifel (über die Richtigkeit), gegen diejenigen zu kämpfen, die ihn bekämpft haben, bis wir zu der (Schlacht von) Nah-rawan kamen, und kamen mir Zweifel. Ich sagte: 'Es sind unsere Qur'an-Leser und unsere erwählten Männer, die wir da töten! Das ist eine ungeheure Sache.' Ich ging am Morgen hinaus, und ich hatte einige Wassergefäße bei mir, bis ich die

Unter der Führung Mu'awiyas, Anm. d. Übers.

Abu Yala wies in seinem „Musnad" daraufhin: 1: 374, 371, 421, und Ibn Abu al-Hadid überlieferte (es) in „Scharh Nahdsch (al-Balagha"): 2: 276, und 'Allamah al-Madschlisi in „al-Bihar": 41: 283 / 2.

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Reihen (der Armee) verlassen hatte. Ich rammte meinen Speer in die Erde, legte meinen Schild darüber und bedeckte mich vor der Sonne. Als ich so dasaß, kam der Fürst der Gläubigen (a.) vorbei und sagte zu mir: 'Mein Bruder von (dem Stamm der) Al-Azd, hast du ein Gefäß für die Reinigung (für den Abtritt) bei dir?' 'Ja', erwiderte ich und reichte ihm ein Gefäß. Er ging fort, wo ich ihn nicht sehen konnte, dann kam er, setzte sich in den Schatten des Schildes. Da erschien plötzlich ein Reiter und fragte nach ihm. Ich sagte: 'Fürst der Gläubigen, dieser Reiter fragt nach dir'. 'Mach ihm ein Zeichen (dass er kommen soll', sagte er. Ich machte ihm ein Zeichen, und er kam. Er sagte: 'Fürst der Gläubigen, die Feinde haben den Fluss überschritten.' 'Nein', erwiderte er (Imam Ali, a.), 'sie haben ihn nicht überschritten.' 'Doch, bei Allah, sie haben es getan', sagte er (der Reiter), (jedoch) er sagte : 'Nein, sie haben es nicht getan'. Dann kam ein anderer (Mann) und sagte (ebenfalls): 'Fürst der Gläubigen, die Feinde haben (den Fluss) überquert', aber er (Imam Ali, a.) widersprach: 'Nein, sie haben es nicht getan', und der Mann sagte: 'Bei Allah, ich bin erst zu dir gekommen, als ich die Banner und das Gepäck auf jener Seite gesehen habe.' 'Bei Allah', sagte er (der Imam), 'sie haben es nicht getan. (Was du willst, ist) sie zu massakrieren und ihr Blut zu vergießen. ' Dann erhob er sich, und ich stand mit ihm auf. Ich sagte zu mir selbst: 'Alles Lob gebührt Allah, Der mir Einblick in diesen Mann gewährt und mich die Sache hat erkennen lassen. Er ist einer von zwei Männern: Entweder ein dreister Lügner oder ein Beweis für (seine Ermächtigung) von seinem Herrn und ein Beauftragter Seines Propheten. Oh Allah, ich gebe Dir ein Versprechen, nach dem Du mich am Tage der Auferstehung fragen wirst: Wenn ich herausfinde, dass sie (den Fluss) überquert haben, dann werde ich der Erste sein, der gegen ihn kämpft und der Erste, der ihm seinen Speer in sein Auge sticht. Wenn die Feinde (aber) (den Fluss) nicht überquert haben, dann werde ich mit ihm gehen und (an seiner Seite) kämpfen.' Wir gingen zu den Kampflinien zurück und wir fanden die Banner und das Gepäck, wie es (vorher) war. Er packte mich beim Nacken schubste mich und sagte: 'Mein Bruder von den Al-Azd, ist die Sache dir nun klar geworden?' 'Ja, Fürst der Gläubigen', erwiderte ich, und er sagte: 'Deine Aufgabe ist, dich um deinen Feind zu kümmern.' Ich tötete einen Mann (von den Charidschiten), dann tötete ich noch einen (von ihnen). Dann kämpften ein anderer Mann und ich gegeneinander, und wir fielen übereinander. Meine Gefährten trugen mich fort, und ich erlangte mein Bewusstsein wieder. Es war keiner mehr von den Feinden (den Charidschiten) da. "1

Das ist ein berühmter Bericht, der unter den Geschichtsschreibern verbreitet ist. Darin berichtet der Mann über sich selber und sein Versprechen, was den Fürsten der Gläubigen angeht und was danach kam. Es gibt keine Möglichkeit, ihn abzulehnen oder zu leugnen. Darin sind Botschaften über das (Wissen des Fürsten der

Ähnliches in „Al-Kafi": 1: 28 / 2, ebenso in „Kanz al-Ummal": 11: 289 von Al-Tabarani, Ibn Abu al-Hadid in „Scharh al-Nahdsch": 2: 271, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 41:

284 / 3.

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Gläubigen, a.) Verborgene, klare Beweise über sein Wissen über das Gewissen (anderer Menschen) und seine Erkenntnis über das Innere der Seelen. Das deutliche Zeichen darin kann nur mit Gleichwertigem an Bedeutung, großem Wunder und klarem Beweis verglichen werden.

Es gibt noch weitverbreitete (tawatur) Überlieferungen über ihn (a.), in denen er seinen eigenen Tod ankündigt, bevor er eingetreten war, über den Bericht über seine Ermordung, dass er diese Welt als Märtyrer durch einen (Schwert-)Schlag auf sein Haupt verlassen würde, dessen Blut seinen Bart färben würde. Das Ereignis trat so ein, wie er es gesagt hatte.

Zu den Aussagen, die die Überlieferer berichtet haben, gehören seine (a.) Worte: „Bei Allah, dieses wird durch dieses gefärbt werden ", und er legte seine Hand auf sein Haupt und seinen Bart.1

(Ähnliches sagten) diese seine (a.) Worte (aus): „Bei Allah, es wird es von oben färben", und er zeigte auf sein weißes Haar, "was wird den Schlechtesten von ihr (der Ummah) zurückhalten?" 2

Er sagte auch: „ Wer wird den Schlechtesten von ihr (der Ummah) daran hindern, ihn (seinen Bart) von oben mit Blut zu färben?!" 3

Ein (weiterer) seiner Aussprüche: „Der Monat Ramadan ist zu euch gekommen, und er ist der Herr der Monate und der erste4 der Monate. In ihm wird die Mühle der Macht sich wenden. (Nächstes) Jahr werdet ihr die Pilgerfahrt in einer Reihe verrichten5, und ihr Zeichen wird sein, dass ich (dann) nicht unter euch sein werde. " Seine Gefährten pflegten zu sagen, dass er ihnen seinen eigenen Tod ankündigte. Er wurde in der 19. Nacht (des Monats Ramadan) niedergeschlagen, und er verschied in der 21. Nacht dieses Monats.

Ähnliches berichten vertrauenswürdige Überlieferer über ihn: „Er brach das Fasten eine Nacht bei Hassan (a.), eine bei Hussain und eine Nacht bei Ibn 'Abbas,6 und er aß nicht mehr als drei Bissen, und einer seiner beiden Söhne - Hassan oder Hussain (a.) - fragten ihn danach (warum er das mache), und er sagte: „Mein Sohn, Allahs Befehl (diese Welt zu verlassen ist nah), und ich möchte mit leerem Magen

1  „Al-Tabaqat al-Kubra": 3: 34, „Al-Gharat": 2: 443; „ Al-Kana" von Al-Dawlabi: 143 ; „Al-Isti'ab": 3: 61.

2 „Al-Gharat": 2: 444

3 „Al-Gharat": 1 . 30, „Al-Isti'ab": 3: 61. Gemeint ist „der Wichtigste", Anm. d. Übers.

Also ohne vor der Reihe stehenden Imam, Anm. d. Übers.

ihar": 4

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6 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 42: 193/9

sein (um mich darauf vorzubereiten), und es wird nur in einer oder zwei Nächten sein ", und eine Nacht danach wurde er niedergeschlagen.1

Die Historiker (ashab al - athar) berichten auch: Dscha'd ibn Ba'dscha, einer der Charidschiten, sagte zum Fürsten der Gläubigen (a.): „Fürchte Allah, 'Ali, denn du wirst sterben", und der Fürst der Gläubigen (a.) erwiderte: „Bei Allah, vielmehr werde ich von einem (Schwert-)Schlag getötet werden auf dem, was dieses färben wird", und er legte seine Hand auf sein Haupt und seinen Bart. „Es ist ein Versprechen, das erfüllt werden wird, und wer lügt, wird zuschanden kommen."

Ähnlich lautete sein Ausspruch gegen Ende der Nacht, in der der Armselige (Ibn Muldscham) ihn niederstreckte. Er (a.) hatte sich auf den Weg zur Moschee gemacht, und (ein Schwarm) Gänse schrie ihm ins Gesicht. Die Leute trieben sie fort von ihm, aber er sagte: „Lasst sie, sie weinen (um den Toten)."3

Ähnliches berichten al-Walid al-Harith und andere unter den Männern (, die sie zitieren): Als der Fürst der Gläubigen (a.) erfuhr, was Busr ibn Arta im Jemen getan hatte, sagte er: „Oh Allah, Busr hat seine Religion für diese Welt verkauft, so nimm ihm seinen Verstand, und lasse nichts von seiner Religion verbleiben, mit dem er Deine Barmherzigkeit verdienen könnte", und Busr blieb am Leben, bis (sein Verstand) verwirrt wurde. Er fragte gewöhnlich nach einem Schwert, und es wurde ihm ein Schwert aus Holz gegeben, und er schlug damit, bis er bewusstlos wurde. Als er das Bewusstsein wieder erlangte, sagte er: „Das Schwert, das Schwert", und sie gaben es ihm, und er schlug (wieder) damit. Er machte solange weiter, bis er starb.4

Dieser Bericht ist ebenso wohlbekannt, in dem er (a.) äußerte: „Ihr werden nach mir ertragen müssen, dass ich beschimpft und geschmäht werde. Und wenn euch angeboten wird, euch von mir loszusagen, dann sagt euch nicht von mir los, denn ich stehe für den Islam. Wem angeboten wird, sich von mir loszusagen, der soll (lieber) seinen Kopf hinhalten (damit er geköpft werde), denn wenn er sich von mir lossagt, wird er wieder diese Welt noch das Jenseits gewinnen ", und es kam so, wie er gesagt hatte.

al-Chawarizmi erwähnte es „ Al-Manaqib": 392 / 415, Ibn Athir in „Usad al-Ghaba": 4: 35, Ibn Sa-bagh in „Al-Fusul al-Muhimma": 139, siehe auch andere Quellen in den hochkarätigen Büchern im letzten Absatz der Berichte, die in dieser Bedeutung erschienen.

2 Al-Thaqafi überlieferte es in „Al-Gharat": 1: 108, Al-Hakimin „Al-Mustadrak": 3: 143, Ibn 'Asakir in „Tarich Dimaschq": 3: 278 / 1364, Ibn Dschawzi in „Tadhkira al-Chawas": 158; Al-Tabari in „Dacha'ir al-'Uqba": 112, Al-Tayalisi überlieferte es in seinen „Musnad": 23, wo es hieß: „Der Führer der Charidschiten kam zu 'Ali."

Ibn Athir erwähnte es in „Usad al-Ghaba": 4: 36, Ibn Dschawzi in „Tadhkira al-Chawas": 162; Al-Tabari in „Dacha'ir al-'Uqba": 112, Ibn Sabagh in „Al-Fusul al-Muhimma": 139

Al-Thaqafi überlieferte es in „Al-Gharat": 2: 64 und 642, so auch bei Ibn Abi al-Hadid in „Scharh al-Nahdsch": 2 . 18, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 41: 204 / 19.

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Es gibt einen anderen Bericht über seine Worte darüber: „Ihr Menschen, ich habe euch zur Wahrheit gerufen, und ihr habt euch von mir abgewandt. Ich habe euch geschlagen, und ihr habt mich müde gemacht. Nach mir werden euch Herrscher regieren, die nicht mit euch (mit dieser Einstellung) zufrieden sein werden, bis sie euch mit Peitschen und Eisen foltern. Wer in dieser Welt Menschen foltert, den wird Allah im Jenseits foltern. Das Zeichen dafür wird sein, dass der Herrscher des Jemen zu euch kommen und sich in eure Mitte niederlassen wird, und ein Mann namens Yusuf bin 'Umar wird die Steuereinnehmer ergreifen und die, die die Steuer der Steuereinnehmer einziehen", und es kam, wie er es vorhergesagt hatte.

Es gibt eine Überlieferung, die die Religionsgelehrten berichtet hatten: Dschuwai-riyya ibn Mushar stand am Tor des Palastes und sagte: „ Wo ist der Fürst der Gläubigen?", „Er schläft", war die Antwort, und er rief: „Wach auf, du Schlafender, „denn bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, ein Schlag wird dein Haupt treffen, so dass davon dein Bart gefärbt werden wird, wie du uns vorher gesagt hast." Der Fürst der Gläubigen (a.) hörte dies und rief: „Komm, 'Dschuwairiyya, so dass ich mit dir darüber sprechen kann, was du sagst", und er (Dschuwairiyya) kam näher. Er (Imam 'Ali, a.) sagte zu ihm: „Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, du wirst zu einem Verächtlichen gezerrt werden, und er wird dir eine Hand und deinen Fuß abschneiden, dann wird er dich unter dem Baumstamm des Ungläubigen kreuzigen1."

Die Zeit verging, bis Ziyad in der Zeit von Muawiya Gouverneur wurde. Er schnitt ihm seine Hand und seinen Fuß ab, dann kreuzigte er ihn am Baum, wo Ibn Muk'abir (gekreuzigt wurde). Es war ein langer Baumstamm, und er war darunter.2 Darüber wurde (auch) überliefert:

Maitham al-Tammar war ein Sklave einer Frau von den Banu Asad. Der Fürst der Gläubigen (a.) kaufte ihn, schenkte ihm die Freiheit und sagte zu ihm. „ Wie ist dein Name?", und er sagte: „Salim". „Der Gesandte Allahs berichtete mir, dass deine Eltern dir den persischen Namen Maitham gaben", sagte er (Imam 'Ali, a.). „Allah und Sein Gesandter haben die Wahrheit gesagt, und (auch) du hast die Wahrheit gesagt, Fürst der Gläubigen", sagte er (Maitham). „Bei Allah, das ist mein Name." „ So kehre zurück zu dem Namen, mit dem dich der Gesandte Allahs (s.) benannt hat und lass den Namen Salim (beiseite)", und er kehrte zu (dem Namen) Maitham zurück und bekam den Beinamen (kunya) Abu Salim. Eines Tages sagte Ali (a.) zu ihm: „Du wirst nach mir ergriffen, gekreuzigt und mit einem Speer durchstochen werden, und am dritten Tage wird Blut aus deinen Nasenlö-

Gemein ist der Baumstamm, an dem bereits ein Ungläubiger gekreuzigt wurde, Anm. d. Übers. 1 Ibn Abu al-Hadid erwähnte es in „Scharh al-Nahdsch": 2: 291; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 42: 148 / 11.

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chern und deinem Mund fließen und deinen Bart färben. So warte auf diese Färbung. Du wirst am Tor des Hauses des 'Amr ibn Huraith gekreuzigt werden als zehnter von zehn (Gekreuzigten). Dein Holz (, an das du gebunden werden wirst,) wird das kürzeste sein, aber am nächsten zum Reinigungsgefäß. So geh, dass ich dir die Palme zeige, an deren Holz (ihres Stammes) du gekreuzigt werden wirst", und er zeigte sie ihm. Maitham pflegte dorthin zu gehen und dort zu beten. Er sagte (dann) gewöhnlich: „ Welch eine gesegnete Palme du bist, für mich wurdest du erschaffen, und für mich wurdest du ernährt." Er fuhr fort, sie zu pflegen, bis sie gefällt wurde, und er kannte den Ort in Kufa, an dem er an ihr (der Palme) gekreuzigt werden würde. Er traf gewöhnlich 'Amr ibn Huraith und sagte zu ihm: „Ich bin dein Nachbar, so zeige mir gute Nachbarschaft", und 'Amr erwiderte: „Willst du das Haus des Ibn Mas'ud kaufen oder das Haus dem Ibn Hakim?1", weil er nicht verstand, was er (Maitham) meinte.

In dem Jahr, in dem er getötet wurde, vollzog er die Pilgerfahrt (Hadsch) und besuchte Umm Salama (r.). „Wer bist du?", fragte sie. „Ich bin Maitham", erwiderte er. „Bei Allah", sagte sie, „wie oft habe ich gehört, dass der Gesandte Allahs (s.) dich in der Mitte der Nacht 'Ali (a.) anempfohlen hat." Dann fragte er sie nach Hussain (a.), und sie antwortete: „Er ist in seiner Provinz", und (Maitham) sagte: „Sage ihm, dass ich ihn gerne grüßen wollte und dass wir uns beim Herrn der Welten treffen werden, so Allah will". Sie rief nach Parfüm für ihn und parfümierte seinen Bart, dann sagte sie: „Er wird bald mit Blut gefärbt werden."

Er ging nach Kufa, und TJbaidullah ibn Ziyad ließ ihn festnehmen und vor ihn bringen. Er war darüber informiert worden, dass dieser zu denen gehörte, die 'Ali (a.) am nächsten standen. „Wehe euch, ist das nicht ein Perser?!", rief er. „Ja", war die Antwort, und TJbaidullah fragte: „Wo ist dein Herr?", und er (Maitham) erwiderte: „Er hält nach jedem Ungerechten Ausschau, und du bist einer der Ungerechten. " „Trotz deines fremden Akzents sagst du, was du sagen willst", sagte er (Ibn Ziyad). „Was hat dein Herr dir denn gesagt, was ich mit dir machen werde?". „Er hat mir gesagt", erwiderte er (Maitham), „dass du mich als Zehnten von Zehn kreuzigen wirst, und dass ich das kürzeste Holz unter ihnen haben werde, aber am nächsten zum Waschgefäß." „ Wir werden dagegen handelt", sagte er (TJbaidullah). „Wie kannst du dagegen etwas tun?", fragte (Maitham), „denn bei Allah, er hat mir diese Information von keinem Geringeren als vom Propheten (s.) gegeben, von Dschibril (a.) und von Allah Dem Erhabenen, wie kannst du gegen diese etwas machen?! Ich kenne den Ort in Kufa, an dem ich gekreuzigt werde, und ich bin das erste Geschöpf Allahs, das im Islam zum Schweigen2 gebracht werden wird." Er verhaftete ihn und al-Muchtar bin Abi TJbaid mit ihm, und Maitham al-Tammar sagte zu al-Muchtar: „Du wirst entkommen und dich erheben,

Wahrscheinlich Amrs derzeitige Nachbarn, Anm. d. Übers.

Gemeint ist, dass er der Erste ist, der zum Schweigen gebracht wird, während er die Wahrheit predigt, Anm. d. Übers.

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um das Blut von Hussain (zu rächen), und du wirst den töten, der uns getötet hat." Als 'Ubaidullah al-Muchtar rufen ließ, um ihn zu töten, kam ein Bote mit einem Brief für 'Ubaidullah von Yazid mit dem Befehl, ihn (al-Muchtar) freizulassen, und er ließ ihn frei. Er befahl, Maitham zu kreuzigen. Er wurde hinausgeführt, und ein Mann, der ihn traf, sagte zu ihm: „Du hättest doch lieber etwas anderes gewollt als das, Maitham?", aber er lächelte und sagte, wobei er auf die Palme deutete: „Ich wurde für sie geschaffen, und sie wurde für mich ernährt." Als er auf das Holz gebunden wurde und die Leute sich an dem Tor von 'Amr bin Huraith versammelten, sagte 'Amr: „Bei Allah, er hat doch immer gesagt: Ich werde dein Nachbar sein.'". Nachdem er gekreuzigt worden war1, ließ er eine Sklavin unter dem Holz fegen, es mit Wasser sprengen und auszuräuchern. Maitham begann über die Tugenden der Bani Haschim zu sprechen, und man sagte zu Ibn Ziyad: „Dieser Sklave hat dich beleidigt", und er sagte: „Bring ihn zum Schweigen", und er war der erste von den Geschöpfen Allahs, das für den Islam zum Schweigen gebracht wurde. Zehn Tage, bevor Imam Hussain (a.) nach Irak kam, wurde Maitham getötet. Drei Tage nach seiner Kreuzigung wurde er mit einem Speer durchstochen, er rief: „Allahu akbar!", und am Ende des Tages floss Blut aus seinem Mund und Nase.2

Das ist einer aus der Menge der Berichte über das Verborgene, die über den Fürsten der Gläubigen (a.) bewahrt worden waren, und sie wurden unter den Religionsgelehrten ("ulamaO reichlich erwähnt und weit verbreitet.

Ein solcher Bericht wurde von Ibn 'Ayyasch überliefert, von Mudschalid, von al-Scha'bi, von Ziyad bin an-Nadhr al-Harithi, der berichtet: „Ich war bei Ziyad, als Ruschaid al-Hidschri zu ihm gebracht wurde, und Ziyad sagte zu ihm: „ Was hat dein Herr (Imam 'Ali, a.) dir gesagt? Denn das werden wir mit dir machen." Er (Ruschaid) antwortete: „Ihr werdet mir meine Hände und Füße abhacken und mich kreuzigen", und Ziyad sagte: „Bei Allah, ich werde diese Aussage Lügen strafen. Lasst ihn frei!" Als er gerade hinausgehen wollte, sagte Ziyad: „Bei Allah, wir finden nichts Schlechtes dabei, was sein Führer gesagt hat, hackt ihm seine Hände und Füße ab und kreuzigt ihn!" Da sagte Ruschaid: „Mitnichten! Da ist noch etwas für euch, was mir der Fürst der Gläubigen (a.) gesagt hat." „Schneidet ihm seine Zunge raus", sagte Ziyad, und Ruschaid sagte: „Bei Allah, das ist die Bestätigung der Information des Fürsten der Gläubigen (a.)." 3

Nach der Kreuzigung dauerte es sehr lange, bis der Gekreuzigte starb.

2 „Ridschal al-Kashi": 1: 293 / 136; „al-Ichtisas": 75, „Scharh al-Nahdsch" von Ibn Abu al-Hadid: 2: 291, Ibn Hidschr in „Al-Isaba": 3: 504; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 42: 124 / 7.

„Scharh al-Nahdsch" von Ibn Abi al-Hadid": 2: 294; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 42: 125.

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Diese Überlieferung wurde von Freunden (der Ahl-al-Bait) und ihren Gegnern weitergegeben, die sie als (jeweils) vertrauenswürdig betrachteten, von denen, die wir aufgezählt haben, und die Begebenheit ist bei allen Religionsgelehrten berühmt. Sie ist aus der Menge, die wir bereits von den Wundern (Imam 'Alis, a.) erwähnt haben und (seinen) Voraussagen über das Verborgene.

Ähnliches wurde von 'Abd al-Aziz ibn Suhaib überliefert, von Abu al-Aliyya, welcher erzählte, dass Mazra' bin 'Abdallah ihm gesagt hatte: „Ich (Mazra' ibn 'Abdallah) hörte den Fürsten der Gläubigen (a.) sagen: 'Bei Allah, eine Armee wird kommen, und wenn sie bei al-Baida' ist, wird sie verschluckt werden.' ' Du erzählst mir über das Verborgene', sagte ich (Abu al-Aliyya), und er (Mazra') sagte: 'Bewahre, was ich dir sage, denn das, was der Fürst der Gläubigen (a.) dir sagt, wird eintreten. Ein Mann wird ergriffen werden, er wird getötet und zwischen zwei Emporen der Moschee gekreuzigt werden.' Ich sagte: 'Du sprichst zu mir über das Verborgene', und er (Mazra') sagte: 'Der Vertrauenswürdige, der von Allah Beschützte, Ali ibn Abi Talib (a.) hat mir das gesagt".1 Abu Aliyya erzählte weiter: „Kaum dass es Freitag geworden war, wurde Mazra'ergriffen, getötet und zwischen den beiden Emporen gekreuzigt", und er sagte: „Er pflegte mir über eine dritte Sache zu berichten, aber ich habe sie vergessen."

Ein weites Beispiel ist von Dscharir überliefert, von al- Mughira, welcher sagte: „Als al-Hadschadsch (l.) Gouverneur wurde, verlangte er nach Kumail ibn Ziyad, und der floh vor ihm. (Al-Hadschadsch) verweigerte seinem Volk die Zuteilungen ('ata). Als das Kumail sah, sagte er: Ich bin ein alter Mann, und mein Leben geht dem Ende zu. Es ziemt sich für mich nicht, dass ich mein Volk seiner Zuteilungen beraube,' und er ging und er streckte seine Hand zu al-Hadschadsch hin. Als dieser ihn sah, sagte er: Ich hätte gerne selber einen Weg gefunden, deiner habhaft zu werden.' (Kumail sagte:),Zeig mir nicht die Zähne und bedrohe mich nicht, bei Allah, was von meinem Leben übrig ist, sind kaum mehr Stäubchen. Daher gib dein Urteil, solange du Richter bist. Denn es gibt einen festen Termin (zum Zusammentreffen) mit Allah, und nach der Tötung kommt die Rechenschaft. Denn der Fürst der Gläubigen, 'Ali ibn Abi Talib (a.), hat mir mitgeteilt, dass du mich töten wirst'. ,Das ist dann der Beweis gegen dich', sagte al-Hadschadsch. ,Der Richtspruch obliegt dir', erwiderte Kumail. Ja', sagte al-Hadschadsch, ,du warst unter denen, die 'Uthman ibn Affan2 getötet haben. Schlagt ihm den Kopf ab!', und er wurde geköpft.3

„Scharh" von Ibn Abu al-Hadid: 2: 294, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 41: 285 / 5.

Der dritte nach sunnitischer Ansicht rechtgeleitete Kalif, der von al-Hadschadsch geäußerte Vorwurf ist aber absurd, Anm. d. Übers. 3 „Al-Isaba": 3: 318, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 42: 148 / 12.

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Dieser Bericht wird auch von den vertrauenswürdigen (Überlieferern) der Sunniten ('amma) weitergetragen, und (auch) die Schi'a (chassa) beteiligte sich an dessen Überlieferung. Er wurde in diesem Kapitel einschlossen, in dem wir die Wunder, Beweise und Hinweise erwähnten (über Imam 'Ali, a.).

Die Biographen (ashab al-sira) überlieferten Ähnliches von verschiedenen (Überlieferern): Eines Tages sagte al-Hadschadsch bin Yusuf al-Thaqafi: „Ich würde gern einen Mann von den Anhängern Abu Turabs1 niederschlagen, denn durch sein Blut werde ich Allah näherkommen." „ Wir kennen niemanden," sagte man ihm, „der eine längere Zeit sein Anhänger ist als sein Gefolgsmann Qanbar." Er ließ ihn suchen, und er wurde vor ihn gebracht. Er (al-Hadschadsch) sagte zu ihm: „Bist du Qanbar?" „Ja", erwiderte (dieser). „(Ist dein Beiname) Abu Hamdan?", und wiederum bejahte es (Qanbar). „Ist dein Herr 'Ali ibn Abi Talib?" „Bei Allah", antwortete er (Qanbar), „Allah ist mein Herr, der Fürst der Gläubigen 'Ali ist der Herr meines Gnadengeschenks (ni'ma)." „Sage dich von seiner Religion los", verlangte (al-Hadschadsch), und (Qanbar fragte): „Wenn ich mich von seiner Religion lossage, wirst du mir dann eine bessere als diese zeigen?". „Ich werde dich töten ", sagte er (al-Hadschadsch), „ so wähle, welche Art der Tötung dir lieber ist." „Das überlasse ich dir", erwiderte er (Qanbar). „Warum?" „Weil du auf die gleiche Art getötet werden wirst, auf die du mich töten wirst. Der Fürst der Gläubigen hat mir mitgeteilt, dass es mein Schicksal sein wird, zu Unrecht abgeschlachtet zu werden ", und er (al-Hadschadsch) ließ ihn schlachten.

Auch dies ist ein wahrer Bericht über den Fürsten der Gläubigen (a.) und (sein Wissen über) das Verborgene. Er wurde in das Kapitel über die überwältigenden Wunder und den hervorragenden Beweis (über seine Stellung) aufgelistet und das Wissen, mit dem Allah Seinen Beweis hervorgehoben hat unter den Propheten, Gesandten und Auserwählten, Friede sei mit ihnen allen. Daher folgt er auf das, was wir vorangestellt haben.

Al-Hassan ibn Mahbub überlieferte Ähnliches von Thabit al-Thumali, von Abi Ishaq al-Sabi'i, von Suwaid bin Ghafla (welcher berichtete): Ein Mann kam zum Fürsten der Gläubigen (a.) und sagte: „Fürst der Gläubigen, ich durchschritt das Tal Qura und sah, dass Chalid ibn Vrfata dort gestorben ist, so bitte um Verzeihung für ihn", und der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: „Nein," sagte der Fürst der Gläubigen, „er ist nicht gestorben und er wird nicht eher sterben, als bis er eine Armee des Irrtums anführen wird, deren Bannerträger Habib ibn Himaz sein wird." Ein Mann stand unter der Kanzel auf und sagte: „Fürst der Gläubigen, bei Allah, ich gehöre zu deiner Schi 'a, und ich bin einer, der dich liebt." „ Wer bist du?", fragte er (Imam " Ali, a.). „Ich bin Habib ibn Himaz", erwiderte er (der Mann). „Du wirst es (das Banner) tragen - In der Tat, du wirst es tragen und zu

Vater der Erde, Beiname von Imam 'Ali, (a.), Anm. d. Übers.

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diesem Tor eintreten ", und er wies mit seiner Hand auf das Tor von al-Fil. Als der Fürst der Gläubigen zu Allah zurückgekehrt und Hassan ibn 'Ali (a.) nach ihm Imam geworden war (und nach den) Ereignissen um Hussain ibn 'Ali (a.) und dessen Aufstand, schickte Ibn Ziyad 'Umar bin Sa'd zu Hussain ibn 'Ali (a.). Er setzte Chalid ibn 'Urfata als Kommandeur ein und machte Habib ibn Himaz zu seinem Bannerträger, und er ging damit, bis er die Moschee durch das Tor von al-Fil betrat.1

Auch dies ist ein weitverbreiteter Bericht, den die Wissenden und die Überlieferer historischer Berichte (athar) nicht geleugnet haben, und er ist unter den Kufiten verbreitet und in ihrer Gemeinschaft geläufig, und nicht einmal zwei von ihnen haben ihn verneint, und er gehört zu den Wundern, die wir erwähnt haben.

Ähnlicher Art ist der Bericht, den Zakariyya ibn Yahya al-Qattan, von Fudhail ibn Zubair, von Abu al-Hakam, welcher berichtete: Ich hörte unsere Scheichs und Gelehrten sagen: „'Ali ibn Abi Talib (a.) hielt eine Rede und sagte dabei: Tragt mich, bevor ihr mich verliert, und bei Allah, fragt mich nicht nach einer Gruppe, die hundert (Leute) irreführen und hundert (andere) führen werden, sonst werde ich euch über ihren Treiber bis zum Tage der Auferstehung erzählen."

Ein Mann stand auf und fragte: ,Sage mir, wie viele Haare sich auf meinem Kopf und an meinem Bart befinden' Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: 'Bei Allah, mein Freund, der Gesandte Allahs (s.) hat mir schon erzählt, was du (gerade) gefragt hast. Denn für jedes Haar auf deinem Kopf ist ein Engel, der dich verflucht, und für jedes Haar an deinem Bart ist ein Teufel, der dich aufstachelt. In deinem Hause ist ein Unnützer, der den Enkel des Gesandten Allahs (s.) töten wird2. Dessen Zeichen wird das bestätigen, was ich dir gesagt habe. Wenn das, wonach du mich gefragt hast, nicht schwer zu beweisen wäre, dann würde ich es dir sagen. Aber das (beweisende) Zeichen daßr liegt darin, was ich dir gesagt habe über deinen Fluch und dein verfluchtes, nutzloses (Kind).' Zu dieser Zeit war sein Sohn noch ein Krabbelkind. Als sich die (tragischen) Ereignisse um al-Hussain (a.) zutrugen, nahm er an dessen Ermordung teil. So trat (das Ereignis) so ein, wie der Fürst der Gläubigen (a.) es gesagt hatte."3

„Scharh" von Ibn Abu al-Hadid: 2: 286; „al-Ichtisas": 280, Abu al-Faradsch erwähnte es in „Maqatil al-Talibiyyin": 71; und al-Sifar in „Basas'ir al-Daradschat": 318 /11, al-Chasibi in „al-Hidaya al-Kubra": 161; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 44: /12. 2 'Umar ibn Sa'd (l.)

„Scharh" von Ibn Abu al-Hadid: 2: 286 und 10: 14, und mit anderer Überlieferungskette Ibn Qulawaih in „Kamil al-Ziyara": 74, Al-Saduq in seinen „ Amali": 115 / 1; und Sharif al-Righa erwähnte es in „Chasa'is al-A'imma (a.)": 62; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 44: 258/7.

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Ähnliches überlieferte Ismall ibn Sabih, von Yahya ibn al-Musawir al-Abdi, von Isma'il bin Ziyad, welcher sagte: Eines Tages sagte 'Ali (a.) zu al - Bara' bin 'Azib:

„Bara', mein Sohn al-Hussain wird ermordet werden, während du am Leben sein und ihm nicht helfen wirst." Nachdem Hussain ibn 'Ali (a.) ermordet worden war, sagte Bara' ibn 'Azib: „Bei Allah, 'Ali ibn Abi Talib hat die Wahrheit gesagt, Hussain wurde ermordet, und ich habe ihm nicht geholfen ", und er zeigte darüber Kummer und Reue.1

Auch das gehört zu dem, was wir erwähnt haben über (seine) Voraussagen über das Verborgene und das überwältigende Wissen in den Herzen (der Menschen).

Darüber überlieferte 'Uthman ibn 'Is a al-Amiri, von Dschabir ibn al-Hurr, von Dschuwairiyya ibn Mushar al-Abdi, welcher berichtete: Als wir mit dem Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) zu (der Schlacht von) Siffin auszogen, erreichten wir die Ebene von Kerbela. Er bliebt neben den Soldaten stehen, dann schaute er nach rechts und nach links und weinte, dann sagte er: „Bei Allah, dies ist der Ort, an dem die Kamele für ihre Reiter niederknien werden. Das ist der Ort ihres Schicksals." „Fürst der Gläubigen, was ist das für ein Ort?" „Dies ist Kerbela ", sagte er, „ dort wird eine Gruppe (von Menschen) getötet werden, die ohne Rechenschaft ablegen zu müssen, ins Paradies eingehen werden", dann ging er weiter. Die Leute verstanden die Bedeutung dessen nicht, was er gesagt hatte, bis sich die Tragödie von Abu 'Abdillah al-Hussain ibn 'Ali (a.) und seiner Gefährten in der Ebene zutrug, und da verstanden die, die seine Worte gehört hatten, die Richtigkeit dessen, was er ihnen verkündet hatte.2

Dies war (eine Zusammenfassung) seines Wissens um das Verborgene und seine Vorhersagen der Dinge, noch bevor sie eintraten, und dies sind offenkundige Wunder und überwältigendes Wissen gemäß dem, was wir erwähnt haben. Die Erklärung der (ganzen) Berichte in dieser Bedeutung würde (dieses Buch) zu lang machen (aufgrund ihrer hohen Zahl), und was wir erklärt haben, reicht für unsere Zwecke aus.

Seine wundervolle Stärke bei (der Schlacht von) Chaibar

Die Fähigkeiten, mit denen Allah ihn (a.) ausgestattet hatte, gehört zu den strahlenden Zeichen wie auch die Kraft, mit der Allah ihn ausgezeichnet hat und das Au-

„Scharh" von Ibn Abu al-Hadid: 10 15; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 44: 262 / 18.

Nasr ibn Muzahim wies hin auf die Schlacht hin in „Waq'a al-Siffin": 140 - 141; Al-Saduq in seinen „Amali": 117/6; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 41: 286 / 6.

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ßergewöhnliche, (das er) durch Wunder (vollbrachte). Dazu zählt das, was in den historischen Werken vorkommt und durch die Berichte offenkundig ist. Die Religionsgelehrten stimmten darüber überein, und Freunde und Gegner akzeptieren es, nämlich die Geschichte von Chaibar und (die Tatsache), dass der Fürst der Gläubigen (a.) das Tor der Festung per Hand beiseite schob. Er legte es auf den Boden per Hand, während es so eine Gewicht hatte, dass es mindestens fünfzig Leute brauchte, um es zu tragen.

'Abdullah bin Ahmad ibn Hanbal erwähnte, was er von seinem Überlieferer Ham-za (gehört hatte), der gesagt hat: Ismall ibn Ishaq al-Qadhi sagte: Ibrahim ibn Dschabir berichtete uns von Dschabir: 'Abd al-Aziz ibn Muhammad berichtete uns von Hizam, von Abu 'Atiq, von Dschabir, der sagte: „Der Prophet (s.) schob 'Ali bin Abi Talib (a.) am Tage von Chaibar das Banner zu, nachdem er für ihn gebetet hatte. 'Ali (a.) eilte herbei, während seine Gefährten ihn aufforderten, langsam zu gehen. Er kam bei der Festung an, zog ihr Tor beiseite und warf es auf die Erde. Dann versammelten sich siebzig Männer von uns darum herum, und nur mit ihrer (gemeinsamen) Anstrengung konnten sie das Tor aufheben ".

Dies ist die besondere Kraft, mit der Allah, Der Erhabene, ihn ausgestattet hatte, und sie war außergewöhnlich. Sie wurde zu einem Wunderzeichen, wie wir vorher gesagt hatten.

Das Wunder, wie er den Felsen und das Wasser darunter bewegte

Ein weiteres Beispiel ist von den Historikern (ahl-as-sira) überliefert worden, und der Bericht davon ist unter den Sunniten ('amma) wie unter den Schiiten (chassa) weit verbreitet, so dass die Dichter darüber Verse schrieben und die Rhetoriker darüber Reden hielten, und die Rechtsgelehrten und die Religionsgelehrten haben es überliefert: Es ist das Ereignis vom Mönch in der Gegend von Kerbela und dem Felsen, und seine Berühmtheit genügt, so dass die Angabe der Überlieferungskette nicht notwendig ist. Eine Gruppe (von Gelehrten) berichtete:

Als der Fürst der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) nach Siffin aufbrach, ergriff seine Gefährten ein starker Durst, und das Wasser, das sie bei sich hatten, war aufgebraucht. Sie begannen, sich nach rechts und links zu wenden, um Wasser zu suchen, doch sie fanden keine Spur davon. So wandte sich der Fürst der Gläubigen (a.) mit ihnen von dem Hauptweg ab und ging ein Stück weiter. Ein Kloster tauchte vor ihnen in der Mitte der Wüste auf, und er ging mit ihnen darauf zu. Als er seinen Hof erreichte, befahl er ihnen, (die bei ihm waren), nach seinem Bewohner (dem Mönch) zu rufen, damit er zu ihnen komme, und sie riefen ihn, und er kam. Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu ihm:

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„Liegt diese deine Residenz in der Nähe von Wasser, damit es diesen Leuten helfen würde (ihren Durst zu stillen)?", „Nein", erwiderte der Mönch, „es sind zwischen mir und dem Wasser mehr als zwei Farsach1, und es gibt kein Wasser, das zu mir näher wäre. Wenn es nicht so wäre, dass mir gerade genug Wasser gegeben wurde, dass es jeden Monat für mich reicht, dann würde ich vor Durst umkommen." Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu ihm: „Habt ihr gehört, was der Mönch gesagt hat?" „Ja," sagten sie, „so sag uns, dass wir dahin gehen sollen, wohin er gezeigt hat, so dass wir Wasser finden, während wir noch Kraft haben." „Es ist nicht nötig, dass ihr das tut", sagte der Fürst der Gläubigen (a.), und er wandte den Hals seines Maultieres zur Qibla (d.h. in Richtung Mekka) und zeigte für sie auf einen Platz nahe dem Kloster und sagte: „Deckt die Erde dieses Platzes auf." Eine Gruppe von ihnen ging geradeaus zu dem Platz und deckten ihn mit eisernen Schaufeln auf, und da erschien vor ihnen ein großer, glänzender Fels. Sie sagten: „Fürst der Gläubigen, hier ist ein Fels, da nützen Schaufeln nichts." „Dieser Felsen ist über dem Wasser", erwiderte er (Imam Ali, a.), „und wenn er sich von seinem Platz wegbewegt, werdet ihr das Wasser finden. So bemüht euch, in seine Mitte vorzudringen." Alle taten sich zusammen und versuchten, ihn zu bewegen, aber sie schafften es nicht. Es war zu schwierig für sie. Als er sah, dass sie mit vereinten Kräften versuchten, den Felsen zu bewegen und es zu schwierig für sie war, nahm er seinen Fuß aus seinem Sattel, bis er den Boden erreichte. Dann enthüllte er seine Arme2 und legte seine Finger unter die Seite des Felsen und bewegte ihn. Dann nahm er ihn mit seiner Hand und schob ihn viele Ellen weit fort. Als er sich von seiner Position bewegte, erschien vor ihnen der weiße (Glanz) des Wassers. Sie stürzten sich darauf und tranken davon, und es war das süßeste, kälteste und reinste Wasser, das sie auf ihrer Reise getrunken hatten, und er (Imam 'Ali, a.) sagte zu ihnen: „Nehmt Vorräte und stillt euren Durst." Sie taten dies. Dann ging er zum Felsen, nahm ihn mit der Hand auf und stellte ihn (zurück) an dem Platz, an dem er (vorher) war. Er ließ seine Spuren auf der Erde beseitigen. Der Mönch schaute von oben aus seinem Kloster zu. Als er vollständig verstand, was passiert war, rief er: „Ihr Menschen, holt mich runter, holt mich runter!" Sie halfen ihm, herabzusteigen, und dann stand er vor dem Fürsten der Gläubigen (a.) und fragte: „Du, bist du ein gesandter Prophet?" „Nein", erwiderte er. „Dann ein Engel, der (Allah) nahe steht?" „Nein", antwortete er (wieder). „Wer bist du dann?" Er sagte: „Ich bin der Testamentsvollstrecker des Gesandten Allahs, Muhammad ibn Abdallah, das Siegel der Propheten (s.)".

„Strecke deine Hand aus", sagte er (der Mönch), „so dass ich mich Allah, Dem Gesegneten und Erhabenen ergebe in deiner Hand." Der Fürst der Gläubigen (a.) streckte seine Hand aus und sagte zu ihm: „So sprich die beiden Glaubensbezeu-

Altarabische Maßeinheit, Anm. d. Übers.

Im Deutschen würde man sagen: „krempelte seine Arme hoch", Anm. de. Übers.

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gungen", und er sagte: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt, und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Gesandter ist, und ich bezeuge, dass du der Testamentsvollstrecker des Gesandten Allahs und der Berechtigtste der Menschen zur Befehlsgewalt nach ihm bist." Der Fürst der Gläubigen (a.) ließ ihn die Bedingungen des Islams wissen, dann sagte er zu ihm: „ Was brachte dich dazu, zum Islam überzutreten nach der lange Zeit deines Aufenthalts in diesem Kloster in Gegnerschaft dazu?" „Ich werde es dir sagen, Fürst der Gläubigen", antwortete er, „dieses Kloster wurde erbaut, um denjenigen zu finden, der diesen Felsen aufhebt, um das Wasser darunter zu holen. Gelehrte sind vor mir (gekommen und) gegangen, und sie hatten dieses (Wissen) nicht erreicht. Allah, Der Erhabene, hat mich damit1 versorgt. Wir finden in einem unserer Bücher und zitieren von unseren Gelehrten, dass es in diesem Landstrich eine Quelle gibt, über der ein Felsen liegt, und dass niemand dessen Ort kennt außer einem Propheten oder einem Beauftragten (wasi) eines Propheten. Er ist zweifellos ein Freund Allahs, der zur Wahrheit aufruft, und sein (Erkennungs-)Zeichen ist das Wissen über den Ort dieses Felsens und seine Stärke, diesen aufzuheben. Und als ich das gesehen hatte, dass du das gemacht hast, wurde mir klar, worauf wir gewartet haben, und die Hoffnung ist erfüllt worden. So bin ich heute Muslim (geworden) unter deiner Hand, der an dein Recht (zum Imamat) glaubt, und dein Gefolgsmann." Als er das hörte, weinte der Fürst der Gläubigen (a.), so dass sein Bart vor Tränen feucht wurde, dann sagte er: „Alles Lob gehört Allah, Der mich nicht vergessen hat, aller Preis gehört Allah, in Dessen Büchern ich erwähnt wurde", dann sagte er: „Hört, was euer muslimischer Bruder sagt", und als sie seine Worte gehört hatten, priesen sie Allah vielfach und dankten Ihm für das, was Allah ihnen an Wissen über das Recht des Fürsten der Gläubigen (a.) gegeben hatte.

Sie gingen weiter, und der Mönch ging an seiner Seite unter einer Gruppe seiner (Imam 'Alis, a.) Gefährten, bis sie auf die Syrer trafen. Der Mönch war unter der Gruppe, die mit ihm Märtyrer wurde. Er (Imam 'Ali, a.) sprach das (Toten-) Gebet für ihn, begrub ihn und bat viel um Vergebung für ihn. Immer, wenn er erwähnt wurde, sagte er : „Das war mein Gefolgsmann." 2

In diesem Bericht stecken viele Wunder: Das eine davon ist das Wissen über das Verborgene, das zweite die übernatürliche Kraft und die Hervorhebung seiner Besonderheiten von anderen durch die Bestätigung der Botschaft über ihn in den

Mit ausreichendem Wasser, Anm. d. Übers.

Al-Radhi überlieferte dieses Ereignis mit Abweichung in der Wortwahl in „Chasa'is al-A'imma": 5, und Ibn Schadhan in seinen „Al-Fadha'il": 104; Al-Rawandi in „al-Chara'idsch": 1:222/67; al-Tabrisi in „A'lam al-Wara": 178; und desgleichen auch die Überlieferung von Nasr ibn Muzahim in „Waq'a Siffin": 144; von Ibn al-Hadid in „Scharh": 3:204; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 41: 260 / 21, mehr in (anderen) Quellen wie „Ihqaq al-Haqq": 48: 722

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ersten Schriften Allahs. Dies wurde durch die Worte von Allah, Dem Erhabenen, bestätigt: „Das ist ihr Gleichnis in der Tora und ihr Gleichnis im Evangelium. "1

Darüber sagt Ismall ibn Muhammad al-Himyari in seiner herverragenden goldenen Qasida (Gedicht): „Er war des Nachts nach dem Nachtgebet nach Kerbela gereist in einer Prozession. Bis er zu dem kam, der sich auf einem Stück erhobenen Land Allah gewidmet hatte. Er schlug sein Lager in einem unwirtlichen Land auf. O Wildnis, das ist kein Ort, an dem man eine lebendige Seele trifft außer wilden Tieren und dem Mann mit den weißen Haaren (d.h. der Mönch). Er (Imam 'Ali, a.) näherte sich ihm und rief ihn an. (Der Mönch) schaute aufrecht herab wie der Geier auf den Hügel von seinem hohen Platz aus. „Gibt es in der Nähe deiner Residenz erreichbares Wasser?", und er sagte: „Es gibt keine Wasserstelle außer in einer Entfernung von 2 Farsach (6 Meilen), und das Wasser, das ich bei mir habe, ist zwischen dem sandigen Hügel und der weiten Wüste." Er (Imam Ali, a.) wandte die Zügel (seines Pferdes) in Richtung des unbegangenen Sandes, und er deckt einen Felsen auf, der wie vergoldetes Silber glänzt. Er sagte: „Wendet ihn um, wenn ihr ihn umwendet, werdet ihr sehen, und wenn ihr ihn nicht umwendet, dann werdet ihr nicht sehen ". Sie vereinten ihre Kräfte, um ihn zu wenden, aber es war unmöglich für sie, es ist eine schwierige Aufgabe, die nicht (leicht) erfüllt werden kann. Als sie (diese Aufgabe) geschwächt hatte, streckte er die Hand aus - wenn der Eroberer kommt, ist er (der Felsen) erobert. Er (der Fels) war wie ein Ballen Baumwolle, der von seinem Strang abgefallen war, wie ein Junge einen Arm voll davon auf den Spielplatz schubst. Er gab ihnen von dem kalten, süßen Wasser darunter zu trinken, und es war besser als der wohlschmeckendste und süßeste Trank. Dann, als sie alle getrunken hatten, gab er es (das Wasser) zurück und ging fort, und sein (des Wassers) Ort ist verlassen und unzugänglich. Ich meine, dass der Sohn der Fatima der Statthalter (des Propheten) war, und wer (seinen Glauben) an seine hohen Verdienste und seine (glorreichen) Taten erklärt, hat nicht gelogen."

Ibn Maimun fügte diesen Worten noch hinzu:2 „Die Zeichen für den Mönch waren ein wundersames Geheimnis, und er glaubte an den edelgeborenen Statthalter (wasi). Er starb als Märtyrer, wahrhaftig in seiner Erklärung der Unterstützung ('Alis, a.). Ich meine, dass der Sohn der Fatima der Statthalter (des Propheten) war, und wer (seinen Glauben) an seine hohen Verdienste und seine (glorreichen) Taten erklärt, hat nicht gelogen. Er ist ein Mann, der sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits von Schem abstammt, ohne einen Vater oder Großvater von Ham. Er ist der, der nicht flieht, und in der Schlacht ist nur sein (von Blut) rotgefärbtes Schwert zu sehen."

1 Heiliger Qur'an: 47: 29 Nur in der englischen Übersetzung von I.K.A. Howard vorhanden

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Sein wundersamer Sieg über die Dschinn

Ein weiteres Beispiel ist die verbreitete Überlieferung über den Gesandten Allahs, wie er ihn (Imam 'Ali, a.) ins Tal der Dschinn1 schickte. Dschibril2 (a.) hatte ihm gesagt, dass sich Gruppen von ihnen zusammengetan hatten zwecks einer Verschwörung gegen ihn. (Imam 'Ali, a.) nahm den Platz des Gesandten Allahs (s.) ein, und Allah genügt für die Gläubigen (als Abwehr) gegen die Verschwörung (der Dschinn). Er trieb sie von den Gläubigen durch seine Kraft weg, durch die er sich von den anderen abhob.

Muhammad ibn Abi Sirri al-Tamimi überlieferte von Ahmad bin al-Faradsch, von al-Hassan bin Musa al-Nahdi, von seinem Vater, von Wabara ibn Harith, von Ibn 'Abbas (r.), der sagte: „Als der Prophet (s.) zu den Bani Mustaliq aufbrach, vermied er den (eigentlichen) Weg. Die Nacht kam über ihn, und er ließ sich nahe einem unwegsamen Tal nieder. Gegen Ende der Nacht kam Dschibril (a.) zu ihm herab und gab ihm Kunde, dass eine Gruppe der ungläubigen Dschinn mit der Absicht der Verschwörung gegen ihn ins Tal gekommen waren, um Böses über seine Gefährten hinsichtlich ihres Benehmens ihm gegenüber zu bringen. Er rief den Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) und sagte zu ihm: 'Geh zu diesem Tal, denn diese Dschinn, die die Feinde Allahs3 sind und dich (angreifen) wollen, werden gegen dich kommen. So wehre sie mit der Kraft ab, die dir Allah, Der Erhabene, gegeben hat. Du wirst von den Namen Allahs beschützt werden, über die Er dich mit besonderem Wissen ausgezeichnet hat', und er schickte hundert Männer mit ihm von verschiedenen (Gruppen) von Menschen und sagte zu ihnen: 'Bleibt bei ihm und gehorcht seinen Befehlen'. Der Fürst der Gläubigen (a.) machte sich zu dem Tal auf, und als er sich seinem Rand näherte, befahl er den hundert (Männern), die ihn begleiteten, nahe am Rand stehen zu bleiben und nichts zu tun, bis er es ihnen erlauben würde. Dann ging er weiter und blieb am Rande des Tales stehen. Er nahm Zuflucht bei Allah vor Seinen Feinden, nannte die Namen Allahs, Des Erhabenen, und machte den Männern, die ihm gefolgt waren, ein Zeichen, näher zu kommen. Sie kamen näher, und zwischen ihm und ihnen war eine Kluft mit dem Abstand eines Bogenschusses. Dann stieg er ins Tal hinab, als sich ein furchtbarer Sturm erhob. Die Männer wären fast auf ihre Gesichter gefallen von seiner Heftigkeit, und sie konnten ihre Füße nicht am Boden halten durch den Schrecken, der sich ihnen bot. Da rief der Fürst der Gläubigen (a.): Ich bin 'Ali ibn Abi Talib ibn 'Abd-al-Muttalib, der Testamentsvollstrecker des Gesandten Allahs und sein Vetter, so besiegt uns, wenn ihr wollt.' Da erschienen vor den Männern Gestalten in der Form von Zigeunern, die in ihren Händen scheinbar Fackeln aus Feuer trugen, und sie trockneten die Seiten des Tales aus. Der Fürst

Geisteswesen; manche übersetzen es als „Dämonen", Anm. d. Übers.

Der Erzengel Gabriel, Anm. d. Übers.

Es gibt unter den Dschinn Gläubige wie Ungläubige, Anm. d. Übers.

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der Gläubigen (a.) drang tief in den Grund des Tals ein, während er den Qur'an rezitierte und mit seinem Schwert nach rechts und links zeigte. Es dauerte nicht lange, bis diese Gestalten wie schwarzer Rauch geworden waren. Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte: 'Allahu akbar', dann stieg er dorthin hinauf, von wo er hinabgestiegen war. Er stand bei den Leuten, die ihm gefolgt waren, und der Ort wurde gelb aufgrund dessen, was mit ihm geschehen war. Die Gefährten des Gesandten Allahs (s.) sagten zu ihm: 'Was ist dir geschehen, Fürst der Gläubigen? Wir sind fast vor Angst um dich gestorben, und wir waren besorgter um dich als wegen dem, was uns geschah.' Da sagte er (a.) zu ihnen: 'Als sich der Feind mir zeigte, rief ich ihnen die Namen Allahs, Des Erhabenen, zu, und sie wurden kleiner, und ich erkannte den Schrecken, der ihnen widerfahren war, und so drang ich ins Tal ein ohne Furcht vor ihnen. Wenn sie in ihrer (körperlichen) Form geblieben wären, dann hätte ich sie bis auf den Letzten von ihnen angegriffen. Allah genügte gegen ihre Verschwörung, und Er genügte den Muslimen gegen ihre (der Dschinn) Bosheit. Die Übrigen von ihnen werden mir zum Propheten (s.) vorausgehen und an ihn glauben.'

Der Fürst der Gläubigen (a.) ging mit denen, die ihn begleitet hatten, zum Gesandten Allahs (s.) und gab ihm Kunde (über das, was geschehen war). Dieser freute sich über ihn und betete um Gutes für ihn und sagte zu ihm: 'Ali, die, denen Allah Furcht durch dich eingeflößt hat, sind dir schon zu mir vorausgeeilt, sie haben den Islam angenommen, und ich habe ihre Ergebung (in den Islam) angenommen.' Dann ging er weiter mit der Schar der Muslime, bis sie das Tal in Sicherheit furchtlos durchquerten."1

Dieses Ereignis überlieferten sowohl die Sunniten ('amma) als auch die Schiiten (chassa), und sie haben nichts davon abgeleugnet. Jedoch die Mulazila2, die zu der Glaubensrichtung der Brahmanen neigten, lehnten es ab, und aufgrund ihrer Ferne zu dem Wissen über die Berichte leugnen sie es. Sie verfolgen darin den Weg der Ketzerei und verunglimpfen dadurch den Qur'an und die Berichte, die er über die Dschinn enthält und deren Glauben an Allah und Seinen Gesandten, und die Information über sie, die Allah, Der Erhabene, im Qur'an in der Sure „al-Dschinn" erzählt, wo die Dschinn sagen: „Fürwahr, wir haben einen wunderbaren Qur'an gehört. Der zur Rechtleitung leitet, so haben wir an ihm geglaubt,3 bis zum Ende der Sure, die die Berichte über sie enthält. So wird der Widerspruch der Ketzer durch das Fassungsvermögen des Verstandes, die Existenz der Dschinn (zu

Al-Qaushidschi erwähnte es verkürzt in „Scharh al-Tadschrid al-'Aqa'id": 370; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49: 175 / 18.

Sie vertritt ähnliche Ansichten wie die Brahmanen - eine Gruppe der Ungläubigen in Indien - die den Verstand heiligt und der Meinung ist, dass der Verstand genügt und das Prophetentum unnötig wird. Die Mu'tazila - eine Gruppe der Muslime - heiligt den Verstand und stellen ihn über die Angelegenheiten des Verborgenen oder lehnen dieses sogar ab. 3 Heiliger Qur'an: 72: 1-2

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erfassen) ad absurdum geführt sowie durch ihre Verantwortlichkeit (für ihre Taten), und der Beweis dafür ist durch den unnachahmlichen Qur'an und das strahlende Wunder darin (gegeben). Auf die gleiche Weise demonstriert er die Haltlosigkeit der Verunglimpfungen der Mu'tazila gegen den Bericht, den wir überliefert haben, (wo sie behaupten, dass) es unmöglich ist, ihn mit dem Verstand anzunehmen. Da er durch zwei verschiedene Überlieferungsketten und von zwei Gruppen überliefert wurde, ist dies ein Beweis für seine Richtigkeit. Die, die von der gerechten Meinung abweichen, wie die Mu'tazila oder die Mudschabbara, können es nicht leugnen, noch (können sie) die Verpflichtung, danach zu handeln, tadeln, genauso gibt es auch für die Atheisten, verschiedene Gruppen von Ketzern, Juden, Christen, Zoroastrier und Sabäer keine Möglichkeit, die Berichte über die Wunder des Propheten (s.) zu leugnen wie die Mondspaltung, das Beugen des Palmenstamms, die Lobpreisung der Steine, das Kamel, das sich beschwerte, sprechende Kälber, der Baum, der sich (auf ihn zu) bewegte, Wasser, das zwischen seinen Fingern heraussprudelte am Platz für die rituelle Waschung, und wie er viele Menschen mit wenig Essen speiste. (Es gibt keinen Grund für sie) deren Richtigkeit sowie die Wahrhaftigkeit der Überlieferungen darüber und den erbrachten Beweis dafür zu verneinen. Ihr Irrtum der Ablehnung dieser (Berichte),- allein der Zweifel daran - war viel stärker als der Irrtum der Leugner der Wunder des Fürsten der Gläubigen (a.) und deren Beweise. Da sie nicht vor den Leuten, die sie zu schätzen wissen, verborgen bleiben, haben wir kein Bedürfnis, ihre Argumente an dieser Stelle zu erklären.

Da die besondere Natur des Fürsten der Gläubigen (a.) gegenüber (dem Rest) der Menschheit mittels dessen festgestellt wurde, was wir beschrieben haben, wie (etwa) seine hervorragende Stellung im Hinblick auf Wissen, wie wir erklärt haben, sprechen hinsichtlich des Urteils (des Propheten, s.) über seinen Vorrang gegenüber der (übrigen) Gemeinschaft auf das Imamat eine deutliche Sprache. Auch durch das, was die weisen Worte (im Qur'an sagen): „Ihr Prophet sagte zu ihnen: Allah hat den Talut als König über euch gesetzt. Sie sprachen: „ Wie kann er Herrschaft über uns halten, obwohl wir der Herrschaft würdiger sind als er und ihm nicht Fülle des Reichtums beschieden ist? " Er sprach: „ Wahrlich, Allah hat ihn erwählt über euch und hat ihn gemehrt an Wissen und im Fleische." Allah verleiht Sein Reich, wem er will, und Allah ist huldreich, allwissend." 1

Allah, Der Erhabene, gibt den Beweis für Taluts Vorrangstellung über die Gemeinschaft seines Volkes. (Genauso) gab er ihm (Imam Ali, a.) den Beweis, dass er Sein Freund war und der Bruder Seines Propheten hinsichtlich seiner Vorrangstellung über die übrigen der Ummah, indem Er ihn über sie erhoben und ihm ein (großes) Ausmaß an Wissen und (körperlicher) Stärke verlieh. Das wird durch Ähnliches bekräftigt, was das Recht des Fürsten der Gläubigen (a.) durch sein

1 Heiliger Qur'an: 2: 247

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wundersames Wesen bestätigt hat, zusätzlich dazu, dass er sich (sowieso) von den (anderen) Leuten durch das große Ausmaß seines Wissens und Stärke auszeichnete. Allah, Der Erhabene, sagte: Da sprach ihr Prophet zu ihnen: „Das Zeichen seiner Herrschaft ist, dass euch ein Herz gegeben wird, darin Frieden von eurem Herrn ist und ein Vermächtnis aus dem Nachlass vom Geschlecht Musas' und Haruns- das die Engel tragen. Gewiss, darin ist ein Zeichen für euch, wenn ihr Gläubige seid. "1

Das Übersteigen des gewöhnlichen Verhaltens beim Fürsten der Gläubigen (a.), liegt in dem Wissen, das wir aufgezählt haben, das dem übernatürlichen Verhalten von Talut ähnelte, indem er die Bundeslade brachte. Das ist klar. Möge Allah den Erfolg bringen.

Ich finde immer noch die Unwissenden und die Störrischen unter den Schi'a-Gegnern (nasiba) dabei vor, wie sie über den Bericht über den Fürsten der Gläubigen (a.), wie er die Dschinn traf und ihr Übel vom Propheten, möge Allah seine Familie und seine Gefährten segnen, fernhielt, Verwunderung äußern. Sie lachen darüber und bezeichnen die Geschichte als unsinnig. Gleiches machen sie mit den Berichten, die von Ähnlichem wie seine Wunder handeln und sagen, dass die Schiiten diese erfunden hätten, und dass diejenigen, die dies erfunden hätten, (es taten,) um Prestige zu erlangen oder aus Fanatismus. Das ist genau die Rede der Atheisten (zanadiqa) und der gesamten Feinde des Islam über das, was der Qur'an an Informationen über die Dschinn gibt, über ihre Ergebenheit (dem Islam gegenüber) und über ihre Aussage: „Wahrlich, wir haben einen wunderbaren Qur'an gehört, der zur Rechtleitung führt."

(Ähnliches denken sie auch) über den Bericht von Ibn Massud über seine Geschichte über die Nacht der Dschinn und dass er sie wie Zigeuner sah. Außerdem (haben sie die gleiche Ansicht) über die Wunder des Gesandten (s.). Sie äußern überall Verwunderung, sie lachen, wenn sie den Bericht darüber hören und streiten über dessen Echtheit. Sie spotten darüber, reden darüber Unsinniges und beschimpfen den Islam und dessen Anhänger. Sie betrachten diejenigen als dumm, die davon (von den Wundern) überzeugt sind und sie unterstützen, und sie bezichtigen sie als unfähig und unwissend sowie des Erfindens falscher Geschichten.

So mögen doch die Leute betrachten, was sie für Verbrechen gegen den Islam begangen haben sowie ihre Feindschaft dem Fürst der Gläubigen (a.) gegenüber, ihr Vertrauen auf die Ablehnung seiner Vorzüge, seiner Tugenden und Zeichen, wodurch sie den Klassen der Atheisten (zanadiqa) und der Ungläubigen entsprachen in ihrem Verlassen des Weges der (wahrhaftigen) Beweise und (ihrem Eintre-

1  Heiliger Qur'an: 2: 248

2 Heiliger Qur'an: 72: 1-2

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ten) durch die Tore der Abweichung und der Unwissenheit. Allah ersuchen wir um Hilfe.

Wie er (a.) die Sonne zurückschickte

Unter den strahlenden Zeichen, die Allah, Der Erhabene, durch die Hand des Fürsten der Gläubigen 'Ali ibn Abi Talib (a.) zeigte ist das, über das es sehr viele Berichte gibt. Die Biographen und Historiker ('ulama' al-siyar wa-l-athar) überlieferten es, und die Poeten haben darüber Gedichte geschrieben: Als er (a.) zweimal die Sonne zurückschickte: Einmal zu Lebzeiten des Propheten (s.) und ein anderes Mal nach dessen Ableben.

Das Ereignis, wie er sie das erste Mal zurückschickte, überlieferte Asma' bint 'Umais, von Umm Salama, der Gattin des Propheten (s.), von Dschabir bin 'Abdillah al - Ansari, von Abu Said al-Chudri und einer Gruppe von Gefährten (des Propheten, s.): Eines Tages hielt sich der Prophet (s.) in seinem (Imam 'Alis, a.) Haus auf, und 'Ali (a.) war bei ihm. Da kam Dschibril (a.) zu ihm, kam und sprach vertraut mit ihm über Allah den Erhabenen. Als die Offenbarung über ihn kam, benutzte er (der Prophet, s.) den Oberschenkel des Fürsten der Gläubigen (a.) als Kissen, und er hob seinen Kopf nicht von ihm, bis die Sonne unterging. Dadurch zwang er den Fürsten der Gläubigen (a.), das Nachmittagsgebet sitzend zu verrichten und die Verbeugung (ruku') und die Niederwerfung (sadschda) durch Gesten anzudeuten. Als er (der Prophet) aus seiner Trance erwachte, fragte er den Fürsten der Gläubigen (a.): „Hast du das Nachmittagsgebet verpasst?" „Ich konnte nicht im Stehen beten aufgrund deiner Lage, Gesandter Allahs, und aufgrund des Zustandes, in dem du warst, als du die Offenbarung bekamst", antwortete er (a.). Da sagte er (der Prophet, s.) zu ihm: „So bitte Allah, dass Er für dich die Sonne zurückschicken möge, damit du es (das Nachmittagsgebet) stehend und in seiner Zeit beten kannst, wie du es verpasst hast. Denn Allah wird es dir gewähren wegen deines Gehorsams gegenüber Allah und Seinem Gesandten." Der Fürst der Gläubigen (a.) bat Ihn darum, die Sonne zurückzusenden, und sie kehrte zu ihm zurück, bis sie ihre Position am Himmel zur Zeit des Nachmittagsgebets (wieder) erreicht hatte. Der Fürst der Gläubigen (a.) verrichtete das Nachmittagsgebet zu seiner Zeit, dann ging sie unter. Asma sagte: „Bei Allah, wir hörten bei ihrem Untergang ein Quietschen wie das Quietschen einer Säge im Holz." 1

Ihre (der Sonne) Zurücksendung zu ihm ('Ali, a.) nach dem Propheten ereignete sich, als er den Euphrat bei Babylon überqueren wollte. Viele seiner Gefährten waren damit beschäftigt, sich um ihre Tiere und ihr Gepäck zu kümmern. Er (I-

Derartige Überlieferungen wurden von zeitgenössischen Gelehrten kontrovers diskutiert, Anm. d. Übers.

241

mam Ali, a.) verrichtete mit einer Gruppe, die bei ihm war, das Nachmittagsgebet. Bis zum Sonnenuntergang hatten die Leute ihre Überquerung noch nicht beendet, und viele von ihnen versäumten das Gebet, und sie versäumten (auch) den Vorzug, mit ihm (Imam Ali, a.) zusammen zu beten. Sie sprachen darüber. Als er (a.) ihre Worte darüber hörte, bat er Allah, Den Erhabenen, die Sonne zu ihm zurückzusenden, damit alle seine Gefährten das Nachmittagsgebet zu seiner rechten Zeit mit ihm zusammen beten konnten. Allah gewährte ihm dies und sandte sie zurück zu ihm, und der Himmel wurde (wieder) so wie zu der Zeit des Nachmittagsgebets. Als er mit den Leuten den abschließenden Gruß (im Gebet) gesprochen hatte, ging die Sonne unter, und man hörte ein lautes pochendes Geräusch, das die Leute erschreckte. Vielfach lobpriesen sie Allah, erklärten Seine Einheit, baten Ihn um Vergebung und priesen Allah für die Gnade, die Er ihnen gezeigt hatte. Die Berichte darüber haben weite Kreise gezogen und Die Erwähnung (dieses Ereignisses) verbreitete sich unter den Menschen. Sayyid Ibn Muhammad al-Himyari (r.) rezitierte (darüber) folgendes (Gedicht):

„Die Sonne wurde zu ihm zurückgebracht, als er die Zeit für das Nachmittagsgebet versäumt hatte und Maghrib (Zeit des Abendgebets) nahe war, so dass ihr Licht so schien wie zur Zeit des Nachmittagsgebets. Dann fiel sie wie ein herabfallender Stern. Ein anderes Mal wurde sie für ihn zurückgesandt in Babylon, und sie war nicht zu einem arabischen Volk zurückgesandt worden, außer dass das erste und das zweite Mal miteinander zusammenhängen, damit es eine Erklärung für eine wundersame Angelegenheit sei."

Das Wunder, dass der Fisch mit ihm sprach

Ähnlich diesem, was die Historiker (ahl-al-athar) berichten und was unter den Kufiten berühmt geworden war wegen der Verbreitung unter ihnen, ist, dass der Fisch am Euphrat in Kufa zu ihm sprach. Dieser Bericht ist auch bei anderen Völkern in anderen Orten verbreitet. Und die Gelehrten haben es bestätigt. Sie überlieferten:

Das Wasser des Euphrat trat über die Ufer und schwoll so an, dass die Menschen Sorge hatten, zu ertrinken. Sie flohen erschrocken zum Fürsten der Gläubigen (a.). Er ritt das Maultier des Gesandten Allahs (s.), und die Menschen gingen mit ihm, bis sie das Ufer des Euphrat erreichten. Er stieg ab, verrichtete die rituelle Waschung (wuduO und betete allein, während die Menschen ihn sahen. Dann richtete er Bittgebete an Allah, die die meisten von ihnen hörten. Er näherte sich dem Euphrat, auf einen Stock gestützt, den er in der Hand hatte. Er schlug damit auf die Oberfläche des Wassers und sagte: „Verringere dich, mit Erlaubnis Allahs und Seinem Willen." Das Wasser sank so, dass die Fische auf dem Grund sichtbar wurden. Die meisten von ihnen begrüßten ihn mit dem Titel: „Fürst der Gläubi-

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gen". Aber andere Fischarten sprachen nicht. Das waren Aale, ein schuppenloser Fisch und ein Schlammfisch1. Die Leute wunderten sich darüber und sie fragten nach dem Grund, warum manche Fische sprachen und andere schwiegen, und er (Imam Ali, a.) sagte: „Die reinen Fische hat Allah zu mir sprechen lassen, und die, die verboten und unrein sind, ausgeschlossen."

Das ist ein weitverbreiteter Bericht, und seine Berühmtheit durch Überlieferung und Erzählung ist so berühmt wie das Ereignis, wo die Wölfe zum Propheten (s.) sprachen, die Lobpreisung der Steine in seiner Hand, der Baumstamm, der sich zu ihm neigte und seine Speisung vieler Leute mit wenig Essen. Wer darin Fehler sucht, der kann nur die Zweifel darüber finden, von denen die Leugner abhängen, in dem, was wir an Wundern des Propheten (s.) aufgezählt haben.

Der Fürst der Gläubigen und die Dschinn

Die Historiker (hamalat al-athar wa ruwat al-achbar) haben auch das Ereignis mit der Schlange berichtet, und das Wunderzeichen und die wundersame Natur darin gleicht dem Ereignis des Sprechens der Fische sowie dem des Absinkens des Wassers des Euphrat. Sie berichteten:

Der Fürst der Gläubigen predigte eines Tages auf der Kanzel (der Moschee) von Kufa, als eine Schlange neben der Kanzel erschien und hochzuklettern begann, bis sie sich dem Fürsten der Gläubigen (a.) genähert hatte. Die Leute zitterten vor Angst darüber, und sie hatten Sorge, was die Schlange vorhatte und waren bemüht, sie vom Fürsten der Gläubigen (a.) wegzutreiben. (Jedoch) er machte ihnen ein Zeichen, dass sie von ihr wegbleiben sollten. Als sie die erhöhte Stelle erreicht hatte, auf der der Fürst der Gläubigen (a.) stand, beugte er sich zur Schlange hinunter. Die Schlange streckte sich nach ihm hoch, so dass sie in sein Ohr hätte beißen können. Die Leute verstummten und waren verwirrt darüber, und es gab ein krächzendes Geräusch, das viele von ihnen hörten. Dann bewegte sie sich von ihrem Platz weg, und der Fürst der Gläubigen (a.) bewegte seine Lippen und es war, als ob die Schlange ihm zuhörte. Dann verschwand sie wie vom Erdboden verschluckt. Der Fürst der Gläubigen (a.) kehrte zu seiner Predigt zurück und beendete sie. Als er sie beendet hatte und herabgestiegen war, versammelten sich die Menschen um ihn und fragten ihn nach den Umständen um die Schlange und dem Wunder darin. Er sagte ihnen: „Es ist nicht so, wie ihr vermutet habt. Sie war einer der Richter der Dschinn, den eine Angelegenheit verwirrt hatte. Sie kam zu mir,

Deren Verspeisung nicht erlaubt ist, Anm. d. Übers.

243

um mich danach zu fragen, und ich informierte sie darüber. Sie betete um Gutes für mich und ging fort." 1

Oft halten die Unwissenden unter den Menschen die Erscheinung von Dschinn in Gestalt von Tieren, die nicht sprechen können, für unmöglich. (Jedoch) war dieses wohlbekannt bei den Arabern vor der Berufung (des Propheten, s.) und danach, und Berichte der Leute des Islams darüber sprechen dafür. Das liegt auch nicht ferner als der Bericht, über den die Leute der Qibla2 übereinstimmen über (die Erscheinung) Iblis" vor den Menschen im Versammlungshaus (dar an-nadwa) in Gestalt eines alten Mannes von den Leuten des Nadschd sowie über seine Übereinkunft mit ihnen, gegen den Gesandten Allahs (s.) ein Komplott zu schmieden, und wie er den Götzendienern bei der Schlacht von Badr in Gestalt von Saraqa ibn Dschu'schäm al-Mudlidschi erschien und sagte: „Keiner von den Menschen soll heute etwas wider euch vermögen, und ich bin eure Stütze."

Allah, Der Erhabene, sagte: „Als dann aber die beiden Heerscharen einander ansichtig wurden, da wandte er sich rückwärts auf seinen Fersen und sprach: ,Ich habe nichts mit euch zu schaffen; ich sehe, was ihr nicht seht. Ich fürchte Allah; und Allah ist streng im Strafen.' "3

Alle, die versuchen, in dem, was wir von diesen Zeichen erwähnten, Fehler zu finden, sagen darüber nichts anderes als die Ketzer und die (verschiedenen) Gruppen der Ungläubigen von den Gegnern der (islamischen) Nation. Sie suchen Fehler darin in der gleichen Art, wie sie auch bei den Wundern des Propheten (s.) Fehler gesucht haben. Jeder von ihnen bezieht sich auf die Einwände der Brahmanen und der Atheisten in den Zeichen der Gesandten (Allahs), Friede sei mit ihnen, und das Argument gegen sie ist die Dauerhaftigkeit des Prophetentums und die Richtigkeit der Wunder der Gesandten Allahs (a.).

Einige andere Wunder des Fürsten der Gläubigen (a.)

Ein anderes Beispiel (für die Wunder) überliefert 'Abd al-Qahir ibn 'Abd al-Malik bin 'Ata al-Aschdscha'i, von Walid ibn 'Imran al-Badschali, von Dschami' bin 'Umair, der berichtete: 'Ali (a.) beschuldigte einen Mann namens Ghaizar, Mua-wiya Informationen (von Imam 'Ali, a.) überbracht zu haben. Er leugnete dies und

Ähnliches berichtete Al-Saffar in „Basa'ir al-Daradschat": 117 / 7 ; Al-Mas'udi in „Ithbat al-Wasiyya": 129; Ibn Schazan in „Al-Fadha'il": 771; siehe auch "Ahqaq al-Haqq": 8: 732; Ibn Hasna-wiyya überlieferte in „Dar Bahr al-Manaqib al-Machtut": 121, und Al -Qauschadschi in „Scharh al-Tadschrid al-'Aqa'id": 370; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „AI- Bihar": 39: 178/20.

Mit „Leute der Gebetsrichtung" sind die Muslime gemeint. 3 Heiliger Qur'an: 8: 48

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stritt darum, da sagte der Fürst der Gläubigen (a.) zu ihm: „Schwörst du bei Allah, dass du das nicht getan hast?" „ "Ja", erwiderte er, eilte herbei und leistete den Eid. Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu ihm: „ Wenn du gelogen hast, so möge Allah dir dein Augenlicht nehmen." Der (folgende) Freitag war noch nicht gekommen, als er blind herbeigeführt wurde. Allah hatte sein Augenlicht hinweggenommen.

Von ähnlicher Art war das, was Isma'il ibn 'Amr überlieferte: Mis'ar bin Kidam sagte: Talha bin TJmaira sagte uns: Ali (a.) rezitierte den Menschen die Worte des Propheten (s.): „Wessen Meister (mawla) ich war, dessen Meister ist Ali." Zwölf Mann von den Ansar bezeugten dies, und Anas ibn Malik war unter den Leuten, die das nicht bezeugten. Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu ihm: „Anas!" „Hier bin ich", antwortete der, und er ('Ali) fragte: „Was hindert dich, zu bezeugen, wo du doch gehört hast, was sie (auch) gehört haben?" „Fürst der Gläubigen", sagte er, „ ich bin alt geworden und habe vergessen." „ O Allah" sagte der Fürst der Gläubigen (a.), „wenn er ein Lügner ist, dann schlage ihn mit Lepra." Talha ibn TJmair berichtete: „ Und ich bezeuge bei Allah, dass ich etwas Weißes (Zeichen von Lepra) zwischen seinen Augen gesehen habe." 1,2

Ähnliches überlieferte Abu Isra'il, von al-Hakam, von Abu Salman dem Mu'addhin (Gebetsrufer), von Zaid ibn al-Arqam, der berichtete: 'Ali rezitierte für die Menschen in der Moschee und sagte: „Möge Allah jeden bezeugen lassen, der den Propheten (s.) sagen hörte: 'Wessen Meister ich bin, dessen Meister ist (auch) 'Ali'. O Allah, sei dem ein Freund, der ihm freundlich gesonnen ist, und sei dem ein Feind, der ihm feindlich gesonnen ist'." Da standen zwölf auf, die in Badr gekämpft hatten, sechs auf der rechten, sechs auf der linken Seite, und sie bezeugten es. Zaid ibn Arqam sagte: „Ich war unter denen, die das gehört hatten, aber ich verbarg es. So nahm Allah mir das Augenlicht." Er pflegte dann zu bereuen, dass er die Bezeugung versäumt hatte und bat Allah (ständig) um Vergebung. 3

Ein anderes Beispiel (dafür) überlieferte 'Ali ibn Mashur, von al-A'masch, von Musa ibn Tarif, von 'Abaya, auch von Musa ibn Ukail al-Numairi, von 'Imran bin Maitham, von Abaya. (Es wurde auch überliefert) von Musa al-Wadschhihi, von al-Minhal ibn 'Amr, von 'Abdullah ibn al-Harith, Uthman ibn Sa'id, von 'Abdullah ibn Bukair, von Hakim bin Dschubair: Sie (alle) sagten: Wir hörten den

In der Randbemerkung steht, dass als Anas sich an die hervorragenden Tugenden der Ahl-al-Bait erinnerte, verbarg sich dieser Lepra - Ausschlag und so wurde ihr Auftreten unmöglich. 2 „Scharh" von Ibn al-Hadid: 4: 74 und 19: 217; „Al-Ma'arif" von Ibn Qutaiba: 320; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 41: 204 / 20 . Und das Hadith: „Wessen Meister ich war, dessen Meister ist auch Ali" und (dessen) Rezitation des Fürsten der Gläubigen (a.) kann ersehen werden in: „Kitab al-Ghadir", erster Teil, und „Ihqaq al-Haqq": 6: 305 - 34 und 8 . 741 748, „Tarich Di-maschq": 2: 5 - 34, und am Rande von „Sahifa al-Imam Ridha (a.) Hadith Nr. 109

„Sharh" von Ibn Abi al-Hadid: 4 . 74, „Madschmu' al-Zawa'id": 9: 106, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 41: 305 / 21.

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Fürsten der Gläubigen (a.) auf der Kanzel sagen: „Ich bin der Diener Allahs, der Bruder des Gesandten Allahs, der Erbe des Propheten der Barmherzigkeit, ich habe die Herrin der Frauen der Paradiesbewohner geheiratet, und ich bin der Meister der Sachwalter, und der Letzte der Sachwalter der Propheten. Niemand außer mir kann das behaupten, ohne dass Allah ihn mit Übel schlägt."

Da sagte ein Mann von (dem Stamme) der 'Abs, der unter den Leuten gesessen hatte: „Wer ist nicht gut genug, das zu sagen? Ich bin der Diener Allahs und der Bruder des Gesandten Allahs." Er hatte seinen Platz noch nicht verlassen, als Schaitan ihn ergriff und ihn an den Füßen zum Tor der Moschee schleppte. Wir fragten die Leute nach ihm und sagten: „Habt ihr ihn zuvor als jemanden gekannt, der (dumme) Risiken eingeht?" „Bei Allah, nein", erwiderten sie.1

Scheich Mufid (r.) sagte: Die Berichte über ähnliche Dinge wie die, die wir (bereits) erwähnt und bewiesen haben, würden das Buch zu lang machen. Wir haben in diesem unseren Buch einen ausreichenden Überblick darüber gegeben ohne das (, was) außer diesem (darüber hinausgeht). Von Allah erbitten wir Erfolg, und Ihn allein ersuchen wir um Rechtleitung (auf dem Wege der Rechtleitung).

Kinder des Fürsten der Gläubigen (a.)

Dies ist ein Bericht über die Kinder des Fürsten der Gläubigen (a.), über ihre Anzahl und Namen, und eine Auswahl der Berichte über sie.

Der Fürst der Gläubigen (a.) hatte 27 Kinder, Söhne und Töchter.

1.   Al-Hassan

2.   Al-Hussain

3.   Zainab Kubra

4.   Zainab al-Sughra, die den Beinamen (Kunya) „Umm Kulthum" bekam.

Ihre Mutter war Fatima, die Gesegnete, die Herrin der Frauen der Welten, die Tochter des Herren der Gesandten Muhammad, des Siegels der Propheten (s.).

5.   Muhammad, dem der Beiname (kunya) „Abu al-Qasim" gegeben wurde.

6.   Umar

7.   Ruqayya Sie waren Zwillinge.

Ihre Mutter war Umm Habib bint Rabi'a.

8.   Al-Abbas

1 „Scharh ibn Abi al-Hadid": 2: 287, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 41: 205 /

22

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9.   Dscha'far

10.  'Uthman 11/Abdallah

Sie waren zusammen mit ihrem Bruder Al-Hussain ibn 'Ali (a.) Märtyrer in der Ebene von Kerbela. Ihre Mutter war Umm al-Banin bint Hizam bin Khalid bin Darim.

12.   Muhammad al-Asghar, dem der Beiname Abu Bakr1 gegeben wurde.

13.  Ubaidullah

Beide waren Märtyrer mit ihrem Bruder al-Hussain (a.) in jeder Ebene. Ihre Mutter war Laila bint Massud al-Darimi.

14.  Yahya

Seine Mutter war Asma bint 'Umais al-Khath'ami (r.)

15.  Umm al-Hassan

16.  Ramla

Die Mutter dieser beiden war Umm Said bint Urwa ibn Massud al-Thaqafi.

17.  Nafisa

18.  Zainab die jüngste

19.  Ruqayya al-Sughra (die Jüngere)

20.  Umm Hani'

21.  Umm al-Kir an

22.  Dschumana, die den Beinamen Umm Dscha'far bekam.

23.  Umana

24.  Umm Salama

25.  Maimuna

26.  Chadidscha

27.  Fatima

Diese, möge Allahs Segen auf ihnen ruhen, hatten verschiedene Mütter. Unter den Schiiten erwähnten einige, dass Fatima (a.) nach dem Propheten eine Fehlgeburt mit einem Sohn hatte, den der Prophet (s.) (bereits) während ihrer Schwangerschaft Muhsin genannt hatte2. Nach den Worten dieser Gruppe hatte der Fürst der Gläubigen (a.) 28 Kinder, jedoch Allah weiß es am besten.

Imam 'Ali (a.) gab seinen Kindern u.a. die Namen der drei vorangegangenen Kalifen, um seinen Anhängern ein Zeichen zu setzen, dass sie trotz extrem tragischer Ereignisse in der Anfangszeit des Islam die Einheit des Islam und der Muslime für alle Zeit wahren mögen und niemals eine Spaltung von Schiiten und Sunniten anstreben, Anm. d. Übers.

Es gibt zahlreiche Quellen, die Existenz Muhsins außer den (anderen) Kindern von 'Ali (a.) und Fatima (a.) klar bekräftigen, und die beschränken sich nicht allein auf die Bücher der Schi'iten, sondern viele der Bücher der 'Amma (Sunniten) erwähnten diese Angelegenheit, und sie stimmten seiner Existenz ohne Kommentar oder Zögern zu, siehe: „Al-Kafi", 6: 18/2; „Al-Khisal": 634; „Tarikh Ya'qubi": 2 . 213; „Manaqib" von Ibn Schahrashub: 3: 358; „Tarikh al - Tabari": 5: 153; „Tarikh" von Ibn

247

Athir": 3: 397; „ Ansab al-Aschraf von al-Baladhiri: 2: 189; „al-Asaba" von Ibn Hadschar: 3: 471; „Lisan al-Mizan" von al-Dahabi: 1: 268; „Mizan al-I'tidal": 1: 139; „al-Qamus al-Muhit" von Firuzaba-di: 2: 55; und andere verschiedene Quellen.

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Biographien der anderen Imame (a.)

Imam Hassan ibn Ali (a.)

Dies ist ein Bericht über den Imam nach dem Fürsten der Gläubigen (Amir al-Mu'minin, a.), sein Geburtsdatum, die Beweise für sein Imamat, die Periode seines Kalifats, die Zeit seines Ablebens, den Ort seines Grabes und die Anzahl seiner Kinder.(Er enthält auch) eine kurze Zusammenfassung der Berichte über ihn.

Der Imam nach dem Fürsten der Gläubigen (a.) war sein Sohn al-Hassan, der Sohn der Fürstin der Frauen der Welten, Fatima, der Tochter von Muhammad, dem Fürsten der Gesandten, möge Allah ihn und seine Familie segnen.

Seine Kunya (Beiname) war Abu Muhammad. Er wurde am 15. Tag des Monats Ramadan im dritten Jahre nach der Hidschra in Medina geboren. Fatima (a.) brachte ihn am siebenten Tage nach seiner Geburt zum Propheten (s.)1, und er (Imam Hassan, a.) war in ein seidenes Tuch aus dem Paradies (eingewickelt), das Gabriel (a.) zu dem Gesandten Allahs (s.) herabgebracht hatte. Er nannte ihn Hassan und opferte für ihn einen Widder (in der Aqiqa-Zeremonie2).

Es wird von einer Gruppe (angesehener Männer) berichtet, einschließlich Ahmad ibn Salih al-Tamimi, von Abdullah ibn Isa, von Dscha'far al-Sadiq ibn Muhammad (a.): „Al-Hassan (a.) war derjenige, der dem Gesandten Allahs (s.) am ähnlichsten sah im Hinblick auf Aussehen, Verhaltensweise und Edelmut."

Dies wird von einer Gruppe (angesehener Männer) berichtet, unter denen sich (auch) Ma'mar befand, der von al-Zuhri überlieferte, von Anas ibn Malik, welcher berichtete: „Niemand war dem Gesandten Allahs (s.) ähnlicher als al-Hassan ibn Ali (a.).“3

Ibrahim ibn Ali al-Rafil berichtete von seinem Vater, von seiner Großmutter Zai-nab bint Abi Rafi', und sie sagte: „Fatima (a.) brachte ihre beiden Söhne al-Hassan und al-Hussain zu dem Gesandten Allahs (s.) während dessen Krankheit, an der er starb. „O Gesandter Allahs", sagte sie, „dies sind deine beiden Enkel. Hinterlasse

Sallalahu aleyhi wa alihi wa-sallam: Gottes Segnungen und Gruß seien mit ihm und seiner Familie (Anm. d. Übers.)

Aqiqa nennt man die Zeremonie, bei welcher der Kopf eines Neugeborenen am siebenten Tage nach seiner Geburt rasiert und ein Schaf für das Kind geopfert wird. (Anm. d. Übers.)

„Sahih al-Buchari": 5:33; „Sunan al-Tirmidhi": 5:659/3776; „Tarich-i-Dimaschq Tardschuma al-Imam al-Hassan (a.)":28/48; und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":43:338/10.

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ihnen etwas als Erbe", und er sagte: „Hassan hat mein Aussehen und meinen E-delmut, und Hussain meine Freigiebigkeit und meinen Mut.“1

Hassan ibn Ali (a.) war der Testamentsvollstrecker seines Vaters, des Fürsten der Gläubigen für seine Familie, seine Kinder und seine Anhänger. Er wies ihn (in seinem Testament) an, seiner Position gerecht zu werden und sich um die Almosen (Sadaqa) zu kümmern, und er hinterließ ihm schriftlich einen wohlbekannten Auftrag ('ahd)2. Seine (Stellung als) Testamentsvollstrecker war offensichtlich (erkennbar an) den Merkmalen des Glaubens, den wesentlichen Besonderheiten der Weisheit und der guten Moral. Eine große Anzahl von Gelehrten haben dieses Testament überliefert, und viele der Rechtsgelehrten (fuqaha') haben es (dessen Wahrheit) durch seinen Glauben und seine (Einstellung) zur Welt erkannt.

Als der Fürst der Gläubigen (Imam Ali, a.) starb, hielt al-Hassan (a.) vor den Leuten eine Rede. Er erinnerte sie an sein Recht (als Nachfolger seines Vaters), und die Gefährten seines Vaters leisteten ihm den Treueid (bai'a), indem sie bekannten, mit denjenigen im Krieg zu sein, die ihn bekämpften und mit denjenigen im Frieden zu sein, mit denen er Frieden geschlossen hatte.

Abu Michnaf Lut ibn Yahya überlieferte: „Asch'ath ibn Suwar berichtete mir von Abu Ishaq al-Sabil und anderen 3: „AI-Hassan ibn Ali (a.) sprach zu den Leuten gegen Dämmerung in der Nacht, in welcher der Fürst der Gläubigen (Imam Ali, a.) starb. Er lobpries und verherrlichte Allah sowie den Gesandten Allahs und seine Familie (s.). Dann sagte er: „In dieser Nacht ist ein Mann verschieden, welcher der Erste unter den Ersten (Muslime) war in guten Taten, und niemand der Späteren (Muslime) erreichte ihn in guten Taten. Er pflegte zusammen mit dem Gesandten Allahs (s.) zu kämpfen und beschützte ihn mit seinem eigenen Leben. Er schickte ihn voraus mit seinem Banner, während (der Engel) Gabriel (a.) ihn an seiner Rechten beschützte und (der Engel) Michael (a.) an seiner Linken. Er kehrte nicht zurück, ohne dass Allah durch seine Hand den Sieg brachte. Er (a.) starb in dieser Nacht, in der Jesus, Sohn der Maria (a.) (in den Himmel) gehoben wurde, in der Nacht, in der Josua, Sohn des Nun, der Testamentsvollstrecker Moses' (a.), starb. Er hinterließ weder Gold noch Silber außer siebenhundert Dirham, die von seiner

Al-Saduq erwähnte dies in „al-Chisal":77/122; al-Chawarizmi in „Maqtal Imam Hussain (a.)" 105; Asakir in „Tarich Dimaschq" unter „Tardschuma al-Imam al-Hassan (a.):123; Al-Kandschi al-Schafi'i in „Kifaya al-Talib": 424; Ibn Hidschr in „al-Isaba" 4:316, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 43:263/10.

Al-Saduq erwähnte es in „al-Chisal": 77/122, und al-Chawarizmi in „Maqtal Imam Hussain (a.)":1:105, und Ibn Asakir überlieferte es in „Tarich Dimaschq" in „Tardschuma al-Imam al-Hassan (a.)":123, und Al-Kandschi al-Schafi'i in „Kifaya al-Talib": 424, und Ibn Hidschr in „al-Isaba":4:316, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 43:263/10.

Die Überlieferungskette ist nicht so vollständig wie bei Abu al-Faradsch al-Isfahani, aber der Rest des (überlieferten) Ereignisses geht damit konform, mit geringen Veränderungen (vgl.: „Maqatil al-Talibiyyin":53-60

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Schenkung übrig geblieben waren, mit der er einen Diener für seine Familie (frei) kaufen wollte." Dann erstickten Tränen seine Stimme, und die Leute weinten mit ihm. Dann fuhr er fort: „Ich bin der Enkel des Bringers der Frohen Botschaft. Ich bin der Enkel des Warners. Ich bin der Enkel desjenigen, der die Leute zu Allah mit Dessen Erlaubnis aufrief. Ich bin der Enkel des Lichtes, das (die Welt) erleuchtete. Ich bin von den Ahl-al-Bait, von denen Allah jegliche Unreinheit hinweggenommen und sie rein und lauter gemacht hat.1

Ich bin von den Ahl-al-Bait, welche zu lieben Allah in Seinem Buch zur Pflicht gemacht hat, in dem Er, Erhaben und Gepriesen sei Er, sagte: , Sprich: Ich verlange von euch keinen Lohn dafür außer die Liebe zu (meinen) Verwandten. Und wer eine gute Tat begeht, dem machen Wir sie noch schöner. '2

Das Gute ist die Liebe zu uns, den Leuten des Hauses."

Dann setzte er sich hin. Abdullah ibn Abbas (r.) stand vor ihm auf und sprach: „Leute, dies ist der Enkel eures Propheten und der Testamentsvollstrecker eures Imams, so schwört ihm den Treueid." „Niemand ist beliebter bei uns (als er)", antworteten die Leute, „ und niemand hat ein größeres Recht über uns (zu regieren) "

Die Leute eilten herbei, um ihm als Nachfolger (Imam Alis, a.) den Treueid zu leisten.3 Dies begab sich am Freitag, dem 11. des Monats Ramadan. Im 40. Jahre nach der Hidschra (660. nach christlicher Zeitrechnung). Er bestimmte die obersten Regierungsbeamten und gab den Gouverneuren Anweisungen. Er schickte Abdullah ibn Abbas nach Basra und übernahm (die Verantwortung) für alle Dinge.

Als Muawiya ibn Abu Sufyan vom Ableben des Fürsten der Gläubigen (Imam Ali, a.) erfuhr und davon hörte, dass die Leute al-Hassan (a.) den Treueid geschworen hatten, schickte er heimlich einen Mann von Himyar nach Kufa und einen von den Banu al-Qain4 nach Basra, damit sie ihm berichten und al-Hassans (a.) Angelegenheiten verderben konnten. Al-Hassan (a.) erfuhr davon und ließ den Himyari von den Hadscham in Kufa herausbringen. Er ließ ihn rufen und köpfen. Er schrieb nach Basra, dass der Qaini von den Banu Sulaim herbeigeholt und geköpft werden solle.

Dann schrieb al-Hassan (a.) an Mu'awiya: „Du hast Männer zwecks Täuschung und Meuchelmord ausgeschickt, und du hast Spione ausgesandt, als ob du das Zusammentreffen (in der Schlacht) suchst. (Zweifellos) ist das etwas, was eintref-

1  siehe Heiliger Qur'an: 33:33 (Anm. d. Übers.)

2 Heiliger Qur'an:42:23

„Maqatil al-Talibiyyin": 51, „Scharh ibn Abu al-Hadid" 16:30, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":43:362, die meisten der Geschichtsschreiber ließen ein Teil davon weg.

4

Arab. Stamm

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fen wird, so Allah will. Du bist schadenfroh geworden in einer Weise, die einem klugen Mann nicht ansteht. In dieser Hinsicht bist du so, wie al-Awwal sagte: ,Sage zu dem, der das Gegenteil von demjenigen wünscht, der gestorben ist: Mache dich bereit für etwas anderes als das, als sei es von der (gleichen) Gestalt. Denn wir und derjenige, der gestorben ist, sind wie derjenige, der am Abend geht, damit (der andere) am Morgen kommt.'"1 Muawiya antwortete ihm auf diesen Brief, welches der Erwähnung nicht bedarf.

Zwischen al-Hassan (a.) und ihm (Mu'awiya) folgten Briefwechsel, Korrespondenz und (Austausch von) Argumenten hinsichtlich des Rechts von al-Hassan (a.) auf die Führerschaft, der Machtergreifung derjeniger, die vor seinem Vater waren (und diesem das Amt des Kalifats streitig machten), Mu'awiyas (Versuch), dem Cousin des Gesandten Allahs (s.) die Führerschaft zu entreißen sowie über ihr (der Ahl-al-Bait) Recht darauf und anderes, dessen Erwähnung zu weit führen würde.

Muawiya brach nach Irak auf, um ihn zu überwältigen. Als er die Brücke von Manbidsch2 erreichte, reagierte al-Hassan (a.). Er schickte Hudschr ibn Adi aus, damit er den Heerführern ("ummal) Anweisung zum Aufmarschieren erteile, und damit er die Leute zum Dschihad zusammenrufe. Sie setzten sich nur langsam in Bewegung, dann (aber) eilte eine gemischte Gruppe zu ihm herbei: Einige gehörten zu seiner Schia und der seines Vaters (a.); einige davon gehörten der Muhak-kima3 an, die von dem Wunsch, Muawiya mit allen Mitteln zu bekämpfen, erfüllt war. Und einige von ihnen liebten Zwistigkeiten und waren gierig auf Beute; einige waren Zweifler; andere wiederum waren Stammes anhänger, die den Führern ihrer Stämme folgten, die sich nicht auf die Religion stützten.

Er marschierte weiter, bis er zu (einem Dorf namens) Hammam 'Umar kam, dann ging er weiter zu Dayr Kai). Er hielt in Sabat an, genau vor einer Brücke und übernachtete dort. Am morgen wollte er (al-Hassan, a.) seine Gefährten prüfen und ihren Zustand hinsichtlich des Gehorsams ihm gegenüber klären, um damit seine Freunde von seinen Feinden unterscheiden zu können und eine klare Erkenntnis zu gewinnen (über seine Position) beim Zusammentreffen mit Muawiya und den Syrern. Dann ließ er, die Leute zum Gemeinschaftsgebet (salat dschami'a) zusammenzurufen. Sie versammelten sich, er bestieg die Kanzel (minbar) und sprach zu ihnen mit folgenden Worten:

„Alles Lob gebührt Allah, wann immer Ihn jemand lobpreist. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt, wenn immer jemand (dies) bezeugt, und ich bezeuge,

Abu al-Faradsch al-Isfahani berichtete es in „Maqatil al-Talibiyyin": 53, wie er auch das Nachfolgende detailliert (beschreibt) bis zum Ende des Kapitels, und Ibn Abu Al-Hadid in seiner Erläute-rung:16:31, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:45/5.

Manbidsch: Ein Gebiet, das zu Syrien gehörte.

Andere Bezeichnung für die Charidschiten (Abtrünnige gegen Imam Ali, a.).

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dass Muhammad (s.) Sein Diener und Gesandter ist, den Er mit der Wahrheit sandte und den Er mit Offenbarung betraute, möge Allah ihn und seine Familie segnen." Er fuhr fort: „Bei Allah, ich hoffe, dass ich immer mit der Lobpreisung Allahs sein werde und mit Seiner Gnade. Von Allahs Geschöpfen bin ich der aufrichtigste Ratgeber für sie, ich bin keiner geworden, der gegen irgendeinen Muslim Hass hegt oder ihm Übel oder Unheil wünscht. In der Tat, das, was euch an der Gemeinsamkeit (dschama'a) missfällt, ist besser für euch als das, was euch an der Spaltung gefällt. Ich sehe besser als ihr, was für euch am besten ist, so wendet euch nicht gegen meinen Befehl und lehnt mein Urteil nicht ab. Möge Allah mir und euch vergeben, und möge Er mich und euch zu dem rechtleiten, worin Seine Liebe und Wohlgefallen liegt. "1

Die Leute schauten sich an. „ Was glaubst du, was er damit meint, was er gesagt hat? " fragten sie einander. „ Wir vermuten - bei Allah - dass er mit Muawiya Frieden schließen und ihm die Macht übergeben will," sagten sie. „Bei Allah, der Mann ist ein Ungläubiger geworden," erklärten sie. Dann stürmten sie zu seinem (Imam Hassans, a.) Zelt und plünderten es so weit, dass sie (sogar) seinen Gebetsteppich unter ihm wegnahmen. Dann stürmte 'Abd ar-Rahman ibn Abdullah ibn Dscha'al al-Azdi zu ihm heran und riss ihm seinen wertvollen Schal von den Schultern. Er blieb sitzen, mit seinem Schwert angetan, doch ohne Schal.

Dann rief er nach seinem Reittier und bestieg es. Gruppen seiner engsten Vertrauten und seiner Schia umringten ihn und hielten alle von ihm fern, die ihn (angreifen) wollten. Er sagte: „Ruft die (Stämme der) Rabi'a und die Hamdan zu mir." Sie wurden gerufen, sie umringten ihn und hielten die Leute von ihm ab. Eine gemischte Gruppe von Leuten ging mit ihm. Als er die dunkle Gasse von Sabat passierte, stürzte ein Mann von den Banu Asad namens al-Dscharrah ibn Sinan auf ihn zu, ergriff die Zügel seines Maultieres, und in seiner Hand hatte er eine Migh-wal2. Er sagte: „Allahu akbar, du bist ein Götzendiener geworden, Hassan, wie auch dein Vater ein Götzendiener vor dir wurde." Dann stach er ihn in den Oberschenkel bis zum Knochen. Er (al-Hassan, a.) ergriff ihn bei seinem Nacken, und beide fielen zu Boden. Da stürzte sich ein Mann von der Schia al-Hassans (a.) namens Abdullah ibn Chatal al-Ta'i auf ihn (al-Dscharrah), entriss ihm die Migh-wal und stieß ihn damit in den Bauch. Ein anderer namens Zubiyan ibn 'Umara griff ihn an und traf seine Nase, woran er (al-Dscharrah) starb. Ein weiterer, der bei ihm (al-Dscharrah) gewesen war, wurde (ebenfalls) getötet.

Al-Hassan (a.) wurde auf einer Bahre nach al-Mada'in getragen, wo er bei Sa'd ibn Massud al-Thaqafi untergebracht wurde. Dieser war dort der Gouverneur (eingesetzt) von Ali (a.), dem Fürsten der Gläubigen (Amir al-Mu'minin) gewesen,

„Maqatil al-Talibiyyin": 63

Mighwal: Ein scharfes Schwert, dessen Scheide an der Rückseite wie eine Peitsche aussieht

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und al-Hassan (a.) hatte ihn in diesem (Amt) bestätigt. Er (al-Hassan, a.) war mit sich und der Versorgung seiner Verletzung beschäftigt. (Währenddessen) schrieb eine Gruppe von Stammesführern heimlich an Mu'awiya, dass sie ihm gehorchen würden. Sie drängten ihn, zu ihnen zu kommen und garantierten ihm, ihm al-Hassan (a.) auszuliefern, wenn sie sich seinem Lager näherten, oder ihn meuchlings zu ermorden. Al-Hassan (a.) erfuhr davon, als ein Brief von Qais ibn Sa'd (r.) bei ihm eintraf. Er hatte ihn mit 'Ubaidullah ibn 'Abbas vorausgeschickt, als er von Kufa (kommend) unterwegs war, um Muawiya zu treffen und ihn aus dem Irak zu vertreiben. Er machte ihn zum Anführer einer Gruppe und sagte (zu 'Ubaidullah): „Wenn du niedergeschlagen wirst, dann wird der Führer Qais ibn Sa'd sein." Qais ibn Sa'ds Brief traf bei ihm ein, in welchem stand, dass sie Muawiya bei einem Dorf namens al-Habubiyya1 angehalten hatten, gegenüber von Maskan2, und dass Muawiya nach 'Ubaidullah ibn 'Abbas geschickt hatte, wobei er ihn drängte, zu ihm zu kommen und ihm eine Million Dirham angeboten hatte. Die eine Hälfte davon würde er ihm sofort geben, die andere bei seinem Eintritt in Kufa. 'Ubaidullah ibn Abbas schlüpfte heimlich nachts zu dem Lager von Muawiya mit seinen Vertrauten. Am Morgen sahen die Leute, dass ihr Führer fehlte. Qais (r.) verrichtete das Gebet mit ihnen und kümmerte sich um ihre Angelegenheiten.

Al-Hassan (a.) wurde zunehmend bewusst, dass die Leute sich von ihm zurückzogen, wie auch die ruchlosen Absichten der Muhakkima (die Charidschiten) gegen ihn, welche sie offensichtlich gemacht hatten, indem sie ihn beschimpften, ihn des Unglaubens bezichtigten und das Vergießen seines Blutes sowie Plünderung seines Eigentums für erlaubt erklärten. Es war niemand mehr da, der ihn vor seinem Unheil beschützen könnte außer seinen engsten Vertrauten von seiner Schia und der seines Vaters, dem Fürsten der Gläubigen, und sie waren eine Gruppe, die den syrischen Soldaten nichts entgegenzusetzen hatte.

Muawiya schrieb ihm einen Brief über (einen Vertrag über) Waffenstillstand und Frieden. Er schickte ihm auch Briefe seiner Anhänger, in welchen sie ihm zugesichert hatten, ihn (al-Hassan, a.) heimtückisch zu ermorden oder ihn auszuliefern. Er (Mu'awiya) verpflichtete sich zu vielen Bedingungen, damit al-Hassan (a.) seiner Einladung zum Frieden entsprechen möge und verpflichtete sich zu Abmachungen, durch deren Einhaltung die Interessen aller gewahrt werden würden. Doch al-Hassan (a.) vertraute ihm nicht. Er war sich über seine (Mu'awiyas) List dahinter und seine Meuchelmorde im Klaren. Er fand jedoch keine Alternative dazu, seinem Ersuchen stattzugeben, den Krieg aufzugeben und einen Waffenstill-

In anderen Quellen auch „al-Achnuniyya" genannt, wie in „Tarich Bagdad" 1:208, und in „Mu'dscham al-Buldan" heißt es: Ein Ort, der zu der Provinz Bagdad gehörte, auch Harbi genannt. Harbi: Ein kleiner Ort in dem Außenbezirk von Dudschail, zwischen Bagdad und Tikrit, gegenüber al-Huzaira. Maskan: eine Ortschaft bei Awana am Fluss Dudschail („Mu'dscham al-Buldan": 5:127)

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stand zu vereinbaren, da seine Gefährten gegen ihn standen mit ihrem, wie schon beschrieben, schwachen Verständnis von seinem Recht (Imam zu sein) sowie mit ihrer korrupten Einstellung und Opposition gegen ihn. (Auch war er sich bewusst), dass viele von ihnen es für islamisch erlaubt erklärten, sein Blut zu vergießen und ihn an seinen Widersacher auszuliefern. (Er wusste auch) von dem Rückzug seines Cousins von ihm und seinem Überlaufen zu seinem Feind, sowie von der Zuneigung der Menschen zum Diesseits und ihrem Desinteresse am Jenseits.

So band er sich an (den Vertrag mit) Muawiya aufgrund der Verdichtung der Beweise seiner Situation, während er Allah, Den Großartigen und Erhabenen, um Verziehung bat, sowie alle Muslime für das, was zwischen ihm (al-Hassan, a.) und Muawiya stattgefunden hatte. Er stellte diesem folgende Bedingungen:

•    Abschaffung der Beschimpfung des Fürsten der Gläubigen (Imam Ali, a.),

•    Aufgabe der Benutzung des Qunuts1 im Ritualgebet (als Gebet) gegen ihn.

•    Gewährleistung von Sicherheit für seine Schia (r.) und dass niemand von ihnen irgendeinem Übel ausgesetzt werden soll,

•    Gewährleistung der Rechte eines jeden von ihnen, der im Besitze bestimmter Rechte ist.

Muawiya gab all dem statt, schloss einen Vertrag mit ihm darüber und schwor, sich daran zu halten.

Als der Waffenstillstand (unter diesen Bedingungen) geschlossen worden war, reiste Muawiya weiter, bis er al-Nuchaila2 erreichte. Das war an einem Freitag, und er betete mit den Leuten das Vormittagsgebet (dhuha al-nahar3), und er hielt ihnen folgende Rede:

„Bei Allah, ich habe euch nicht bekämpft, damit ihr betet, noch dass ihr fastet, die Hadsch verrichtet oder Zakat gebt. In der Tat tut ihr das (schon). Vielmehr habe ich euch bekämpft, damit ich über euch Macht gewinne, und Allah hat mir dies gegeben, als ihr unwillig wart (Ihm zu gehorchen). In der Tat bin ich von al-Hassan (a.) gebeten worden, ihm etwas zu geben, und ich gewährte ihm (einige) Dinge. All das ist (nun) zu meinen Füßen, und von jetzt an werde ich mich ihm gegenüber an nichts mehr halten."

Dann reiste er weiter, bis er in Kufa eintraf, wo er sich einige Tage aufhielt. Als der Treueid (bai'a) von den Einwohnern (Kufas) geleistet werden sollte, stieg er auf die Kanzel und hielt den Leuten eine Ansprache. Er erwähnte (darin) den Fürs-

Bittgebet im Stehen nach dem zweiten Gebetsabschnitt (Anm. d. Übers.) 2 Ort nahe Kufa (Mu'dscham al-Buldan: 5:278 freiwilliges Gebet am Vormittag (Anm. d. Übers.)

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ten der Gläubigen (Imam Ali, a.), und was er von ihm erhalten hatte wie auch von al-Hassan (a.). Al-Hassan und al-Hussain (a.) waren beide anwesend. Al-Hussain (a.), stand auf, um ihm (etwas) zu erwidern, aber al-Hassan (a.) nahm seine Hand und hieß ihn sich setzen. Dann stand er auf und sprach: „ O du, der du von Ali sprichst, ich bin al-Hassan, und mein Vater ist Ali; du bist Mu 'awiya, und dein Vater ist Sachr (Abu Sufyan). Meine Mutter ist Fatima, deine Mutter ist Hind. Mein Großvater ist der Gesandte Allahs, dein Großvater war Harb. Meine Großmutter war Chadidscha, und deine Großmutter war Futaila. Allah verfluche denjenigen, der unser Ansehen schwächt, unsere edle Abkunft verächtlich macht, unseren von Ewigkeit an existierenden Vorrang schlecht macht und uns vorangeht in Unglaube und Heuchelei." Einige Gruppen in der Moschee riefen „Amin, A-min".

Als der Frieden zwischen al-Hassan (a.) und Muawiya geschlossen wurde, wie wir berichteten, brach al-Hassan (a.) nach Medina auf. Er blieb dort und unterdrückte seinen Ärger, blieb nahe bei seinem Haus und erwartete den Befehl seines Herrn, Dem Allmächtigen und Hohen, bis Muawiya zehn Jahre seiner Amtszeit vollendet hatte. (Dieser) beschloss, dass der Treueid (bai'a) seinem Sohn Yazid (als sein Nachfolger) geleistet werden sollte. Er beriet sich heimlich mit Dschu'da bint al-Asch'ath ibn Qais - sie war die Frau von al-Hassan (a.) - um sie dazu zu bringen, ihn zu vergiften, er sicherte ihr zu, sie mit seinem Sohn Yazid zu verheiraten, und er schickte ihr hunderttausend Dirham. Dschu'da gab ihm (al-Hassan, a.) das Gift zu trinken, und er war vierzig Tage krank. Er trat seine (letzte) Reise in dem Monat Safar im 50. Jahr nach der Hidschra (670) an. Zu jener Zeit war er 48 Jahre alt. Sein Kalifat dauerte zehn Jahre. Sein Bruder und Testamentsvollstrecker al-Hussain (a.) nahm die Waschung und Einhüllung seines Körpers vor und bestattete ihn neben seiner Großmutter Fatima bint Asad ibn Haschim ibn Abd Manaf (r.) auf dem Friedhof Baqi'1.

in Medina (Anm. d. Übers.)

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Berichte über die Ursache des Ablebens al-Hassans,(a.), wie Muawiya ihn vergiftete, die Geschichte seines Begräbnisses sowie die Erörterungen und Reden darüber

Isa ibn Mihran überlieferte Folgendes: 'Ubaidullah ibn Sabbah erzählte uns: 'Dscharir berichtete uns von Mughira: Muawiya schickte zu Dschu'da bint al-Asch'ath ibn Qais (folgende Nachricht): 'Ich werde dich (mit meinem Sohn Yazid) verheiraten, unter der Bedingung, dass du al-Hassan vergiftest', und er schickte ihr (auch) hunderttausend Dirham. Sie tat dies, sie vergiftete al-Hassan (a.). Er (Mu'awiya) ließ ihr das Geld zukommen, verheiratete sie aber nicht mit Yazid, sondern gab ihr stattdessen als Ersatz einen Mann von der Familie Talha, und von ihm bekam sie Kinder. Immer, wenn zwischen ihnen und den Klans der Quraisch ein Wortgefecht entstand, warfen sie ihnen Folgendes vor: 'Söhne einer Gattenmörderin!' (wörtlich: -vergifterin)1

'Isa ibn Mihran überlieferte: „'Uthman ibn 'Umar berichtete mir: 'Ibn 'Aun erzählte mir von 'Umar ibn Ishaq, welcher berichtete: Ich war bei al-Hassan und al-Hussain (a.) im Hause, als al-Hassan (a.) den Abtritt betrat, ihn dann verließ und sprach: 'Mir wurde mehrere Male Gift zu trinken gegeben, aber mir wurde nie (so ein Gift) gegeben wie dieses Mal. (Es ist so, als wenn) ich ein Stück meiner Leber ausgespuckt (hätte), und ich drehte es um mit einem Stock, den ich bei mir hatte.' 'Wer gab dir das zu trinken?', fragte al-Hussain (a.), 'und was willst du für ihn (als Strafe)? Willst du, das er getötet wird? Wenn er so bleibt, wie er ist, dann wird Allah härter in Seiner Rache sein als du. Wenn er nicht so bleibt, wie er ist, dann wünsche ich, dass ich frei bin von jeder Schuld. '"2

Abdullah ibn Ibrahim überlieferte von Ziyad al-Machariqi, welcher berichtete: „Als al-Hassan (a.) der Tod nahte, rief er al-Hussain ibn Ali (a.), und sagte: 'Mein Bruder, ich werde dich verlassen und mich meinem Herrn (s.t.f anschließen. Mir wurde Gift zu trinken gegeben, (es ist so, als ob) ich meine Leber in ein Becken gespieen (hätte). Ich kenne die Person, die mich vergiftet hat und woher mir dies zugestoßen ist. Ich werde vor Allah, Dem Erhabenen, gegen ihn opponieren. Bei meinem Recht, das ich über dich habe, sage nichts darüber und warte, was Allah, Der Mächtige und Hohe, in meiner Sache geschehen lassen wird. Wenn ich verschieden bin, schließe meine Augen, wasche und hülle meinen Körper ins Totengewand ein und lasse mich auf meiner Bahre zu dem Grabe meines Großvaters (s.)

„Maqatil al-Talibiyyin": 73, und „Scharh ibn Abu Hadid":16:49, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:155/25

„Maqatil al-Talibiyyin": 74, „Scharh ibn Abu al-Hadid":16:49, und al-Mas'udi erwähnte es in „Mar-wadsch al-Dhahab": 2:427, mit abweichendem Wortlaut, siehe auch „Tardschuma al-Imam al-Hassan (a.) in „Tarich al-Dimaschq": 207-208, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:156.

Abkürzung für „subhanahu wa ta'alah - gepriesen ist Er und Erhaben. (Anm. d. Übers.)

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bringen, auf dass ich meinen Bund mit ihm erneuere. Dann bringe mich zurück zu dem Grabe meiner Großmutter Fatima bint Asad (r.) und lasse mich dort begraben. Und du wirst erfahren, o Sohn meiner Mutter, dass das Volk vermutet, dass ihr mich bei dem Gesandten Allahs (s.) bestatten wollt, und sie werden sich versammeln, um euch daran zu hindern. Bei Allah, ich beschwöre dich, dass du nicht einmal einen Schröpfkopf voll Blut vergießen sollst in (der Ausführung) meines Befehls.' 1Dann legte er ihm gegenüber sein Testament fest bezüglich seiner Familie, seiner Kinder und ihrer Hinterlassenschaften sowie dessen, was der Fürst der Gläubigen (a.) ihm testamentarisch aufgetragen hatte, als er ihn zu seinem Nachfolger machte und ihn seiner Position zuführte, und er zeigte seiner Schia, dass er sein Nachfolger war und erhob ihn für sie als ein Wahrzeichen.

Als er seine (letzte) Reise angetreten hatte, wusch al-Hussain (a.) ihn, hüllte ihn in sein Leichentuch und trug ihn auf seiner Bahre. Marwan und jene der Banu Umay-ya, die bei ihm waren, hatten keine Zweifel, dass sie ihn (al-Hassan., a.) beim Gesandten Allahs (s.) bestatten würden. Sie versammelten und bewaffneten sich. Als al-Hussain ibn Ali (a.) sich mit ihm dem Grab seines Großvaters, des Gesandten Allahs (s.), näherte, auf dass er seinen Bund mit ihm erneuere, kam man mit ihrer Gruppe auf sie zu. Aischa2 begleitete sie auf einem Maultier und sagte: 'Was gibt es zwischen euch und mir, dass ihr jemanden in mein Haus eintreten lassen wollt, den ich nicht will?'

Marwan begann zu rezitieren: 'Kampf ist besser als Sanftmut,' (dann fuhr er fort): 'Soll 'Uthman in den Randbezirken Medinas bestattet werden, und al-Hassan soll neben dem Propheten begraben werden?! Das wird niemals geschehen, während ich ein Schwert trage."

Fast entstand Zwietracht zwischen den Banu 'Umayya und den Banu Haschim. Ibn Abbas eilte zu Marwan und sprach: 'Gehe dorthin zurück, woher du gekommen bist, Marwan. In der Tat wollen wir nicht (unseren Gefährten) neben dem Gesandten Allahs (s.) (begraben), aber wir wollen mit unserem Besuch das Versprechen ihm gegenüber erneuern, dann bringen wir ihn zu seiner Großmutter Fatima3 (r.) und begraben ihn neben ihr gemäß seines Letzten Willens. Hätte er verfügt, dass er mit dem Propheten (s.) begraben werden soll, weißt du, dass du am wenigsten in der Lage wärst, uns davon abzuhalten. Er (Imam Hassan, a.) jedoch war sich Allahs und Seines Gesandten sowie der Heiligkeit seines Grabes zu bewusst, um Zerstörung durch gewaltsames Eindringen darüber zu bringen, wie jemand ande-

Imam Hassan deutete an, dass er nicht gegen den Willen des Volkes neben seinem Großvater, dem Propheten (s.) bestattet werden sollte, wie es dann auch später so kam, und er etwas davon entfernt im Friedhof Baqi begraben wurde. (Anm. d. Übers.)

Witwe des Propheten (s.) und Tochter Abu Bakrs (Anm. d. Übers.)

Fatima bint Asad, die Mutter Imam Alis (a.) - (Anm. d. Übers.)

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res es getan hatte, indem er sein Haus ohne seine Erlaubnis betrat.’1 Dann ging er auf Aischa zu und sagte zu ihr: 'Welch ein Unheil bringst du, ein Tag auf einem Maultier und ein Tag auf einem Kamel. Willst du das Licht Allahs auslöschen und die Freunde Allahs (auliya') bekämpfen? Gehe zurück! Du bist vor dem beschützt worden, was du ßrchtest, und du hast erreicht, was du wolltest. Bei Allah, Dem Erhabenen, siegreich werden die Leute dieses Hauses (der Ahl-ul-Bait) sein, sei es auch (erst) nach einiger Zeit.'

Al-Hussain (a.) sagte: 'Bei Allah, wenn al-Hassan mich nicht dazu verpflichtet hätte, Blutvergießen zu vermeiden, und nicht einmal einen Schröpfkopf voll Blut zu vergießen, würdet ihr wissen, wie die Schwerter Allahs von euch ihren Tribut fordern würden. Ihr habt die Vereinbarung zwischen uns gebrochen, und ihr habt das ungültig gemacht, was wir uns selbst an Bedingungen auferlegt haben.'

Und sie gingen mit al-Hassan (a.) (weiter) und bestatteten ihn auf (dem Friedhof) Baqi' neben seiner Großmutter Fatima bint Asad ibn Haschim ibn Manaf (r.), möge Allah sie in den Gärten der Glückseligkeit weilen lassen.2

Zusammenfassung über die Anzahl und die Namen der Kinder al-Hassans ibn Ali (a.) und ein Auszug von Berichten über sie

Al-Hassan ibn Ali (a.) hatte fünfzehn Kinder, Sohne und Töchter:

1.     Zaid ibn al-Hassan

und seine beiden Schwestern:

2.    Umm al-Hassan,

3.    Umm al-Hussain.

Ihre Mutter war Umm Baschir, die Tochter von Abu Massud 'Uqba ibn 'Umar ibn Thalaba al-Chazradschiyya.

Hier wird darauf angespielt, dass Abu Bakr und Umar ohne eine Erlaubnis des Propheten (s.) direkt neben ihm begraben wurden, während sein eigener Enkel es nicht darf. (Anm. d. Übers.)

Dieser Bericht wurde sowohl von der Amma als auch von der Chassa überliefert unter Änderung bestimmter Ausdrücke gemäß der (jeweiligen) Rechtsschule. Siehe „Dala'il al-Amma: 61, und „Maqatil al-Talibiyyin": 74, und „Scharh al-Nahdsch al-Hadidi":16:49-51, und „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:242/8, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar:" 44:156

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4.    Al-Hassan ibn al-Hassan,

seine Mutter war Chaula bint Mandhur al-Fazariyya.

5.     'Umar ibn al-Hassan und seine beiden Brüder:

6.    Al-Qasim,

7.    Abdullah,

ihre Mutter war eine (ehemalige) Sklavin (Umm Walad).

8.     'Abd ar-Rahman ibn al-Hassan,

seine Mutter war eine (ehemalige) Sklavin.

9.    Al-Hussain ibn al-Hassan,

der den Beinamen (Kunya) „al-Athram" trug („der mit dem gebrochenen Zahn"), und sein Bruder

10.  Talha ibn al-Hassan, und ihre Schwester

11.  Fatima bint al-Hassan.

Ihre Mutter war Umm Ishaq bint Talha ibn Ubaidullah al-Taimi.

12.  Umm Abdullah

13.  Fatima

14.  Umm Salama

15.   Ruqayya

Dies waren die Töchter al-Hassans (a.) von verschiedenen Müttern.

Was Zaid ibn al-Hassan (r.) betrifft, so war er für die Almosen (Sadaqa) zuständig, die dem Gesandten Allahs (s.) gegeben worden waren. Er war der älteste (der Kinder), und er war von noblem Ansehen, großzügigem Charakter, mit außergewöhnlicher Seele und mit großer Frömmigkeit. Die Dichter lobpriesen ihn, und die Leute kamen von weither, um seine Vorzüge zu erfahren. Die Historiker (ashab al-sira) erwähnten, dass Zaid ibn al-Hassan für die Almosengaben (Sadaqa) verantwortlich war, die dem Gesandten Allahs (s.) gegeben worden waren. Jedoch, als Sulaiman ibn 'Abd al-Malik an die Macht kam, schrieb er zu seinem Gouverneur in Medina:

„ Wenn dieser Brief von mir bei dir angekommen ist, suspendiere Zaid von (der Kontrolle über) die Almosen des Gesandten Allahs (s.) und gib es an den-und-den. Er ist ein Mann von seinem (d.h. von Sulaimans) Stamm- und gib ihm jede Hilfe, die er von dir will. Salam."

Als aber Umar ibn 'Abd al-Aziz Kalif wurde, da kam ein (anderer) Brief von ihm:

„Zaid ibn al-Hassan ist der Anführer (Scharif) der Banu Haschim und der Älteste von ihnen. Wenn dieser Brief von mir zu dir kommt, dann gib ihm (die Kontrolle

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über) die Almosen des Gesandten Allahs (s.) und gib ihm alle Hilfe, die er von dir will, was-salam." 1

Muhammad ibn Baschir, der Charidschite2, sagte über Zaid ibn al-Hassan: „Wenn der Sohn des Auserwählten (al-Mustafaf den Fluss, der zu Tal strömt, herabkommt, wird er seine Dürre vertreiben und seine Zweige mit Laub begrünen. Zaid ist der Frühling der Menschen in jedem Winter, wenn seine Regenfälle und Donnergrollen gekommen sind. Er ist milde denen gegenüber, die Entschädigungszahlung (diyya) verlangen, als ob er eine Leuchte in der Finsternis sei, deren Sterne sie begleiten."

Als Zaid starb, war er neunzig Jahre alt. Scharen von Dichtern komponierten Trauerlieder für ihn, in denen sie seinen Verlust beklagten und seine Verdienste weinend priesen. Qudama ibn Musa al-Dschumahi war einer von ihnen, der folgendes Trauergedicht verfasste: „ Wenn die Erde Zaids Person entbehrt hätte, Freundlichkeit und Güte hätten nicht darauf existiert. Wenn der Beschützer des Staubes des Grabes über ihn gekommen wäre, dann wäre er damit bedeckt worden, während er, der fortgegangen war, für seine Tat gelobt worden wäre. Derjenige, Der einer bescheidenen Bitte zuhört, weiß, dass er nur Gutes von Ihm verlangt, so wird Er zurückkehren (mit Gutem für ihn). Er war nicht gesprächig, aber er brach zu seiner Reise auf, um nach dem Guten zu greifen, wo du (es) willst. Wenn ein untertäniger Diener unzulänglich war, dann ermutigte er ihn dazu, seine Väter und Großväter zu preisen. Er war einer der großzügigen Geber für die (Gottes-)Diener, und er war der derjenige, der Gäste um sich sammelte, und er war (einer der) Löwen im Angesicht von Unheil. Wenn ein Mächtiger mit vielen Vorfahren abberufen wird, dann haben sie einen preiswürdigen Erben, der ihm folgt, wie gewünscht wird. Wenn ein Sayyid unter ihnen stirbt, denn ersteht ein anderer Edler, der nach ihm baut und kräftigt."

Weitere Beispiele dafür würden das Buch zu sehr in die Länge ziehen.

Zaid ibn al-Hassan (r.) ging von dieser Welt, ohne das Imamat (für sich) zu beanspruchen, und (auch) keiner der Schia oder andere beanspruchten es für ihn. Tatsache ist, dass die Schia aus zwei Zweigen besteht: Imami und Zaydi. Die Imami gründet sich auf Ernennungen (nusus), und diese existieren nicht für die Söhne von al-Hassan (a.), mit ihrer Zustimmung: Niemand von ihnen beanspruchte dies für sich, während es diesbezüglich Zweifel gab. Die Zaydi betrachtet das Imamat nach Ali, Hassan und Hussain (a.) als demjenigen gebührend, der (darauf) An-

Al-Dhahabi erwähnte die (Wieder-)Einsetzung Zaids ibn al-Hassan durch 'Umar ibn 'Abd al-'Aziz (als Verantwortlicher) über die Almosen. Seihe „ Siyar A'lam al-Nubala’":4:487/186, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:163/2

eine von Imam Ali (a.) abtrünnige Gruppe, die gegen ihn rebellierte. (Anm. d. Übers.)

Gemeint ist der Prophet (s.) - (Anm. d. Übers.)

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spruch erhebt und zum Dschihad (aufbricht). Jedoch Zaid (r.) stand den Banu Umayya versöhnlich gegenüber und übernahm von ihnen Ämter. Seiner Ansicht (nach) war die Schutzverstellung (taqiyya) seinen Feinden gegenüber (sinnvoll) sowie Harmonie mit ihnen und ihre Überlistung. Nach Ansicht der Zaydi-Bewegung widerspricht dies den Zeichen für das Imamat, wie wir berichteten.

Die Haschwiyya hängen dem Imamat der Banu Umayya an und betrachten das Imamat nicht als etwas, was den Kindern (Nachfahren) des Gesandten Allahs (s.) unter allen Umständen vorbehalten (ist). Die Mu'tazila betrachtet das Imamat nur als denjenigen zustehend, die ihre Ansicht von „Zurückziehen" (i'tizal) teilen und demjenigen, dessen Verpflichtung ('ahd) durch ein beratendes Gremium (schura) und durch Wahl (ichtiyar) zustande kommt, und Zaid erfüllte, wie wir schon vorangestellt haben, diese Kriterien nicht. Die Charidschiten betrachten das Imamat nicht als etwas, das demjenigen zusteht, der vom Fürsten der Gläubigen (Amir al-Mu'minin), Ali ibn Abu Talib (a.), ernannt wurde, während Zaid sowohl seinem Vater als auch seinem Großvater ohne Widerspruch folgte.

Al-Hassan ibn al-Hassan (a.) war edel, eine Führungspersönlichkeit, tugendhaft und fromm. Er war für die (Verteilung der) Almosen zuständig, die an den Fürsten der Gläubigen (Amir al-Mu'minin, Imam Ali, a.)gezahlt worden waren, während er (al-Hassan, a.) am Leben war. Über ihn und al-Hadschadsch berichtete Zubair ibn Bakkar folgendes: „Al-Hassan ibn al-Hassan (a.) war verantwortlich für die Almosen, die an Amir al-Mu'minin gezahlt worden waren, während er am Leben war. Eines Tages kam al-Hadschadsch ibn Yusuf mit Gefolge - er war zu dieser Zeit Gouverneur von Medina - und sagte zu ihm (al-Hassan ibn al-Hassan, a.):

'Lasse 'Umar ibn Ali an (der Verwaltung der) Almosen seines Vaters teilhaben, Er ist dein Onkel und ein Überlebender deiner Familie.' - 'Ich werde die Bedingungen, denen ich unterliege, nicht ändern,' antwortete al-Hassan, 'noch werde ich irgendjemanden daran beteiligen, der nicht daran beteiligt werden muss.' - ,Dann werde ich ihn mit dir in Kontakt bringen,' sagte al-Hadschadsch. Doch al-Hassan wandte sich von ihm ab, als al-Hadschadsch abgelenkt war, dann machte er sich auf zu Abd al-Malik, bis er zu ihm kam und an seiner Tür stand, wo er um Erlaubnis bat (einzutreten). Yahya ibn Umm al-Hakam ging an ihm vorbei. Als Yahya ihn sah, drehte er sich zu ihm um, grüßte ihn und fragte ihn nach dem Grund seines Kommens und nach Neuigkeiten von ihm. 'Ich werde versuchen, dir bei dem Fürsten der Gläubigen zu nützen,' sagte er, und er meinte hier Abd al-Malik. Als al-Hassan ibn al-Hassan (a.) bei Abd al-Malik eintrat, grüßte er ihn und befragte ihn freundlich. Al-Hassans Haar war schnell ergraut. Yahya ibn Umm al-Hakam war (auch) in der Versammlung. 'Dein Haar ist schnell ergraut, Abu Muhammad,' sagte 'Abd al-Malik zu al-Hassan (ibn Ali). 'Sein ergrautes Haar, o Fürst der Gläubigen', sagte Yahya, 'wird ihn nicht daran hindern, die Wünsche der Iraker zu erßllen, wenn ihre Reiter zu ihm kommen und ihm den Wunsch nach dem Kali-

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fat eingeben.'1 Al-Hassan ibn al-Hassan ging (daraufhin) zu ihm und sagte: 'Schande über dich! Das Geschenk, um das ich bitte, ist nicht das, was du gesagt hast.2 Vielmehr ergraut bei uns, den Leuten des Hauses (Ahl-al-Bait,) das Haar schnell. '3 'Abd al-Malik hatte zugehört. Er kam auf ihn zu und fragte: 'Sag schon, warum bist du gekommen?' (Al-Hassan) berichtete ihm über das, was al-Hadschadsch gesagt hatte. 'Er hat kein Recht, das zu sagen,' sagte ('Abd al-Malik), 'ich werde ihm einen Brief schreiben, den er nicht ignorieren kann.' Er schrieb ihm und gab al-Hassan ibn al-Hassan Geschenke und behandelte ihn gut. Als er ihn verließ, traf Yahya ibn (Umm) al-Hakam mit ihm zusammen. Er (al-Hassan) tadelte ihn wegen seines böswilligen Berichtes und fragte ihn: 'Was war es, das du mir versprochen hast?' 'Hör auf erwiderte Yahya, 'er fürchtet dich immer noch. Wenn ich ihm nicht Respekt vor dir eingeflößt hätte, dann hätte er nicht deinen Wunsch ausgeführt, und ich hätte dir nicht helfen können.' "4

Al-Hassan ibn al-Hassan war mit seinem Onkel al-Hussain ibn Ali (a.) bei der Schlacht an den Ufern des Euphrat dabei. Als al-Hussain (a.) getötet wurde und die Übrigen seiner Familie in Gefangenschaft gerieten, kam Asma' ibn Charidscha zu ihm und nahm ihn (aus der Mitte der) Gefangenen heraus und sagte: „Bei Allah, lass ihn nie zu Ibn Chaula gehen, und 'Umar ibn Sa'd, lasst ihn zu Abu Hassan gehen, dem Sohn seiner Schwester." Es wurde berichtet, dass er in Gefangenschaft geriet, als er eine Verletzung hatte, von der er sich später erholt hatte.

Es wurde überliefert: Al-Hassan ibn al-Hassan hielt bei seinem Onkel al-Hussain (a.) um die Hand einer dessen beiden Töchter an, und al-Hussain sagte zu ihm: „Wähle diejenige, mein Sohn, die dir mehr zusagt." Al-Hassan schämte sich und konnte nicht antworten. „Ich habe," sagte al-Hussain (a.), „meine Tochter Fatima für dich ausgewählt. Sie ist diejenige von den beiden, die meiner Mutter Fatima, der Tochter des Gesandten Allahs, ähnlicher ist. "5

Al-Hassan ibn al-Hassan (r.) starb, als er 35 Jahre alt war. Sein Bruder Zaid ibn al-Hassan war (noch) am Leben, doch er ernannte seinen (Halb-)Bruder mütterlicherseits, Ibrahim ibn Muhammad ibn Talha, als seinen Nachfolger (als Verantwortlicher für die Almosen). Als al-Hassan ibn al-Hassan (r.) starb, spannte seine Frau

Yahya droht dem amtierenden Kalifen damit, dass der Sohn Imam Hassans die Iraker gegen ihn anführen könnte. (Anm. d. Übers.)

D.h., ich bin nicht gekommen, weil ich das Kalifat anstrebe! (Anm. d. Übers.) .. weil wir viele Sorgen haben. (Anm. d. Übers.)

4

Al-Baladhiri erwähnte es in „Ansab al-Aschraf 3:73/85 in gekürzter Form, wie auch al-Dhahabi in „Siyar A'lam al-Nubala'“ 4:485, und in den Randbemerkungen der Lebensläufe überlieferte es Mus'ab al-Zubairi in „Nasab Quraisch":46-47, und in „Tarich Dimaschq" von Ibn Asakir:4:218 a und b, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:166

„Maqatil al-Talibiyyin":180, „al-Aghani": 21:115, und al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:167/3

263

Fatima bint al-Hussain (a.) ein Zelt auf sein Grab auf und verbrachte die Nächte im Gebet und fastete tagsüber. In ihrer Schönheit ähnelte sie den Paradiesjungfrauen. Als das neue Jahr begann, sprach sie zu ihren Begleitern: „ Wenn es dunkel wird, dann reißt das Zelt ab." Dann, als die Nacht hereinbrach, hörte sie eine Stimme sagen: „Haben sie gefunden, was sie verloren haben?" „Nein," antwortete sie, „sie sind verzweifelt, so sind sie abgekehrt." 1

Al-Hassan ibn al-Hassan verschied, ohne das Imamat zu beanspruchen, noch wurde irgendein Anspruch eines anderen für ihn erhoben, wie wir es in dem Fall seines Bruders Zaid beschrieben haben, möge Allah mit beiden zufrieden sein.

Was 'Umar, al-Qasim und Abdullah, die Söhne al-Hassans ibn Ali (Friede sei mit ihnen) betrifft, sie starben den Märtyrertod bei ihrem Onkel, al-Hussain ibn Ali (a.), an den Ufern des Euphrat, möge Allah zufrieden mit ihnen sein, ihnen Zufriedenheit gewähren und ihnen (ihren Kampf) für den Glauben, den Islam und seine Familie bestens lohnen.

'Abd ar-Rahman ibn al-Hassan (r.) brach mit seinem Onkel al-Hussain (a.) zur Hadsch auf, und er starb in al-Abwa', während er (noch) im Weihezustand (ihram) war. Möge Allah ihm Barmherzigkeit erweisen. Al-Hussain ibn al-Hassan, bekannt unter dem Namen „al-Athram (der mit dem gebrochenen Zahn") war verdienstvoll, doch existieren keine Berichte über ihn in dieser Hinsicht. Talha ibn al-Hassan war ein freigiebiger Mann.

Imam Hussain ibn Ali (a.)

(Dies ist) ein Bericht über den Imam nach al-Hassan ibn Ali (a.), sein Geburtsdatum, die Beweise für sein Imamats, das Alter, das er erreichte, die Dauer seines Kalifatsamtes (chilafa), Zeitpunkt und Ursache seines Ablebens, den Ort, an dem sein Grab liegt, die Anzahl seiner Kinder und eine Zusammenfassung der Berichte über ihn.

Der Imam nach al-Hassan ibn Ali (a.) war sein Bruder al-Hussain ibn Ali, der Sohn der Fatima, der Tochter der Gesandten Allahs (s.), (und zwar) durch die Ernennung (nass) seines Vaters und Großvaters (a.), (sowie auch) aufgrund des Testaments seines Bruders al-Hassan (a.). Sein Beiname (kunya) war Abu 'Abdil-lah.

Gemeint ist, dass der so beliebte und nun „verlorene" Verstorbene nicht zurückkehrt und entsprechend nicht mehr zu finden ist (Anm. d. Übers.)

264

Er wurde in Medina geboren, am 5. Schavan1 im 4. Jahr nach der Hidschra (626 n.Chr.). Seine Mutter Fatima (a.) brachte ihn zu seinem Großvater, dem Gesandten Allahs (s.). Dieser war darüber mit großer Freude erfüllt und nannte ihn „Hussain". Er opferte einen Widder für seine 'Aqiqa2. Er und sein Bruder (al-Hassan, a.) waren (und sind) aufgrund der Verfügung des Gesandten Allahs (s.) die beiden Herren der jungen Männer des Paradieses, und mit zweifelloser Übereinstimmung waren sie die Enkel des Propheten der Barmherzigkeit. Al-Hassan ibn Ali (a.) ähnelte dem Propheten von seinem Kopf bis zu seiner Brust, während al-Hussain (a.) ihm von seiner Brust bis zu seinen Füßen ähnelte. Sie waren dem Propheten von all seiner Familie und seinen Kindern am liebsten.

Zadhan überlieferte von Salman (r.), welcher sagte: „Ich hörte den Gesandten Allahs (s.) über al-Hassan und al-Hussain (a.) sagen: 'O Allah, ich liebe sie beide. Darum liebe (auch) du sie und jeden, der sie liebt.'" 3

Und er (der Prophet, s.) sagte: „ Wer al-Hassan und al-Hussain (a.) liebt, den liebe (auch) ich, und wen ich liebe, den liebt (auch) Allah, und wen immer Allah liebt, den wird er ins Paradies eintreten lassen. Wer sie (a.) (aber) hasst, den hasse (auch) ich, und wen ich hasse, den hasst (auch) Allah, den lässt Er ewig im Feuer weilen."4

Dann sagte er (a.): „Diese meine beiden Söhne sind zwei Rayhan5-Pflanzen der Welt (um sie mit ihrem Duft zu erfüllen)." 6

Zirr ibn Hubaisch überlieferte von ibn Massud, welcher berichtete: „Als der Prophet (s.) mit dem Gebet beschäftigt war, kamen al-Hassan und al-Hussain (a.) und stellten sich hinter ihn. Als er seinen Kopf hob, nahm er die beiden liebevoll (in die Arme). Als er wieder zum Gebet zurückkehrte, taten auch sie es. Als er (das Gebet) beendet hatte, setzte er den einen (von ihnen) auf sein rechtes, den anderen

Der achte Monat des islamischen Mondkalenders (Anm. d. Übers.)

Aqiqa nennt man die Zeremonie, bei der der Kopf eines Neugeborenen am siebenten Tage nach seiner Geburt rasiert und ein Schaf für das Kind geopfert wird. (Anm. d. Übers.)

Überliefert von al-Tirmidhi 5:656-3769 von Usama ibn Zaid, und ibn al-Athir in „Usad al-Ghaba" 2:11, und al-Muttaqi al-Hindi in „Kanz al-'Ummal":13:666/37697

4

Al-Hakim al-Nisaburi erwähnte es in „al-Mustadrak" 3:666 mit leichter Abweichung, und ibn Asakir in „Tarich-al-Dimaschq - Tardschuma al-Imam Imam Hussain" (a.): 97/131 und 98/132, und al-Kandschi al-Schafi'i in „Kifaya al-Talib:422, und al-Muttaqi al-Hindi in „Kanz al-'Ummal" 12:119, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 43:275/42

Rayhan (bot.: Ocimum basilicum), duftende Blume (Anm. d. Übers.)

Al-Buchari erwähnte es in „al-Sihah: 5:33, mit leichter Abweichung, und al-Tirmidhi in seinen „Su-nan": 5:656/377, und Ibn Asakir in „Tarich-i-Dimaschq - Tardschuma al-Imam Imam Hussain (a.)":38-39/57-60, und Ibn al-Athir in „Asad al-Ghaba" 2:19, und ibn al-Dhabagh in „al-Fusul al-Muhimma":154, und al-Muttaqi al-Hindi in „Kanz al-'Ummal" 12:113, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 43:275/42.

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auf sein linkes Knie und sagte: 'Wer mich liebt, der soll (auch) diese beiden lieben'" 1

Sie waren die beiden Beweise Allahs (hudschatay-Allah) für Seinen Propheten (s.) bei der Mubahala2. Nach ihrem Vater, dem Fürsten der Gläubigen, waren sie die beiden Beweise Allahs für die Ummah hinsichtlich der Religion (din) und des Islams und der (islamischen) Nation.

Muhammad ibn Abi 'Umair überlieferte von seinen Männern (ridschal), von Abu Abdillah (a.), welcher berichtete: „Al-Hassan ibn Ali (a.) sagte zu seinen Gefährten: 'Allah Der Erhabene hat zwei Städte - eine von ihnen ist im Osten, die andere im Westen - in welchen keins der Geschöpfe Allahs daran interessiert ist, sich Ihm zu widersetzen. Bei Allah, Allahs Beweis für Seine Geschöpfe in und zwischen ihnen (den Städten) ist nichts anderes als ich und mein Bruder al-Hussain. '"3.

Ein Bericht dieser Art ist von al-Hussain ibn Ali (a.) überliefert: Er sagte zu den Gefährten von Ziyad: ,Was ist mit euch, dass ihr euch gegenseitig helft gegen mich? Oder bei Allah, (seht ihr nicht,) wenn ihr mich tötet, ihr dann den Beweis Allahs für euch tötet? Nein, bei Allah, es gibt zwischen Dschabilqa und Dschabir-sa keinen (anderen) Sohn des Propheten, den Allah zum Beweis für euch gemacht hat außer mir.'4

Dschabilqa und Dschabirsa sind die beiden Städte, die al-Hassan und sein Bruder (a.) erwähnt hatten.

Einer der Beweise (burhan) ihrer Vollkommenheit und Beweis Allahs speziell sie beide betreffend - abgesehen von der erwähnten Mubahala des Propheten (s.) (in welcher er) die beiden (als Beweise) vorbrachte, ist auch (die Tatsache, dass) er seine Hand auf ihre (Hände) legte (bai'a) , was er niemals bei einem anderen Kind getan hatte. Auch der Qur'an bringt eine positive Aussage über den Lohn (thawab) des Paradieses für die beiden aufgrund ihrer guten Werke, obwohl sie sich in ihrer frühesten Kindheit befanden, und er sandte dies zu niemand anderem herab als zu ihnen. Allah, Der Erhabene sagte in Sure al-Dahr"6: „ Und sie geben Speise, aus

Ähnliches überlieferte al-Baihaqi in seinen Überlieferungen (sunan) 2:263, und ibn Asakir in „Tarich-i-Dimaschq - Tardschuma al-Imam Imam Hussain (a.)": 83/116, und Muhibb-al-Din al-Tabari in „Da-cha'ir al-'Uqba":131und 132, und „al-Muttaqi al-Hindi in „Kanz al-'Ummal":12:121 (gekürzt), und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":43:275/43

Im Heiligen Qur'an beschriebenes Ereignis beim Aufeinandertreffen mit Christen (3:61), (Anm. d. Über.)

Ähnliches erscheint in „Basa'ir al-Daradschat": 359/4 und 5, und bei al-Kulaini in „al-Kafi" 1:384/5. 4 Siehe bei al-Tabari: 3:319

Entsprechend den Zeichen eines Treueids (Anm. d. Übers.)

Die 76 Sure des Heiligen Qur'an (Anm. d. Übers.)

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Liebe zu Ihm, dem Armen, der Waise und dem Gefangenen. (Indem sie sprechen:) „ Wir speisen euch nur um Allahs Willen. Wir begehren von euch weder Lohn noch Dank. Wir fürchten von unserem Herrn einen Tag des Finsterblickens und des Unheils." Darum wird Allah sie von dem Übel jenen Tages bewahren und ihnen Freude und Glück bescheren. Und Er wird sie für ihre Standhaftigkeit belohnen mit einem Garten und seidenen (Gewändern).

Diese Aussage erstreckte sich auf die beiden, ihren Vater und ihre Mutter (a.). Die Aussage enthält ausdrückliche Erklärung (über sie) darüber und ihr diesbezügliches Bewusstsein, beides sind Hinweise darauf, dass die prächtigen Verse von ihnen handeln und darauf, dass der größte Beweis für die Geschöpfe durch sie kam. Auf die gleiche Weise war auch der Bericht über den Messias (Isa, a.), der in der Wiege sprach (als neugeborenes Kind), ein Beweis für sein Prophetentum, für die besondere Fürsorge Allahs für ihn durch Wunder (karamah), welche seine Stellung und Position bei Allah hinsichtlich (seiner) Vorzüge aufzeigen.

Der Gesandte Allahs (s.) hatte bereits vorher auf sein (Imam Hussains, a.) Imamat sowie auf das seines Bruders klar hingewiesen durch Ernennung, indem er sagte: „Diese meine beiden Söhne sind die beiden Imame, die Härten erfahren werden."

Das Testament al-Hassans (a.) wies auf sein (Imam Hussains, a.) Imamat hin, wie auch das Testament des Fürsten der Gläubigen (Imam Ali, a.) auf das Imamat al-Hassans, entsprechend dem Testament des Gesandten Allahs (s.), das auf das I-mamat des Fürsten der Gläubigen nach ihm hinwies.

Entsprechend dem, was wir (bereits) erwähnt haben, wurde das Imamat al-Hussains (a.) nach dem Ableben seines Bruders festgelegt, und der Gehorsam ihm (Imam Hassan, a.) gegenüber war für alle Geschöpfe bindend, auch wenn er sie nicht (zum Gehorsam ihm gegenüber) aufrief aufgrund von Verstellungstaktik (taqiyya), die er befolgte sowie aufgrund seines Waffenstillstandsabkommens mit Muawiya ibn Abi Sufyan, den er einhalten musste. Darin folgte er der Handlungsweise seines Vaters, dem Fürsten der Gläubigen (Imam Ali, a.), dessen Imamat nach dem Propheten (s.) festgelegt wurde trotz (seines, d.h. Imam Alis, a.) Stillschweigens darüber, (genauso wie) das Imamat seines Bruders al-Hassan (a.) nach dem Waffenstillstandsabkommen trotz (dessen) Enthaltung (von Politik) und (seines) Schweigens. Darin handelten sie nach dem Vorbild (sunan) des Propheten Allahs (s.), als er in al-Schi'b der Blockade (der Mekkaner) ausgesetzt war, als er nach Mekka emigrierte und sich in einer Höhle verbarg, so dass er vor seinen Feinden verdeckt war.

Als Muawiya starb, kam die Periode des Waffenstillstands zu einem Ende. Dieser hatte al-Hussain ibn Ali (a.) daran gehindert, (die Leute) aufzurufen (ihm zu folgen). Dann machte er (Imam Hassan, a.) seine Autorität so deutlich, wie es mög-

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lich war. Ein ums andere Mal erklärte er sein Recht (auf das Imamat) denjenigen, die darüber kein Wissen hatten, bis die offensichtlichen Anhänger sich um ihn versammelt hatten. Dann rief er (a.) sie zum Kampf (Dschihad) auf und dazu, sich für die Schlacht zu rüsten.

Danach machte er sich mit seinen Kindern und seiner Ahl-al-Bait von dem Heiligtum Allahs (Mekka) und dem heiligen Grab des Gesandten Allahs (s.) (Medina) auf den Weg nach Irak, um denjenigen seiner SchiV zu Hilfe zu eilen, die ihn gerufen hatten (, damit er ihnen) gegen die Feinde (beistehe). Sein Vetter väterlicherseits, Muslim ibn 'Aqil (r.), war ihm vorausgegangen, um zu Allah und zur Treue (bai'a) für ihn (Muslim) aufzurufen, um am Kampf teilzunehmen. Die Kufi-ten sagten ihm die Treue dafür zu und verpflichteten sich ihm, und sie garantierten ihm Hilfe und Rat, und sie vertrauten ihm darin und schlossen einen Vertrag mit ihm. Dann dauerte es (jedoch) nicht lange, bis sie ihre Treue brachen, ihn im Stich ließen und ihn auslieferten. Er wurde in ihrer Mitte getötet, ohne dass sie es verhinderten. Sie gingen zu al-Hussain (a.), belagerten ihn, hinderten ihn daran, zu dem Lande Allahs (Mekka) zurückzukehren und bedrängten ihn so sehr, dass er weder Helfer noch Zuflucht vor ihnen fand. Sie hinderten ihn am Wasser des Euphrats, so dass sie über ihn Macht gewannen, und sie töteten ihn. Er (a.) starb durstig, standhaft kämpfend, gefangen und unterdrückt. Der Treueid ihm gegenüber war gebrochen und seine Ehre war missachtet worden. Der Bund mit ihm wurde nicht erfüllt, noch wurde die Verpflichtung für den Vertrag mit ihm beachtet. (Er starb als) ein Märtyrer, worin ihm sein Vater und sein Bruder vorangegangen waren, die besten Segenswünsche, Barmherzigkeit und Grüße seien mit ihnen.

Berichte über das Märtyrertum von Imam Hussain (a.)

Dies ist eine Auswahl der Berichte, welche die Gründe für seinen Aufruf angeben (ihm zu folgen) sowie von dem Treueid, den die Leute ihm leisteten, (mit ihm) zu kämpfen und ein kurzer Bericht über seine Mission, seinen Auszug (aus Mekka) und sein Märtyrertum.

Al-Kalbi, al-Madalni und andere Historiker überlieferten: Als al-Hassan ibn Ali (a.) starb, gerieten die Schiiten im Irak in Aufruhr. Sie schrieben al-Hussain (a.), dass sie Muawiya absetzen und ihm (Imam Hussain, a.) dem Treueid schwören wollten. Dieser weigerte sich (jedoch) und sagte, dass er mit Muawiya einen Vertrag und ein Abkommen abgeschlossen habe, welches er nicht brechen dürfe, bis die (Vertrags-)Dauer abgelaufen sei, er jedoch, wenn Muawiya stürbe, sich um diese Sache kümmern werde.

Gemeint ist die „Anhängerschaft" (Anm. d. Übers.)

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Als Muawiya in der Mitte des Monats Radschab1 60 Jahre nach der Hidschra starb, schrieb Yazid zu Walid ibn 'Utba ibn Abi Sufyan, welcher in Mu'awiyas Auftrag in Medina war, dass er al-Hussain (a.) dazu bringen solle, ihm (Yazid) den Treueid (baTa) zu leisten, und dass er ihm keine Verzögerung darin erlauben solle. So ließ in der Nacht Walid nach al-Hussain (a.) schicken und ihn (zu sich) rufen. Al-Hussain (a.) wusste, was er wollte, und er rief eine Gruppe seiner Gefolgsmänner und befahl ihnen, Waffen zu tragen. Er sprach zu ihnen: „ Walid hat mich zu dieser (nächtlichen) Zeit gerufen, und ich bin nicht sicher davor, dass er mir etwas auferlegt, dem ich nicht nachkommen (will). Er ist unberechenbar, seid bei mir, und wenn ich bei ihm eingetreten bin, dann setzt euch an die Tür. Wenn ihr hört, dass meine Stimme laut ist, dann kommt herein und haltet ihn von mir ab."

Al-Hussain (a.) ging zu Walid und fand Marwan ibn al-Hakam bei ihm. Walid gab ihm Nachricht über den Tod Mu'awiyas, und al-Hussain (a.) antwortete mit der Formel: „'inna-lillah wa inna-ilaihi radschi'un' - Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück." 2

Dann las er (Marwan) ihm den Brief von Yazid vor und seinen Befehl, seinen (Imam Hussains, a.) Treueid für ihn (Yazid) zu bekommen. „Ich sehe," sagte al-Hussain (a.), „dass du dich nicht damit begnügst, wenn ich Yazid im Geheimen den Treueid leiste, sondern (du nicht zufrieden bist,) bis ich es öffentlich tue, damit die Leute dessen gewahr werden." - „In der Tat," sagte Walid. „So lass uns sehen, was du darüber am Morgen denkst," schlug al-Hussain (a.) vor. Da sagte Marwan zu ihm: „Bei Allah, wenn al-Hussain jetzt von dir weggeht, ohne den Treueid zu leisten, dann wirst du nie mehr so eine Macht über ihn bekommen, bis es eine Menge (im Kampf) Getötete zwischen dir und ihm gibt. Verhafte den Mann, und er soll nicht von dir freikommen, bis er (Yazid) den Treueid geleistet hat, oder köpfe ihn." Da sprang al-Hussain (a.) auf und sagte: „Du Sohn einer fremden Frau, wirst du mich töten oder er? Bei Allah, du hast gelogen und gesündigt." Damit ging er hinaus, und mit ihm seine Gefolgsmänner, bis er zu seinem Haus kam.

„Du hast mir nicht gehorcht," sagte Marwan zu Walid. „Nein, bei Allah, er wird dir nie (wieder) so eine Gelegenheit geben (gegen ihn vorzugehen)." - „Dann wehe einem anderen als dir, Marwan," antwortete Walid, „du hast mich zu etwas ausersehen, das die Zerstörung meines Glaubens zur Folge haben wird, und bei Allah, ich begehre nichts von dem weltlichen Geld und Herrschaft, über dem die Sonne auf- und untergeht, wenn es damit verbunden ist, dass ich al-Hussain töte. Lob sei Allah! Soll ich al-Hussain töten, weil er sagte, das er keinen Treueid (an Yazid) leistet? Bei Allah, ich glaube nicht, dass (die Tat) eines Mannes, der das

Siebter Monat des islamischen Mondkalenders (Anm. d. Übers.)

Dieser Vers aus dem Heiligen Qur'an (2:156) wird immer ausgesprochen, wenn man die Nachricht erhält, dass jemand gestorben ist (Anm.d.Übers.)

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Blut von al-Hussain (a.) (zu verantworten hat), am Tage der Auferstehung bei Allah wenig wiegen wird." Da sagte Marwan: „ Wenn das deine Ansicht ist, dann hast du in dem, was du getan hast, richtig gehandelt", aber er sagte das, ohne ihn für seine Meinung zu loben.

Al-Hussain (a.) hielt sich in dieser Nacht in seinem Haus auf. Es war die Nacht auf Samstag, und es waren noch drei Tage vom Monat Radschab übrig im Jahre 60 nach der Hidschra (680 n.Chr.). Walid ibn 'Utba war damit beschäftigt (die Information) an Ibn al-Zubair wegen des Treueids an Yazid zu senden und mit seiner (al-Hussains, a.) Weigerung dagegen. Ibn al-Zubair verließ Medina in der Nacht in Richtung Mekka. Als es Morgen wurde, schickte Walid Männer auf seine Spur, er schickte einen Reiter, einen der Anhänger der Bani Umayya mit (einer Schar von) 80 berittenen (Männern). Sie verfolgten ihn, erreichten ihn aber nicht und kehrten um.

Gegen Ende des Samstags schickte er (Walid) Männer zu al-Hussain ibn Ali (a.), damit sie diesen zu ihm bringen, so dass er Walid (doch) den Treueid leiste (stellvertretend) für Yazid ibn Mu'awiya. Al-Hussain (a.) sagte zu ihnen: „Kommt am (nächsten) Morgen. Dann werdet ihr (die Situation) überdenken, und wir auch." So ließen sie jene Nacht von ihm ab, ohne ihn (weiter) zu drängen. Er (Imam Hus-sain, a.) verließ unter (dem Schutze) der Nacht (Medina) - es war die Nacht auf Sonntag, und es waren noch zwei Tage des Monats Radschab verblieben - in Richtung Mekka, und bei ihm waren seine Söhne, seine Brüder und die Söhne seines Bruders (al-Hassan, a.). Die meisten waren von seiner Ahl-al-Bait, außer Muhammad ibn al-Hanafiyya (r.). Als dieser von seinem (Imam Hussains, a.) Entschluss, Medina zu verlassen, erfuhr, wusste er nicht, wohin er (Imam Hussain, a.) gehen würde. Er sagte zu ihm: „Mein Bruder, du bist mir der Liebenswerteste und Geliebteste unter den Menschen, und ich konnte keinem der Geschöpfe raten außer dir, und du bist dessen am würdigsten. Verzichte darauf, Yazid ibn Muawiya den Treueid zu schwören, und (vermeide) die großen Städte, wie du kannst. Dann schicke deine Abgesandten zu den Menschen und rufe sie zu (dem Gehorsam zu) dir auf, und wenn die Menschen dir folgen und dir den Treueid leisten, dann preise Allah dafür; und falls die Leute dahingehend übereinkommen, jemand anderem als dir (zu folgen), dann wird Allah deine Religion und deinen Verstand dadurch nicht mindern, noch wird Er deine Mannhaftigkeit und deinen (großen) Verdienst (verloren) gehen lassen. Ich fürchte, dass du eine dieser Städte betrittst und die Leute untereinander uneins sein werden: Eine Gruppe wird für dich sein, die andere gegen dich. Sie werden kämpfen, und du wirst das erste (Ziel) ihrer Speerspitzen sein. Denn der Beste in all dieser Ummah, (sowohl) von seiner Person her (als auch) von Vater und Mutter, wird derjenige sein, dessen Blut vergossen und dessen Familie am meisten gedemütigt werden wird."

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„Wohin soll ich gehen, Bruder?", fragte al-Hussain (a.). „Geh und bleibe in Mekka, wenn das ein sicherer Platz für dich ist, das wäre ein Weg (für dich), und wenn das für dich ungeeignet ist, dann begib dich zu den Wüsten und den Bergen und begib dich von Ort zu Ort, bis du siehst (, wie sich die Einstellung der Leute dazu entwickelt.). Du kannst die Lage am besten beurteilen, wenn du die Situation direkt siehst." - „Mein Bruder," sagte al-Hussain (a.), „du hast mir geraten und deine Besorgnis gezeigt, und ich hoffe, dass deine Ansicht richtig und erfolgreich sein wird."

Al-Hussain (a.) brach nach Mekka auf und verlas (folgenden Vers): „Da ging er hinaus von dort, furchtsam, auf der Hut. Er sprach: Mein Herr, rette mich vor dem ruchlosen Volk." 1

Er hielt sich an die Hauptstraße, und seine Ahl-al-Bait sagte zu ihm: „Wenn du die Hauptstraße vermieden hättest, wie al-Zubair, dann hätten die Verfolger dir nicht folgen können." - „Nein, bei Allah," antwortete er, „ ich werde sie nicht verlassen, bis Allah Sein Urteil gesprochen hat."

Als al-Hussain (a.) in Mekka eintraf, war es die Nacht auf Freitag, den 3. Scha'ban, und er verlas (dabei folgenden Vers): „Und als er sein Antlitz gegen Midian wandte, sprach er: ,lch hoffe, mein Herr würde mich auf den rechten Weg leiten."'2

Dann ließ er sich dort nieder, und die Bewohner begannen, ihn oft zu besuchen, wie auch diejenigen, die zur 'Umra3 gekommen waren und (andere) aus weit entfernten Gegenden. Ibn al-Zubair hatte sich dort neben der Kaaba niedergelassen, wo er im Gebet zu stehen sowie das Umkreisen (tawwaf)4 zu verrichten pflegte. Er kam ihn (Imam Hussain, a.) besuchen mit den anderen, die zu ihm kamen. Er pflegte ihn in Abständen von zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu besuchen und manchmal einmal zwischen dem Zwei-Tage-Intervall. Er (Imam Hussain, a.) war für Ibn al-Zubair das lästigste Geschöpf Allahs, denn er wusste, dass die Bewohner von Hidschaz5 ihm (Ibn al-Zubair) nicht den Treueid leisten würden, solange al-Hussain (a.) im Lande weilen würde, denn dieser war fähiger, den Gehorsam der Leute zu erlangen und angesehener.

1  Heiliger Qur'an: 28:21

2 Heiliger Qur'an: 28:22

'Umra: Im Gegensatz zu Hadsch die sog. „kleine Pilgerfahrt", die nicht an eine bestimmte Zeit gebunden ist (Anm. d. Übers.)

4

Zum Umkreisen der Kaaba siehe u.a.: „Riten der Pilgerfahrt" (Manasik al-Hadsch) von Ayatollah al-'Uzma as-Sayyid Ali Imam Hussaini al-Khamene'i (Anm. d. Übers.) Bezeichnung der arabischen Halbinsel (Anm. d. Übers.)

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Die Kufiten1 erfuhren vom Tode Mu'awiyas (l.2) und verbreiteten Gerüchte über Yazid (l.), und sie erfuhren (auch) von der Nachricht der Weigerung al-Hussains (a.), ihm (Yazid) den Treueid zu leisten und welche Einstellung Ibn al-Zubair dazu hatte wie auch über ihrer beider Auszug nach Mekka. Die SchiV versammelten sich im Hause Sulaimans ibn Surad, sprachen über den Tod Mu'awiyas und lobten und priesen Allah (dafür).

„Muawiya ist tot," sagte Sulaiman ibn Surad, „al-Hussain hat seinem Volk (d.h. der Bani Umayya) seinen Treueschwur versagt und ist nach Mekka gegangen. Ihr seid seine Schia und die Schia seines Vaters, und wenn ihr wisst, das ihr seine Helfer und seine Kämpfer gegen seinen Feind seid, dann lasst es ihn wissen. Wenn ihr aber Versagen und Schwäche fürchtet, dann verlockt den Mann nicht dazu, sein Leben zu riskieren." Sie antworteten: „Nein, wir werden seinen Feind bekämpfen und an seiner Stelle getötet werden." Sie schrieben ihm:

„Im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen. An al-Hussain ibn Ali (a.), von Sulaiman ibn Surad, al-Musayyib ibn Nadschaba, Rifa'a ibn Schaddad al-Badschali, Habib ibn Muzahir sowie die Gläubigen und Muslime seiner Schia unter den Kufiten.

Der Friede sei mit Dir, und Preis sei Deinetwegen Allah, außer Dem es keinen Gott gibt. Preis sei Allah, Der Deine Feinde zerbrochen hat, den halsstarrigen, Tyrannen, der sich über diese Gemeinschaft hinweggesetzt, sie ihrer Autorität beraubt, ihren Anteil an der Kriegsbeute enteignet und die Macht über sie an sich gerissen hat ohne ihr Einverständnis. Dann tötete er ihre (der Gemeinschaft) Erwählten und verschonte die Übeltäter. Er hat das Eigentum Allahs zu einem Staate gemacht (aufgeteilt) zwischen den Tyrannen und den Reichen. Er wurde zerstört, wie das Volk der Thamud 4 zerstört worden war. (Nun) haben wir keinen Imam über uns. Darum komm, damit Allah gebe, dass wir uns durch Dich unter (dem Banner) der Wahrheit versammeln. Al-Nu 'man ibn Baschir ist im Gouverneurspalast, und wir werden uns nicht mit ihm zum Freitagsgebet versammeln, noch werden wir ihn für das Fest (zur Moschee) begleiten. Sollten wir erfahren, dass Du zu uns kommen wirst, dann werden wir ihn vertreiben, bis wir ihn bis nach Syrien verfolgen, so Allah will."

Dann schickten sie den Brief mit Abdullah ibn Misma' al-Hamdani und Abdullah ibn Walin und ermahnten sie zur Eile. Die beiden machten sich schnell auf den Weg, bis sie am 1 0.Tag des Monats Ramadan zu al-Hussain (a.) nach Mekka ka-

Einwohner Kufas (Anm. d. Übers.)

Abkürzung für „la'nat-ul-lahi alaihi" - möge Allahs Fluch auf ihm sein (Anm. d. Übers.)

gemeint sind Imam Hussains (a.) Anhänger (Anm. d. Übers.)

4

Thamud: Das Volk, zu dem der Prophet Salih (a.) gesandt worden war (Anm. d. Übers.)

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men. Zwei Tage, nachdem die Kufiten den Brief losgeschickt hatten, schickten sie Qais ibn Muschir al-Saidawi, 'Abd ar-Rahman und Abdullah al-Arhabbi und 'U-mara ibn Abdullah al-Saluli zu al-Hussain (a.), und sie nahmen etwa hundertfünfzig Briefe mit sich, geschrieben von einzelnen Männern, (und andere) von (Gruppen) von Zweien oder Vieren.

Sie (die Kufiten) ließen weitere zwei Tage verstreichen, dann schickten sie Hani' ibn Hani' al-Sabi'i und Said ibn Abdullah al-Hanafi zu ihm (Imam Hussain, a.) (mit einem weiteren Brief) und schrieben ihm folgendes:

„Im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen.

An al-Hussain ibn Ali von seiner Schia unter den Gläubigen und den Muslimen. Beeile dich, denn die Menschen warten auf Dich. Sie haben keine Meinung (über jemand anderen) als Dich. Darum: Schnell, schnell! Und wiederum: Schnell, schnell! Und Salam."

Schabath ibn Ribl ibn Abdschar, Yazid ibn al-Harith ibn Ruwaim, 'Urwa ibn Qais1, 'Amr ibn al-Hadschadsch al-Zubaidi und Muhammad ibn 'Amr al-Taimi2 schrieben (einen weiteren Brief), in welchem es hieß: „Die Datteln sind grün geworden, und die Früchte sind gereift. Darum, wenn Du willst, dann komm zu einer Armee, die für Dich aufgestellt wurde, salam."

Als alle Botschafter sich bei ihm (Imam Hussain, a.) trafen, las er die Briefe und fragte die Botschafter nach den Leuten. Dann schrieb er mit Hani' ibn Hani' und Said ibn Abdullah, welche die letzten beiden Botschafter waren (zurück):

„Im Namen Allah, Des Gnädigen, Des Barmherzigen. Von al-Hussain ibn Ali

An die Oberhäupter der Muslime und der Gläubigen.

Hani' und Sa 'id haben mir Eure Briefe übergeben, und sie waren die letzten beiden von Euren Abgesandten, die zu mir gekommen sind. Ich habe alles verstanden, was Ihr erzählt und erwähnt habt. Die Aussage der meisten von Euch ist (diese): 'Wir haben keinen Imam über uns. Darum komm; damit Allah uns durch Dich uns einen möge unter (dem Banner) der Rechtleitung und Wahrheit.' Ich schicke Euch meinen Bruder und Vetter (Muslim ibn 'Aqil) und mein vertrauenswürdiger (Vertreter) von meiner Ahl-al-Bait. Wenn er mir schreibt, dass die Ansicht Eurer O-berhäupter, der Weisen und Verdienstvollen unter Euch so einheitlich ist wie die Botschafter, die zu mir gekommen sind, es beschrieben haben und wie ich in Euren Briefen gelesen habe, werde ich schnell zu Euch kommen, so Allah will. Denn, bei meinem Leben, was ist der Imam (anderes) als der durch das Buch Regierende,

Bei Tabari: 'Azra ibn Qais

Bei Tabari: Muhammad ibn 'Umair al-Tamimi

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der sich durch die Gerechtigkeit erhebt, der die Religion der Wahrheit bekennt und sich dem Wesen Allahs in Gefangenschaft begibt? Salam."

Imam Hussain ibn Ali (a.) rief Muslim ibn 'Aqil ibn Abu Talib (r.) und entsandte ihn mit Qais ibn Muschir al-Saidawi und 'Umara ibn 'Abd al-Saluli sowie mit 'Abd ar-Rahman ibn Abdullah al-Arhabbi. Er befahl ihm Gottesehrfurcht, seine Angelegenheit geheimzuhalten und auf freundliche Art und Weise zu handeln. (Er befahl ihm außerdem), wenn er sähe, dass die Leute in ihren Ansichten einheitlich und in Harmonie seien, ihn schnell darüber zu informieren.

Muslim (r.) näherte sich, bis er nach Medina kam. Er betete in der Propheten-Moschee und verabschiedete sich von seinen geliebtesten Familienmitgliedern. Dann mietete er zwei Führer von Qais. Diese beiden machte sich mit ihm auf den Weg, doch sie kamen vom Weg ab und verirrten sich. So überkam sie starker Durst, und die beiden (Führer) waren nicht in der Lage, die Reise fortzusetzen. Sie wiesen ihm den Weg, nachdem er (wieder) klar vor ihnen erschien. Muslim wandelte auf jenen Wegen weiter, und die beiden Führer starben an Durst.

Muslim ibn 'Aqil (möge Allah ihm barmherzig sein) schrieb von einem Ort namens al-Madhiq (einen Brief und schickte ihn) mit Qais ibn Muschir:

„Ich brach mit zwei Führern von Medina aus auf, (doch) sie kamen vom Wege ab und verirrten sich. Beide wurden von starkem Durst überwältigt und starben bald. Doch wir gingen (weiter), bis wir schließlich an Wasser gelangten. Wir wurden erst im letzten Moment unseres Lebens gerettet. Und jenes Wasser befindet sich an einem Ort namens al-Madhiq im Innern von al-Chabt1. Ich erblickte darin ein schlimmes Vorzeichen für mein Ziel. Wenn Du das (auch so) siehst, dann würdest Du mich bitte entschuldigen und jemand anderen als mich entsenden, salam."

Al-Hussain ibn Ali (a.) schrieb ihm (zurück): „Ich bin besorgt, dass Du mich nur aus Feigheit im Brief veranlassen willst, Dich von der Mission zu entbinden, mit der ich Dich beauftragt habe. Darum fahre mit Deiner Mission fort, die ich Dir aufgetragen habe. Salam."

Als Muslim den Brief las, sagte er: „Ich fürchte nicht für mich selber." Er setzte (seinen Weg) fort, bis er an eine Wasserstelle kam, die (dem Stamme) der Tayyi' gehörte. Er stieg dort (für die Nacht) ab, dann, als er abreiste, sah er einen Mann, der auf der Jagd war. Er sah ihn eine Gazelle schießen, als er in sein Blickfeld kam, und (sah), wie er sie tötete. Da sagte Muslim: „(So auch) werden wir unsere Feinde töten, so Allah will." Dann ging er weiter, bis er nach Kufa kam, und er blieb im Hause von al-Muchtar ibn Abu 'Ubaida, welches heute „das Haus von

1 Al-Chabt: Das Wasser des Stammes der Kalb

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Muslim ibn al-Musayyib" genannt wird. Die Schia begann, ihn regelmäßig zu besuchen. Immer, wenn eine Gruppe von ihnen sich bei ihm versammelte, las er ihnen den Brief von al-Hussain ibn Ali (a.) vor, und sie weinten. Die Leute schworen ihm (Muslim stellvertretend für Imam Hussain, a.) den Treueid, bis 18000 von ihnen den Treueid geleistet hatten. Daher schrieb Muslim einen Brief an al-Hussain (a.) und informierte ihn darüber, dass ihm 18000 (Männer) den Treueid geschworen hatten, und drängte ihn, zu kommen.

Die Schia begann, Muslim ibn 'Aqil (r.) so oft zu besuchen, dass (dieser) Ort wohlgekannt wurde. Al-Nu'man ibn Baschir, der der Gouverneur Mu'awiyas von Kufa gewesen war und den Yazid darin bestätigt hatte, erfuhr davon. Er stieg auf die Kanzel, pries Allah und sagte: „Diener Allahs, fürchtet Allah und eilt nicht zu Streitigkeit und Zwietracht, denn damit werden Männer vernichtet, Blut vergossen und Eigentum geplündert. Ich bekämpfe niemanden, der mich nicht bekämpft, ich gehe auf niemanden zu, der nicht zu mir gekommen ist, und ich wecke keinen Schlafenden von euch auf. Ich fange keinen Streit mit euch an, noch hege ich Widerwillen gegen euch, noch Verdacht, noch Anklage. Jedoch, wenn ihr euch von mir abwendet, euren Treueid brecht und eurem Imam1 Widerstand entgegenbringt, dann, bei Allah, außer Dem es keinen Gott gibt, werde ich euch mit meinem Schwert abstechen, solange sein Griff in meiner Hand bleibt, selbst dann, wenn ich keinen von euch als Helfer habe. Doch ich hoffe, dass diejenigen unter euch, die die Wahrheit kennen, zahlreicher sind als diejenigen, die die Falschheit vernichten wird."

Abdullah ibn Muslim ibn Rabi'a al-Hadhrami, ein Verbündeter der Bani Umayya, stand auf und sagte: „Was du siehst, kann nur mit Gewalt korrigiert werden, denn dein Standpunkt darüber, was zwischen dir und deinem Feind (geschehen soll) ist die Ansicht der Schwachen." - „Es ist mit lieber, dass ich unter den Schwachen bin im Gehorsam gegenüber Allah", antwortete al-Nu'man, „als dass ich zu den Mächtigen zähle im Ungehorsam gegenüber Allah." Dann stieg er hinab (von der Kanzel). Abdullah ibn Muslim machte sich auf den Weg und schrieb (folgendes) an Yazid ibn Mu'awiya: „Muslim ibn 'Aqil ist nach Kufa gekommen, und die Schia hat ihm den Treueid geschworen für al-Hussain ibn Ali. Wenn Dir etwas an Kufa liegt, dann schicke einen starken Mann dorthin, der Deinen Befehl ausführen und so handeln wird, wie Du gegen Deinen Feind handeln würdest, denn Nu 'man ibn Baschir ist ein schwacher Mann, oder er tut so."

Dann schrieb 'Umara ibn 'Uqba ihm einen ähnlichen Brief, (wie auch) 'Umar ibn Sa'd ibn Abu Waqqas. Als die Briefe bei Yazid eintrafen, rief er Sardschun, einen Gefolgsmann von Muawiya und fragte (ihn): „Was denkst du darüber, dass Hussain (seinen Gefährten) Muslim ibn 'Aqil nach Kufa geschickt hat, damit der für

Er meinte Yazid (Anm. d. Übers.)

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ihn Treueide entgegennimmt? Ich habe erfahren, dass al-Nu'man ibn Baschir schwach ist und (andere) schlechte Berichte. Wen, denkst du, soll ich an die Spitze Kufas setzen?" Nun war Yazid ärgerlich auf 'Ubaidullah ibn Ziyad, und so sagte Sardschun zu ihm: „Denkst du, dass, wenn Muawiya für dich wieder zum Leben erweckt werden würde, du seiner Meinung folgen würdest?" - „Ja," antwortete Yazid. Sardschun zog (ein Schreiben mit der) die Ernennung 'Ubaidullah ibn Ziy-ads (als Gouverneur) für Kufa hervor und sagte: „Dies ist die Meinung Mu 'awiyas, er ließ dieses Schreiben aufsetzen, bevor er starb. So vereinige die Städte (Kufa und Basra) unter (die Macht von) 'Ubaidullah ibn Ziyad." - „Ich werde das tun," antwortete Yazid, „ich werde die Verfügung für 'Ubaidullah ibn Ziyad (die mein Vater ausgestellt hat) zu ihm schicken." Danach rief er Muslim ibn 'Amr al-Bahili und schickte an 'Ubaidullah ibn Ziyad mit ihm (folgenden) Brief:

„Meine Anhänger unter den Kufiten haben mir geschrieben und mich darüber informiert, dass ibn 'Aqil1 (Menschen-)Mengen versammelt, um Rebellion unter den Muslimen zu verbreiten. Darum, wenn Du diesen meinen Brief liest, fahre nach Kufa und suche nach ibn 'Aqil, als ob Du eine Stecknadel im Heuhaufen suchst, bis Du ihn ergreifst. Dann fessele ihn (in Ketten), töte oder vertreibe ihn. Salam."

So übergab er ihm ('Ubaidullah ibn Ziyad) die Verfügung (von Mu'awiya) über (die Macht über) Kufa. Muslim ibn 'Amr ging zu 'Ubaidullah nach Basra und ließ ihm den Brief mit der Verfügung (Mu'awiyas) zukommen. 'Ubaidullah ordnete sofortige Vorbereitung an und den Abmarsch nach Kufa für den nächsten Tag. Er verließ Basra, nachdem er seinen Bruder 'Uthman zu seinem Stellvertreter bestimmt hatte. Er rückte an Basra heran, mit Muslim ibn 'Amr al-Bahili und Scharik ibn al-A'war al-Harithi, zusammen mit seinem Gefolge und seiner Familie. Als er Kufa erreichte, trug er einen schwarzen Turban, und er war verhüllt. Die Leute hatten schon erfahren, dass al-Hussain (a.) zu ihnen unterwegs war und erwarteten seine Ankunft. Als sie 'Ubaidullah sahen, nahmen sie an, er sei al-Hussain (a.). Er ('Ubaidullah) ging an keiner Gruppe vorbei, ohne dass sie ihn grüßten und riefen: „ Willkommen, o Sohn des Gesandten Allahs, deine Ankunft ist die beste Ankunft." Er sah (in der Art), wie sie al-Hussain (a.) willkommen hießen, etwas, was ihm sehr missfiel. Muslim ibn 'Amr sagte, als ihre Zahl groß wurde: „Bleibt zurück, dies ist der Gouverneur 'Ubaidullah ibn Ziyad." Sie gingen weiter, bis sie in der Nacht zum (Gouverneurs-)Palast gelangten. Bei ihm war eine (Menschen-)Menge, die sich um ihn versammelt hatte und nicht daran zweifelte, dass es sich um al-Hussain (a.) handelte. Nu'man ibn Baschir verriegelte (den Palast) gegen ihn und seine Vertrauten. Einer von denen, die bei ihm waren, rief ihm zu, ihnen die Tür zu öffnen. Da erschien vor ihm Nu'man, der (immer noch) annahm, dass es al-Hussain (a.) sei, und rief: „Ich rufe vor dir Allah als Zeugen an, wenn du dich

Gemeint ist „Muslim ibn ,Aqil" (Anm. d. Übers.)

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nicht zurückziehst, werde ich dir nicht mein Amt übergeben, und ich habe (auch) nicht den Wunsch, mit dir zu kämpfen." Er (ibn Ziyad) machte keine Anstalten, mit ihm zu reden, (doch) dann ging er näher heran, während Nu'man über einer Balkonbrüstung (des Palastes) lehnte, und begann, mit ihm zu reden: „Mach auf, du hast noch nicht aufgemacht1, und deine Nacht war lang (d.h. in der du geschlafen hast, ohne zu regieren)". Jemand hinter ihm hörte das und wandte sich an die Kufiten, die ihm (Ibn Ziyad) gefolgt waren (in der Annahme), dass er al-Hussain (a.) sei. Er sagte: „O Leute, es ist Ibn Murdschana2, bei Dem, außer Dem es deinen Gott gibt." Al-Nu'man öffnete ihm die Tür, und er trat ein. Sie schlugen die Tür vor dem Angesicht der Leute zu, und diese zerstreuten sich.

Am Morgen erklang der Ruf: „Gemeinschaftsgebet! (d.h. das Gebet ist ein allgemeines, an dem alle teilnehmen sollen)", und die Leute versammelten sich, und er (Ibn Ziyad) ging zu ihnen hinaus, lobpries und verherrlichte Allah, dann sprach er:

„Der Fürst der Gläubigen (er meinte Yazid) hat mir die Verantwortung für eure Stadt übertragen, eure Grenzstation und die Verteilung eurer Kriegsbeute. Er befahl mir Gerechtigkeit gegenüber den Unterdrückten und Freigiebigkeit gegenüber den Entrechteten unter euch sowie Güte gegenüber den Gehorsamen wie ein gütiger Vater, aber (er befahl mir auch) meine Peitsche und mein Schwert gegen diejenigen (einzusetzen), die meinen Befehlen nicht nachkommen und gegen meine Ernennung opponieren. Lasst jeden Mann sich selbst schützen. Aufrichtigkeit soll euch zugute kommen, nicht die angedrohte (Strafe)."

Dann stieg er hinab, nahm sich die Führer einiger Gruppen (LTrafa) und (einige der) Leute streng vor und sagte: „Schreibt den Gruppenführern über diejenigen unter euch, die Amir al-Mu'minin (d.h. Imam Ali, a.) (als Imam) forderten sowie über die Haruriyya (die Charidschiten) und die Unberechenbaren, deren Anliegen Streit und Spaltung sind. (Wer sie uns meldet, ist frei (von jedem Nachteil)), und wer uns über niemanden schreibt, muss dafür garantieren, dass es keinen Gegner in seiner Gruppe ('irafa) gibt, der gegen uns opponiert und kein Bösewicht, der uns übel will. Wer das nicht tut, dem wird der Schutz entzogen, und sein Blut sowie sein Eigentum sind uns erlaubt. Jeder Gruppenführer, in dessen Gruppe ein Parteigänger des Führers der Gläubigen (Imam Ali, a.) gefunden wird, wird an der Tür seines Hauses gekreuzigt werden, und (jegliche) Zahlung ('ata') an jene Gruppe wird eingestellt werden."

Als Muslim ibn 'Aqil (r.) von der Ankunft 'Ubaidullah ibn Ziyads in Kufa und von der Rede, die dieser gehalten hatte, erfuhr sowie von der Behandlung der Gruppenführer und Leute, verließ er das Haus al-Muchtars und ging zum Hause Hani' ibn

Allamah al-Madschlisi überlieferte in „al-Bihar":44:361: „Du hast ihm kein Du'a geöffnet", d.h. du hast dir selbst keine Tür für das Gute geöffnet" Anderer Name von Ibn Ziyad (Anm. d. Übers.)

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'Urwas und trat ein (um dort zu bleiben). Die Schia begann, ihn oft im Hause Ha-nis zu besuchen, verborgen vor 'Ubaidullah, und sie rieten sich gegenseitig zur Geheimhaltung.

Ibn Ziyad rief einen seiner Gefolgsmänner namens Ma'qil. „Nimm dreitausend Dirham," sagte er, „ und suche Muslim ibn 'Aqil und suche nach seinen Anhängern. Wenn du einen von ihnen oder eine Gruppe gewonnen hast, dann gib ihnen diese dreitausend Dirham und sage zu ihnen, dass sie das als Hilfe im Krieg gegen ihre Feinde nutzen sollen, und lasse sie wissen, dass du einer von ihnen bist. Denn wenn du es (das Geld) ihnen gibst, dann werden sie sich vor dir sicher fühlen und dir vertrauen und keine ihrer Informationen vor dir geheimhalten. Gehe dann hin-und her, bis du den Aufenthaltsort Muslim ibn 'Aqils weißt und zu ihm gegangen bist."

Er tat dies, bis er neben Muslim ibn 'Ausadscha al-Asadi in der großen Moschee (von Kufa) zu sitzen kam. Dieser betete, und er (Ma'qil) hörte einige Leute sagen, dass er al-Hussain (a.) den Treueid geschworen habe. Er kam und setzte sich neben ihn, bis er sein Gebet beendet hatte. „ O Diener Allahs," sagte er, „ ich bin ein Syrer, den Allah mit der Liebe zu den Ahl-al-Bait gesegnet hat und der Liebe zu denjenigen, die sie (die Ahl-al-Bait, a.) lieben." Er täuschte ihm (Muslim ibn 'Ausadscha) vor, dass er weinte, und fuhr fort: „Ich habe dreitausend Dirham bei mir, und ich wollte damit einen Mann von ihnen treffen, über den ich erfahren habe, dass er nach Kufa gekommen sei, um die Treueide für den Sohn der Tochter des Gesandten Allahs entgegenzunehmen. Ich habe ihn immer treffen wollen, aber ich habe niemanden gefunden, der mich zu ihm führt, noch kenne ich seinen Aufenthaltsort. Während ich in der Moschee saß, hörte ich einige von den Gläubigen sagen: 'Dieser Mann (Muslim ibn 'Ausadscha) hat Wissen über die Ahl-ul-Bait.' So bin ich zu dir gekommen, damit du dieses Geld von mir nimmst und mich deinem Führer (Sahib) vorstellst. Ich bin einer deiner Brüder, und du kannst mir vertrauen. Wenn du willst, nimm meinen Treueid entgegen, bevor ich ihn treffe." -„Ich danke Allah, dass ich dich getroffen habe," entgegnete Muslim ibn 'Ausadscha, „und ich freue mich, dir deinen Wunsch zu erfüllen, so das Allah den Leuten des Hauses des Propheten (s.) durch dich helfen möge. Doch es beunruhigt mich, dass die Leute von mir und dieser Sache wissen, bevor sie vollendet ist aufgrund (meiner) Furcht vor diesem Tyrannen und seiner Macht." - „Es wäre am besten," sagte Ma'qil, „wenn du den Treueid (jetzt) von mir entgegennimmst", und er nahm ihm den Treueid ab mit dem bindenden Versprechen, aufrichtig zu sein und (die Angelegenheit) geheimzuhalten. Er (Ma'qil) sagte ihm (all) das zu, was ihn (Muslim ibn 'Ausadscha) zufrieden machte. „Komm und besuche mich für einige Tage in meinem Haus," sagte (Muslim ibn 'Ausadscha), „ich werde ßr dich um Erlaubnis fragen, deinen Führer (Sahib, gemeint war Muslim ibn 'Aqil) zu besuchen. " Er begann, ihn (Ma'qil) häufig mit den Leuten (d.h. den anderen Mitgliedern der Schi'a) zu besuchen und ersuchte für ihn um Erlaubnis (Muslim ibn 'Aqil

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(r.) zu besuchen). (Diese) wurde ihm gegeben, und Muslim ibn 'Aqil (r.) nahm ihm den Treueid ab. Er befahl Abu Thumama al-Saldi, das Geld von ihm zu nehmen, und dieser war derjenige, der Geld von ihnen einsammelte und (andere Dinge), die (dazu dienten,) einander zu unterstützen, und er kaufte damit Waffen für sie. Er war weitsichtig, einer der berittenen (Soldaten) der Araber und einer der Angesehenen der Schi'a.

Jener Mann (d.h. Ma'qil) begann, sie oft zu besuchen. Er war der Erste, der kam und der Letzte, der ging, so dass er (alles) verstanden hatte, was Ibn Ziyad (an Informationen) von ihren Angelegenheiten benötigte, und er pflegte ihn von Zeit zu Zeit zu benachrichtigen.

Hani' ibn 'Urwa fürchtete sich vor 'Ubaidullah ibn Ziyad, und er hörte auf, seine (Ibn Ziyads) Versammlung zu besuchen und gab vor, krank zu sein. Ibn Ziyad sagte zu den Sitzungs-Teilnehmern: „Was ist los, dass ich Hani' nicht sehe?" -„Er ist krank," antworteten sie. „Wenn ich von seiner Krankheit gewusst hätte, hätte ich ihm einen Krankenbesuch abgestattet," sagte Ibn Ziyad. Er rief Muhammad ibn Asch'ath und Asma' ibn Charidscha und 'Amr ibn al-Hadschadsch al-Zubaidi. Dessen Tochter Ruwaiha war mit Hani' ibn 'Urwa verheiratet, und sie war die Mutter von Yahya ibn Hani'. „ Was hindert Hani' ibn 'Urwa daran, zu uns zu kommen?", fragte er (Ibn Ziyad) sie. „Wir wissen es nicht," erwiderten sie, „man sagt, er sei krank." - „Ich habe erfahren," sagte (Ibn Ziyad), „dass er (von seiner Krankheit) befreit ist, und dass er an der Tür seines Hauses sitzt. Geht zu ihm und teilt ihm mit, dass er nicht seine Pflichten uns gegenüber aufgeben soll, denn ich wünsche nicht, dass einer der Edlen der Araber bei mir Verderben stiftet. " Sie gingen, bis sie am Abend vor ihm standen, und er saß an seiner Tür. „ Was hindert dich, zu (den Versammlungen des) Gouverneurs zu gehen?", fragten sie, „denn er hat über dich gesprochen und gesagt, dass, wenn er gewusst hätte, dass du krank bist, er dir einen Krankenbesuch gemacht hätte." - „Eine Krankheit hat mich abgehalten," antwortete er (Hani'). „Er hat erfahren," sagten sie, „dass du jeden Abend an deiner Haustür sitzt. Er empfindet dich als säumig, und (seine) Autorität duldet keine Säumigkeit und grobes Benehmen. Wir beschwören dich, mit uns zu reiten."

Er (Hani') ließ sich seine Kleider bringen, zog sie an, ließ sich sein Maultier bringen und bestieg es. Als sie sich dem Palast näherten, erfasste ihn ein Gefühl (der Furcht). Er sagte zu Hassan ibn Asma' ibn Charidscha: „Mein Neffe, ich fürchte mich vor diesem Mann, was meinst du?" - „Bei Allah, Onkel, ich fürchte nichts für dich," antwortete (dieser), „du hast nichts getan (,was) gegen dich (verwendet werden könnte)," denn Hassan (ibn Asma') wusste nicht, in welcher Angelegenheit 'Ubaidullah ihn (Hani') ihn hatte rufen lassen.

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Hani' ging weiter, bis er zu Ibn Ziyad kam, und bei diesem befand sich eine Gruppe von Leuten. Als er erschien, sagte Ibn Ziyad (zu sich selbst): „Seine Zeit ist gekommen, seine Füße haben ihn zu dir gebracht." Als er (Hani') sich Ibn Ziyad genähert hatte, der den Richter, Schuraih, bei sich hatte, wandte er sich zu ihm und rezitierte folgenden Gedichtvers: „Ich wünsche seine Freundschaft, doch er wünscht meine Ermordung - Derjenige, der vor euch Entschuldigungen vorbringt, ist einer eurer besten Freude von (dem Stamme der) Murad." 1 Er bezog sich dabei auf seine frühere Großzügigkeit und Freundlichkeit gegen ihn (Hani'). „Was bedeutet das, o Gouverneur?," fragte Hani'. „Ja, Hani' ibn 'Urwa," sagte er, „was sind das für Dinge, auf die du in deinem Hause lauerst, dass sie den Fürst der Gläubigen und die Allgemeinheit (amma2) der Muslime treffen mögen? Du hast Muslim ibn 'Aqil mitgebracht und in dein Haus aufgenommen. Du hast für ihn Waffen und Männer in den Häusern um dich herum gesammelt, und du dachtest, dass das mir verborgen blieb." - „Ich habe das nicht getan, und Muslim ist nicht bei mir," antwortete er (Hani'). „Doch," sagte er, „das hast du getan."

Als diese (Auseinandersetzung) zwischen den beiden länger andauerte und Hani' auf seinem Abstreiten und Leugnen (der Anklagen) bestand, rief Ibn Ziyad Ma'qil - jenen Spion. Er kam und stand vor ihm. „Kennst du diesen Mann?", fragte Ibn Ziyad ihn. „Ja", erwiderte er (Ma'qil), und da erkannte Hani', dass er ein Spion war (, der) auf sie (angesetzt worden) war, und dass er ihm (Ibn Ziyad) (alle) Informationen über sie (die Schi'a) weitergegeben hatte. Er war einen Moment bestürzt, dann kehrten seine Lebensgeister zu ihm zurück. „Hört mir zu", sagte er, „ und glaubt, was ich sage. Ich schwöre bei Allah, dass ich nicht gelogen habe, und bei Allah, ich habe ihn (Muslim ibn 'Aqil, r.) nicht in mein Haus eingeladen, und ich wusste nichts über ihn, bis er zu mir kam und mich bat, bei mir bleiben zu dürfen. Ich schämte mich, abzulehnen. Als Resultat davon war es an mir, (ihm) Schutz zu gewähren, so gab ich ihm Kost und Logis. Die Sache mit ihm entwickelte sich so, wie du erfahren hast. Wenn du wünschst, dann schwöre ich dir meine feierlichsten Eide, dass ich dir nichts Böses oder Unheil wünsche, und ich werde zu dir kommen und meine Hand in deine Hand legen. Wenn du willst, gebe ich dir einen Pfand, der in deiner Hand ist, bis ich zu dir (zurück) komme. Ich werde zu ihm gehen und ihm befehlen, mein Haus zu verlassen und in irgendein Land zu gehen, wohin er will, und ich entbinde mich von (der Pflicht zu) seinem Schutz und seiner Nachbarschaft." - „Bei Allah," sagte Ibn Ziyad, „du wirst niemals von mir weggehen, bis du ihn mir bringst." - „Nein, bei Allah," antwortete er (Hani'), „ich werde ihn dir nie und nimmer bringen, soll ich dir meinen Gast bringen, damit du ihn tötest?!“ - „Bei Allah, du wirst ihn zu mir bringen!" - „Nein, bei Allah, ich werde ihn nicht zu dir bringen!"

Es wird auch angenommen, dass dieser Vers von Imam Ali (a.) über Ibn Muldscham rezitiert wurde. Amma: Bezeichnung für Sunniten, im Gegensatz zu „chassa", was für die Schia gebraucht wird

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Nachdem ihr Wortwechsel länger angedauert hatte, erhob sich Muslim ibn 'Amr al-Bahili - und es gab in Kufa keinen Syrer noch jemanden aus Basra außer ihm -und sagte: „Möge Allah dem Gouverneur Glück bescheren", sagte er, „lass mich mit ihm allein, so dass ich mit ihm sprechen kann." Er stand auf und nahm ihn von Ibn Ziyad (weg) beiseite. Sie waren in seiner (Ibn Ziyads) Sichtweite und so (nahe bei ihm), dass er hören konnte, was sie sprachen, wenn sie ihre Stimmen hoben. „Hani'“, sagte Muslim (ibn 'Amr), „ich beschwöre dich bei Allah, du bringst dir selbst den Tod und Unheil über deine Familie. Bei Allah, ich halte dich für zu wertvoll dafür, dass du getötet werden sollst. Dieser Mann ist der Cousin (deines) Stammes, sie werden ihn nicht töten oder ihm schaden. Daher übergib ihn (Muslim ibn 'Aqil) an sie, für dich entsteht damit keine Schande oder Fehler, denn du wirst ihn nur den Autoritäten übergeben." - „Bei Allah", antwortete Hani', „in der Tat wäre es für mich Schmach und Schande, wenn ich meinen Nachbarn und Gast ausliefern würde, während ich am Leben und gesund bin, höre und sehe, einen starken Arm habe und viele Helfer?! Bei Allah, selbst wenn ich alleine wäre und keinen Helfer hätte, würde ich ihn nicht ausliefern, bis dass ich an seiner Stelle sterbe." Er begann, zu ihm zu rufen: „Bei Allah, niemals werde ich ihn ausliefern!" Das hörte Ibn Ziyad. „Bringt ihn zu mir", sagte er, und er wurde zu ihm gebracht. „Bei Allah," forderte er, „du wirst ihn mir bringen, oder ich werde dich köpfen lassen." Hani' antwortete: „Dann wird es viel Blitzen (von Schwertern) um dein Haus herum geben." - „Sein Irrtum (komme) über dich," sagte Ibn Ziyad, „willst du mir mit dem Blitzen Angst einjagen?" Hani' dachte, dass sein Clan ihn (Ibn Ziyad) daran hindern würde, (ihn zu töten).

„Komm her zu mir," befahl Ibn Ziyad. Er (Hani') kam heran, und Ibn Ziyad stellte sich ihm entgegen mit einer Rute, und er schlug ihn (damit) unaufhörlich auf sein Gesicht, Nase, Stirn und Wangen, so dass seine Nase brach und das Blut auf seine Kleider strömte. Das Fleisch seiner Wangen und seiner Stirn spritzte auf seinen Bart, bis die Rute entzweibrach. Er streckte seine Hand nach dem Griff des Schwertes einer der Wachmänner aus, doch der packte sie und hinderte ihn (daran). „Du hast dich also die ganze Zeit wie ein Haruri (Charidschite) verhalten?" schrie 'Ubaidullah, „ dein Blut ist uns somit erlaubt. Bringt ihn weg!" Sie schleppten ihn fort, warfen ihn in einen der Räume im Haus und verriegelten die Tür hinter ihm. „ Stellt Wachen vor ihm auf!" hatte Ibn Ziyad (zuvor) befohlen, und dies wurde getan. „Sind wir die ganze Zeit Boten des Verrats gewesen?", fragte Hassan ibn Asma'. „Du hast uns befohlen, den Mann zu dir zu bringen, und als wir ihn zu dir brachten, hast du seine Nase und Gesicht zerschmettert, und sein Blut floss auf seinen Bart, und du hast behauptet, dass du ihn töten wirst." - „ Und dir wird es (ebenfalls) so ergehen ", schrie 'Ubaidullah, und er ließ ihn schlagen und schütteln, dann wurde er beiseite gestoßen. „ Wir sind mit der Einstellung des Gouverneurs zufrieden," sagte Muhammad ibn Asch'ath, „sei sie für oder gegen uns; er ist ein guter Gouverneur."

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Als 'Amr ibn al-Hadschadsch erfuhr, dass Hani' ermordet worden sei, brach er mit Madhhidsch auf, bis sie den Palast umstellten, und bei ihnen war eine große Menge (von Menschen). „Ich bin 'Amr ibn al-Hadschadsch," rief er, „und diese sind die berittenen (Soldaten) von Madhhidsch und ihre Anführer. Wir haben uns weder vom Gehorsam losgesagt, noch uns von der Gemeinschaft getrennt." Sie hatten erfahren, dass ihr Gefährte ermordet worden war, und sie sahen es als ein großes Verbrechen an. 'Ubaidullah war mitgeteilt worden, dass Madhhidsch am Tor war. Er sagte zu dem Richter Schuraih: „ Gehe zu ihrem Gefährten und sieh nach ihm, dann gehe hinaus und lasse sie wissen, dass er am Leben ist und nicht ermordet wurde." Schuraih ging zu ihm hinein und sah nach ihm. Als er Schuraih sah, sagte Hani': „ O Allah. O ihr Muslime! Ist mein Clan zugrunde gegangen ? Wo sind die Religiösen? Wo sind die Bewohner der Stadt?!" Das Blut floss auf seinen Bart. Als er den Tumult am Palast-Tor hörte, sagte er: „Ich vermute, dass dies die Stimmen von Madhhidsch und meiner Gruppe der Muslime sind. Wenn zehn von ihnen hineinkommen (könnten), dann würden sie mich retten." Als Schuraih gehört hatte, was er gesagt hatte, ging er zu ihnen (Madhhidsch und seinen Leuten) und sagte zu ihnen: „Nachdem der Gouverneur von eurem Standpunkt und eurer Einstellung gegenüber eurem Gefährten gehört hatte, ließ er mich zu ihm gehen, und ich ging zu ihm und sah nach ihm. Er (Ibn Ziyad) befahl mir, euch zu treffen und euch zu informieren, dass er noch lebt, und dass das, was ihr über seine Ermordung gehört habt, falsch ist." - „Preis sei Allah," sagte 'Amr ibn al-Hadschadsch zu seinen Gefährten, „dass er nicht ermordet wurde." Dann wandten sie sich zum Gehen.

'Ubaidullah ibn Ziyad ging hinaus und bestieg die Kanzel, und bei ihm waren die Angesehenen der Leute, seine Leibwächter und sein Gefolge. Er sagte: „O ihr Menschen, suchet Schutz beim Gehorsam gegenüber Allah und im Gehorsam gegenüber euren Führern, und spaltet euch nicht, denn dann werdet ihr zugrunde gehen, gedemütigt, getötet, hart behandelt und beraubt werden. Dein Bruder ist derjenige, der dir die Wahrheit sagt, und der, der eine Warnung ausspricht, ist entschuldigt." Dann schickte er sich an, von der Kanzel hinabzusteigen, doch er war noch nicht hinabgestiegen, als die Wächter der Moschee von Dattel-Verkäufer-Tor aus hereingestürmt kamen und riefen: „Ibn 'Aqil ist gekommen!" 'Ubaidullah ibn Ziyad eilte in den Palast und verriegelte die Tore.

Abdullah ibn Hazim berichtete: „Bei Allah, ich war Ibn 'Aqils Botschafter (,der) zum Palast (geschickt wurde), damit ich nachsehe, was mit Hani' geschehen war. Als er eingesperrt und geschlagen wurde, bestieg ich mein Pferd, und ich war der erste, der das Haus betrat, um Muslim ibn 'Aqil Nachricht von ihm (Hani') zu geben, und da waren die Frauen der Murad versammelt und riefen aus: 'O Tränen um ihn, o welch ein Verlust von ihm!'. Ich ging zu Muslim ibn 'Aqil und berichtete ihm (von Hani'). Er befahl mir, seine Gefährten zu rufen. Die Häuser um ihn herum waren voll von ihnen; es waren dort viertausend Mann. Ich rief: 'O Siegreicher, töte (sie)!' So kamen die Kufiten zusammen und versammelten sich. Muslim

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(r.) ernannte die Führer der Scharen von den Stämmen der Kinda, Madhhidsch, Tamim, Asad, Mudaar und Hamdan. Die Leute hatten sich gegenseitig herbeigerufen und sich versammelt. Es dauerte nicht lange, bis die Moschee und der Marktplatz voller Leute war, und sie waren voller Kampfbereitschaft bis zum Abend. 'Ubaidullahs Lage wurde kritisch. Seine größte Anstrengung konzentrierte sich darauf, das Tor (geschlossen) zu halten, und bei ihm waren nur dreißig Mann von seiner Leibwache und zwanzig von den Angesehenen der Leute, seine Familie und sein Gefolge. Diejenigen von den Edlen der Leute, die sich von ihm abgewandt hatten, kamen zu ihm durch das Tor, das an das Gebäude der Römer angrenzte. Dann begannen die (Leute) bei Ibn Ziyad auf sie (die Leute draußen) herabzubli-cken. (Diese) schauten auf sie, bewarfen sie mit Steinen und beschimpften 'Ubai-dullah und seinen Vater.

Ibn Ziyad rief Kathir ibn Schihab und befahl ihm, sich unter die Leute zu mischen, die Madhhidsch gehorchten und in Kufa umherzureisen, um die Leute dazu zu bringen, Ibn 'Aqil im Stich zu lassen. Er sollte den Leuten Angst vor Krieg einflößen und sie vor den Strafaktionen der Machthaber warnen. Er (Ibn Ziyad) befahl Muhammad ibn Asch'ath, zu den Angehörigen der (Stämme) Kinda und Hadhra-maut zu gehen, die ihm gehorchten, er sollte ein Banner hissen, das denjenigen Sicherheit garantierte, die zu ihm kamen. Ähnliches befahl er (auch) Qa'qa' al-Dhuhli, Schabath ibn Rib'i al-Tamimi, Hadschar ibn Abdschar al-'Idschli und Schimr ibn Dhi al-Dschauschan al-Amiri. Er behielt den Rest der Führer der Leute bei sich. Er wollte nicht ohne sie sein, da (nur) wenige von den Leuten bei ihm waren.

Kathir ibn Schihab ging hinaus, um die Leute dazu zu bringen, (Muslim) Ibn 'Aqil im Stich zu lassen. Muhammad ibn al-Asch'ath machte sich auf den Weg, bis er die Häuser der Bani 'Umara erreichte. Ibn 'Aqil schickte von der Moschee aus 'Abd ar-Rahman ibn Schuraih al-Schibami zu Muhammad ibn Asch'ath. Als Ibn al-Asch'ath die Menge sah, die zu ihm (Muslim ibn 'Aqil) gekommen war, zog er sich zurück von dort, wo er war (d.h. er führte Ibn Ziyads Auftrag, das Banner zu hissen, nicht aus). Er - Muhammad ibn al-Asch'ath - und Kathir ibn Schihab, Qa'qa' ibn Schawr al-Dhuhli und Schabath ibn RüVi begannen, die Leute von der Anhängerschaft zu Muslim abzubringen, indem sie ihnen Furcht vor den Mächtigen einflößten, so dass eine große Zahl von ihren Stammesgenossen und anderen sich bei ihnen versammelte, und sie gingen zu Ibn Ziyad durch das Römer-Haus. Die Stammesleute gingen mit ihnen hinein.

„Möge Allah dem Gouverneur Glück bescheren", sagte Kathir ibn Schihab zu ihm (Ibn Ziyad), „ bei dir sind viele der Angesehenen des Volkes, wie auch deine Leibwache, deine Familie und Gefolge. Gehe mit uns hinaus zu ihnen (den Anhängern von Muslim)." Doch Ibn Ziyad weigerte sich, aber er gab Schabath ibn Rib'i ein

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Banner und schickte ihn hinaus. Die Anhänger von Ibn 'Aqil blieben bis zum Abend zahlreich.

Ihre Situation wurde prekär. 'Ubaidullah ließ die Angesehenen rufen und versammelte sie (um sich). Sie gingen hinauf (auf das Dach) und schauten auf die Leute herab. Sie versprachen denjenigen, die (Ibn Ziyad) gehorchen würden, ein Zusatzgehalt und Ehrung, und sie schüchterten die Ungehorsamen mit der (Androhung von) Enteignung und Strafmaßnahmen ein. Sie informierten sie darüber, dass die Armee aus Syrien zu ihnen unterwegs war. Kathir sprach, bis die Sonne dabei war, unterzugehen. Er sagte:

„Ihr Leute, bleibt euren Familien verbunden und eilt nicht zum Bösen. Setzt euch nicht dem Kampf aus. Es ist die Armee des Führers der Gläubigen Yazid, die im Anmarsch ist. Der Gouverneur hat Allah gelobt, dass wenn ihr auf dem Krieg gegen ihn beharrt und euch nicht bis zum Einbruch der Nacht zurückzieht, er dann eure Kinder von der Unterhaltszahlung durch den Staat ('ata') ausschließen und eure Kämpfer in den Kriegszügen der syrischen Armee zerstreuen wird. Er wird die Gesunden (unter euch) für die Kranken verantwortlich machen und die Anwesenden für die Abwesenden, bis keiner von den Aufständischen mehr übrig bleiben wird, den er nicht die üblen Folgen für das, was seine Hände gewirkt haben, hat spüren lassen." Die (anderen Angesehenen) sagten Ähnliches.

Nachdem die Leute ihre Reden gehört hatten, begannen sie, sich zu zerstreuen. (So manche) Frau ging zu ihrem Sohn und ihrem Bruder und sagte: „Geh, die Leute sind genug (auch ohne dich)", und (mancher) Mann ging zu seinem Sohn bzw. seinem Bruder und sagte: „Morgen kommen die Syrer gegen dich. Was willst du mit Krieg und Übel anfangen? Geh weg." (Und so kam es, dass) er ihn mitnahm oder er (selber) ging. Sie zerstreuten sich weiterhin bis zum Abend, so dass, als Ibn 'Aqil das Abendgebet verrichtete, nur dreißig Personen bei ihm in der Moschee waren. Als er sah, dass er am Abend nur noch jene Personen bei sich hatte, verließ er die Moschee und machte sich auf in Richtung der Tore von Kinda. Er erreichte die Tore mit (nur) zehn von ihnen, dann ging er durch die Tore hinaus, und da war niemand mehr bei ihm. Er schaute sich um, doch er sah niemanden, der ihm den Weg zeigte, niemanden, der ihn zu seinem Hause geleitete und niemanden, der ihn persönlich unterstützte in dem Falle, dass sich ihm ein Feind entgegenstellte.

So ging er seines Weges, schaute sich nach rechts und links um und wusste nicht, wohin er gehen sollte, bis er zu den Häusern der Bani Dschabala von Kinda kam. Er ging weiter, bis er zu einer Tür einer Frau namens Taw'a kam. Sie war eine Sklavin gewesen (Umm Walad) von al-Asch'ath ibn Qais, und er hatte sie freigelassen. Usaid al-Hadhrami hatte sie geheiratet, und sie hatte ihm einen Sohn namens Bilal geboren. Bilal war mit den Leuten ausgezogen, und seine Mutter wartete auf ihn. Ibn 'Aqil grüßte sie, und sie erwiderte seinen Gruß. „Dienerin Allahs,"

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sagte er, „gib mir bitte Wasser zu trinken." Sie gab ihm zu trinken, und er setzte sich nieder. Sie brachte das Gefäß hinein, kam (wieder) heraus und fragte: „Diener Allahs, hast du nicht getrunken?" - „Doch," antwortete er. „So gehe zu deiner Familie," sagte sie. Er schwieg, dann wiederholte sie (was sie gesagt hatte), und er schwieg (weiterhin). "Gelobt sei Allah," sagte sie ein drittes Mal, „Diener Allahs, stehe auf, möge Allah dir Gesundheit schenken, (und gehe) zu deiner Familie, denn es ist nicht recht von dir, dass du an meiner Tür sitzt, und ich erlaube dir das nicht."

Er stand auf und sagte: „Dienerin Allahs, ich habe in dieser Stadt weder Haus noch Verwandte. Würdest du mir etwas Großzügigkeit und Güte erweisen? Ich werde es die später zurückzahlen." - „Diener Allahs, was ist los? " fragte sie. „Ich bin Muslim ibn 'Aqil," sagte er, „jene Leute haben mich verleugnet, mich Gefahr ausgesetzt und mich vertrieben." - „Du bist Muslim (ibn 'Aqil)?", fragte sie, und er antwortete: „Ja." - „Tritt ein," sagte sie, und er ging in ein Zimmer in ihrem Haus, in dem sie sich nicht aufhielt. Sie breitete einen Teppich für ihn aus und bot ihm ein Abendessen an, doch er konnte nicht essen.

Es dauerte nicht lange, bis ihr Sohn kam. Er sah sie oft aus dem Zimmer (in dem Muslim sich aufhielt) aus- und ein gehen, und er sagte: „Bei Allah, so oft, wie du aus diesem Zimmer aus- und eingehst, erweckt es in mit den Verdacht, dass du (dort) etwas Wichtiges hast." - „Mein Sohn," sagte sie, „vergiss das." - „Bei Allah," sagte er, „sag es mir." - „Kümmere dich um deine Angelegenheiten", erwiderte sie, „und frage mich nichts." Doch er drängte sie (weiter), bis sie sagte: „Mein Sohn, sage niemandem von den Leuten, was ich dir (jetzt) sage." - „Ja," sagte er, und sie nahm ihm einen Schwur ab. Als er schwor (nichts zu sagen), sagte sie (es) ihm. Er ging schweigend zu Bett.

Nachdem die Leute Muslim ibn 'Aqil verlassen hatten, hörte Ibn Ziyad lange Zeit nicht mehr die Stimmen der Anhänger Ibn Aqils, wie er sie vorher gehört hatte. Er wies seine Anhänger an, (vom Dach) hinunterzuschauen und zu sehen, ob sie einen von ihnen (Muslim ibn 'Aqils Anhängern) sehen könnten. Sie schauten hinab, sahen aber niemanden. Er (Ibn Ziyad) sagte: „ Seht nach, ob sie im Schatten sind und euch auflauern," Sie begannen, die hölzerne Deckenverkleidung der Moschee abzureißen, und sie hielten Fackeln in ihren Händen und schauten (hinab). Manchmal leuchteten die Fackeln ihnen, und manchmal gaben sie nicht so (viel) Licht, wie sie wollten. Sie ließen die Leuchten (ein Bündel Rohre, die mit Seilen zusammengebunden waren) herab, dann zündeten sie an, dann ließen sie diese herab bis zur Erde. Sie taten dies in äußerster Dunkelheit, und beleuchteten nahe wie entfernter Liegendes, und dies geschah in der Dunkelheit um die Kanzel herum. Als sie sahen, dass dort nichts war, teilten sie Ibn Ziyad mit, dass die Leute sich zerstreut hatten. Dann öffnete er den Säulengang, der in die Moschee führte. Er ging daraufhin hinaus und stieg auf die Kanzel, und seine Anhänger waren mit ihm

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ihm gekommen. Er befahl ihnen, sich eine Weile hinzusetzen vor dem Nachtgebet. Er wies 'Amr ibn Nafi' an, folgendes auszurufen:

„Es wird keine Garantie auf Sicherheit für irgendeinen Mann von der Leibwache, den Gruppenführern sowie deren Chefs und von den Kämpfern geben, der das Nachtgebet woanders als in der Moschee verrichten wird." Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis die Moschee voller Leute war. Dann befahl er (Ibn Ziyad) seinem Ausrufer (, zum Gebet zu rufen), und er erhob sich zum Gebet. Sein Wachmann erhob sich hinter ihm, (aber) er sagte ihm, dass er ihn gegen jeden bewachen solle, der hereinkam, um einen Anschlag auf ihn zu verüben. Er betete mit den Leuten, dann bestieg er die Kanzel, lobpries Allah und sagte:

„Ibn 'Aqil, dumm und unwissend (wie er ist), hat Opposition und Spaltung begangen, wie ihr gesehen habt. Es gibt keine Sicherheit Allahs (dhimma-t-ullah) für denjenigen, in dessen Haus wir ihn finden. Und wer ihn bringt, wird den Lohn für sein Blut bekommen. Fürchtet Allah, ihr Diener Allahs, haltet fest an eurem Gehorsam und eurem Treueid. Tut nichts, was gegen euch verwendet werden könnte. Hussain ibn Numair, deine Mutter wird ihren Sohn verlieren, wenn die Tore der Straßen Kufas offen sind, oder dieser Mann sie verlässt, ohne dass du ihn mir bringst. Ich gebe dir die Vollmacht über die Häuser der Bewohner Kufas, und schicke Kundschafter (, um die Leute) auf den Straßen (zu überwachen). Morgen früh durchsuche die Häuser und verhafte (die Leute), bis du mir diesen Mann bringst." Al-Hussain ibn Numair war für die Leibwache verantwortlich, und er gehörte zu den Bani Tamim. Dann ging Ibn Ziyad in den Palast. Er gab 'Amr ibn Huraith die Flagge und gab ihm den Befehl über die Leute. Am Morgen hielt er eine Versammlung ab und gestattete den Leuten, zu ihm zu kommen. Muhammad ibn Asch'ath kam, und er (Ibn Ziyad) sagte (zu ihm):

„ Willkommen sei derjenige, der außer Verdacht und ohne Beschuldigung ist," und ließ ihn neben sich sitzen. An jenem Morgen ging der Sohn jener alten Frau zu 'Abd ar-Rahman ibn Muhammad ibn al-Asch'ath und erzählte ihm, dass Muslim ibn 'Aqil bei seiner Mutter sei. 'Abd ar-Rahman ging zu seinem Vater, der bei Ibn Ziyad war, und ging zu ihm. Ibn Ziyad erfuhr von seinem Geheimnis. „Geh," sagte Ibn Ziyad und piekste mit einem Rohr in seine Seite, „ und bringe ihn mir sofort." Er erhob sich und schickte Leute mit ihm mit, denn er wusste, dass alle nicht wollten, dass es ihnen wie Muslim ibn 'Aqil ergehen möge. Er schickte 'U-baidullah ibn 'Abbas al-Sulami mit ihm und siebzig Männer von (dem Stamme der) Qais. Sie gingen zu dem Haus, wo Muslim ibn 'Aqil (r.) sich aufhielt. Als dieser das Hufgetrappel der Pferde und die Stimmen der Männer hörte, wusste er, dass er es war, dessentwegen sie gekommen waren. Er lief zu ihnen hinaus mit seinem Schwert, als sie auf das Haus einstürmten. Er stürzte sich auf sie und schlug mit seinem Schwert auf sie ein, so dass er sie von dem Haus wegtrieb. Sie wiederholten ihren Angriff auf ihn, doch er schlug sie wieder auf die gleiche Art

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und Weise zurück. Er und Bakr ibn Humran al-Ahmari bekämpften sich, und dieser traf den Mund Muslims und spaltete seine Oberlippe, dann schlug er sein Schwert schnell in seine Unterlippe, um zwei seiner Schneidezähne auszuschlagen. Muslim schlug ihn mit einem furchtbaren Schlag und wiederholte diesen, wobei er ihm eine Schultersehne durchtrennte und fast seinen Magen erreichte. Als die Leute das sahen, (gingen sie hoch) und schauten auf ihn (Muslim) herab, und sie begannen, Steine auf ihn zu werfen. (Außerdem) fingen sie an, Rohre aus Holz anzuzünden, die sie von den Dächern der Häuser herunterwarfen. Als er das sah, lief er unbeugsam mit seinem Schwert auf die Straße, und Muhammad ibn al-Asch'ath sagte zu ihm: „Du kannst Sicherheit haben, töte dich nicht selbst." Doch er bekämpfte sie weiterhin und sagte: „Ich habe geschworen, dass ich nur als freier Mann getötet werde, auch wenn ich den Tod als etwas Furchtbares ansehe. Er macht die Kälte zu einer bitteren Hitze und wendet die Sonnenstrahlen für immer ab. Jeder wird eines Tages etwas Schlechtes antreffen, und ich fürchte, dass ich belogen oder getäuscht werde."

„Du wirst weder belogen, getäuscht noch bekümmert werden," sagte Muhammad ibn al-Asch'ath, „ denn dieser Stamm (Bani Umayya) sind deine Vettern, sie werden dich nicht töten oder dir Schaden zufügen." Er (Muslim) war durch die Steine verwundet worden und kampfunfähig. Er war außer Atem und lehnte mit seinem Rücken gegen die Wand jenes Hauses, und Ibn Asch'ath wiederholte sein Angebot der Sicherheitsgarantie an ihn. „Habe ich Sicherheit?" fragte er (Muslim). „Ja", erwiderte er (al-Asch'ath). (Dann) fragte er (Muslim) die Leute: „Bin ich sicher?", und sie bejahten das, außer 'Ubaidullah ibn al-Abbas al-Sulami, welcher sagte: „Ich habe weder Kamelstute noch ein Kamel darin (d.h.: Ich will nichts damit zu tun haben.)", und wandte sich ab. „Wenn ihr mir keine Sicherheit gebt", sagte Muslim, „dann werde ich nicht meine Hand in eure legen."

Ein Maultier wurde gebracht, und er wurde daraufgehoben. Sie versammelten sich um ihn herum und entrissen ihm sein Schwert. Da geriet er in Verzweiflung für sein Leben, und Tränen traten ihm in die Augen. „Das ist der erste Verrat!" 1, rief er. „Ich hoffe, dass dich kein Schaden treffen wird", sagte Muhammad ibn al-Asch'ath. „Ist es nichts als Hoffnung?," rief er, „wo ist eure Sicherheitsgarantie? Wahrlich, Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück", und er weinte. „Jemand, der die gleiche Sache anstrebte, die du anstrebtest, und ihm dann das gleiche widerfährt, was dir (jetzt) widerfährt, sollte nicht weinen" sagte 'Ubaidullah ibn al-Abbas al-Sulami zu ihm. „Bei Allah", antwortete (Muslim), „ich weine nicht um meinetwillen, und auch nicht wegen meines Todes, auch wenn ich nicht einen Augenblick Verlangen nach (meiner) Zerstörung hatte, sondern ich weine wegen meiner Familie, die zu mir kommt, ich weine um al-Hussain (a.) und um die Familie al-Hussains."

Mit Blick auf das, was Imam Hussain (a.) zu erwarten hatte. (Anm. d. Übers.)

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Dann ging er näher an Muhammad ibn al-Asch'ath heran und sagte: „Diener Allahs, bei Allah, ich sehe, dass du mir keine Sicherheit garantieren kannst. Hast du die Güte, dass du einen Mann von dir mit meiner Botschaft losschicken kannst, damit es zu al-Hussain kommt? Denn ich bin sicher, dass er heute schon zu euch aufgebrochen ist, oder dass er sich morgen mit seiner Familie auf den Weg machen wird.(Meine Botschaft ist folgende) 'Ibn 'Aqil hat mich zu dir geschickt. Er ist ein Gefangener in den Händen des Volkes, und er denkt, dass er den Abend nicht mehr erleben wird, ohne getötet zu werden.; und er sagt (zu dir): 'Kehre um mit deiner Familie, mögen mein Vater und meine Mutter dir geopfert werden, damit dich die Kufiten nicht täuschen, denn sie sind die Anhänger deines Vaters1, welcher sich von ihnen trennen wollte (und sei es) durch (seinen) Tod oder (seine) Ermordung. Die Kufiten haben dich belogen. Wer lügt, kann nicht urteilen.'".

„Bei Allah", sagte ibn al-Asch'ath, „ich werde das tun, und ich werde Ibn Ziyad informieren, dass ich dir eine Sicherheitsgarantie gegeben habe." Ibn al-Asch'ath ging mit Ibn 'Aqil zum Palasttor. Er bat um Erlaubnis (einzutreten), die ihm gegeben wurde. Er ging zu Ibn Ziyad und informierte ihn über Ibn 'Aqil und den Schlag Bakrs gegen ihn, und über seine Sicherheitsgarantie. „Was (ist mit) dir und der Sicherheitsgarantie? Als ob wir dich dazu geschickt hätten, ihm Sicherheit zu garantieren! Wir haben dich nur dazu geschickt, dass du ihn uns bringst." Ibn al-Asch'ath schwieg. Während Ibn 'Aqil an dem Palasttor blieb, bekam er starken Durst. Am Palasttor saßen Leute und warteten auf die Erlaubnis, einzutreten. Unter ihnen waren 'Umara ibn 'Uqba ibn Abu Mu'ait, 'Amr ibn Huraith, Muslim ibn 'Amr und Kathir ibn Schihab. Am Tor stand ein Krug mit kaltem Wasser. „Gebt mir von diesem Wasser," bat Muslim. „Sieh, wie (erfrischend) kalt es ist," antwortete Muslim ibn 'Amr. „ nein, bei Allah, du wirst keinen Tropfen davon kosten, bis du das Feuer der Hölle gekostet hast!" - „Schande über dich, wer bist du?," rief Muslim ibn ('Aqil, r.). „Ich bin derjenige," antwortete er, „der die Wahrheit erkannt hat, als du sie verleugnet hast, derjenige, der aufrichtig zu seinem Imam war, als du ihn getäuscht hast, derjenige, der ihm gehorcht hat, als du dich gegen ihn gestellt hast. Ich bin Muslim ibn 'Amr al-Bahili." - „Deine Mutter hat ihr Kind verloren, 2" sagte Muslim ibn 'Aqil (r.), „wie rauh du bist, wie grob, und wie hart dein Herz ist! Mann aus Bahila, du hast es eher als ich verdient, für ewig im Feuer der Hölle zu schmoren." Er setzte sich nieder und lehnte sich an eine Wand.

'Amr ibn Huraith schickte seiner Diener zu ihm mit einem Gefäß, in dem ein Tuch und eine Trinkschale waren. Er goss Wasser hinein und sagte: „Trink," doch jedes Mal, wenn er trinken wollte, füllte er das Gefäß mit Blut, und er konnte nicht trinken. Er tat dies ein, zwei Mal, und beim dritten Mal, als er trinken wollte, fielen

Gemeint ist, dass das Volk Kufas bereits vorher Imam Ali (a.) im Stich gelassen und verraten hatte (Anm. d. Übers.) Gemeint ist, dass die Mutter ihren Sohn für das ewige Leben verloren hat (Anm. d. Übers.)

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seine Schneidezähne ins Trinkgefäß. Er sagte: „Allah sei Dank (al-hamdu-lillah), wenn Allah mir das als Versorgung zugeteilt hätte, dann hätte ich es getrunken."

Ein Bote von Ibn Ziyad kam und befahl ihm, zu diesem zu gehen. Als er eintrat, grüßte er ihn nicht, wie es einem Gouverneur gebührt hätte. „ Grüßt du den Gouverneur nicht?", fragte der Wachmann. „Wenn er meinen Tod wünscht, warum soll ich ihn dann grüßen?" erwiderte Muslim. „Wenn er nicht meinen Tod wünschen würde, dann würde ich ihn viel grüßen." - „Bei meinem Leben," sagte Ibn Ziyad, „du wirst getötet werden." - „So sei es denn," sagte Muslim. „Ja," antwortete Ibn Ziyad. „So lass mich (noch) für einige meiner Stammesleute mein Testament schreiben," erwiderte Muslim. „Tu (das)," sagte er (Ibn Ziyad). Muslim schaute auf die Anwesenden, die (an der Sitzung mit Ibn Ziyad teilnahmen), und unter ihnen war 'Umar ibn Sa'd ibn Abu Waqqas. „ 'Umar,", sagte er, „wir sind verwandt, und ich brauche dich. Ich brauche dich für die Verwirklichung meines Wunsches, aber es ist geheim." Doch 'Umar weigerte sich, ihm zuzuhören. „Warum," fragte 'Ubaidullah, „weigerst du dich, den Wunsch deines Cousins zu beachten?" So stand er ('Umar) mir ihm auf und setzte sich dorthin, wo ibn Ziyad sie beide beobachten konnte. „Ich habe Schulden in Kufa," sagte er (Muslim), „die ich gemacht habe, als ich nach Kufa kam, es sind siebenhundert Dirham, begleiche sie für mich. Wenn ich getötet werde, dann verlange meine Leiche von Ibn Ziyad und begrabe sie. Schicke irgendjemanden zu al-Hussain (a.), der ihn zurückschickt, denn ich habe ihm schon geschrieben und ihm mitgeteilt, dass die Leute auf seiner Seite sind, und ich kann nur denken, dass er kommen wird." -„Weißt du, was er zu mir sagte, o Gouverneur?", sagte 'Umar zu Ibn Ziyad. „Er erwähnte (wohl) dieses und jenes." - „Der Zuverlässige wird dich nicht betrügen, " sagte Ibn Ziyad, „ sondern der Verräter hat um Straflosigkeit gebeten! Was dein Eigentum betrifft, so gehört es dir, und wir werden dich nicht daran hindern, damit zu tun, was du willst, und was seine Leiche angeht, nachdem wir ihn getötet haben, ist es uns gleichgültig, was damit getan wird. Und Hussain - wenn er nichts von uns will, so wollen wir auch nichts von ihm. Wohlan, Ibn 'Aqil," sagte Ibn Ziyad zu ihm, „du bist zu den Leuten gekommen, als sie einig waren und hast (dann) Spaltung zwischen ihnen verursacht. Du hast ihre Meinung gespalten und sie gegeneinander aufgebracht." - „Nein", antwortete er (Muslim ibn 'Aqil, r.), „ich bin nicht deshalb gekommen, sondern weil die Leute aus der Stadt (Kufa) behaupteten, dass dein Vater ihre besten Männer getötet und ihr Blut vergossen habe und mit ihnen wie Chosrow und der Kaiser von Byzanz umgegangen sei. Wir sind gekommen, um ihn zu Gerechtigkeit zu ermahnen und ihn dazu aufzurufen, gemäß dem Buche (d.h. dem Qur'an) zu regieren." - „Was hast du damit zu tun, du Abweichler? " schrie Ibn Ziyad. „ Warum hast du das nicht bei den Leuten getan, als du in Medina Wein trankst?" - „Ich und Wein trinken?! Bei Allah, Allah weiß, dass du nicht die Wahrheit sprichst, und dass du ohne Wissen gesprochen hast, denn ich bin nicht so, wie du gesagt hast. Es kann eher von dir angenommen werden, dass du Wein trinkst, als von mir, (du bist es), von dem es wahrscheinli-

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cher ist, dass er das Blut der Muslime trinkt und das Leben tötet, das Allah zu töten verboten hat, und (du bist derjenige, der) heiliges Blut vergießt auf der Grundlage von Besatzung, Feindschaft und bösen Vermutungen, während er (Ya-zid) sich amüsiert und spielt, als ob er nichts getan hätte."

„Du Abweichler", schrie Ibn Ziyad, „deine Begierden (nafs) brachten dich dazu, etwas zu begehren, was Allah dir verwehrt hat, da Er dich nicht dafür als würdig erachtete ." - „ Und wer ist dessen würdig," fragte Muslim, „wenn nicht wir?!" -„Der Herrscher der Gläubigen, Yazid," antwortete Ibn Ziyad.

„Preis sei Allah unter allen Umständen," erwiderte Muslim, „und wir akzeptieren Allahs Urteil zwischen uns und euch ." - „Möge Allah mich töten", sagte Ibn Ziyad, „wenn ich dich nicht auf so eine Weise töten werde, auf die noch niemand im Islam getötet worden ist." - „Du bist derjenige, der die meisten Neuerungen (bid'a) in den Islam gebracht hat, die es vorher nicht gab," sagte Muslim, „denn du wirst keine bösartigen Morde aufgeben, noch scheußliche Strafen, noch abscheuliche Verhaltensweisen und unehrenhaften Sieg."

Da begann Ibn Ziyad, ihn zu beschimpfen, und er beschimpfte al-Hussain, Ali und 'Aqil, Segen und Heil sei auf ihnen, und Muslim sprach nicht mit ihm. „Bringt ihn hinauf auf das Dach des Schlosses," befahl Ibn Ziyad, „und schneidet seinen Köpf ab, (lasst ihn nach unten fallen) und werft seinen Körper hinterher."

Muhammad ibn al-Asch'ath stand auf und sprach mit 'Ubaidullah ibn Ziyad über Hani' ibn 'Urwa: „Du kennst doch die Stellung von Hani' in der Stadt und von seinem Haus innerhalb seines Clans. Sein Stamm weiß, dass ich und mein Gefährte ihn zu dir gebracht haben. Ich beschwöre dich bei Allah, überlasse ihn mir, denn ich möchte nicht die Feindschaft der Stadt (auf mich ziehen)". Er versprach ihm, das zu tun, doch dann geschah etwas, und er befahl: „Bringt ihn hinaus auf den Marktplatz und schlagt seinen Kopf ab!" So wurde Hani' in Ketten an einen Ort auf dem Marktplatz gebracht, wo Schafe verkauft wurden. Er rief: „ O Madh-hidsch! Es ist heute kein Madhhidsch für mich da - Madhhidsch! Madhhidsch! Wo ist Madhhidsch?" Als er erkannte, dass niemand ihm half, zog er seine Hand aus der Fessel heraus und rief: „Ist da ein Stock, ein Messer, ein Stein oder ein Knochen, mit dem ein Mann sich verteidigen kann?" Da stürzten sie sich auf ihn und zogen die Fesseln fester. Dann wurde ihm befohlen, seinen Hals hinzuhalten, doch er sagte: „Ich bin nicht so freigiebig mit meinem Leben, und ich werde euch nicht helfen, mir das Leben zu nehmen." Da schlug ihn ein türkischer Gefolgsmann von 'Ubaidullah namens Raschid mit dem Schwert, richtete jedoch nichts damit aus. Hani' rief: „Zu Allah ist die Rückkehr, O Allah, zu Deiner Barmherzigkeit und Deiner Zufriedenheit," dann versetzte er ihm einen zweiten Schwertstreich und tötete ihn.

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Über Muslim ibn 'Aqil und Hani' ibn 'Urwa (r.) schrieb Abdullah ibn al-Zubair al-Asadi: „Wenn ihr nicht wisst, was der Tod ist, dann schaut Hani' auf dem Marktplatz und 'Aqil an - (Schaut) auf den Helden, dessen Antlitz das Schwert zerschmetterte, und ein anderer, der von einem hohen Platz stürzte. - Der Befehl des Gouverneurs traf sie, und sie wurden zu Legenden für jeden Reisenden auf allen Wegen. - Du siehst einen Körper, dessen Antlitz der Tod verändert hat, und der von Blut bespritzt ist, das in Strömen geflossen ist. - Ein junger Mann, der schamhafter war als ein scheues junges Mädchen, und schneidender als die geschärfte Klinge eines Zweiklingen-Schwertes. - Reitet Asma'1 ein pass-gehendes Pferd in Sicherheit, während Madhhidsch ihn zur Rache drängte? - Die Murad wandern um ihn herum, sind sie alle in Furcht vor dem Fragenden und demjenigen, der gefragt wird, - wenn ihr für euren Bruder keine Blutrache übt, dann seid Huren, die sich mit wenig begnügen."

Als Muslim und Hani' (r.) getötet wurden, schickte 'Ubaidullah ibn Ziyad ihre Köpfe mit Hani' ibn Abi Hayya al-Wadil und Zubair ibn Arwah al-Tamimi zu Yazid ibn Mu'awiya. Er beauftragte seinen Sekretär (katib), Yazid zu schreiben, was mit Muslim und Hani' geschehen war. Der Sekretär, dessen Name 'Amr ibn Nafi' war, schrieb einen langen Brief, und er war der erste, der einen so langen Brief schrieb. Als 'Ubaidullah diesen sah, missfiel er ihm. Er fragte: „ Was soll diese lange Abhandlung? Schreibe: 'Preis sei Allah, Der den Anspruch des Fürsten der Gläubigen bestätigte und ihm genügend Handhabe gegen seinen Feind gab. Ich informiere den Fürsten der Gläubigen darüber, dass Muslim ibn 'Aqil im Hause von Hani' ibn 'Urwa al-Muradi Zuflucht gesucht hat. Ich habe Spione auf die beiden angesetzt und die Männer gegen sie intrigieren lassen. Ich habe gegen sie Ränke geschmiedet, bis ich sie in die Hand bekam. Allah gab mir die Macht über sie. So kam ich über sie und schlug ihnen ihre Köpfe ab, und ich habe ihre Köpfe mit Hani' ibn Abu Hayya und Zubair ibn Arwah al-Tamimi zu dir geschickt, und sie sind beide aufmerksame, gehorsame und aufrichtige Männer. Lasst den Fürsten der Gläubigen sie über die Angelegenheit fragen, was immer er will, denn sie besitzen Wissen, Aufrichtigkeit und Frömmigkeit, was-salam.'"

Und Yazid schrieb ihm: „Du bist nicht weiter gegangen, als ich wollte, und du hast klug gehandelt. Und du hast die Attacke kaltblütig ausgeführt. Du hast mir genügt, hast deine Aufgabe erßllt und meine Ansicht über dich bestätigt. Ich habe deine beiden Abgesandten gerufen und vertraulich mit ihnen gesprochen, und ich fand sie in ihren Ansichten und Vorzügen so, wie du gesagt hast. Behandele sie gut. Ich habe gehört, dass Hussain unterwegs nach Irak ist, darum stelle Späher und Bewaffnete (Wachen) auf und sei auf der Hut, verhafte Verdächtige und töte

Asma' ibn Charidscha, einer der drei, die mit Hani' zu Ziyad gegangen waren

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(jeden) Angeklagten. Schreibe mir (alles), was an Neuigkeiten passiert, so Allah will." 1

Der (versuchte) Angriff Muslim ibn 'Aqils (r.) in Kufa fand am Dienstag, den 8. Dhu-l-Hidscha2 im Jahre 60 nach der Hidschra (680 n.Chr.) statt. Er (r.) wurde am Mittwoch, den 9. Dhu-l-Hidscha getötet, am Tage von Arafa. Al-Hussain (a.) hatte sich am Tage von Muslims Angriff in Kufa von Mekka nach Irak aufgemacht - am Tage Tarwiya3 - nachdem er den Rest von Scha'ban, den Monat Ramadan, Schaw-wal und Dhu-1-Qa'da und acht Tage des Monats Dhu-l-Hidscha4 in Mekka geblieben war, im Jahre 60 nach der Hidschra (680 n.Chr.). Während der Dauer seines Verweilens in Mekka hatten sich eine Anzahl von Bewohnern des Hidschaz und denen von Basra um ihn herum versammelt und hatten sich an seine Familie (Ahl-al-Bait) und seine Gefolgsmänner (mawali) angeschlossen.

Als al-Hussain (a.) sich auf den Weg machen wollte nach Irak, verrichtete er die Umrundung des (Heiligen) Hauses (Kaaba) und das Eilen zwischen Safa und Marwa.5 Dann trat er aus seinem Weihezustand (ihram) aus, nachdem er die Kleine Pilgerfahrt ('umra) verrichtet hatte, da er die Große Pilgerfahrt nicht vollenden konnte, weil er Bedenken hatte, dass er in Mekka ergriffen und zu Yazid ibn Mu-awiya gebracht werden würde6, und so machte er sich früh am Morgen auf den Weg mit seiner Familie, seinen Kindern und denjenigen seiner Schi'a, die sich ihm angeschlossen hatten. Die Nachricht von Muslims (Gefangennahme und Ermordung) hatte ihn noch nicht erreicht, weil (diese sich erst) an dem Tag seines Aufbruchs ereignet hatte, worüber wir berichteten.

Es wird überliefert, dass al-Farazdaq, der Dichter, folgendes sagte: „Im Jahre 60. n.H. (680 n.Chr.) vollzog ich die Hadsch mit meiner Mutter. Ich trieb gerade ihr Kamel an, als ich in den Heiligen Bezirk eintrat, und da traf ich al-Hussain ibn Ali (a.), als er gerade dabei war, Mekka zu verlassen in Begleitung (einiger Männer, die) Schwerter und Schilde trugen. 'Wessen Karawane ist das?', fragte ich ihn.

Alle in diesem Abschnitt beschriebenen Ereignisse stehen auch bei:

-„Tarich al-Tabari", 5:347-381, Abschnitte davon in „Futuh Ibn I'tham" 5:31, „al-Achbar al-Tiwal"227, „Waq'a al-Taf": 77, Maqatil al-Talibiyyin": 95, „Maqtal al-Chawarizmi":1:185, „Manaqib" von Ibn Schahraschub:4:87, „al-Bihar" von Allamah al-Madschlisi:44:324/2.

Zwölfter Monat im islamischen Mondkalender (Anm. d. Übers.)

Der Tag von 'Arafa ist der Tag, an dem die Pilger sich an Berg 'Arafa für die Pilgerfahrt versammeln. Der Tag von Tarwiya ist der Tag davor, wenn die Pilger Wasser vom Brunnen Zamzam schöpfen.

4

5 ,

Aufzählung des siebten bis 12 Monat des islamischen Mondkalenders (Anm. d. Übers.)

Teile der Rituale sowohl der Kleinen ('umra) als auch der Großen Pilgerfahrt (hadsch), Namen von zwei Hügeln in den Nähe der Kaaba

Imam Hussain (a.) hatte keinerlei Sorge um sein Leben und das seiner Getreuen, sondern er wollte verhindern, dass im Heiligen Bezirk Blut fließt, da dort nicht einmal eine Fliege getötet werden darf (s. auch „Manasik al-Hadsch" von Ayatollah al-'Uzma Imam' Sayyid Ali Imam Hussaini al-Khamene'i) -(Anm. d. Übers.)

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'Die des al-Hussain ibn AW, war die Antwort. So ging ich zu ihm hin, begrüßte ihn und sagte: 'Möge Allah dir Deine Bitten und Hoffnungen erfüllen, was immer du willst, bei meinem Vater und meiner Mutter, o Sohn des Gesandten Allahs, doch was lässt dich von der Hadsch davoneilen?' - ,Wenn ich mich nicht beeile, dann werde ich gefangengenommen,' antwortete er, dann fragte er mich: 'Wer bist du?' - ,Ein Araber,' erwiderte ich. Und bei Allah, er fragte mich nicht weiter. 'Erzähle mir von den Leuten, die hinter dir stehen,' sagte er. 'Das ist eine gute Frage,' sagte ich, 'die Herzen der Menschen sind für dich, doch ihre Schwerter sind gegen dich. Die Bestimmung kommt vom Himmel, und Allah tut, was Ihm beliebt' - ,Du hast die Wahrheit gesprochen,' sagte er, 'die Sache gehört zu Allah.

'Jeden Tag offenbart Er sich in neuem Glanz'1.

Wenn das Schicksal herabsendet, was wir wollen, preisen wir Allah für Seine Segnungen. Er ist Derjenige, um Dessen Hilfe nachgesucht werden soll, damit wir Ihm danken, und wenn das Schicksal nicht unsere Hoffnungen erfüllt, so weist Er doch nicht diejenigen zurück, deren Absicht die Wahrheit und in deren Herzen die Gottesehrfurcht ist.' - Ja,' antwortete ich, 'möge Allah dir bringen, was du wünschst und dich vor dem schützen, was dich bedroht.' Dann fragte ich ihn nach Dingen hinsichtlich Gelübden und Riten. Er gab mir darüber Auskunft, setzte sein Reittier in Bewegung, verabschiedete sich von mir, und so trennten wir uns."2

Als al-Hussain ibn Ali (a.) Mekka verließ, stand ihm Yahya ibn Said ibn al-Aas mit einer Gruppe (von Männern) gegenüber, die 'Amr ibn Said3 zu ihm geschickt hatte. „Kehre dorthin zurück," sagten sie zu ihm, „von wo du gekommen bist." Doch er weigerte sich und ging weiter. Die beiden Gruppen stießen zusammen und schlugen einander mit Peitschen, und al-Hussain (a.) und seine Gefährten leisteten erbitterten Widerstand. Al-Hussain (a.) ging weiter, bis er nach al-Tanlm kam. Dort traf er eine Kamel-Karawane, die aus Jemen kam. Er mietete von ihren Leuten Kamele für sich und seine Anhänger. Dann sagte er zu den Kameltreibern:

„ Wer von euch sich uns nach Irak anschließen will, dem werden wir seine Miete zahlen und uns über seine Gesellschaft freuen. Wer uns lieber nach einer gewissen Strecke verlassen möchte, dem werden wir seine Miete entsprechen seiner zurückgelegten Wegstrecke bezahlen." Einige der Leute gingen mit ihm, während andere sich weigerten.

Imam Hussain (a.) zitiert hier aus dem Heiligen Qur'an: 55:29

Ibn A'tham berichtete es in „al-Futuh": 5:77, und al-Chawarizmi in „Maqtal": 1:223, und al-Tabari in seinem „Tarich": 5:386, mit leichter Abweichung, und in gekürzter Form bei Ibn Schahraschub:4:95, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:365.

Der Gouverneur von Mekka vor Yazid

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Abdullah ibn DschaTar (r.) schickte seine beiden Söhne 'Aun und Muhammad mit ihm, und er schrieb ihm einen Brief, der folgendermaßen lautete: „Ich bitte Dich bei Allah, zurückzukehren, wenn Du meinen Brief siehst. Ich bin besorgt um Dich aufgrund der Richtung, die Du eingeschlagen hast, da dies Deine Vernichtung und die Ausrottung deiner Ahl-ul-Bait bedeuten wird. Wenn Du heute vernichtet wirst, dann wird das Licht der Erde ausgelöscht werden, denn Du bist das Banner der Rechtgeleiteten und die Hoffnung der Gläubigen. Habe keine Eile bei Deiner Reise, denn ich bin auf der Spur dieses Briefes, und salam."

Abdullah ibn DschaTar begab sich zu 'Amr ibn Said und bat ihn, al-Hussain (a.) eine schriftliche Sicherheitsgarantie zu geben und ihm Zugeständnisse zu machen, damit er von der Richtung, die er eingeschlagen hatte, Abstand nehmen würde. 'Amr ibn Said schrieb ihm einen Brief und versprach ihm darin Geschenke und eine Garantie für seine Sicherheit. Er schickte ihn mit seinem Bruder Yahya ibn Said. Yahya ging hinterher (wie auch) Abdullah, nachdem er seine beiden Söhne geschickt hatte. Die beiden übergaben ('Amrs) Brief an ihn (Imam Hussain, a.) und bemühten sich, ihn zur Rückkehr (zu bewegen).

„Ich sah den Gesandten Allahs (s.) in meinem Traum," sagte er (Imam Hussain, a.), „ und er befahl mir auszuführen, wohin ich gehe." - „ Was war jener Traum?," fragten die beiden. „Ich habe niemandem davon erzählt," erwiderte er, „und ich werde auch niemandem davon erzählen, bis ich meinen Herrn, Hoch und Erhaben ist Er, treffe." Als Abdullah ibn DschaTar es aufgegeben hatte, (ihn zu überreden), befahl er seinen beiden Söhnen 'Aun und Muhammad, bei ihm (Imam Hussain, a.) zu bleiben, mit ihm zu reisen und für ihn zu kämpfen. Er kehrte mit Yahya ibn Said nach Mekka zurück.

Al-Hussain (a.) nahm schnell und direkt Kurs nach Irak, bis er bei Dha 'Irq ankam. Sobald 'Ubaidullah ibn Ziyad vom Aufbruch al-Hussains (a.) von Mekka nach Kufa erfahren hatte, sandte er al-Hussain ibn Numair, den Kommandeur der Leibwache (schurta) nach al-Qadissiyya, damit er dort und (in dem Gebiet) zwischen al-Qadissiyya und al-Qutqutana Reiter von al-Qadissiyya bis Chaffan stationierte. Und die Leute sagten: „Dieser Hussain will (unbedingt in) den Irak."

Als al-Hussain (a.) al-Hadschiz erreichte (einen Hügel über) Batn al-Rumma, schickte er Qais ibn Muschir al-Saidawi - manche sagen, es sei sein Milchbruder Abdullah ibn Yuqtur gewesen - nach Kufa,1 denn er hatte (zu jenem Zeitpunkt) noch nicht über (das Schicksal von) Muslim ibn 'Aqil (r.) erfahren. Er schickte einen Brief mit ihm:

Al-Tabari berichtet von zwei separaten Ereignissen, was diese beiden betrifft (2:298 und 293). Da beide zu einem ähnlichen Ende kommen, scheint al-Mufids Vermutung wahrscheinlich.

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„ Von al-Hussain ibn Ali zu seinen Brüdern von den Gläubigen und den Muslimen. Salamun alaikum, ich preise Allah vor Euch, außer Dem es keinen Gott gibt. Der Brief Muslim ibn 'Aqils ist bei mir angekommen, welcher mich über Eure gute Meinung informierte sowie über die Übereinkunft Eurer Führer, uns zu unterstützen und unser Recht zu fordern. Ich habe Allah darum gebeten, dass Er (Eure) Handlung für uns gut sein und Euch dafür größten Lohn zuteil werden ließe. Ich bin am 8. Dhu-l-Hidscha zu Euch aufgebrochen, am Tage von Tarwiya. Wenn mein Botschafter zu Euch gelangt, dann beeilt Euch in der Sache und seid ernsthaft (darin), denn ich werde in diesen (nächsten) Tagen zu Euch kommen, was-salamu alaikum wa rahmatullah."

Muslim hatte 27 Tage, bevor er getötet wurde, an al-Hussain (a.) geschrieben, und die Kufiten hatten ihm geschrieben: „Hier hast Du 100.000 Schwerter, verspäte Dich nicht."

Qais ibn Muschir ging mit dem Brief al-Hussains (a.) nach Kufa. Doch als er al-Qadissiyya erreicht hatte, ergriff ihn al-Hussain ibn Numair und schickte ihn zu 'Ubaidullah ibn Ziyad. „Geh auf die Kanzel," sagte 'Ubaidullah zu ihm, „und beschimpfe den Lügner Hussain ibn Ali." Qais stieg auf (die Kanzel), lobte und pries Allah, dann sagte er: „ O ihr Leute, dieser Hussain ibn Ali ist das beste der Geschöpfe Allahs, der Sohn der Fatima, der Tochter des Gesandten Allahs, und ich bin sein Botschafter zu euch, so antwortet ihm," dann verfluchter er 'Ubaidullah ibn Ziyad und seinen Vater, betete für Ali ibn Abu Talib (a.) um Verzeihung1 und segnete ihn. 'Ubaidullah ordnete an, dass er vom Dach des Palastes hinabgestürzt werden sollte. Sie stürzten ihn hinab, und er wurde zerschmettert.

Es wurde (auch) Folgendes überliefert: Er fiel in Ketten auf die Erde, seine Knochen wurden zerbrochen, und nur sein letzter Atemzug war ihm geblieben. Da kam ein Mann namens 'Abd al-Malik ibn 'Umair al-Lachmi und schnitt seine Kehle durch. Als ihm gesagt wurde, dass er eine schändliche Tat begangen habe, sagte er: „Ich wollte ihm (sein Leiden) erleichtern."2

(Währenddessen) hatte al-Hussain (a.) Hadschiz in Richtung Kufa verlassen, bis er zu einer Wasserstelle der Araber kam. Dort war Abdullah ibn Muti' al-Adawi, der dort verweilte. Als er al-Hussain (a.) sah, erhob er sich ihm zu Ehren und sagte zu ihm: „Bei meinem Vater und meiner Mutter, o Sohn des Gesandten Allahs, was führte dich hierher?" Er führte ihn (sein Reittier) voran und half ihm bei Absteigen, und al-Hussain (a.) sagte: „Es ist aufgrund des Todes von Mu'awiya, wie du vielleicht erfahren hast, und die Iraker haben mir geschrieben und mich zu ihnen

Für das, was ihm angetan worden war (Anm. d. Übers.)

„Tarich al-Tabari": 5:398, „Kamil ibn Athir":4:43, „Maqtal Imam Hussain(a.)" von al-Chawarizmi: „1:228, „Manaqib" von Ibn Schahraschub:4:95, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:370.

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gerufen." - „Ich möchte dich, o Sohn des Gesandten Allahs, (an Allah) und die Heiligkeit des Islams erinnern, damit sie nicht geschändet wird. Ich beschwöre dich bei Allah, die Heiligkeit der Quraisch (zu bedenken). Ich beschwöre dich vor Allah, die Heiligkeit der Araber (zu bedenken). Bei Allah, wenn du verlangst, was in den Händen der Banu Umayya ist, dann werden sie dich töten, und wenn sie dich töten, dann werden sie nie mehr irgend jemanden nach dir respektieren. Bei Allah, es ist die Heiligkeit des Islams, die geschändet werden wird, die Heiligkeit der Quraisch und die Heiligkeit der Araber. Tu es nicht, geh' nicht nach Kufa, liefere dich nicht den Banu Umayya aus." Doch al-Hussain (a.) weigerte sich und bestand darauf, seine Reise fortzusetzen.

(Währenddessen) hatte 'Ubaidullah ibn Ziyad befohlen, dass (das Gebiet) zwischen Waqisa1 und den Wegen nach Syrien und Basra besetzt werden sollte, (so dass) niemand herein- oder herausgelassen wurde. Al-Hussain (a.) setzte seine Reise fort, und er wusste nichts (von alldem), bis er (einige) Wüstenaraber traf. Er fragte sie nach der Situation), und sie sagten: „Nein, bei Allah, wir wissen nichts darüber, außer dass wir weder (nach Kufa) herein- noch herauskönnen." Er setzte seine Reise in die (von ihm gewünschte) Richtung fort.

Eine Gruppe der Fazara und Badschila erzählte Folgendes: „Wir waren bei Zuhair ibn al-Qain al-Badschali, als wir aus Mekka kamen. Wir hatten den gleichen Weg mit al-Hussain (a.), und nichts war uns verhasster, als mit ihm an einem Rastplatz anzuhalten. (Dennoch), als al-Hussain (a.) unterwegs war und an einem Rastplatz Halt machte, blieb uns nichts anderes übrig, als mit ihm anzuhalten. Al-Hussain (a.) hielt auf der einen Seite (der Straße) an, und wir auf der anderen. Als wir saßen und unsere Mahlzeit zu uns nahmen, nahte ein Botschafter al-Hussains (a.), grüßte uns und trat ein (in unser Lager). „Zuhair ibn al-Qain, Abu 'Abdillah al-Hussain hat mich zu dir geschickt, damit du zu ihm kommst." Jeder von uns ließ fallen, was sich in seiner Hand befand, es war (so überraschend), als ob Vögel auf unseren Köpfen wären. „ Gelobt sei Allah," sagte seine (Zuhairs) Frau zu ihm, „hat der Sohn des Gesandten Allahs nach dir geschickt, und du gehst nicht zu ihm? Wenn du zu ihm gehen würdest, dann würdest du (erst) hören, was er sagt, dann könntest du wieder gehen." Zuhair ibn al-Qain ging zu ihm hin, und es dauerte nicht lange, bis er kam und ankündigte, dass er in Richtung Osten reisen würde. Er ordnete an, (dass) sein Zelt (abgebrochen werden sollte) und ließ sich sein Gepäck, Reittiere und Proviant bringen. Sein Zelt wurde abgebrochen und zu al-Hussain (a.) gebracht. Dann sagte er zu seiner Frau: „Du bist geschieden, gehe zurück zu deiner Familie, ich möchte, dass dir meinetwegen nichts als Gutes widerfährt. " Dann sagte er zu seinen Gefährten: „Wer von euch mir folgen möchte (, der möge es tun), ansonsten ist er von seiner Verpflichtung mir gegenüber entbunden (d.h. derjenige ist davon befreit, Zuhair als Anführer der Stammesgruppe zu

Waqisa: Ein Ort auf dem Weg von Mekka nach Irak

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folgen). Ich werde euch von einem Ereignis erzählen: 'Wir machten einen Kriegszug in ein Land1, und Allah bescherte uns den Sieg und wir machten (reichlich) Beute. Salman al-Farsi (r.) sagte zu uns: 'Freut ihr euch über den Sieg, den Allah euch hat zuteil werden lassen und die Beute, die ihr gemacht habt?' 'Ja,' erwiderten wir. 'Dann, wenn ihr den (Herrn) der jungen Männer von der Familie Muhammads (s.) trefft, dann seid (noch) glücklicher, mit ihnen in den Kampf zu ziehen, als ihr jetzt über die Beute seid, die ihr heute gemacht habt.' Was mich betrifft, so bete ich, dass Allah mit euch sei." Er blieb bei den Leuten al-Hussains (a.), bis er Schahid wurde (möge Allah ihm gnädig sein).2

Abdullah ibn Sulaiman und al-Mundhir ibn al-Muschmall, beide von al-Asad, überlieferten folgendes: Als wir die Große Pilgerfahrt verrichtet hatten, hatten wir kein anderes Ziel, als uns al-Hussain (a.) unterwegs anzuschließen, damit wir sehen konnten, wie es um ihn stand. Wir ritten voran und trieben unsere Kamelstuten schnell an, bis wir uns ihm bei Zarud3 anschlossen. Als wir uns näherten, sahen wir einen Mann aus Kufa, der sich seitlich von Weg abgewandt hatte, als er al-Hussain (a.) sah. Al-Hussain (a.) hielt an, als ob er ihn (ansprechen) wollte, (doch) dann wandte (der Mann) sich ab und ging weiter, und wir gingen auf ihn zu. Einer von uns sagte zum anderen: 'Lass uns zu diesem (Mann) gehen und ihn fragen, ob er Neuigkeiten aus Kufa hat.' So gingen wir weiter, bis wir bei ihm angelangt waren. 'As-salamu-alaikA, sagten wir, und er antwortete: 'Wa alaikum as-salam.'5 - 'Von welchem Stamm bist du, Herr?' - ,Ich bin ein Asadi,' antwortete er. 'Wir sind auch Asadis,' sagten wir, 'und wer bist du?' - ,Ich bin Bakr ibn so-und-so,' sagte er. Wir nannten ihm unsere Abstammungslinien, dann sagten wir zu ihm: 'Gib uns Nachricht von den Leuten, die du zurückgelassen hast', und er sagte: 'Ja, ich bin erst aus Kufa ausgereist, als Muslim ibn 'Aqil und Hani' ibn 'Urwa getötet wurden. Ich sah, wie sie an den Füßen über den Marktplatz geschleift wurden.' Wir gingen weiter, bis wir Hussain (a.) einholten, und wir gingen mit ihm mit, bis er am Abend in al-Thalabiyya anhielt. Als er anhielt, holten wir ihn ein und grüßten ihn. Er erwiderte unseren Gruß. 'Möge Allah dir gnädig sein,' sagten wir, 'wir haben Neuigkeiten für dich, wenn du willst, sagen wir es dir öffentlich, und wenn du es wünschst, im Geheimen.' Er schaute seine Gefährten an, dann sagte er: 'Es gibt gegenüber diesen (Männern) nichts zu verbergen.' - ,Hast du den Reiter gesehen, der nahe an dir dran war, gestern Abend?,' fragten wir. 'Ja,' antwortete er, 'ich wollte ihn (etwas) fragen.' - ,Bei Allah, wir haben die Nachricht für dich von

Bei Tabari: Eine Stadt im Lande der Byzantiner

„Waq'a al-Taf" von Abu Michnaf:161, und „Tarich" von al-Tabari: 5:396, das Gesamte in „Ta-rich":4:42, und gekürzt in „Maqtal Imam Hussain (a.)" von al-Chawarizmi 1:225, von Ahmad ibn A'tham überliefert.

Ein Ort auf dem Weg von der Hadsch nach Kufa zwischen al-Thalabiyya und al-Chazimiyya (Mu'dscham al-Buldan, 3:139)

Der Friede sei mit dir (Anm. d. Übers.)

Und Frieden sei mit euch (Anm. d. Übers.)

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ihm geholt und dir seine Befragung erspart', antworteten wir, 'er ist ein Mann von uns (d.h. von ihrem Stamm), mit vernünftigen Ansichten, Aufrichtigkeit und Verstand, und er hat uns erzählt, dass er erst aus Kufa ausgereist war, als Muslim ibn 'Aqil und Hani' ibn 'Urwa getötet worden waren, und dass er sah, wie sie an ihren Füßen über den Marktplatz geschleift wurden.' - ,Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück, möge Allah ihnen gnädig sein,' und er wiederholte dies mehrmals. 'Wir beschwören dich bei Allah,' sagten wir zu ihm, 'für dein eigenes Leben und das deiner Familie, dass du diesen Ort nicht verlässt, denn du hast in Kufa weder Helfer noch Schi 'a. Vielmehr fürchten wir für dich, dass sie gegen dich sind.'"

Er schaute die Söhne 'Aqils an und sagte: 'Was meint ihr, wo Muslim wohl getötet worden ist?'" Sie fuhren fort (mit ihrer Erzählung): „Bei Allah, wir werden nicht zurückkehren, bis wir Rache genommen haben oder das kosten werden, was er kostete1." Al-Hussain (a.) kam zu uns heran und sagte: 'Es gibt nichts Gutes mehr im Leben nach jenen (Männern),' und da wussten wir, dass seine Ansicht zu dieser Reise feststand (sie fortzusetzen). 'Möge Allah dir Gutes (chayr) bescheren,' sagten wir zu ihm. 'Allah sei euch beiden barmherzig,' erwiderte er. 'Bei Allah,' sagten seine Gefährten, 'du bist nicht wie Muslim ibn 'Aqil. Wenn du nach Kufa gehst, dann werden die Leute zu dir eilen (um dich zu unterstützen).' Dann schwieg er und wartete bis zu Sahar2. Dann ordnete er seinen jungen Männern und Dienern an, dass sie den Leuten viel Wasser zu trinken geben sollten. Sie taten dies, dann machten sie sich auf den Weg. Sie gingen weiter, bis sie nach Zubala3 kamen, und (dort) erreichte sie eine Nachricht von Abdullah ibn Yaqtur. Er (Imam Hussain, a.) zog einen Brief hervor und las ihn ihnen vor: 'Im Namen Allah, Des Gnädigen, Des Barmherzigen. Schreckliche Nachrichten vom Mord an Muslim ibn 'Aqil, Hani' ibn 'Urwa und Abdullah ibn Yaqtur sind zu uns gedrungen. Unsere Schia hat uns im Stich gelassen. Wer von euch es nun vorzieht, uns zu verlassen, der ist frei, uns zu verlassen ohne schlechtes Gewissen.'

Die Leute begannen, sich von rechts und links zu zerstreuen, bis diejenigen seiner Gefährten übriggeblieben waren, die mit ihm aus Medina gekommen waren und eine kleine Gruppe, die sich ihm (später) angeschlossen hatte. Er (Imam Hussain, a.) tat dies, weil er wusste, dass die Wüstenaraber, die zu ihm gekommen waren, ihm gefolgt waren, weil sie annahmen, dass er in ein Land kommen würde, dessen Bewohner ihm bereits gehorsam waren. Er wollte nicht, dass sie mit ihm reisten, ohne dass sie wussten, was auf sie zukam.

Gemeint ist das Martyrium euch (Anm. d. Übers.)

Sahar: Der Zeitraum zwischen Mitternacht und Morgendämmerung

Zubala: Ein Ort auf dem Weg von Mekka nach Kufa

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Als es Mitternacht wurde, befahl er seinen Anhängern, große Wasservorräte mitzunehmen, dann brachen sie auf, bis sie Batn al-Aqaba erreichten. Er (Imam Hus-sain, a.) machte dort Halt. Da kam ein alter Mann vom Stamme der Banu 'Ikrima namens 'Amr ibn Lawdhan zu ihm. 'Wohin willst du gehen?,' fragte er. 'Nach Kufa,' antwortete al-Hussain (a.). 'Ich flehe dich an vor Allah,' sagte der alte Mann, 'dass du umkehrst, denn bei Allah, dich erwartet nichts als Speerspitzen und Schwertklingen. Wenn diejenigen, die nach dir geschickt haben, dir als Unterstützung im Kampf genügen würden und dir alles vorbereitet hätten und du dann zu ihnen kämest, dann wäre das (eine) weise (Entscheidung). Aber in diesem Fall, den du schilderst, meine ich, dass du es nicht tun solltest.' - , Diener Allahs,' sagte er (Imam Hussain, a.) zu ihm, 'die weise Entscheidung ist mir nicht verborgen, aber dem Befehl Allahs Des Erhabenen kann nicht Widerstand geleistet werden.' Dann sagte er: 'Sie (meine Feinde) werden mich nicht in Ruhe lassen, bis sie mir dieses Herz aus meinem Innersten gerissen haben. Wenn sie das tun, dann wird Allah (andere) über sie herrschen lassen, die sie (so) demütigen werden, so dass sie der erniedrigteste Teil unter den Nationen sein werden.'1

Dann ging er (weiter) von Batn al-Aqaba, bis er bei Scharaf Halt machte. In der Zeit zwischen Mitternacht und Morgendämmerung (Sahar) befahl er (Imam Hussain, a.) seinen jungen Männern, einen großen Wasservorrat (für die Reise) mitzunehmen, dann setzte er (die Reise) von dort fort bis zum Mittag. Während er ging, rief einer seiner Anhänger: „Allahu Akbar! (Allah ist am größten!)" - „Allahu Akbar!" sagte al-Hussain (a.), „warum hast du 'Allahu Akbar' gerufen?" - „Ich habe Dattelpalmen gesehen," antwortete er (der Anhänger). „Dies ist ein Ort, an dem wir niemals eine Dattelpalme gesehen haben," antwortete ihm eine Gruppe seiner Anhänger. „Was denkt ihr dann, was es ist?", fragte al-Hussain (a.). „Wir sehen die Ohren eines Pferdes, bei Allah", sagten sie. „Ich sehe das, bei Allah, auch", sagte er. Dann sagte er: „So, dass wir in einer Richtung auf sie zugehen (so dass wir nicht umringt werden können) und uns hinter uns einen Fluchtpunkt offen halten." - „Ja", sagten wir, „zu deiner Linken ist Dhu Husma, und wenn du es vor ihm erreichst, dann wird es (in der Position) sein, die du willst".

So begann er, nach links abzubiegen, und wir bogen mit ihm ab. Noch bevor wir Zeit hatten, (die Richtung zu ändern), erschien vor uns die Vorhut der Reiter-Truppe, und wir konnten sie klar erkennen. Wir änderten die Richtung, und als sie sahen, dass wir vom Weg abwichen, änderten (auch) sie ihre Richtung und ritten auf uns zu. Ihre Speerspitzen sahen aus wie Palmenbäume, deren Blätter abgestreift worden sind, und ihre Banner wirkten wie Flügel von Vögeln. Wir überholten sie und kamen vor ihnen in Dhu Husma an. Al-Hussain (a.) ordnete an, dass seine Zelte aufgeschlagen werden sollten, und so geschah es. Die Leute kamen, es

„Maqtal al-Hussain (a.)" von al-Chawarizmi: 1:228, von Ibn A'tham, „Tarich al-Tabari": 5:397, und von Abu Michnaf, von Abdullah ibn Salim und al-Mundhir ibn al-Muschma'il, die beiden Asadis, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:372

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waren etwa tausend Reiter mit al-Hurr ibn Yazid al-Tamimi (als ihr Anführer), bis er und seine Reiter-Truppe gegenüber von al-Hussain (a.) anhielten. Es war in der Mittagshitze, und al-Hussain (a.) und seine Anhänger trugen ihre Turbane und hatten ihre Schwerter angelegt. Al-Hussain (a.) sagte zu seinen jungen Dienern: „Gebt den Leuten Wasser zu trinken und lasst sie damit ihren Durst stillen, und lasst ihre Pferde Schluck für Schluck trinken," und sie taten dies, indem sie ihre Schüsseln und Trinkgefäße mit Wasser füllten und sie zu den Pferden brachten. Immer wenn ein (Pferd) drei, vier oder fünf Schlucke getrunken hatte, wurde (das Gefäß) zurückgezogen und dem anderen gereicht, bis sie alle getränkt hatten.

Ali ibn al-Ta'an al-Muharibi überlieferte: „Ich war an jenem Tage mit al-Hurr zusammen, ich war einer der letzten, die mit seinen Anhängern kamen. Als al-Hussain (a.) sah, wie durstig ich und mein Reittier waren, sagte er: 'Lasse dein Tier (rawiya) niederknien.' Ich dachte, er meinte damit mein Wasser-Gefäß. Er sagte: 'Vetter, lass (dein) Kamel niederknien.' Ich tat es, und er sagte: 'Trink,' und ich trank, aber immer, wenn ich trank, floss Wasser aus meinem Wasser-Gefäß. 'Neige das Gefäß,' sagte er, aber ich wusste nicht, wie ich das machen sollte. So kam er hoch (zu mir) und neigte es (in die richtige Stellung). Dann trank ich und auch mein Reittier."

Al-Hurr ibn Yazid war von al-Qadissiyya gekommen. 'Ubaidullah ibn Ziyad hatte al-Hussain ibn Numair geschickt und ihm befohlen, in al-Qadissiyya Stellung zu beziehen. Dann hatte er al-Hurr mit tausend Reitern beauftragt, al-Hussain (a.) entgegenzutreten. Al-Hurr blieb so lange in Stellung gegenüber al-Hussain (a.), bis (die Zeit für) das Mittagsgebet gekommen war. Al-Hussain (a.) befahl al-Hadschadsch ibn Mashur, den Adhan (1.Gebetsruf) auszurufen. Als die Iqama (2. Gebetsruf) ausgerufen werden sollte, erschien al-Hussain (a.) (vor den Leuten) mit einem um die Taille gegürteten Gewand (izar), einem Obergewand (rida') und einem Paar Sandalen bekleidet. Er lobte und pries Allah, dann sagte er:

„Ihr Leute, ich bin erst zu euch gekommen, als eure Briefe bei mir ankamen, die durch eure Botschafter überbracht wurden (und folgendermaßen lauteten): 'Komm zu uns, denn wir haben keinen Imam, auf dass Allah uns unter deiner Führung und unter der Wahrheit einen möge.' Da das eure Ansicht war, bin ich zu euch gekommen. Darum gebt mir, was ihr mir versprochen habt von euren Treueiden und (geschworenen) Zeugnissen. Wenn ihr das nicht tut und (nun) gegen mein Kommen Missfallen hegt, so werde ich mich von euch abwenden und dorthin zurückkehren, woher ich zu euch gekommen bin."

Sie schwiegen vor ihm, und niemand von ihnen sprach ein Wort. „Verlese die Iqama (zweiten Gebetsruf)," sagte er (Imam Hussain, a.) zu dem Gebetsrufer, und der rezitierte die Iqama. „Möchtest du das Gebetßr deine Gefährten anführen?" fragte (Imam Hussain a.) al-Hurr ibn Yazid. „Nein," antwortete dieser, „sondern

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bete du vor, und wir werden hinter dir beten ". Al-Hussain ibn Ali (a.) führte sie im Gebet an, dann betrat er (sein Zelt), und seine Anhänger versammelten sich um ihn herum. Al-Hurr ging (wieder) zu seiner Stelle zurück, an der er (mit seinen Männern) war und betrat das Zelt, das für ihn aufgestellt worden war, und eine Gruppe seiner Gefolgsmänner versammelten sich um ihn, und die Übrigen kehrten in ihre Reihen zurück, in denen sie (vorher) waren. Dann nahm jeder von ihnen die Zügel seines Reittiers und setzte sich in seinen Schatten. Als es Zeit zum Nachmittagsgebet ('asr) war, ordnete al-Hussain ibn Ali (a.) die Vorbereitung für die Reise an, und sie (die Männer) führten dies aus. Dann befahl er, dass der (Gebets-)Ruf ausgerufen werden sollte, und der (Gebets-)Ruf für das Nachmittagsgebet und die Iqama wurden ausgerufen. Al-Hussain (a.) erhob sich und betete vor den Leuten. Dann beendete er (das Gebet) mit dem abschließenden Gruß (des Gebets) (salam). Er wandte sein Gesicht zu ihnen, lobte und pries Allah, dann sagte er:

„Ihr Leute, wenn ihr Allah fürchtet und das Recht derjeniger kennt, denen es gebührt, dann wird Allah am zufriedensten mit euch sein, denn wir sind die Leute des Hauses von Muhammad (s.) (Ahl-al-Bait), und (als solche) der Führerschaft (wi-laya) über euch würdiger in dieser Sache1 als diejenigen, die beanspruchen, was ihnen nicht gehört. Sie haben Tyrannei und Feindseligkeit unter euch gebracht. Und wenn ihr euch weigert, dann nur aus Abneigung (gegen uns) oder aus Unkenntnis über unser Recht. Wenn eure Ansicht jetzt eine andere ist als die, die durch eure Briefe zu mir gedrungen ist und die mir eure Botschafter brachten, dann werde ich euch verlassen."

„Bei Allah", sagte al-Hurr, „ich weiß nichts von diesen Briefen und den Botschaftern, die du erwähnst." - „'Uqba ibn Sim'an", sagte al-Hussain (a.) zu einem seiner Gefährten, „hole die beiden Satteltaschen, in denen sich ihre Briefe an mich befinden." Er brachte zwei Satteltaschen, die voller Papiere waren, und sie wurden vor ihm ausgebreitet. „ Wir gehören nicht zu denen, die dir geschrieben haben ", sagte al-Hurr, „und uns wurde befohlen, dass, wenn wir auf dich stoßen, wir uns nicht von dir trennen sollen, bis wir dich nach Kufa zu 'Ubaidullah gebracht haben. " - „Eher wird dich der Tod ereilen, als das (passiert)"; sagte al-Hussain (a.). Dann befahl er seinen Anhängern: „Erhebt euch und steigt auf (eure Reittiere)", und sie stiegen auf, und er wartete, bis ihre Frauen aufgestiegen waren. „Geht", befahl er seinen Gefährten. Und als sie sich anschickten, loszureiten, gingen die Leute (um al-Hurr) zwischen sie und schlugen die gleiche Richtung ein wie sie. „Möge deine Mutter dich verlieren", sagte al-Hussain (a.), „was willst du?" -„Wenn irgendein anderer von den Arabern das zu mir sagen würde"; sagte al-Hurr, „wenn sie in der gleichen Situation wie du wären, würde ich es nicht unterlassen, zu ihm das gleiche zu sagen, egal, wer es ist. Doch bei Allah, ich kann über deine Mutter nichts als das Beste erwähnen, was möglich ist." - „ Und was willst

D.h. die Herrschaft über die islamische Gemeinschaft (Ummah) - (Anm. d. Übers.)

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du?", fragte al-Hussain (a.). „Ich will mit dir zum Gouverneur 'Ubaidullah ibn Ziyad gehen," erwiderte al-Hurr. „Dann, bei Allah, werde ich dir nicht folgen", sagte al-Hussain (a.). „Dann, bei Allah", sagte al-Hurr, „werde ich dich nicht gehen lassen". Diesen Dialog wiederholten sie dreimal, und als das Gespräch zwischen ihnen (an Schärfe) zunahm, sagte al-Hurr: „Ich bin nicht beauftragt worden, gegen dich zu kämpfen. Mir wurde nur befohlen, dich nicht gehen zu lassen, bis ich mit dir nach Kufa gegangen bin. Wenn du dich weigerst, dann nimm einen Weg, der dich weder nach Kufa bringt, noch zurück nach Medina führt. Das soll zwischen mir und dir ein Kompromiss sein, ich werde sogar an den Gouverneur schreiben, und es wird an Yazid oder an den Gouverneur (ein Brief) geschickt, auf dass Allah mich davon befreien möge, dass ich dir etwas Schlechtes antue. So nimm diesen (Weg) und halte dich links von der Straße nach al-'Udhaib und al-Qadissiyya."

Al-Hussain (a.) machte sich auf den Weg, und (auch) al-Hurr ging mit seinen Leuten mit., während er zu ihm sagte: „ O Hussain, ich möchte dich vor Allah ermahnen, an dein Leben zu denken, denn ich bezeuge, dass du getötet werden wirst, wenn du kämpfst." - „Willst du mir vor dem Tod Furcht einflößen?", fragte al-Hussain (a.). „Kann euch denn etwas Schlimmeres passieren, als mich zu töten? Ich werde das zu euch sagen, was ein Bruder von al-Aus zu seinem Vetter sagte, als er die Hilfe von Allahs Gesandtem (s.) verlangte. Sein Vetter fürchtete für ihn und sagte: 'Wohin gehst du? Denn du wirst getötet werden.' Er antwortete: 'Ich werde mich auf den Weg machen, denn der Tod ist keine Schande für einen jungen Mann, wenn immer das, was er beabsichtigt, das Rechte ist und er als ein Muslim kämpft, der rechtschaffene Männer durch (das Opfern) sein(es) Leben (s) tröstet, einen Verfluchten zerschmettern und gegen einen Verbrecher opponiert. Wenn ich lebe, werde ich nicht bereuen (was ich getan habe), und wenn ich sterbe, werde ich keine Schmerzen leiden. Es genügt dir, in Demütigung zu leben und beschimpft zu werden.'"

Als al-Hurr das gehört hatte, wandte er sich von ihm ab. Er und seine Leute ritten auf der einen Seite, und al-Hussain (a.) auf der anderen, bis sie nach al-'Udhaib al-Hidschanat1 kamen. Al-Hussain (a.) ging weiter, bis er nach Qasr Bani Maqatil kam und machte dort Halt, und dort stand ein aufgestelltes Zelt. „Wem gehört das?", fragte er. „Es gehört 'Ubaidullah ihn al-Hurr al-Dschufi", war die Antwort. „Ruft ihn, dass er zu mir kommt." Der Botschafter ging zu ihm ('Ubaidullah ibn al-Hurr al-Dschu'fi) und sagte: „Dies ist Hussain ibn Ali (a.), und er ruft dich zu sich." - „Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück", sagte 'Ubaidullah, „ bei Allah, ich habe Kufa nur verlassen, weil ich nicht wollte, dass Hussain dorthin kommt, während ich dort bin, und bei Allah, ich will ihn nicht sehen, noch will ich, dass er mich sieht." Der Botschafter kehrte zu ihm (Imam Hussain, a.) zurück

Al-'Udhaib al-Hidschanat: Ort in Irak in der Nähe von al-Qadissiyya

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und berichtete ihm. Al-Hussain (a.) erhob sich und ging zu ihm und trat bei ihm ein (in sein Zelt). Er grüßte und setzte sich nieder. Dann forderte er ihn auf, mit ihm auszuziehen, und 'Ubaidullah ibn al-Hurr wiederholte, was er vorher gesagt hatte und sucht Ausflüchte von dem, wozu er (Imam Hussain, a.) ihn aufforderte. „Wenn du uns nicht hilfst", sagte al-Hussain (a.), „dann fürchte Allah, dass du nicht von denen sein mögest, die uns bekämpfen. Denn, bei Allah, es gibt niemanden, der unseren (Hilfe-)Schrei hört und uns dann nicht hilft, der nicht zugrunde geht." - „Dies1 wird niemals sein, so Allah will." Dann erhob sich al-Hussain (a.) von ihm und ging zu seinem Quartier.

Zum Ende der Nacht hin befahl er seinen jungen Männern, Wasservorräte mitzunehmen, dann ordnete er den Aufbruch an und machte sich von Qasr Bani Maqatil aus auf den Weg.

'Uqba ibn Sim'an berichtete (weiter): „Wir brachen sofort mit ihm auf, und er nickte ein, während er auf dem Rücken seines Pferdes saß. Er wachte auf und sagte: „Wahrlich, Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück., Preis sei Allah, dem Herrn der Welten." Dies tat er zwei- oder dreimal. Sein Sohn Ali ibn Hussain (Imam Zain-ul-Abidien, a.) kam zu ihm heran und fragte: „ Warum hast du Allah gepriesen und den Vers der Rückkehr (zu Allah) rezitiert?" - „Mein Sohn", erwiderte er, „ ich nickte ein, und ein Reiter auf einem Pferd erschien mir und sagte: 'Die Leute reisen, und ihre Geschicke reisen zu ihnen,' und da wusste ich, dass es unsere eigenen Seelen waren, die uns unseren Tod ankündigten." - „Vater", sagte er (Ali ibn al-Hussain, a.), „sieht Allah dich als böse an? Sind wir nicht im Recht?" - „Doch", sagte al-Hussain (a.), „bei Dem, zu Dem (aller seiner) Diener Rückkehr ist." - „Dann brauchen wir doch keine Sorge zu haben", sagte er (der Sohn), „wenn wir sterben und dabei im Recht sind." - „Möge Allah dir den besten Lohn geben", sagte al-Hussain (a.), „den ein Sohn für sein (Verhalten) zu seinem Vater bekommen kann."

Als der Morgen hereinbrach, stieg er ab und verrichtete das Morgengebet, dann stieg er wieder eilig auf (und setzte die Reise fort) und begann nach links zu schwenken mit seinen Anhängern und wollte sich (von al-Hurr und seinen Leuten) trennen. Doch al-Hurr ibn Yazid kam zu ihm und trieb ihn und seine Anhänger (, davon) Abstand zu nehmen, (in jene Richtung zu gehen), und er begann, sie mit starkem Druck in Richtung Kufa zu treiben, aber sie widerstanden ihm und so hörten sie auf (damit), gingen aber weiterhin so mit ihnen, bis sie nach Ninawa kamen, den Ort, wo al-Hussain (a.) abstieg. Da erschien ein Reiter auf einem rassigen (Pferd), er trug Waffen und auf seiner Schulter einen Bogen, er kam aus Kufa. Sie hielten alle an und warteten auf ihn. Als er bei ihnen angelangt war, grüßte er al-Hurr und seine Leute, doch er grüßte al-Hussain (a.) und dessen Gefährten

D.h. ihn zu bekämpfen (Anm. d. Übers.)

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nicht. Er überreichte al-Hurr einen Brief von 'Ubaidullah ibn Ziyad, in welchem stand:

„ Wenn dieser Brief dich erreicht und mein Botschafter zu dir kommt, dann bedränge Hussain (d.h. zwinge ihn, anzuhalten), doch lasse ihn nur in einem offenen Platz ohne Deckung und Wasser anhalten. Ich habe meinen Botschafter angewiesen, dass er bei dir bleibt und nicht von dir weggeht, bis du meinen Befehl ausge-ührt hast, wa salam.""

Als al-Hurr den Brief gelesen hatte, sagte er zu ihnen: „Das ist ein Brief vom Gouverneur 'Ubaidullah. Er befiehlt mir, euch zu einem Ort zu bringen, der in seinem Brief genannt wird, und er ist sein Botschafter, den er angewiesen hat, nicht von mir wegzugehen, bis ich seinen Befehl ausgeführt habe."

Yazid ibn al-Muhadschir al-Kinani1, der bei al-Hussain (a.) war, schaute den Botschafter ibn Ziyads an und erkannte ihn. „Möge deine Mutter dich verlieren", sagte Yazid zu ihm, „wozu bist du gekommen?" - „Ich habe meinem Anführer (Imam) gehorcht und meinen Treueid erfüllt", sagte er (der Botschafter). „Vielmehr warst du deinem Herrn ungehorsam", sagte ibn al-Muhadschir, „während du deinem Imam gehorsam warst, indem du die Vernichtung deiner Seele herbeigeführt und Schande und das Feuer (der Hölle) verdient hast, und was für ein übler Imam ist dein Imam doch. Allah Der Erhabene hat gesagt: 'Wahrlich, Wir haben sie zu Führern gemacht, die zum Feuer rufen, und am Tage der Auferstehung wird ihnen nicht geholfen werden.'.2 Und dein Imam gehört zu denen."

Al-Hurr ließ sie an einem Ort halt machen, wo es weder Wasser noch ein Dorf gab, und al-Hussain (a.) sagte zu ihm: „Wehe dir, lasse uns an diesem oder jenem Dorf anhalten", und er meinte Ninawa und al-Ghadiriyya, und damit Schifna. „Nein, bei Allah", sagte al-Hurr, „das kann ich nicht. Dieser Mann ist als ein Spion für mich geschickt worden." Da sagte Zuhair ibn al-Qain zu ihm: „Ich glaube nur, dass das, was nach dem kommt, was ihr seht, nur noch schlimmer sein kann, Sohn des Gesandten Allahs. Wenn wir diese jetzt bekämpfen, so wird es leichter für uns sein als gegen die zu kämpfen, die nach ihnen kommen werden. Denn, bei meinem Leben, nach ihnen werden (solche) zu uns kommen, denen wir nichts entgegenzusetzen haben." - „Ich werde nicht anfangen, gegen sie zu kämpfen"; sagte al-Hussain (a.),dann stieg er ab. Dies war Donnerstag, der zweite Tag des Monats Muharram, im Jahre 61 n.H. (680 n.Chr.).

Am nächsten Tag brach 'Umar ibn Sa'd ibn Abu Waqqas aus Kufa zu ihnen auf mit 4000 Reitern. Er hielt in Ninawa an und entsandte 'Urwa ibn Qais al-Ahmasi

In manchen Ausgaben auch: Al-Kindi 2 Heiliger Qur'an: 28:41

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zu al-Hussain (a.) und sagte zu ihm: „Gehe zu ihm und frage ihn, was ihn herführt und was er will." TJrwa gehörte zu denjenigen, die al-Hussain (a.) geschrieben hatten, und er schämte sich, zu ihm zu gehen. Das gleiche war der Fall mit den Stammesführern, die ihm geschrieben hatten, sie weigerten sich und waren nicht willens, das zu tun. Da erhob sich Kathir ibn 'Abdillah al-Scha'abi, und er war ein mutiger Reiter, der vor nichts zurückschreckte: „Ich werde zu ihm gehen, und bei Allah, wenn du es wünschst, werde ich ihn angreifen." - „Ich will nicht, dass du ihn angreifst", sagte 'Umar, „aber gehe zu ihm und frage ihn, was ihn hierher ührt."

Als Kathir sich ihm (Imam Hussain, a.) näherte, sah ihn Abu Thumama al-Saldi, und er sagte zu al-Hussain (a.): „Möge Allah dir beistehen, o Abu 'Abdillah, der Böseste der Erdenbewohner, der das meiste Blut von ihnen vergossen hat und der am angriffslustigsten von ihnen ist, ist zu dir gekommen!" Dann stellte er (Abu Thumama) sich ihm entgegen und sagte: „Lege dein Schwert nieder." - „Nein, bei Allah", erwiderte er (Kathir), „ich bin nur ein Abgesandter. Wenn ihr mir zuhört, dann will ich euch (das) mitteilen, womit ich zu euch geschickt wurde. Wenn ihr das nicht wollt, dann werde ich (wieder) von euch weggehen ." - „Ich werde den Griff deines Schwertes festhalten", sagte er (Abu Thumama), „dann sprich, was dein Anliegen ist" - „Nein, du wirst es nicht anrühren", widersprach er (Kathir). „Sag mir (die Botschaft), mit der du gekommen bist, und ich werde sie ihm (Imam Hussain, a.) ausrichten. Ich werde nicht zulassen, dass du dich ihm näherst, denn du bist ein Lügner", und so beschimpften sie sich gegenseitig, dann wandte er (Kathir) sich ab und ging zu 'Umar ibn Sa'd und berichtete ihm (was geschehen war). 'Umar rief Qurra ibn Qais al-Hanzali und sagte zu ihm: „Wehe dir, Qurra, (geh und) triff Hussain und frage ihn, weshalb er gekommen ist und was er will." Und Qurra ging zu ihm, und als al-Hussain (a.) ihn kommen sah, fragte er: „Kennt ihr diesen (Mann)?" - „Ja", erwiderte Habib ibn Muzahir, „er ist ein Mann vom Hanzala-Klan von (dem Stamme der) Tamim, und er ist der Sohn unserer Schwester. Ich kannte ihn immer als jemand mit guten Ansichten, und ich hätte nicht gedacht, ihn bei dieser Szene anwesend zu sehen." Er (Qurra) kam, grüßte al-Hussain (a.) und verkündete ihm die Botschaft von 'Umar ibn Sa'd. „Die Bewohner dieser eurer Stadt"; sagte al-Hussain (a.), „haben mir geschrieben, dass ich kommen soll. Doch wenn ihr (jetzt) Widerwillen gegen mich hegt, dann werde ich euch verlassen." - „Wehe dir", sagte daraufhin Habib ibn Muzahir zu ihm, „wohin wirst du zurückkehren? Zu den Unterdrückern?" - „Hilf diesem Mann, durch dessen Vorväter Allah dich mit Ansehen gestärkt hat." - „Ich werde (zuerst) zu meinem Befehlshaber mit der Antwort auf seine Botschaft gehen ", erwiderte Qurra, „ und werde über meine Sicht (der Dinge) nachdenken." Er ging zurück zu 'Umar ibn Sa'd und überbrachte ihm die Botschaft. „Ich hoffe", sagte 'Umar, „dass Allah es mir ersparen wird, gegen ihn Krieg zu führen und zu kämpfen", und er schrieb an 'Ubaidullah ibn Ziyad:

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„Im Namen Allahs, Der Gnädigen, Des Barmherzigen.

Als ich bei Hussain Stellung bezog, schickte ich meine Abgesandten zu ihm und fragte ihn, was ihn herführte und was er wollte. Er sagte: 'Die Bewohner dieses Landes haben mir geschrieben, ihre Botschafter kamen zu mir und baten mich, herzukommen, und das habe ich getan. Doch wenn sie mich nun nicht (mehr) wollen und sich für sie ihre Situation gegenüber dem, was ihre Botschafter mir übermittelt haben, verändert hat, dann werde ich von ihnen weggehen.'"

Hassan ibn Qald al-Absi berichtete: Ich war bei 'Ubaidullah, als dieser Brief bei ihm ankam. Als er ihn gelesen hatte, sagte er: „Jetzt, wo unsere Klauen sich an ihn krallen, hofft er auf Rettung, doch es ist keine Zeit mehr, zu entrinnen." Und er schrieb an 'Umar ibn Sa'd: „Ich habe deinen Brief bekommen und verstanden, was du erwähnt hast. Biete Hussain und all seinen Gefährten (die Möglichkeit) an, Yazid den Treueid zu leisten. Wenn er das tut, dann werden wir sehen, wie wir urteilen werden, wa salam." Als der Brief 'Ubaidullah ibn Ziyads bei 'Umar ibn Sa'd ankam, sagte dieser: „Ich fürchte, dass Ibn Ziyad nicht akzeptiert, dass mir (der Kampf gegen Imam Hussain, a.) erspart bleibt."

Unmittelbar danach kam (ein weiterer) Brief von Ibn Ziyad bei 'Umar ibn Sa'd an: „Positioniere dich zwischen Hussain mit seinen Gefährten und dem Wasser, und sie sollen keinen Tropfen davon kosten, so wie es mit dem gottesfürchtigen und reinen 'Uthman ibn 'Affan geschah."1

Sofort schickte 'Umar ibn Sa'd 'Amr ibn al-Hadschadsch mit 500 Reitern (los), und sie ließen sich auf dem Weg nieder und postierten sich zwischen al-Hussain (a.) mit seinem Anhängern und dem Wasser, damit sie keinen Tropfen davon trinken sollten. Das geschah drei Tage vor (der Schlacht der) Ermordung al-Hussains (a.). Abdullah ibn al-Hussain al-Azdi, der zu den Badschila gehörte, rief so laut er konnte aus: „Hussain, siehst du nicht das Wasser, als ob es in der Mitte des Himmels läge? Bei Allah, ihr werdet keinen Tropfen davon zu kosten bekommen, bis ihr an Durst sterbt."

„Oh Allah", betete al-Hussain (a.), „lasse ihn an Durst sterben und vergib ihm niemals." Humaid ibn Muslim berichtete: Bei Allah, ich besuchte ihn danach, als er krank war. Bei Allah, außer Dem es keinen Gott gibt, ich sah ihn viel Wasser trinken, dann erbrach er sich. „Durst, Durst!", schrie er. Wieder trank er sehr viel Wasser, erbrach sich und brannte vor Durst. Dieser Ablauf hörte nicht auf, bis er starb, möge der Fluch Allahs auf ihm lasten.

Als al-Hussain (a.) die Soldaten 'Umar ibn Sa'ds und ihre Verstärkungstruppen sah, die bei Ninawa kampierten, um gegen ihn zu kämpfen, schickte er nach 'Umar

Yazids Kommandant versucht sich hier als Rächer des dritten Kalifen Uthman aufzuspielen, wie es bereits Yazids Vater Muawiya vorgetäuscht hatte (Anm. d. Übers.)

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ibn Sa'd, dass er ihn treffen wolle. Die beiden trafen in der Nacht zusammen und berieten lange, dann kehrte 'Umar ibn Sa'd in sein Lager zurück und schrieb an 'Ubaidullah ibn Ziyad: „Allah hat den Hass ausgelöscht, (die Menschen) in einer Meinung zur Eintracht gebracht und die Angelegenheiten der Ummah zum Guten geleitet. Dieser Hussain hat mir (die Zusage) gegeben, dass er dahin zurückkehren wird, woher er gekommen ist oder an die Außengrenzen gehen wird, und er wird (irgend) einer der (anderen) Muslime sein, mit den gleichen Rechten und Pflichten, oder er wird zu Yazid, dem Fürst der Gläubigen, gehen und ihm seine Hand reichen und sehen, ob das, was (an Meinungsverschiedenheiten) zwischen ihnen (bereinigt werden kann). In diesem (Angebot) liegen (für euch sein) Einverständnis und das Heil der Ummah."

Als 'Ubaidullah den Brief las, sagte er: „Dies ist der Brief von einem Aufrichtigen, der um seine Leute besorgt ist." Da sprang Schimr ibn Dhi al-Dschauschan auf und rief: „ Wirst du denn das von ihm akzeptieren, während er sich auf deinem Land niedergelassen hat nahe bei dir? Bei Allah, wenn er aus deinem Land kommen würde und nicht seine Hand in deine legen würde, ob er nun mächtig oder schwach und hilflos sei, du würdest ihm nicht diese Würde zugestehen, denn das ist (ein Zeichen) von Schwäche. Vielmehr sollen er und seine Anhänger sich deiner Autorität unterwerfen. Wenn du ihn bestrafst, so bist du (der, der dazu berechtigt ist), und wenn du ihm vergibst, dann hast du (auch) das Recht dazu."

„Ja", antwortete Ibn Ziyad, „was du sagst, ist das Richtige. Geh mit diesem Brief zu 'Umar ibn Sa'd, und er soll Hussain und seinen Anhängern die Unterwerfung unter meine Herrschaft anbieten. Wenn sie das tun, dann soll er sie in Frieden zu mir schicken. Wenn sie sich aber weigern, dann soll er sie bekämpfen. Wenn er ('Umar ibn Sa'd das) tut, dann hört auf ihn und gehorcht (ihm). Wenn er sich aber weigert, sie zu bekämpfen, dann bist du der Kommandeur über die Armee; köpfe ihn und schicke seinen Kopf zu mir." Dann schrieb er an 'Umar ibn Sa'd:

„Ich habe dich nicht zu Hussain geschickt, damit du von ihm ablässt, dir mit ihm die Zeit vertreibst, ihm Frieden und Überleben zusicherst, Entschuldigungen für ihn vorbringst oder für ihn als Fürsprecher bei mir auftrittst. Siehe zu, wenn Hussain und seine Anhänger sich meiner Herrschaft unterwerfen und sich ergeben, schicke sie zu mir in Frieden. Wenn sie sich aber weigern, dann rücke gegen sie vor, um sie zu töten und sie als ein abschreckendes Beispiel zu bestrafen, denn sie verdienen das. Wenn Hussain getötet worden ist, dann lasse die Pferde über seine Brust und seinen Rücken trampeln. Er ist ein unverschämter Rebell, und ich meine nicht, dass dies nach dem Tod irgendeinen Schaden bringen könnte. Aber ich sage, was ich gesagt habe: Wenn ich ihn töte, dann mache ich das mit ihm. Wenn du unserem Befehl ausführt, dann werden wir dich belohnen als jemand, der aufmerksam und gehorsam ist. Doch wenn du dich weigerst, dann werden wir dir (den

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Befehl) über die Provinz und die Armee entziehen und sie Schimr ibn Dhi al-Dschauschan überlassen. Wir haben ihm unsere Autorität überlassen. Wa salam."

Schimr brachte den Brief 'Ubaidullahs zu 'Umar ibn Sa'd. Nachdem er bei diesem angekommen und er ihn gelesen hatte, sagte 'Umar: „ Was ist mit dir, wehe dir! Möge Allah deinem Heim keine Gnade erweisen. Möge Allah abscheulich machen, was du zu mir gebracht hast! Bei Allah, ich hätte nicht gedacht, dass du ihn (Ibn Ziyad) davon abhalten würdest, das, was ich ihm geschrieben habe, zu akzeptieren, und dass du eine Angelegenheit verderben würdest, von der wir gehofft hatten, sie ins Lot zu bringen. Bei Allah, Hussain wird sich nicht ergeben, denn eine Seele (ähnlich) der seines Vaters ist in seinem Körper." - „Sag mir", sagte Schimr, „was du tun wirst. Wirst du den Befehl des Gouverneurs ausführen und gegen seinen Feind kämpfen, oder wirst du das Kommando über die Armee mir überlassen?" - „Nein, bei Allah"; antwortete er, „(es wird) keine Ehrung für dich (geben). Ich werde das in die Hand nehmen, nicht du. Du hast den Befehl über das Fußvolk."

'Umar ibn Sa'd rüstete sich (und seine Truppe) für (die Schlacht gegen) al-Hussain (a.) am Abend des Donnerstag, des neunten Muharram. (Unterdessen) machte sich Schimr auf den Weg, bis er vor den Anhängern al-Hussains (a.) stand. Er sagt: „ Wo sind die Söhne meiner Schwester?," fragte er. 'Abbas, Dscha'far, (Abdullah) und 'Uthman, (alles) Söhne von Ali ibn Abu Talib (a.), traten vor. „Was willst du?," fragten sie. „Ihr seid sicher, ihr Söhne meiner Schwester," antwortete er. „Allah verfluche dich," erwiderten die jungen Männer, „ und Allah verfluche deine Sicherheitszusage, garantierst du uns Sicherheit, und dem Sohn des Gesandten Allahs (s.) nicht?!" - „Kavallerie Allahs," rief dann 'Umar ibn Sa'd aus, „steigt auf und verkündet die Frohe Botschaft (des Todes)", und die Leute stiegen auf und rückten nach dem Nachmittagsgebet ('asr) in ihre (Imam Hussains, a.) Richtung vor. Al-Hussain (a.) saß vor seinem Zelt, auf sein Schwert gestützt. Er war eingenickt mit dem Kopf auf den Knien, als seine Schwester den Lärm hörte. Sie ging zu ihrem Bruder und sagte: „Mein Bruder, hörst du nicht die (Kampf-)Geräusche, die (immer) näherkommen?" Al-Hussain (a.) hob seinen Kopf und erwiderte: „Ich habe jetzt gerade den Gesandten Allahs (s.) in meinem Traum gesehen, und er sagte zu mir: 'Du wirst (bald) zu uns kommen.'" Seine Schwester schlug sich ins Gesicht und weinte laut vor Kummer. „Du hast keinen Grund zum Kummer, Schwester," sagte er zu ihr, „ sei ruhig, möge Allah barmherzig zu dir sein." 'Abbas ibn Ali (r.) sagte zu ihm: „Mein Bruder, sie sind gekommen." Er erhob sich und sagte: „ 'Abbas, bei meinem Leben, reite du hinaus zu ihnen und frage sie, was sie im Sinn haben und was ihnen angemessen erscheint, und frage sie, was sie hergebracht hat (gegen uns)." 'Abbas ritt mit 20 Reitern auf sie zu, unter ihnen waren (auch) Zuhair ibn al-Qain und Habib ibn Muzahir. 'Abbas fragte sie: „ Wie seht ihr die Situation, und was wollt ihr?" Sie antworteten: „Es erging der Befehl des Gouverneurs, dass wir euch das Angebot unterbreiten sollen, dass ihr euch

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seiner Herrschaft unterwerft, oder wir (müssen) euch bekämpfen," - „Habt keine Eile (für den Kampf), bis ich zu Abu 'Abdillah zurückgekehrt bin und ihm das unterbreitet habe, was ihr gesagt habt," sagte er ('Abbas). Sie blieben stehen und sagten: „Gehe zu ihm und erstatte ihm Bericht, dann komm zu uns und teile uns mit, was er dir sagt." 'Abbas kehrte im Galopp zu al-Hussain (a.) zurück und berichtete ihm. (Währenddessen) sprachen seine Anhänger mit den Leuten (von 'Umar ibn Sa'd), ermahnten sie und versuchten, sie von Kampf gegen al-Hussain (a.) abzuhalten.

'Abbas ging zu al-Hussain (a.) und berichtete ihm, was die Leute (Ibn Sa'ds) gesagt hatten, und er (Imam Hussain, a.) sagte: „ Gehe zu ihnen zurück, und wenn du kannst, dann halte sie bis zum Morgen hin und halte sie die Nacht über von uns fern, damit wir in der Nacht zu unserem Herrn beten, Ihn anrufen und um Vergebung bitten können. Er weiß, dass ich immer das Ritualgebet, die Verlesung Seines Buches, das Bittgebet und das Flehen um Vergebung geliebt habe." 'Abbas ging zu den Leuten und kehrte von ihnen mit einem Abgesandten von 'Umar ibn Sa'd zurück, der von diesem folgendes ausrichtete: „ Wir geben euch eine Frist bis morgen. Wenn ihr euch ergebt, werden wir euch zu unserem Gouverneur Ubaidullah ibn Ziyad schicken, und wenn ihr euch weigert, werden wir euch nicht (länger) in Ruhe lassen ", und dann ging er fort.

Gegen Abend versammelte al-Hussain (a.) seine Getreuen. Ali ibn al-Hussain, Zain-ul-Abidien (a.), berichtete: „Ich ging nahe an ihn heran, um zu hören, was er ihnen sagen wollte, (obwohl) ich zu der Zeit krank war. Ich hörte meinen Vater zu seinen Getreuen sagen:

,Ich verherrliche Allah mit der schönsten Verherrlichung, und ich lobpreise Ihn in Freude und Leid. Oh Allah, ich lobpreise dich, da Du uns mit dem Prophetentum gesegnet, uns den Qur 'an gelehrt und uns die Religion verständlich gemacht hast. Du hast uns Gehör, Einsicht und Herzen gegeben, und Du hast uns zu den Dankbaren gemacht. Ich kenne keine treueren und besseren Getreuen als meine Getreuen, und keine frömmere und in besserem Zusammenhalt festgefügte Familie (bzw. Leute des Hauses, Ahl-ul-Bait) als meine Ahl-ul-Bait. Möge Allah euch von mir reichlich belohnen. Denn wahrlich, ich glaube, dass dies der letzte Tag ist, (der uns noch) von jenen (Leuten vergönnt) ist. Ich gestatte euch nun, mich zu verlassen. Ich erteile euch (hiermit) die Lossprechung (von eurem Schwur, mir zu folgen), und ihr habt mir gegenüber keine Verpflichtung mehr. Diese Nacht bedeckt euch, so nehmt sie als ein Kamel (d.h. reitet im Schutze ihrer Dunkelheit fort).'"

Seine Brüder, Söhne, die Söhne seines Bruders und die Söhne Abdullah ibn Dscha'fars sagten: „ Warum sollen wir das tun?! Damit wir nach dir weiterleben?! Allah möge uns so etwas nicht erleben lassen." 'Abbas ibn Ali (r.) war der erste

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von ihnen, der mit dieser Äußerung begann, und die ganze Gruppe folgte ihm und gab die gleiche Erklärung ab.

„Söhne 'Aqils," sagte al-Hussain (a.), „es genügt für euch, dass (euer Vater) Muslim (r.) ermordet wurde. So gehet denn, denn ich habe es euch erlaubt." - „ Gepriesen sei Allah," sagten sie, „und was würden die Leute sagen?! Sie würden sagen, dass wir unseren Scheich, unseren Herrn, die Söhne unseres lieben Onkels, welcher der beste der Onkel war; dass wir nicht an ihrer Seite Pfeile abgeschossen haben; dass wir nicht an ihrer Seite (den Feind) mit Lanzen durchbohrt haben; dass wir nicht an ihrer Seite das Schwert geführt haben. Dann wüssten wir nicht, was sie getan haben. Nein, bei Allah, wir werden das nicht tun, sondern wir werden vielmehr unser Leben, unser Eigentum und unsere Familien für dich opfern. Wir werden mit dir kämpfen, bis wir deine Bestimmung erreichen, und möge Allah das Leben nach dir (für uns) verabscheuungswürdig machen."

Da erhob sich Muslim ibn Ausadscha. „ Wie könnten wir dich allein lassen," sagte er, „ und wie können wir uns bei Allah entschuldigen im Hinblick auf die Ausführung unserer Pflicht gegen dich?! Bei Allah, ich werde mit meiner Lanze in ihre Brust stechen, und sie mit meinem Schwert schlagen, so lange sein Griff in meiner Hand ist. Selbst wenn ich keine Waffe (mehr) habe, um damit zu kämpfen, dann werde ich Steine gegen sie schleudern. Bei Allah, wir werden dich niemals verlassen, bis Allah weiß, dass wir durch dich (die Gesellschaft des) Gesandten Allahs (s.) in seiner Abwesenheit bewahrt haben. Bei Allah, wenn ich wüsste, dass ich getötet und dann wiederbelebt werden würde, dann verbrannt, dann wieder zum Leben erweckt und dann zerschmettert werden würde, und das mit mir siebzig Mal gemacht werden würde, ich würde mich (dennoch) nicht von dir trennen, bis mich der Tod ereilt anstatt dich. Wie könnte ich es dann nicht tun (für Imam Hussain (a.) kämpfen), da es doch nur eine Tötung geben wird, und die dann so eine Ehrung ist, die niemals abgelehnt werden kann?"

Zuhair ibn al-Qain (r.) stand auf und sagte: „Bei Allah, ich würde es vorziehen, dass ich getötet werde, dann wieder zum Leben erweckt, dann wieder ermordet bis ich auf diese Art tausend Mal getötet werde, und dass Allah, Der Erhabene, deine Ermordung auf diese Weise verhindern würde und die dieser jungen Männer aus deiner Familie." Und so sprachen alle seiner Getreuen auf ähnliche einhellige Weise, einer nach dem anderen. Al-Hussain (a.) bat (bei Allah) darum, sie auf das Beste zu belohnen und zog sich in sein Zelt zurück. Ali ibn al-Hussain (a.) berichtete weiter:

Ich saß an jenem Abend (vor dem Morgen des Tages), an dem mein Vater ermordet wurde, und bei mir war meine Tante Zainab, die mich pflegte, als mein Vater sich in sein Zelt zurückzog. Dschuwain, der Gefolgsmann von Abu Dharr al-Ghaffari (r.), war bei ihm, der dabei war, sein Schwert vorzubereiten und herzu-

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richten. Mein Vater sagte: , (Oh du) Zeit, Schande auf dich als ein Freund! Wie viele von deinen Morgendämmerungen und Sonnenuntergängen gibt es, wie oft wird ein Gefährte oder ein Suchender zum Leichnam. Die Zeit wird durch keinen Ersatz zufriedengestellt werden. Die Sache liegt bei Dem Mächtigen, und jede lebende Kreatur wird meine Reise antreten.'"

Er wiederholte das zwei- oder dreimal. Ich verstand es und wurde mir bewusst, was er (sagen) wollte. Tränen erstickten mich, und ich drängte sie zurück. Ich bewahrte das Schweigen, und ich wusste, dass Unheil über uns gekommen war. Meine Tante hatte (auch) das gehört, was ich gehört hatte, doch sie war eine Frau, und Sanftheit und Trauer gehört zu den Charaktereigenschaften der Frauen. Sie konnte sich nicht beherrschen, und sie sprang auf und begann, ihre Kleider zu zerreißen. Sie seufzte und ging zu ihm: „Dann werde ich (meinen Bruder) verlieren! Würde mich doch der Tod des Lebens heute berauben, denn meine Mutter Fatima (a.) ist gestorben, mein Vater Ali (a.) und mein Bruder Hassan (a.), der vorhergehende Kalif." Al-Hussain (a.) schaute sie an und sagte zu ihr: „Meine liebe Schwester, lasse den Satan nicht dir deinen Langmut nehmen," und seine Augen waren voller Tränen. Er sagte: „Wenn die Flughühner nachts alleingelassen werden, werden sie schlafen," d.h. die Natur wird ihren Lauf nehmen. „ Wehe!;" rief sie, „dein Leben wird dir auf widrige Art entrissen werden, und das ist verletzender ßr mein Herz und härter für meine Seele!" Dann schlug sie sich ins Gesicht, ergriff den Saum ihres Gewandes und begann, es zu zerreißen. Dann fiel sie in Ohnmacht.1

Al-Hussain (a.) stand auf und goss Wasser über ihr Gesicht und sagte zu ihr: „Meine Schwester, fürchte Allah und suche bei Allah Trost. Wisse, dass die Erdenbewohner sterben werden, und (auch) die Bewohner des Himmels werden nicht ewig bleiben. (Wisse auch,) dass alles der Zerstörung anheimfallen wird, außer dem Antlitz Allahs, Der die Schöpfung durch Seine Macht geschaffen hat. Er sendet die Geschöpfe, dann lässt Er sie zurückkehren, Er ist einzigartig und allein. Mein Vater war besser als ich, meine Mutter war besser als ich, mein Bruder war besser als ich. Für mich und jeden Muslim ist der Gesandte Allahs (s.) ein ideales Vorbild." Und er tröstete sie auf diese Weise und sagte: „Meine liebe Schwester, ich schwöre dir - und ich halte immer meine Eide - dass du nicht deine Kleider meinetwegen zerreißen, noch dein Gesicht zerkratzen, noch in Wehgeschrei für mich ausbrechen wirst, wenn ich vernichtet werde." Dann ging er zu ihr und ließ sie neben mir Platz nehmen. Dann ging er hinaus zu seinen Gefährten und befahl ihnen, ihre Zelte näher zueinander aufzustellen, so dass die Zeltstricke eines Zeltes jeweils einer in dem Bereich des anderen Zeltes waren, so dass wenn sie zwischen den Zelten waren, die Feinde sich nur ihnen von einer Seite nähern konnten, da hinter ihnen sowie rechts und links von ihnen sich Zelte befanden. So würden (die

Derartige Schilderungen über ein unbeherrschtes Verhalten Zainabs (a.) werden von anderen Historikern angezweifelt (Anm. d. Übers.).

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Zelte) sie komplett umringen, außer von der Seite, von der ihr Feind kommen würde.

Al-Hussain (a.) ging zu seinem Standort zurück und verbrachte die ganze Nacht mit Gebet, Erbitten von Allahs Vergebung und demütigen Bittgebeten. Auch seine Gefährten verbrachten (die Nacht) genauso in Ritual- und Bittgebeten sowie im Erbitten von Vergebung (Allahs).1

Al-Dhahhak ibn Abdullah berichtete: Eine Reitertruppe von Ibn Sa'd passierte uns, wobei sie uns beobachteten, und al-Hussain rezitierte (folgenden Vers): „Und die Ungläubigen sollen nicht wähnen, dass es zu ihrem Heil ist, wenn Wir ihnen Aufschub gewähren; dass Wir ihnen Aufschub gewähren, führt nur dazu, dass sie an Sünden zunehmen; und ihnen wird eine erniedrigender Strafe. Allah hätte die Gläubigen nicht in der Lage belassen wollen, in der ihr euch befindet, bis Er die Schlechten von den Guten gesondert hatte. "2

Ein Mann von jenen Reitern namens Abdullah ibn Samir hörte das, und er war (ein Mann), der viel lachte; er war ein kühner Reiter, ein Meuchelmörder, und er war angesehen. Er sagte: „Beim Herrn der Kaaba, wir sind die Guten, wir haben uns von euch gesondert." - „Du Sünder!," schrie Burair ibn Hudair, „zählt Allah (etwa) dich zu den Guten?" - „Wehe dir," erwiderte er (Abdullah ibn Samir), „wer bist du?" - „Ich bin Burair ibn Hudair," war die Antwort, und sie beschimpften sich gegenseitig.

Am Morgen mobilisierte al-Hussain ibn Ali (a.) seine Getreuen nach dem Morgengebet. Er hatte zweiunddreißig Berittene und vierzig vom Fußvolk bei sich. Er gab Zuhair ibn al-Qain (das Kommando) über den rechten Flügel seiner Gefährten, und Habib ibn Muzahir gab er das über ihren linken Flügel. Das Banner gab er seinem Bruder 'Abbas. Sie positionierten sich so, dass die Zelte hinter ihnen waren. Er befahl, dass das Holz und das Reisig, das hinter den Zelten lag, in einen Graben geworfen, der dort ausgehoben worden war und angezündet werden sollte, denn sie fürchteten, dass sie (die Feinde) von hinten kommen würden.

Am Morgen jenen Tages, am Freitag - manche sagen auch, am Samstag -mobilisierte 'Umar ibn Sa'd seine Gefährten. Er ging mit den (Männern), die bei ihm waren, auf al-Hussain (a.) zu, und 'Amr ibn al-Hadschadsch hatte das Kommando über den rechten Flügel, Schimr ibn Dhi al-Dschauschan das über den linken und 'Urwa ibn Qais kommandierte die Kavallerie. Das Kommando über das Fußvolk hatte Schabath ibn RüVi inne. Das Banner gab er seinem Gefolgsmann (mawla) Duraid.

„Tarich al-Tabari": 5:420, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":45:1,2 2 Heiliger Qur'an 3:187-189

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Von Ali ibn al-Hussain Zain-ul-Abidien (a.) wird überliefert: „Als die Kavallerie sich al-Hussain (a.) näherte, erhob er seine Hände und sprach: , Oh Allah, Du bist mein Vertrauen in jeder Drangsal, und meine Hoffnung in jeder Härte. Du bist mein Vertrauen und meine Ausrüstung in allem, was mir zustößt, (egal) wie sehr das Herz dadurch schwach zu werden scheint und die List (des Feindes meine Hoffnung scheinbar) vermindert, der Freund mich anscheinend verlässt, und der Feind zu sehr frohlockt. Es kommt durch Dich über mich, und wenn ich mich darüber bei Dir beklage, so ist es (nur) aus meinem Verlangen nach Dir, Dir allein. Du hast mir Erleichterung verschafft und hast mir (seine Bedeutung) offengelegt. Du bist der Herr aller Wohltaten, der Besitzer jeglicher Schönheit, und das endgültige Ziel jeglicher Sehnsucht.'“1.

Er (Imam Zain-ul-Abidien a.) berichtete (weiter): „Die Leute (von 'Umar ibn Sa'd) begannen, das Zelt al-Hussains (a.) zu umringen, und sie sahen den Graben hinter ihnen und das Feuer, das das Holz und das Reisig verbrannte, das dorthinein geworfen worden war. Da rief Schimr ibn Dhi al-Dschauschan (möge Allah ihn verfluchen) mit lautester Stimme: ,Hussain, eilst du zu dem Feuer (der Hölle) noch vor dem Tage der Auferstehung?' - ,Wer ist das ?,' fragte al-Hussain (a.), „es klingt wie Schimr ibn Dhi al-Dschauschan." - ,Ja,' antworteten sie, und er sagte: ,Sohn einer Ziegenhirtin, es ist angebrachter, dass du dort eingehst' Muslim ibn Ausadscha schickte sich an, einen Pfeil auf ihn zu schießen, doch al-Hussain (a.) hinderte ihn daran und sagte: „Lass mich auf ihn schießen, denn er ist ein Sünder und einer von den größten Tyrannen, und nun hat Allah es ermöglicht, ihn (zu töten)." - „Schieße nicht auf ihn," sagte al-Hussain (a.), „denn es widerstrebt mir, (den Kampf) gegen sie zu beginnen."

Dann rief al-Hussain (a.) nach seinem Pferd, stieg auf und rief mit lautester Stimme: „Ihr Leute des Irak," - und die meisten begannen, ihm Gehör zu schenken -„hört zu, was ich euch zu sagen habe, und habt keine Eile (mich anzugreifen), damit ich euch wegen meiner Rechte über euch ermahne, so dass ich mich bei euch (von jeglicher Schuld) befreie (indem ich euch die Wahrheit sage). Wenn ihr mir Gerechtigkeit gewährt, dann werdet ihr dadurch glücklicher werden. Wenn ihr mir aber keine Gerechtigkeit gewährt, von euch (als Einzelpersonen), dann einigt euch über eure Angelegenheit, lasst eure Sache nicht in Sorge sein. Dann führt gegen mich aus (was ihr vor habt) und säumt nicht.

Mein Beschützer ist Allah, Der das Buch herabgesandt hat. Und Er beschützt die Rechtschaffenen. '2

„Tarich al-Tabari": 5:423, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":45:4. 2 Heiliger Qur'an: 7:196

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Dann pries und verherrlichter er Allah und gedachte Ihm, wie es Ihm geziemt. Er bat um Segen (salawat) für den Propheten (s.), und für die Engel Allahs und Seine (anderen) Propheten. Man hörte niemals vor oder nach ihm jemanden, der rhetorisch gewandter war als er.1 Dann sagte er:

„ Verfolgt meine Ahnenreihe zurück und seht, wer ich bin. Dann schaut wieder auf euch und tadelt euch selbst. Überlegt, ob es gut für euch ist, mich zu töten und die Ehre meiner weiblichen Familienmitglieder zu vergewaltigen? Bin ich nicht der Sohn der Tochter eures Propheten, der Sohn seines Testamentsvollstreckers und seines Vetters, des ersten Gläubigen, der den Gesandten Allahs in dem bestätigte, was er von seinem Herrn brachte? War nicht Hamza, der Herr der Märtyrer, mein Onkel? War denn nicht Dschafar al-Tayyar („der Fliegende"), der mit zwei Flügeln in den Himmel2 fliegt, mein Onkel? Sind nicht die Worte des Gesandten Allahs (s.) zu euch gedrungen über mich und meinen Bruder: , Diese beiden sind die Herren der jungen Männer im Paradies.'?! Ob ihr nun glaubt, was ich sage - und es ist die Wahrheit - denn bei Allah, ich habe nie eine Lüge geäußert, seit ich gelernt hatte, dass Allah diejenigen hasst, die solches tun, oder ob ihr mich als einen Lügner seht, dann sind unter euch solche, die wenn ihr sie fragen würdet, euch (es) sagen würden: ,Fragt Dschabir ihn 'Abdillah al-Ansari, Abu Said al-Chudri, Sahl ibn Sa'd al-Sa'idi, Zaid ibn Arqam und Anas ibn Malik', sie würden euch sagen, dass sie diese Worte von Gesandten Allahs (s.) über mich und meinen Bruder gehört haben. Ist das nicht genug (euch daran zu hindern), mein Blut zu vergießen?!"

„ Wenn ich recht verstehe, was er sagt," unterbrach Schimr ibn Dhi al-Dschauschan, „dann diene ich Allah nur am Rande3." - „Bei Allah," erwiderte Habib ibn Muzahir, „ ich sehe, dass du Allah (nur) am äußersten Rande dienst, und ich bezeuge, dass du das richtig siehst. Du verstehst nicht, was er sagt, denn Allah hat dein Herz (mit Verstocktheit) geprägt." - „ Wenn ihr darüber in Zweifel seid, dann zweifelt ihr darüber, dass ich der Sohn der Tochter eures Propheten bin. Bei Allah, unter euch und unter anderen (Völkern) zwischen Osten und Westen ist kein Sohn eines Propheten außer mir. Wehe euch! Fordert ihr (denn Rache) für einen Toten von euch, den ich getötet habe, oder für Eigentum, das ich (unrechtmäßig) durchgebracht habe, oder Vergeltung für eine Verletzung (die ich zugefügt habe)?" Niemand antwortete. Er rief: „Schabath ibn Rib'i, Hadschar ibn Abdschar, Qais ibn al-Asch'ath, Yazid ibn al-Harith, habt ihr mir nicht geschrieben: 'Die Frucht ist gereift, die Datteln sind grün geworden, komm zu einer Armee, die für dich aufgestellt worden ist'?!" - „ Wir wissen nicht, wovon du sprichst," antwortete Qais ibn al-Asch'ath, „vielmehr solltest du dich der Herrschaft der Söhne dei-

Mit Ausnahme der anderen Imame (a.) - (Anm. d. Übers.) Gemeint ist das Paradies (Anm. d. Übers.) also beiläufig (Anm. d. Übers.)

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nes Onkels1 beugen. Sie werden dir nur erweisen, was dir gefällt." - „Nein, bei Allah," sagte al-Hussain (a.), „ich werde ihm nicht die Hand reichen wie ein Gedemütigter, noch werde ich wie ein (entflohener) Sklave fliehen." Dann rief er aus:

„Und ich nehme meine Zuflucht zu meinem Herrn und eurem Herrn, auf dass ihr mich nicht steinigt.2

Ich nehme meine Zuflucht bei meinem Herrn und eurem Herrn vor jedem Hof-fdrtigen, der nicht an den Tag der Abrechnung glaubt}"

Dann ließ er sein Pferd niederknien und befahl 'Uqba ibn Sim'an, es anzubinden. Sie (die Kufiten) begannen, auf ihn (Imam Hussain, a.) zuzurücken. Als al-Hurr ibn Yazid sah, dass die Leute fest entschlossen waren, al-Hussain (a.) zu bekämpfen, sagte er zu 'Umar ibn Sa'd: „'Umar, willst du diesen Mann bekämpfen?" Dieser antwortete: „Ja, bei Allah, es wird eine (schreckliche) Schlacht werden, bei der leicht Köpfe rollen und (abgeschnittene) Hände umherfliegen werden," -„Könnt ihr nicht damit einverstanden sein, was er euch unterbreitet hat?" fragte al-Hurr. „Wenn ich zu entscheiden hätte," erwiderte 'Umar, „dann würde ich es tun (d.h. auf Imam Hussains Angebot eingehen), aber dein Gouverneur verweigerte (jede Alternative)."

Al-Hurr ging und blieb entfernt von den Leuten stehen. Bei ihm war ein Mann von seinem Stamm namens Qurra ibn Qais. „Qurra," sagte er zu ihm, „hast du deinem Pferd heute Wasser gegeben?" „Nein," antwortete dieser. „ Willst du es nicht tränken?" fragte er (al-Hurr). Qurra erzählte (später): „Bei Allah, ich nahm an, dass er (al-Hurr) sich von der Schlacht zurückziehen wollte, um sie nicht mitzuerleben, und dass er nicht wollte, dass ich ihn dabei sehe (bei seinem Rückzug). So sagte ich zu ihm: „Ich habe es noch nicht getränkt, ich wollte es gerade tun." Er entfernte sich von dem Platz, an dem er stand, und, bei Allah, wenn er mir mitgeteilt hätte, was er tun wollte, wäre ich mit ihm zu al-Hussain ibn Ali (a.) gegangen. Er begann, sich Stück für Stück al-Hussain (a.) anzunähern. „ Was willst du, Ibn Yazid," fragte ihn al-Muhadschir ibn Aus, „willst du angreifen?" doch er (al-Hurr) antwortete nicht. Etwas wie ein Zittern überkam ihn, und al-Muhadschir sagte zu ihm: „Dein Benehmen ist verdächtig. Bei Allah, ich habe dich noch niemals in so einer Haltung gesehen. Wenn man mich fragen würde, wer der tapferste Kufit ist, würde ich unausweichlich dich nennen. Was bedeutet das, was ich bei dir (heute) sehe?!" - „Bei Allah," erwiderte al-Hurr, „ich lasse meine Seele zwischen dem Paradiese und dem Feuer wählen. Und, bei Allah, ich werde nichts dem Paradiese vorziehen, sollte ich auch zerstückelt und verbrannt werden." Dann trieb er sein

Gemeint sind die Umayyaden (Bani Umayya).

2 Heiliger Qur'an: 44:20

3 Heiliger Qur'an: 40:27

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Pferd an und schloss sich al-Hussain (a.) an. „Möge ich dein Opfer sein, Sohn des Gesandten Allahs," sagte er zu ihm, „ich bin dein Gefährte, der dich von der Rückkehr abgeschnitten hat, ich verfolgte dich den Weg entlang und zwang dich an diesem (schrecklichen) Ort, anzuhalten. Ich hätte nicht gedacht, dass die Leute dein Angebot ablehnen und zu so einer Einstellung gegen dich kommen würden (die sie jetzt haben). Bei Allah, wenn ich gewusst hätte, dass sie das, wobei ich sie (nun) sehe, (tatsächlich) auch bis zum Ende durchziehen würden, hätte ich dich nicht verfolgt, wie ich es getan habe. Ich bereue bei Allah, Dem Erhabenen, was ich getan habe. Wirst du meine Reue annehmen?" - „Ja," erwiderte al-Hussain (a.), „Allah wird Sich (in Gnade) zu dir wenden, so steige denn ab." - „Ich werde der beste berittene Kämpferfür dich sein," sagte er (al-Hurr), „und (wenn ich zu Fuß bin, der beste) Kämpfer zu Fuß. Ich werde sie jetzt auf meinem Ross bekämpfen, und zu Fuß bis zum bitteren Ende." - „ Tue das," erwiderte al-Hussain (a.), „Allah möge dir darin Gnade erweisen, was Er dir bestimmt hat."

Er (al-Hurr) trat vor, bis er vor al-Hussain (a.) stand. Dann rezitierte ein Mann der Anhänger al-Hussains (a.) (folgendes Gedicht):

„Wie gut ist doch al-Hurr, al-Hurr der Banu Riayh, und er ist (auch) Hurr1 bei den gegnerischen Speeren. Wie gut ist al-Hurr, wenn Hussain (zum Kampf) ruft, und er ist freigiebig mit seinem eigenen Leben am Morgen."

Dann sagte er (al-Hurr, r.): „Ihr Leute Kufas! Eure Mütter werden ihre Söhne verlieren, und (ihre) Tränen (werden fließen). Habt ihr diesen rechtschaffenen Diener (Allahs) gerufen, und ihn (dann), als er zu euch kam, (an den Feind) ausgeliefert? Habt ihr behauptet, dass ihr mit eurem Leben ßr ihn kämpfen würdet, und habt ihn dann angegriffen, um ihn zu töten? Ihr habt Hand an sein Leben gelegt, ihr habt seine Kehle gepackt, ihr habt ihn von allen Seiten umzingelt, um ihn daran zu hindern, zu Allahs weiter Erde (d.h. Hidschaz) zu gehen. Er ist wie ein Gefangener in eure Hände gefallen, so dass er nichts mehr tun konnte, (um sich zu verteidigen). Ihr habt ihn, seine Frauen, seine Kinder und seine Familie vom Wasser des Euphrat abgeschnitten und sie nicht trinken lassen, (von dem Wasser,) dass die Juden, Christen und Magier trinken, und welches (sogar) die Schweine und Hunde des Sawad saufen. Hier sind diese (Imam Hussain (a.) und seine Familie), die der Durst niederschlägt. Wie böse doch habt ihr die Nachkommen Muhammads (s.) bedroht, und Allah wird euch am Tage des Großen Durstes (d.h. am Tage der Auferstehung) kein Wasser geben."

Einige aus dem Fußvolk griffen ihn an, indem sie Pfeile auf ihn schossen. Er trat vor, bis er vor al-Hussain (a.) stand. „Duraid!," rief 'Umar ibn Sa'd, „bringe dein

Das arabische Wort „hurr" bedeutet: „frei" (Anm. d. Übers.)

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Banner (zu uns)!". Dieser tat es. Er ('Umar) spannte den Bogen, hielt einen Pfeil davor und schoss ihn ab. „Ihr seid Zeugen," sagte er, „dass ich der Erste war, der schoss." Dann begannen die Männer gegeneinander (Pfeile) zu schießen und traten gegeneinander zum Einzelduell an. Yasar, der Gefolgsmann von Ziyad ibn Abu Sufyan, trat vor, und Abdullah ibn 'Umair (al-Kalbi, aus Imam Hussains Reihen) trat gegen ihn an. „Wer bist du?," fragte Yasar, und er (Ibn al-Kalbi) nannte ihm seine Abstammung. „Ich kenne dich nicht," sagte Yasar, „Zuhair ibn al-Qain soll gegen mich antreten oder Habib ibn Muzahir." „Sohn einer Dirne," sagte Abdullah ibn 'Umair zu ihm, „du wolltest gegen einen der Leute antreten." Dann traf er ihn hart mit seinem Schwert, bis er still war. Während er damit beschäftigt war, ihn (Yasar) zu treffen, griff ihn Salim an, der Gefolgsmann von 'Ubaidullah ibn Ziyad. Und sie (die Anhänger Imam Hussains (a.) schrieen: „Der (andere) Diener ist nahe dran an dir!" Er bemerkte (ihn) nicht, bis er über ihn (herfiel). Er (Salim) versetzte ihm plötzlich einen (Schwert-)Hieb, und Ibn 'Umair wehrte ihn mit der linken Hand ab, und dabei wurden die Finger der Hand abgetrennt. Dann griff er Salim (mit dem Schwert) an und tötete ihn. Als er alle beide getötet hatte, trat er vor und rezitierte (folgendes) Gedicht:

„ Wenn ihr mich nicht kennt, ich bin Ibn al-Kalbi,

ich bin ein Mann von Bitterkeit und mit scharfem Schwert,

und ich werde nicht schwach (im Angesichte) des Unheils."'

Amr ibn Hadschadsch, mit den Kufiten unter seinem Kommando, ritt eine Attacke gegen den rechten Flügel. Als sie auf al-Hussain (a.) zurückten, knieten sie vor ihm nieder und richteten ihre Speere gegen sie. Die Pferde (der Angreifer) kamen nicht gegen die Lanzen an und begannen, sich zur Flucht herumzuwerfen, und die Anhänger al-Hussains (a.) schossen Pfeile auf sie (die Feinde), wobei sie einige töteten und andere verletzten.

Ein Mann von den Banu Tamim namens Abdullah ibn Haudha näherte sich dem Lager al-Hussains (a.), und die Leute (Imam Hussains (a.)) riefen: „Wohin gehst du, möge deine Mutter deiner beraubt werden?" - „Ich gehe zu einem Barmherzigen und einem Herrn, und einem Fürsprecher, dessen Wort gehört wird, (d.h. dem Propheten)" erwiderte er. „Wer ist das?," fragte al-Hussain (a.) seine Gefährten. "Das ist Ibn Haudha," war die Antwort. „ O Allah," rief al-Hussain (a.), „ treibe ihn ins Feuer!" Sein Pferd geriet mit ihm in seinem Lauf in Panik, und er stürzte, und sein linker Fuß blieb in dem Steigbügel hängen, und sein rechter war frei. Muslim ibn Ausadscha griff ihn an und schlug ihm seinem rechten Fuß ab. Das Pferd galoppierte mit ihm (ihn hinter sich herschleifend) davon, und sein Kopf stieß an jeden Stein und jeden Baum, bis er starb und Allah seine Seele eilends ins Feuer beförderte.

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Noch mehr Kämpfe brachen aus, und eine Menge wurden getötet. Al-Hurr ibn Yazid griff die Gefährten 'Umar ibn Sa'ds an, dabei rezitierte er die Worte von 'Antara: „Ich werde immer wieder Hiebe gegen sein Gesicht und seine Brust versetzen, bis sie (die Brust) mit Blut bekleidet ist."

Yazid ibn Sufyan von den Banu al-Harith (von den Tamim) kam auf ihn zu. Bald tötete ihn al-Hurr. (In der Zwischenzeit) trat Nafi' ibn Hilal vor und erklärte: „Ich bin der Sohn Hilals. Ich glaube an die Religion Alis." Muzahim ibn Huraith ging auf ihn los und schrie: „Ich folge der Religion von 'Uthman!" - „Nein, du folgst der Religion Satans," antwortete Nafi', griff ihn an und tötete ihn.

„Ihr dummen Männer" rief 'Amr ibn al-Hadschadsch seinen Leuten zu, „versteht ihr denn nicht, wen ihr da bekämpft? Diese Reiter aus der Stadt sind Leute, die den Tod suchen, so lasst niemanden von euch im Einzelkampf gegen sie antreten. Sie sind nur wenige, und die Zeit ist gegen sie. Vielleicht könnt ihr sie schon durch Steinewerfen töten." - „Das ist eine wahre Aussage," sagte 'Umar ibn Sa'd zu ihm. Er ließ den Kommandeuren ausrichten, dass niemand von ihren Männern in einen Einzelkampf gehen sollte.

'Amr ibn al-Hadschadsch ritt eine Attacke gegen al-Hussain (a.) vom Euphrat aus. Sie kämpften eine Zeit lang erbittert. Muslim ibn Ausadscha (r.) wurde niedergeschlagen, und 'Amr und seine Leute zogen sich zurück. Als der Staub sich gelegt hatte, fanden sie (die Anhänger Imam Hussains, a.) ihn (auf der Erde) ausgesteckt, und er lag im Sterben. Als al-Hussain (a.) zu ihm hin ging, war er dem Tode nahe. „Muslim," sagte al-Hussain (a.), „möge Allah barmherzig mit dir sein." (Dann rezitierte er folgenden Vers):

„Es sind welche unter ihnen, die ihr Gelübde erfüllt haben, und welche, die noch warten, und sie haben nichts verändert.1"

Habib ibn Muzahir kam heran und sagte: „Muslim, dein Tod ist für mich schwer zu ertragen, doch ich bringe dir die Frohe Botschaft des Himmels (wohin du gehen wirst)." - „Möge Allah dir auch die frohe Botschaft bringen," erwiderte Muslim mit schwacher Stimme. (Habib antwortete): „Selbst wenn ich wüsste, dass ich dir in diesen Moment folgen werde, würde ich gern alle deine Angelegenheiten aus-führen." Dann kamen die (feindlichen) Leute auf al-Hussain (a.) zu (, um ihn anzugreifen). Schimr ibn Dhi al-Dschauschan attackierte mit seinem linken Flügel (Imam Hussains, a.) linken Flügel, aber sie blieben gegen sie standhaft und wehrten sie ab (mit ihren Speeren). Al-Hussain (a.) und seine Anhänger wurden von allen Seiten angegriffen, aber diese kämpften hart. Dann begann ihre Kavallerie den Angriff, und obwohl sie nur zweiunddreißig Reiter waren, griffen sie keine

1 Heiliger Qur'an: 33:23

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Seite der kufitischen Kavallerie an, ohne sie in die Flucht zu schlagen. Als 'Urwa ibn Qais das sah - er war der Befehlshaber über die kufitsche Kavallerie - schickte er (folgende) Notiz an 'Umar ibn Sa'd: „ Siehst du nicht, was meine Kavallerie von dieser geringen Anzahl (von Männern) einstecken muss? Schicke die Fußtruppen und die Bogenschützen gegen sie."

Er ('Umar ibn Sa'd) schickte die Bogenschützen gegen ihn los. Das Pferd al-Hurrs ibn Yazid wurde lahmgeschossen. Er stieg ab und rief: „Ihr habt zwar mein Pferd lahmgeschossen, doch ich bin der Sohn der Freiheit1, und ich bin mutiger als ein Löwe." Er schlug mit seinem Schwert gegen sie, aber eine große Anzahl (Soldaten) griff ihn an. Ayyub ibn Musarrih und ein anderer der kufitischen Reiter waren an seiner Ermordung beteiligt.

Die Anhänger al-Hussains (a.) kämpften weiterhin tapfer gegen den Feind, bis es Mittag wurde. Als al-Hussain ibn Numair, der Kommandeur der Bogenschützen, die Standhaftigkeit von al-Hussains (a.) Anhängern sah, rückte er mit fünfhundert Bogenschützen gegen sie vor, und sie beschossen die Gefährten al-Hussains (a.) mit Pfeilen. Sie schossen so lange auf sie, bis sie (die meisten) ihre (r) Pferde lahmgeschossen hatten und die meisten Männer verwundet hatten. Dann marschierten sie gegen sie, und eine erbitterte Schlacht wurde für einige Zeit ausge-fochten. Schimr ibn Dhi al-Dschauschan griff sie (auch) mit seinen Anhängern an, jedoch Zuhair ibn al-Qain und zehn Anhänger al-Hussains (a.) konterten (den Angriff) und trieben sie von den Zelten weg. Schimr ibn Dhi al-Dschauschan griff sie wiederum an, doch (einige) seiner Männer waren getötet worden, und die restlichen hatten sich auf ihre Positionen zurückgezogen. (Die Anzahl) der Getöteten unter den Anhängern al-Hussains (a.) war aufgrund ihrer geringen Zahl offensichtlich, während die derjeniger unter 'Umar ibn Sa'ds Anhängern nicht so offenbar wurde, weil sie so viele waren. Die Schlacht ging unerbittlich und hitzig weiter. Die Anzahl der Getöteten und Verletzten unter den Anhängern Abu 'Abdillah al-Hussains (a.) stieg an, bis die Sonne sich zu neigen begann (nach ihrem Mittagshöchststand). Al-Hussain (a.) und seine Gefährten verrichteten das Ehrfurcht-Gebet.

Hanzala ibn Sa'd al-Schibami erschien vor al-Hussain (a.) und rief: „Ihr Leute Kufas," (dann rezitierte er folgenden Vers:)

„O mein Volk, ich fürchte für euch das gleiche, was den Verbündeten (widerfuhr). O mein Volk, ich fürchte für euch den Tag der gegenseitigen Hilferufe.

„Hurr" ist das arabische Wort für „frei" (Anm. d. Übers.) 2 Heiliger Qur'an: 40:30 und 32

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O Leute, tötet Hussain nicht, denn Er (Allah) wird euch durch eine Strafe vernichten. Wer eine Lüge ersinnt, der wird eine Enttäuschung erleben." 1

Er trat vor und kämpfte, bis er Märtyrer wurde, möge Allah ihm Barmherzigkeit erweisen. (Danach) erschien Schaudhab, der Gefolgsmann (mawla) von Schakir (und sagte): „Gegrüßt seiest du, Abu Abdillah, und möge Allah Seine Gnade und Segnungen für dich anhäufen." Er kämpfte, bis er Märtyrer wurde, möge Allah ihm barmherzig sein. Dann kam 'Abis ibn Schabib al-Schakiri. Er grüßte al-Hussain (a.) und kämpfte, bis er den Märtyrertod fand. Al-Hussains (a.) Anhänger traten Mann für Mann vor, bis al-Hussain (a.) nur noch seine Familienmitglieder geblieben waren.

Sein Sohn Ali ibn al-Hussain (a.) war der nächste (der zum Kampf vortrat). Seine Mutter war Laila, die Tochter Abu Murras ibn 'Urwa ibn Massud al-Thaqafi. Er war einer der gutaussehendsten Männer jener Zeit. An jenem Tage war er (erst) neunzehn Jahre alt. Er attackierte den Feind und rief: „Ich bin Ali ibn al-Hussain Ibn Ali. Bei dem Hause Allahs, wir stehen dem Propheten am nächsten. Bei Allah, der Sohn einer schändlichen Frau wird uns nicht regieren. Ich werde mein Schwert für die Verteidigung meines Vaters führen. Ich werde kämpfen mit dem Schwertschlag eines Haschimiten, eines Quraischiten."

Er wiederholte dies mehrmals, und die Kufiten hatten Angst, ihn zu töten. Dann erblickte ihn Murra ibn Munqidh al-Abdi. Er sagte: „Mögen die Banden der Wüstenaraber über mich kommen, wenn er an mir vorbeigeht und das gleiche macht wie eben, und ich ihn dann nicht seiner Mutter wegnehme (d.h. ihn töte)." (Ali ibn al-Hussain, a.) griff weiterhin den Feind an, wie er es (bereits) getan hatte, doch dann stürzte sich Murra ibn Munqidh auf ihn und stach ihn nieder. Er wurde niedergeschlagen, und die Feinde fielen über ihn her und stachen mit ihren Schwertern auf ihn ein. Al-Hussain (a.) ging zu ihm hin, bis er über ihm stand, und sagte: „Möge Allah diejenigen töten, die dich getötet haben, mein Sohn. Wie schamlos sind sie gegen den Barmherzigen, indem sie die Heiligkeit der Familie des Gesandten Allahs (s.) schänden." Seine Augen füllten sich mit Tränen, und er sagte: „Nach dir wird es nur noch Staub auf der Welt geben."

Zainab, die Schwester al-Hussains (a.) eilte herbei und schrie: „Mein Bruder, mein Neffe!" Sie kam und warf sich über ihren toten Neffen. Al-Hussain (a.) hob ihren Kopf und führte sie zurück zu ihrem Zelt. Er sagte seinen jungen Männern: „ Tragt euren Bruder zurück."

Sie trugen ihn fort und legten ihn vor das Zelt, vor dem sie gekämpft hatten. Dann schoss einer von 'Umar ibn Sa'ds Männern namens 'Amr ibn Subaih einen Pfeil

1 Heiliger Qur'an: 20:61

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auf Abdullah ibn Muslim ibn 'Aqil. Abdullah versuchte, mit der Hand seine Stirn zu schützen. Der Pfeil durchbohrte seine Hand bis auf seine Stirn, und nagelte so die Hand daran fest. Er konnte sie nicht bewegen, als ein anderer Mann sich mit einer Lanze auf ihn stürzte, sie ihm ins Herz stieß und ihn (so) tötete.

Abdullah ibn Qutba al-Ta'i griff 'Aun ibn Abdullah ibn Dscha'far ibn Abu Talib an und tötete ihn. 'Amir ibn Naschhall al-Tamimi griff Muhammad ibn Abdullah ibn Dscha'far bin Abu Talib an und tötete ihn. 'Uthman ibn Chalid al-Hamdani stürzte sich auf 'Abd ar-Rahman ibn 'Aqil ibn Abu Talib und tötete ihn.

Humaid ibn Muslim (auf der Seite gegen Imam Hussain, a.) berichtete: Ich war unter unseren Leuten in dieser Situation (viele von den Gefährten al-Hussains (a.) waren von der Armee 'Umar ibn Sa'ds getötet worden), als ein junger Mann gegen uns marschierte. Sein Gesicht war jung wie der allererste Schein der neuen Mondsichel, und er trug ein Schwert. Er trug ein Hemd, ein Taillengewand (izar) und ein Paar Sandalen, eine davon hatte einen gerissenen Riemen. 'Umar ibn Sa'd ibn Nafail al-Azdi sagte zu mir: „Ich werde ihn angreifen," und ich erwiderte: „Sub-hanallah (Gepriesen sei Allah)! Wozu willst du das tun? Lass ihn. Denn wenn nur einer von der Familie Hussains überleben wird, wird das ausreichen, um seinen Tod an dir zu rächen." Doch er bestand darauf: „Bei Allah, ich werde ihn angreifen. " So rannte er ihm entgegen und kam nicht zurück, bis er seinen Kopf mit seinem Schwert getroffen und ihn gespalten hatte. Der junge Mann fiel auf sein Gesicht und schrie „ Oh mein Onkel!"

Da griff Hussain an (mit der Wut)eines angreifenden Falken. Er ritt eine Attacke wie ein wütender Löwe und traf 'Umar ibn Sa'd ibn Nufail mit seinem Schwert. Jener versuchte, den Schlag mit seinem Arm abzuwehren, doch sein Arm wurde vom Ellenbogen abgeschnitten, und er stieß einen lauten (Schmerzens-)Schrei aus, der selbst im Lager noch vernommen werden konnte. Als Hussain (a.) von ihm abließ, griffen die kufitischen Reiter an, um ihn zu retten, doch sie trampelten ihn dabei (aus Versehen) mit den Hufen ihrer Pferde nieder, und der Staub legte sich (auf ihn).

Ich sah, wie Hussain (a.) bei dem Haupte des jungen Mannes stand und auf seine Füße schaute, und al-Hussain (a.) sagte: „Mögen diejenigen, die deinen Tod verursacht haben, zugrunde gehen. Denn derjenige, der am Tage der Auferstehung für dich als ihr Gegner auftreten wird, wird dein Großvater sein1" Dann fuhr er fort: „Bei Allah, es ist hart für deinen Onkel, dass du ihn gerufen hast, und er dir nicht helfen konnte, oder vielmehr half er dir, aber dein Hilferuf kam zu spät, als dass er dir noch helfen konnte. Denn, bei Allah, diejenigen, die seine Verwandten töten, sind viele, aber diejenigen, die ihm helfen, sind wenige." Dann trug er ihn auf

Gemeint ist entweder Imam Ali (a.) oder sein Ur-Großvater, der Prophet (s.)

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seinen Armen (fort). Es ist mir, als ob ich die Beine des jungen Mannes noch vor mir sehe, wie sie (Schleif-)Spuren in der Erde hinterlassen. Er nahm ihn und legte ihn zu seinem Sohn Ali ibn al-Hussain (a.) und die anderen Mitglieder seiner Ahl-al-Bait, die ermordet worden waren. Ich fragte nach dem Jungen, und man sagte mir, dass er al-Qasim ibn al-Hassan ibn Ali ibn Abu Talib (a.) sei.'

Dann setzte sich al-Hussain (a.) vor das Zelt. Er brachte seinen Sohn Abdullah ibn al-Hussain (a.), der noch ein Baby war, und setzte ihn auf seine Knie. Doch einer von den Banu Asad schoss einen Pfeil ab, der das Kind niedermetzelte. Al-Hussain (a.) fing das Blut des Kindes mit seiner hohlen Hand auf. Als seine Hand sich mit Blut gefüllt hatte, goss er es auf die Erde und sprach: „ O Herr, wenn es so sein sollte, dass Du die Hilfe des Himmels von uns ferngehalten hast, dann lasse es deshalb sein, weil (Deine Gründe) besser sind (als sofortige Hilfe). Räche Dich an diesen Leuten, die solche Unterdrücker sind." Dann trug er das Kind weg und legte es zu den anderen Mitgliedern seiner Ahl-ul-Bait, welche getötet worden waren.

(Dann) schoss Abdullah ibn 'Uqba al-Ghanawi einem Pfeil auf Abu Bakr ibn al-Hassan ibn Ali (a.) und tötete ihn. Als al-Abbas ibn Ali die Anzahl seiner Familienmitglieder sah, die getötet worden waren, sagte er zu seinen Brüdern mütterlicherseits, Abdullah, Dscha'far und 'Uthman: „Meine Brüder durch meine Mutter, tretet an, so dass ich sehe, dass ihr Allah und Seinem Gesandten treu geblieben seid, denn ihr habt keine Kinder, (die ihr verteidigen müsstet)."

Abdullah (r.) trat (zum Kampf) an und kämpfte tapfer. Er lieferte sich ein Schwertgefecht mit Hani' ibn Schabib al-Hadhrami, und Hani' tötete ihn. Nach ihm trat Dscha'far vor, und Hani' tötete (auch) ihn. Chawali ibn Yazid al-Asbahi (l.)1 kämpfte gegen 'Uthman, der den Platz seines Bruders eingenommen hatte. Er feuerte einen Pfeil auf ihn und streckte ihn damit nieder. Einer der Banu Darim griff ihn an (während er am Boden lag) und köpfte ihn.

Die Truppe ('Umar ibn Sa'ds) ritt dann einen Angriff gegen al-Hussain (a.) und schnitten ihn den Zugang zu seinem Lager ab. Sein Durst wurde brennend, und er machte sich auf den Weg zum Damm und versuchte, den Euphrat zu erreichen. Vor ihm war sein Bruder 'Abbas. Jedoch blockierte ihm die Kavallerie 'Umar ibn Sa'ds (l.) den Weg. Unter ihnen war ein Mann der Banu Darim, dieser sagte zu der Kavallerie: „ Wehe euch! Hindert ihn daran, den Euphrat zu erreichen, lasst ihn kein Wasser trinken!" Dann rief al-Hussain (a.): „O Allah, ich bin durstig!" Der Darimi2 wurde ärgerlich und schoss einen Pfeil auf ihn ab, welcher in seiner Kehle stecken blieb. Al-Hussain (a.) zog den Pfeil heraus und hielt seine Hand unter

Abkürzung für: La'natullahi alaihi - möge Allah ihn verfluchen (Anm. D. Übers.). Mann der Banu Darim

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seine Kehle. Seine Handflächen füllten sich mit Blut, das er wegschüttete. Dann sagte er: „ O Allah, ich klage zu Dir über das, was mit dem Sohn der Tochter Deines Propheten geschieht." Dann kehrte er auf seine Position zurück, während sein Durst (noch) schlimmer geworden war.

Währenddessen hatten die feindlichen Truppen al-Abbas umzingelt und ihn von al-Hussain (a.) abgeschnitten. Er griff sie alleine an, bis er getötet wurde, möge Allah Sich seiner erbarmen. Die beiden, die an seiner Ermordung beteiligt waren, waren Zaid ibn Warqa al-Hanafi und Hakim ibn al-Tufail al-Schabsi, nachdem er mit Wunden bedeckt war und sich nicht mehr bewegen konnte.

Als al-Hussain(a.) vom Damm zu seinen Zelten zurückkehrte, kam Schimr ibn Dhi al-Dschauschan mit einer Gruppe seiner Anhänger auf ihn zu und umzingelte ihn. Der Flinkeste von ihnen war ein Mann namens Malik ibn al-Nusair al-Kindi. Er beschimpfte al-Hussain (a.) und schlug ihm mit seinem Schwert auf den Kopf. (Imam Hussain, a.) trug eine Kappe. Das Schwert durchschnitt diese bis auf seinen Kopf und fügte ihm eine blutende Wunde zu. Die Kappe füllte sich mit Blut. Al-Hussain (a.) sagte zu ihm: „Mögest du niemals mit deiner rechten Hand essen oder trinken. Möge Allah dich (am Tage der Auferstehung) mit den Sündern versammeln. " Dann warf er die Kappe fort und rief nach einer anderen, setzte sie auf und wickelte sie um (den Kopf) wie einen Turban.

Schimr ibn Dhi al-Dschauschan und diejenigen, die bei ihm waren, hatten sich von ihren (früheren) Positionen zurückgezogen. Nach eine kurzen Weile kamen sie wieder gegen ihn und umzingelten ihn. Abdullah ibn al-Hassan ibn Ali (a.) trat ihnen entgegen, er war erst ein Junge, der noch nicht alt genug war, dass er die Frauen verlassen musste. Er rannte nach vorne, bis er neben seinem Onkel al-Hussain (a.) stand. Dann kam Zainab, die Tochter Alis (a.), hinter ihm her, um ihn zurückzuhalten, und (auch) al-Hussain (a.) sagte ihr, dass sie ihn aufhalten sollte. Jedoch er (Abdullah) weigerte sich (, von ihr Kenntnis zu nehmen) und hinderte sie daran (ihn wegzubewegen). Er sagte: „Bei Allah, ich werde meinen Onkel nicht verlassen."

Da rannte Abdschar ibn Kai) auf al-Hussain (a.) zu. Der Junge sagte zu ihm: „Wehe dir, du Sohn einer unziemlichen Frau, willst du meinen Onkel töten?" Abdschar schlug mit dem Schwert nach ihm. Der Junge versuchte, (den Schlag) mit seinem Arm abzuwehren. Das Schwert durchschnitt den Arm bis auf die Haut (auf der anderen Seite). Da hing der Arm (an der Haut). Der Junge rief: „O meine Mutter!" Al-Hussain (a.) packte und umarmte ihn. Er sagte zu ihm: „Mein Neffe, versuche zu ertragen, was dir passiert ist, und tröste dich mit der Nachricht, dass Allah dich mit deinen rechtschaffenen Vorfahren vereinigen wird." Dann hob al-Hussain (a.) die Hand und sagte: „O Allah, auch wenn Du das Lebenßr eine Zeit für sie angenehm gemacht hast, teile sie in Gruppen, lasse sie die Regeln der (ver-

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schiedenen) Gruppen befolgen, und lass ihre Herrscher niemals mit ihnen zufrieden sein. Sie riefen uns, damit sie uns unterstützen, und dann wurden sie feindselig gegen uns und töteten uns."

Die Fußtruppen ('Umar ibn Sa'ds) begannen Angriffe von rechts und links gegen diejenigen, die noch bei al-Hussain (a.) geblieben waren, bis nur noch eine Gruppe von dreien oder vieren bei ihm waren. Als al-Hussain (a.) das sah, ließ er sich eine jemenitische Hose bringen. Er zerriss sie und zog sie an. Er zerriss sie deshalb, damit er, nachdem er getötet worden war, nicht entblößt werden würde (indem man ihm die Hosen ausziehen würde). Als al-Hussain (a.) getötet worden war, stürzte Abdschar ibn Kai) sich auf ihn, riss ihm die Hose vom Leib und ließ ihn entblößt liegen. Danach wurden die Hände Abdschar ibn Ka'bs (l.) im Sommer so trocken wie Zweige und so tropfnass im Winter, so dass Blut und Eiter von ihnen tropfte, bis Allah ihn vernichtete.

Als al-Hussain (a.) niemand mehr außer einer Gruppe von drei seiner Familienmitgliedern geblieben war, marschierte er gegen die (feindlichen) Männer ('Umar ibn Sa'ds), während die drei ihn beschützten, bis sie alle drei getötet worden waren. Al-Hussain (a.) war nun allein. Trotz seiner auf ihm lastenden Wunden an Kopf und Körper kämpfte er mit seinem Schwert gegen sie, und sie zerstreuten sich rechts und links von ihm.

Dann sagte Humaid ibn Muslim: „Bei Allah, niemals zuvor sah ich so eine Beharrlichkeit. Nachdem seine Söhne, Familienmitglieder und Gefährten getötet worden waren, bewahrte er dennoch Haltung und verlor nicht den Mut. Als die Fußtruppen ihn angriffen, stürmte er mit seinem Schwert gegen sie an, und er trieb sie von seiner Rechten und von seiner Linken auseinander wie Ziegen, wenn ein Wolf sie angreift."

Als Schimr ibn Dhi al-Dschauschan das sah, rief er nach der Kavallerie, und sie kamen hinter den Fußtruppen hervor. Er gab den Bogenschützen den Befehl, auf ihn (Imam Hussain, a.) zu schießen, und sie beschossen ihn mit Pfeilen, bis die Pfeile ihn bedeckten wie (die Stacheln) den Igel. Er zog sich von ihnen zurück, und sie standen ihm gegenüber. Seine Schwester Zainab trat aus der Tür des Zeltes und rief 'Umar ibn Sa'd ibn Abu Waqqas zu: „Wehe dir, 'Umar! Wird Abu 'Abdil-lah (Imam Hussain, a.) denn getötet, während du zuschaust?" 'Umar antwortete ihr nicht. Sie rief: „Wehe euch (allen)! Ist denn kein Muslim unter euch?" Niemand antwortete. Dann schrie Schimr ibn Dhi al-Dschauschan die Fußsoldaten und die Kavallerie an: „Wehe euch! Was wartet ihr denn auf den Mann (ohne ihn zu töten)? Mögen eure Mütter euch verlieren!" Da griffen sie ihn (Imam Hussain, a.) von allen Seiten an. Zur'a ibn Scharik versetzte ihm einen (Schwert-)Hieb auf das linke Schulterblatt und durchschnitt es. Ein anderer von ihnen hieb ihm auf die Schulter, und er (Imam Hussain, a.) fiel davon vornüber auf sein Gesicht. Sinan

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ibn Anas al-Nacha'i durchbohrte ihn mit einer Lanze. Chawali ibn Yazid al-Asbahi (l.) rannte zu ihm hin und beugte sich herab, um seinen Kopf abzuschneiden, doch er zitterte zu sehr. „Möge Allah dich schwach werden lassen," sagte Schimr, „was zitterst du?" Dann beugte Schimr sich herab und enthauptete ihn, dann reichte er seinen (Imam Hussains, a.) Kopf Chawali ibn Yazid und sagte: „Bringe ihn zum Gouverneur 'Umar ibn Sa'd." Dann begannen sie, al-Hussain (a.) auszuplündern. Ishaq ibn al-Hayat al-Hadhrami (l.) nahm sein Hemd, und Abdschar ibn Kai) seine Hose. Achnas ibn Marthad (l.) bemächtigte sich seines Turbans. Einer der Banu Darim nahm sein Schwert an sich. Sie plünderten seinen Sattel, seine Kamele mit dem, womit sie beladen waren, und rissen seinen weiblichen Familienmitgliedern die Kleider weg.

Humaid ibn Muslim berichtete: „Bei Allah, ich habe nicht eine von seinen (Imam Hussains, a.) Frauen, Töchtern oder (anderen weiblichen) Familienmitgliedern gesehen, deren Kleiden nicht von ihren Rücken gerissen und gewaltsam herunter-gezerrt wurden. Dann kamen wir zu Ali ibn al-Hussain (a.). Er lag schwer krank auf einem Bett ausgestreckt. Schimr hatte eine Gruppe Fußsoldaten bei sich, und sie fragten ihn: „Sollen wir diesen Kranken nicht töten?" - „Gelobt sei Allah," sagte ich, „werden denn Jugendliche (auch) getötet? Er ist doch nur ein Junge, was auch immer mit ihm ist," und ich zog mich nicht zurück, bis ich sie von ihm abgehalten hatte.

Dann kam 'Umar ibn Sa'd, und die Frauen schrieen ihm weinend ins Gesicht. Er sagte zu seinen Leuten: „Niemand von euch soll die Zelte dieser Frauen betreten oder diesen kranken Jungen stören." Die Frauen fragten ihn, ob sie die Sachen, die ihnen genommen worden waren, wiederbekommen könnten, damit sie sich bedecken könnten. Er sagte: „Wer immer von ihren Sachen etwas weggenommen hat, soll es ihnen zurückgeben." Doch, bei Allah, niemand von ihnen brachte irgendetwas zurück. Dann stellte er eine Gruppe Männer, die bei ihm waren, (für die Bewachung) des (Haupt-)Zelts und den Zelten der Frauen ab. Er sagte: „Bewacht sie, so dass niemand von ihnen entkommt, und tut ihnen (den Frauen) nichts an."

Dann kehrte er zu seinem Zelt zurück und rief seinen Gefährten zu: „ Wer will freiwillig zu Hussain gehen und sein Pferd mit seinen Hufen auf seinen Körper trampeln lassen?" Zehn meldeten sich. Zu ihnen gehörten Ishaq ibn Hayyat und Achnas ibn Marthad. Sie trampelten mit ihren Pferden auf den Leichnam al-Hussains (a.), bis sie seinen Rücken zerschmettert hatten. 'Umar ibn Sa'd schickte an jenem Tag - es war der Tag 'Aschura - den Kopf al-Hussains (a.) mit Chawali ibn Yazid al-Asbahi und Humaid ibn Muslim zu 'Ubaidullah ibn Ziyad. Dann befahl er, dass die Köpfe der übrigen seiner (Imam Hussains, a.) Anhänger und der Mitglieder seiner Ahl-ul-Bait abgetrennt werden sollten. Es waren zweiundsiebzig Köpfe. Er sandte Schimr ibn Dhi al-Dschauschan, Qais ibn Asch'ath und 'Amr ibn al-Hadschadsch mit ihnen. Sie brachten sie zu Ibn Ziyad. Er (Umar ibn Sa'd) blieb

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dort für den Rest des Tages ('Aschura) und den nächsten Tag bis Mittag. Dann rief er die Leute für die Abreise zusammen und machte sich nach Kufa auf den Weg. Er nahm die Töchter und Schwestern al-Hussains (a.) mit, zusammen mit Ali ibn al-Hussain (a.). Letzterer litt noch immer an Ruhr und war dem Tode nahe.

Als Ibn Sa'd abreiste, gingen einige der Banu Asad, die in al-Ghadiriyya Halt gemacht hatten, zu al-Hussain (a.) und seinen Anhängern. Sie verrichteten das Totengebet für sie. Dann bestatteten sie al-Hussain (a.) dort, wo sein Grabmal immer noch liegt, und sie begruben seinen Sohn Ali ibn al-Hussain al-Asghar (den Jüngeren) am seinem Fuße. Sie hoben rund um das Gebiet nahe den Füßen al-Hussains (a.) für die Märtyrer seiner Ahl-ul-Bait und seine Anhänger eine Grube aus und begruben sie alle miteinander. Jedoch begruben sie al-Abbas ibn Ali (a.) an dem Ort, an dem er getötet worden war, auf dem Wege al-Ghadiriyya, wo sich noch immer sein Grabmal befindet.

Als der Kopf al-Hussains (a.) bei Ibn Ziyad angelangt war und nachdem Ibn Sa'd am nächsten Tag mit den Töchtern und Familienangehörigen al-Hussains (a.) angekommen war, setzte sich Ibn Ziyad vor die Leute im Gouverneurspalast. Er hatte die Leute offiziell zusammenrufen lassen und ihnen befohlen, anwesend zu sein (um den Kopf Imam Hussains zu sehen). Er legte diesen vor sich, und schaute ihn mit einem Lächeln an. In seiner Hand hatte er einen kleinen Rohrstock und schlug damit an die Zähne (des Kopfes Imam Hussains, a.).

Als Zaid ibn Arqam, ein Gefährte des Propheten (s.) ihn mit dem Rohrstock an die Zähne schlagen sah, sagte er: „Nimm deinen Rohrstock weg, denn, bei Allah, außer Dem es keinen Gott gibt, ich habe die Lippen von Allahs Gesandtem (s.) zahllose Male diese Lippen küssen sehen." Und er begann zu weinen. „Lässt Allah deine Augen weinen?", fragte Ibn Ziyad. „Oder weinst du, wegen Allahs Sieg? Wenn du nicht ein alter Mann wärst, der senil geworden und den Verstand verloren hat, dann würde ich dich köpfen." Zaid ibn Arqam stand auf und ging nach Hause.

(Währenddessen) wurde die Familie al-Hussains (a.) vor Ibn Ziyad gebracht. Zai-nab, die Schwester al-Hussains (a.), kam in der Mitte der Gruppe, unerkannt; und sie trug ihre (verbliebenen) schäbigsten Kleider. Sie ging und setzte sich in eine Ecke des Palastes, und ihre Gefährtinnen scharten sich um sie. „Wer ist diese Frau, die sich mit ihren Gefährtinnen abseits in eine Ecke gesetzt hat?," fragte Ibn Ziyad, doch Zainab antwortete ihm nicht. Er wiederholte die Frage nach ihr ein zweites Mal. „Das ist Zainab, die Tochter Fatimas (a.), der Tochter des Gesandten Allahs (s.)," sagte einer ihrer Gefährtinnen. zu ihm.

„Preis sei Allah," sagte Ibn Ziyad, als er auf sie zuging, „der euch beschämt, getötet und die Falschheit eurer Behauptungen offengelegt hat." - „Preis sei Al-

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lah," erwiderte Zainab, „Der uns mit Seinem Propheten (s.) gesegnet hat, und Er hat uns vollkommen von Sünde gereinigt. Er beschämt nur den großen Sünder und legt die falsche Natur des Lasterhaften offen. Solch Männer sind nicht unter uns, Gepriesen sei Allah." - „ Und wie bewertest du, wie Allah eure Familie behandelt hat?," fragte Ibn Ziyad. „Allah hat ihnen den Tod beschieden," antwortete Zainab, „ und sie gingen tapfer zu ihren Ruhestätten. Allah wird euch und uns zusammen versammeln. Ihr werdet eure Entschuldigungen bei Ihm vorbringen, und wir werden eure Gegner vor Ihm sein."

Ibn Ziyad wurde zornig und kochte vor Wut. „ O Gouverneur," ging 'Amr ibn Huraith dazwischen, „sie ist doch nur eine Frau, und Frauen sind nichtßr das, was sie sagen, verantwortlich. Nimm ihr ihre Fehler nicht übel." - „Allah hat meine Seele von deiner Tyrannei und der Rebellion deiner Familie geheilt," sagte Ibn Ziyad.

Zainab (a.) verlor die Zurückhaltung und begann zu weinen. „Bei meinem Leben," rief sie, „du hast die Ehrwürdigen (meiner Familie) getötet; du hast meine jungen Zweige (d.h. junge Familienangehörige) abgeschnitten; du hast meine Familie zerrissen; und du hast meine Wurzeln ausgerissen. Wenn dich das heilen soll, dann bist du geheilt worden." - „Bei meinem Leben," erklärte Ibn Ziyad, „diese Frau ist eine Dichterin. Dein Vater war (ebenfalls) ein Dichter." - „ Was hat eine Frau mit Dichtkunst zu tun?," fragte sie. „Ich habe in der Tat Dinge, die mich so beschäftigen, dass sie mich von der Dichtung ablenken, aber mein Herz lässt mich sagen, was ich sage." Ali ibn al-Hussain (a.) wurde ihm vorgeführt. „Wer bist du?," fragte er (Ibn Ziyad). „Ich bin Ali ibn al-Hussain," antwortete er. „Hat Allah Ali ibn al-Hussain (a.) nicht getötet?" - „Ich habe einen Bruder, der (auch) Ali heißt," erwiderte Ali (a.), „die Leute haben ihn getötet." - „ Vielmehr hat Allah ihn getötet," beharrte Ibn Ziyad. (Ali ibn al-Hussain (a.) antwortete mit folgendem Vers:

„Allah nimmt die Seelen (der Menschen) zur Zeit ihres Sterbens (zu sich)." 1

- „ Wie kannst du es wagen, mir so zu antworten!" schrie Ibn Ziyad wütend, „ und das soll das letzte (Wort) von dir gewesen sein, wegen deiner Antwort zu mir. Führt ihn ab und köpft ihn!" Seine Tante Zainab umklammerte ihn (Ali ibn al-Hussain, a.) und schrie: „O Ibn Ziyad! Hast du noch nicht genug von unserem Blut?" Dann klammerte sie sich an ihn und sagte: „Bei Allah, ich werde nicht von ihm lassen. Wenn du ihn tötest, dann töte mich mit ihm!"

1 Heiliger Qur'an: 39:42

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Ibn Ziyad schaute sie an und sagte: „ Wie wundervolle sind doch Familienbande! Ich denke, sie will, dass ich sie mit ihm zusammen töte. Lasst ihn, denn ich sehe nun, was mit ihm ist." 1

Er erhob sich von seiner Audienz, um den Palast zu verlassen und in die Moschee zu gehen. Er stieg auf die Kanzel, pries und lobte Allah, dann sagte er: „Preis sein Allah, Der die Wahrheit und deren Anhänger offenkundig gemacht hat, und Er hat Den Fürsten der Gläubigen, Yazid und dessen Partei den Sieg verliehen, und Er hat den Lügner, der der Sohn eines Lügners ist sowie dessen Schia getötet."

Da erhob sich Abdullah ibn Afif al-Azdi, der zu der Schia des Fürsten der Gläubigen (Imam Ali, a.) gehört hatte, und rief: „ O Feind Allahs, Du bist ein Lügner, und dein Vater und derjenige, der dich und deinen Vater (zum Gouverneur) ernannt hat, (auch). O Ibn Murdschana2, du tötest die Söhne des Propheten und nimmst (widerrechtlich) den Platz der Wahrhaftigen auf der Kanzel ein."

„Her mit ihm zu mir," befahl Ibn Ziyad. Die Soldaten ergriffen ihn, doch er stieß den Kampf schrei (des Stammes) der al-Azd aus. Siebenhundert von ihnen versammelten sich (sofort) und entrissen ihn den Soldaten. In der Nacht sandte Ibn Ziyad jemanden, der ihn aus seinem Hause verschleppen sollte. Er wurde hingerichtet und in al-Sabcha gekreuzigt, möge Allah ihm barmherzig sein.

Am (nächsten) Morgen schickte 'Ubaidullah ibn Ziyad den Kopf al-Hussains (a.), nachdem er durch sämtliche Strassen und Stammesgebiete Kufas geführt worden war (, zu Yazid). Zaid ibn Arqam überlieferte: „Er (der Kopf) wurde vorbeigetragen, er war auf einen Speer gespießt, und ich befand mich in einem Raum in meinem Hause. Als er (der Kopf) sich mir gegenüber befand, hörte ich ihn rezitieren:

„Meinst du wohl, die Gefährten der Höhle und „al-Raqim" (Inschrift) seien ein Wunder unter Unseren Zeichen?"3

Ich erschauderte und rief aus: ,0 Sohn Allahs Gesandten (s.), dein Kopf ist ein Wunder, ein Wunder.'"

Als sie damit fertig waren, ihn durch Kufa zu tragen und ihn zurück zum Palasttor gebracht hatten, gab Ibn Ziyad ihn an Zahar ibn Qais weiter, und auch die Köpfe der Gefährten (Imam Hussains, a.). Er schickte sie zu Yazid ibn Muawiya mit Abu Burda ibn Auf al-Azd und Tariq ibn Abi Zubiyan al-Azdi mit einer Gruppe Kufi-ten, um sie zu Yazid nach Damaskus zu bringen.

Imam Ali ibn al-Hussain (a.) war so krank, dass Ibn Ziyad annahm, dass er ohnehin bald sterben würde (Anm. d. Übers).

Anderer Name von Ibn Ziyad (Anm. d. Übers.) 3 Heiliger Qur'an: 18:9

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Abdullah ibn Rabi'a al-Himyari berichtete: „Ich war bei Yazid ibn Muawiya in Damaskus, als Zahar ibn Qais den Kopf zu ihm brachte. , Wehe dir!,' rief Yazid,

„was ist das hinter dir? Was hast du da?" - ,0 Fürst der Gläubigen,' antwortete er (Zahar ibn Qais), ,ich bringe gute Nachrichten von dem Siege Allahs und Hilfe. Hussain ibn Ali kam mit achtzehn Mann aus seiner Familie und sechzig seiner Schia gegen uns. Wir zogen aus, um ihn zu treffen, und wir sagten ihm, dass er sich entweder ergeben und sich der Macht des Gouverneurs unterwerfen sollte, andernfalls würde es Kampf geben. Sie zogen den Kampf der Ergebung vor. Wir griffen sie an, als die Sonne aufging und umzingelten sie von allen Seiten. Unsere Schwerter forderten ihren Tribut von den Köpfen der Leute, und sie begannen, vor uns zu fliehen, ohne einen Zufluchtsort zu haben. Sie (versuchten) vor uns auf Hügeln und in den Gräben Zuflucht zu suchen, wie die Tauben vor einem Falken Zuflucht suchen. Bei Allah, o Fürst der Gläubigen, es war nichts anderes als das Schlachten von Schlachtvieh. (Es war nur die Zeit vergangen, die) ein Mann für seine Mittagspause (braucht), bis wir uns auf den Letzten von ihnen gestürzt hatten. Da waren ihre entblößten Leichen, ihre blutverschmierten Kleider, ihre Gesichter im Staub. Die Sonne brannte auf sie herab; der Wind streute Sand über sie; ihre Besucher waren (aasfressende) Adler und Geier.'

Yazid senkte für eine Weile den Kopf, dann erhob er sein Haupt und sagte: „Ich wäre mit eurem Gehorsam (meine Befehle auszuführen) zufrieden gewesen, ohne dass ihr Hussain tötet. Wenn ich da gewesen wäre (anstelle Ibn Sa 'ds), hätte ich ihm so ein Schicksal erspart." 1

Nachdem 'Ubaidullah ibn Ziyad den Kopf al-Hussains (a.) losgeschickt hatte, befahl er, dass die Frauen und Jugendlichen für die Abreise bereitgemacht werden sollten. Er ließ Ali ibn al-Hussain (a.) eine Kette um seinen Hals legen, Dann schickte er sie mit Muhaffir ibn Thalaba al-Aldhi und Schimr ibn Dhi al-Dschauschan hinter den Köpfen her. Diese machten sich mit ihnen auf den Weg, bis sie diejenigen, die die Köpfe bei sich hatten, eingeholt hatten. Als sie das Tor (zu) Yazids (Palast) erreichten, erhob Muhaffir ibn Thalaba seine Stimme und rief: „Hier ist Muhaffir ibn Thalaba, der dem Fürsten der Gläubigen diese gemeinen Rebellen überbracht hat." Ali ibn al-Hussain (a.) antwortete ihm: „Hat die Mutter Muhaffirs etwas Schlimmeres und Verderblicheres geboren (als ihn)?"

Als die Köpfe, unter denen sich auch der Kopf al-Hussains (a.) befand, vor Yazid gebracht wurden, rezitierte Yazid (folgendes Gedicht): „ Wir werden die Schädel der stolzen (Männer) zerspalten, die gegen uns aufstehen, sie waren sehr ungehorsam und unterdrückerisch."

Diese Heuchelei Yazids diente dazu, den Anwesenden ein falsches bild zu übermitteln, da der Befehl zu Imam Hussains (a.) Ermordung von ihm kam (Anm. d. Übers.)

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Yahya ibn al-Hakam, der Bruder Marwan ibn al-Hakams, rezitierte (daraufhin):

„Am Ufer (des Flusses) traf eine große Armee auf ihn, der einen näheren Verwandtschaftsgrad (zu Yazid) hat als Ibn Ziyad, der Mann von verächtlicher Abkunft. Die Banu Umayya (Umayyaden) haben eine große Zahl von Nachkommen, während die Tochter des Gesandten Allahs keine Nachkommenschaft (mehr) hat."

Da schlug Yazid Yahya ibn al-Hakam vor die Brust und schrie: „Sei still!" Dann sagte er zu Ali ibn al-Hussain (a.): „Ibn al-Hussain, dein Vater hat die Verwandtschaftsbande zu mir abgeschnitten, war sich meines Rechtes (auf das Kalifat) nicht im klaren und versuchte, mir meine Macht zu entreißen, und so hat Allah mit ihm gemacht, was du gesehen hast."

„Es geschieht kein Unheil auf Erden die an euch, das nicht in einem Buch (verzeichnet) wäre, bevor Wir es ins Dasein rufen - fürwahr, das ist für Allah ein Leichtes," 1

erwiderte Ali ibn al-Hussain (a.).

„Antworte ihm," sagte Yazid seinem Sohn Chalid, doch Chalid wusste nicht, was er ihm erwidern sollte. Da sagte Yazid: „Sag ihm:

'Und was euch an Unglück treffen mag, es erfolgt auf Grund dessen, was eure Hände gewirkt haben. Und Er vergibt vieles'"2

Dann ließ er die Frauen und Jugendlichen rufen und sie vor ihm Platz nehmen. Was er sah, war furchtbar. „Möge Allah Schande über Ibn Murdschana3 bringen," sagte Yazid, „wenn zwischen ihm und euch Verwandtschaftsbande bestünden, dann hätte er euch dies nicht angetan, er hätte euch nicht in diesem Zustand geschickt. "4

Fatima, die Tochter al-Hussains (a.) berichtete: „Als wir vor Yazid saßen, zeigte er Mitleid mit uns. Ein Mann von den Syrern namens Ahmar stand auf und sagte: ,0 Fürst der Gläubigen, gib mir dieses Mädchen da', und er meinte mich, ich war ein unschuldiges Mädchen. Ich erschauerte und glaubte, das es ihnen erlaubt sei, und ergriff die Kleider meiner Tante Zainab, und sie sagte, dass das nicht passieren würde. Sie sagte zu dem Syrer: ,Bei Allah, du bist ein Lügner und unedel, bei Allah, dies steht weder dir noch ihm zu (, das zu entscheiden).' Da wurde Yazid

1  Heiliger Qur'an: 57:22

2 Heiliger Qur'an: 42:30

Anderer Name von Ibn Ziyad (Anm. d. Übers.)

4

Auch das war nur eine Heuchelei von Yazid (Anm. d. Übers.)

330

zornig und rief: ,Du hast gelogen, das steht mir zu, wenn ich etwas will, dann tue ich es!'

,Nein, bei Allah,' sagte sie, ,Allah würde dich das nur dann tun lassen, wenn du unseren Glauben verlässt und dich zu einem anderen bekennen würdest.' Da verlor Yazid vor Wut die Beherrschung und schrie. ,Mir wagst du so entgegenzutreten?! Es sind dein Vater und dein Bruder, die den Glauben verlassen haben!' -,Du wirst von der Religion Allahs, der Religion meines Vaters und der Religion meines Bruders geleitet,' antwortete Zainab, ,wie auch dein Großvater und dein Vater, wenn du Muslim bist.' - ,Du lügst,' schrie er, ,du Feindin Allahs!' - ,Du bist der Gouverneur,' erwiderte sie, ,dennoch schmähst du in ungerechter Weise und übst deine Macht mit Gewalt aus.' Er (Yazid) schwieg, als ob er sich schämte. ,Gib mir dieses Mädchen,' wiederholte der Syrer. ,Geh weg,' sagte Yazid, ,möge Allah dich ins Verderben stürzen.' "

Dann ließ er die Frauen und ihren Bruder Ali ibn al-Hussain (a.) in ein abgelegenen Haus bringen. Ein Haus wurde ihnen abgeteilt, das mit dem Haus Yazids verbunden war. Sie hielten sich einige Tage dort auf. Dann beauftragte er Nu'man ibn Baschir, Vorbereitungen zu treffen, die Frauen nach Medina zu bringen. Als er sie vorbereiten wollte, rief er Ali ibn al-Hussain (a.) und nahm ihn beiseite. Er sagte: „Allah verfluche Ibn Murdschana. Wenn ich bei deinem Vater gewesen wäre, nie hätte er mich um etwas gebeten, ohne dass ich es ihm gegeben hätte, und ich hätte mit allem, was in meiner Macht stünde, den Tod von ihm ferngehalten. Doch Allah hat das bestimmt, was du gesehen hast. Schreib mir aus Medina, und alles, was du brauchst, soll dein sein." Er überreichte ihm und seiner Familie Kleider. Er schickte in seiner Schar einen Botschafter, der ihm sagte, dass er nachts mit ihnen reisen solle, so dass sie vor ihm gehen, aber niemals sich außer seiner Sicht aufhalten sollten. Wenn sie Halt machten, sollte er sich von ihnen abwenden und er und sein Gefolge sollten von ihnen entfernt um sie herumstehen wie Wächter. Sie sollten sich nur von ihnen entfernen, wenn jemand aus der Gruppe die rituelle Waschung vollziehen oder einem Bedürfnis nachgehen wollte, damit sie nicht beschämt würden.

Er (der Botschafter) ging mit ihnen unter der Gruppe von Nu'man. Er blieb bei ihnen auf dem Weg, und er war freundlich zu ihnen, wie Yazid ihm aufgetragen hatte, und er führte die Aufsicht über sie, bis sie nach Medina kamen.

Nachdem Ibn Ziyad den Kopf al-Hussains (a.) zu Yazid geschickt hatte, ging er zu 'Abd al-Malik ibn Abu Harith al-Sulami und sagte zu ihm: „Gehe zu 'Amr ibn Sa 'id ibn al-As nach Medina und überbringe ihm die freudige Botschaft über die Tötung al-Hussains."

331

'Abd al-Malik berichtete: Ich bestieg mein Pferd und reiste nach Medina. (Unterwegs) begegnete mir ein Mann von den Quraisch, der mich fragte: „Was für eine Nachricht (hast du)?" - „Die Nachricht ist für den Gouverneur, du wirst sie (auch) hören," antwortete ich. „Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück," sagte er, „ bei Allah, Hussain ist getötet worden." Als ich zu 'Amr ibn Sa'd kam, fragte dieser: „Was ist dein Anliegen?" - „(Etwas,) was den Gouverneur erfreuen wird, Hussain ibn Ali ist getötet worden." - „ Gehe hinaus und verkünde (öffentlich), dass er getötet wurde," sagte er ('Amr). Ich verkündete es. Ich habe noch niemals so ein Jammern und Weinen gehört wie das Weinen der Banu Haschim um Hussain ibn Ali (a.) in ihren Häusern, als sie die Ankündigung von seiner Ermordung hörten. Ich ging zu 'Amr ibn Said (zurück), und als er mich sah, lächelte er mir zu und lachte. Dann zitierte er einen Vers von 'Amr ibn Ma'dikarib: „Die Frauen Ibn Ziyads erhoben ein großes Geschrei wie das Geschrei unserer Frauen nach (der Schlacht) von al-Arnab."

„Dieses Wehgeschrei ist die Antwort auf das Wehgeschrei für 'Uthman,“1 erklärte 'Amr. Dann bestieg er die Kanzel und informierte die Leute über die Ermordung Hussain ibn Alis (a.), und er rief sie zu (dem Gehorsam gegenüber) Yazid ibn Muawiya auf, dann stieg er hinab.

Einer der Gefolgsmänner (mawali) Abdullah ibn Dscha'far ibn Abu Talibs verkündete den Tod seiner beiden Söhne und äußerte die Formel „ 'Inna lillahi wa inna ilaihi radschi "un' - Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück."

„Das ist nun, was uns durch Hussain ibn Ali zugestoßen ist," sagte Abu Salasyl, der Gefolgsmann Abdullahs. „Sohn einer Dirne, sagst du so etwas über al-Hussain?" rief Abdullah ibn Dscha'far und zog seine Sandale aus (um ihn damit zu schlagen), „ bei Allah, wenn ich ihn erlebt hätte, hätte ich es vorgezogen, mich nicht von ihm zu trennen und mit ihm zusammen getötet zu werden. Bei Allah, ich hätte diese beiden nicht von ihm abgehalten, und ich bin dadurch getröstet, was ihnen zugestoßen ist, denn sie wurden mit meinem Bruder und Cousin zusammen getötet, während sie ihn trösteten und mit ihm (dem Feind) standhielten." Dann ging er zu den anderen Sitzungsteilnehmern und sagte:

„Preis sei Allah, Der mir die tödliche Verletzung al-Hussains hart (zu ertragen) gemacht hat. Da ich schon al-Hussain (a.) nicht mit meinen (eigenen) Händen getröstet habe, so haben es meine beiden Söhne getan."

Umm Luqman, die Tochter 'Aqil ibn Abu Talibs (r.), trat weinend vor, als sie die Nachricht von al-Hussains (a.) Tod hörte, und bei ihr waren ihre Schwestern Umm Hani', Asma', Ramla und Zainab, die Töchter 'Aqil ibn Abu Talibs (r.). Sie weinte

Damit soll angedeutet werden, dass das Blut des dritten Kalifen Uthmans jetzt gerächt sei (Anm. d. Übers.)

332

um ihre (Verwandten), die am Ufer (des Euphrat) getötet worden waren, und sie rezitierte folgenden (Gedichts-)Vers:

„ Was würdet ihr sagen, wenn der Prophet euch fragen würde: 'Was habt ihr, die letzten der (religiösen) Gemeinden, mit meinen Nachkommen und meiner Familie getan, nachdem ich von ihnen gegangen war? Unter ihnen sind Gefangene, und sie sind blutbespritzt.

Was für ein Lohn ist das für meinen Rat an euch, dass ihr gegen mich (eingestellt) seid, indem ihr meinen Verwandten Böses antut?"

Als auf jenen Tag, an dem 'Amr ibn Said in Medina die Nachricht von al-Hussains (a.) Ermordung bekanntgegeben hatte, die Nacht folgte, hörten die Einwohner Medinas eine Stimme rufen. Sie hörten die Stimme, sahen aber niemanden:

„ Oh ihr, die ihr Hussain in Unwissenheit getötet habt, hört (nun) die Botschaft von Strafe und Vergeltung. Alle Bewohner des Himmels, die Propheten, die Engel und die (auf Allahs Weg) Getöteten beten gegen euch (d.h. um eure Strafe). Ihr seid verflucht durch die Zunge des Sohns Davids (Salamon, a.), Moses und des Statthalters des Evangeliums (Jesus, a.)."

Namen der Mitglieder der Ahl-ul-Bait al-Hussain ibn Alis (a.), die mit ihm in der Ebene von Kerbela getötet wurden

Es waren siebzehn außer al-Hussain ibn Ali (a.):

1. Al-'Abbas

2. Abdullah

3. Dscha'far

4.  'Uthman

Sie waren alle Söhne des Fürsten der Gläubigen (Amir al-Mu'minin, Imam Ali (a.)), und ihre Mutter war Umm al-Banin.

5. Abdullah

6. Abu Bakr

Beide waren die Söhne des Fürsten der Gläubigen (a.), und ihre Mutter war Laila, die Tochter von Massud al-Thaqafi.

7. Ali

8. Abdullah

Diese waren zwei Söhne al-Hussains (a.).

333

9.   Al-Qasim

10. Abu Bakr

11. Abdullah

Sie waren Söhne al-Hassans (a.).

12. Muhammad

13.  'Aun

Sie waren zwei Söhne Abdullah ibn DschaTar ibn Abu Talibs (und Zainabs, möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein).

14. Abdullah

15. DschaTar

16.  'Abd ar-Rahman

Sie waren Söhne von 'Aqil ibn Abu Talib, möge Allah mit ihnen zufrieden sein.

17. Muhammad

Er war der Sohn Abu Saids ibn 'Aqil ibn Abu Talib, möge Allah ihnen allen barmherzig sein.

Unter jenen siebzehn Seelen der Banu Haschim - möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein, waren Brüder al-Hussains (a.), Söhne seines Bruders und Söhne seiner beiden Onkel, DschaTar und 'Aqil. Sie wurden alle zu al-Hussains (a.) Füßen bestattet, an dem Ort ihres Märtyrertodes.

Eine Grube wurde für sie ausgehoben, sie wurden alle hineingelegt, dann wurde die Erde über sie gebreitet. Mit Ausnahme von al-Abbas ibn Ali (a.). Er wurde dort beerdigt, wo er getötet wurde, beim Damm auf der Straße nach al-Ghadiriyya. Sein Grab ist klar erkennbar, was bei seinen Brüdern und seinen Familienmitgliedern, die wir nach ihm genannt haben, nicht der Fall ist. Wenn ein Besucher sie besucht, dann (nur) von der Seite des Grabes al-Hussains (a.) aus, und er soll seinen Gruß an die Stelle zu Füßen al-Hussains (a.) richten. Ali ibn al-Hussain (a.)1 ist unter ihnen; und es heißt, dass er am nächsten zu al-Hussain (a.) begraben liegt.

Die Anhänger al-Hussains (a.), die mit ihm Märtyrer geworden waren, liegen rund um ihn herum begraben, und wir haben keine genauen Details darüber herausfinden können, wo ihre Gräber liegen. Wir haben jedoch keine Zweifel daran, dass die Erde sie bedeckt, möge Allah sie glücklich machen und sie in den Gärten der Glückseligkeit weilen lassen.

Es handelt sich entweder um Ali Asghar oder Ali Akbar, Sohn Imam Hussains (a.) - (Anm. d. Übers.)

334

Zusammenfassung über die hervorragenden Charaktereigenschaften al-Hussains (a.), die Tugend, ihn (d.h. sein Grab) zu besuchen, und der Erwähnung seiner Tragödie

Said ibn Raschid überlieferte von Yala ibn Murra: „Ich hörte den Gesandten Allahs (s.) sagen: 'Hussain ist von mir, und ich bin von Hussain. Allah liebt denjenigen, der Hussain liebt. Hussain ist ein (besonderer) Enkel unter den Enkeln.'" 1

Ibn Lahi'a berichtete von Abu 'Awana2 (mit unterbrochener Überlieferungskette), dass der Prophet (s.) gesagt habe: „Al-Hassan und al-Hussain sind die Zierde des Throns (Allahs). Das Paradies sagte: 'O mein Herr, Du hast die Schwachen und Armen zu meinen Bewohnern gemacht,' und Allah sagte zu ihm (dem Paradies): „Bist du nicht damit zufrieden, dass ich deine Säulen mit al-Hassan und al-Hussain geschmückt habe?' Dann wog es sich vor Glück wie eine Braut." 3

Abdullah ibn Maimun al-Qaddah überlieferte von Dscha'far ibn Muhammad al-Sadiq (a.): „Al-Hassan und al-Hussain (a.) rangen vor dem Gesandten Allahs (s.) miteinander. Dieser sagte: „Hassan, packe Hussain." Da fragte Fatima (a.): „Oh Gesandter Allahs, feuerst du den Größeren gegen den Kleineren an?!" Da sagte der Gesandte Allahs (s.): „Es ist Gabriel (a.), der zu Hussain sagt: „Packe Has-

san. "4

Ibrahim ibn al-Rafil überlieferte von deinem Vater, von seinem Großvater (folgendes): „Ich sah al-Hassan und al-Hussain (a.) zur Hadsch gehen. Sie passierten keinen Reiter, der nicht abstieg und zu Fuß ging (aus Respekt vor ihnen), und für einige von ihnen wurde es beschwerlich, und sie sagten zu Sa'd ibn Abi Waqqas: 'Das Gehen ist beschwerlich für uns, aber wir mögen auch nicht reiten, während diese beiden jungen Herren zu Fuß gehen.' Da sagte Sa'd zu al-Hassan (a.):

Ahmad überlieferte es in seinem „Musnad":4:172, Ibn Madscha in seinem „Sunan": 1:51/144, al-Tirmidhi in „Sunan": 5:658/3775, al-Hakim in „Mustadrak": 3:177, al-Dhahabi in „Talchis": Ibn Qula-waih in „Kamil al-Ziyara": 53, 53; Ibn 'Asakir in „Tarich Dimaschq Tardschuma al-Imam al-Hussain (a.)": 79/112, Ibn Athir in „Usad al-Ghaba": 2:19 al-Hamawini in „Fara'id al-Samatain" 2:130/429, al-Mazzi in „Tahdhib al-Kamal":10:426, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":43:271 Bei „Tarich Baghdad" und „Kanz al-Ummal": Abu 'Uschana

Einen Teil davon erwähnte al-Chatib in „Tarich Baghdad": 2:238; al-Muttaqi al-Hindi in „Kanz al-'Ummal":12:121, und al-Haithami überlieferte es in „Madschmu' al-Zawa'id": 9:183, einen Teil davon mit einer anderen Überlieferungskette; Ibn Schahraschub überlieferte es in „al-Manaqib": 3:395, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 43:275/44

4

„Maqtal al-Hussain (a.)" von al-Chawarizmi:105; „Kitab Salim ibn Qais":170, „Amali" von al-Saduq: 361: „Amali" von Tusi: 2:127, „Tarich Dimaschq, Tardschuma al-Imam al-Hussain (a.)":116-117 und 154-156, „Usad al-Ghaba": 2:19; „al-Isaba": 1:332, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":43:276/45

335

'Abu Muhammad, es ist beschwerlich für einige, die mit dir gehen, aber die Leute ßhlen sich nicht wohl dabei, wenn sie reiten, während ihr zu Fuß geht. Wenn ihr (auch) reiten würdet (wäre es leichter für sie).' - ,Wir werden nicht reiten,' antwortete al-Hassan (a.), 'wir haben es uns auferlegt, zum Hause Allahs zu Fuß zu gehen, aber wir werden vom Wege abweichen.' Und sie zogen sich (aus der Menge) der Leute zurück."1

Al-Awzani berichtete von Abdullah ibn Schaddad2, von Umm-al-Fadhl, der Tochter von Harith: Sie besuchte den Gesandten Allahs (s.) und sagte: „O Gesandter Allahs, ich sah einen schrecklichen Traum diese Nacht." - „Was war es?," fragte er. „Es war schrecklich," antwortete sie, „Ich sah (etwas) wie ein abgeschnittenes Stück deines Körpers, auf meinen Schoß gelegt wurde." „Das hast du gut gesehen, " erwiderte der Gesandte Allahs (s.), „Fatima wird einen Jungen gebären, der dann auf deinem Schoß sein wird." (Umm al-Fadhl berichtete weiter): Fatima gebar al-Hussain (a.), und er lag auf meinem Schoß, wie der Gesandte Allahs (s.) gesagt hatte. Ich brachte ihn eines Tages zum Gesandten Allahs (s.) und legte ihn auf seinen Schoß. Sein Blick schweifte weg von mir, und die Augen des Gesandten Allahs (s.) vergossen Tränen, und ich sagte: „Bei meinem Vater und meiner Mutter (die für dich geopfert werden mögen), was ist mit dir?" - „Gabriel (a.) kam zu mir," antwortete er, „ und er brachte mir die Nachricht, dass meine Um-mah diesen meinen Sohn (Enkel) töten wird. Er brachte mir Erde, die rot war (von seinem Blut).3"

Simak überlieferte von Ibn al-Muchariq, von Umm Salama (r.), die sagte: „Eines Tages saß der Gesandte Allahs (s.) unter uns, und al-Hussain (a.) saß auf seinem Schoß. Da vergossen seine Augen Tränen. 'Oh Gesandter Allahs,' sagte ich, 'warum sehe ich dich weinen, möge ich zu deinem Opfer werden?' - ,Gabriel (a.) kam zu mir,' antwortete er, 'und er kondolierte mir für den Tod meines Sohnes, und er informierte mich darüber, dass ein Teil meiner Ummah ihn töten wird. Möge Allah ihnen niemals meine Fürsprache angedeihen lassen.'"

„Manaqib" von ibn Schahraschub: 3:399, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":43:176/46.

Er ist Ibn Ilhad, und Umm al-Fadhl war die Amme seiner Tante Bint Harith al-Halaliyya. Sie starb während des Kalifat 'Uthmans. Er selber starb im Jahre 81, 82, oder 83 nach der Hidschra. In den meisten Quellen heißt es: Al-Awzani überlieferte von Schaddad ibn 'Abdallah Abu 'Imar, dem Gefolgsmann Mu'awiyas, das Datum seines Todes wurde nicht erwähnt. Er und 'Abdallah ibn Schaddad waren von einer Generation. Al-Awzani war 'Abdurrahman ibn 'Amr, er wurde im Jahre 88 nach der Hidschra geboren, und er starb im Jahre 157, und Ibn Abi Hatam al-Radhi erwähnte ihn, siehe „al-Marasil":112, „Siyar A'lam al-Nubala'“: 7:107, 2:314, 3:488, „Tahdhib al-Kamal": 15:81, 12:399

Al-Hakim überlieferte das Hadith in „al-Mustadrak". 3:176, und Ibn Asakir in „Tarich Dimaschq -Tardschuma al-Imam al-Hussain (a.)": 183/232 ; al-Tabari in „Dala'il al-Imamah": 72, Al-Tastari in „Ihqaq al-Haqq": 11:363 über die Besonderheiten (der Imame), und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 44:338/30.

336

Durch eine andere Überlieferungskette ist von Umm Salama (r.) folgendes überliefert: Der Gesandte Allahs (s.) verließ uns eines Abends und war für lange Zeit abwesend von uns. Dann kam er zurück, und er war zerzaust und staubig. Er hielt etwas in seiner Hand. „Oh Gesandter Allahs," sagte ich, „warum sehe ich dich (so) zerzaust und staubig?" - „Ich habe zu dieser Zeit eine Nacht-Reise gemacht zu einem Ort im Irak namens Kerbela. Dort erschien mir (vor meinen Augen) der Tod meines Sohnes al-Hussain (a.), einer Schar meiner Kinder und meiner Ahl-ul-Bait. Ich konnte nicht anders, als (etwas von ihrem Blut aufzulesen, und das ist hier in meiner Hand." Er öffnete seine Hand und sagte: „Nimm und verwahre es ." Ich nahm es, und es sah aus wie rote Erde. Ich tat es in ein Gefäß, versiegelte es und bewahrte es auf. Als al-Hussain (a.) von Mekka nach Irak aufbrach, nahm ich jeden Tag und Nacht jene Flasche heraus, roch daran, schaute es an und weinte um sein Imam Hussains, a.) Schicksal. Am 10. Muharram - am Tag, an dem er (a.) getötet wurde - holte ich es am frühen Nachmittag hervor, und es war in seinem ursprünglichen Zustand (d.h. rote Erde). Am späten Nachmittag nahm ich es noch einmal heraus, und da war es frisches Blut. Ich schrie auf (vor Trauer) und weinte in meinem Haus. Dann bezwang ich meinen Ärger aus Furcht davor, dass ihre Feinde in Medina es hören und Schadenfreude empfinden könnten. Ich habe es bis zu dem Zeitpunkt geheimgehalten, an dem der Botschafter kam, um uns die Nachricht von seinem (Imam Hussains, a.) Tode zu verkünden. Dann wurde bewiesen, was ich (schon) gesehen hatte.1

Es wurde überliefert: Der Gesandte Allahs (s.) saß eines Tages, und um ihn herum waren Ali, Fatima, al-Hassan und al-Hussain (a.). Er sagte zu ihnen: „Wie wäre es für euch, wenn ihr getötet und eure Gräber zerstreut werden würden?" „Werden wir (eines natürliches Todes) sterben, oder werden wir getötet werden?," fragte al-Hussain (a.). „Du wirst sogar unter Ungerechtigkeit getötet werden, mein Sohn," sagte der Prophet, „ und (auch) dein Bruder wird in Ungerechtigkeit getötet werden, und eure Nachkommenschaft wird über das Land zerstreut werden." - „Gesandter Allahs,“ fragte al-Hussain (a.), „wer wird uns töten?" - „Die bösen Menschen", antwortete er. „Wird uns (an unseren Gräber) irgendjemand besuchen, nachdem wir getötet worden sind?," fragte er (Imam Hussain, a.). „Ja," erwiderte er, „eine Gruppe meiner Ummah wird meine Güte und die Verbindung zu mir durch euren Besuch erstreben, und am Tage der Auferstehung werde ich sie zu dem Ort bringen, so dass ich sie (an ihren Gliedern) erfasse und sie (so) vor dem Schrecken und Härten (jenen Tages) bewahre."

Abdullah ibn Scharik al-Amiri überlieferte: Als 'Umar ibn Sa'd durch das Tor der Moschee ging, hörte ich die Anhänger Alis ibn Abu Talibs (a.) sagen: „Das ist der

Al-Ya'qubi überlieferte es in seiner „Tarich": 2:245-246, und Ibn Hidschr in „Tahdhib al-Tahdhib": 2:347, und al-Tabrassi erwähnte es in „A'lam al-Wara": 217, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:239.

337

Mörder von Hussain ibn Ali (a.)", und das war einige Zeit, bevor er getötet wurde.1

Salim ibn Abi Hafsa berichtete: 'Umar ibn Sa'd sagte zu al-Hussain (a.): „O Abu 'Abdillah, törichte Leute sind zu mir gekommen und haben behauptet, dass ich dich töten werde. „Sie sind nicht töricht", erwiderte al-Hussain (a.), „sondern sie träumen (über die Zukunft). Es tröstet mich (nur), dass du das Land Irak nach mir nicht lange genießen wirst." 2

Yusuf ibn 'Abida berichtete: Ich hörte Muhammad ibn Sirin sagen: „Noch nie wurde so eine Röte des Himmels gesehen wie nach dem Mord an al-Hussain (a.)."

Sa'd al-Iskaf berichtete, dass Abu DschaTar (Imam Baqir, a.) gesagt habe: „Der Mörder Yahya ibn Zakariyyas4 war ein Kind (, das) aus Unzucht (entstanden war), und der Mörder al-Hussain ibn Alis (a.) war ein Kind der Unzucht, und der Himmel rötete sich nur wegen dieser beiden." 5

Sufyan ibn 'Uyayna berichtete von Ali ibn Zaid, von Ali ibn al-Hussain (a.), dass dieser gesagt habe: „Wir zogen mit al-Hussain (a.) aus. Es gab keinen Rastplatz, an dem wir Halt machten, und von dem wir wieder aufbrachen, ohne dass er Yahya ibn Zakariyya und seine Ermordung erwähnte. Er sagte eines Tages: „Es war der Tag der Demütigung der Welt vor Allah, als der Kopf von Yahya ibn Zakariyya einer Prostituierten6 von den Banu Isra 11 geschenkt wurde.7"

Die Berichte haben bereits gezeigt, dass keiner der Mörder al-Hussains (a.) und seiner Anhänger (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) es schaffte, davonzukommen, ohne getötet zu werden oder so ein grausames Schicksal zu erleiden, durch das sie vor ihrem Tod entehrt wurden.

Al-Hussain (a.) starb am Samstag, am zehnten Muharram im Jahre 61 nach der Hidschra nach der Zeit für das Mittagsgebet. (Er wurde) getötet, gepeinigt von Durst, immer standhaft, doch in die Enge getrieben., wie wir berichtet haben. An jenem Tage war er 58 Jahre alt, von denen er sieben mit seinem Großvater, dem Gesandten Allahs (s.) verbrachte. Mit seinem Vater, dem Fürsten der Gläubigen

1 Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":44:262/19

2 Allamah al-Madschlisi: „al-Bihar":44:263/20

Ibn 'Asakir in „Tarich Dimaschq Tardschuma al-Imam al-Hussain (a.)": 245/298. Johannes Sohn des Zacharias, Johannes der Täufer (Anm. d. Übers.) Ibn Qulawaih überlieferte es in „Kamil al-Ziyara": 77 und 79, von Abu 'Abdillah (a.) Salome, nach christlicher Überlieferung die Stieftochter des damals in Jerusalem regierenden Königs Herodes (Anm. d. Übers.) „Madschmu' al-Bayan" 3:502:

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(Imam Ali - a. - verbrachte er) dreißig Jahre, und mit seinem Bruder al-Hassan (a.) zehn Jahre. Sein Kalifat dauerte nach seinem Bruder elf Jahre. Er pflegte Henna zu benutzen und eine schwarze Farbe, Katam genannt1.Als er Schahid geworden war, wich die Farbe von (dem Bart auf) seinen Wangen.

Über den großen Verdienst des Besuches bei ihm (seinem Grab) bzw. über die Verpflichtung dazu gibt es viele Überlieferungen. Es ist von al-Sadiq ibn Muhammad (a.) überliefert, dass er sagte: „Der Besuch des Grabes von Hussain ibn Ali (a.) ist eine Verpflichtung für jeden, der das Imamat al-Hussains (a.) als etwas von Allah Dem Erhabenen Verliehenes anerkennt."2

Er sagte (auch): „Ein Besuch bei al-Hussain (a.) ist soviel wert wie hundert akzeptierte Hadsch (Pilgerfahrt) und hundert akzeptierte kleine Pilgerfahrten ('Um-raf."4

Der Gesandte Allahs (s.) sagte: „Wer Hussain (a.) nach dessen Tod besucht, wird das Paradies bekommen als Lohn)."

Die Berichte dieser Art sind zahlreich, und wir haben ausreichende Details davon in unserem Buch „Manasik al-Mazar - Die Riten der Besuche „"(von den Gräbern der Propheten und Imame) erwähnt.

Kinder al-Hussains ibn Ali (a.)

Al-Hussain (a.) hatte sechs Kinder:

1. Ali ibn al-Hussain al-Akbar (der Ältere)

Sein Beiname (kunya) war Abu Muhammad, und seine Mutter war Schahza-nan, die Tochter von Chosrow Yazdigard.

Eine Pflanze, die mit Henna vermischt und zum Färben der Haare verwendet wird, und die Farbe bleibt bestehen.

Ibn Qulawaih überlieferte es in „Kamil al-Ziyara":121 und 150, und Al-Saduq in „al-Faqih" 2:348 bis zum Schluss von Absatz 1594, „al-Amali":123/10, und Scheich (Tusi?) in „al-Tahdhib": 6:42 bis zum Ende des 1. Absatzes

3 „Kamil al-Ziyara":142, und „Amali" von Saduq: 123/11, und „Tahdhib al-Ahkam": 6:51/119, und „Misbah al-Mutahdschid: 659, mit leichter Abweichung.

Derartige Überlieferungen dienen dazu, den besonderen Wert Imam Hussains (a.) und des Gedenken an Imam Hussain (a.) herauszustreichen. Sie entbinden aber nicht von der Pflicht der Pilgerfahrt nach Mekka, wohingegen das Pilgern nach Kerbela bei allem Wert keine Pflicht ist (Anm. d. Übers.) 5 „Kamil al-Ziyara" 10/1, und Tahdhib al-Ahkam": 6:40/84, und „Mazar al-Mufid: 30/ bis Ende des Absatzes

339

2.   Ali ibn al-Hussain al-Asghar (der Jüngere)

Er wurde mit seinem Vater in der Ebene (des Euphrats) getötet, wie vorher schon erwähnt. Seine Mutter war Laila, die Tochter von Abu Murra ibn 'Urwa ibn Massud al-Thaqafi.

3.   Dscha'far ibn al-Hussain (a.)

Er hatte keine Überlebenden (Nachkommen). Seine Mutter war eine Frau von dem Stamme der Quda'a, und er starb noch zu Lebzeiten al-Hussains (a.).

4.   Abdullah ibn al-Hussain (a.)

Er wurde noch im Kindesalter mit seinem Vater getötet. Als er auf dem Schoß seines Vaters saß, kam ein Pfeil und metzelte ihn nieder. Über ihn wurde schon (einiges) erwähnt.

5.   Sukayna, Tochter von al-Hussain (a.)

Ihre Mutter war Rabab, die Tochter Imru' al-Qais ibn Adi von den Banu Kalb, und sie war die Mutter von Abdullah ibn al-Hussain (a.).

6.   Fatima, Tochter von al-Hussain (a.)

Ihre Mutter war Umm Ishaq, die Tochter von Talha ibn 'Ubaidullah von den Banu Taim.

Imam Ali ibn al-Hussain (a.)

Dies ist eine Abhandlung über den Imam nach al-Hussain (a.), die Geschichte seiner Geburt, die Beweise über sein Imamat, das Alter, das er erreichte, die Dauer seines Kalifats, die Zeit seines Ablebens und dessen Ursache, den Ort seines Grabes, die Anzahl seiner Kinder und eine Zusammenfassung der Berichte über ihn.

Der Imam nach al-Hussain ibn Ali war sein Sohn Abu Muhammad Ali ibn al-Hussain Zain-ul-Abidien (Allahs Friede sei mit ihnen). Er hatte auch den Beinamen (kunya) Abu al-Hassan. Seine Mutter war Schahzanan, die Tochter des Yazdigard ibn Schahriyar ibn Chosrow. Es hieß, dass sie (auch) Schahrbanu hieß. Der Fürst der Gläubigen (a.) hatte Huraith ibn Dschabir al-Hanafi als Gouverneur über Teile der östlichen (Provinzen) eingesetzt. Zwei Töchter des Yazdigard ibn Schahriyar ibn Chosrow wurden zu ihm gesandt. Von den beiden vertraute er (I-mam Ali, a.) eine (als Gemahlin) seinem Sohn al-Hussain (a.) an, und sie gebar ihm Zain-ul-Abidien (a.). Die andere vertraute er Muhammad ibn Abu Bakr (als Gemahlin) an, und sie gebar ihm al-Qasim ibn Muhammad ibn Abu Bakr, so dass diese beiden Söhne Cousins mütterlicherseits waren.

Ali ibn al-Hussain (a.) wurde im Jahre 38 nach der Hidschra in Medina geboren. Er blieb zwei Jahre bei seinem Großvater, dem Fürsten der Gläubigen (a.)1, bei seinem Onkel al-Hassan (a.) blieb er zehn Jahre und bei seinem Vater al-Hussain

Imam Ali (a.) - (Anm. d. Übers.)

340

(a.) elf Jahre. Nach seinem Vater lebte er (noch) 34 Jahre. Er starb im Jahre 95 nach der Hidschra in Medina, und er war zu dem Zeitpunkt 57 Jahre alt. Sein I-mamat dauerte 34 Jahre. Er wurde (auf dem Friedhof) al-Baqi' bei seinem Onkel al-Hassan ibn Ali (a.) bestattet.

Sein Imamat wurde von (verschiedenen) Gesichtspunkten her bestätigt: Einer davon war, dass er nach seinem Vater das beste der Geschöpfe Allahs war hinsichtlich Wissen und Handlungen. Das Imamat gebührt dem Verdienstvollsten vor denen, die weniger verdienstvoll (mafdhul) waren, durch rationale Beweise. Auch war er aufgrund seines Vaters al-Hussain (a.) besser geeignet und berechtigter (als andere), seine Stellung (des Imamats) nach ihm anzutreten wegen seines Vorzugs und seiner Abstammung. Derjenige, der durch den vorigen Imam ernannt worden war, war berechtigter, die Stellung (des Imamats) zu bekleiden als jemand anderes durch den Beweis des Verses über die nächsten Verwandten (dhu-l-arham) und die 'Geschichte (im Qur'an) über Zakariyya (a.)1.

Eine andere (Tatsache, die das Imamat bestätigt) ist die Notwendigkeit zu einem Imamat gemäß dem Verstand in jedem Zeitalter. Der Anspruch aller, die das Imamat in der Zeit Ali ibn al-Hussains (a.) beanspruchten sowie derjeniger, denen unter Ausschluss von ihm (Imam Zain-ul-Abidien, a.), (es)zugeschrieben wurde, war ungültig, und die Unmöglichkeit, dass es irgendeine Zeit ohne Imam geben kann, wurde darin bekräftigt.

Außerdem wurde das Imamat durch die Besonderheit der Familie (von Ali ibn Abu Talib, a.) festgelegt, durch (rationale) Überlegung und die Berichte vom Propheten (s.). Die Behauptung derer, die es (das Imamat) Muhammad ibn al-Hanafiyya (r.)2 zuschrieben, ist dadurch haltlos, da (dieser) nicht dazu (zum Imam) ernannt wurde.

Daher ist es festgelegt, dass es Ali ibn al-Hussain (a.) gebührt, da es niemand anderem aus (seiner) Familie (ltrah) zugeschrieben wurde abgesehen von Muhammad (ibn al-Hanafiyya, r.), und dass er nicht in Frage kam, (ist) aufgrund (der Tatsachen,) die wir erwähnt haben.

Ein weiterer Grund (für das Imamat von Imam Zain-ul-Abidien, a.) ist seine Ernennung durch den Gesandten Allahs, die im Hadith der Tafel (hadith-ul-lauh) überliefert wurde - welches Dschabir vom Propheten (s.) überlieferte -, und Muhammad ibn Ali al-Baqir (a.) überlieferte es von seinem Vater, von seinem Großvater, von Fatima, der Tochter des Gesandten Allahs (s.).3

Zacharias (a.) - (Anm. d. Übers.)

Das Imamat von Muhammad al-Hanafiyya wurde von al-Muchtar ibn Abi 'Ubaid behauptet, der dafür eine Revolte in Kufa anführte.

Zum Zwecke der Nachprüfung der Berühmtheit des Hadith der Tafel (hadith-ul-lauh) siehe: „Ithbat al-Wasiyya":143, 227, 230; „al-Kafi":442/3; „Ikmal al-Din": 311/1; ,,'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)

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Sein Großvater, der Fürst der Gläubigen (a.) ernannte ihn zu Lebzeiten seines (d.h. Ali Zain-ul-Abidiens) Vaters al-Hussain (a.) den Berichten zufolge, die das beinhalten.1 Das Vermächtnis (wasiyya) wurde von seinem Vater al-Hussain (a.) festgelegt, und es wurde bei Umm Salama (r.) für ihn hinterlegt. Ali (a.) erhielt es nach ihm (d.h. nach Imam Hussains (a.) Märtyrertod). Sein Vater machte es zum Zeichen für die Menschen, die es (das Imamat) fordern würden, dass (der rechtmäßige Imam das Vermächtnis) von Umm Salama (r.) bekommen sollte.2 Dieses Kapitel mag durch das genaue Studium der Berichte erfahren werden, und wir beabsichtigen nicht, in diesem Buch über die Bedeutung zu sprechen, da wir das gesondert behandeln werden.

Überblick über die Berichte über Ali ibn al-Hussain (a.)

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad ibn Yahya sagte mir: Mein Großvater3 berichtete uns: Idris ibn Muhammad ibn Yahya ibn 'Abdullah ibn Hassan ibn Hassan berichtete uns: Ahmad ibn 'Abdullah ibn Musa, Ismall ibn Ya'qub berichteten alle: 'Abdullah ibn Musa berichtete uns, von seinem Vater, von seinem Großvater:

„Meine Mutter Fatima bint al-Hussain (a.) sagte mir gewöhnlich, dass ich mich zu meinem Onkel mütterlicherseits setzen sollte, Ali ibn al-Hussain (a.). Ich saß nie bei ihm, ohne dass ich mit etwas Gutem aufstand, was mir von ihm nützte: Sei es die Furcht vor Allah, die in meinem Herzen aufkam, wenn ich verstand, was die Furcht vor Allah Dem Erhabenen ist, oder Wissen, von dem ich von ihm profitier-te".4

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad al-Alawi berichtete mir, von seinem Großvater, von Muhammad ibn Maimun al-Bazzaz, der sagte: Sufyan ibn 'Uyayna berichtete uns von Ibn Schahab al-Zuhri, der berichtete: Ali ibn al-Hussain (a.)

1:40/1, „Ghaiba al-Nu'mani": 62; „Amali" von Tusi: 297; „Ghaiba" von Tusi: 143/108; „Alqab al-Rasul wa Itratihi (s.)": 170; „Fara'id al-Samatain": 2:136/432-435; „al-Masnaf fi-1-ichtisas": 210; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 32:192-203.

1  „Man layahdhura al-Faqih": 4:139/484

2 „Al-Kafi":1:242/3; „Ghaiba" von Tusi: 195/159

Das ist Yahya ibn al-Hassan ibn Dscha'far ibn 'Ubaidullah ibn al-Hussain ibn 'Ali ibn al-Hussain ibn 'Ali ibn Abi Talib (a.). Abu al-Hussain ist mir bekannt als al-'Ubaid. Der hervorragende Gelehrte al-Saduq hat Bücher geschrieben, darunter: „Kitab Nassab Aal-i-Abi Talib", „Kitab al-Masdschid", und sein Enkel al-Hassan ibn Muhammad ibn Yahya hatte von ihm überliefert, siehe „Ridschal al-Nadschaschi": 441/1189. 4 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „ al-Bihar": 46:83/59.

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sagte zu uns: „Liebt uns, denn das ist die Liebe zum Islam. Möge eure Liebe zu uns niemals aufhören, selbst wenn sie nachteilig für uns ist." 1

Abu Muammar überlieferte von 'Abd al-Aziz ibn Abi Hazim, welcher sagte: Ich hörte meinen Vater sagen: „Ich sah keinen besseren Haschimiten als Ali ibn al-Hussain (a.)."

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad ibn Yahya berichtete mir: Mein Großvater sagte: Al-Hussain ibn 'Alwan berichtete uns von Abu Ali Ziyad ibn Rustam, von Said ibn Kulthum, der berichtete: „Ich war bei al-Sadiq Dscha'far ibn Muhammad, und der Fürst der Gläubigen Ali ibn Abu Talib (a.) wurde erwähnt, und er lobte und pries ihn, wie es sich ziemte. Dann sagte er: „Bei Allah, Ali ibn Abu Talib aß nie etwas Verbotenes von der Welt, bis er seinen (letzten) Weg gegangen war. Nie wurden ihm zwei Dinge präsentiert, wobei mit beiden Allah zufrieden wäre, ohne dass er das Schwerere davon in der Religion tat. Nie kam auf den Gesandten Allahs (s.) ein Unglück herab, ohne dass er ihn (Imam Ali, a.) rief und ihm sein Vertrauen aussprach. Das Werk des Gesandten Allahs (s.) vermochte niemand von dieser Ummah außer ihm zu vollbringen, denn wenn er einem Mann (wie 'Ali) eine Aufgabe gab, war es, als ob er das Gesicht zwischen Paradies und Feuer hatte, in der Hoffnung auf den Lohn des ersteren und in der Furcht vor letzterem. Er befreite tausend Sklaven im Bestreben, das Antlitz Allahs zu sehen und auf Rettung vor dem Feuer mit seinem eigenen Geld, das er mit eigenen Händen verdient und für das seine Stirn Schweiß vergossen hatte, selbst um seine Familie mit Öl, Essig und Datteln zu versorgen. Seine Kleider bestanden nur aus weißem Baumwollstoff, und wenn irgendetwas von seinem Ärmel (an Stoff) drüberragte, rief er nach einer Schere und schnitt es ab. Niemand von seinen (Alis) Kindern und von den Ahl-ul-Bait war ihm näher in (der Art) der Kleidung und des Verständnisses als Ali ibn al-Hussain (a.).

(Eines Tages) kam sein Sohn Abu Dschafar (a.) zu ihm. Er hatte soviel gottesdienstliche Handlungen verrichtet wie niemand sonst, und er sah ihn mit blassem (Gesicht) von der Nachtwache (nächtliches Gebet), und dass seine Augen vom Weinen (vor Gottesehrfurcht) ausgetrocknet waren. Seine Stirn hatte einen blauen Fleck und seine Nase war gequetscht von der Niederwerfung, seine Beine waren vom Stehen beim Gebet angeschwollen, und Abu Dscha far (a.) sagte:

Ibn Sa'd überlieferte es durch eine andere Überlieferungskette in „al-Tabaqat": 5:214; Abu Nu'aim in „al-Hilya": 3:136; al-Dahabi in „Siyar A'lam al-Nubala"': 4:389; Ibn al-Manthur in „Muchtasar Tarich Dimaschq":17:242; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":46:73/58.

Hai al-Schara'i': 233; „Hilya al-Auliya"': 3:141, und aus „Hilya wa Tarich Nasal" überlieferte es Ibn Schahraschub in „al-Manaqib":4:159, „Tadhkira al-Chawas": 297; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":46:73/60.

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„Als ich ihn in diesem Zustand sah, konnte ich das Weinen nicht mehr zurückhalten, und ich weinte, möge Allah ihm barmherzig sein. Er dachte gerade nach, und nach einer Weile nach meinem Eintreten wandte er sich mir zu und sagte: „Mein Sohn, gib mir einige der Schriften, welche die Gottesdienst-Handlungen von Ali ibn Abu Talib (a.) enthalten", und ich gab sie ihm. Er las darin eine Weile, dann legte er es aufgeregt aus der Hand und sagte: „ Wer hat die Kraft, wie Ali ibn Abu Talib (a.) Gottesdienst darzubringen?" 1

Muhammad ibn al-Hussain (a.) überlieferte: 'Abdullah ibn Muhammad al-Quraischi berichtete uns: „Ali ibn al-Hussain erblasste, wenn er die rituelle Waschung (wudhuO vornahm. Da sagte seine Familie zu ihm: 'Was hat dich ergriffen?', und er erwiderte: 'Wisst ihr, vor Wem ich mich vorbereite, vor Ihm zu stehen?"'2

"Amr ibn Schimr überlieferte von Dschabir al-Dschu'fi, von Abu Dscha'far (a.), welcher berichtete: „Ali ibn al-Hussain pflegte am Tag und in der Nacht tausend Rak 'at zu beten, und der Wind bog ihn (seinen Körper) wie eine Kornähre." 3

Sufyan al-Thawry überlieferte von 'Ubaidullah ibn 'Abdurrahman ibn Mauhab, der berichtete: „Als ihm (Ali ibn al-Hussain, a.) gegenüber seine Tugenden erwähnt wurden, erwiderte er: „Es genügt, wenn wir die Rechtschaffenen unseres Volkes sind."4

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir von seinem Großvater, von Salama ibn Schabib, von TJbaidullah ibn Muhammad al-Tamimi, der berichtete: Ich hörte einen Scheich von dem Stamme der 'Abd al-Qais sagen, das Tawus gesagt hat: „Ich trat eines Nachts ins Gemach (hidschr) ein, und da stand bereits Ali ibn al-Hussain (a.) im Gebet darin. Er betete, wie Allah es wünschte (d.h. in der richtigen Form), dann warf er sich nieder. Ich bat einen Mann der guten Ahl-ul-Bait, dass ich seinem (Ali ibn al-Hussains, a.) Bittgebet zuhören dürfe, und ich hörte ihn während der Niederwerfung sagen: „Dein kleiner Diener ist an Deinem

Ibn Schahraschub erwähnte das Ende davon in seinen „Manaqib": 4:149, und al-Tabrassi erwähnte in, „A'lam al-Wara": 254, gekürzt, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:74/65.

Zusammenfassung von „Tarich Dimaschq": 17:236; Ibn Sa'd überlieferte Ähnliches in seinen „Taba-qat": 5:216, und Abu Nu'aim (überlieferte) in seinen „Hilya": 3:133, al-Dhahabi in „Siyar A'lam al-Nubala"': 4:392, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:61.

„Manaqib" von Ibn Schahraschub: 4:150; „A'lam al-Wara": 255, und siehe „al-Chisal": 517/4, Anfang des Hadith, desgleichen in „Siyar A'lam al-Nubala'": 4:392, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:74/62.

„Tabaqat" von Ibn Sa'd: 5:214, eine Zusammenfassung davon in „Tarich Dimaschq": 17:235; „Manaqib" von Ibn Schahschub: 4:162, „A'lam al-Wara": 255, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46/74/63.

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Vorhof, Dein Armseliger ist an Deinem Vorhof, Dein Bedürftiger ist an Deinem Vorhof, Dein Bittsteller ist an deinem Vorhof." Tawus merkte an: „Es kam nie vor, dass ich mit diesen Worten ein Bittgebet sprach, wenn ich in Not war, ohne dass ich davon befreit wurde." 2

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir von seinem Großvater, von Ahmad ibn Muhammad al-Rafil, von Ibrahim ibn Ali, von seinem Vater, der berichtete. „Ich ging mit Ali ibn al-Hassan auf die Pilgerfahrt, und seine Kamelstute, die er ritt, verlangsamte ihren Gang. Er zeigte mit dem Stock auf sie und sagte: „Ah, wenn es keine Vergeltung (im Jenseits) gäbe!", und er nahm seine Hand von ihr weg.3 Mit dieser Überlieferungskette sagte er: „Ali ibn al-Hussain (a.) vollbrachte die Pilgerfahrt zu Fuß und ging zwanzig Tage von Medina nach Mekka." 4

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete: Mein Großvater erzählte mir: 'Ammar ibn Aban berichtete uns: 'Abdullah ibn Bukair berichtete uns von Zurarah ibn 'A'yan: Er (Zurarah ibn 'A'yan) hörte jemanden inmitten der Nacht fragen: „ Wo sind die, die sich des Weltlichen enthalten, da sie das Jenseits begehren? ", und ein lauter Rufer rief aus der Richtung von Friedhof al-Baqi', man hörte seine Stimme, aber sah seine Gestalt nicht: „Das ist Ali ibn al-Hussain (a.). "5

'Abd al-Razzaq überlieferte von Ma'mar, von al-Zuhri, der erwähnte: „Ich habe niemanden Verdienstvolleren von den Leuten dieses Hauses gesehen - d.h. vom Hause des Propheten (s.) - als Ali ibn al-Hussain (a.)." 6,7 Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad sagte: Mein Großvater berichtete mir: Abu Yunis Muhammad ibn Ahmad: Mein Vater und ein weiterer unserer Gefährten berichteten mir: Ein junger Mann von den Quraisch saß mit Said ibn al-Musayyib zusammen

In der Regel haben arabische Häuser einen Hof, den man betreten muss, bevor man an die eigentliche Haustür kommt(Anm. d. Übers.)

„Siyar A'lam al-Nubala'": 4:393; an der Randbemerkung von Ibn Asakir: 12:20 a-b; Zusammenfassung in „Tarich Dimaschq": 17:235; in „Kifaya al-Talib": 451; „Tadhkira al-Chawas": 297; „al-Fusul al-Muhimma": 202, mit leichter Abweichung, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:75/66.

D.h. dann würde er sie schlagen (Anm. d. Übers.)

4

„Manaqib" von ibn Schahraschub: 4:155; „A'lam al-Wara": 256, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:76/70.

„Manaqib" von Ibn Schahraschub: 4:148, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:76/67.

6 „al-Dscharh al-Ta'dil": 6:179. "Siyar A'lam al-Nubala"': 4:389, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar" 46:76/71.

Diese Formulierung legt nahe, dass derjenige, der diese Aussage gemacht hat, wahrscheinlich damit meint, dass 'Ali ibn al-Hussain (a.) der Verdienstvollste seiner Zeit war, er sollte nicht in Relation zu Imam 'Ali ibn Abi Talib, Imam al-Hassan ibn 'Ali oder Imam al-Hussain ibn 'Ali gesetzt werden, die ebenfalls sündenfreie und vollkommene Menschen waren (Anm. d. Übers.).

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und sah Ali ibn al-Hussain (a.). Der Quraischi1 fragte Ibn al-Musayyib: „Wer ist das, Abu Muhammad?" Dieser erwiderte: „Das ist der Fürst der Gottesdiener (Sayyid al-Abidien), Ali ibn al-Hussain ibn Ali ibn Abu Talib (a.). "2

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad sagte: Mein Großvater berichtete mir: Muhammad ibn Dscha'far und andere berichteten mir: Ein Mann aus seiner Familie stand vor Ali ibn al-Hussain (a.), zwang ihn, ihm zuzuhören und schmähte ihn, aber er (der Imam) sagte nichts zu ihm. Als er (der Mann) gegangen war, sagte er (der Imam) zu denen, die mit ihm saßen: „Ihr habt gehört, was dieser Mann gesagt hat, und ich möchte, dass ihr mit mir kommt, so dass ihr von mir meine Antwort an ihn hört". - „Wir werden das tun", sagten sie, „wir hätten gerne gehabt, dass du ihm geantwortet hättest, während wir (zusammen) sprachen." Er nahm seine Sandalen und ging, dabei rezitierte er: „...die den Zorn unterdrücken und den Mitmenschen vergeben; und Allah liebt die, die da Gutes tun." 3

Dann verstanden wir, dass er nichts zu ihm sagen würde. Er ging zu dem Haus des Mannes, der ihn angeschrieen hatte. „Das ist Ali ibn al-Hussain", sagten sie zu ihm. Er kam zu uns hinausgestürzt mit schlechter Absicht, und er zweifelte nicht daran, dass er (Ali ibn al-Hussain, a.) zu ihm gekommen war, um ihm einiges heimzuzahlen, was er ihm (an Schlechtem) getan hatte. „Bruder", sagte Ali ibn al-Hussain, „du standest stolz vor mir und hast geredet und geredet. Wenn ich so bin, wie du gesagt hast, dann möge Allah mir vergeben, und wenn ich nicht so bin, wie du gesagt hast, dann möge Allah dir vergeben". Der Mann küsste ihm zwischen die Augen und sagte: „Ja, ich habe zu dir gesagt, was du nicht bist, möge ich dessen (d.h. Allahs Vergebung) würdig sein." Der Überlieferer des Hadith sagte: „Der Mann war al-Hassan ibn al-Hassan. "4

Al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir von seinem Großvater: Ein alter Mann von den Jemeniten, der etwas über neunzig Jahre alt war namens 'Abdullah ibn Muhammad sagte zu mir: Ich hörte 'Abd al-Razzaq sagen: Eine Dienerin von Ali ibn al-Hussain begann, für ihn Wasser auszugießen, damit er sich für das Gebet (durch die Waschung) vorbereiten konnte. Die Dienerin war unachtsam, und der Krug fiel aus ihrer Hand und traf ihn. Er erhob sein Gesicht zu ihr, und die Dienerin sagte: „Allah sagt: „Die den Zorn unterdrücken"5, und er sagte: „Ich habe meinen Zorn unterdrückt", und sie erwiderte: „Und die den Menschen verge-

Der Mann der Quraisch (Anm. d. Übers.) 2 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:76/72.

Heiliger Qur'an: 3:134

Ibn Schahraschub erwähnte es gekürzt in „Manaqib": 157, und al-Dhahabi in „Siyar A'lam al-Nubala"': 4:397, und an der Randbemerkung von Ibn Asakir: 12:24 A, und Ibn al-Manthur in der „Muchtasar Tarich Dimaschq": 17:240; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:54/1.

Heiliger Qur'an: 3:134

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ben"1, er sagte: „Möge Allah dir vergeben". Sie antwortete: „Und Allah liebt die, die da Gutes tun "2. Er sagte: „Geh, du bist frei."3

Al-Waqidi überlieferte: 'Abdullah ibn Muhammad ibn 'Umar ibn Ali berichtete uns: Hischam ibn Ismall pflegte unsere Nachbarschaft zu verletzen, und Ali ibn al-Hussain (a.) litt schwer unter ihm. Als er abgesetzt wurde, befahl al-Walid, dass er vor die Leute (öffentlich) gestellt wurde. Ali ibn al-Hussain (a.) ging an ihm vorbei, und er (Hischam) stand vor dem Haus von Marwan. Er (Ali ibn al-Hussain) grüßte ihn, und Ali ibn al-Hussain hatte sich vor ihn gestellt, um ihn zu schützen, dass niemand ihn angreifen konnte.4

Es wurde überliefert, dass Ali ibn al-Hussain (a.) zweimal seinen Diener rief und der ihm nicht antwortete. Er antwortete ihm beim dritten Mal. „Mein Junge, hast du nicht meine Stimme gehört? ", fragte er. „Doch ", erwiderte er. „ Und was ist mit dir, dass du mir nicht geantwortet hast?", fragte er (Imam Sadschad, a.). „Ich war sicher (vor jeglichem Schaden) vor dir", antwortete der (der Diener). „Preis sei Allah", sagte er (Imam Sadschad, a.), „Der meinen Diener vor mir sicher gemacht hat."5

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad ibn Yahya berichtete mir: Mein Großvater erzählte mir: Ya'qub ibn Yazid berichtete uns: Ibn Abi TJmair erzählte uns von 'Abdullah ibn al-Mughira, von Abu Dscha'far al-A'schi, von Abu Hamza al-Thumali, von Ali ibn al-Hussain (a.), welcher berichtete: „Ich ging, bis ich zu jener Mauer kam und lehnte mich daran an. Da erschien ein Mann, der zwei weiße Gewänder trug und mir direkt ins Gesicht sah, dann sagte er: ,Ali ibn al-Hussain, warum sehe ich dich so besorgt und traurig? Ist dein Kummer wegen weltlichen (Angelegenheiten)? Die Versorgung Allahs steht für den Frommen wie für den Sünder zur Verfügung/ Ich erwiderte: ,Ich bin nicht deswegen traurig, denn es ist so, wie du sagst/ - ,Ist es wegen des Jenseits?', fragte er. 'Denn das ist ein wahrhaftiges Versprechen, dass darin der Überwältigende Herrscher Recht sprechen wird.' - ,Das ist es nicht, warum ich traurig bin', sagte ich, 'denn es ist so, wie du sagst.' - ,Warum trauerst du denn dann?', fragte (der Mann). ,Ich fürchte die Zwietracht von Ibn al-Zubair', sagte ich. (Der Mann) lachte, dann sagte er: , Ali ibn al-Hussain, hast du jemals irgendjemanden gesehen, der auf Allah vertraut hat, und

Heiliger Qur'an: 3:134

Heiliger Qur'an: 3:134

„Muchtasar Tarich Dimaschq":17:240; und al-Saduq erwähnte es in seinen „Amali": 168/12; Ibn Schahraschub in seinen „Manaqib":4:157; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":46:68/37.

Siehe „Tarich al-Tabari": 6:428: "Kamil" von Ibn Athir: 4:526; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 68:37.

„Muchtasar Tarich Dimaschq": 17:240; „Manaqib" von Ibn Schahraschub:4:157; „A'lam al-Wara": 256; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:56/6.

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dem Er dann nicht genügt hat?' - ,Nein', erwiderte ich. , Ali ibn al-Hussair/, sagte er, liast du jemals irgendjemanden gesehen, der Allah fürchtete und den Er dann nicht gerettet hat?" - ,Nein', erwiderte ich. ,Ali ibn al-Hussain', sagte er, ,hast du jemals irgendjemanden gesehen, der Allah gebeten hat, und dem Er es nicht gegeben hat?" - ,Nein', antwortete ich. Dann schaute ich, und da war plötzlich niemand1 mehr." 2

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir: Mein Großvater erzählte mir: Abu Nasr berichtete uns: 'Abd ar-Rahman ibn Salih berichtete uns: Yunis ibn Bukair erzählte uns von (Abu Ishaq), der berichtete: „In Medina war eine Familie so und so, und ihr Lebensunterhalt kam zu ihnen, ohne dass sie darum gebeten hatten, und sie wussten nicht, woher er zu ihnen kam. Als Ali ibn al-Hussain (a.) starb, verloren sie ihn." 3

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir: Mein Großvater erzählte uns: Abu Nasr berichtete uns: Muhammad ibn Ali ibn 'Abdullah berichtete uns: Mein Vater erzählte mir: 'Abdullah ibn Harun berichtete uns: TJmar ibn Dinar berichtete mir: Zaid ibn Usama ibn Zaid war dem Tode nahe, und er begann zu weinen. Ali ibn al-Hussain (a.) fragte ihn: "Was bringt dich zum Weinen?", und er sagte: „Es bringt mich zum Weinen, dass ich 15000 Dinar schulde, und ich habe nichts zurückgelegt, um (diese Schuld) zu begleichen." - „Weine nicht", sagte Ali ibn al-Hussain (a.) zu ihm, „sie sind nun meine Schulden, und du bist frei davon", und er bezahlte sie für ihn.4

Harun ibn Musa berichtete: 'Abd al-Malik ibn 'Abd al-Aziz berichtete uns: Als 'Abd al-Malik ibn Marwan Kalif wurde, gab er die Almosen, die dem Gesandten Allahs und Ali ibn Abu Talib (a.) gegeben worden waren, an Ali ibn al-Hussain (a.) zurück. Beide waren niedergeschrieben worden. TJmar ibn Ali ging zu 'Abd al-Malik und beklagte sich, dass ihm Unrecht geschehen sei, und 'Abd al-Malik sagte:

In „Muchtasar Tarich Dimaschq" steht zusätzlich: „...O 'Ali, dieser Chidhr (a.) hat dich gerettet." 2 „Al-Tauhid" von Al-Saduq: 373/17, „Muchtasar Tarich Dimaschq": 17:238; und „al-Kafi": 2:52/2 auf anderem Weg (der Überlieferung); „al-Masnaf fi al-Amali": 204/34; und Ähnliches brachte al-Nu'aim in seinen „Hilya": 3:134; und Al-Kandschi al-Schafi'i in „Kifaya al-Talib": 450; ibn al-Sabagh in "al-Fusul al-Muhimma": 203; "Manaqib" von Ibn Schahraschub:4:137; "al-Chara'idsch" von al-Rawandi: 1:169/13; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 46:37/33.

„Muchtasar Tarich Dimaschq": 17:238; Abu Nu'aim erwähnte es in „Hilya al-Auliya": 3:136; mit leichter Abweichung, Ibn Hadschar in „Tahdhib al-Tahdhib": 7:270 und 11:382; Ibn Schahraschub in seinem „Manaqib": 4:153; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:56/7.

„Muchtasar Tarich Dimaschq":17:239; siehe „Hilya al-Auliya": 3:141; „Tadhkira al-Chawas": 298; „Manaqib Aal-i-Abi Talib":4:163; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:56/8.

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„Ich sage es mit den Worten von Ibn Abi al-Huqaiq (als Gedicht): „Wenn die Ansprüche des Verlangens (hawa) vorgebracht werden, dann schweigt der Zuhörer und hört dem Sprecher zu. - Die Menschen ringen mit ihrem Herzen1, doch wir beurteilen mit dem gerechten und entschiedenen Urteil. - Wir machen die Unwahrheit nicht zur Wahrheit, noch verleugnen wir die Wahrheit zugunsten der Unwahrheit. - Wir fürchten, dass uns unsere Träume töricht machen und wir die Zeit träge mit den Trägen verbringen." 2

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete uns: Mein Großvater erzählte mir: Abu Dscha'far Muhammad ibn Ismail berichtete uns: Ali ibn al-Hussain (a.) vollzog die Große Pilgerfahrt, und die Leute bewunderten offen seine schöne Erscheinung. Sie sahen ihn an und fragten: „ Wer ist das? Wer ist das? " So verherrlichten sie ihn und glorifizierten sie ihn wegen seines Ranges. Al-Farazdaq war dort und rezitierte (folgenden Reim):

„Das ist dieser, den das Tal (von Mekka) anerkennt und sich neigt, und den das (Heilige) Haus anerkennt, wie auch der Heilige Bezirk (haram) und der, der sich außerhalb davon befindet (hill). - Dies ist der Sohn des Besten aller Diener Allahs, der Gottesfürchtige, der Reine, der reine, hervorragende Mann. Wenn er kommt und die Ecken der Mauer (der Kaaba) berührt, dann ergreift er fast die Erkenntnis (mit) seiner Handfläche. - Er schlägt (die Augen ) nieder vor Schamhaftigkeit, und man schlägt (die Augen) nieder vor Ehrfurcht vor ihm. - Er spricht nur, während er lächelt. - Keins der Geschöpfe hat seine Vorrangstellung in sich, wie er sie hat, noch solche Gnaden als er besitzt. - Wer Allah kennt, kennt seine Vorrangstellung, und die Religion ist vom Haus (der Familie) dieses Mannes, dessen die Völker habhaft werden konnten. - Wenn die Quraisch ihn sahen, sprach ein Sprecher von ihnen über die ehrenhaften Eigenschaften dieses (Mannes) und endete bei (seinem) Adel." 3

Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir von seinem Großvater, der berichtete: Dawud ibn al-Qasim berichtete uns: Al-Hussain ibn Zaid erzählte uns von seinem Onkel väterlicherseits TJmar ibn Ali, von seinem Vater Ali ibn al-Hussain (a.), dass er zu sagen pflegte: „Ich habe noch nie einen Vorrang gesehen, wie (er ihn hatte) im Bittgebet, denn der Diener (Allahs) wird zu keiner Zeit darin ohne die Beantwortung bleiben."

D.h. sie urteilen nach Gutdünken (Anm. D. Übers.) 2 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:121/12.

„Diwan al-Farazdaq": 2:178 ; siehe auch "al-Aghani": 21:376; „al-Ichtisas": 191, „Hila al-Auliya' ": 3:139, "Mira'at al-Dschinan": 1:239; "Hayyat al-Hayawan al-Madda-Asad": 1:9 ; "Manaqib" von Ibn Schahraschub: 4:169; „Kifaya al-Talib": 451, „ Al-Fusul al-Muhimma": 207; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:121/13; und es gibt noch weitere aktuelle Überlieferungen in den oben erwähnten Quellen.

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Das war einer der Bittgebete von ihm, die auswendig gelernt wurden, so von Mus-rif ibn 'Uqba, als er sich nach Medina auf den Weg machte: „Mein Herr, wie viel Gnadengeschenke Du mir geschenkt hast, mein Dank zu Dir dafür war wenig. Und mit wie vielen Heimsuchungen Du mich geprüft hast, meine Standhaftigkeit demgegenüber war wenig. Oh Er, Der so wenig Dank für Seine Gnadengeschenke erhalten hat, Er beraubte mich dessen (dennoch) nicht. Und Der, Der so wenig Standhaftigkeit für Seine Heimsuchungen erhalten hat, hat (dennoch) nicht (die Beziehung) zu mir abgebrochen. O Besitzer vom (unaufhörlich) Guten, der (mich) nie von sich abgeschnitten hat. O Eigner von Gnadengeschenken, deren Anzahl nicht aufgezählt werden kann, segne Muhammad und seine Familie und wehre das Übel von mir ab, so dass ich von Dir Schutz finde vor dem Massaker (des Menschen), und ich suche bei dir Hilfe vor dem Übel (des Menschen)." Musrif ibn TJqba kam nach Medina und es hieß, dass er nichts gegen Ali ibn al-Hussain (a.) tun wollte. Er begrüßte, ehrte und beschenkte ihn und schloss sich ihm an.1

Das Ereignis wurde noch von anderer Richtung erwähnt: Als Musrif ibn 'Uqba nach Medina kam, ließ er nach Ali ibn al-Hussain schicken. Dieser kam zu ihm. Er (Musrif) begrüßte und ehrte ihn und sagte: „Der Fürst der Gläubigen (Yazid) trug mir auf, zu dir gütig zu sein und dich vor den anderen bevorzugt zu behandeln ", und er behandelte ihn gut. Dann sagte er: „Sattelt für ihn mein Maultier", und sagte zu ihm (d.h. zu Imam Zain-ul-Abidien (a.): "Geh zu deiner Familie, denn ich sehe, dass wir sie mit Sorge erfüllt haben, indem wir dich zu uns kommen ließen. Wenn es in unserer Hand läge, dann hätten wir die Verbindung zu dir gestärkt, wie es deinem Recht entspricht", und Ali ibn al-Hussain (a.) sagte zu ihm: „Entschuldige dich nicht für jenen Führer2 mir gegenüber", und ritt fort. „Dies ist der Beste, es gibt nichts Schlechtes in ihm ", sagte er ( Musrif) zu den (um ihn herum) Sitzenden, „wegen seines Ranges und Stellung, die er vom Gesandten Allahs (s.) erhalten hatte."3

Folgende Überlieferung wurde weitergegeben: Ali ibn al-Hussain (a.) war eines Tages in der Moschee des Gesandten Allahs (s.), als er hörte, dass einige Leute Allah mit Seiner Schöpfung gleichsetzten. Er erschrak darüber und war entsetzt. Er erhob sich und ging zum Grab des Gesandten Allahs (s.). Er stand davor und erhob seine Stimme, um zu seinem Herrn zu sprechen, und er sagte in seinen Anrufungen (munadschat):

„ Oh Allah, Deine Macht ist in Erscheinung getreten, doch nicht die Form, und sie sind über Dich unwissend, und sie versuchten, Dich gemäß dessen einzuschätzen, was Du nicht bist. Sie machen Vergleiche mit Dir, und o mein Gott, ich sage mich

„Manaqib Aal-i-Abi Talib ":4:164, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 46:122/14..

Gemeint ist, dass Musrif sich nicht für Yazid entschuldigen soll (Anm. d. Übers.). 3 siehe „Tarich Tabari": 5:493; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es „al-Bihar": 46:122.

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von denen los, die Dich durch (menschliche) Vergleiche suchen. Nichts ist Dir gleich, o mein Gott, und sie sind sich Deiner nicht bewusst geworden. Es ist klar, dass die Gnade, die sie haben, ihr Beweis für Dich ist, wenn sie Dich nur erkennen könnten. In Deiner Schöpfung, o mein Gott, ist soviel Raum, so dass sie Dich erreichen können. Nein, sie haben Dich mit Deiner Schöpfung gleichgesetzt, und dann haben sie Dich nicht erkannt. Sie haben einige Deiner Zeichen zum Herrn genommen und Dich dadurch beschrieben, und Du, o mein Gott, bist Erhaben über das, womit sie Deine Eigenschaften gleichsetzen." 1

Das ist eine Auswahl an Überlieferungen (ahadith) über die Vorzüge Zain-ul-Abidiens (a.). Die Rechtsgelehrten der 'Amma (Sunniten) berichteten so viele Überlieferungen in den (verschiedenen) Wissenschaften, dass sie nicht aufgezählt werden können. Reden, Bittgebete, (Einzelheiten) über die Verdienste des Qur'an, über das, was erlaubt und was verwehrt ist, über die Kriege und Schlachten (ayy-am) (während der Prophetenzeit), die unter den Gelehrten berühmt sind, wurden von ihm überliefert. Wenn wir das erläutern wollten, würde das Buch zu lang werden und wir würden zuviel Zeit damit verbringen.

Die Schia hat die Wunderzeichen und klaren Beweise für ihn (und sein Imamat) überliefert, für die der Platz nicht ausreichen würde, sie (alle) zu erwähnen. Ihr Vorkommen in ihren (der Schiiten) Werken mag ein Ersatz dafür sein, sie nicht in diesem Buch erwähnt zu haben. Allah verleiht dem Erfolg, was recht ist.

Bericht über die Kinder von Ali ibn al-Hussain (a.)

Ali ibn al-Hussain (a.) wurden fünfzehn Kinder geboren:

1.   Muhammad. Sein Beiname (kunya) war Abu Dscha'far al-Baqir,

und seine Mutter war Umm 'Abdullah bint al-Hassan ibn Ali ibn Abu Talib (a.).

2.   Abdullah

3.   Al-Hassan

4.   Al-Hussain

Ihre Mutter war eine (ehemalige) Sklavin.

5.   Zaid

6.   TJmar,

beide waren von einer (ehemaligen) Sklavin.

7.   Al-Hussain al-Asghar (der Jüngere)

8.   'Abd ar-Rahman

"Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar". 3:193/15, Al-Saduq erwähnte es in seinen „Ama-li": 487 über ImamRidha (a.), und auch in „al-Tauhid": 124/2, „al-'Uyun": 1:116/5.

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9.   Sulaiman

Ihre Mutter war eine (ehemalige) Sklavin.

10. Ali - er war der Jüngste der Kinder Ali ibn al-Hussains (a.)

11. Chadidscha

Die Mutter der beiden war eine (ehemalige) Sklavin.

12. Muhammad al-Asghar (der Jüngere) Seine Mutter war eine (ehemalige) Sklavin.

13. Fatima

14.  'Aliyya

15. Umm Kulthum.

Ihre Mutter war (auch) eine (ehemalige) Sklavin.

Imam Muhammad ibn Ali al-Baqir (a.)

Dieses Kapitel berichtet über den Imam nach Ali ibn al-Hussain, Friede sei mit ihm, über sein Geburtsdatum, über das Zeugnis von seinem Imamat, das Alter, das er erreichte, die Periode seiner Nachfolge, über Zeitpunkt und Ursache seines Todes, über den Ort, an dem er begraben liegt sowie über die Anzahl seiner Kinder. Es ist eine Zusammenfassung der Berichte über ihn.

Al-Baqir Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain (a.) war unter all seinen Brüdern der Nachfolger seines Vaters Ali ibn al-Hussain (a.), sein Testamentsvollstrecker (wa-si) und derjenige, der nach ihm das Amt des Imamat auf sich nahm (qa'im). Er übertraf alle von ihnen durch seine hervorragenden Verdienste (fadhl) in der traditionellen Wissenschaft ('ilm), in seiner Abkehr von Weltlichem sowie in der Führerschaft. Er war der Berühmteste unter ihnen und am meisten geschätzt, sowohl bei den Sunniten (amma) als auch bei den Schiiten (chassa), und er war der Fähigste von ihnen. Keiner der Söhne al-Hassans und al-Hussains (a.) zeigte solche Fertigkeiten im Wissen über Religion, Überlieferungen, die Sunna, über den Qur'an, das Leben des Propheten (sira) und die Techniken in der Literatur wie Abu Dscha'far1. Die überlebenden Gefährten (des Propheten), die führenden Mitglieder der nächsten Generation (tabi'un) und die führenden muslimischen Rechtsgelehrten berichteten über die Hauptcharakteristiken der Religion aus seiner Quelle. Dank seiner hervorragenden Verdienste wurde er zu einem Wegweiser (des Wissens) zu seiner Familie. Sprichwörter wurden über ihn geprägt, und Berichte sowie Verse wurden über ihn geschrieben, um ihn zu beschreiben.

Ein Beiname von Imam Baqir ist auch Abu Dscha'far, weil er der Vater von 6. Imam, Imam Dscha'far al-Sadiq (a.) ist

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Ihn betreffend sagt al-Qurazi: "O(du), der das Wissen aufspaltete (baqir), (um es ihnen zugänglich zu machen) unter den Gottesfürchtigen und den Besten derer, die danach streben, dem Ruf des Erhabenen zu antworten. "1

Malik ibn A'yan al-Dschuhni sagte, indem er ihn (a.) pries: "Wenn die Menschen nach dem Wissen des Qur 'an streben, vertrauen die Quraisch auf ihn. Wenn jemand fragen würde, wo der Sohn der Tochter des Propheten ist, würdest du durch ihn zu den weiten Zweigen (des Wissens) gelangen. (Du bist) wie Sterne, die für Reisende in der Nacht scheinen, (du bist) wie Berge, die reiches Wissen geerbt haben. "2

Er, Friede sei mit ihm, wurde im Jahre 57 nach der Hidschra geboren (676/7). Er starb 114 nach der Hidschra (732) im Alter von 57 Jahren. Innerhalb der Haschi-miten war er ein führendes Mitglied der Haschimitenfamilie. Er war führend unter den Nachkommen Ali ibn Abu Talibs (a.). Er wurde auf (dem Friedhof) al-Baqi in der Stadt des Gesandten3 (s.) begraben.

Maimun al-Qaddah berichtete von Dscha'far ibn Muhammad, von seinem Vater, Friede sei mit ihm: „Ich (d.h. al-Baqir) besuchte Dscha'far ibn Abdullah al-Ansari (r.). Ich grüßte ihn, und er erwiderte meinen Gruß. Dann sagte er zu mir: , Wer bist du?' Das geschah, nachdem er sein Augenlicht verloren hatte. 'Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain, Friede sei mit ihnen,' antwortete ich. ,Mein Kind, komm näher zu mir,' sagte er. Ich ging näher (zu ihm), und er küsste meine Hand. Dann beugte er sich hinab zu meinem Fuß und küsste ihn. Ich wandte mich ab von ihm. Darauf sagte er zu mir: ,Allahs Gesandter, möge Allah ihn und seine Familie segnen, entbietet dir seinen Gruß.' - ,Der Friede und die Barmherzigkeit Allahs seien mit dem Gesandten Allahs', sagte ich, 'was bedeutet das, Dschabir?' Er erzählte mir: , Eines Tages war ich bei ihm, als er zu mir sagte: 'Dschabir, vielleicht wirst du so lange leben, bis du einen meiner Nachkommen triffst namens Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain, Friede sei mit ihnen, dem Allah Licht und Weisheit verleihen wird. Dann überbringe ihm meine Grüße.'" 4

Im Testament (wasiyya), das der Fürst der Gläubigen (a.) seiner Familie hinterließ, war die Rede von Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain und seiner Treuhänderschaft. Der Gesandte Allahs (s.) benannte ihn und machte ihn bekannt als denjenigen, der

1"Siyar A'lam al-Nubala'“, 403:4, Muchtasar Tarich Dimaschq,78:23 Mu'dscham al-Schu'ara'i von al-Marzabani: 268, Siyar A'lam al-Nubala', 404:4 Medina (Anm. d. Übers)

Eine ähnliche Überlieferung mit einer anderen Überlieferungskette (isnad) wird in al-Kafi wiedergegeben, al-Kafi 1, 304, Überlieferung Nr. 4

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das (religiöse) Wissen ('ulum) aufspaltete, wie die Überlieferer (ashab al-athar) berichten.1

In einer direkten (mudscharrad) Überlieferung, beruhend auf Dschabir ibn Abdullah, wird folgendermaßen berichtet: Allahs Gesandter, möge Allah ihn und seine Familie segnen, sagte zu mir: „Es wird sich ergeben, dass du so lange leben wirst, bis du einen meiner von al-Hussain abstammenden Nachkommen triffst, Friede sei mit ihm, namens Muhammad, der das Wissen der Religion weit aufspalten wird. Wenn du ihn triffst, überbringe ihm meinen Gruß."

Die Schia berichtet von der Tafel, die Gabriel (a.) vom Himmel zu dem Gesandten Allahs (s.) gebracht hatte. Der Gesandte (s.) gab es Fatima (a.). Darauf standen die Namen der Imame nach dem Gesandten, und darauf stand Muhammad ibn Ali, der Imam nach seinem Vater.

Die Schia berichtet auch, dass Allah, Der Mächtige und Erhabene, zu Seinem Propheten, Allahs Segnungen und Friede seien mit ihm, ein mit zwölf Siegeln versiegeltes Schriftstück hinabgesandt hat. Er befahl ihm, es dem Fürsten der Gläubigen2 (a.) zu geben und ihn anzuweisen, das erste Siegel zu brechen und nach dem zu handeln, was drinsteht (in jenem Teil des Schriftstücks). In der Zeit seines Todes solle er es seinem Sohn al-Hassan (a.) überreichen und ihm sagen, dass er das zweite Siegel brechen und demzufolge handeln solle, was drinsteht (in jenem Teil des Dokuments). Zur Zeit seines Todes solle er es seinem Bruder al-Hussain (a.) überreichen und ihm sagen, dass er das dritte Siegel brechen und demzufolge handeln solle, was darunter stand. Dann bei seinem Tod solle er es an seinen Sohn Ali ibn al-Hussain al-Akbar (der Ältere) weiterreichen und ihm in ähnlicher Weise Anweisung zu geben. Dann solle Muhammad es an seinen Sohn weiterreichen, und demzufolge bis zum letzten der Imame.

Sie berichten auch über zahlreiche seiner Ernennungen für das Imamat nach seinem Vater vom Propheten, möge Allah ihn und seine Familie segnen, vom Fürsten der Gläubigen und von al-Hassan, al-Hussain und von Ali ibn al-Hussain, Friede sei auf ihnen allen. Die Menschen berichten Beschreibungen seiner hervorragenden Tugenden und Fertigkeiten, die zu zahlreich sind, um sie zu erfassen. Wir werden inschaallah das erwähnen, was für unsere Zwecke ausreicht.

Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir: Mein Großvater (Yahya ibn al-Hassan) sagte mir: Muhammad ibn al-Qasim al-Schaibani sagte uns: Abd ar-Rahman ibn Salih al-Azdi sagte uns von Abu Malik al-

1 Al-Kafi 1, 469-470, Überlieferung Nr. 2, auch: „Manaqib Aal-i-Abi Talib", 198:4, Allamah al-Madschlisi berichtete es in „al-Bihar" 2,222:4 Imam Ali (a.) - (Anm. d. Übers.)

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Dschuhni, von Abdullah ibn 'Ata' al-Makki, der sagte: „Ich habe niemals die Gelehrten mit jemandem gesehen, der so viel jünger war als sie, wie mit Abu Dscha'far Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain, Friede sei mit ihnen. Ich habe Ha-kam ibn Utaiba gesehen, wie er, trotz seines hohen Ansehens bei den Leuten, sich ihm gegenüber benahm wie ein Junge gegenüber seinem Lehrer. Wann immer Dschabir ibn Yazid al-Dschu'fi irgend etwas aufgrund seiner (Imam Baqir (a.)) Aussage berichtete, pflegte er zu sagen: ,Der Treuhänder der Treuhänder (des Propheten) und der Erbe des Wissens der Propheten, Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain, Friede sei mit ihnen, sagte es mir.'"

Machul ibn Ibrahim berichtete von Qais ibn al-Rabi, der sagte: Ich fragte Abu Ishaq al-Sabil über das Überstreichen der Schuhe (bei der rituellen Waschung), und er sagte: Ich pflegte den Leuten zu sagen, dass sie ihre Schuhe überstreichen sollten (bei der rituellen Waschung anstelle des Überstreichens der Füße), bis ich einen Mann von den Bani Haschim traf, gleich dessen ich nie jemanden gesehen habe - Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain, Friede sei mit ihm. Ich fragte ihn nach dem Überstreichen (der Schuhe), und er untersagte mir, es zu tun. Er sagte: "Der Fürst der Gläubigen, Friede sei mit ihm, pflegte niemals (die Schuhe) zu überstreichen. Er pflegte zu sagen: 'Das Buch (das diese Praxis nicht erwähnt) kommt vor (dem Einßhren von) dem Überstreichen der Schuhe. "a

Abu Ishaq fügte hinzu: „Ich tat es nie wieder, seit er es mir verboten hatte." Und Qais ibn al-Rabi sagte: „Ich tat es nie wieder, seit ich Abu Ishaq gehört hatte."

Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad informierte mich: Mein Großvater (Yahya ibn al-Hassan) sagte mir, beruhend auf der Quelle von Ya'qub ibn Yazid, welcher sagte: Muhammad ibn Abi Umair berichtete durch Abd ar-Rahman ibn al-Hadschadsch, welcher von Abu Abdillah (Dscha'far al-Sadiq, a.), der sagte: Muhammad ibn Munkadir pflegte zu sagen: „ Wegen seiner außergewöhnlichen Vorzüge dachte ich gewöhnlich nicht, dass jemand wie Ali ibn al-Hussain (a.) einen Nachfolger hinterlassen konnte, bis ich seinen Sohn sah, Muhammad ibn Ali (a.). Ich wollte ihn warnen, aber er warnte mich." Meine Gefährten fragten mich: „ Wovor warnte er dich? "

Ich sagte ihnen: „Zu einer Zeit, da es sehr heiß war, ging ich hinaus in einen der Vororte Medinas. Dort traf ich Muhammad ibn Ali (a.). Er war ein gutgebauter Mann, und er stützte sich auf zwei junge Diener. Sie waren entweder schwarze (ehemalige) Sklaven von ihm oder seine Gefolgsmänner. Ich sprach zu mir selbst: „Hier ist ein ehrwürdiger Anführer (Scheich) der Quraisch, zu dieser Zeit und

Gemeint ist, dass das Überstreichen der Schuhe, wie es unter bestimmten Umständen heute noch bei einigen sunnitischen Rechtsschulen möglich ist, gemäß dieser Aussage erst nach dem Propheten eingeführt wurde.

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unter diesen Bedingungen, der weltlichen Vorteil sucht. Ich muss ihn warnen." So näherte ich mich ihm und grüßte ihn. Er erwiderte meinen Gruß mit Ärger1. Der Schweiß strömte von ihm herab.

Ich sagte: "Möge Allah dich entfernen, ein ehrwürdiger Anführer der Quraisch, der um diese Zeit und unter diesen Umständen nach Weltlichem strebt. Wenn der Tod über dich käme, während du in diesem Zustand bist, was würdest du tun?"

Er ließ die beiden Diener von seiner Seite abtreten und hielt sich selbst aufrecht und sprach: "Bei Allah, wenn der Tod über mich käme, während ich in diesem Zustand bin, dann würde er dann über mich kommen, während ich eine Tat des Gehorsams gegenüber Allah vollbringe, durch welche ich mich von dir und den (restlichen) Leuten unterscheide. Ich würde nur dann den Tod ßrchten, wenn er über mich käme, während ich eine Tat des Ungehorsams gegenüber Allah begehen würde."

Daraufhin antwortete ich: „Möge Allah dir Barmherzigkeit erweisen, ich wollte dich warnen, und du hast mich gewarnt."

Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir. Mein Großvater (Yahya al-Hassan) sagte zu mir: Ein Scheich der Leute von al-Rayy, der sehr alt war, sagte mir: Yahya ibn Abd al-Hamid al-Himmani berichtete mir durch die Quelle von Muawiya ibn Ammar al-Duhni, der es wiederum von Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain (a.) gehört hatte: (Muhammad ibn Ali wurde gefragt) über die Worte Gottes: „Fragt die Leute der Ermahnung (ahl-ul-dhikr), wenn ihr nicht wisset"2. Er sagte: "Wir sind die Leute der Ermahnung (ahl-ul-dhikr)."

Der Scheich von al-Rayy sagte: „Ich fragte Muhammad ibn Maqatil nach diesen (Worten). Er sprach darüber gemäß seiner (persönlichen) Meinung, und er sagte: 'Die Leute der Ermahnung (ahl-ul-dhikr) sind all die religiösen Gelehrten (ula-ma)'“

Ich erwähnte dies gegenüber Abu Zur'a. Er war äußerst erstaunt über diese Worte. Dann trug ich ihm vor, was Yahya ibn Abd al-Hamid mir berichtet hatte. Er sagte: „Muhammad ibn Ali (a.) sprach die Wahrheit. Sie sind die Leute der Ermahnung (ahl-ul-dhikr). Bei meinem Leben, Abu Dscha far (a.) ist einer der größten Gelehrten (ulama)."

Weil er das Ansinnen seines Gegenüber erkannte (Anm. d. Übers.) 2 Heiliger Qur'an: 16:43

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Abu DschaTar (a.) trag Berichte über die Anfänge der Geschichte (mubtada') sowie über die Propheten vor. Aufgrund seiner Aussagen wurden Geschichten (maghazi) über die Gefährten des Propheten geschrieben. Sie (die Menschen) befolgten die beispielhaften Taten des Propheten (sunan) aufgrund seiner (Abu Dscha'fars, a.) Überlieferungen und verließen sich auf ihn hinsichtlich der Riten bei der Pilgerfahrt, die er durch die Aussagen des Gesandten Allahs (s.) überlieferte. Man schrieb (damals auch) einen Qur'an-Kommentar, beruhend auf seinen Aussagen. Sowohl die Schia (chassa) als auch die Sunniten (amma) übermitteln Überlieferungen, die auf seinen Aussagen basieren. Er debattierte mit den Verfechtern des individuellen Urteilens1 (ahl-ul-ara), und die Menschen lernten einen Großteil der Theologie von ihm.

Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir: Mein Großvater (Yahya ibn al-Hassan) sagte mir: Al-Zubair ibn Abu Bakr berichtete mir: Abd ar-Rahman ibn Abdullah al-Zuhri sagte mir: Hischam ibn Abd al-Malik2 führte die Pilgerfahrt durch. Er ging in die Heilige Moschee, wobei er sich auf den Arm seines Gefolgsmanns Salim stützte. Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain (a.) saß in der Moschee. „Fürst der Gläubigen," sagte Salim (zu Hischam), „da ist Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain". - „Derjenige, für den das Volk des Irak bereit ist, aufzustehen?", fragte er. „Ja", antwortete (Salim). „Geh zu ihm," sagte (Hischam) zu ihm, „und sage ihm: 'Der Fürst der Gläubigen (d.h. Hischam) fragt dich: Was essen und trinken die Menschen, bis Allah ihre Beurteilung am Tag der Auferstehung beendet hat? " 3

Abu DschaTar Muhammad (a.) antwortete: „Die Menschen werden sich versammeln auf (einer Erde, die) wie ein Laib reinen Brotes sein wird. Es wird dort sich verzweigende Flüsse geben. Sie werden essen und trinken, bis die Abrechnung (durch Allah) vollstreckt ist." Hischam stellte fest, dass er (Abu DschaTar Muhammad) ihn überflügeln hatte. So sagte er: „Allah ist am Größten. Geh zu ihm und sage zu ihm: (Hischam) sagt dir: Was wird die Menschen an jenem Tag vom Essen und Trinken abhalten?" - „Jene im Höllenfeuer werden zu beschäftigt sein," erwiderte Abu DschaTar (a.), „ aber sie werden zu denjenigen sagen, die nicht davon gequält werden: ,Gießt (doch etwas) Wasser auf uns (herab) oder (spendet uns sonst etwas,) was Allah euch beschert hat." 4 Hischam wurde still und antwortete nicht.

Gemeint ist das Urteilen aufgrund der persönlichen Meinung (Anm. d. Übers.) Der damalige Kalif (Anm. d. Übers.)

Die Frage dient als Falle, um eine vermeintliche Schwäche des Islam zu entlarven, die einen Teilaspekt nicht berücksichtigt hätte (Anm. d. Übers.)

4

Heiliger Qur'an: 7:50

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Es war berichtet worden, dass Nafi' ibn al-Azraq1 zu Muhammad ibn Ali (a.) kam und sich vor ihn hinsetzte, um ihn über Erlaubtes und Verbotenes zu fragen. Abu Dscha'far (a.) sagte im Laufe seiner Antwort: „Sage diesen Abweichlern (vom rechten Weg): ,Wie konntet ihr die Trennung von dem Fürsten der Gläubigen (Imam Ali, a.) für erlaubt erklären, während ihr vorher euer Blut um seinetwillen vergossen habt und so durch den Gehorsam ihm gegenüber Allah nahe wahrt?' Dann werden sie dir antworten: ,Er erlaubte das Schiedsgericht im Hinblick auf die Religion von Allah.' Sage (dann) zu ihnen: ,Allah der Erhabene erlaubte das Schiedsgericht im Gesetz (Schari'a) seines Propheten (s.) zwischen zwei Personen, denn Er sagte:

„Schickt einen Schiedsrichter aus seiner Familie und einen Schiedsrichter aus ihrer Familie. Wenn diese dann Aussöhnung herbeiführen wollen, so wird Allah zwischen ihnen vergleichen." 2

Der Gesandte Allahs (s.) ernannte Sa'd ibn Mu'adh zum Schiedsrichter über den Stamm der Quraiza. Der richtete gemäß dem, was Allah vollendet hatte. Wusstet ihr nicht, dass der Fürst der Gläubigen (a.) die Schiedsrichter anwies, nur gemäß des Qur'an zu urteilen, und sich nicht jenseits (dieser Grenze) zu bewegen? Er machte es zur Bedingung, dass jedes von Menschen gemachte Gesetz, das dem Qur'an widerspricht, abgelehnt wurde. Sie sagten zu ihm: ,Du hast Schiedsrichter über dich bestimmt, Menschen, die dich beurteilen werden.' Er antwortete: ,lch habe kein Geschöpf zum Schiedsrichter ernannt. Ich habe nur das Buch Allahs zum Schiedsrichter gemacht. Deshalb, wo finden die Abweichler einen Fehler in der Sache des Schiedsgerichts durch den Qur'an, während er die Ablehnung von Jeglichem, was ihm widerspricht, festlegte, wenn sie nicht auf einer falschen Anschuldigung bestehen?" - „Bei Allah", sagte Nafi ibn al-Azraq, „dies sind Worte, die ich nie vorher gehört habe und die mir nie in den Sinn gekommen sind. Es ist die Wahrheit, so Gott will."

Die Gelehrten berichten, dass Amr ibn Ubaid zu Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain (a.) kam, um ihn zu besuchen und ihn mit Fragen zu testen. Er sagte: „Möge meine Seele dir geopfert werden, was bedeuten die Worte der Erhabenen und Höchsten: ,Haben die Ungläubigen nicht gesehen, dass die Himmel und die Erde 'ratq' waren, die Wir dann 'fitq' machten'. 3 Was ist dieses 'ratq' und dieses 'fitq'?" -„Der Himmel war 'ratq ' (, was bedeutet), dass kein Regen von ihm kam," antwortete Abu Dschafar (a.), "und die Erde war 'fitq' (, was bedeutet),

Ein Bekannter unter den Charidschiten. Er verstarb 65 (n.H.), so dass diese Diskussion statt gefunden haben muss, als Imam Baqir (a.) 8 Jahre alt war. Die Diskussion basiert auf der Frage dem Aufstand der Charidschiten gegen Imam Ali (a.) nach der Schlacht von Siffin gegen Muawiya.

Heiliger Qur'an: 4:35 3 Heiliger Qur'an: 21:30

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dass sie keine Pflanzen hervorbrachte." Amr hielt inne. Er konnte keine Entgegnung finden. Er ging fort, kam aber dann zurück.

„Möge meine Seele dir geopfert werden," sagte er, „sage mir über die Worte des Mächtigen und Hohen: ,.Jenn der, auf den Mein Zorn niederfährt, geht unter.'1

Was ist der Zorn Allahs, des Mächtigen und Hohen?" - „Der Zorn Allahs, Amr, ist Seine Strafe," antwortete Abu DschaTar (a.). „ Wer immer denkt, dass irgendetwas Allah ändert, ist ein Ungläubiger."

Zusätzlich zu dem, was wir über seine Vorzüge hinsichtlich seines Wissens, seiner leitenden Stellung, seiner Führerschaft und des Imamats beschrieben haben, gab es noch eine hervorragende Eigenschaft an ihm sowohl gemäß der Schiiten (chassa) als auch der Nicht-Schi'iten (amma). Er war bei allen anerkannt für seinen Edelmut, und er war wohlbekannt für seine Großzügigkeit und Freundlichkeit durch die Fülle seiner Hilfe für die Armen und für sein ausgeglichenes Temperament.

Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir: Mein Großvater (Yahya ibn al-Hassan) sagte mir: Abu Nasr berichtete uns: Muhammad ibn al-Hussain sagte mir: Aswad ibn Amir sagte uns: Hayyan ibn Ali sagte uns aus der Quelle von al-Hassan ibn Kuthayyir, der sagte: Ich (d.h. al-Hassan ibn Kuthayyir) beschwerte mich bei Abu Dscha'far Muhammad ibn Ali (a.) über meine Bedürftigkeit und die Nutzlosigkeit von Brüdern. „Schande auf einen Bruder," sagte er, „der ein Bruder (ist), der sich um dich kümmert, während du reich bist, und der sich von dir trennt, wenn du arm bist." - Dann befahl er (Imam Baqir) seinem Diener, einen Beutel mit siebenhundert Dirham zu bringen. „ Gib das aus," sagte er zu mir, „ und sag mir, wenn du es verbraucht hast."

Muhammad ibn al-Hussain berichtete: Abdullah ibn al-Zubair sagte uns: Man berichtete uns aus der Quelle von Amr ibn Dinar und Abdullah ibn Ubaid ibn Umair, der sagte: Wir (d.h. Amr ibn Dinar und Abdullah ibn Ubaid) trafen niemals Abu Dscha'far Muhammad ibn Ali (a.), ohne dass er uns Geld, Geschenke und Kleidung gab. Er pflegte zu sagen: „Das ist etwas, das für euch vorbereitet wurde, bevor ihr mich traft."

Abu Nu'aim al-Nacha'i berichtete basierend auf der Quelle von Muawiya ibn Hischam aufgrund der Aussage von Sulaiman ibn Qarm, der sagte: „Abu Dschafar ibn Muhammad (a.) pflegte uns finf- bis sechshundert bis hin zu tausend Dinar als Geschenke zu zahlen. Er war unermüdlich darin, seinen Brüdern Großzügigkeit zu erweisen, sowie denen, die ihn besuchen kamen und denen, die ihre Hoffnungen und ihr Vertrauen in ihn setzten."

1 Heiliger Qur'an: 20:82

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Es wird berichtet, dass er (Imam Baqir) von seinem Vater überlieferte, dass der Gesandte Allahs (s.) zu sagen pflegte: „Die besten Taten sind drei: Die Brüder mit Geld unterstützen, den Menschen Gerechtigkeit gewähren auf eigene Kosten, und Allahs zu gedenken in allen Lebenslagen."

Ishaq ibn Mansur al-Saluli berichtete: Ich hörte al-Hassan ibn Salih sagen: Ich (al-Hassan ibn Salih) hörte Abu Dscha'far Muhammad ibn Ali (a.) sagen: „Es gibt keine bessere Zusammenstellung (von Eigenschaften) als Nachsicht und Wissen."

Es ist von ihm überliefert, dass er über eine Überlieferung gefragt wurde, die er vorgetragen hatte, ohne deren Überlieferungskette angegeben zu haben. Er sagte: „ Wenn ich eine Überlieferung vortrage, ohne die Überlieferungskette anzugeben, dann ist die Überlieferungskette in der von Tat meinem Vater, von meinem Großvater, dem Gesandten Allahs (s.), von Gabriel (a.), von Allah, Dem Allmächtigen und Erhabenen." 1

Er (Abu Dscha'far Muhammad ibn Ali (a.) pflegte auch zu sagen: „Die Menschen bereiten uns große Probleme. Wir rufen sie, doch sie antworten uns nicht. Wenn wir sie aufgeben würden, würden sie von niemandem geleitet werden." Er sagte auch: „Was ist es, das die Menschen an uns hassen, die wir die Familie des Hauses der Barmherzigkeit sind, der Baum des Prophetentums, die Quelle der Weisheit, diejenigen Menschen, die von Engeln besucht werden und (auf welche) Inspiration herabkam?"

Er (a.) starb und hinterließ sieben Söhne. Jeder seiner Brüder besaß große Vorzüge, selbst wenn sie nicht seine Stufe erreichten hinsichtlich des Imamats, seiner Stellung bei Allah aufgrund seiner Nähe und Liebe (wilaya) sowie seiner Position im Hinblick die auf Nachfolge (chilafa) des Propheten (s.) Die Zeitspanne seines Imamats und seiner Übernahme der Stellung seines Vaters in der Nachfolge um Allahs Willen, Des Allmächtigen und Erhabenen, über Seine Diener betrug neunzehn Jahre.

Beschreibung seiner Brüder und Auszug aus den Berichten über sie

Abdullah ibn Ali ibn al-Hussain (a.), der Bruder des Abu Dscha'far Muhammad (a.), war verantwortlich für die Stiftungen (Sadaqa) des Gesandten Allahs (s.), und

Eine ähnliche Überlieferung wird berichtet in „al-Kafi" 1,53, Überlieferung Nr. 14, aufgrund der Aussagen Dscha'fars al-Sadiq (a.).

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auch für die Stiftungen des Fürsten der Gläubigen (a.). Er war ein Mann von verdienter Persönlichkeit und ein Rechtsgelehrter. Er berichtete über viele Überlieferungen seiner Vorväter aus der Quelle des Gesandten Allahs. Die Menschen erzählten Überlieferungen aufgrund seiner Aussage und gaben darauf basierend auch historische Berichte (athar).

Unter diesen ist: Ibrahim ibn Muhammad ibn Dawud ibn Abdullah al-Dscha'fari berichtete von Abdulaziz ibn Muhammad al-Darawardi, von Umara. Ghuzayya, von Abdullah ibn Ali ibn al-Hussain (a.): Er (Abdullah ibn Ali ibn al-Hussain) sagte: Der Gesandte Allahs (s.) sagte: „Der Niederträchtigste ist einer, der, wenn er meinen Namen erwähnt, unwillig ist, für mich und meine Familie um Allahs Segen zu bitten (d.h. salawat zu lesen)."

Zaid ibn al-Hassan ibn Isa berichtete: Abu Bakr ibn Abu Uways sagte uns von Abdullah ibn Sim'an, der berichtete: Ich traf Abdullah ibn Ali ibn al-Hussain (a.), und er berichtete mir von seinem Vater, von seinem Großvater, vom Fürsten der Gläubigen (a.): „(Imam Ali, a.) pflegte einem Dieb für den ersten Diebstahl die rechte Hand abschneiden zu lassen. Wenn er ein weiteres Mal stehlen würde, würde er ihm das linke Bein abhacken lassen. Wenn er wiederum stehlen würde, würde er ihn lebenslänglich ins Gefängnis werfen lassen."

Zaid ibn Ali ibn al-Hussain (a.) war der hervorragende Bruder nach Abu Dscha'far (a.) und derjenige mit den meisten Vorzügen. Er war ein demütiger Gottesdiener, fromm, ein Rechtsgelehrter, gottesfürchtig und tapfer. Er stand mit dem Schwert auf, um das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren und um für al-Hussain (a.) Rache zu fordern.

Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir: Sein Großvater (Yahya ibn al-Hassan) berichtete ihm aufgrund der Aussage von al-Hassan ibn Yahya, der sagte: Al-Hassan ibn al-Hussain sagte: Aus der Quelle von Yahya ibn Musawir, von Abu al-Dscharud Ziyad ibn al-Mundhir, der sagte: „Ich (Abu al-Dscharud) ging nach Medina. Als ich nach Zaid ibn Ali (a.) fragte, wurde mir gesagt: ' Jener ist ein Verbündeter des Qur'an"'

Hischam ibn Hischam berichtete: „Ich (Hischam) fragte Chalid ibn Safwan nach Zaid ibn Ali (a.) als er (Chalid) über Überlieferungen von ihm berichtete., Wo hast du ihm getroffen?', fragte ich. ,In al-Rusafa,' antwortete er. , Was für eine Mann war er?' fragte ich. ,(Er war) genau, wie es dir gesagt wurde,' sagte er. ,Er würde weinen vor Ehrfurcht vor Allah, bis seine Tränen sich mit seiner laufenden Nase vermischen würden.'

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Viele der Schiiten glaubten an sein Imamat. Der Grund für ihren Glauben war sein Aufstand mit dem Schwert, in dem er für denjenigen Unterstützung forderte, der als einer von der Familie Muhammads (s.) anerkannt war. Deshalb dachten sie, dass er sich selbst damit meinte. Das war jedoch nicht seine Absicht, da er sowohl von dem Vorrecht seines Bruders ihm gegenüber auf das Imamat wusste, als auch von seinem Testament (wasiyya), in welchem er die Führerschaft (wilaya) bei seinem Tod an Abu Abdillah (d.h. Dscha'far al-Sadiq (a.)) weitergab.

Auch war das Ziel Abu al-Hassan Zaid ibn Alis (r.), das bereits erwähnt wurde, nämlich Rache für das Blut al-Hussains zu fordern, nicht der einzige Grund für seinen Aufstand. Er hatte Hischam ibn Abd al-Malik besucht. Hischam hatte die Syrer um sich herum versammelt und sie angewiesen, bei der Versammlung so einen engen Kreis um ihn herum zu bilden, so dass es ihm (d.h. Zaid) unmöglich war, sich ihm zu nähern. Zaid sagte zu ihm: „Niemand der Diener Allahs ist darüber erhaben, zur Gottesehrfurcht ermahnt zu werden, noch kann irgendjemand von ihnen davor ausgeschlossen werden, Allah zu ßrchten. Ich ermahne dich zur Gottesehrfurcht, Fürst der Gläubigen (d.h. Hischam). Soßrchte Ihn." - „Du bist der, der glaubt, ein Anrecht auf das Kalifat zu haben," erwiderte Hischam, „ und (du bist) derjenige, der darauf hofft. Aber das ist nicht ßr dich bestimmt. Du hast keine Mutter. Deine Mutter war nur ein Sklavenmädchen." - „Ich kenne niemanden, der eine höhere Stellung bei Allah hat, als ein Prophet, den Er gesandt hat" entgegnete Zaid. „Eben solch ein Prophet war der Sohn eines Sklavenmädchens. Wenn er nicht in der Lage gewesen wäre, Seinen Plan auszußhren, würde Er ihn nicht gesandt haben. (Jener Prophet) war Isma 11 ibn Ibrahim (a.) Das Propheten-tum hat eine höhere Stellung bei Allah als die Mutter des Kalifen, Hischam. Außerdem sollte man nicht außer Acht lassen, wessen Vater der Gesandte Allahs ist, möge Allah ihn und seine Familie segnen, und wer der Sohn Ali ibn Abu Talibs (a.) ist."

Hischam sprang von seiner Versammlung auf. Er rief seine Diener und sagte: „Lasst diesen Mann nicht die Nacht in meinem Lager verbringen." Zaid ging hinaus, wobei er sagte, dass er niemals irgendjemanden zum Kampf gezwungen hätte, wenn sie ihn nicht gedemütigt hätten. Als er in Kufa ankam, versammelten sich die Einwohner um ihn und gelobten, für ihn in den Kampf zu ziehen. Dann brachen sie ihr Gelöbnis und lieferten ihn aus. Er - möge Allah ihm Barmherzigkeit erweisen - wurde getötet, und sein Leichnam wurde an ein Kreuz gehängt und für vier Jahre dort gelassen. Niemand von ihnen verurteilte dieses, noch halfen sie ihm durch Wort oder Tat.

Als er getötet wurde, wurde diese Tatsache vollständig Abu Abdillah al-Sadiq (a.) berichtet. Er war sehr traurig, als ihm klar wurde (,was passiert war.) Er legte tau-

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send Dinar von seinem eigenen Geld beiseite für die (Hinterbliebenen der) Familien von Zaids Anhängern, die mit ihm getötet worden waren.

Dies wurde überliefert von Abu Chalid al-Wasiti. Er sagte: „Abu Abdillah (a.) überreichte mir tausend Dinare und sagte, dass ich sie unter die Familienangehörigen derjeniger aufteilen sollte, die mit Zaid getötet worden waren. Vier Dinare davon erreichten die Familie von Abdullah ibn al-Zubair, dem Bruder von Fudhail al-Rassan."

Sein Tod war am Montag, den 2. Safar im Jahre 120 n.H. Zu dieser Zeit war er 42 Jahre alt.

Al-Hussain ibn Ali ibn al-Hussain (a.) war ein Frommer, verdienstvoller Mann. Er übermittelte viele Überlieferungen beruhend auf den Aussagen seines Vaters Ali ibn al-Hussain (a.), seiner Tante Fatima, der Tochter al-Hussains (a.) und seines Bruders Abu Dscha'far (a.).

Ahmad ibn Isa berichtete: Mein Vater sagte uns: „Ich (ibn Isa) sah gewöhnlich al-Hussain ibn Ali ibn al-Hussain (a.) beten. Ich würde sagen: Er wird nie seine Hand sinken lassen, bevor sein Gebet für alle Geschöpfe erhört wird."

Harb ibn al-Tahhan berichtete: Said, der Anhänger von al-Hassan ibn Salih, berichtete mir: „Ich (Said) sah nie jemanden mit größerer Gottesehrfurcht als al-Hussain ibn Salih, bis ich nach Medina ging und al-Hussain ibn Ali ibn al-Hussain (a.) sah. Nie sah ich größere Gottesehrfurcht als das. (Es ist) als ob er ins Feuer (der Hölle) gebracht worden und dann aufgrund der Intensität seiner Furcht wieder aus ihm herausgeführt wurde."

Yahya ibn Sulaiman ibn al-Hussain (a.) überlieferte von seinem Onkel, Ibrahim ibn al-Hussain (a.), von seinem Vater, al-Hussain ibn Ali ibn al-Hussain (a.), der sagte: Ibrahim ibn Hischam al-Machzumi war der Gouverneur von Medina. Er pflegte uns (die Familie des Propheten) jeden Freitag rund um die Kanzel zu versammeln. Dann griff er Ali (a.) an und verfluchte ihn. Eines Tages war ich (al-Hussain ibn Ali ibn al-Hussain) anwesend. Der Platz war sehr belegt, also saß ich nahe der Kanzel. Ich nickte ein und sah (im Traum), dass das Grab sich geöffnet hatte, und dass ein Mann aus ihm heraustrat, der in ein weißes Tuch gehüllt war. Er sagte zu mir: „O Abu Abdillah (d.h. al-Hussain ibn Ali ibn Imam Hussain), macht es dich nicht traurig, was dieser Mann sagt?" - „Bei Gott, ja," antwortete ich. „ Öffne deine Augen," sagte er zu mir, „ und siehe, was Allah mit ihm tut." Und siehe da, als er Allah erwähnte, stürzte er von der Kanzel und starb, möge Allah ihn verfluchen.

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Beschreibung der Kinder Abu Dscha far Muhammads ibn Ali (a.), ihre Anzahl und ihre Namen

Wir haben (bereits) vorher erwähnt, dass Abu Dscha'far (a.) sieben Kinder hatte.

1.   Abu Abdillah Dscha'far ibn Muhammad (a.). Ihm wurde seine kunya (Beiname) von seinem Vater verliehen.

2.   Abdullah ibn Muhammad (Friede sei mit ihm).

Ihre Mutter war Umm Farwa, die Tochter von al-Qasim ibn Muhammad ibn Abu Bakr.

3.   Ibrahim

4.   Ubaid Allah

Beide starben in jungen Jahren. Ihre Mutter war Umm Hakim, die Tochter von As ad ibn al-Mughira al-Thaqafi.

5.    Ali

6.    Zainab

Beide wurden von einer (ehemaligen) Sklavin zur Welt gebracht.

7.   Umm Salama

Sie wurde von einer (ehemaligen) Sklavin geboren.

Es gab niemanden, der von den Kindern Abu Dscha'far Muhammads einen anderen für das Amt des Imamats für geeignet erachtete als Abu Abdillah Dscha'far ibn Muhammad (a.). Sein Bruder, Abdullah (r.), pflegte ihn hervorzuheben aufgrund seiner hervorragenden Tugenden und seiner Rechtschaffenheit.

Es wurde berichtet, dass er (Abdullah) einem der Bani Umayya begegnete, und dass letzterer ihn töten wollte. Abdullah, möge Allah ihm barmherzig sein, sagte: „ Versuche nicht, mich zu töten, denn Allah wird mir gegen dich beistehen. Lass mich, und Allah wird dir beistehen." Er meinte damit, dass er einer derjenigen war, der bei Allah Fürbitte einlegen konnte, und dass er dies tun würde. Jedoch der Umayyade sagte zu ihm: „Du bist nicht dort (im Himmel, wo du Allah um Hilfe bitten kannst)." Er gab ihm Gift zu trinken und tötete ihn.

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Imam Dscha'far ibn Muhammad al-Sadiq

Dies ist ein Bericht über den Imam, den Inhaber des Imam-Amtes, das er nach Abu Dscha'far Muhammad ibn Ali (a.) inne hatte, sein Geburtsdatum, die Beweise für sein Imamat, sein Alter, die Periode seiner Amtsübernahme (des Imamats), die Zeit seines Todes, den Ort, an dem er begraben liegt, die Anzahl seiner Kinder sowie ein kurzer Umriss der Berichte über ihn.

Al-Sadiq Dscha'far ibn Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain (Friede sei mit ihnen) war unter all seinen Brüdern der Nachfolger (chalifa) seines Vaters Muhammad ibn Ali (Friede sei mit ihnen), sein Testamentsvollstrecker (wasi), der der Träger des Imamats nach ihm war (al-qalm bil-imama). Er stach hervor unter ihrer Gruppe aufgrund seines großen Vorzugs (fadhl); er war der Meistgefeierte, der Größte an Rang und der Verehrungswürdigste unter ihnen sowohl in den Augen der Nicht-Schiiten (amma) als auch in denen der Schiiten (chassa). Die Menschen übermittelten von ihm die religiösen Wissenschaften, die Reisende mit sich nahmen (in viele Länder), und so wurde sein Ruf über die Länder verbreitet. Die Gelehrten haben von keinem Mitglied des Hauses (Ahl-ul-Bait) so viel überliefert wie von ihm. Niemand von ihnen (d.h. der Ahl-ul-Bait) traf so viele Berichterstatter von Überlieferungen (ahl-al-athar wa naqalat al-achbar) wie er, noch überlieferten letztere von ihnen (den übrigen der Ahl-ul-Bait) in so einem Umfang wie von Abu Abdillah (Imam Dscha'far, a.). Die Überlieferungsexperten (ashab al-hadith) haben die Namen derjenigen Überlieferer gesammelt, die von ihm berichtet hatten, welche verlässlich waren trotz Unterschieden in Ansichten und Lehrmeinungen, und sie waren viertausend Männer.1 Der klare Beweis für sein Imamat war derart, dass er die Herzen (der Menschen) überwältigte und den Gegner, der ihn durch Zweifel verunglimpfen wollte, zum Verstummen brachte.

Er wurde in Medina geboren im Jahre 83 n.H. (702) , und er starb im (Monat) Schawwal im Jahre 148 n.H. (765) im Alter von 65. Er wurde auf (dem Friedhof) al-Baqi' bestattet neben seinem Vater, seinem Großvater und seinem (Groß-Groß) Onkel, al-Hassan (a.). Seine Mutter war Umm Farwa, die Tochter von al-Qasim ibn Muhammad ibn Abu Bakr. Sein Imamat dauerte 34 Jahre an. Sein Vater, Abu Dscha'far (Muhammad ibn Ali, a.), vermachte ihm ein klares Testament und bestimmte ihn deutlich für das Imamat (nass dschali).

Muhammad ibn Abi Umair berichtete von Hischam ibn Salim, von Abu Abdillah, Dscha'far ibn Muhammad (a.), der sagte: Als mein Vater dem Tode nahe war, sagte er: "Dscha far, ich erteile dir mit meinem Testament die Anweisung, meine Anhänger gut zu behandeln." - "Möge ich dein Opfer sein," antwortete ich, "bei

Siehe „Manaqib" von Ibn Schahraschub:4:247; „A'lam al-Wara": 325; „ al-Mu'tabar": 5.

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Allah, ich werde ihnen helfen, so dass kein Mann in der Stadt jemanden (um Rat) fragen (muss)." 1

Und Aban ibn Uthman überlieferte von Abu Sabah al-Kinani, der sagte: Abu Dscha'far (a.) schaute auf Abu Abdillah und sagte (zu mir): „Du siehst diesen, dieser ist von denjenigen, über die Allah, Der Mächtige und Erhabene sagte: , Wir aber wollen Gnade erweisen denjenigen, die im Land unterdrückt wurden, und machten sie zu Vorbildern (Imamen) und Erben.'"2 3

Hischam ibn Salim überlieferte von Dschabir ibn Yazid al-Dschu'fi, der sagte: "Abu Dscha'far (a.) wurde gefragt, wer nach ihm der Bevollmächtigte (al-Qalm) sein würde (für das Imamat). Er tippte mit seiner Hand Abu Abdillah an und sagte: "Bei Allah, dieser ist der Bevollmächtigte von der Familie Muhammads (a.)."4

Ali ibn al-Hakam berichtete von Tahir, einem Anhänger Abu DschaTars (a.), der sagte: "Ich war bei ihm (bei Abu Dscha'far (a.)), als Dscha'far (a.) herankam und daraufhin Abu Dscha'far(a.) sagte: "Dieser ist der Beste der Geschöpfe (chair-ul-bariyya)".5

Yunus ibn Abdurrahman überlieferte von Abd-al-Ala, einem Gefolgsmann der Familie der Sam, von Abu Abdillah (a.), der sagte: "Mein Vater, Friede sei mit ihm, vertraute mir (alles) an, was es dort gab, und als er dem Tode nahe war, sagte er: 'Rufe mir Zeugen,' und ich rief vier (Männer) von den Quraisch, unter ihnen Nafi', Gefolgsmann von Abdullah ibn Omar. Er (mein Vater) sagte: 'Schreibe: Dieses ist das, was Ya 'qub seinen Söhnen anempfahl: 'O meine Söhne, in Wahrheit hat Allah (diesen)Glauben für euch erwählt; sterbet also nicht, außer ihr seid Gottergebene (Muslims).'6

Muhammad ibn Ali vermachte sein Testament Dscha'far ibn Muhammad und beauftragte ihn, ihn in das Gewand zu hüllen (als Leichentuch), mit welchem (bekleidet) er das Freitagsgebet zu verrichten pflegte, ihm seinen Turban anzulegen sowie sein Grab quadratisch anzulegen und seine Höhe vier Finger über dem Boden zu graben und ihm seine alten Kleider auszuziehen bei seinem Begräbnis.

1  „Al-Kafi":1:244/2, und 'Allamah al-Madschlisiüberlieferte es in „al-Bihar":47:12/2.

2 Heiliger Qur'an: 28:5.

„Al-Kafi": 1:243/1; „Manaqib" von Ibn Schahraschub: 4:214; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 47:13/4.

„Al-Kafi": 1:244/7; und al-Mas'udi wies daraufhin in „Athbat al-Wasiyya": 155; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 47:13/6.

„Al-Kafi": 1:244/4, 5; "al-Imamah wa al-Tabsira": 199/55; al-Mas'udi wies daraufhin in „Athbat al-Wasiyya": 155; von Fudhail ibn Yassir; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 47:130/6. 6 Heiliger 'Qur'an: " 2:132.

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Dann sagte er zu den Zeugen: 'Geht, möge Allah euch barmherzig sein.' Ich sagte: 'Vater, was war es, was bezeugt werden sollte?' Er sagte: 'Mein Sohn, ich verabscheute es, dass du besiegt wirst und dass gesprochen werden wird, dass kein Testament für dich gemacht wurde. Ich wollte, dass du ein Beweismittel hast.""1

Die Berichte, die dieser Überlieferung in ihrer Bedeutung ähneln, sind zahlreich. Die Überlieferung mit der Tafel (lauh) mit seiner Ernennung durch Allah für das Imamat ist bereits erwähnt worden. Auch das, was wir vorher erwähnt haben an rationalen Beweisen, dass der Imam nur der Verdienstvollste (al-afdhal)2 sein kann, weist auf sein (a.) Imamat hin aufgrund der Offensichtlichkeit seines Verdienstes bezüglich der (religiösen) Wissenschaft ('ilm), der Genügsamkeit und der Taten gegenüber allen seinen Brüdern, den Söhnen seines Onkels und den übrigen Menschen seiner Zeit.

Die Hinweise auf die Fehlerhaftigkeit des Imamats derjeniger, die nicht unfehlbar (ma'sum) wie die Propheten (Friede sei mit ihnen) sowie nicht vollkommen waren im Wissen, und das Zutagetreten der Fehlbarkeit derjeniger, die außer ihm (Abu Abdillah (a.)) Anspruch auf das Imamat erhoben in seiner Zeit, zusammen mit ihrer Unzulänglichkeit, Vollkommenheit in der religiösen Wissenschaft zu erlangen, beweisen sein (a.) Imamat, denn es muss einen Unfehlbaren (ma'sum) Imam in jeder Zeit geben, wie wir vorher erwähnt und beschrieben haben.3

Die Menschen hatten über die klaren Zeichen Gottes berichtet, die er (Abu Abdillah (a.)) vollbrachte und die auf sein Imamat und sein wahrhaftiges Recht hinweisen sowie auf die Ungültigkeit derjeniger, die außer ihm das Imamat beanspruchten.

Darunter war das, was die Überlieferer der Geschichte (naqalat-ul-athar) über ihn und seine Vorfahren (a.) berichteten mit al-Mansur4, als er al-Rabi' befahl, Abu Abdillah (a.) zu ihm zu bringen. Als Mansur ihn sah, sagte er (Mansur) zu ihm: "Möge Allah mich töten, wenn ich dich nicht töte. Willst du meiner Macht schade und versuchst du, mir etwas Böses zu tun?"

Abu Abdillah (a.) sagte zu ihm: "Bei Allah, weder habe ich das (bisher) getan, noch wollte ich es. Wenn so etwas zu dir drang, dann durch einen Lügner. Aber selbst wenn ich das getan hätte, dann wurde (schließlich auch) Josef (a.) Unrecht

1 „Al-Kafi": 1:244/8; "Manaqib" von Ibn Schahraschub: 4:278; „al-Fusul al-Muhimma": 222; 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 47:13/9.

Das wurde schon im Kapitel über Imam 'Ali ibn al-Hussain (a.) vorangestellt - die Beweise für das Imamat - so auch im Kapitel über Imam al-Baqir (a.). 3 ebd.

4

Der damalige Kalif (Anm. d. Übers.)

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getan, und er vergab, Hiob wurde mit Prüfungen heimgesucht, und er blieb standhaft. Salomon wurden (Geschenke) zuteilt, und er war dankbar. Sie waren (alle) Propheten, auf die deine Abstammung zurück geht."1 - „ Wahrhaftig ", antwortete al-Mansur, „komm hierher". Er stand auf und dann fuhr (al-Mansur ) fort: „Der-und-der hat mich darüber informiert, was du gesagt hast - ,ßring ihn her, Fürst der Gläubigen " antwortete er, „so dass er mir gegenüber das sagt." Er ließ den Mann, den er erwähnt hatte, bringen und fragte ihn: „Hast du wirklich gehört, was du über Dscha far (a.) gesagt hast? " - "Ja", antwortete er, und er begann mit dem Schwur. Da sagte Abu Abdillah (a.): "Lass mich, o Fürst der Gläubigen, ihn schwören." Al-Mansur stimmte zu. Abu Abdillah (a.) sagte zu dem Denunzianten: "Sprich: 'Möge ich losgelöst sein von der Macht und Stärke Allahs, und möge ich Zuflucht zu meiner eigenen Macht und Stärke suchen (wenn ich lüge, dass) Dscha far dieses und jenes getan und dieses und jenes gesagt hat.'" (Der Mann) sagte ein Weilchen nichts, dann schwor er (doch). (Kurz darauf,) als er ging, wurden seine Beine getroffen3. Abu Dscha'far (al-Mansur) sagte: "Zieht ihn an seinen Füßen und bringt ihn heraus, Allah möge ihn verfluchen."

Al-Rabi' berichtete: "Wenn Dscha'far ibn Muhammad (a.) zu al-Mansur hineinging, sah ich ihn seine Lippen bewegen. Immer, wenn er sie bewegte, beruhigte sich der Zorn al-Mansurs, so dass er mit ihm zufrieden war, wenn er sich näherte. Als Abu Abdillah (a.) von Abu Dscha'far (al-Mansur) kam, folgt ich ihm und fragte: „Dieser Mann ist am zornigsten über dich, und wenn du bei ihm eingetreten bist, bewegtest du deine Lippen, und immer, wenn du sie bewegtest, besänftigte sich sein Zorn. Mit welchen (Worten) hast du sie bewegt?" Er antwortete: „Mit dem Bittgebet (du 'a) meines Großvaters al-Hussain ibn Ali (a.)" Ich antwortete: „Möge ich dein Opfer sein, was für ein Bittgebet ist das?" Er antwortete: „Meine Ausrüstung in meiner Härte, meine Hilfe in meiner Not, behüte mich mit deinem Auge, das nicht schläft und umgebe mich mit deiner unerschütterlichen Festung." Al-Rabi' sagte: „Ich lernte dieses Bittgebet auswendig, und nie war ich in harten Zeiten, ohne dass ich es gelesen habe und es mich erleichtert hat."

(Zu dieser Zeit) sagte ich zu Dscha'far ibn Muhammad (a.): "Warum hast du nicht den Verleumder am Schwören bei Allah gehindert?" Er sagte: "Ich wollte nicht, dass Allah ihn Seine Einheit preisen und Ihn verherrlichen sieht, denn dann würde

Imam Sadiq (a.) versucht den unrechtmäßigen Kalifen zu beschwichtigen steht (Anm. d. Übers.).

Imam Sadiq (a.) redet hier den unrechtmäßigen Kalifen mit dem Titel „Fürst der Gläubigen" an, da er in einer lebensbedrohlichen Situation steht (Anm. d. Übers.).

Es wird nicht klar, welche Form der Erfüllung der Strafe für einen falschen Schwur dort konkret eintrat, aber es war solcherart, dass selbst Kalif al-Mansur es erkannte, dass sein Zeuge entlarvt war (Anm. d. Übers).

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Er ihm Großmut erweisen und seine Strafe verzögern. So ließ ich ihn schwören auf die Art, wie du es gehört hast, und Allah traf ihn hart."1

Es wird überliefert, dass Dawud ibn Ali ibn Abdillah ibn Abbas Mu'alla ibn Chu-nays einen Anhänger Dscha'fars ibn Muhammad (a.), tötete und sein Eigentum nahm. (Imam) Dscha'far (a.) trat zu ihm ein, während er (Dawud) an seinem Umhang (d.h. des Toten) zog und sagte (zu ihm): "Du hast meinen Gefolgsmann getötet und sein Eigentum genommen. Wusstest du nicht, dass ein Mann schlafen kann, wenn er ein Kind verloren hat, nicht aber im Krieg? Doch bei Allah, ich werde zu Allah gegen dich beten." Dawud erwiderte: "Bedrohst du uns mit deinem Gebet?", als ob er seine Worte lächerlich machen wollte. Abu Abdillah (a.) ging zurück in sein Haus und verbrachte die ganz Nacht stehend und sitzend (im Gebet). Als die Morgendämmerung anbrach, hörte man ihn in seinem Gebet sagen: "O Schmiedender mächtiger Pläne, o Eigner der Macht, vor der Deine ganze Schöpfung sich demütigt, gib mir Belohnung gegen diesen Tyrannen und nimm an ihm für mich Rache." Es dauerte keine Stunde, als sich (Trauer-)Geschrei erhob und es hieß: "Dawud ibn Ali ist in dieser Stunde gestorben."

Abu Basir berichtete: "Ich betrat Medina und hatte eine junge Dienstmagd bei mir. Ich verkehrte mit ihr, dann ging ich hinaus ins Bad und traf unsere Gefährten der Schi'a, als sie in Richtung Dscha'fars ibn Muhammad (a.) gingen. Ich fürchtete, dass sie vor mir (dort ankommen) würden, so dass ich es versäumen könnte, bei ihm einzutreten, und so ging ich mit ihnen, bis ich in (sein) Haus eintrat. Als ich vor Abu Abdillah (Imam Dscha'far, a.) erschien, schaute er mich an und sagte: Abu Basir, weißt du nicht, dass die Häuser der Propheten und der Kinder der Propheten niemand betreten darf, der dschunub3 ist?' Ich schämte mich und antwortete: 'O Sohn des Gesandten Allahs, ich traf unsere Gefährten und ßrchtete, dass ich es versäumen könnte, bei dir mit ihnen einzutreten. Ich werde so etwas nicht noch einmal tun,' und ging hinaus."4

Es gibt eine Fülle von Überlieferungen über ihn, ähnlich denen, die wir erwähnt haben hinsichtlich der Zeichen und der Information über das Verborgene, deren Aufzählung zu lange dauern würde.

Ibn al-Sabbah überlieferte es in "al-Fusul al-Muhimma": 225, mit leichter Abweichung, und zusam-mengefasst wies Ibn Dschawzi auf das Ereignis hin in „Tadhkira al-Chawas": 309; und al-Kandschi al-Schafi'i in „Kifaya al-Talib": 455; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":47:174/21.

Ibn al-Sabagh überlieferte es gekürzt in "al-Fusul al-Muhimma": 226; und Kulaini wies auf Ähnliches hin in "al-Kafi": 2:372/5; Ibn Schahraschub in „al-Manaqib": 4:230; al-Rawandi in „al-Chara'idsch": 2:611/7.

Ein Zustand, der nach einem Geschlechtsverkehr eintritt, bevor die dazugehörige rituelle Waschung vollzogen wurde (Anm. d. Übers.)

Al-Saffar überliefert Ähnliches in seinen "Basa'ir": 261/23, al-Tabari in „Dala'il al-Imamah": 137; und Ibn Schahraschub überliefert es in seinen „Manaqib": 4:226.

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Er pflegte über sich und seine Vorfahren zu sagen: "Wir haben Kenntnis über das Zukünftige (ghabir) das Vergangene (mazbur) und über das, womit die Herzen gezeichnet (nakt fil-qulub) sind und darüber, was in das Gehör eingegeben wurde (naqr fil-asma'), und wir haben das rote Futteral (dschafr) und das weiße sowie die Schriftensammlung (mushaf) von Fatima (a.), und wir haben (ein Dokument namens) al-Dschami 'a, worin alles enthalten ist, was die Menschen benötigen." Man fragte (ihn) nach der Deutung dieses Ausspruchs, und er antwortete: "Was das Zukünftige (ghabir) betrifft, so ist es das Wissen über das, was sein wird, und was das Vergangene (mazbur) angeht, so ist es das Wissen über das, was war, und womit die Herzen gezeichnet sind (nakt fil-qulub), ist Inspiration, und was in das Gehör eingegeben wurde (naqr fil-asma'), ist die Rede der Engel; wir hören ihre Worte, doch wir sehen nicht ihre Gestalten, und das rote Futteral ist ein Gefäß, worin sich die Waffe von Allahs Gesandtem befindet, möge Allah ihn und seine Familie segnen, sie wird nicht in Erscheinung treten, bis unser al-Qa 'im1 der Ahl-ul-Bait erscheint. Das weiße Futteral ist das Gefäß, in dem sich die Thora von Moses (a.), das Evangelium von Jesus (a.), die Psalmen von David (a.) und die (sonstigen) früheren Bücher Allahs befinden. Die Schriftensammlung (mushaf) von Fatima (a.) enthält alle Ereignisse (die stattfinden werden) und die Namen aller Herrscher (die an der Macht sein werden), bis die "Stunde" kommt. Das (Dokument) al-Dschami 'a ist ein Buch, dessen Länge siebzig Ellen beträgt und welches der Gesandte Allahs (s.) von seinem eigenen Munde diktierte und Ali ibn Abu Talib (a.) mit eigener Hand niederschrieb. Bei Allah, es enthält alles, was die Menschen bis zum Tage der Auferstehung benötigen, selbst einschließlich der Entschädigungszahlung für Verletzung und (ob) die Auspeitschung oder die Hälfte der Auspeitschung (angemessen ist)."

Er pflegte über sich und seinen Vater (a.) zu sagen: "Meine Überlieferung ist die Überlieferung meines Vaters; die Überlieferungen meines Vaters sind die Überlieferungen meines Großvaters; die Überlieferungen meines Großvaters sind die Überlieferungen von Ali ibn Abu Talib, dem Fürsten der Gläubigen; die Überlieferungen von Ali, dem Fürsten der Gläubigen sind die Überlieferungen des Gesandten Allahs (s.), und die Überlieferungen des Gesandten Allahs (s.) sind die Rede Allahs, des Allmächtigen und Erhabenen."3

Abu Hamza al-Thumali überlieferte von Abu Abdillah Dscha'far ibn Muhammad (a.): "Ich hörte ihn sagen: 'Die (Gesetzes-)Tafeln Mose (a.) sind bei uns, und wir haben den Stab Moses. Wir sind die Erben der Propheten' " .4

Gemeint ist Imam Mahdi (a.), (Anm. d. Übers.)

2 Kulaini überlieferte es gekürzt in "al-Kafi": 1:207/3; und al-Saffar in "Basa'ir al-Daradschat": 338/2. 3„A1-Kafi": 1:42:14. 4 „Al-Kafi": 1:180/2; "Basa'ir al-Daradschat": 203/32; "Manaqib" von Ibn Schahraschub: 4:276.

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Muawiya ibn Wahab überlieferte von Said al-Simman: "Ich war bei Abu Abdillah (a.), als zwei Männer von den Zaiditen eintraten und zu ihm sprachen: 'Ist unter euch ein Imam, dem zu gehorchen verpflichtend ist?' (Der Imam) antwortete: 'Nein.' Sie sagten: 'Verlässliche (Männer) haben mir von dir berichtet, dass du behauptest, derjenige (der Imam) zu sein', und sie nannten einige Leute, 'es sind fromme und ehrenhafte Leute, und sie sind keine Lügner.' Abu Abdillah (a.) wurde zornig und sagte: 'Ich habe es ihnen nicht befohlen.' Als sie den Zorn in seinem Gesicht sahen, gingen sie hinaus. Da sagte er zu mir: 'Kennst du diese beiden?'Ich antwortete: 'Ja, sie gehören zu unserem Markt. Sie sind Zaiditen und sie behaupten, dass Abdullah ibn al-Hassan das Schwert des Gesandten Allahs (s.) hat.' Er erwiderte: 'Sie haben gelogen, Allahs Fluch auf sie. Bei Allah, Abdullah ibn al-Hassan hat es (das Schwert) nicht mit seinen beiden Augen noch mit einem von ihnen gesehen. Oh Allah, nicht (einmal) sein Vater hat es gesehen, außer dass er es bei Ali ibn al-Hussain (a.) sah. Wenn sie wahrhaftig sind, dann (frage sie) nach dem Zeichen auf dem Heft und nach der Markierung auf der Klinge. Ich habe das Schwert des Gesandten Allahs (s.). Ich habe die Rüstung des Gesandten Allahs (s.). Ich habe das Banner des Gesandten Allahs (s.) sowie seinen Brustschild und seinen Helm, und wenn sie wahrhaftig sind, (frage sie) nach dem Zeichen auf der Rüstung des Gesandten Allahs (s.). Wahrlich, das siegreiche Banner des Gesandten Allahs ist bei mir, und bei mir sind die Tafeln des Mose und sein Stab, und bei mir ist der Ring Salomons, Sohn des David, sowie das Becken, in dem Moses zu opfern pflegte. Ich habe (auch das Wissen) über den (größten) Namen (Allahs), den der Gesandte Allahs (s.) zwischen die Muslime und die Götzendiener zu stellen pflegte, so dass (wenn er das tat) kein Pfeil der Götzendiener die Muslime erreichte. Ich habe dasselbe, was die Engel gebracht haben. Wir haben die Waffen, genauso wie die Israeliten die Bundeslade. Den Israeliten wurde das Prophetentum in jedes Haus gebracht, an dessen Tür sich die Bundeslade befand, und wem von uns die Waffen zuteil werden, dem wird das Imamat gegeben. Mein Vater hatte die Rüstung des Gesandten Allahs (s.) angelegt, und sie zeichnete Spuren auf die Erde. Als ich sie anlegte, (war es) genauso (wie bei meinem Vater). Der sich Erhebende von uns (al-Qa'im) wird sie ausfüllen1 (so dass sie ihm genau passt), so Allah will'.2

Abd-al-Ala ibn A'yan überlieferte: „Ich hörte Abu Abdillah (a.) sagen: ,Bei mir sind die Waffen des Gesandten (s.), (doch) ich kämpfe nicht damit.' Dann sagte er: , Diese Waffen sind geschützt, denn wenn sie dem Schlechtesten der Geschöpfe Allahs gegeben würden, wäre es das Beste für ihn.' Dann sagte er: ,Diese Sache (das Tragen der Waffen des Propheten im Krieg) kommt demjenigen zu, für den Zügel geflochten werden (wenn Männer für ihn reiten), wenn es Allahs Wille ist,

Hier kommt anscheinend zum Ausdruck, dass die früheren Imame die Rüstung zwar anzogen, sie ihnen aber zu groß war, so dass sie „Spuren in der Erde" hinterließen, und erst der 12. Imam die Rüstung und damit die verbliebene Aufgabe, ausfüllen wird 2 „Al-Kafi":1:181/1; "Basa'ir al-Daradschat":194/2.

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wird er in Erscheinung treten. Dann werden die Leute sagen: , Was war das, was erschienen ist?' Und Allah wird Seine schützende Hand über ihn halten.' “1

Omar ibn Aban berichtete: „Ich fragte Abu Abdillah (a.), was die Leute darüber sagten, dass Umm Salama (r.) eine versiegelte Schrift überreicht worden war. Er erwiderte: ,Als der Gesandte Allahs (s.) starb, erbte Ali (a.) sein Wissen, seine Waffen und was es sonst gab. Dann ging es über zu Hassan (a.) und dann zu Hus-sain (a.).' Ich fragte: 'Gingen (die Sachen) auch zu Ali ibn Hussain, dann zu seinem Sohn, und schließlich zu dir?' - ,Ja,' antwortete er."

Die Berichte in dieser Bedeutung sind zahlreich, (doch) diejenigen, die wir angeführt haben, sind ausreichend für das, was wir aufzuzeigen versuchen, inschaallah.

Auszüge von Berichten über Abu Abdillah Dscha far ibn Muhammad al-Sadiq (a.),und von seinen Worten

Ich fand (dieses) in der Handschrift von Abu al-Faradsch Ali ibn al-Hussain ibn Muhammad al-Isfahani in dem Text seines bekannten Buches Maqatil al-Talibiyyin (die Martyrien (der Familie von Abu)Talib: Omar ibn Abdillah al-Ataki berichtete mir, Omar ibn Schabba berichtete uns, al-Fadhl ibn Abdurrahman al-Haschimi und ibn Daha sagten uns, Abu Zaid (Omar ibn Schabba) sagte mir (auch), Abd ar-Rahman ibn Omar und ibn Dschabala berichteten mir, al-Hassan ibn Ayyub, Gefolgsmann der Banu Numair, berichtete von Abd al-Ala ibn A'yan, Ibrahim ibn Muhammad ibn Abi al-Kiram al-Dscha'fari sagte mir, von seinem Vater, Muhammad ibn Yahya berichtete mir von Abdullah ibn Yahya, 'Isa ibn Abdullah ibn Muhammad ibn Omar ibn Ali sagte mir von seinem Vater, und die Berichte von einigen sind eingegangen in die der anderen: Eine Gruppe der Bani Haschim versammelten sich in Abwa, und unter ihnen war Ibrahim ibn Muhammad ibn Ali ibn Abdillah ibn Abbas, sowie Abu Dscha'far al-Mansur, Salih ibn Ali, Abdullah ibn al-Hassan, seine beiden Söhne Muhammad und Ibrahim, Muhammad ibn Abdillah ibn Omar und ibn Uthman, und Salih ibn Ali sagte: "Ihr wisst, dass ihr diejenigen seid, auf die die Menschen ihr Augenmerk richten und dass Allah euch an diesem Ort versammelt hat. So schwört einem Mann unter euch den Treueid, den ihr ihm (mit Hingabe) von euch gewähren sollt, und bindet euch daran, bis Allah euch den Sieg verleiht, und Er ist der beste Bringer des Sieges." Abdullah ibn al-Hassan lobpries Allah. Dann sagte er: „Ihr wisst, dass dieser mein Sohn der Mahdi ist. So kommt, lasst und ihm den Treueid schwören." Da sagte Abu Dscha'far: „ Warum betrügt ihr euch selbst? Bei Allah, ihr wisst, dass es nie-

1  „Al-Kafi":1:182/2; „Basa'ir al-Daradschat": 204/39.

2 „Al-Kafi":1:183/8; „Basa'ir al-Daradschat": 206/45.

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manden gibt, zu dem die Menschen schneller eilen und dem sie schneller antworten würden als diesen Mann", und er meinte damit Muhammad ibn Abdillah. „Du hast die Wahrheit gesprochen", sagten sie, „das ist derjenige, den wir erkennen." Da schworen sie alle Muhammad den Treueid und nahmen ihn bei der Hand.

Isa berichtete: „Abdullah ibn al-Hassans Botschafter kam zu meinem Vater und sagte: ,Komm zu uns, denn wir haben uns für eine (wichtige) Sache versammelt, und er übersandte darüber (Informationen) zu Dscha far ibn Muhammad (a.).'" Jemand anderer als Isa1 berichtete: „Abdullah ibn al-Hassan sagte zu allen, die anwesend waren: 'Wünscht euch Dscha far nicht (hierher), denn wir ßrchten, dass er Unstimmigkeiten unter euch in eurer Angelegenheit verursachen könnte.'"

Isa ibn Abdullah ibn Muhammad berichtete: „Mein Vater schickte mich, um zu sehen, wozu sie sich versammelt hatten, so ging ich zu ihnen.(Dscha'far ibn Muhammad (a.) schickte Muhammad ibn Abdullah al-Arqat ibn Ali ibn al-Hussain. Wir gingen zu ihnen.) Muhammad ibn Abdullah betete auf einer gefalteten Kamelsatteldecke, und ich sagte zu ihnen: 'Mein Vater hat mich zu euch geschickt, damit ich euch frage, warum ihr euch versammelt habt.' Abdullah erwiderte: ,Wir haben uns versammelt, um dem Mahdi Muhammad ibn Abdullah den Treueid zu schwören. ' Und DschaTar ibn Muhammad (a.) kam, und Abdullah ibn Hassan machte ihm neben sich Platz Er wiederholte, was er zuvor gesagt hatte. Dscha'far sagte: ,Tut das nicht, denn die Zeit für dieses (d.h. für die Ankunft des Mahdi) ist noch nicht gekommen. Wenn du (d.h. Abdullah) diesen deinen Sohn für den Mahdi hältst, er ist es nicht, noch ist die Zeit für ihn (d.h. den Mahdi), und selbst, wenn du ihn aufstehen lassen willst im Zorn um Allahs Willen, damit er Gutes gebietet und Schlechtes verwehrt - bei Allah, (nur) weil du einer unserer angesehenen Ältesten bist, werden wir nicht zulassen, dass du deinem Sohn den Treueid schwörst.'

Da wurde Abdullah böse und sagte: ,lch weiß, dass das Gegenteil von dem, was du sagst, (der Fall ist), und, bei Allah, Allah hat dich nicht mit Seinem Verborgenen bekannt gemacht, vielmehr bringt dich der Neid gegen meinen Sohn dazu (zu dieser Einstellung).' - ,Bei Allah, das ist es nicht, was mich dazu bringt, aber (es sind) dieser, seine Brüder, seine Söhne und andere (außer ihnen).' Dann klopfte er mit seiner Hand auf den Rücken von Abu Abbas, dann auf die Schulter von Abdullah ibn al-Hassan und sagte: ,Wahrlich, es (das Kalifat) ist nicht ßr dich und nicht für deine beiden Söhne, sondern es ist für sie (d.h. die Abbasiden), und deine beiden Söhne werden getötet werden.' Dann erhob er sich und lehnte sich auf den Arm von Abd-al-Aziz ibn Imran al-Zuhri, er fuhr fort: ,Seht ihr den Besitzer des gelben Tuches? (Er meinte Abu Dscha far al-Mansur).' - ,Ja,' antwortete er. Er sagte: ,Bei Allah, (wir haben eine Prophezeiung), dass er (Abu Dscha far) ihn (Muhammad ibn Abdullah) töten wird.' Abdulaziz fragte ihn: , Wird er Muhammad

Das ist Abdallah al-'Ala, wie in „Maqatil al-Talibiyyin" erklärt wurde.

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töten?' Er antwortete: Ja.' Ich sagte zu mir selbst: ,Bei dem Herrn der Kaaba, er ist neidisch auf ihn.' Aber dann, bei Allah, ich hatte diese Welt nicht verlassen, bevor ich ihn sie beide habe töten sehen."

Als Dscha'far das sagte, standen die Leute auf und zerstreuten sich. Abd-as-Samad und Abu DschaTar folgten ihm und sagten: ,Abu Abdillah, sagst du das wirklich?' Er sagte: ,Ja, das sage ich, bei Allah, und ich weiß es.'"

Abu al-Faradsch berichtete, Ali ibn Al-Abbas al-Maqanil berichtete mir, Bakkar ibn Ahmad informierte uns, al-Hassan ibn al-Hussain, von Anbasa ibn Bidschas al-Abid, der uns sagte: „Immer, wenn Dscha'far ibn Muhammad (a.) Muhammad ibn Abdullah ibn al-Hassan sah, flossen seine Augen von Tränen über, dann sagte er: 'Mein Leben für ihn (würde ich opfern).' Die Leute sagen, dass er (der Mahdi ist, obwohl er) getötet werden wird. Er ist (aber) nicht (erwähnt) in dem Buche Alis (a.) unter der Kalifen der Umma."1

Diese (zweite Überlieferung) ist (genauso) berühmt wie die vorherige, und die Gelehrten haben keinen Meinungsunterschied über die Richtigkeit von beiden. Sie weisen alle beide klar auf das Imamat von Abu Abdillah al-Sadiq (a.) hin. In der Tat wurden von ihm Wunder vollbracht, um damit Dinge bekannt zu machen, die unbekannt waren, und um die Existenz von Dingen aufzuzeigen, (noch) bevor sie ins Leben gerufen wurden, wie auch die Propheten (a.) (solche Dinge) anzusagen pflegten, denn dieses gehörte zu den Anzeichen und Merkmalen ihres Propheten-tums und ihrer Aufrichtigkeit (, mit der sie) über ihren Herrn (s.t.2) (sprachen).

Abul-Qasim Dscha'far ibn Muhammad ibn Qulawaih berichtete mir, von Muhammad ibn Ya'qub al-Kulaini, von Ali ibn Ibrahim ibn Haschim, von seinem Vater, von einer Gruppe von seiner Männern (d.h. Lehrer), von Yunus ibn Ya'qub, welcher sagte: „Ich war bei Abu Abdillah al-Sadiq (a.), als ein Syrer zu ihm eintrat, wobei dieser sprach: ,Ich bin ein Gelehrter der Theologie, des (islamischen) Rechts (fiqh) und des Erbrechts (fara 'idh), und ich bin gekommen, um mit deinen Anhängern zu diskutieren.' Da fragte ihn Abu Abdillah (a.): .Stammt deine Theologie vom Gesandten Allahs (s.) oder von dir?' Er antwortete: .Einiges davon ist vom Gesandten Allahs, und einiges davon ist von mir.' Da fragte ihn Abu Abdillah (a.): ,Dann bist du also Teilhaber des Gesandten Allahs (s.)?!' Er antwortete: ,Nein,' und er (Abu Abdillah, a.) fragte (weiter): ,So hast du die Offenbarung (direkt) von Allah gehört?', und er antwortete (wiederum) ,Nein', daraufhin fragte (Abu Abdillah, a.): ,Ist Gehorsam dir gegenüber Pflicht wie der Gehorsam gegenüber dem Gottesgesandten?' Er (der Syrer) antwortete (erneut) mit ,Nein'. Da wandte sich Abu Abdillah (a.) an mich und sagte: , Yunus ibn Ya 'qub, dieser hat

1 „Maqatil al-Talibiyyin": 205-208, ein weiteres Mal überliefert er es unter Punkt „S": 253-257, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 46:187/35 und 47:276/18. subhanahu wa ta'alah - gepriesen sei Er, der Erhabene (Anm. d. Übers.)

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sich schon selbst widerlegt, noch bevor er zu diskutieren begonnen hat.' Dann sagte er: , Yunus, wenn du gut wärst in Theologie, dann solltest du zu ihm sprechen. '"

Yunus erzählte (weiter): „Wie traurig das war, denn ich sagte zu ihm: ,Möge ich dein Opfer sein, ich hörte, dass du verboten hast, (an) theologischen Diskussionen (teilzunehmen), indem ich dich sagen hörte: ,Wehe den Theologen, die sagen: , Dieses folgt (daraus), und jenes folgt nicht (daraus), und dieses bedingt (etwas) und jenes bedingt (es) nicht, und dieses akzeptieren wie als vernünftig und jenes nicht.' Abu Abdillah sagte: 'Ich habe (damit) nur gesagt: 'Wehe einem Volk, das mein Wort unbeachtet lässt und sich seinen eigenen Wünschen hingibt.'

Daraufhin sagte er zu mir: ,Geh hinaus zur Tür und schau, wen du von den Theologen siehst, und bringe ihn herein.' Ich ging hinaus und fand Humran ibn A'yan, der gut in Theologie war, und Muhammad ibn Nu'man al-Ahwal, der ein Theologe war, und Hischam ibn Salim und Quais ibn al-Massir, (auch) beide Theologen. Ich brachte sie (alle) zu ihm. nachdem er uns in der Sitzung hatte Platz nehmen lassen - wir waren in einem Zelt Abu Abdillahs (a.) auf der Spitze eines Berges am Rande des Heiligtums (Haram in Mekka), und es war einige Tage vor der Pilger-Zeit (Hadsch) - Abu Abdillah (a.) streckte seinen Kopf aus dem Zelt. Da kam ein Kamel dahergetrabt, und er rief: , Hischam, beim Herrn der Kaaba!'1. Wir glaubten, dass es Hischam, einer der Söhne Aqils war, der Abu Abdillah (a.) sehr liebte, aber es war Hischam ibn al-Hakam, der kam. Er hatte (erst) die ersten Spuren von einem Bart (in seinem Gesicht), und jeder von uns war älter als er. Abu Abdillah (a.) machte für ihn Platz und sagte: ,(Hier ist) jemand, der uns hilft mit seinem Herzen, seiner Zunge und seiner Hand.' Er befahl Humran: ,Debattiere mit dem Mann', das heißt mit dem Syrer. Humran diskutierte mit ihm und besiegte ihn. Da befahl Abu Abdillah (a.): ,Taq (Muhammad ibn Nu'man), diskutiere mit ihm', und Muhammad ibn Nu'man diskutierte mit ihm und besiegte ihn. (Abu Abdillah) sagte: ,Hischam ibn Salim, diskutiere mit ihm', und sie beide (Hischam und der Syrer) diskutierten. (Das gleiche) sagte er zu Qais al-Massir, und er diskutierte mit ihm, und Abu Abdillah (a.) begann zu lächeln über die Diskussion der beiden, und der Syrer hatte durch ihn (Hischam ibn Salim) eine Niederlage erlitten. Er sagte zu dem Syrer: .Diskutiere mit diesem Jungen (Hischam ibn al-Hakam)'. - Ja', erwiderte der Syrer und sagte: Junger Mann, frage mich über das Imamat dieses (Mannes)', d.h. über Abu Abdillah (a.). Hischam wurde so zornig, dass er zitterte, dann fragte er: ,Du, sage mir, ist es der Herr, Der für Seine Geschöpfe sorgt, oder sorgen sie für sich selbst?' Der Syrer antwortete: , Wahrlich, mein Herr sorgt für Seine Geschöpfe.' - (Hischam fragte:) , Was tut Er, um für ihre Religion zu sorgen?' - (Der Syrer erwiderte:) ,Er erlegte ihnen (Pflichten) auf und gab ihnen ein Argument (hudscha) und einen Beweis (dalil) für die Dinge, die Er ihnen auferlegt

Imam Sadiq (a.) rief Hischam ibn al-Hakam zu sich ins Zelt (Anm. d. Übers.).

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hat und entfernte (alle) Schwächen (die sie haben könnten) darüber.' Da fragte ihn Hischam: , Was ist der Beweis, den Er für sie errichtet hat?' - Der Syrer antwortete: ,Das ist der Gesandte Allahs (s.).' - Hischam: ,Und wer ist es nach dem Gesandten Allahs?' - Der Syrer: ,Das Buch und die Sunna.' - Hischam: ,Nützen uns heute das Buch und die Sunna in den Dingen, in denen wir verschiedener Meinung sind, so dass die Meinungsverschiedenheiten aufgehoben werden von uns und wir übereinkommen können?' - Ja', antwortete der Syrer. Da sagte Hischam: ,Dann unterscheiden wir uns, so dass du von Syrien zu uns gekommen bist, um mit uns zu streiten? Du behauptest, dass das persönliche Urteil (ra'y) die (richtige) Methode für die (Festsetzung der Praktiken) Religion ist, während du zugibst, dass das persönliche Urteil (ra 'y) die Menschen, die unterschiedlicher Meinung sind, nicht in einer Lehrmeinung zusammenbringt.' Da schwieg der Syrer, als ob er nachdachte. Da fragte ihn Abu Abdillah (a.): ,Was ist mit dir, dass du nicht diskutierst?' -Er (der Syrer) erwiderte: ,Wenn ich sagen würde, dass wir keine Meinungsverschiedenheit haben, dann wäre ich hartnäckig, und wenn ich sagen würde: ,Das Buch und die Sunna heben unsere Differenzen auf, dann wäre ich der falschen Ansicht, denn beide lassen (unterschiedliche) Interpretationen zu, jedoch ich hätte dasselbe (Argument) gegen ihn.'

, Dann frage ihn', sagte Abu Abdillah (a.), ,du wirst ihn kompetent finden.' Der Syrer fragte Hischam: , Wer sorgt für die Geschöpfe, ihr Herr oder sie (für)sich selbst?' - Hischam antwortete: ,In der Tat sorgt ihr Herr für sie.' - Der Syrer fragte: ,Hat Er jemanden eingesetzt, der ihre Lehrmeinung(en) in Übereinstimmung bringt, die ihre Uneinigkeit aufhebt und ihnen die Wahrheit und das Falsche klarmacht?' - Ja', sagte Hischam. - ,Wer ist das?', fragte der Syrer. Hischam erwiderte: ,Am Anfang der Schari 'a (religiöse Gesetzgebung) war es der Gesandte Allahs (s.), aber nach dem Propheten war es jemand anderes.' -, Wer ist derjenige außer dem Propheten (s.),' fragte der Syrer, ,der dessen Stellung einnahm (al-qa'imu maqamahu) und Sein (Allahs) Beweis war?' - ,In unserer Zeit oder vorher?' fragte Hischam (zurück). ,In der jetzigen Zeit', antwortete der Syrer. - fieser Mann, der hier sitzt - Abu Abdillah (a.) - ist derjenige, zu dem du gereist bist, er bringt uns Kunde vom Himmel, als Erbe von Vater und Großvater'.

Da sagte der Syrer: ,Wie kann ich das wissen (dass es wahr ist)?' - ,Frage ihn (irgendetwas), was dir passiert ist,' sagte Hischam. Der Syrer erwiderte: ,Du hast meine Argumente entkräftet, aber ich habe (immer noch) eine Frage.' Abu Abdillah (a.) antwortete: ,Ich werde dich vom (gegenseitigen) Ausfragen erlösen, Syrer, und ich werde dir über deinen Weg und deine Reise berichten. Du machtest dich an dem und dem Tag auf den Weg, Dein Weg war so und so, du gingst durch da und dort, und dieser und jener (Mann ging) an dir vorbei.' Jedes Mal, wenn er (Abu Abdillah, a.) etwas von seiner Angelegenheit sagte, sagte der Syrer: ,Bei Allah, du hast die Wahrheit gesprochen', dann sagte er (der Syrer) zu ihm (a.): ,In diesem Moment (erst) habe ich mich Allah (richtig) ergeben (aslamtu).' Abu Ab-

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dillah (a.) antwortete: .Vielmehr hast du in diesem Moment an Allah geglaubt (amanta), denn Islam (Ergebung) kommt vor Man (Glaube), auf (der Basis von) dem Islam arrangiert man Erbe und Heirat, und auf (der Basis von) dem Glauben wird man belohnt.' Da sagte der Syrer: ,Du hast die Wahrheit gesprochen, und ich bezeuge in diesem Moment, dass es keinen Gott außer Allah gibt und dass Muhammad (s.) Sein Gesandter ist und dass du der (jetzige) Erbe (wasi) der Erben (des Imamats) bist (ernannt von Allah).'

Abu Abdillah (a.) näherte sich Humran ibn A'yan und sagte: ,Humran, wende die Theologie auf Basis des traditionellen Wissens (athar) an, und du wirst im Recht sein.' Dann wandte er sich an Hischam ibn Salim und sagte: ,Du willst traditionelles Wissen (athar) (anwenden), aber du weißt nicht(s darüber)', danach wandte er sich an al-Ahwal: ,Du bist der Mann, der den Analogieschluss (qiyas) gebraucht und hinterlistig ist. Du widerlegst etwas Falsches (batil) mit (etwas anderem) Falschem, nur dass dein falsches (Argument) offensichtlicher ist.' Dann wandte er sich zu Qais al-Massir und sagte: , Wenn du diskutierst, dann, je näher du zu den Aussprüchen (chabar) der Gesandten Allahs (s.) bist, desto weiter bist du davon entfernt. Du vermischt das Wahre mit dem Falschen, ein wenig Wahrheit genügt für vieles Falsche, du und al-Ahwal seid geschickte Springer (Redner).'

Da bemerkte Yunus ibn Ya'qub: „Bei Allah, ich dachte, er würde zu Hischam etwas Ähnliches sagen wie zu den (anderen) beiden, jedoch er (Abu Abdillah (a.)) sagte: , Hischam, du wirst kaum fallen, denn du biegst deine Füße (wie ein Vogel), wenn du im Begriff bist, auf die Erde zu fallen, dann fliegst du, jemand wie du soll mit den Leuten debattieren. Hüte dich vor dem Ausgleiten, und die Fürsprache (schafa 'a) wird mit dir sein.'" 1

Dieser Bericht, zusammen mit dem, was er an rationalen Beweisen und Hinweisen auf das Imamat enthält, umfasst auch die Wunder Abu Abdillahs (a.) im Hinblick auf die Berichte über das Verborgene, wie die beiden vorhergehenden Berichte, und er stimmt mit ihnen beiden in der Bedeutung des Beweises überein.

Abul-Qasim Dscha'far ibn Muhammad al-Qumi berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub al-Kulaini, von Ali ibn Ibrahim ibn Haschim, von seinem Vater, von Abbas ibn Omar al-Faqimi: Ibn Abu Audscha', ibn Talut, ibn A'ma und ibn al-Muqaffa' waren mit einer Gruppe von Zindiqs in der Heiligen Moschee während der Pilgerzeit versammelt. Abu Abdillah Dscha'far ibn Muhammad (a.) gab dort für die Leute Rechtsgutachten (Fatwas), erklärte ihnen den Qur'an und beantwortete ihre Fragen mit Argumenten und Beweisen. Die Gruppe sagte zu ibn Abu al-Audscha': , Kannst du diesen Mann, der hier sitzt, zu einem Fehler verleiten und

„Al-Kafi": 1:130/4; Ibn Schahraschub erwähnte es gekürzt in „al-Manaqib":4:243, und al-Tabrassi überlieferte es in „al-Ihtidschadsch": 364 genauso, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 48:203/7.

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ihn etwas fragen, was ihn vor denen, die um ihn versammelt sind, beschämt? Denn du siehst die Faszination, die für die Leute von ihm ausgeht, er ist der Gelehrteste seiner Zeit' - Ja', erwiderte ibn Abu al-Audscha', und er fragte: ,Abu Abdillah, die Versammlungen sind Dinge, die anvertraut sind (amana), und zweifellos, jeder, der (das Bedürfnis zu) Husten hat, hustet (dich an), so erlaubst du mir, eine Frage zu stellen?' 1 - ,Frage, wenn du willst', sagte Abu Abdillah (a.). Ibn Abu al-Audscha' fragte ihn: , Wie lange wollt ihr auf diese Dreschtenne treten und bei diesem Stein Zuflucht suchen? Wie lange wollt ihr dieses Haus aus Ziegeln und Lehm anbeten und darum umhereilen wie ein scheuendes Kamel?! Wer darüber nachdenkt und abwägt, wird wissen, dass das die Tat eines (Mannes) ohne Weisheit und Einsicht ist, so erkläre (es), da du ßhrende Repräsentant (wörtlich: "Haupt und Höcker") in dieser Angelegenheit bist, und dein Vater war deren Grundlage und Ordnung.' - ,Derjenige, den Allah irregeführt und sein Herz hat erblinden lassen', erwiderte al-Sadiq (a.), findet die Wahrheit ungenießbar und wird ihre Süße nicht kosten. Satan ist zu seinem Führer und Herrn geworden, er ßhrt ihn zu den Quellen der Zerstörung, und dies ist ein Haus, mit dem sich Allah Seine Geschöpfe dienstbar gemacht hat, um ihren Gehorsam im Kommen dorthin zu prüfen. So hat Er sie angehalten, es zu verherrlichen und zu besuchen. Er hat es zur Gebetsrichtung (qibla) der zu Ihm Betenden gemacht, es ist ein Teil Seiner Zufriedenheit und ein Weg, der zu Seiner Vergebung führt. Es ist auf dem Niveau der Vollkommenheit errichtet, auf dem Sammelpunkt von Größe und Macht. Er schuf es vor der Ausbreitung der Erde über zweitausend Jahre, und Derjenige, Der am würdigsten ist, dass Seinen Befehlen gehorcht wird und von dem von ihm getadelten Abstand genommen wird, ist Allah, Der Ruhmreiche und Mächtige, der Schöpfer der Seelen und der Gestalten.' Ibn Abu al-Audscha' erwiderte: ,Du, Abu Abdillah, hast (nur) gesprochen und auf jemanden hingewiesen, der nicht anwesend ist.' Daraufhin sagte al-Sadiq (a.): ,Wehe dir! Wie kann jemand, Der mit Seinen Geschöpfen anwesend und zu ihnen näher steht als die Halsschlagader, von uns abwesend sein?! Er hört ihre Worte und kennt ihre Geheimnisse, kein Ort ist frei von Ihm, kein Ort ist von Ihm besetzt, Er ist nicht einem Ort näher als einem anderen. Auf diese Weise geben Seine Werke von Ihm Zeugnis, und Seine Taten weisen auf Ihn hin. Derjenige, den Er mit präzisen Zeichen und klaren Beweisen berufen hat, Muhammad (s.), brachte uns diesen Gottesdienst (der Pilgerriten). Wenn du über irgendeinen Seiner Befehle Zweifel hegst, so frage mich danach, und ich werde es dir erklären.' Ibn Abu al- Audscha' war verblüfft und wusste nicht, was er sagen sollte. Er wandte sich von ihm (Imam Sadiq, a.) ab und sagte zu seinen Gefährten: ,Ich bat euch, etwas Wein (chamra) für mich zu finden (=etwas, um mich zu vergnügen), und ihr warft mich auf eine brennende Kohle

Der Fragende will in verächtlicher Weise zum Ausdruck bringen, dass wohl jeder in jener Versammlung den Imam befragen kann, so dass auch ihm die Gelegenheit gegeben werden sollte (Anm. d. Ü-bers.)

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(dschamra)1.' Sie sagten: , Schweig, bei Allah, du hast uns gedemütigt mit deiner Verwirrtheit. Wir sahen niemand Verächtlicheren als dich in dieser Versammlung.' - ,Das sagt ihr zu mir?!,' erwiderte er (d.h. ibn Abu al-Audscha'), 'er ist (doch nur) der Sohn eines Mannes, der denen, die ihr seht, die Köpfe rasiertea, und er wies mit der Hand auf die Pilger."3

Es wurde überliefert: Abu Schakir al-Daysani war eines Tages in einer Versammlung von Abu Abdillah (a.) und sagte zu ihm: „Du bist einer der strahlenden Sterne, deine Vorväter waren (strahlend wie) der Vollmond und deine Mütter (d.h. weibliche Vorfahren) waren gute Gattinnen, schön an Gestalt und Moral. Deine Abstammung ist von den Edelsten. Wenn Gelehrte erwähnt werden, dann wirst du an erster Stelle genannt. So sage mir, du überfließendes Meer (des Wissens), was die Darlegungßr die Erscheinung der Welt ist?". Abu Abdillah (a.) antwortete: „Die naheliegendste Darlegung ist das, was ich dir (jetzt) sage", dann rief er nach einem Ei (dass ihm gebracht wurde), legte es auf seine Handfläche und sagte: „Dies ist eine kompakte Festung, innen ist eine dünne Haut, und das, was von ihr umgeben wird, ist wie flüssiges Silber und schmelzendes Gold. Zweifelst du daran?" Abu Schakir erwiderte: „Daran ist kein Zweifel" - „Dann spaltet es sich", sagte Abu Abdillah (a.) „(und zeigt sich) als eine Form wie ein Pfau. Ist daher etwas anderes darin (ins Ei') eingedrungen, als du wusstest (das es schon darin war)?" - „Nein", antwortete er (Abu Schakir). Al-Sadiq (a.) sagte: „Dies ist also die Darlegung für das Erscheinen der Welt." Da sagte Abu Schakir: „Abu Abdillah, du hast (es) dargelegt und erklärt, und du hast es gut und kurz und bündig gesagt. Du wusstest, dass wir nichts akzeptieren, was wir nicht mit unseren Augen sehen, mit unseren Ohren hören, mit unseren Mündern schmecken, mit unseren Nasen riechen oder mit unserer Haut berühren." - Da sagte Abu Abdillah (a.): „Du hast die fünf Sinne erwähnt, und sie nützen zur Entdeckung (von Dingen) nur durch eine Darlegung, so wie die Dunkelheit durch nichts als eine Lampe beseitigt werden kann. "4 Was er (Abu Abdillah ,a.) damit meinte, war, dass die Sinne ohne Verstand nicht zur Erkenntnis der verborgenen Dinge führen, und dass das, was er gezeigt hatte vom Erscheinen einer Gestalt, etwas Rationales war, dessen Erkenntnis ('ilm) auf sinnlicher Wahrnehmung beruht.

Im Arabischen ist diese Gegenüberstellung aufgrund der Ähnlichkeit der Worte „chamra" und „dschamra" besonders wirkungsvoll (Anm. d. Übers.).

2 3

Das Rasieren der Kopfhaare beim Mann ist ein Teil der Pilgerriten (Anm. d. Übers.)

Einen Teil davon überlieferte al-Kulaini in „al-Kafi": 4:197/1; und al-Saduq überlieferte es in „al-Amali": 493/4, „al-Illal": 403/4; al-Tabrassi in „al-Ihtidschadsch": 335, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 10:209/11.

Al-Saduq überlieferte es in „al-Tauhid": 292/1, mit leichter Abweichung, und al-Kulaini über lieferte einen Teil davon in „al-Kafi": 1:63/bis zum Ende von 4, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":10:211/12.

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Unter dem, was von ihm (Imam Sadiq, a.) bewahrt wurde hinsichtlich der Notwendigkeit der Erkenntnis Allahs (s.t.) und Seiner Religion, ist sein Ausspruch: „Ich fand das (notwendige) Wissen aller Menschen in vier (Aspekten zusammenge-fasst):

1.     Du musst deinen Herrn kennen,

2.     Du musst wissen, was Er für dich getan hat,

3.     Du musst wissen, was Er von Dir will,

4.     Du musst wissen, was dich aus deiner Religion austreiben könnte. 1

Diese (vier) Teile umfassen die Erfordernisse, die bekannt sein sollten, denn die erste Pflicht eines (Gottes-)Dieners ist es, seinen Herrn zu kennen - Gepriesen und Gelobt sei Er. Wenn er weiß, dass er einen Gott hat, dann muss er wissen, was Er für ihn getan hat. Wenn er weiß, was Er für ihn getan hat, (dann) bekommt er Kenntnis von Seinen Segnungen. Wenn Er Seine Segnungen kennt, muss er Ihm danken. Wenn er seinen Dank ausführen will (mit Taten), muss er wissen, was Sein Wille ist, damit er Ihm mit Tat(en) gehorsam ist (sein kann). Wenn (er weiß, dass) Gehorsam zu Ihm notwendig ist, muss er wissen, was ihn von seiner Religion abbringen (könnte), so dass er es vermeidet und (auf diese Weise) seinen Gehorsam gegenüber seinem Herrn (sowie) den Dank für Seine Segnungen reinhält."

(Dies ist ein Beispiel) von den Überlieferungen von ihm (Imam Sadiq, a.), über Einheit (Tauhid) und die Ablehnung der Verähnlichung (Allahs) mit dem Menschen.

Er sagte zu Hischam ibn al- Hakam (r.): „Allah, Mächtig und erhaben ist Er, soll nicht mit irgendetwas verglichen werden, noch soll irgendetwas mit Ihm verglichen werden. Alles, was in den Bereich der Vorstellung fällt, ist etwas anderes als Allah. "2

(Das folgende) ist ein (weiteres) Beispiel von seinen prägnanten Worten (Imam Sadiqs, a.) im Hinblick auf Gerechtigkeit. Er sagte zu Zurarah ibn A'yan: „Soll ich dir eine Zusammenfassung geben über Bestimmung (qadha) und Schicksal (qa-dar)?" - „Ja, möge ich dein Opfer werden," antwortete Zurarah. (Der Imam) sagte: „ Wenn der Tag der Auferstehung (gekommen) ist und Allah alle Seine Geschöpfe versammelt haben wird, wird Er sie darüber befragen (d.h. Rechenschaft verlangen), was Er ihnen aufgetragen hat, aber Er wird sie nicht darüber befragen, was (für ein Schicksal) Er für sie bestimmt hat. "3

1 „Al-Kafi": 1:40/11; „al-Chisal": 239/87.

„Al-Tauhid" von al-Saduq: 80/bis zum Ende von Hadith 36; von al-Mufaddhal ibn 'Umar. „Al-Tauhid" von al-Saduq: 365/2; „I'tiqadat" von al-Saduq: 71.

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Eine weitere Überlieferung von ihm (a.) über Weisheit und Ermahnung. Er sagte: „Nicht jeder, der etwas zu tun beabsichtigt, ist auch in der Lage dazu, und nicht jeder, der zu etwas in der Lage ist, wird Erfolg darin haben, und nicht jeder, der (in etwas) Erfolg hat, wird es am rechten Platz tun. (Erst),wenn sich Absicht, Imstandesein, Erfolg und Richtigkeit vereinigen, dort ist das Glück vollkommen. "1

(Ein weiteres Beispiel) von Überlieferungen (von ihm, a.) hinsichtlich der Motivation, sich mit der Religion Allahs zu befassen und der Kenntnis über die Freunde (auliya') Allahs: Er sagte: „Befasst euch gut mit den Dingen, deren Unkenntnis ihr euch nicht leisten könnt, seid ehrlich zu euch selbst und kämpft gegen sie (das Unwissen), indem ihr nach dem Wissen der Dinge strebt, deren Nichtwissen für euch unentschuldbar wäre. Denn dies sind die grundlegenden Elemente der Religion Allahs, wer sie nicht kennt, der wird keinen Gewinn haben, (unabhängig davon) wie intensiv sein Streben beim Verfolgen der äußeren Form des Gottesdienstes auch sein mag. (Andererseits) wird kein Schaden über jemanden kommen, der sie kennt, sich zu ihnen bekennt mit schönem Maß. Es gibt keinen Weg für irgendjemanden außer durch die Hilfe Allahs, Dem Mächtigen, Dem Erhabenen. "2

(Eine (weitere) Überlieferung von ihm (a.) über die Motivation zur Buße (tauba): „Die Verzögerung der Buße (tauba) bedeutet Unachtsamkeit, das längere Hinauszögern (des Verrichtens der religiösen Pflichten) bedeutet Verwirrung (in seinem Geist zu schaffen), vor Allah Ausreden (zu suchen) bringt Vernichtung, und das Bestehen auf Sünden (führt dazu, dass) man sich vor dem Plan Allahs sicher fühlt, und nur die Verlierenden fühlen sich vor dem Plan Allahs in Sicherheit." 3

Die Berichte über das, was von ihm (a.) überliefert wurde über Wissen, Weisheit, Rhetorik, Beweisführung, Genügsamkeit, Ermahnung und all die Zweige des Wissens sind zu zahlreich, um sie aufzuzählen oder im Buch integriert zu werden. Was wir verzeichnet haben, ist für den Zweck, den wir beabsichtigen, ausreichend, und Allah bringt den Erfolg für das Rechte.

(Der Dichter) As-Sayyid Ismail ibn Muhammad al-Himyari (r.), verließ die Sekte „Kaysaniyya"4, der er zuvor angehört hatte, als ihn die Information erreichte, dass Abu Abdillah (a.) diese Lehre und die Gebete für ihn (für Muhammad ibn al-Hanafiyya) leugnete, und (kehrte zurück) zur Ordnung des Imamats. Er sagte über ihn (Abu Abdillah, a., adressiert an sich selbst):

„O der du mit einem großen, starken Kamel nach Medina reitest,

„Al-Fusul al-Muhimma" von Ibn Sabbagh: 228.

„Kanz al-Fawa'id": 2:33. 3 „Al-Fusul al-Muhimma": 228.

Kaysaniyya: Eine Sekte, die behauptete, dass das Imamat Muhammad ibn al-Hanafiyya zugestanden hätte, und dass er der Testamentsvollstrecker von Ali ibn Abu Talib (a.) sei („Firaq al-Schia": 23).

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und mit ihm jedes weite Land überquerst. Wenn Allah dich leitet, schaust du zu Dscha Jar.

So sprich zu dem Freund (wali) von Allah, dem Sohn desjenigen, der (gut) ausgebildet ist (in der Lehre von Allah):

„Freund von Allah und Sohn Seines Freundes, ich bereue vor dem Allgnädigen und dann kehre ich um, zu Dir,

von der Sünde, in der ich zu verweilen pflegte

und immer gegen jeden kämpfte, der (die Wahrheit) zum Ausdruck brachte, Meine Worte über den Sohn von Chaula1 sollten keine Widersetzung von mir gegen die Nachkommenschaft des Reinen sein, Vielmehr überlieferten wir sie von den Erben Muhammads (s.), und er log nicht, als er sagte, dass der Meister der Befehlsgewalt (wali-ul-amr2) verschwinden und für Jahre nicht gesehen werden wird,

wie ein sich Fürchtender, der erwartetet wird. Und die Besitztümer der Vermissten werden aufgeteilt werden,

als ob seine Verborgenheit im Himmel wäre," Und wenn du sagst; „Nein,", dann ist das, was du sagst, wahr,

und was du sagst, ist endgültig, ohne (meinen) Fanatismus. Ich rufe meinen Herrn zum Zeugen, dass deine Worte ein Beweis sind

für die Geschöpfe insgesamt, ob gehorsam oder sündig, Und dass er (Dscha far, a.) Meister der Befehlsgewalt (wali-ul-amr) ist,

und der, der sich erheben wird (al-Qa 'im), der ist,

nach dem meine Seele Ausschau hält und der mich hoch erfreut.

Er ist in einer Verborgenheit, die er zweifellos selbst verbergen wird.

Möge Allah ihn als einen Verborgenen segnen, Er wird eine Weile verweilen (in der Verborgenheit),

dann wird sein Befehl die Oberhand gewinnen, und er wird alles von Osten bis zum Westen mit Gerechtigkeit erfüllen."

Scheich Saduq (r.) überlieferte dieses Gedicht in: „Ikmal-ud-din", aber mit fünf Strophen mehr, ab.. „.. als ob seine Verborgenheit im Himmel wäre":

„Er wird eine Zeit verweilen, dann wird er als eine Quelle hervorsprudeln, wie die

Quelle des Polarsterns vom Horizont der Planeten (hervorquillt), Er wird mit der Hilfe Allahs vom Hause seines Herrn zu der Führerschaft (des

Hauses) gehen, und der Befehl ist ergangen,

Er geht zu seinen Feinden mit seinem Banner, und tötet sie wie ein erzürnter Widerspenstiger tötet, und als berichtet wurde, dass der Sohn Chaulas verborgen ist, wandten wir ihm unser Wort zu, und wir logen nicht,

Die Mutter von Muhammad ibn al-Hanafiyya (Anm. d. Übers.) Imam Mahdi (a.) - (Anm. d. Übers.)

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Und wir sagten, er ist der Mahdi, der Qalm, durch dessen Gerechtigkeit jeder

Verarmte leben wird."

In diesem Gedicht liegt ein Beweis für die Abkehr des Sayyid al-Himyari (r.) von der Sekte der Kaysaniyya, und dafür, dass er in al-Sadiq (a.) den Imam sah, und auch für einen klaren Aufruf von der Schia in den Tagen Abu Abdillahs (a.) sein Imamat (zu akzeptieren) sowie die Lehre der Verborgenheit des Sachwalters der Zeit (Sahib-al-Zaman, a.f.).

Es (dieses Gedicht) ist eines der Zeichen (für den Glauben von Sayyid al-Himyari), und es ist ein offenes Bekenntnis zu der Zwölfer-Schi'a. (Es ist auch ein Beweis) für einen deutlichen Aufruf von der Schia , das Imamat Abu Abdillahs (a.) sowie die Verborgenheit des Imams der Zeit (imam-ul-zaman, a.) zu akzeptieren. Dieses (Gedicht) ist eines seiner Zeichen, und es ist eine klare Aussage über die (Lehre der) Zwölfer-Schi'a.

Aufzählung der Kinder Abu Abdillahs (a.), ihre Namen und ein Teil der Berichte über sie

Abu Abdillah (a.) hatte zehn Kinder:

1. Ismall

2. Abdullah

3. Umm Farwa

Die Mutter (dieser drei) war Fatima bint Hussain ibn Ali ibn Hussain ibn Ali ibn Abu Talib (a.).

4. Musa

5. Ishaq

6. Muhammad

Alle drei waren Kinder einer (ehemaligen) Sklavin.

7. Al-Abbas

8. Ali

9. Asma'

10. Fatima

Alle hatten verschiedene Mütter.

Ismall war der älteste unter seinen Brüdern, und sein Vater liebte ihn mit großer Güte und Zärtlichkeit. Einige der Schiiten waren der Ansicht, dass er (das Imamat) übernehmen und der Nachfolger seines Vaters werden würde, da er der älteste unter seinen Brüdern war sowie aufgrund der Zuneigung seines Vaters zu ihm. Jedoch starb er in al-Arid (ein Tal in der Nähe von Medina) während der Lebens-

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zeit seines Vaters (a.), und er wurde auf den Schultern der Männer zu seinem Vater nach Medina getragen und auf (dem Friedhof) al-Baqi' begraben.

Es ist überliefert, dass Abu Abdillah (a.) sehr bekümmert war und ihn heftig betrauerte. Er schritt der Totenbahre barfuß voran und ohne Umhangtuch. Er ließ die Bahre vor der Beerdigung mehrmals auf die Erde niederlegen, und er enthüllte sein (Ismalls) Gesicht und schaute es an. Auf diese Weise wollte er die Tatsache des Todes seines Sohnes denjenigen klarmachen, die letzteren für seinen Nachfolger hielten und um jeglichen Zweifel von ihnen zu nehmen, die ihn noch am Leben glaubten.1

Als Ismall (r.) starb, gaben die Anhänger seines Vaters, die der Überzeugung gewesen waren, dass er (Ismail) nach ihm der Imam sein würde, ihre Meinung auf. Eine kleine Gruppe (jedoch) behauptete, dass er am Leben sei, und sie gehörten weder zu den Anhängern seines Vaters (chassa) noch zu den Überlieferern über ihn, sie waren Extremisten und Übertreiber.

Als al-Sadiq (a.) starb, machte sich ein Teil von ihnen auf, um das Imamat Musas ibn DschaTars (a.) (als Nachfolger) nach seinem Vater (a.) zu verkünden, und die Übrigen teilten sich in zwei Gruppen: Eine Gruppe gab die Überzeugung, dass Ismall noch am Leben war, auf und erklärten seinen Sohn Muhammad ibn Ismall zum Imam aufgrund ihrer Annahme, dass das Imamat seinem Vater (Ismall) zugestanden hätte, und dass ein Sohn ein größeres Anrecht darauf habe, das Imamat anzutreten, als der Bruder. Eine (andere) Gruppe hielt (an der Überzeugung) fest, dass Ismall (noch) am Leben sei, (jedoch) heute sind sie extrem selten, und niemand von ihnen, auf den hingewiesen werden könnte, ist bekannt. Diese beiden Gruppierungen werden Ismalliten genannt.

Diejenigen, die heute (noch) bekannt sind, sind diejenigen, die behaupten, dass das Imamat nach Ismall seinem Sohn zugestanden hätte und dem Sohn seines Sohnes bis an das Ende aller Zeiten.

Abdullah ibn Dscha'far war der älteste seiner Brüder nach Ismall, aber er hatte nicht die ehrenvolle Stellung bei seinem Vater wie die anderen seiner Söhne. Er wurde der Gegnerschaft der Lehren seines Vaters beschuldigt, und es hieß, dass er sich unter die Haschwiyya2 zu mischen pflegte und der Glaubensrichtung der

Al-Tabrassi berichtete es in „Alam al-Wara": 284; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 47:242.

Haschwiyya: Sie waren der Meinung, dass Ali (a.), Talha und Zubair mit ihrem Krieg im Unrecht bzw. diejenigen im Recht waren, die sich von selbigen fernhielten, sich allesamt von ihnen abwandten, sich von ihnen lossagten und die Angelegenheit Allah überließen. („Firaq al-Schi' a": 15)

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MurdschiV zuneigte. Er beanspruchte nach seinem Vater das Imamat und argumentierte, dass er der älteste unter den überlebenden Brüdern war. Eine Gruppe der Anhänger Abu Abdillahs (a.) schloss sich seiner Erklärung an, dann kehrten die meisten von ihnen später zu der Überzeugung zurück, dass sein (d.h. Abdullahs) Bruder Musa (a.) der (rechtmäßige) Imam war, als ihnen die Schwäche seiner Behauptung, die Stärke der Autorität Abu al-Hassans (d.h. Imam Musa, a.) sowie die Anzeichen und Beweise für dessen Imamat klar wurden. Eine kleine Anzahl von ihnen (jedoch) bestand auf ihrem Glauben und bekannten sich zu dem Imamat von Abdullah ibn Dscha'far. Sie sind die Sekte, die den Beinamen die Plattfüßigen (al-fathiyya) bekam, und dieser Spitzname hing ihnen an aufgrund ihrer Behauptung, dass sie Abdullah für den Imam hielten, denn dieser hatte Plattfüße2. Es heißt auch, dass sie so genannt wurden, weil derjenige, der das Imamat Abdullahs propagierte, Abdullah ibn Aftah genannt wurde.

Ishaq ibn Dscha'far (a.) gehörte zu den Leuten von (herausragendem) Verdienst, Rechtschaffenheit, Frömmigkeit und Anstrengung (auf Allahs Weg), und die Menschen überlieferten von ihm Aussprüche und Berichte. Wenn Ibn Kasib uns etwas über ihn berichtete, sagte er: „Die zuverlässige befriedigende Quelle Ishaq ibn Dscha Jar hat (es) mir gesagt." Ishaq pflegte für das Imamat seines Bruders Musa ibn Dscha'far (a.) einzutreten, und er überlieferte durch seinen Vater die Ernennung seines Bruders Musa (a.) zum Imam.3

Muhammad ibn Dscha'far war mutig und großzügig. Er fastete gewöhnlich jeden zweiten Tag, (jedoch) er hatte die Ansicht der Zaidiyya bezüglich der Rebellion mit dem Schwert. Durch seine Frau Chadidscha bint Abdillah ibn al- Hussain wurde überliefert: „Muhammad verließ uns niemals mit einem Kleidungsstück, ohne dass er zurückkam und es jemand anderem gegeben hatte." 4 Jeden Tag pflegte er einen Schafbock für seine Gäste zu schlachten. Er führte eine Aufstand an gegen Ma'mun5 im Jahre 199 n.H. (814/5) in Mekka, und der Zweig der Dscha-rudiyya der Zaidis folgten ihm. 'Isa al-Dschaludi kämpfte gegen ihn, und er zerstreute seine (Muhammads) Truppe, nahm ihn (Muhammad) gefangen und schickte ihn zu Ma'mun. Als er dort ankam, behandelte Ma'mun ihn ehrenvoll, ließ ihn nahe bei sich sitzen und gab ihm die schönste Belohnung, und er residierte mit ihm

Murdschi'a: Sie waren der Ansicht, dass alle Leute der Qibla (ahl-al-qibla, gemeint sind alle Muslime) Gläubige durch ihre klare Versicherung ihres Glaubens waren. Sie ordneten die Wichtigkeit der Tat derjenigen der Absicht unter, und sie erhofften Vergebung (auch) für den widersetzlichen Gläubigen („Firaq al-Schia": 6)

arabisch bedeutet der Wortstamm von „fathiyya", aftah, so viel wie plattfüßig.

Al-Tabrassi berichtete es in „A'lam al-Wara": 290: dort kommt es vor im Kapitel über die Ernennung von Imam Musa ibn Dscha'far (a.) - (zum Imam).

4

„Maqatil al-Talibiyyin": 538; „Tarich Bagdad": 2:113; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 47:243. Der damalige Kalif (Anm. d. Übersetzung)

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(Ma'mun) in Chorassan und ritt zu ihm in einem Trupp (bestehend aus) dessen Neffen. Ma'mun ließ ihm Sachen durchgehen, die ein Herrscher (normalerweise) seinen Untertanen nicht durchgehen läs st.

(Jedoch) ist (auch) überliefert, dass Ma'mun ihm verweigerte, mit einer Gruppe Abkömmlingen Abu Talibs zu ihm zu reiten, die gegen Ma'mun im Jahre 200 n.H. aufgestanden waren und denen er Sicherheit gewährt hatte. Folgender Beschluss erreichte sie: „Reitet nicht mit Muhammad ibn Dscha far, reitet mit Abdullah ibn al-Hussain", jedoch weigerten sie sich, zu reiten und blieben in ihren Häusern. Dann kam der Beschluss zu ihnen: „Reitet, mit wem ihr wollt." Immer, wenn sie zu Ma'mun ritten, ritten sie mit Muhammad ibn Dscha'far, und gingen, wenn er

ging.1

Musa ibn Salama erwähnte: „(Es) kam (eine Nachricht) zu Muhammad ibn Dscha'far, in der es hieß: „Die Diener des (Mannes) der beide zwei Führungspositionen innehat2, haben deine Diener geschlagen wegen (eines Streits über) Feuerholz, das sie gekauft haben. Er ging hinaus, während er zwei Obergewänder anlegte, nahm einen dicken Stock mit und rezitierte folgenden Vers: ,Der Tod ist besser für dich als ein Leben in Demütigung.' Die Leute folgten ihm, bis er die Diener des Mannes mit den beiden Führerpositionen schlug, und er nahm das Holz von ihnen weg. Die Kunde (darüber) kam zurück zu Ma'mun. Dieser ließ den Mann mit den beiden Führungspositionen rufen und sagte zu ihm: , Geh zu Muhammad ibn Dscha Jar, entschuldige dich bei ihm und lasse ihn entscheiden, (was) mit den Dienern (zu tun ist).' Der Mann mit den beiden Führungspositionen ging zu Muhammad ibn DschaTar."

Musa ibn Salama berichtete weiter: „Ich saß bei Muhammad ibn Dscha'far, als er kam. Es wurde zu ihm (Muhammad) gesagt: .Dieser ist der Mann mit den zwei Führungspositionen', und er (Muhammad) sagte: ,Er soll nur auf dem Boden sitzen, ' und er und diejenigen bei ihm nahmen den Teppich, der sich im Hause befand und warfen ihn beiseite. Es war nur noch ein Kissen im Hause verblieben, auf dem Muhammad ibn Dscha'far saß. Als der Mann mit den beiden Führungspositionen zu ihm eintrat, machte Muhammad ihm auf dem Kissen Platz. Er jedoch weigerte sich, darauf zu sitzen und setzte sich auf dem Boden, entschuldigte sich bei ihm und gab ihm die Vollmacht, über seine Diener zu richten." 3

Muhammad ibn Dscha'far starb in Chorassan, (wo er) mit Ma'mun (lebte), und Ma'mun ritt los, um (bei seinem Begräbnis) anwesend zu sein. Er traf sie (diejeni-

Abu al-Faradsch al-Isfahani wies darauf hin in „Maqatil al-Talibiyyin": 537, und al-Tabrassi berichtete es in A'lam al-Wara": 285.

Der Mann mit den beiden Führerpositionen (d.h. militärische und zivile Verwaltung) war al-Fadhl ibn Sahl.

'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 47:244.

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gen, die das Begräbnis durchführten), als sie ihn (Muhammad ibn Dscha'far) gerade hinaustrugen, und als er auf die Totenbahre blickte, stieg er (von seinem Pferd) ab und ging zu Fuß, bis er zwischen die beiden Tragestangen (der Bahre) kam. Er blieb dort, bis (die Bahre auf den Boden) abgelegt wurde, dann trat er vor und sprach das Totengebet über ihn. Dann trug er ihn, bis er das Grab erreicht hatte, trat daraufhin in die Grabstätte hinein und blieb dort, bis (das Mausoleum) darüber errichtet wurde. Anschließend ging er hinaus und stand am Grabmal, bis das Begräbnis beendet war. Ubaidullah ibn al-Hussain rief ihm zu: „Fürst der Gläubigen, du bist müde geworden, möchtest du nicht lieber reiten?" Ma'mun antwortete: „Dieses Band der Verwandtschaft ist für zweihundert Jahre zerschnitten worden."

Von Ismall ibn Muhammad ibn Dscha'far ist folgendes überliefert: „Ich sagte zu meinem Bruder, der neben mir stand, während Ma'mun am Grab stand: ,Wenn wir ihm (d.h. Ma'mun) über die Schulden des Ehrwürdigen (Muhammad ibn Dscha Jar) berichten würden, wir würden zu dieser Zeit niemanden finden, der ihm (dem Toten) näher steht als er,' und wir begannen, (dies) Ma'mun gegenüber (zu erwähnen), und er erwiderte: ,Wie viele Schulden hinterließ Abu Dscha far?' -,Fünfundzwanzigtausend Dinar', antwortete ich. 'Allah hat bereits seine Schulden von ihm genommen,' sagte er (Ma'mun), ,wem hinterließ er sein Testament?' -,Einem seiner Söhne namens Yahya in Medina,' gaben wir zur Antwort. ,Er ist nicht in Medina,' gab er zurück. ,Er ist in Ägypten, und wir wussten, dass er dort ist, aber wir wollten ihn nicht wissen lassen (,dass wir) über sein Verlassen von Medina (Kenntnis haben), damit ihm kein Schaden dadurch entsteht, dass er weiß, dass wir seine Abreise von dort missbilligen. "a

Ali ibn Dscha'far (r.) war ein Übermittler von Überlieferungen, korrekt in der Vorgehensweise, mit starker Frömmigkeit und großen Vorzügen. Er war seinem Bruder Musa (a.) sehr nahe und überlieferte vieles von ihm.

Al-Abbas ibn DschaTar (r.), war von herausragenden Tugenden und edel.

Musa ibn Dscha'far (a.) war unter den Söhnen Abu Abdillahs (a.) der Erhabenste an Rang und der die größte Wertschätzung erfuhr sowie der Verehrteste bei den Menschen aufgrund seines Ansehens. In seiner Zeit wurde niemand gesehen, der großmütiger und freundlicher in Geist und Umgang war als er. Er war unter den Leuten seiner Zeit der am meisten dem Gottesdienst Zugeneigte, der Frömmste, der Erhabenste und der Kenntnisreichste in der islamischen Gesetzeswissenschaft. Die Angehörigen der Partei seines Vaters stimmten über (die Richtigkeit) sein(es) Imamat(s) überein sowie über die Verehrung seines Rechtes (Imam zu sein) und über die (Notwendigkeit zur) Ergebung unter seine Befehle.

'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":47:244.

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(Zahlreiche) Bestimmungen über sein Imamat und Hinweise auf seine Nachfolgerschaft wurden von seinem Vater überliefert. Sie bekamen von ihm die Richtschnur für ihre Religion. Sie (die Überlieferer) berichteten von ihm Zeichen und Wunder, durch welche der Beweis für sich und die Rechtmäßigkeit seines Imamats erbracht wurde.

Imam Musa al-Kazim (a.)

(Dies ist) eine Abhandlung über den Imam nach Abu Abdillah DschaTar ibn Muhammad (a.), (und) die (Frau), die ihn geboren hatte, über sein Geburtsdatum, die Hinweise auf sein Imamat, (einschließlich über) das Alter, das er erreichte und die Periode seines Kalifats. (Beschrieben werden auch) Zeitpunkt und Ursache seines Todes, die Stätte seines Grabes, die Anzahl seiner Kinder sowie eine Zusammenfassung der Berichte über ihn.

Wie wir bereits erwähnten, war Abu al-Hassan Musa ibn Dscha'far (a.) der (nächste) Imam nach Abu Abdillah (a.), der rechtschaffene Gottesdiener, da er herausragende Tugenden und Vollkommenheit auf sich vereinigte und aufgrund der Ernennung (nass) für das Imamat durch seinen Vater und dessen klare Hinweise, dass es ihm zustand.

Er wurde im Jahre 128 nach der Hidschra (745/746 n.Chr.) in al-Abwa' geboren, und er starb in Bagdad im Gefängnis von al-Sindi ibn Schahak am 6. Radschab im Jahre 183 (n.H.). Zu diesem Zeitpunkt war er 55 Jahre alt. Seine Mutter eine (ehemalige) Sklavin (Umm Walad), nannte sich Hamida al-Barbariyya. Die Dauer seines Kalifats1 und seiner Stellung als Imam nach seinem Vater (a.) dauerte 35 Jahre.

Er wurde mit den Beinamen (kunya) Abu Ibrahim, Abu-l-Hassan und Abu Ali bezeichnet, und er ist bekannt als al-Abd al-Salih (der rechtschaffene Diener Gottes), und er wird auch als al-Kazim (der seinen Zorn Unterdrückende) charakterisiert.

Seine Ernennung für das Imamat nach seinem Vater (a.)

Unter den Ehrwürdigen (Scheichs) der Anhänger von Abu Abdillah (a.), seiner speziellen Gruppe (chassa), seinem inneren Kreis und den vertrauenswürdigen

Gemeint ist das ihm zustehende Kalifat, dass er aber - wie alle anderen Imame auch - nicht bekleiden konnte (Anm. d. Übers.)

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Rechtsgelehrten (möge Allah mit ihnen zufrieden sein), welche die klare Ernennung für das Imamat durch Abu Abdillah al-Sadiq (a.) für seinen Sohn Abu al-Hassan Musa (a.) (berichteten), waren: Al-Mufaddhal ibn Umar al-Dschu'fi, Muaz ibn Kathir, Abd ar-Rahman ibn al-Hadschadsch, al-Faidh ibn al-Muchtar, Ya'qub al-Sarradsch, Sulaiman ibn Chalid, Safwan al-Dschamal und andere, deren Erwähnung das Buch sehr in die Länge ziehen würde.1

Jene (Ernennung) wurde von seinen beiden Brüdern Ishaq und Ali ibn Dscha'far (beide Söhne von Dscha'far, a.) überliefert. Sie waren Männer von Tugend und Frömmigkeit (daher vertrauenswürdige Zeugen) insofern, als zwei solche nicht darüber uneins waren.

Musa al-Saiqal überlieferte von al-Mufaddhal ibn Umar (r.): „Ich war bei Abu Abdillah (a.), als Abu Ibrahim Musa (a.) eintrat. Er war noch ein Knabe. Abu Abdillah (a.) sagte zu mir: ,Weise diejenigen unter deinen Gefährten, denen du vertraust, darauf hin, dass die Befehlsgewalt ihm zusteht.'2

Thubait berichtete, von Muaz ibn Kathir, von Abu Abdillah (a.): „Ich (d.h. Muaz ibn Kathir) sagte (zu Dscha'far): ,Ich bitte Allah, Der deinen Vater mit dir für diese Position ausstattete, dass Er (auch) dich mit einem deiner Nachkommen für die gleiche Position vor deinem Tod versorgen möge.' - Das hat Allah schon getan,' antwortete er. Möge ich dir geopfert werden', erwiderte ich, ,wer ist das?' Er zeigte auf al-Abd al-Salih (den rechtschaffenen Diener Allahs), der schlief. ,Dieser Schlafende', sagte er. Er war zu jener Zeit ein Knabe.3

Abu Ali al-Arradschani berichtete von Abd ar-Rahman ibn al-Hadschadsch, der sagte: „Ich (d.h. Abd ar-Rahman ibn al-Hadschadsch) trat in Dscha'far ibn Muhammads (a.) Haus ein, und er war in dem-und-dem Zimmer in seinem Haus, das er als Gebetsraum nutzte, und sprach ein Bittgebet (Du'a). Zu seiner Rechten saß Musa ibn Dscha'far (a.) und sagte ,Amin' zu seinem Gebet, und ich sagte zu ihm: Möge Allah mich zu deinem Opfer machen, du weißt, wie ich (mein Leben) dir gewidmet und dir gedient habe, wer ist der Befehlshaber nach dir?' Er antwortete:

Es kommen detaillierte Darlegungen jener Überlieferungen in der gleichen Reihenfolge wie hier erwähnt vor, jedoch wurde nach der Überlieferung von al-Faidh ibn al-Muchtar die Überlieferung von Mansur ibn Hazim und Isa ibn Abdillah ibn Muhammad ibn Umar ibn Ali ibn Abi Talib (a.) und Tahir ibn Muhammad erwähnt. Dann wird die Überlieferung von Ya'qub al-Sarradsch und den anderen hier Erwähnten zitiert, und das Entsprechende erwähnte Mansur ibn Hazim und wer hier nach ihm kam wie bekannt in den anderen Kapiteln, und es ist nicht ausgeschlossen, dass sie hier ausgelassen wurden.

2 Al-Kafi 1: 246/4, und Allamah al-Madschlisi überlieferte dieses in al-Bihar 48:17/13

3 „Al-Kafi" 1: 245/2, und Allamah al-Madschlisi überlieferte dieses in al-Bihar 48:17/15

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,0h Abd ar-Rahman, Musa hat die Rüstung angelegt, und sie passt ihm.' Ich sagte zu ihm: ,Ich habe kein Bedürfnis mehr nach diesem.' " 1

Abu al-Ala überlieferte von Faidh ibn al-Muchtar, welcher sagte: „Ich (d.h. Faidh ibn al-Muchtar) sagte zu Abu Abdillah (a.): ,Nimm meine Hand (fort) vom Feuer2, wen haben wir nach dir (als Imam)?' Abu Ibrahim (Musa) trat ein - er war zu der Zeit ein Knabe - und er (Imam Sadiq, a.) sagte: ,Dieser ist dein Anßhrer (Sahib). Halte fest an ihm.' "3

Ibn Abi Nadschran berichtete von Mansur ibn Hazim, welcher sagte: Ich (d.h. al-Mansur ibn Hazim) sagte zu Abu Abdillah (a.): ,Bei meinem Vater und bei meiner Mutter, es gibt ein Kommen und Gehen unter den Leuten (bezüglich deiner Nachfolgerschaft), und da das so ist, wer ist es?' - ,Da das so ist,' erwiderte Abu Abdillah (a.), ,er ist euer Anführer.' Er tippte Abu al-Hassan (Musa, a.) auf die rechte Schulter. Er war, soviel ich weiß, in jener Zeit etwa fünf Jahre alt. Abu Abdillah ibn Dscha'far saß bei uns.4

Ibn Abi Nadschran überliefert (außerdem) von Isa ibn Abi Abdillah ibn Muhammad ibn Umar ibn Ali ibn Abu Talib (a.) von Abu Abdillah (a.): „Ich (d.h. Isa ibn Abdillah) fragte ihn (Abu Abdillah, a.): ,Wenn etwas (mit dir) geschieht - Allah möge mich so etwas nicht sehen lassen - wem soll ich (dann) folgen?' Er (Abu Abdillah, a.) zeigte auf seinen Sohn Musa, und ich fragte: , Und wenn Musa etwas zustößt, wem soll ich folgen?' - , Seinem Sohn,' erwiderte er., Und wenn,' so fragte ich (weiter) ,seinem Sohn etwas zustößt?' - ,Dessen Sohn.' antwortete er. ,Und wenn diesem etwas zustößt,' fragte ich, , und er einen älteren Bruder zurücklässt und einen kleinen Sohn?' -,Seinem Sohn,' gab er zurück, ,es ist immer so.'5

Al-Fadhl berichtet von Tahir ibn Muhammad, von Abu Abdillah (a.): „Ich (d.h. Tahir ibn Muhammad) sah, wie Abu Abdillah seinen Sohn tadelte und ihn (mit folgenden Worten) ermahnte: , Was hindert dich daran, so zu sein wie dein Bruder? Bei Allah, ich erkenne das Licht in seinem Antlitz.' Da erwiderte Abdullah: ,Wie? Ist nicht mein Vater und sein Vater ein- und derselbe? Ist nicht mein Ur-

„Al-Kafi" 1: 245/3, al-Fusul-al-Muhimma: 231, Allamah al-Madschlisi überlieferte es in al-Bihar 48:18/17

Gemeint ist, dass der Fragende sein Heil darin sieht, dem richtigen Imam zu folgen und das Unheil (Feuer) darin, ihn nicht zu kennen (Anm. d. Übers.).

„Al-Kafi" 1: 245/1, al-Fusul al-Muhimma: 231, Allamah al-Madschlisi überlieferte es in al-Bihar 48:18/18

4 „Al-Kafi" 1: 246/6, al-Fusul al-Muhimma: 232, überliefert von Allahmah al-Madschlisi in al-Bihar 48: 20/18

„Al-Kafi" 1: 246/7 mit leichter Abweichung in "Ikmal al-Din": 349/43 und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar" 48:17/11

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sprung und sein Ursprung ein- und derselbe?' Da antwortete Abu Abdillah (a.): ,Er ist von meiner Seele, und du bist mein Sohn.' " 1

Muhammad ibn Sinan überlieferte von Ya'qub al-Sarradsch, welcher berichtete: „Ich (d.h. Ya'qub al-Sarradsch) trat bei Abu Abdillah (a.) ein, und er stand am Kopfende von Abu al-Hassan Musa, der in der Wiege lag. Er begann, ihn lange Zeit hin- und herzuwiegen. Ich setzte mich, bis er fertig war, und stand (dann) auf. Da sagte er zu mir: ,Nähere dich deinem Herrn (Anführer) und grüße ihn.' So näherte ich mich (der Wiege) und grüßte ihn, und er erwiderte den Gruß mit klarer Sprache. Dann sagte er zu mir: , Gehe und ändere den Namen deiner Tochter, den du ihr gestern gabst, denn das ist ein Name, den Allah hasst.' Eine Tochter von mir war geboren worden, und ich hatte sie al-Humaira2 genannt, und Abu Abdillah (a.) sagte: , Achte auf seinen Befehl, auf das s du rechtgeleitet bist,' und so änderte ich ihren Namen."

Ibn Muskan berichtete von Sulaiman ibn Chalid, welcher sagte: „Eines Tages rief Abu Abdillah (a.) nach Abu al-Hassan, während wir bei ihm waren. Er sagte zu uns: ,Es ist eure Pflicht, diesem nach mir (zu folgen), und er ist bei Allah euer Führer nach mir.' "3

Wascha' überlieferte von Ali ibn al-Hussain, von Safwan al-Dschamal, der berichtete: „Ich (d.h. Safwan al-Dschamal) fragte Abu Abdillah4 (a.) nach dem Führungsbeauftragten (sahib al-amr) nach ihm. Er erwiderte: ,Der Führungsbeauftragte (sahib al-amr) treibt keinen Scherz (lahu), noch spielt er.' Abu al-Hassan Musa (a.) kam heran - er war noch sehr jung - , und er führte ein Lamm mit sich, und er sagte zu diesem (Lamm): ,Wirf dich vor deinem Herrn nieder'. Daraufhin nahm ihn Abu Abdillah (a.) (bei der Hand), umarmte ihn und sagte: ,Bei meinem Vater und bei meiner Mutter, (du bist derjenige,) der nicht Scherze treibt und spielt. '"5 6

Ya'qub ibn Dscha'far al-Dschu'fi überlieferte: „Ishaq ibn Dscha'far al-Sadiq (a.) sagte uns: ,Ich (d.h. Ishaq) war eines Tages bei meinem Vater, als Ali ibn Umar ibn Ali ihn fragte: Möge ich dir geopfert werden, zu wem sollen wir und die Leute nach dir unsere Zuflucht nehmen?' Er sagte: ,Zu dem Eigner von diesen beiden gelben Kleidern und den beiden Haarlocken, es ist der, der gerade aus der Tür auf

Al-Kafi 1:10/247, Al-Imamah wa al-Tabsira, 210/63, in beiden Fudhail, von Tahir, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in al-Bihar 48:18/22

Humaira war einer der Namen, mit denen A'ischa, eine der Frauen des Propheten, genannt wurde. 3 Al-Kafi 1:247/12, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in al-Bihar 48:19/25

Imam Sadiq (a.), (Anm. d. Übers.) 5 Al-Kafi 1:248/15, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in al-Bihar 48:19/27

Mit dieser Überlieferung soll zum Ausdruck kommen, dass Imam Musa (a.) auch in jungen Jahren nicht einmal mit einem Schaf herumspielte, sondern immer Gottes gedachte.

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dich zukommt.' Es dauerte nicht lange, bis zwei Hände an den beiden Türen zogen, bis sie sich öffneten, und Abu Ibrahim Musa (a.) trat zu uns ein. Er war (noch) ein Junge, und er trug zwei gelbe Gewänder.1

Muhammad ibn al-Walid berichtete: „Ich hörte Ali ibn Dscha'far ibn Muhammad al-Sadiq (a.) sagen: ,Ich (d.h. Ali ibn Dscha'far) hörte meinen Vater Dscha'far ibn Muhammad zu einer Gruppe von seinen nächsten Vertrauten und seinen Gefährten sagen: gehandelt meinen Sohn Musa gut, denn er ist der Verdienstvollste (afdhal) von meinen Söhnen und derjeniger, den ich zu meinem Nachfolger nach mir machen werde. Er ist derjenige, der meine Position einnehmen wird (al-qa Im), der Beweis Gottes (al-hudschatullah) für alle Seine übrigen Geschöpfe nach mir.' "2

Ali ibn Dscha'far hielt stark an seinem Bruder fest und war unermüdlich im Lernen der Wegweiser der Religion von ihm, und er hat ein berühmtes (Buch) ,Ma-sall' (Fragen), in dem er die Antworten überlieferte, die er von ihm gehört hatte.

Die Berichte, die wir erwähnt haben, sind zu zahlreich, um aufgezählt, dargelegt und (völlig) erklärt werden zu können.

Auszug von Beweisen, Zeichen, Hinweisen und Wundern Abu Hassan Musas (a.)

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad ibn Qulawaih informierte mich, von Muhammad ibn Ya'qub al-Kulaini, von Muhammad ibn Yahya, von Ahmad ibn Isa, von Abu Yahya al-Wasiti, von Hischam ibn Salim, welcher berichtete: „Ich (d.h. Hischam ibn Salim) und Muhammad ibn al-Nu'man (auch als „Sahib al-Taq" bekannt) waren nach dem Tode Abu Abdillahs (a.) in Medina. Die Leute waren dahingehend übereingekommen, dass Abdullah ibn Dscha'far der Führungsbeauftragte (sahib al-amr) nach seinem Vater war. Wir gingen zu ihm, als die Leute bei ihm waren. Wir fragten ihn, wie viel Zakat gezahlt werden muss. Er erwiderte: , Fünf von zweihundert Dirham.' - ,Und (wie viel) von hundert Dirham?' fragten wir. .Zweieinhalb Dirham,' antwortete er. ,Bei Allah,' sagten wir, ,dies (ist) was die (Lehre der) Murdschi'a sagt', daraufhin sagte er: ,Bei Allah, ich weiß nicht, was die Murdschi'a sagt.'“ 3 Er (Hischam ibn Salim) fuhr fort: „Wir, Abu Dscha'far al-Ahwal (d.h. Muhammad ibn Nu'man) und ich gingen hinaus und

1 Al-Kafi 1: 246/5, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in al-Bihar 48: 20/29 :Al-Tabrassi berichtete das in 1'lam al-Wara: 291, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in al-Bihar 48:20/30

Der befragte unrechtmäßige Imam löst die Fragestellung mit einem einfachen Dreisatz, was die Fragenden irritiert (Anm. d. Übers.).

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wanderten umher, ohne dass wir wussten, wohin wir uns wenden sollten. Wir setzten uns weinend auf eine der Gassen in Medina und wussten nicht, wohin wir gehen, noch an wen wir uns wenden sollten. Wir sprachen davon, uns an die Murdschi'a zu halten, die Qadariyya, die Mu'tazila [oder an die Charidschiten]1. Wir waren in dieser Situation, als ich einen alten Mann sah, den ich nicht kannte und mir mit seiner Hand zuwinkte. Ich fürchtete, dass er einer der Spione des (Ab-basiden-Kalifen) Abu Dscha'far al-Mansur sei. Er hatte Spione in Medina (um herauszufinden,) auf wen sich die Leute (als Nachfolger) nach Dscha'far einigten, und dann würde er (d.h. der Imam) ergriffen und geköpft werden, so fürchtete ich, dass er einer von ihnen sei und sagte zu al-Ahwal: ,Ziehe dich zurück (von mir), ich ßrchte (nur) für mich, du aber sei vorsichtig. Denn er will nur mich, nicht dich, so ziehe dich von mir zurück, begib dich nicht in Gefahr, denn du wirst ihn (sonst) auf dich lenken.' Er entfernte sich weit von mir, und ich folgte dem alten Mann, und (ich tat) das, weil ich annahm, ihm (ohnehin) nicht entkommen zu können. Ich folgte ihm weiterhin und war schon meines Todes gewiss, bis er mich zu der Tür von Abu al-Hassan Musa (a.) brachte. Dann verließ er mich und ging fort. Da erschien ein Diener an der Tür und sagte zu mir: , Tritt ein, Allah sei dir barmherzig.'

So trat ich ein, und da war Abu al-Hassan Musa (a.) und sprach zuerst (bevor ich sprechen konnte): ,(Wende dich) zu mir, zu mir, und nicht zu der Murdschi'a, noch zu der Qadariyya, noch zur Mu 'tazila, noch zu den Charidschiten, noch zu der Zaidiyya,' und ich antwortete: Möge ich dein Opfer sein, ist dein Vater fortgegangen?' -Ja,' erwiderte er. ,Ging er, indem er starb?,' fragte ich. Ja,' antwortete er. ,Und wen haben wir nach ihm?,' fragte ich. ,Wenn es Allah will, wird Er dich zu ihmßhren,' erwiderte er. Möge ich dir geopfert werden,' sagte ich, ,dein Bruder Abdullah behauptet, dass er der Imam nach seinem Vater sei,' - Abdullah wünscht nicht, dass Allah (in der richtigen Weise) verehrt wird,' sagte er. Möge ich dir geopfert werden', fragte ich, ,und wen haben wir nach ihm?' - ,Wenn Allah will, wird Er dich zu ihmßhren', wiederholte er. Möge ich dir geopfert werden,' antwortete ich, ,bist du derjenige?' ,Das sage ich nicht', erwiderte er. Da sagte ich zu mir selbst: ,Ich habe wohl nicht auf die richtige Art und Weise gefragt', dann fragte ich: Möge ich dir geopfert werden, hast du einen Imam über dir?' - ,Nein,' antwortete er. Nur Allah weiß, was mir (plötzlich) in den Sinn kam an (einem Gefühl von) Ehre und Respekt (gegenüber Musa, a.). So sagte ich zu ihm: Möge ich dir geopfert werden, darf ich dich so fragen, wie ich deinen Vater

Im Buch steht folgender Kommentar: „Was in den eckigen Klammern steht, haben wir bereits aus al-Kafi und den ridschal-ul-kaschi nachgewiesen, damit die Aufeinanderfolge der Wiederholung des Überlieferers richtig ist, zusammen mit der Antwort des Imams (a.),was später von dem Hadith kommt", damit ist gemeint, dass dieser Zusatz der eckigen Klammer möglicherweise in einigen Versionen des Buches nicht vorhanden ist. Bei der Auflistung handelt es sich um diverse muslimische Sekten der Zeit. (Anm. d. Übers.).

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zu fragen pflegte?' - , Frage,' antwortete er, ,du wirst informiert werden, (jedoch) verbreite (die Antwort) nicht, denn wenn du (sie) verbreitest, wird ein Massaker stattfinden.' Ich fragte ihn (aus), und er war in der Tat ein unerschöpfliches Meer (an Wissen), und ich sagte zu ihm: Möge ich dir geopfert werden, die Schia deines Vaters ist verloren (ohne Führer), soll ich diese Angelegenheit vor sie bringen und sie zu dir aufrufen, (dir zu folgen)? Denn du hast von mir (das Versprechen der) Geheimhaltung bekommen.' - ,Bringe es vor denjenigen unter ihnen, dessen Geradheit (im Verstand) dir vertraut ist, jedoch nimm ihm (das Versprechen der) Geheimhaltung ab, denn wenn er es verbreitet, wird ein Massaker stattfinden,' und er wies mit seiner Hand auf seine Kehle.

Er (der Erzähler) fuhr fort: „So verließ ich ihn und traf Abu Dscha'far al-Ahwal. Er fragte mich: ,Was ist dir passiert?' - ,Rechtleitung,' erwiderte ich und erzählte ihm die Geschichte. Dann trafen wir Zurarah und Abu Basir. Sie gingen zu ihm, hörten seine Worte, befragten ihn und bestätigten sein Imamat. Wir trafen Scharen von Menschen, und jeder, der zu ihm ging, bekräftigte sein Imamat außer der Gruppe von Ammar al-Sabati. Abdullah bestand auf seiner Behauptung (Imam zu sein), aber nur wenige gingen zu ihm.1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad ibn Qulawaih berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Ibrahim, von seinem Vater, von al-Rifa'i, welcher überlieferte: „Ich (d.h. al-Rifal) hatte einen Vetter namens al-Hassan ibn Abdillah. Er war genügsam und einer der Frömmsten seiner Zeit. Die Mächtigen fürchteten ihn aufgrund der Ernsthaftigkeit und Aktivität, mit der er seinen Glauben lebte, möglicherweise ging er (sogar) zu den Mächtigen in Sachen Gutes Gebieten (amr-bil-ma'ruf) und Schlechtes verwehren (nahy-an-il-munkar) aufgrund einer Sache, die ihn zornig gemacht hatte. Sie ertrugen dies wegen seiner Rechtschaffenheit. Dieser Zustand dauerte an, bis er eines Tages in die Moschee kam, wo sich Abu al-Hassan Musa (a.) befand. Dieser nickte ihm zu, und er (mein Vetter) ging zu ihm. ,Abu Ali,' sagte er (Abu al-Hassan Musa, a.), ,nichts ist mir lieber und erfreut mich mehr als das, was du tust. Dennoch hast du kein wahres Wissen (may if a), so suche das Wissen.' Er antwortete: Möge ich dir geopfert werden, was ist das Wissen?' - ,Gehe und lerne (die Rechtswissenschaft (fiqh)),' erwiderte er, ,suche die Überlieferungen.' - ,Von wem?' fragte mein Vetter. ,Von den Rechtswissenschaftlern Medinas,' antwortete er,, und dann lege mir die Überlieferungen vor.' Er (mein Vetter) ging und schrieb nieder (was er gelernt hatte), dann kam er zu ihm (Musa) und las sie ihm vor, (jedoch) verwarf er (Musa) sie alle, darauf sagte er: , Geh und lerne.' Dem Mann war sehr an seiner (Einstellung zu seiner) Religion gelegen, und so hörte er nicht auf, nach Abu al-Hassan zu suchen,

1 Al-Kafi: 1:285/7, Ridschal al-Kaschi: 2:565/502, in „al-Saffar fi al-Saba'ir" ist es in gekürzter Form

erwähnt:

270/1, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in al-Bihar 47:343/35

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bis er sich auf machte, ein Gut von ihm (zu besuchen). Er traf ihn unterwegs und sagte zu ihm: Möge ich dir geopfert werden, ich habe dich gesucht (indem ich zu Allah betete), so zeige mir, was du für mich als notwendig(es Wissen) erachtest', und Abu al-Hassan (a.) berichtete über die Befehlsgewalt und die Rechtmäßigkeit von Amir al-Mu'minin (Fürst der Gläubigen, Imam Ali, a.), und was notwendig für ihn war, zu wissen. (Er sprach zu ihm auch) über die Befehlsgewalt von al-Hassan, al-Hussain, Ali ibn al-Hussain, Muhammad ibn Ali und Dscha'far ibn Muhammad, dann schwieg er. Er (der Mann) fragte ihn: ,Möge ich dir geopfert werden, und wer ist der heutige Imam?' - ,Wenn ich es dir sage,' fragte er, ,wirst du dann zu mir kommen?' -Ja,' erwiderte ich. ,Ich bin es,' sagte er. Ich fragte: ,Gibt es etwas, womit ich das beweisen kann?' - ,Gehe zu jenem Baum,' sagte er und wies auf einen der Umm Ghailan-Bäume1 hin, ,und sage zu ihm, dass Musa ibn Dscha far ihm befiehlt, zu ihm zu kommen.' Er berichtete (weiter): ,Ich ging zu ihm (dem Baum), und - bei Allah - ich sah ihn die Erde durchpflügen, bis er vor ihm (Musa, a.) stand. Dann bedeutete er ihm, (wieder) zurückzugehen, und er ging zurück. Er (Imam Musa, a.) setzte sich zu ihm und verharrte in Schweigen und Gebet, und niemand sah ihn nach dieser (Begebenheit) sprechen."2

Ahmad ibn Mihran berichtete von Muhammad ibn Ali, von Abu Basir, welcher überliefert: „Ich (d.h. Abu Basir) sagte zu Abu al-Hassan Musa ibn Dscha'far:

Möge ich dir geopfert werden, wodurch wird der Imam erkannt?' Er antwortete: , Durch folgende Eigenschaften: Die erste ist etwas, worin sein Vater ihm vorangegangen war und dessen Hinweis auf ihn, auf dass er Beweis (Hudscha) (für die Welt) sei. Wenn er gefragt wird, wird er antworten, und wenn (eine Person) ihm gegenüber schweigt, wird er (das Gespräch) beginnen, indem er ihm sagt, was morgen passieren wird, und er wird zu den Menschen in jeder Sprache sprechen.' Dann sagte er: ,Abu Muhammad (Abu Basir), ich werde dir ein Zeichen geben, bevor du aufstehst (zum Gehen).' Es dauerte nicht lange, bis ein Mann von den Leuten aus Chorassan zu ihm eintrat. Der Chorassani sprach mit ihm auf Arabisch, und Abu al-Hassan antwortete ihm auf Persisch, und der Chorassani sagte zu ihm: ,Bei Allah, alles, was mich hinderte, mit dir Persisch zu sprechen, war, dass ich dachte, dass du es nicht gut beherrschst.' -, Gepriesen sei Allah,' erwiderte er (der Imam), ,wenn ich es nicht so gut beherrschen würde, so dass ich dir antworten könnte, was wäre dann mein Vorzug dir gegenüber, durch den das Imamat gerechtfertigt würde!' Dann sagte er: ,Abu Muhammad, nicht eine der Reden der Menschen bleibt vor dem Imam verborgen, noch die Sprache der Vögel, noch die Rede jeglichen Wesens, das eine Seele besitzt.' "

Gehört zu den bekannten Bäumen bei den Arabern, auch al-Samra genannt.

Al-Kafi: 1:286/8, und in Basa'ir al-Daradschat: 274/6, und Allamah al-Madschlisi berichtete es in al-Bihar: 48:53/49

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Abdullah ibn Idris berichtete von ibn Sinan, welcher überlieferte: „Eines Tages schickte al-Raschid zu Ali ibn Yaqtin einige Kleider, um ihn damit zu ehren. Unter ihnen war ein schwarzes seidenes Obergewand, das mit Gold geschmückt war wie die Kleider der Könige. Ali ibn Yaqtin übersandte den überwiegenden Teil jener Kleider zu Musa ibn Dscha'far, er schickte (auch) darunter jenes (schwarze) Gewand, und er fügte ihm Geld hinzu, das er als Chums-Steuer (fünfter Teil) seines Geldes 1 bei sich hatte, das er zu ihm bringen wollte. Als er (all) jenes Abu al-Hassan (a.) brachte, akzeptierte er das Geld und die Kleider, schickte (aber) das (schwarze) Gewand durch die Hand des Botschafters zu Ali ibn Yaqtin zurück und schrieb ihm: , Bewahre es und gib es nicht aus deiner Hand, denn ein Ereignis wird dir dadurch passieren, wenn du es brauchst mit ihm (al-Raschid).' Ali ibn Yaqtin war misstrauisch, weil es zu ihm zurückgeschickt worden war und wusste den Grund dafür nicht, und er bewahrte das Gewand auf. Nach einigen Tagen änderte Ali ibn Yaqtin (seine Einstellung zu) einem Diener, der eine spezielle Stellung bei ihm innehatte und entließ ihn. Der Diener wusste von der Zuneigung, die Ali ibn Yaqtin zu Abu al-Hassan Musa (a.) hatte, und er hatte Kenntnis darüber, was er (Ali) bei jeder Gelegenheit zu ihm schickte an Geld, Kleidern, Aufmerksamkeiten und anderen Dingen. Er (ging und) verleumdete ihn (Ali) bei al-Raschid: ,Er (Ali ibn Yaqtin) vertritt die Ansicht, dass Musa ibn Dschafar der Imam ist, und er schickt jedes Jahr die Chums (den ßnften Teil) seines Geldes zu ihm, außerdem hat er ihm ein Gewand geschickt, das der Fürst der Gläubigen2 ihm zu der und der Zeit verehrt hatte.' Al-Raschid entbrannte darüber in hellem Zorn. Er sagte: ,lch werde diese Situation erforschen, und wenn die Sache so ist, wie du sagst, dann werde ich ihn vernichten.'

Er ließ sofort Ali ibn Yaqtin zu ihm bringen. Als er vor ihn gebracht wurde, fragte er ihn: ,Was hast du mit dem Gewand gemacht, das ich dir gegeben habe?' -, Fürst der Gläubigen,' erwiderte er, ,ich habe es in einem versiegelten Korb, worin sich (auch) Parßm befindet, das ich darin mit ihm zusammen außewahre. Sobald ich am Morgen erwachte, öffnete ich den Korb und schaute es an, um dadurch Segen zu bekommen, küsste es und legte es wieder an seinen Platz. Dasselbe tue ich jeden Abend.' - ,Bringe es sofort her,' befahl er (al-Raschid). - Ja, Fürst der Gläubigen,' antwortete er und rief einen seiner Diener und sagte zu ihm:, Gehe in den-und-den Raum in meinem Haus, nimm den Schlüssel dafür von meinem Schatzmeister und schließe ihn auf. Öffne die-und-die Truhe und bringe mir den versiegelten Korb, der sich darin befindet.' Es dauerte nicht lange, bis der Diener

Als Chums wird ein Fünftel der Summe bezeichnet, die einem Muslim nach Ablauf eines Jahres nach Abzug sämtlicher Ausgaben übrig geblieben ist. Dieses Fünftel ist an den Imam zu zahlen. Näheres in „Adschwibat-ul-Istiftaa't" („Antworten auf Rechtsfragen"), Teil 1, von Ayatullah al-Uzma' Imam Sayyid Ali Imam Hussaini al-Khamene'i (möge Allah ihn segnen) - (Anm. d. Übers.)

Die unrechtmäßigen Kalifen wie al-Raschid beanspruchten für sich den Titel „Amir al-Mu'minin" (Fürst der Gläubigen), den Imam Ali (a.) innehatte (Anm. d. Übers.).

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mit dem versiegelten Korb kam. Er (Ali) stellte ihm vor al-Raschid, ließ ihn das Siegel brechen und öffnete ihn. Als er geöffnet wurde, schaute er (al-Raschid) auf das Gewand, das zusammengefaltet in Parfüm darin lag, und sein Zorn beruhigte sich, und er sagte zu Ali ibn Yaqtin: , Bringe es wieder zurück an seinen Platz und gehe von hier rechtgeleitet, von nun an werde ich niemals mehr einem Verleumder gegen dich Glauben schenken.' Er ließ ihm ein prächtiges Geschenk überreichen und ordnete für den Verleumder tausend Peitschenhiebe an. Nachdem er mit etwa fünfhundert Peitschenhieben geschlagen worden war, starb er."1

Muhammad ibn Ismall überlieferte von Muhammad ibn al-Fadhl, welcher berichtete: „Die Überlieferung, die das Überstreichen der Füße bei der rituellen Waschung (wudhu') betrifft (mash-al-ridschlain), war Gegenstand einer Meinungsverschiedenheit unter unseren Gefährten, ob es (das Überstreichen) von den Zehen zu den Knöcheln (erfolgen soll) oder von der Knöcheln zu den Zehen? Ali ibn Yaqtin schrieb an Abu al-Hassan Musa (a.): Möge ich dir geopfert wer den, unsere Gefährten sind über das Überstreichen der Füße uneinig, und wenn Du es für angemessen hältst, mir in Deiner Handschrift zu schreiben, was ich im Hinblick darauf zu tun habe, so werde ich es Ausführen, so Allah will.' Daraufhin schrieb ihm Abu al-Hassan (a.): ,lch habe verstanden, was du erwähnt hast über die Meinungsverschiedenheit über die rituelle Waschung. Was ich dir dieses betreffend befehle, ist, dass Du dreimal den Mund ausspülst (madhmadha) und dreimal die Nase (istinschaq) und dreimal das Gesicht wäschst, dass Du zwischen den Barthaaren reibst (und deine Arme bis zu den Ellenbogen wäschst, dass Du über deinen gesamten Kopf streichst und über das Äußere und das Innere deiner Ohren und Du sollst Deine Füße dreimal bis zu den Fußknöcheln waschen. Übertrete dieses nicht für irgendetwas anderes.a Als der Brief bei Ali ibn Yaqtin ankam, war er über das, was ihm darin beschrieben wurde, verwundert, was sich von dem, über das die gesamte Gruppe übereingekommen war, unterschied. Dann sagte er: Mein Herr (mawla) weiß besser, was er gesagt hat, und ich werde seinem Befehl nachkommen.' Er praktizierte seine rituelle Waschung so und war in Konflikt mit allen (anderen) Schiiten durch den Gehorsam gegenüber dem Befehl Abu al-Hassans (a.). Ali ibn Yaqtin wurde bei al-Raschid verleumdet, indem gesagt wurde: ,Er ist ein Rafidhite3, der gegen dich ist', und al-Raschid sagte zu einigen seiner Vertrauten: Mir ist schon viel Gerede zu Ohren gekommen über Ali ibn Yaqtin, den Widerwillen gegen ihn wegen seiner Gegnerschaft zu uns und seine Hin-

Ibn al-Sabagh erwähnte es in 'al-Fudhul al-Muhimma': 236, ibn Schahraschub zitierte es in abgekürzter Form in 'Al-Manaqib' 4:289, Al-Rawandi zitiert es in ' al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih' 1:334/25, und Al-Tabrassi erwähnt es in 'I'lam al-Wara: 293, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in 'al-Bihar' 48:237/12

Es handelt sich um die Schilderung der rituellen Waschung gemäß sunnitischer Rechtsschulen (Anm. d. Übers.)

Eine der Bezeichnungen für die Schiiten seitens ihrer Gegner (Anm. d. Übers.)

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neigung zu den rafidhitischen Lehren, jedoch kann ich bei ihm keinen Fehler sehen in seinem Dienst mir gegenüber. Ich habe ihn schon mehrere Male überprüft, und ich konnte an ihm nichts Verdächtiges sehen. Ich möchte seinen Fall überprüfen, ohne dass er es merkt, damit er sich vor mir schützen kann.' Man sagte zu ihm (zu al-Raschid): ,Fürst der Gläubigen, die Rafidhiten widersprechen (der Meinung) der (Mehrheit der) Gesellschaft im Hinblick auf rituelle Waschung (Wudhu') und machen sie leichter. Sie akzeptieren nicht das Waschen der Füße, so überprüfe sein Verständnis von der rituellen Waschung ohne sein Wissen.' -Ja', erwiderte er,,diese Methode wird seinen Fall klären.' Dann ließ er ihn eine Weile allein und beauftragte ihn mit einer Arbeit im Haus, bis die Gebetszeit kam. Ali ibn Yaqtin war allein in einem Zimmer in seinem Haus, um seine rituelle Waschung und sein Gebet zu verrichten. Als die Gebetszeit herangekommen war, stand al-Raschid hinter der Wand des Zimmers, wo er Ali ibn Yaqtin sehen konnte, (ohne dass) er (Ali) ihn sah. Er (Ali) rief nach Wasser für die rituelle Waschung. Er spülte sich dreimal den Mund und dreimal die Nase, (dann) wusch er dreimal das Gesicht; er rieb zwischen den Barthaaren, wusch seine Arme bis zu den Ellenbogen dreimal; er strich über seinen Kopf und seine Ohren und wusch seine Füße. Al-Raschid beobachtete ihn. Als er ihn (Ali) (all) das verrichten sah, konnte er nicht mehr an sich halten, von einem Platz aus auf ihn herabzusehen, von woher er (Ali) ihn sehen konnte und rief ihm zu: ,AH ibn Yaqtin, wer behauptet, dass du ein Rafidhit bist, hat gelogen.' So war sein (Alis) Verhältnis zu ihm (al-Raschid) wiederhergestellt. Ein Brief von Abu al-Hassan (a.) erreichte ihn (daraufhin): ,Von jetzt an, Ali ibn Yaqtin, verrichte die rituelle Waschung, so wie Allah es befohlen hat, wasche dein Gesicht einmal als Pflicht und ein weiteres Mal als (maximale) Vorschrift, und genauso wasche deine Arme, streiche über den vorderen Teil deines Kopfes und den äußeren Teil deiner Füße mit der restlichen Feuchtigkeit von der Waschung. Was für dich befürchtet wurde, ist nun fort. Was-salam.'

Ali ibn Abu Hamza al-Batalni überliefert: Eines Tages ging Abu al-Hassan Musa von (a.) Medina in eines seiner Dörfer außerhalb (Medinas), ich (Abu Hamza) begleitete ihn. Er ritt auf einem Maultier und ich auf einem Esel, der mir gehörte, und als wir auf einem Weg entlang ritten, stellte sich uns ein Löwe entgegen. Ich schreckte in Furcht (vor ihm) zurück, doch Abu al-Hassan (a.) ging unbesorgt vorwärts, und ich sah den Löwen sich Abu al-Hassan (a.) unterwerfen und brummen. Abu al-Hassan (a.) stand vor ihm, als ob er seinem Brummen lauschte, und der Löwe legte seine Pranke auf die Kruppe seines Maultieres. Meine Seele zitterte von (all) dem, und ich hatte große Angst, dann wandte sich der Löwe ab auf die Seite des Weges. Abu al-Hassan wandte sein Gesicht in Richtung der Qibla und begann zu beten, und er bewegte seine Lippen so, dass ich ihn nicht verstehen konnte. Dann winkte er dem Löwen mit der Hand zu (und bedeutete ihm,) dass er weggehen sollte. Der Löwe brummte lange, und Abu al-Hassan sagte ,Amin, A-min', dann wandte sich der Löwe ab, bis er aus unseren Augen verschwand.'

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Abu al-Hassan (a.) ging weiter geradeaus, und ich folgte ihm. Als wir vom Ort entfernt waren, schloss ich mich ihm an und fragte ihn: ,Möge ich dir geopfert werden, was ist mit diesem Löwen? Bei Allah, ich hatte seinetwegen Angst um dich, und ich wunderte mich, was er mit dir zu tun hatte.' Abu al-Hassan (a.) antwortete: ,Er kam zu mir, und klagte über die Schwierigkeiten, die seine Löwin bei der Geburt hatte. Er bat mich, Allah zu bitten, dass Er es ihr erleichtern möge, und das tat ich, und er fragte mich, ob ich in meinem Herzen wüsste, ob sie ihm einen männlichen (Löwen) gebären würde, und ich sagte ihm das. Da sagte er zu mir: , Gehe unter dem Schutze Allahs, Allah wird weder dir, noch deinen Nachkommen, noch einem von deiner Schia etwas von reißenden Tieren geschehen lassen', und ich sagte ,Amin'}

Die Berichte in diesem Kapitel sind zahlreich. Was wir aufgeführt haben, ist der festgesetzten Planung gemäß ausreichend, mit der Gnade Allahs, Des Erhabenen.

Auswahl seiner Vorzüge, seiner hervorragenden Eigenschaften und charakterlichen Anlagen, die ihn von anderen hervorhoben

Abu al-Hassan Musa (a.) war der Frömmste seiner Zeit, der Kenntnisreichste im islamischen Recht, der Großzügigste und der Edelste an Gesinnung. Es wurde überliefert, dass er das Nafila-Gebet2 in der Nacht (so lange) zu verrichten pflegte, bis die Zeit des Morgengebets anbrach, und dass er danach Bittgebete (Du'a) las, bis die Sonne aufging. Er verharrte in der Niederwerfung vor Allah und erhob nicht seinen Kopf von Bittgebeten und Lobpreisungen, bis die Sonne kurz davor war, ihren Zenith zu überschreiten.3 Er pflegte viele Bittgebete zu rezitieren, wobei er sprach: „O Allah, ich erbitte von Dir Erleichterung beim Tod und Vergebung bei der Abrechnung"4, und er wiederholte jenes (oft).

Ibn Schahraschub überlieferte es in gekürzter Form in „al-Manaqib" 4:298, und al-Rawandi in „al-Hawa'idsch wa al-Dschara'ih" 2:649/1, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 48:57/67

Ein freiwilliges Gebet (Anm. d. Übers.)

Al-Chatib wies in seiner Geschichtsschreibung darauf hin 13:31, und ibn Sabagh in „al-Fudhul al-Muhimma": 238, und Al-Tabrassi erwähnte es in „A'lam al-Wara" 296, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 48:101/5

„A'lam al-Wara": 296 und in „Manaqib Aal-i-Abi Talib („Die hervorragenden Charaktereigenschaften der Familie Abu Talibs") 4:318, „al-Fusul-al-Muhimma": 237

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Eines seiner Gebete war: „ Wie groß ist die Sünde vor dir, darum lasse Vergebung dir gut erscheinen. "1

Er pflegte aus Furcht vor Allah zu weinen, bis sein Bart vor Tränen feucht war. Er war der freundlichste der Männer zu seiner Familie und seinen Verwandten. Er suchte nachts die Armen von Medina auf und trug einen Korb bei sich mit Geld, Mehl und Datteln. Er ließ ihnen das alles zukommen, ohne dass sie von irgendwoher wussten, dass es von ihm war.2

Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad ibn Yahya berichtete mir: „Mein Großvater Yahya ibn al-Hassan ibn Dscha'far sagte uns: ,Ismall ibn Ya'qub sagte uns: 'Muhammad ibn Abdullah al-Bakri berichtete uns: ,Ich (Muhammad ibn Abdullah) kam nach Medina, um eine Schuld einzutreiben, und es machte mich überdrüssig. Ich sagte (zu mir selbst): ,Wäre ich doch zu Abu al-Hassan Musa (a.) gegangen und hätte mich bei ihm beklagt', so ging ich zu ihm nach Naqama3, in sein Anwesen. Er kam zu mir heraus, und bei ihm war ein Diener, der einen Korb bei sich trug, worin sich etwas getrocknetes in Streifen geschnittenes Fleisch befand. Niemand sonst war bei ihm, er aß, und ich aß mit ihm. Dann fragte er mich nach meinem Wunsch. So erzählte ich ihm meine Geschichte. Er ging hinein, und es dauerte nicht lange, bis er zu mir herauskam, und die (anwesenden) Diener zum Gehen aufforderte. Dann streckte er seine Hand nach mir aus und reichte mir eine Geldbörse, in der sich dreihundert Dinare befanden. Darauf erhob er sich und wandte sich ab. Ich bestieg mein (Reit-)Tier und ritt davon."4

Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir von seinem Großvater, von einem anderen seiner Gefährten und Lehrern: „Ein Mann aus der Familie von Omar ibn al-Chattab war in Medina, versuchte, Abu al-Hassan Musa (a.) Schaden zuzufügen, beschimpfte ihn, wann immer er ihn sah und schmähte Ali (a.). Eines Tages sagte zu ihm einer von denjenigen, die an seinen (Imam Musas, a.) Versammlungen teilnahmen: ,Lasst uns diesen Sünder töten.' - Er (Imam Musa, a.) verbot ihnen das mit Nachdruck und tadelte sie streng. Er fragte nach dem Nachkommen von Omar, und man sagte ihm, dass er eine Farm in einem Vorort von Medina bewirtschafte. Er ritt hinaus und fand ihn auf seiner Farm. Als er die Farm mit seinem Esel betrat, rief der Nachkomme Omars aus: ,Tritt nicht auf mein Saatfeld!' Doch Abu al-Hassan (a.) betrat es mit seinem Esel (weiterhin), bis er bei ihm ankam. Er stieg ab und setzte sich zu ihm. Er war freundlich und lachte mit

„Tarich-i-Baghdad" 13:27, und „Manaqib ibn Schahraschub": 4:318, mit leichter Abweichung.

Ibn Schahraschub erwähnte dies in „Manaqib" 4:381, und Al-Tabrassi in „A'lam al-Wara": 296, und Allamah al-Madschlisiüberlieferte es in „al-Bihar" 48:101/ Anhang zum Hadith

Naqama: Ein Ort auf dem Lande, der zu Medina al-Munawwara („die Erleuchtete") gehörte, er war im Besitze der Familie Abu Talibs (a.) 4 „Tarich al-Baghdad" 13:28, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 48:102/6

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ihm und sagte zu ihm: ,Wie viel hast du bezahlt, um dein Land zu bebauen?' -,Hundert Dinar', erwiderte er. ,Und wie viel hoffst du davon zu bekommen?', fragte der Imam. ,Ich kenne nicht das Verborgene', war die Antwort. ,Ich fragte dich nur, wie viel du hoffst, dass es dir bringen wird', sagte der Imam. Zweihundert Dinar,' antwortete er. Abu al-Hassan zog einen Geldbeutel mit dreihundert Dinar hervor und sagte: ,Dies ist (was du ausgegeben hast für) deine Saat in ihrem jetzigen Zustand (d.h. was du ausgegeben hast, um es zu sähen) und was du dafür zu verdienen hoffst. Möge Allah dir gewähren, was du dir davon erhoffst.' Da erhob sich der Nachkomme Omars, küsste seinen (Abu al-Hassans) Kopf und bat für seine vorherigen (voreiligen) Worte um Verzeihung. Abu al-Hassan (a.) lächelte und ging fort.

Er ging (später) in die Moschee und fand den Nachkommen Omars dort sitzend. Als dieser ihn erblickte, rief er aus:, Allah weiß am besten, wohin er seine (prophetische) Botschaft entsendet.' Seine Gefährten eilten (überrascht) zu ihm und fragten: , Was ist deine Geschichte (hinter dem, was du sagst), du hast (vorher) anders gesprochen.' - ,lhr habt gehört, was ich jetzt gesagt habe,' sagte er, und er begann, für Abu al-Hassan (a.) zu werben. Sie widersprachen ihm, und er widersprach ihnen. Als Abu al-Hassan (a.) zu seinem Haus zurückkehrte, sagte er zu den (um ihn) Versammelten, die von ihm die Tötung des Omar-Nachkommens verlangt hatten: ,Was war besser, das, was ihr wolltet, oder das, was ich wollte? Ich richtete seine Angelegenheit in dem Maße, wie euch (jetzt) deutlich wurde. Ich war genug für das Böse in ihm. "a

Eine Gruppe der Gelehrten (ahl-al-'ilm) erwähnte, dass Abu al-Hassan (a.), immer mit zwei- bis dreihundert Dinar zu reisen pflegte (um es zu spenden), und die Geldbörsen Abu al-Hassans (a.) waren sprichwörtlich.2

Ibn Ammar und andere Überlieferer berichteten: „Als al-Raschid sich auf den Weg zur Hadsch (Große Pilgerfahrt) machte und sich Medina näherte, trafen ihn die Anführer ihrer (Medinas) Einwohner. Musa ibn Dscha'far (a.) kam (auch) zu ihnen (allerdings nur) auf einem Maultier. ,Wie! Ist dies das Tier, auf dem du den Fürsten der Gläubigen treffen wirst?'3, fragte ihn al-Rabi'. ,Wenn du darauf etwas erreichen willst, wirst du es nicht erlangen können, und wenn du verfolgt wirst

Al-Chatib al-Bagdadi führte es mit leichter Abweichung in seinem Geschichtswerk auf 13:28, und Abu al-Faradsch al-Isfahani überlieferte es in „Maqatil al-Talibiyyin" 499, Ibn Schahraschub in „al-Manaqib": 4:319, und Al-Tabrassi erwähnte es in „A'lam al-Wara": 296 und Allamah al-Madschlisi berichtete es in „al-Bihar" 48:102/7.

2 „Maqatil al-Talibiyyin": 499, „Tarich Baghdad": 13:28, „A'lam al-Wara": 296, „Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:320, mit geringer Abweichung, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 48:103

Gemeint ist, dass Imam Musa den damaligen Kalifen Harun genannt al-Raschid treffen würde (Anm. d. Übers.)

401

(während du auf ihm reitest), kannst du nicht entkommen' (sagte al-Rabi'). - ,Es ist unter dem Stolz von Pferden, und es ist über der Niedrigkeit von Wildeseln, und die besten Dinge sind diejenigen in der Mitte.'1

Als Harun al-Raschid nach Medina kam, machte er einen Besuch bei dem (Grab) des Propheten (s.), und die Leute gingen mit ihm. Er näherte sich dem Grab des Gesandten Allahs (s.) und sagte: , Friede sei mit dir, o Gesandter Allahs, Friede mit dir. o Cousin!,' und er wollte damit seine stolze Position2 gegenüber den anderen zur Geltung bringen. Da näherte sich Abu al-Hassan (a.) dem Grab und sprach: ,Friede sei mit dir, o Gesandter Allahs, Friede sei mit dir, Vater!'3. Da änderte sich Raschids Gesichtsausdruck, und sein Ärger wurde damit offensichtlich."4

Abu Zaid überlieferte: „Abd al-Hamid informierte mich: Muhammad ibn al-Hassan fragte Abu al-Hassan Musa (a.) nach der Zusammenkunft mit al-Raschid -und sie waren in Mekka - wobei er sich erkundigte: ,Ist es einem Muhrim5 erlaubt, dass seine Kamelsänfte ihn (von der Sonne) überschattet?' - ,Es istßr ihn nicht erlaubt', erwiderte Musa (a.), ,wenn er irgendeine (andere) Wahl hat.' - ,Ist es ihm erlaubt,' fragte Muhammad ibn al-Hassan, ,unter (natürlichem) Schatten aus freiem Willen zu wandeln?' - Ja', antwortete Musa (a.). Muhammad ibn al-Hassan lachte darüber. .Verwundert dich die Sunna des Propheten und seiner Familie (s.)', fragte Abu al-Hassan Musa (a.), ,so dass du darüber spottest? Der Prophet (s.) entdeckte den (natürlichen) Schatten (d.h. nutzte ihn) in seinem Ih-ram-Zustand, und er wandelte im (natürlichen Schatten), während er Muhrim6 war, und die Vorschriften Allahs - o Muhammad - unterliegen nicht dem Analogie-schluss (Vergleich)7. Wer bei ihnen den Analogieschluss anwendet, ist von rechten Weg abgewichen.' Muhammad ibn al-Hassan schwieg und erwiderte nichts mehr."8

„Maqatil al-Talibiyyin": 500. „A'lam al-Wara": 296, „Manaqib Aal-i-Abi Talib", 4:320 mit geringer Abweichung, und 'Allamah al-Madschlisi berichtete es in „al-Bihar" 48:103

Seine Verwandtschaft zum Propheten (s.)

Mit „Vater" wird auch der Urgroßvater bezeichnet. Haruns Verwandtschaft war weitaus entfernter (Anm. d. Übers.)

4 „Tarich al-Baghdad" 13:31, und „Kifaya al-Talib: 457, „Tadhkira al-Chawas": 314, „A'lam al-Wara: 297, „Manaqib ibn Schahraschub" 4:320, „al-Ihtidschadsch": 393, und Allamah al-Madschlisi erwähnte es in „al-Bihar": 48:103

Bezeichnung für einen Pilger im Weihezustand (Ihram), Näheres in „Manasik al-Hadsch" von Ayatullah al-Uzma' Imam Sayyid Ali al-Hussaini al-Khamenei

Jemand im Weihezustand (ihram) - (Anm. d. Übers.)

Damals hatte sich die Methode des Analogieschlusses (qiyas) relativ neu unter einigen Gelehrten etabliert (Anm. d. Übers.)

„A'lam al-Wara": 298, „al-Ihtidschadsch": 394, und Allamah al-Madschlisi erwähnte es in „al-Bihar" 99:176/1

402

Die Leute überlieferten von Abu al-Hassan Musa (a.), und sie waren sehr zahlreich, denn wie wir vorher schon erwähnten, war er der Bewandertste im islamischen Recht (fiqh) in seiner Zeit, der beste Kenner des Buches Allahs und er hatte die schönste Stimme beim Qur'an-Rezitieren. Wenn immer er rezitierte, wurden seine Zuhörer traurig und weinten (vor Rührung) durch seine Lesung. Die Bewohner Medinas pflegten ihn „Zain-al-Mutahadschidin" („Zier der nachts Wachenden") zu nennen. Er wurde auch „al-Kazim" („Der Zurückhaltende") genannt wegen der Beherrschung seines Zorns und seiner Geduld gegenüber den Taten seiner Unterdrücker, bis er starb, ermordet in ihrem Kerker und ihren Fesseln.

Berichte über die Ursache seines Ablebens und eine Auswahl von Überlieferungen darüber

Der Grund der Festnahme Abu al-Hassans Musa (a.) durch al-Raschid, seiner Verhaftung und seiner Ermordung berichtet folgende Überlieferung: Ahmad ibn 'Ubaidullah ibn 'Ammar, von Ali ibn Muhammad al-Naufali, von seinem Vater, und Ahmad ibn Muhammad ibn Said (berichtete); und Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad ibn Yahya, von ihren Lehrern (welche berichteten)1: „Der Grund für die Ergreifung Musas ibn DschaTars (a.) war, dass al-Raschid seinen Sohn in die Obhut von DschaTar ibn Muhammad ibn al-Asch'ath gab, und Yahya ibn Chalid ibn Barmak neidete ihm dieses. Er sagte (zu sich selbst): ,Wenn das Kalifat auf ihn (den Sohn) übergeht, dann geht meine Herrschaft verloren und die meines Sohnes (auch).' Er täuschte daher Dscha'far ibn Muhammad - welcher an das Imamat glaubte - so dass es ihm gelang, zu ihm Zugang zu erhalten und zu ihm freundliche Beziehungen aufzubauen. Er kam oft zu seinem Haus und wurde mit seinen Lebensumständen vertraut, die er al-Raschid (umgehend) berichtete, und er pflegte ihnen (den Berichten) noch Dinge hinzuzufügen, die dazu angetan waren, in seinem (al-Raschids) Herzen Hass zu erzeugten.

Dann sagte er (Yahya ibn Chalid) zu einigen seiner Vertrauten: , Würdet ihr für mich einen Mann der Familie von Abu Talib finden, der in ungünstigen Umständen lebt, und der mir die Informationen gibt, die ich benötige?' Er wurde zu Ali ibn Ismall ibn Dscha'far ibn Muhammad gebracht. Yahya ibn Chalid brachte ihm etwas Geld. Musa ibn Dscha'far (a.) war freundlich zu Ali ibn Ismall, beschenkte ihn und behandelte ihn gütig. Yahya ibn Chalid schickte nach (Ali ibn Ismall), damit er zu al-Raschid gehe, um ihn auf die freundliche Behandlung aufmerksam zu machen, das er gegenüber ihm gezeigt hatte. Er hatte vor, dies auszuführen. Abu al-Hassan (a.) wurde darauf aufmerksam und rief ihn (zu sich) und sagte zu ihm: ,Wohin gehst du, mein Neffe?' - ,Nach Bagdad,' antwortete Ali ibn Ismall.

1 „Maqatil al-Talibiyyin": 484-489

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, Und was wirst du tun?' - ,Ich stehe in Schuld, und ich bin arm', war die Antwort. ,Ich werde deine Schulden bezahlen, für dich handeln und ausführen, (was du brauchst)', sagte Musa (a.). Er (Ali ibn Ismall) achtete nicht darauf, sondern fuhr fort, sich auf die Abreise vorzubereiten. Abu al-Hassan (a.) ließ ihn zu sich kommen und sagte zu ihm: ,Du gehst?' - Ja', erwiderte er, ,ich habe keine Alternative dazu.' - ,Siehe, mein Neffe,' sagte er (Abu al-Hassan, a.), ,ßrchte Allah, und mache meine Kinder nicht zu Waisen.' Er ordnete an, dass ihm dreihundert Dinare und viertausend Dirham gegeben wurden. Als er vor ihm stand, sagte Abu al-Hassan Musa (a.) zu den Anwesenden: ,Bei Allah, er wird nach meinem Tod streben und meine Kinder zu Waisen machen.' - Möge Allah uns dein Opfer sein lassen', sagten sie, ,hast du das an seiner Verfassung erkannt und ihn (trotzdem) beschenkt und großzügig bedacht?' - Ja', entgegnete er, ,mein Vater berichtete mir von seinen Vätern, (welche es) vom Gesandten Allahs (s.) (berichteten), dass, wenn die Verwandten sich (von der Familie) abtrennen, sie (wieder) zusammenge-ßgt werden, denn wenn sie sich (von den Verwandten) trennen, wird Allah sie (von Sich) abtrennen. Ich wollte ihn (wieder) zurückbringen, nachdem er sich von mir getrennt hat, denn wenn er sich von mir trennt, wird Allah ihn (von Sich) abtrennen.'

Ali ibn Ismail brach auf, bis er zu Yahya ibn Chalid kam. Er gab ihm Nachricht von Musa ibn DschaTar (a.), und er (Yahya ibn Chalid) berichtete diese al-Raschid und fügte noch (etwas) dazu. Dann brachte er ihn (Ali ibn Ismall) zu al-Raschid, der ihn nach seinem Onkel fragte, und er (Ali ibn Ismall) verleumdete ihn bei ihm (al-Raschid) und sagte: ,Von Ost und West wird zu ihm Geld gebracht. Er hat ein Gut namens al-Yasir für dreißigtausend Dinar gekauft, und sein (früherer) Besitzer sagte, als er (Musa, a.) ihm das Geld gebracht hatte, dass er diese Währung nicht akzeptieren würde, sondern nur diese und jene Währung. Dann ordnete er (Imam Musa, a.) an, dass jenes Geld ihm gebracht werde, und dann gab er dreißigtausend Dinar von der Währung, um die er gebeten hatte.' Al-Raschid hörte ihm zu und befahl, dass ihm (Ali ibn DschaTar) zweihunderttausend Dirham überreicht werden sollten, mit denen er sich eine Existenz in einer der Provinzen aufbauen wollte. Er wählte eine der östlichen Provinzen. Seine Sendboten gingen, um das Geld zu holen, und er wartete auf ihr (Wieder-)Kommen. An einem jener Tage ging er auf die Toilette, und er litt an Ruhr, wodurch sein gesamter Mageninhalt austrat, und er fiel um. Man versuchte, ihn (den Mageninhalt) zurückzuhalten, aber es war nicht möglich. Er wusste, was mit ihm war (d.h. dass er im Sterben lag), und das Geld wurde ihm gebracht, als er sich im Todeskampf befand., Was soll ich damit tun', sagte er, ,wo ich doch im Sterben liege?'"

In jenem Jahr ging al-Raschid zur Hadsch. Er begann damit in Medina und ergriff dort Abu al-Hassan Musa (a.). Es wurde berichtet, dass, als er nach Medina kam, Musa (a.) ihn mit einer Gruppe der hochstehenden Persönlichkeiten empfing. Sie

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gingen hinaus, um ihn zu empfangen, und Abu al-Hassan (a.) ging in die Moschee, wie es seine Gewohnheit war. Al-Raschid blieb bis zur Nacht, dann ging er zum Grab des Gesandten Allahs (s.) und sprach: „O Gesandter Allahs, ich bitte dich um Verzeihung für das, was ich tun will. Ich will Musa ibn Dscha Jar verhaften, denn er will Spaltung und Blutvergießen in deine Ummah tragen."

Dann ließ er ihn aus der Moschee holen und vor ihn bringen. Er ließ ihn fesseln und zwei Sänften bringen. Er ließ ihn in eine davon auf ein Maultier setzen, die andere Sänfte ließ er auf ein anderes Maultier legen. Die beiden Maultiere verließen sein Haus, sie trugen die beiden Sänften, die geschlossen waren. Mit jedem von ihnen ging eine Kavallerie. Die Kavallerie teilte sich, einige machten sich mit einer der beiden Sänften in Richtung Basra auf den Weg und die anderen in Richtung Kufa. Abu al-Hassan (a.) war unter denen, mit der (das Maultier) in Richtung Basra ging. Al-Raschid tat dies, um die Leute hinsichtlich Abu al-Hassans (a.) zu täuschen. Er befahl den Leuten, die bei der Sänfte Abu al-Hassans (a.) waren, ihn an Is a ibn Dscha'far ibn al-Mansur zu überreichen, der zu dieser Zeit Gouverneur von Basra war. Er wurde ihm ausgeliefert und bei ihm für ein Jahr ins Gefängnis geworfen. Al-Raschid schrieb ihm (und forderte) sein Blut. Isa ibn Dscha'far rief einige seiner hohen Persönlichkeiten und Vertrauten und beriet sich mit ihnen über das, was al-Raschid ihm geschrieben hatte. Sie rieten ihm, davon (von al-Raschids Forderung) Abstand zu nehmen und um Freistellung davon zu bitten. Isa ibn Dscha'far schrieb al-Raschid folgendes:

„Die Angelegenheit Musa ibn Dscha fars und sein Aufenthalt in meinem Gefängnis dauern schon lange an. Ich bin über seine Lage informiert und habe diese Zeit Spione auf ihn angesetzt, und ich fand ihn unermüdlich mit Gottesdienst (beschäftigt). Ich setzte jemanden an, um zu hören, was er in seinen Bittgebeten sagte, und er betete nicht (um Schlechtes), weder gegen dich noch gegen mich, und er erwähnte uns in seinem Bittgebet nicht negativ. Er betet für sich selbst um nichts als um Vergebung und Barmherzigkeit. Entweder schickst du jemanden, dem ich ihn überreiche, oder ich werde ihn freilassen. Seine Gefangenhaltung bedeutet für mich eine Drangsal."

Es wurde berichtet, dass einer der Spione Isa ibn Dscha'fars ihm zutrug, dass er ihn (Musa, a.) während er in Haft war, oft in seinem Bittgebet habe sagen hören: „O Allah, Du weißt, dass ich Dich immer darum bat, mir freie Zeit zu geben, um Dich anzubeten. O Allah, Du hast dieses getan, Preis sei Dir."

Al-Raschid ordnete an, dass der, der ihn von 'Isa ibn Dscha'far übernahm, ihn nach Bagdad bringen solle. Er wurde (dort) an Al-Fadhl ibn al-Rabi' übergeben und blieb eine lange Zeit bei ihm. Al-Raschid wies ihn an, mit ihm (Musa, a.) etwas zu tun, aber er weigerte sich. Daraufhin schrieb er (al-Raschid) ihm, dass er

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ihn an al-Fadhl ibn Yahya übergeben solle, der ihn dann von ihm ('Isa ibn Dscha'far) entgegennahm. Er verlegte ihn in eines der Zimmer seines Hauses und setzte einen Beobachter über ihn an. Er (Musa, a.) war mit Gottesanbetung beschäftigt, er verbrachte die ganze Nacht im (rituellen) Gebet, mit Qur'an-Lesung, Bittgebet und Anstrengung (auf dem Wege Allahs). An den meisten Tagen fastete er, und er wandte nie sein Gesicht von der Gebetsnische (mihrab) ab. Al-Fadhl ibn Yahya machte es ihm behaglich und ehrte ihn.

Dies kam al-Raschid zu Ohren, als er in al-Raqqa1 weilte. Er teilte ihm schriftlich sein Missfallen darüber mit, dass er Musa (a.) das Leben angenehm machte und befahl ihm, ihn zu töten. Er (al-Fadhl) zögerte und wollte es nicht tun. Darüber geriet al-Raschid in Zorn, und er rief Masrur, den Diener, und sagte zu ihm: „ Gehe sofort mit dem Botendienst nach Bagdad, dann gehe direkt zu Musa ibn Dscha Jar. Wenn du ihn in Komfort und Zufriedenheit findest, dann übergib diesen Brief an Abbas ibn Muhammad und befehle ihm, dem, was darin steht, Folge zu leisten."

Er überreichte ihm einen anderen Brief für al-Sindi ibn Schahik, indem er ihn aufforderte, Abbas ibn Muhammad zu gehorchen. Masrur brach auf und stieg bei dem Hause al-Fadhl ibn Yahyas ab, und niemand wusste, was er wollte. Dann ging er zu Musa ibn Dscha'far (a.) und fand ihn so, wie al-Raschid berichtet worden war. Er ging sofort zu al-Abbas ibn Muhammad und al-Sindi ibn Schahik und überreichte ihnen die beiden Briefe, und es dauerte nicht lange, bis der Botschafter aufbrach und zu al-Fadhl ibn Yahya eilte, und er (der Botschafter) ritt mit ihm zurück (zu al-Abbas ibn Muhammad). Er ritt mit ihm bestürzt und verwirrt, bis er zu al-Abbas ibn Muhammad kam, und al-Abbas ließ Peitschen und zwei schmalen kleinen Plattformen ('uqabayn) bringen. Dann ließ er al-Fadhl entkleiden, und al-Sindi verabreichte ihm in seinem (al-Abbas ibn Muhammads) Beisein hundert Peitschenhiebe. Als er ging, hatte sich seine (al-Abbas') Farbe verändert und unterschied sich sehr von der, die er hatte, als er gekommen war, und er begann, zu seiner Rechten und zu seiner Linken die Leute zu grüßen.

Masrur benachrichtigte al-Raschid schriftlich, und dieser befahl, Musa (a.) an al-Sindi ibn Schahik auszuliefern. Al-Raschid veranstaltete eine feierliche Versammlung und sagte: „Ihr Leute, al-Fadhl ibn Yahya hat sich mir widersetzt und mir den Gehorsam verweigert. Ihr habt gesehen, dass ich ihn verflucht habe, so verflucht (auch) ihr ihn, und Allah verfluche ihn." So verfluchten ihn die Leute von allen Seiten, bis der Saal und das Gebäude von (dem Laut) seinem Fluch bebten.

Die Nachricht erreichte Yahya ibn Chalid, er ritt zu al-Raschid und trat durch eine andere Tür ein, als die Leute (normalerweise) benutzten, so dass er von hinten kam

Al-Raqqa: Berühmte Stadt am Euphrat, gehört heute zu Syrien

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und nicht bemerkt wurde, dann sagte er zu ihm: „Schau mich an, o Fürst der Gläubigen", und er (al-Raschid) vernahm es mit Schrecken, als (Yahya) fortfuhr: „Al-Fadhl ist noch unerfahren, und ich werde zu deiner Zufriedenheit (auf ihn achten)." Sein (al-Raschids) Gesicht hellte sich auf vor Freude. Er ging zu den Leuten und sprach: „Al-Fadhl ist gegen mich aufgestanden in einer Sache, und ich habe ihn verflucht. Jetzt hat er bereut und ist zum Gehorsam mir gegenüber zurückgekehrt, so nehmt (auch) ihr ihn als Freund an." Sie antworteten: „ Wir sind Freunde von dem, dem du freundlich gesonnen bist, und wir sind die Feinde derjenigen, denen du feindlich gesonnen bist, und wir haben ihn als unseren Freund angenommen." Daraufhin brach Yahya ibn Chalid mit dem Botschaftsdienst auf, bis er Bagdad erreichte. Die Menschen waren aufgeregt und verbreiteten über alles Gerüchte. Er gab den Eindruck, dass er zwecks Verbesserung (der Situation) des Sawad1 gekommen war und um nach den Angelegenheiten der Gouverneure zu schauen. Er beschäftigte sich mit einigen dieser Dinge für einige Tage. Dann rief er al-Sindi und gab ihm Instruktionen über ihn (Musa, a.). (Er führte diese Instruktionen aus. Er hatte al-Sindi aufgetragen, ihn (Musa, a.) mit Gift zu töten, welches er in das Essen mischte, das er ihm brachte. Man sagte, dass er es in Datteln gemischt habe. Er (Musa, a.) aß davon und spürte dann die Wirkung des Giftes. Er lag drei Tage im Fieber und starb am dritten Tag.)2

Als Musa (a.) starb, brachte al-Sindi ibn Schahik die Rechtsgelehrten und die hohen Persönlichkeiten der Bewohner Bagdads zu ihm, unter ihnen waren al-Haitham ibn Adi und andere. Sie schauten ihn an, es war weder eine Spur von Verletzung zu sehen, noch von Strangulierung. Er (al-Sindi) ließ sie bezeugen, dass er eines natürlichen Todes gestorben sei, und sie bezeugten dies.

Er wurde hinausgetragen und auf die Brücke Bagdads gelegt, und es wurde ausgerufen: „Dieser (Mann), Musa ibn Dschafar ist gestorben, so schaut ihn an," und die Leute kamen und starrten in sein Gesicht, wie er tot dort lag. Eine Gruppe hatte während Musas (a.) Lebzeiten behauptet, dass er der Erwartete (al-Qalm al-Muntazar)3 sei, der das Imamat für den Rest aller Zeiten fortführen würde. Sie machten seine Gefangennahme zu der Verborgenheit (Ghaiba), von der hinsichtlich des letzten Imams berichtet wurde.4 Yahya ibn Chalid ordnete an, dass über seinen Tod Folgendes bekannt gemacht werde: „Dies ist Musa ibn Dschafar, von dem die Rafidhiten behaupten, dass er nicht sterben würde (d.h. dass sie angeblich behauptet haben sollen, dass er der letzte Imam sei), so schaut ihn an", und die Leute sahen, dass er tot war. Dann wurde er weggetragen und auf dem Quraisch-

Sawad: Bezeichnung für den früheren Irak bzw. Babylonien

Der Text in Klammern ist nicht in „Maqatil al-Talibiyyin" überliefert. Dort wird die Tötungsmethode anders beschrieben.

Al-Qa'im al-Muntazar: Bezeichnung für den Erwarteten Zwölften Imam, Muhammad al-Mahdi (möge er bald erscheinen)

4

Dies sind al-Mufids Kommentare.

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Friedhof1 am Bab Tibn bestattet, und dieser Friedhof wurde ehemals für die Bani Haschim und die Edlen benutzt.

Es wurde überliefert, dass er (der Imam, a.), als er im Sterben lag, al-Sindi ibn Schahik bat, dass ein Gefolgsmann von ihm aus Medina zu ihm gebracht würde, der im Hause von al-Abbas ibn Muhammad am Zuckerrohr-Markt (Maschra'a al-Qasb)2 weilte, damit er ihn waschen und in das Totengewand kleiden solle, und er (al-Sindi) tat dieses.

Al-Sindi ibn Schahik berichtete: „Ich bat ihn um Erlaubnis, ihn ins Totengewand einzuwickeln, doch er weigerte sich und sagte: 'Ich bin (ein Mitglied der) Ahl-ul-Bait. Die Ausstattung unserer Frauen mit der Brautgabe (mahr), die Durchführung der Hadsch für Neulinge (hadsch sarura) und das Einhüllen unserer Toten kann nur von unseren Gefolgsmännern durchgeführt werden, die rein sind. Ich habe schon ein Leichentuch, und ich möchte, dass meine Totenwaschung und die Herrichtung (meines Leichnams) von meinem Gefolgsmann so-und-so durchgeführt wird." Das wurde für ihn getan.3

Aufzählung seiner Söhne und Auszüge aus Überlieferungen über sie

Abu al-Hassan Musa (a.) hatte siebenunddreißig Kinder, Söhne und Töchter. Sie waren:

1. Ali ibn Musa al-Ridha (a.)

2. Ibrahim

3. Al-Abbas

4. Al-Qasim

Ihre Mütter waren (ehemalige) Sklavinnen.

5. Ismall

6. Dscha'far

7. Harun

8. Al-Hussain

Ihre Mutter war eine (ehemalige) Sklavin.

Quraisch-Friedhof (Maqabir Quraisch liegt in der jetzigen Stadt Kazimain Bab Tibn und Maschra'a al-Qasb: Gebiete, die in jener Zeit zu Bagdad gehörten. Abu al-Faradsch al-Isfahani überlieferte es in „Maqatil al-Talibiyyin: 501, einige Absätze wurden ausgelassen, und Scheich al-Tusi in „al-Ghaiba": 26:6, wie auch in „al-Irschad", und Al-Tabrassi erwähnte es in gekürzter Form in „A'lam al-Wara": 299, und ibn al-Sabagh in „al-Fusul al-Muhimma": 238, und Allamah al-Madschlisi in „al-Bihar" 48:234/39

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9. Ahmad

I 0.Muhammad

I1 .Hamza

Ihre Mutter war eine (ehemalige) Sklavin.

12. Abdullah

13. Ishaq

14.  'Ubaidullah

15. Zaid

16. Al-Hassan

17. Al-Fadhl

18. Sulaiman

Ihre Mütter waren (ehemalige) Sklavinnen.

19. Fatima al-Kubra (die Ältere)

20. Fatima al-Sughra (die Jüngere)

21. Ruqayya

22. Hakima

23. Umm Abiha

24. Ruqayya al-Sughra

25. Kulthum

26. Umm DschaTar

27. Lubaba

28. Zainab

29. Chadidscha

30. Aliyya

31. Amina

32. Hassana

33. Buraiha

34. A'ischa

35. Umm Salama

36. Maimuna

37. Umm Kulthum

Ihre Mütter waren (ehemalige) Sklavinnen.

Der tugendhafteste der Söhne Abu al-Hassans (a.), der Edelste und der herausra-gendste an Rang, der Wissendste und derjenige, der am meisten Verdienste gesammelt hatte, war Abu al-Hassan Ali ibn Musa al-Ridha (a.).

Ahmad ibn Musa war edel, erhaben und fromm, und Abu al-Hassan liebte ihn und pflegte ihm den Vorzug zu geben. Er schenkte ihm ein Landgut bekannt als „al-Yasir". Es wird gesagt, dass Ahmad ibn Musa (r.) tausend Sklaven befreit hat.

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Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad ibnYahya überlieferte: „Mein Großvater (Yahya al-Hassan) berichtete mir: 'Ich hörte Ismall ibn Musa sagen: ,Mein Vater (Musa) ging mit seinem Sohn zu einem seiner Ländereien im Umkreis von Medina (er nannte den Namen dieses Grundbesitzes, aber Abu al-Hassan vergaß ihn). Wir waren an jenem Ort, und mit Ahmad ibn Musa waren zwanzig an Dienerschaft und Gefolge meines Vaters. Wenn Ahmad aufstand, standen sie mit ihm auf, und wenn er sich hinsetzte, setzten sie sich mit ihm nieder. Mein Vater beobachtete ihn nach diesem mit einem (liebevollen) Blick, der nicht ignoriert werden konnte. Wir wandten uns nicht zum Gehen, bevor Ahmad ibn Musa vor uns ging.’1

Muhammad ibn Musa war ein tugendhafter und rechtschaffener Mann. Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad ibn Yahya sagte zu mir: „ Mein Großvater Yahya ibn al-Hassan berichtete mir: 'Haschimiyya, eine enge Vertraute von Ru-qayya, der Tochter Musas, teilte mir mit: Muhammad ibn Musa gehörte zu denjenigen, die (ständig gereinigt) mit Wudhu' (ritueller Waschung) und mit Gebet beschäftigt waren. Die ganze Nacht pflegte er die rituelle Waschung zu vollziehen und zu beten. Wir hörten das Plätschern des Wassers (für sein Wudhu'), und er betete einen Teil der Nacht. Dann war er für eine Stunde still und schlief. Dann stand er wieder auf, und wir hörten das Plätschern des Wassers (für sein Wudhu'). Dann betete er, daraufhin ruhte er eine Weile, und so fuhr er fort bis zum Morgen. Ich sah ihn niemals, ohne mich an die Worte Allahs, Des Erhabenen, zu erinnern: „Sie pflegten nur wenig in der Nacht zu ruhen.."2

Ibrahim ibn Musa war großmütig, mutig und edel. Zur Zeit Ma'muns3 war er von Muhammad ibn Zaid4 ibn Ali ibn al-Hussain ibn Ali ibn Abu Talib (a.) zum Gouverneur von Jemen ernannt worden. Abu Saraya hatte Ali ibn Abu Talib (a.) in Kufa den Treueid geleistet. Er (Ibrahim ibn Musa) ging dorthin (nach Jemen), eroberte es, residierte dort eine Weile, bis das passierte, was Abu Saraya passiert war. Dann wurde ihm von al-Ma'mun Sicherheit gewährt.

Jeder einzelne der Söhne Abu al-Hassans Musa ibn Dscha Tar (a.) war verdienstvoll und mit hohem Bekanntheitsgrad, jedoch al-Ridha war ihnen an Vorzügen voran, wie wir (bereits) berichteten.

1 Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 48:287/2.

2 Heiliger Qur'an: 51:18

Kalif seiner Zeit (Anm. d. Übers.)

Das bezieht sich auf den Großvater, Muhammad ibn Muhammad ibn Zaid, wie Al-Tabari in seinem Geschichtswerk darlegte: 8:529, und al-Nadschaschi in der Biographie von Ali ibn 'Ubaidullah ibn Hussain al-'Alawi: 256/671

410

Imam Ali al-Ridha (a.)

Dies ist eine Abhandlung über den Imam, der (das Imamat) nach Abu al-Hassan Musa (a.) übernahm, über seine Kinder, sein Geburtsdatum, die Beweise für sein Imamat, sein Alter, die Dauer seines Kalifats, Zeit und Ursache seines Ablebens, über den Ort, an dem er bestattet wurde, die Zahl seiner Kinder sowie eine Zusammenfassung der Berichte über ihn.

Der Imam nach Abu al-Hassan Musa ibn Dscha'far war sein Sohn Abu al-Hassan ibn Ali ibn Musa al-Ridha (a.) aufgrund seiner überlegenen Charaktereigenschaften über all seine Brüder und die Mitglieder der Ahl-ul-Bait1 sowie wegen des Wissens, des Langmuts und der Frömmigkeit, die er zeigte. Sowohl die Schiiten (chassa) als auch die Sunniten (amma) stimmten überein hinsichtlich seiner Person und im Hinblick darauf, als wen sie ihn erkannten, und auch wegen seiner Ernennung durch seinen Vater für das Imamat und die Hinweise darauf (dass es ihm zustand) vor allen seinen Brüdern und reiner Familie.

Er wurde im Jahre 148 nach der Hidschra (765 n.Chr.) in Medina geboren. Er starb in Tus, in Chorassan, im Safar 203 n.H. (816 n.Chr.). Er war zu jener Zeit 55 Jahre alt. Seine Mutter war eine (ehemalige) Sklavin namens Umm al-Banin. Die Dauer seines Imamats nach seinem Vater betrug 20 Jahre.

Berichte über seine Ernennung

Unter denen, die die Ernennung von al-Ridha Ali ibn Musa (a.) durch seinen Vater zum Imam überlieferten sowie dessen Hinweise auf ihn hinsichtlich dessen, waren seine engsten und verlässlichen Vertrauten und diejenigen aus der Schi'a, die Frömmigkeit, Wissen und Kenntnisse über die Rechtswissenschaften (fiqh) besaßen. Unter ihnen waren: Dawud ibn Kathir al-Raqqa, Muhammad ibn Ishaq ibn 'Ammar, Ali ibn Yaqtin, Nu'aim al-Qabusi, al-Hussain ibn al-Muchtar, Ziyad ibn Marwan, al-Machzumi, Dawud ibn Sulaiman, Nasr ibn Qabus, Dawud ibn Zarbi, Yazid ibn Sulait und Muhammad ibn Sinan.

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad ibn Qulawaih übermittelte mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ahmad ibn Mihran, von Muhammad ibn Ali, von Muhammad ibn Sinan und Ismall ibn Ghiyath al-Qasri, von Dawud al-Raqqa, welcher berichtete: „Ich sagte zu Abu Ibrahim (d.h. Imam Musa, a.): Möge ich dir geopfert werden, mein Alter ist schon fortgeschritten, so nimm meine Hand und

Hier ist mit Ahl-ul-Bait offensichtlich die Familie seines Vaters gemeint und nicht - wie sonst üblich -die reinen Imame (Anm. d. Übers.)

411

rette mich vor dem Feuer. Wer ist unser Führer nach dir?' Während er auf seinen Sohn Abu al-Hassan deutete, erwiderte er: ,Dieser ist euer Führer nach mir.’1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad Ya'qub al-Kulaini, von al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, von Ahmad ibn Muhammad ibn Abdullah, von al-Hassan, von Ibn Abu 'Amir, von Muhammad ibn Ishaq ibn 'Ammar, welcher berichtete: „Ich (d.h. Muhammad ibn 'Ammar) sagte zu Abu al-Hassan dem Ersten (Imam Musa, a.): 'Würdest du mir bitte zeigen, von wem ich (Lehren für) meinen Glauben erhalten soll?' - .Dieser mein Sohn Ali', sagte er, ,mein Vater nahm mich bei der Hand und nahm mich mit zu dem Grabe des Gesandten Allahs (s.) und sagte zu mir: „Mein Sohn, Allah der Mächtige und Erhabene hat gesagt: 'Wahrlich, Ich werde einen Statthalter (cha-lifa) auf Erden einsetzen'2.

Wenn Allah, Der Mächtige und Erhabene, etwas beschließt, wird Er es ausführen.'"3

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya, von Ahmad ibn Muhammad ibn 'Isa, von al-Hassan ibn Mahbub, von al-Hussain ibn Nu'aim al-Sahhaf, welcher berichtete: „Ich (al-Hussain ibn Nu'aim), Hischam ibn al-Hakam und Ali ibn Yaqtin waren in Bagdad, Ali ibn Yaqtin sagte: ,Ich war bei al-Abd al-Salih (Imam Musa, a.), als er zu mir sagte: ,0 Ali ibn Yaqtin, dieser Ali ist der Herr meiner Kinder, und ich habe ihm meine Kunya (Beinamen) gegeben. '4 Nach einer anderen Überlieferung hieß es statt kunyati (meine Beinamen) kutubi (meine Bücher).

Da schlug Hischam (dem die Überlieferung erzählt wurde) mit seiner Handfläche in sein Gesicht und sagte: ,Schande über dich, wie kannst du so etwas sagen?' -,Bei Allah,' erwiderte Ali ibn Yaqtin, ,ich habe es von ihm so gehört, wie ich gesagt habe.' - ,Dann, bei Allah,' sagte Hischam, ,ist die Befehlsgewalt nach ihm (d.h. Imam Musa, a.) bei ihm'5".

Al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von mehreren seiner Gefährten, von Ahmad ibn Muhammad ibn 'Isa, von Mua-wiya ibn Hakim, von Nu'aim al-Qabusi, von Abu al-Hassan Musa (a.), welcher

1  „Al-Kafi" 1:249/3,"‘Uyun Achbar Imam Ridha (a.)":1:23/7, „Ghaiba al-Tusi": 34/9, „al-Fusul al-Muhimma" von ibn Sabagh: 243, „A'lam al-Wara": 304, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:23/34

2 Heiliger Qur'an: 2:30

3 „Al-Kafi", 1:249/4; „Ghaiba al-Tusi": 34/10, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:24/35.

Beide Imame hatten den Beinamen (kunya) Abu al-Hassan (Anm. d. Übers.) 5 „Al-Kafi", 1:248/1, „'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)" 1:21/3, „Ghaiba al-Tusi", 35/11

412

berichtete: „Mein Sohn Ali, der Älteste meiner Söhne, ist derjenige, der die her-ausragendste Stellung bei mir hat und auch derjenige, den ich am meisten liebe. Er schaute mit mir das Leder-Etui (dschafr) an, und niemand hat es je angeschaut außer ein Prophet oder ein Bevollmächtigter eines Propheten." 1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ahmad ibn Mihran, von Muhammad ibn Ali, von Muhammad ibn Sinan und Ali ibn al-Hakam, - alle - von al-Hussain ibn al-Muchtar, welcher sagte: „Es kam zu uns eine Verordnung (alwah) von Abu Hassan Musa (a.), welcher im Gefängnis war: Mein Vermächtnis an meinen ältesten Sohn ist, dass er das-und-das tun soll. Was den-und-den betrifft, so gib es ihm nicht, bis ich dich treffe oder Allah mir den Tod bestimmt.' "2

Durch die gleiche Überlieferungskette, von Ahmad ibn Mihran, von Muhammad ibn Ali, Ziyad ibn Marwan al-Qandi3, welcher sagte: „Ich besuchte Abu Ibrahim, und Abu al-Hassan, sein Sohn (a.), war bei ihm. Er sagte zu mir: ,0 Ziyad! Dies ist mein Sohn so-und-so, sein Geschriebenes ist mein Geschriebenes, seine Worte sind meine Worte, sein Gesandter ist mein Gesandter, und was immer er sagt, es ist meine Rede. '"4

Durch die gleiche Überlieferungskette von Ahmad ibn Mihran, von Muhammad ibn Ali, von Muhammad ibn al-Fudhail, welcher berichtete: „Al-Machzumi berichtete mir, und seine Mutter war eine von den Nachkommen von Dscha'far ibn Abu Talib, und er sagte: ,Abu al-Hassan Musa (a.) ließ uns rufen, wir versammelten uns, dann sagte er: ,Wisst ihr, warum ich euch versammelt habe?' -,Nein,' antworteten wir, und er sagte: , Bezeugt, dass dieser mein Sohn mein Testamentsvollstrecker ist, derjenige, der meine Aufgabe übernehmen wird und mein Nachfolger nach mir. Wem immer ich etwas schulde, soll es (die Schuld) von diesem meinem Sohn bekommen. Wem immer ich ein Versprechen gegeben habe, soll es von ihm erfüllt bekommen, und wer mich unbedingt treffen muss, wird das nur durch Briefwechsel mit ihm tun.'"

Mit dieser Überlieferungskette, von Muhammad ibn Ali, von Abu al-Chazzaz, von Dawud ibn Sulaiman, welcher berichtete: Ich (Dawud ibn Sulaiman) sagte zu Abu

1  „Al-Kafi", 1:249/2, „'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)" 1:31/27, „Ghaiba al-Tusi":36/12, „Manaqib ibn Schahraschub":4:367, und Allamah Al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":49:24/36

2  „Al-Kafi", 1:250/8; „'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)" 1:30/23 (gekürzt); „Ghaiba al-Tusi": 36/13; und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „Al-Bihar" 49:26/37

Scheich Saduq (möge Allah ihm gnädig sein) bemerkte in 'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)", dass Ziyad ibn Marwan al-Qandi dieses überlieferte, es aber dann nach dem Tode Musas (a.) leugnete, und er vertrat die Stiftung, die er hatte von dem Geld Musas ibn Dscha'far (a.).

4 „Al-Kafi": 1:249/6, „'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)":1:31/25; „Ghaiba al-Tusi":37/14, al-Fusul al-muhimma: 244, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":49:19/23

413

Ibrahim (a.): Jch fürchte, dass etwas passieren wird, und ich dich nicht treffen kann. So sage mir, wer ist der Imam nach dir?' - Mein Sohn so-und-so,' sagte er und meinte damit Abu al-Hassan (a.)."1

Mit der gleichen Überlieferungskette, von Ibn Mihran, von Muhammad ibn Ali, von Said ibn Abu al-Dschahm, von Nasr ibn Qabus, welcher berichtete: „Ich (Nasr ibn Qabus) sagte zu Abu Ibrahim (a.): Jch fragte deinen Vater, wer derjenige sei, der nach ihm kommt, und er erwiderte, dass du derjenige seist. Als Abu Abdillah (a.) starb, gingen die Menschen nach rechts und links, während meine Gefährten und ich dich (dein Imamat) unterstützten. So sage mir, welcher deiner Söhne nach dir (Imam) sein wird?' Er antwortete: Mein Sohn so-und-so. '"2

Mit der gleichen Überlieferungskette, von Muhammad ibn Ali, von al-Dhahhak ibn al-Asch'ath, von Dawud ibn Zurbi, welcher sagte: „Ich ( Dawud ibn Zurbi) brachte Geld zu Abu Ibrahim (a.). Er nahm einiges davon, einiges davon ließ er (mir). Möge Allah deine Angelegenheiten richten', sagte ich, ,warum hast du es mir gelassen?' - .Derjenige, der die Befehlsgewalt über diese Sache hat,' sagte er, ,wird es von dir verlangen.' Als die Nachricht von seinem Tode kam, ließ Abu al-Hassan al-Ridha (a.) mich rufen und fragte nach dem Geld, und ich bezahlte es ihm.'"3

Durch die gleiche Überlieferungskette, von Ahmad ibn Mihran, von Muhammad ibn Ali, von Ali ibn al-Hakam, von Abdullah ibn Ibrahim ibn Ali ibn Abdullah ibn Dscha'far ibn Abu Talib, von Yazid ibn Sulait in einer langen Überlieferung von Abu Ibrahim Musa (a.). Er sagte in dem Jahr, in dem er starb: „Ich werde in diesem Jahre hinweggenommen werden, und die Befehlsgewalt wird an meinen Sohn Ali übergehen, der nach zwei Alis benannt wurde. Der erste Ali ist Ali ibn Abu Talib, und der andere Ali ist Ali ibn al-Hussain, Allahs Segnungen seien auf ihnen. Ihm (d.h. Ali al-Ridha) wurden Verständnis, Langmut, Hilfe, Frömmigkeit, Gottesehrfurcht und Religiosität des Ersten verliehen, wie auch Heimsuchung des Anderen sowie dessen Geduld gegenüber demjenigen, der ihn hasst. "4 Dies war in einer langen Überlieferung.

1  „Al-Kafi": 1:251/11; „'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.) " 1 23/8,, mit leichter Abweichung ; „Ghaiba al-Tusi": 38/16, und Allamah al-Madschlisi berichtete es in „al-Bihar": 49:24/38

2  „Al-Kafi": 1:250/12; „'Uyun al-Achbar ar-Ridha (a.):1:31/26; auch darin enthalten: „Mein Sohn Ali (Ibn Ali), „Ridschal al-Kaschi": 451/749, „Ghaiba al-Tusi": 38/17, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:25/39

3  „Al-Kafi": 1:251/13; „Ghaiba al-Tusi": 93/18; Manaqib Aal-i-Abi Talib: 4:368; und mit leichter Abweichung bei „Ridschal al-Kaschi": 313/565, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:25/40.

4 „Al-Kafi": 1:252 bis zum Ende der Überlieferung Nr. 14; „Ghaiba al-Tusi": 40/19

414

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn al-Hassan, von Sahl ibn Ziyad, von Muhammad ibn Ali und 'Ubaidullah ibn al-Marzubani, von ibn Sinan, welcher berichtete: „Ich ging zu Abu al-Hassan Musa (a.) in dem Jahre, bevor er nach Irak ging, und sein Sohn Ali saß bei ihm. Er schaute mich an und sagte: ,In diesem Jahr wird etwas passieren, das Unruhe bringt, aber sei nicht bekümmert darum.' - , Was wird das sein', erwiderte ich, ,womit du mich beunruhigt hast, möge Allah mich zu deinem Opfer machen?' - ,lch werde (zwar) zu diesem Tyrann gehen,' antwortete er, ,aber weder von ihm, noch von demjenigen, der nach ihm kommt, werde ich Schaden erleiden.' - , Was wird es (denn) sein,' fragte ich, ,möge Allah mich zu deinem Opfer machen?' Er antwortete: '..und Allah lässt die Frevler irregehen, denn Allah tut, was Er will.'1 - ,Was wird das sein,' fragte ich, ,möge Allah mich zu deinem Opfer machen?' - ,Wer immer das Recht dieses meines Sohnes verletzt und ihm sein Imamat nach mir verweigert, ist wie derjenige, der das Imamat Ali ibn Abu Talibs (a.) nach dem Gesandten Allahs (s.) zu Unrecht verweigerte.' -,Bei Allah,' sagte ich, ,wenn Allah mir in meinem Leben hilft, werde ich mich seinem Recht (des Imamats) unterwerfen und mich zu seinem Imamat bekennen.' -,Du hast die Wahrheit gesprochen, Muhammad, Allah wird dich in deinem Leben unterstützen, und du wirst dich seinem Recht unterwerfen, und du wirst dich zu seinem Imamat bekennen als auch zu dem (Imamat) desjenigen, der nach ihm kommt' - ,Wer wird das sein?' fragte ich. ,Sein Sohn Muhammad,' erwiderte er. ,Er hat mein Einverständnis und meine Unterwerfung,' sagte ich.'" 2

Zusammenfassung der Beweise (für sein Imamat) und Berichte über ihn

Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya, von Ahmad ibn Muhammad, von Ibn Mahbub, von Hischam ibn Ahmar, welcher berichtete: „Abu al-Hassan der Erste (Musa, a.) sagte zu mir: ,Wusstest du, dass einer von den Leuten des Westens (Maghrib) gekommen ist?' -,Nein,' erwiderte ich. ,Doch, ist es so,' sagte er, Jemand aus dem Westen (Maghrib) ist nach Medina gekommen. So komm mit uns.' Er ritt davon und ich mit ihm, bis wir bei dem Mann ankamen, und da war er, der Mann aus dem Westen (Maghrib), und er hatte Sklavenmädchen bei sich. ,Zeig uns, was du hast,' sagte ich zu ihm. Er präsentierte uns sieben Sklavenmädchen, doch die ganze Zeit sagte Abu al-Hassan (a.): ,Ich benötige sie nicht,' dann sagte er: ,Zeige uns (was du sonst noch hast).' - ,Ich habe nur eine kranke Sklavin,' sagte er (der Maghribiner). -, Was ist mit dir, dass du sie nicht (zum Verkauf) anbietest?,' fragte Abu al-Hassan.

1  Heiliger Qur'an: 14:27

2 „Al-Kafi": 1:256/16, „Ghaiba al-Tusi": 32/8, und Al-Saduq führte es in 'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.) mit Abweichung an: 1:32/29, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in al-Bihar: 49:22/27

415

Doch der Maghribiner weigerte sich und ging weg. Am nächsten Tag ließ (Abu al-Hassan) mich rufen und sagte: ,Frage ihn, wie viel er als Höchstpreis ßr sie (die Sklavin) haben will. Wenn er dir sagt: 'So-und-so viel', dann sage ihm, dass du sie nehmen wirst.' Ich ging zu ihm, und er sagte: ,Ich will keine geringere als die-und-die Summe für sie.' - ,lch nehme sie,' antwortete ich. ,Sie gehört dir,' sagte er, ,aber erzähle mir von dem Mann, der gestern mit dir zusammen war'. - ,Ein Mann von den Bani Haschim,' erwiderte ich. ,Von welchen Bani Haschim?' fragte er. ,lch habe nicht mehr (Information) als das,' gab ich zurück. ,lch will dir sagen,' sagte er, ,dass, als ich sie aus einer fernen Gegend im Westen (Maghrib) gekauft habe, eine Frau von den Ahl-al-Kitab1 auf mich traf und mich fragte, wer diese Dienerin war, die ich bei mir hatte. Ich sagte (ihr), dass ich sie ßr mich selbst gekauft habe. Sie sagte, dass es nicht für sie (das Mädchen) angemessen sei, bei einem wie mir zu sein, und dass es angebracht sei, dass diese Sklavin bei dem Besten der Erdenbewohner sei, denn sie würde ihm bald einen Sohn gebären, dessen Gleichen noch niemand weder im Osten noch im Westen geboren habe (in jener Zeit).' So brachte ich sie (zu Abu al-Hassan, a.), und es dauerte nicht lange, bis sie al-Ridha (a.) gebar.'"2

Abu al-Qasim berichtete mir von Dscha'far ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya, von Ahmad ibn Muhammad, von Safwan ibn Yahya, der berichtete: „Als Abu Ibrahim (a.) starb, und Abu al-Hassan al-Ridha (a.) sprach, fürchteten wir deswegen um ihn.

Man sagte zu ihm: „Du hast eine große Sache öffentlich gemacht, und wir fürchten um dich wegen dieses Tyrannen", und er sagte: „Lasst ihn das versuchen, so wie er will, er wird keinen Weg gegen mich finden." 3

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Muhammad, von Ibn Dschamhur, von Ibrahim ibn Abdillah, von (Ahmad ibn 'Ubaidullah)4, von al-Ghaffari, welcher sagte: „Ein Mann aus der Familie Abu Rafi' - ein Gefolgsmann des Gesandten Allahs (s.) - genannt so-und-so hatte mich in seiner Schuld. Er forderte (deren) Begleichung von mir und drängte mich (dazu). Als ich das merkte, verrichtete ich das Morgengebet in der Moschee des Gesandten Allahs (s.), dann machte ich mich auf den Weg zu al-

„Leute des Buches", Bezeichnung für die Anhänger der sog. „Buchreligionen" Christen, Juden und Zoroastrier (Anm. d. Übers.)

2  „Al-Kafi": 1:406/1, 'Uyun al-Achbar ar-Ridha (a.):1-17/4; „Dala'il al-Imamah": 175; „Ithbat al-Wasiyya:" 170; „'Uyun al-mu'dschizat" 106; „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 2:653/6; und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:8/11.

3  „Al-Kafi": 1:406/2; „'Uyun Achbar Al-Ridha (a.): 2:226/4; „Manaqib Aal-i Abu Talib:4:340; „al-Fusul al-Muhimma": 245: und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":49:114/3

4

So auch in der 3. Ausgabe, und in „al-Bihar", im „al-Kafi" heißt es dagegen: „Ahmad ibn Abdillah".

416

Ridha (a.) und er war an jenem Tage in al-'Uraidh1. Als ich mich seiner Tür näherte, erschien er auf einem Esel. Er trug ein Hemd und ein Gewand (rida). Als ich ihn anschaute, schämte ich mich vor ihm. Als er mich erreichte, schaute er mich an, und ich begrüßte ihn - es war im Monat Ramadan - und ich sagte:

,Möge ich dir geopfert werden, dein Anhänger so-und-so hat mich in seiner Schuld, bei Allah, er hat (Dinge) über mich verbreitet', und ich vermutete bei mir, dass er ihm befehlen würde, von mir abzulassen. Bei Allah, ich hatte ihm nicht gesagt, wie viel Schulden ich bei ihm hatte, noch hatte ich irgendwelche näheren Erklärungen dazu abgegeben. Er befahl mir, mich bis zu seiner Rückkehr hinzusetzen. Ich saß immer noch da, bis ich das Abendgebet verrichtete, und ich hatte gefastet. Ich wurde unruhig und wollte gehen. Plötzlich erschien er, und um ihn herum waren (eine Menge) Leute. Bettler kamen zu ihm, und er gab ihnen Almosen. Dann ging er in sein Haus, kam wieder heraus und rief mich. Ich erhob mich und trat mit ihm ein. Er setzte sich, und ich setzte mich zu ihm. Ich begann, ihm über Ibn Musayyib2 zu erzählen, und ich berichtete ihm oft über ihn. Als ich geendet hatte, sagte er zu mir: ,Ich glaube, du hast noch nichts gegessen.' - ,Nein,' erwiderte ich. Er ließ mir Essen kommen, und es wurde vor mich gestellt. Er sagte zu dem Diener, dass er mit mir essen solle. Der Diener und ich bekamen unser Essen. Als wir fertig waren, sagte er (der Imam): ,Hebe das Kissen hoch und nimm, was darunter ist.' Ich hob es hoch, und dort waren (viele) Dinare. Ich nahm sie und steckte sie in meinen Ärmel. Er wies vier seiner Diener an, mich bis zu meinem Haus zu begleiten. Ich sagte: ,Möge ich dein Opfer sein, der Spion von Ibn Musayyib wird (dort) sitzen, und ich möchte nicht, dass er mich sieht, während deine Sklaven bei mir sind:' - ,Du hast richtig gesprochen,' sagte er, ,möge Allah dich recht leiten.' Er sagte ihnen (den Sklaven), dass sie sich entfernen sollen, wann immer ich sie zurückschicken würde. Als ich mich meinem Hause näherte, so dass ich es erkennen konnte, schickte ich sie zurück. Ich ging zu meinem Haus, ließ mir eine Kerze bringen und sah mir die Dinare an. Es waren achtundvierzig Dinare, und ich schuldete dem Mann (nur) achtundzwanzig Dinare. Unter ihnen war ein Dinar, der (besonders) glänzte, und seine Schönheit erfreute mich. Ich nahm ihn und hielt ihn dicht an die Kerze heran. Auf ihm war deutlich eingraviert: ,Du schuldest dem Mann achtundzwanzig Dinare, und der Rest gehört dir.' Nein, bei Allah, ich hatte ihn über den genauen Betrag (meiner Schulden) nicht in Kenntnis gesetzt."3

Der Autor von „Tarich-e-Qum" erwähnte, indem er einige Überlieferungen zitierte, dass al-'Uraidh zu den Dörfern um Medina gehörte, ein Farsach (arab. Wegemaß, 1 Farsach = 5, 7628 km) von Medina entfernt. Das Dorf war Eigentum Imam Baqirs (a.). Imam Sadiq (a.) vererbte es seinem Sohn Ali al-'Uraidh. („Tarich-e-Qum": 224)

Harun ibn al-Musayyib, Gouverneur von Medina 3 „Al-Kafi": 1:408/4, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:56/70

417

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Ibrahim, von seinem Vater, von einigen seiner Gefährten, von Abu al-Hassan al-Ridha (a.): Er (Imam al-Ridha, a.) verließ Medina, weil er die Große Pilgerfahrt (Hadsch) vollziehen wollte, in dem selben Jahr, in dem (auch) Harun die Pilgerfahrt beging. Er gelangte zu einem Berg namens Fari', der sich auf der linken Seite des Weges befand. Abu al-Hassan (a.) schaute zu ihm hin, dann sagte er: ,FarV, demjenigen, der (einen Rastplatz in dir) zerstört, wird Glied für Glied abgeschnitten werden.' Wir wussten nicht, was dies zu bedeuten hatte. Als Harun diesen Ort erreichte, stieg er dort ab. Dscha'far ibn Yahya stieg auf den Berg und ordnete an, dass dort für ihn (Harun) ein Rastplatz errichtet werden sollte. Bei seiner Rückkehr von Mekka stieg er wieder auf den Berg und ließ ihn (den Rastplatz) zerstören. Als er nach Irak kam, wurde Dscha'far ibn Yahya Glied für Glied abgetrennt.1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ahmad ibn Muhammad, von Muhammad ibn al-Hassan, von Muhammad ibn Isa, von Muhammad ibn Hamza ibn al-Haitham, von Ibrahim ibn Musa: „Ich bedrängte Abu al-Hassan al-Ridha (a.) wegen einer Sache, die ich von ihm wünschte und von der er mir versprach, (dass ich sie bekommen würde), und er brach eines Tages auf, um den Gouverneur von Medina zu treffen, und ich ging mit ihm. Er kam in die Nähe des Palastes des so-und-so und stieg unter einigen Bäumen ab. Ich stieg (auch) mit ihm ab. Es war kein Dritter bei uns, und ich sagte zu ihm: 'Möge ich dein Opfer sein, dieses Fest rückt (immer) näher, und, bei Allah, ich besitze nicht einen Dirham oder Gleichwertiges.' Er (Imam Ridha, a.) schabte mit seiner Peitsche hart auf die Erde, dann schlug er mit der Hand (darauf) und nahm einen Goldbarren an sich, dann sagte er: 'Nutze es, aber halte geheim, was du gesehen hast. '"2

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, von Musa-fir, welcher sagte: „Ich (d.h. Musafir) war mit Abu al-Hassan al-Ridha (a.) in Mi-na, als Yahya ibn Chalid vorbeikam und sein Gesicht (zum Schutz) vor dem Staub bedeckte. Das bemerkte ar-Ridha (a.): 'Armselig sind die, die nicht wissen, was ihnen dieses Jahr zustoßen wird,' dann fügte er hinzu: 'Das Überraschendste wird sein, dass Harun und ich wie diese beiden sein werden', und er legte seine beiden

„Al-Kafi": 1:407/5, „Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:340, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:56/70

2 „Basa'ir al-Daradschat": 394/2, „al-Kafi": 1:408/6, „Dala'il al-Imamah": 190, „al-Ichtisas": 270, „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih 1:337/2 (detailliert), und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:48

418

Finger aneinander. Bei Allah, ich verstand nicht die Bedeutung dieser Aussage, bis wir ihn mit ihm (Harun) begruben.'"1

Ma'mun hatte nach einer Gruppe der Familie Abu Talib geschickt und ließ sie von Medina zu sich bringen. Unter ihnen war (auch) al-Ridha Ali ibn Musa (a.). Sie wurden den Weg entlang nach Basra geführt, bis sie dorthin gebracht wurden. Derjenige, der für ihre Reise verantwortlich war, war bekannt als (Isa) al-Dschaludi. Er brachte sie zu Ma'mun, und letzterer brachte sie in ein Haus. Er brachte al-Ridha Ali ibn Musa (a.) in ein (anderes) Haus, ehrte ihn (durch Gastfreundschaft) und erwies ihm großen Respekt. Dann ließ er ihn rufen (und sagte zu ihm): „Ich möchte das Kalifat ablegen und es dir übertragen. Was meinst du dazu?" Al-Ridha (a.) lehnte dieses ab und sagte: „Ich suche Zuflucht für dich bei Allah von diesen Worten, o Fürst der Gläubigen, und (davor,) dass irgendjemand davon hören könnte." (Ma'mun) erwiderte ihm mit einem Brief: „ Wenn du dich weigerst (anzunehmen), was ich dir angeboten habe, dann wirst du zweifellos mein Nachfolger sein." Al-Ridha verweigerte ihm (dies) nachdrücklich. Er (Ma'mun) ließ ihn rufen. Er war allein mit al-Fadhl ibn Sahl, dem Mann, der die beiden Befehlsgewalten innehatte (die zivile und die militärische). Niemand außer ihnen hielt sich sonst in der Versammlung auf. „Ich hielt es für angemessen", sagte Ma'mun, „dir die Befehlsgewalt über die Muslime zu übertragen und mich von dieser Verantwortung zu befreien, indem ich sie dir gebe. "2 - „Allah, Allah!", erwiderte al-Ridha (a.), „ich habe weder die Macht noch die Kraft dazu." - „Dann werde ich dich als mein Nachfolger einsetzen", erwiderte er (Ma'mun). „Fürst der Gläubigen," antwortete er (al-Ridha, a.), „erlasse mir dies." - „'Umar ibn al-Chattab3," sagte Ma'mun (in einer Form), als ob er ihm aufgrund seiner Weigerung gegen ihn drohte, „berief ein Gremium aus sechs (Personen) ein, unter ihnen war dein Urahn, der Fürst der Gläubigen, Ali ibn Abu Talib, und er ('Umar) stellte die Bedingung, dass jeder, der sich (dem gefassten Beschluss) widersetzte, geköpft werden würde. So bleibt (auch) dir nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren, was ich von dir wünsche. Ich sehe keinen Ausweg daraus." - „Ich werde dem nachkommen, was du von mir wünschst", erwiderte al-Ridha (a.), „was deine Nachfolge betrifft, unter der Bedingung, dass ich weder Befehle noch Verbote erlasse, keine Rechtsgutachten (fatwa) erstelle oder juristische Entscheidungen fälle, dass ich weder (irgendjemanden) ernenne, noch entlasse, noch dass ich den gegenwärtigen Zustand von irgendetwas ändere." Ma'mun gab all dem statt.

Al-Scharif Abu Muhammad al-Hassan ibn Muhammad berichtete mir: „Mein Großvater (Yahya ibn al-Hassan) erzählte mir: 'Musa ibn Salama berichtete mir:

1 „Al-Kafi": 1:410 bis Ende des 9. Hadith, „'Uyun al-Achbar Al-Ridha (a.): 2:225/2 und 226/1 und 2, „A'lam al-Wara": 312, „Manaqib Aal-i-Abi Talib: 4:340 bis „..seine beiden Finger", „al-Fusul al-Muhimma": 245, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:44/56.

Der Sinn dieses Verhaltens wird an späterer Stelle erläutert (Anm. d. Übers.)

Der zweite Kalif der islamischen Geschichte (Anm. d. Übers.)

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'Ich ( d.h. Musa ibn Salama) war mit Muhammad ibn DschaTar in Chorassan. Ich hörte, dass der Mann mit den beiden Befehlsgewalten (al-Fadhl ibn Sahl, der die militärische und die zivile Verwaltung unter sich hatte) eines Tages hinausging und sagte: 'Wie erstaunlich, ich habe ein Wunder gesehen, fragt mich (doch), was ich gesehen habe.' Sie fragten: , Was hast du gesehen, möge Allah dich rechtleiten ?' -,Ich sah Ma 'mun, den Fürsten der Gläubigen', antwortete er,,wie er zu Ali ibn Musa al-Ridha sagte: 'Ich halte es für angemessen, dich mit den Angelegenheiten der Muslime zu betrauen und mich von dieser Verantwortung zu befreien, indem ich sie zu deiner mache. Ich vernahm, wie Ali ibn Musa sagte: 'O Fürst der Gläubigen, ich habe weder die Macht noch die Kraft dazu.' Nie sah ich ein Kalifat, das mehr heruntergekommen war als dieses. Der Fürst der Gläubigen befreit sich davon, bietet es Ali ibn Musa an, und Ali ibn Musa lehnt es ab und weigert sich.'"

Eine Gruppe von Historikern (ashab al-achbar) und Biographen (ruwat al-siyar) aus den Zeiten der Kalifen berichten: Ma'mun nahm sich vor, von al-Ridha ibn Musa die Abmachung ('aqd) zu verlangen (nach ihm das Kalifat zu übernehmen), und er rief al-Fadhl ibn Sahl zu sich und teilte ihm mit, zu was er sich in dieser Sache entschlossen hatte. Er befahl ihm, über diese Sache mit seinem Bruder al-Hassan ibn Sahl zusammenzutreffen (um darüber zu beraten), und sie taten dies in seiner (Ma'muns) Anwesenheit. Al-Hassan begann sich darum für ihn zu sorgen und machte ihn darauf aufmerksam, was es bedeuten würde, diese Position aus (der Hand) seiner Familie zu geben.

Ma'mun sagte zu ihm: „Ich habe Allah versprochen, dass wenn ich es schaffe, mich von dem Kalifat zu entbinden, ich es an den Verdienstvollsten der Familie Abu Talib geben werde, und ich kenne niemanden auf der (ganzen) Erde, der verdienstvoller ist als dieser Mann." Als al-Hassan und al-Fadhl seine Entschlossenheit bemerkten, dieses zu tun, hielten sie ihre gegenteilige Meinung zurück. Er (Ma'mun) schickte sie beide zu al-Ridha (a.), und sie unterbreiteten ihm dieses (Ma'muns Entschluss). Er (Imam Ridha, a.) weigerte sich, doch sie bestanden darauf, bis er zustimmte. Sie kehrten zu Ma'mun zurück und setzten ihn über seine (Imam Ridhas, a.) Zustimmung in Kenntnis. Er freute sich darüber und hielt am Donnerstag eine Versammlung für seine persönlichen Vertrauten (chassa) ab. Al-Fadhl ibn Sahl kam und informierte die Leute über Ma'muns Meinung über Ali ibn Musa (a.), und dass er ihn zu seinem Nachfolger ernannt und ihn al-Ridha (das Einverständnis) genannt hatte. Er befahl ihnen, sich in grüne Gewänder zu kleiden und am nächsten Donnerstag wiederzukehren, um ihm (Imam Ridha, a.) den Treueid zu schwören (bai'a) und die Versorgung für ein Jahr zu erhalten.

An jenem Tage kamen die Leute nach ihren Rängen (geordnet) angeritten: Die Kommandanten, die Kammerherren, die Richter und andere, (alle) in Grün gekleidet. Ma'mun setzte sich und ließ für al-Ridha (a.) zwei große Kissen ausbreiten, so

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dass er den gleichen Sitzplatz und Möblierung hatte (wie Ma'mun). Er hieß al-Ridha (a.) sich dorthin setzen; dieser war in grüne Gewänder gekleidet, und er trug einen Turban und ein Schwert. Dann befahl er seinem Sohn al-Abbas ibn al-Ma'mun, als erster von den Leuten ihm (al-Ridha, a.) den Treueid (baTa) zu schwören. Al-Ridha (a.) hob seine Hand und berührte sein (eigenes) Gesicht mit den Handrücken und die Gesichter der anderen mit der Handinnenfläche. „Strecke deine Hand aus für den Treueid," sagte Ma'mun. „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn und seine Familie segnen," entgegnete al-Ridha (a.), „pflegte den Treueid in dieser Weise entgegenzunehmen, wenn die Leute ihm den Treueid leisteten," und die Leute leisteten ihm den Treueid, wobei seine Hand sich über ihren Händen befand. Zehntausend Dinare wurden vorgelegt, Redner und Dichter erhoben sich und begannen, die Vorzüge al-Ridhas (a.) aufzuzählen und erwähnten die Rolle, die Ma'mun dabei spielte.

Dann rief Abu Abbad Abbas ibn Ma'mun; und dieser sprang auf, näherte sich seinem Vater und küsste dessen Hand. Dieser befahl ihm, sich zu setzen. Daraufhin wurde Muhammad ibn DschaTar ibn Muhammad gerufen. „Erhebe dich," sagte al-Fadhl ibn Sahl zu ihm. Er erhob sich und ging in Richtung auf Ma'mun zu, blieb stehen, küsste aber nicht seine Hand. Ihm wurde gesagt, dass er gehen und sein Geschenk abholen solle. Da rief Ma'mun ihm zu: „ Gehe zu deinem Sitzplatz zurück, Abu Dscha Jar." Dann begann Abu Abbad Aliden und Abbasiden aufzurufen, und sie empfingen ihr Geschenk, bis das Geld aufgebraucht war. Dann sagte Ma'mun zu al-Ridha (a.): „ Wende dich an die Leute und sprich zu ihnen." Er (Imam Ridha, a.) pries und verherrlichte Allah und sagte: „ Wir haben ein Recht über euch durch den Gesandten Allahs, und ihr habt ein Recht über uns durch ihn. Wenn ihr dieses (d.h. eure Pflicht) uns gegenüber erßllt, dann sind wir verpflichtet, euch gegenüber (unsere) Pflicht zu erfüllen." Außer diesem wurde nichts über ihn auf jener Versammlung erwähnt.

Ma'mun befahl, dass für ihn die Dirham-Münzen mit dem Namen al-Ridhas (a.) geprägt werden sollten, und so geschah es. Er verheiratete Ishaq ibn Musa ibn Dscha'far mit der Tochter Ishaqs ibn Dscha'far ibn Muhammad, seines Onkels väterlicherseits und befahl ihm, die Große Pilgerfahrt (Hadsch) zu leiten und in jeder Stadt, (die sie passierten), über al-Ridha (a.) (d.h. über seine Position) als Nachfolger des Kalifats zu sprechen.1

Ahmad ibn Muhammad ibn Said überlieferte: „Yahya ibn al-Hassan al-Alawi berichtete mir: 'Jemand, der Abd al-Dschabbar ibn Said2 in jenem Jahr von der Kanzel des Gesandten Allahs (s.) in Medina predigen hörte, sagte: 'Er sagte in seinem Bittgebet (du'a): 'Der Nachfolger des Befehlshabers der Muslime ist Ali

„Maqatil al-Talibiyyin": 562-565, „al-Fusul al-muhimma": 255, „A'lam al-Wara ": 320, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar":49:145/13. „Maqatil al-Talibiyyin",565, in manchen anderen Quellen: Abd al-Hamid ibn Said

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ibn Musa ibn Dscha'far ibn Muhammad ibn Ali ibn al-Hussain ibn Ali ibn Abu Talib (a.). (Er hatte) sechs Vorfahren, die jemals das Wasser der Regenwolken getrunken haben.1'"

Al-Madalni überlieferte von seinen Leuten: „Als al-Ridha ibn Musa (a.) sich in den Ehrenkleidern des Nachfolgers (für das Imamat) niedersetzte, erhoben sich die Redner und Dichter vor ihm, und die Fahnen flatterten über sein Haupt." Er berichtete von einigen anwesenden engen Vertrauten von al-Ridha (a.): „An jenem Tage war ich (einer der Vertrauten Imam Ridhas, a.) bei ihm, er schaute mich an, während ich mich freute aufgrund dessen, was geschah. Er bedeutete mir, näher zu kommen. Ich ging näher zu ihm, und er sagte mir, so dass es niemand außer mir hören konnte: .Bekümmere nicht dein Herz mit dieser Angelegenheit und freue dich nicht darüber. Es ist etwas, was nicht stattfinden wird.’

Unter den Dichtern, die zu ihm kamen, war auch Di'bil ibn Ali al-Chuza' (r.). Als er zu ihm eintrat, sagte er: ,Ich habe eine Qasida3 komponiert, und ich habe mich verpflichtet, sie niemandem vor dir zu rezitieren.' Er hieß ihn sich setzen, bis die Versammlung sich gelichtet hatte. Dann sagte er: , Trage es vor.' So rezitierte er sein Gedicht, dessen Anfang folgender war:

, Vers-Schulen (der Verse des Qur 'an) sind bar der Rezitation, die Heimstatt der Offenbarung ist (wie) verödete Höfe ..'

bis er zum Ende kam.4 Als er seine Rezitation beendet hatte, stand al-Ridha (a.) auf und ging in sein Gemach. Dann sandte er einen Diener zu ihm mit einem seidenen Tuch, in dem sich sechshundert Dinar befanden. Er ließ den Diener ihm (dem Dichter) ausrichten: ,Nimm dies zu Hilfe auf deiner Reise und verzeihe uns.' -,Nein, bei Allah,' entgegnete Di'bil, ,ich möchte das nicht, und dafür bin ich nicht gekommen. Aber sage zu ihm: Kleide mich mit einem deiner Gewänder,' und er gab es (das Tuch mit dem Geld) dem Diener zurück, und dieser gab es al-Ridha (a.) wieder, und dieser sagte: ,Nimm es (zurück)' und er schickte ihm (Di'bil) auch eines seiner Gewänder. Er (Di'bil) machte sich auf den Weg nach Qum. Als (die Leute dort) das Gewand sahen, boten sie ihm tausend Dinare, aber er weigerte sich und sagte, ,Nein, bei Allah, nicht (einmal) ein Stück Stoff davon (gebe ich) für

„Maqatil al-Talibiyyin": 565, 'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.) 2:145/14, dort heißt es: „.. sieben Vorfahren..", „Manaqib-i-Al-i-Abi Talib: 4:364, „al-Fusul al-Muhimma": 256, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:146, wie das Gedicht von dem großen Dichter al-Zibiyani, siehe seinen Diwan: 117, dort heißt es „..fünf Vorfahren", siehe „Chizana al-Adab": 1:288, dort heißt es „..die den reinen Wein getrunken haben (saf wal-mudam)".

„Al-Fusul al-muhimma": 256, „A'lam al-Wara ": 321, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:147

arabische Gedichtform

4

Siehe die Qasida im Diwan: 124

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tausend Dinare (her).' Dann verließ er Qum, aber sie verfolgten ihn, lauerten ihm auf und nahmen (ihm) das Gewand (weg), und er kehrte nach Qum zurück und sprach mit ihnen darüber. Sie sagten: ,Du hast keine Chance, es (wieder)zu bekommen, aber, wenn du willst, hier sind tausend Dinare.' - , Und ein Stück von seinem Stoff', sagte er. Sie gaben ihm tausend Dinare und ein Stück Stoff vom Gewand."1

Ali ibn Ibrahim überlieferte von Yasir, dem Diener, und von Rayyan ibn al-Salt: „Zu der Zeit des Festes, als die Übereinkunft für al-Ridha (a.) getroffen worden war, die Nachfolge (des Kalifats) anzutreten, ließ Ma'mun nach ihm schicken wegen der Prozession zum Fest, des Gebets vor den Leuten und der Ansprache zu ihnen. Ali Ridha (a.) schickte (eine Botschaft) zu ihm (zurück), welche lautete: ,Du kennst die Bedingungen, die zwischen dir und mir (festgelegt wurden), damit ich mich auf diese Sache einlasse, so entschuldige mich davon, den Leuten im Gebet vorzustehen.' - ,Ich möchte, dass die Herzen der Menschen dadurch beruhigt werden, und damit sie deine hohe Stellung erkennen,' erwiderte Ma'mun. Die Botschafter liefen unaufhörlich zwischen ihnen hin- und her, und als Ma'mun ihn deswegen bedrängte, schickte er (Imam Ridha, a.) ihm folgende Botschaft: , Wenn du (es) mir erlassen hättest, wäre es mir lieber gewesen, doch wenn du es nicht tust, dann werde ich hinausgehen, wie der Gesandte Allahs (s.) und der Fürst der Gläubigen, Ali ibn Abu Talib (a.), es zu tun pflegten' - ,Gehe hinaus, wie du willst,' erwiderte Ma'mun. Dann befahl er den Kommandeuren und den (übrigen) Leuten, früh am Morgen an al-Ridhas (a.) Tür zu treten. Die Menschen saßen auf den Wegen und auf den Dächern (und warteten) auf al-Ridha (a.), die Frauen und Jugendlichen versammelten sich und warteten auf sein Erscheinen. Die Kommandeure und die Soldaten gingen zu seiner Tür und warteten auf ihre Reittiere, bis die Sonne aufging.

Abu al-Hassan (Imam Ridha, a.) vollzog die Vollkörperwaschung (ghusl) und legte seine Gewänder sowie einen weißen Turban aus Baumwolle an. Ein Ende davon ließ er über seine Brust hängen, das andere zwischen seine Schultern, dann trug er etwas Parfüm auf. Er nahm einen Stab in die Hand und sagte seinen Gefolgsmännern: , Tut, was immer ich tue.' Sie zogen vor ihm los, er war barfuß und hatte seine Hosen bis auf die Mitte der Beine hochgekrempelt, und seine (anderen) Kleider waren eingeschlagen. Er ging ein kurzes Stück, erhob seinen Kopf gen Himmel und sagte: ,Allahu akbar', und seine Gefolgsleute riefen es mit ihm. Dann ging er (weiter), bis er an der Tür stand. Als die Kommandeure und die Soldaten ihn in dieser Weise kommen sahen, saßen sie alle von ihren (Reit-)Tieren ab auf den Boden. Der Beste von ihnen in diesem Moment war derjenige, der ein Messer

1 „Ridschal al-Kaschi": 504/970, „U'yun al-Achbar al-Ridha (a.)": 2:263-265

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bei sich hatte, mit denen er die Riemen seiner Sandalen zerschnitt, sie auszog und barfuß ging.1

Al-Ridha (a.) rief an der Tür: ,Allahu akbar,' und die Leute riefen es mit ihm, und es schien uns, als ob der Himmel und die Mauern ihm antworteten, und dass (der Ort) Merw von Weinen und Schreien erschüttert wurde, als sie Abu al-Hassan (a.) sahen und ihn Allah verherrlichen hörten. Als dies Ma'mun zu Ohren kam, sagte al-Fadhl ibn Sahl (derjenige, der sowohl einen militärischen als auch ein ziviles Amt bekleidete): ,0 Fürst der Gläubigen, wenn al-Ridha auf diesem Wege den Gebetsplatz erreicht, werden die Leute von ihm entzückt sein (und gegen uns rebellieren), und wir alle fürchten um unser Leben. Befehle ihm, zurückzukommen.' Ma'mun sandte ihm folgende Botschaft: ,Wir haben dir eine übermäßige Last aufgebürdet und dich ermüdet. Wir wünschen nicht, dass du irgendwelche Härten erfährst. Darum komm zurück und jemand anders soll die Leute im Gebet anführen in der üblichen Form.' Abu al-Hassan (a.) rief nach seinen Stiefeln, zog sie an, stieg auf und kehrte zurück. An jenem Tag waren die Leute uneins darüber, ob ihr Gebet korrekt verrichtet worden war."2

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Ibrahim, von Yasir, welcher berichtete: „Als Ma'mun sich entschlossen hatte, Chorassan zu verlassen und nach Bagdad zu gehen, brach er auf, und al-Fadhl ibn Sahl, der Mann, der zwei Posten innehatte, ging mit ihm, und wir gingen mit Abu al-Hassan al-Ridha (a.). Bei al-Fadhl ibn al-Sahl traf ein Brief von seinem Bruder al-Hassan ibn al-Sahl ein, als wir uns an einem der Rastplätze aufhielten, in welchem stand: ,Ich habe (die Zukunft) des (kommenden) Jahres erforscht, und ich habe herausgefunden, dass du in dem-und-dem Monat am Mittwoch die Hitze der eisernen Klinge (die in dich sticht) und die Hitze des Feuers kosten wirst. Ich sehe, dass du, der Fürst der Gläubigen (Ma 'mun) und al-Ridha an jenem Tag ins Badehaus (Hammam) geht, und dass du geschröpft wirst. Du wirst das Blut über deinen Körper gießen, um das Unheil (jenen Tages) zu beseitigen.'

Der Grund für Imam Ridhas reserviertes Verhalten gegenüber dem angebotenen Kalifat war darin begründet, dass er zum einen die Entwicklung, dass sein Kalifat ohnehin nicht zugelassen werden würde, voraussehen konnte, und zum anderen die Imame den Menschen niemals ihre Führung aufgezwungen haben. So waren die Muslime gar nicht reif dafür, das Kalifat des reinen Imams anzunehmen, zu würdigen und vor allem zu verteidigen. Ein Imamat aber, das ohne Unterstützung des Volkes erfolgt, wäre eine Diktatur, die den Vorstellungen des Imamats widerspricht. Daher wird der erwartete zwölfte Imam nach dieser Vorstellung auch erst dann zurückkehren, wenn seine Anhänger reif für ihn sind. Darüberhinaus war der amtierende Kalif Ma'mun ein Verbrecher, der bei einer „echten" Annahme des Kalifats die Todesstrafe hätte erhalten müsste. Und ein Imam wird niemals von solch einem Verbrecher ernannt sondern von Gott, seinem Gesandten, dessen rechtmäßigen Nachfolgern und von deren Anhängern unterstützt. Letzteres war aber zu der Zeit nicht gegeben. (Anm. des Übersetzers). 2 „Al-Kafi": 1:408/7, und mit leichter Abweichung in „'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)": 2:150, „al-Fusul al-Muhimma": 261, und Ibn Schahraschub erwähnte es in abgekürzter Form in: „al-Manaqib": 371, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:136

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Der Inhaber der beiden Posten (d.h. al-Fadhl ibn Sahl) informierte Ma'mun schriftlich darüber und bat ihn, Abu al-Hassan (a.) darüber zu befragen. Ma'mun schrieb Abu al-Hassan (a.) und fragte ihn danach. Abu al-Hassan (a.) antwortete ihm folgendes: ,lch werde morgen nicht ins Badehaus gehen.' Ma'mun schickte die Notiz noch zweimal, und Abu al-Hassan (a.) schrieb ihm (zurück): ,Ich werde morgen nicht ins Badehaus gehen, denn ich habe heute nacht den Gesandten Allahs (s.) (im Traum) gesehen, und er sagte zu mir: 'O Ali, gehe morgen nicht ins Badehaus. ' Darum, o Fürst der Gläubigen, halte ich es nicht für klug, wenn du und al-Fadhl morgen ins Badehaus geht.' Ma'mun schrieb ihm zurück: ,Du hast die Wahrheit gesagt, o Abu al-Hassan, und so (auch) der Gesandte Allahs (s.). Ich werde morgen nicht ins Badehaus gehen, jedoch al-Fadhl soll selbst entscheiden. '"

Yasir berichtete weiter: „Als es Abend geworden und die Sonne untergegangen war, sagte al-Ridha (a.): „Sagt: ,Wir suchen Zuflucht bei Allah vor dem Unheil, das in dieser Nacht hereinbrechen wird,'" und wir wiederholten das immer wieder. Als al-Ridha (a.) das Morgengebet verrichtet hatte, sagte er zu mir:,Steige auf das Dach und horche, ob du etwas entdecken kannst.' Als ich hinaufgestiegen war, hörte ich Geschrei, welches mehr und mehr anschwoll, aber wir konnten nichts entdecken. Da sahen wir Ma'mun durch die Tür eintreten, die sein Haus mit dem Abu al-Hassans (a.) verband. Er sagte: Mein Herr, oh Abu al-Hassan, möge Allah dein Leben verlängern für (den Verlust von) al-Fadhl. Er ging ins Badehaus, und einige Leute stürzten sich mit den Schwertern auf ihn und töteten ihn. Drei von denjenigen, die ihn angegriffen hatten, wurden festgenommen. Einer von ihnen war al-Fadhls Cousin, der Sohn des Mannes mit den beiden Schreibfedern (d.h. er hatte zwei Ministerämter inne).'

Die Soldaten, die Kommandeure und die Männer al-Fadhls versammelten sich vor dem Tor von Ma'mun. Sie sagten: ,Er (d.h. Ma'mun) hat ihn ermordet,' und aufgebracht forderten sie sein Blut. Sie brachten Feuer, um das Tor in Brand zu setzen, und Ma'mun sagte zu Abu al-Hassan (a.): ,Oh mein Herr, würdest du zu ihnen gehen und sie besänftigen, bis sie sich zerstreut haben?' - ,Ja', erwiderte er und stieg auf (sein Pferd). Er sagte zu mir: ,Steig auf, Yasir,' und ich stieg auf. Als wir aus dem Tor des Hauses herausgetreten waren, schaute er auf die Leute, die sich um ihn gedrängt hatten. Er bedeutete ihnen mit Handzeichen, sich zu zerstreuen. Bei Allah, die Leute begannen, zu fallen, einer über den anderen. Er zeigte nicht auf einen von ihnen, ohne dass dieser wegrannte und direkt verschwand."1

Abu al-Qasim berichtete mir von Dscha'far ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ya'qub, von Mu'alla ibn Muhammad, von Musafir, welcher berichtete: „Als Ha-

„Al-Kafi": 1:409/8, und mit leichter Abweichung in „'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)": 2:159 innerhalb des Hadith 24, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:170/6.

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ran ibn al-Musayyib (die Person) Muhammad ibn DschaTar angreifen wollte, sagte Abu al-Hassan al-Ridha (a.) zu mir (d.h. Musafir): 'Gehe zu ihm (d.h. zu Muhammad ibn Dscha'far) und sage ihm: 'Gehe morgen nicht hinaus, wenn du morgen ausgehst, denn dann wirst du in die Flucht geschlagen werden, und deine Gefährten werden getötet werden.' Und wenn er dich fragt, woher du das weißt, dann sag ihm, dass du es im Schlaf gesehen hast.' - "Musafir fuhr fort: „Ich ging zu ihm und sagte: 'Möge ich dir geopfert werden, gehe morgen nicht aus, denn wenn du ausgehst, dann wirst du in die Flucht geschlagen, und deine Gefährten werden getötet werden.' Er fragte mich, woher ich das wisse. Ich antwortete, dass ich es im Schlaf gesehen habe. Er sagte: 'Der Sklave träumt (nur), wenn er nicht sein Hinterteil gewaschen hat,' dann ging er hinaus, wurde in die Flucht geschlagen, und seine Gefährten wurden getötet.'"1

Auszüge (der Berichte) über das Ableben al-Ridhas Ali ibn Musa (a.) und dessen Ursachen

Wann immer al-Ridha Ali ibn Musa (a.) mit Ma'mun allein war, pflegte er ihn oft zu warnen, ihn zu Gottesehrfurcht zu ermahnen und ihm die Verbrechen vorzuhalten, die er begangen hatte. Nach außen hin akzeptierte Ma'mun das von ihm, aber in seinem Inneren hasste er es und fand es unerträglich.

Eines Tages besuchte al-Ridha (a.) Ma'mun und sah, wie er die Gebetswaschung (wudhu) vornahm, wobei ein Diener gerade Wasser in seine Hand goss. „Fürst der Gläubigen, lasse niemanden an deinem Gottesdienst Anteil haben, "2 sagte er zu ihm. Ma'mun schickte den Diener hinaus und vollendete die gesamte Gebetswaschung selbst, jedoch trug dies zu seiner Wut und seinem Ärger noch bei. Auch pflegte al-Ridha (a.) al-Hassan und al-Fadhl, die Söhne von Sahl, vor Ma'mun herabzusetzen, wenn er die beiden erwähnte; er beschrieb sie in der selben Weise und drängte ihn dazu, nicht auf ihre Worte zu hören. Die beiden wussten das und begannen, sich bei Ma'mun einzuschmeicheln, indem sie alles erwähnten, was ihn von ihm (al-Ridha, a.) entfernen könnte. Sie flößten ihm Furcht ein vor der Meinung der Leute über ihn. Sie hörten nicht auf damit, bis sie Ma'muns Meinung über ihn geändert hatten, und er ihn zu töten plante. Eines Tages begab es sich, dass er (al-Ridha, a.) und Ma'mun zusammen aßen. Al-Ridha (a.) wurde von Essen krank, und Ma'mun stellte sich krank.3

1 „Al-Kafi": 1:410/9, „Manaqib Al-i-Abu Talib": 4:339, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:57/81.

Imam Ridha bringt höflich Ausdruck, dass der unrechtmäßige Kalif seine Sklaven nicht auch noch für die Vorbereitung zum Gottesdienst missbrauchen, sondern lieber freilassen soll (Anm. d. Übers.).

„Maqatil al-Talibiyyin": 565/5

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Muhammad ibn Ali ibn Hamza berichtete von Mansur ibn Baschir, von seinem Bruder Abdullah ibn Baschir, welcher überlieferte: „Ma'mun befahl mir (Abdullah ibn Baschir), meine Fingernägel länger wachsen zu lassen, als es üblich war und es niemandem zu zeigen. Dies tat ich. Dann ließ er mich rufen. Er reichte mir etwas, das einer Tamarinde ähnelte und sagte: ‘Verknete dieses mit deinen Händen.' Nachdem ich das getan hatte, stand er auf, ließ mich allein und ging zu al-Ridha (a.) und sagte zu ihm: 'Was gibt es Neues von dir?' - ,Ich hoffe, dass es mir gut geht,' antwortete er (Imam Ridha, a.). 'Auch mir geht es heute - Allah sei Dank -gut,' sagte Ma'mun, 'ist heute einer der Diener zu dir gekommen?' Al-Ridha (a.) verneinte das. Da wurde Ma'mun zornig und rief nach seinen Dienern. Dann sagte er: 'Nimm jetzt etwas Granatapfelsaft, denn das ist eines der Dinge, die man unbedingt braucht.' Dann rief er mich und sagte: 'Bring uns einen Granatapfel,' und ich brachte ihm einen. Dann sagte er zu mir: 'Drücke ihn mit deinen Händen aus,' welches ich tat. Ma'mun gab al-Ridha (a.) davon durch seine Hand zu trinken, und das war die Ursache seines Todes. Es dauerte nur zwei Tage, bis er starb."1 Es wurde von Abu al-Salt al-Harawi folgendes berichtet: „Ich ging zu al-Ridha (a.), als Ma'mun aus seinem Zimmer kam, und er sagte zu mir: Abu al-Salt, sie haben es getan.' Dann begann er, die Einheit Allahs zu preisen und Ihn zu verherrlichen.2

Es wird von Muhammad ibn al-Dschahm berichtet, welcher überlieferte: „Al-Ridha (a.) mochte Trauben gern. Er (Ma'mun) besorgte ihm welche, und er hatte an ihren Stängeln Nadeln hineingestochen. Dann nahm ich (Muhammad ibn al-Dschahm) sie von ihm, und sie wurden zu al-Ridha (a.) gebracht. Er aß sie, während er an der bereits erwähnten Krankheit litt, die ihn tötete, und es wird gesagt, dass diese durch das leichteste Gift verursacht wurde."3

Als al-Ridha (a.) starb, hielt Ma'mun seinen Tod für einen Tag und eine Nacht geheim. Dann schickte er nach Muhammad ibn Dscha Tar al-Sadiq (a.) und eine Gruppe der Familie von Abu Talib, die bei ihm waren. Als sie bei ihm eintraten, teilte er ihnen seinen (Imam Ridhas, a.) Tod mit. Er weinte und zeigte sich schwer bekümmert. Er zeigte ihnen seinen (Imam Ridhas) Körper, der (selbst im Tod) unversehrt war und sagte: 'Es trifft mich hart, mein Bruder, dich in diesem Zustand zu sehen. Ich hatte immer gehofft, dir (im Tod) voranzugehen. Jedoch weigerte sich Allah zu Allem außer zu dem, was Er wollte.' Dann befahl er, dass er (der Imam) gewaschen, in ein Leichentuch eingehüllt und parfümiert werden solle. Er ging mit der Totenbahre und trug sie, bis sie zu dem Ort gelangt waren, an dem er gleich begraben werden sollte und begrub ihn dort. Der Ort war das Haus von

Der Diener hatte das Gift unter seinen Fingernägeln auf den Granatapfel übertragen. Der Kalif tat selber so, als ob auch er krank geworden ist, um den Verdacht von sich abzulenken (Anm. d. Übers.)

„Maqatil al-Talibiyyin": 566, „A'lam al-Wara": 325, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:308/18, sowie das Ende der Hadith in „Manaqib Al-i-Abu Talib": 4:374

„Maqatil al-Talibiyyin": 567, „A'lam al-Wara": 325, „Manaqib Al-i-Abu Talib":4:374, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 49:308.

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Humaid ibn Qahtaba in der Nähe, in einem Dorf namens Sanabad in Rufweite von Nuqan1 in der Gegend von Tus, und dort war auch das Grab von Harun al-Raschid2, und die Grabstätte von Abu al-Hassan liegt davor in Richtung Qibla (Richtung Mekka).

Al-Ridha (a.) starb und hinterließ nur einen uns bekannten Sohn, der Imam nach ihm, Abu Dscha'far Muhammad ibn Ali (a.). Zu der Zeit seines Ablebens war sein Sohn sieben Jahre und einige Monate alt.

Imam Muhammad ibn 'Ali al-Dschawad

(Dieses Kapitel) handelt von Imam nach Abu al-Hassan 'Ali ibn Musa (a.), von seinem Geburtsdatum und den Beweisen für sein Imamat. (Außerdem) enthält es einen Überblick von Berichten, die Dauer seines Imamats und sein Lebensalter, das er erreichte. (Es erwähnt auch) sein Ableben und dessen Ursache, den Ort, wo sich sein Grab befindet, die Anzahl seiner Kinder und eine Zusammenfassung der Berichte über (all dies).

Der Imam nach al-Ridha 'Ali ibn Musa (a.) war sein Sohn Muhammad ibn 'Ali al-Murtadha, dank Ernennung und Hinweisen seines Vaters auf ihn.

Hervorragende Charaktereigenschaften erreichten Perfektion bei ihm. Er (a.) wurde im Monat Ramadan im Jahre 195 n.H. (811 n.Chr.) geboren und starb im Monat Dhu al-Qa'da im Jahre 220 n.H. (835 n.Chr.) in Bagdad im Alter von 25 Jahren. Die Dauer seines Imamats als Nachfolger seines Vaters dauerte nach ihm 17 Jahre. Seine Mutter war eine (ehemalige) nubische3 Sklavin (Umm Walad) namens Sabi-ka.

Überblick über die Ernennung von Ali Abu Dscha far Muhammad ibn Ali (a.) für das Imamat und die Hinweise auf ihn durch seinen Vater (a.)

Unter denen, welche die Ernennung seines Sohnes Abu Dscha'far (al-Dschawad) für das Imamat durch Abu al-Hassan al-Ridha (a.) berichten, sind 'Ali ibn Dscha'far ibn Muhammad al-Sadiq, Safwan ibn Yahya, Mua'mmar ibn Challad,

Nuqan: Eine der beiden Stadtteile von Tus, der andere war Taberan („Mu'dscham al-Buldan": 5:311) Siehe: „Maqatil al-Talibiyyin": 567

Nubien: Landstrich in der Mitte des Sudan, auch Bezeichnung für einen Berg im Sudan (Lisan al-'Arab: 1:776.

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(al-Hussain ibn Baschar)1, Ibn Abi Nasr al-Bizanti, (Ibn Qayama al-Wasiti), al-Hassan ibn al-Dschahm, Abu Yahya al-San'ani, al-Chairani und Yahya ibn Habib al-Zayyat unter einer Gruppe, die so zahlreich ist, dass deren Erwähnung dieses Buch zu lang machen würde.

Abu al-Qasim DschaTar ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Ibrahim ibn Haschim, von seinem Vater und von Ali ibn Muhammad al-Qasani, von Zakariyya ibn Yahya ibn al-Nu'man, welcher berichtete: „Ich hörte 'Ali ibn DschaTar ibn Muhammad zu al-Hassan ibn al-Hussain ibn 'Ali ibn al-Hussain sagen: In seinem Bericht sagte er (d.h. 'Ali ibn DschaTar) folgendes: , Allah gab Abu al-Hassan al-Ridha (a.) den Sieg, als seine Brüder und seine Onkel ihn unterdrückten.' Er gab einen langen Bericht, bis er zu folgendem kam: ,Ich ( Ali ibn DschaTar ) erhob mich, ergriff die Hand von Abu DschaTar Muhammad ibn 'Ali al-Ridha (a.) und sagte zu ihm: ,Ich bezeuge, dass du ein Imam2 bei Allah bist', und al-Ridha (a.) weinte, dann sagte er: ,Onkel, hast du denn nicht gehört, wie mein Vater sagte: ,Der Gesandte Allahs (s.) sagte zu meinem Vater (d.h. Ali ibn Abu Talib, a.): ,Der Sohn der besten der guten nubischen Sklavinnen wird unter meinen Nachkommen sein, er wird vertrieben, verjagt und von seinem Vater und Großvater getrennt werden. Er wird derjenige sein, der untertaucht sein und es wird gesagt werden, dass er gestorben oder getötet wurde, in irgendeinem Tal, in dem er wanderte.' - ,Du hast die Wahrheit gesprochen, möge ich dein Opfer sein.3'"

Abu al-Qasim DschaTar ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya, von Ahmad ibn Muhammad, von Safwan ibn Yahya, der berichtete: „Ich (Safwan) sagte zu al-Ridha (a.): ,Bevor Allah dir Abu Dscha Jar schenkte, pflegten wir dich (nach deinem Sohn) zu fragen, und du sagtest dann immer: ,Allah wird mir einen Sohn schenken', und Allah hat dir einen Sohn geschenkt und uns damit Freude gespendet. Allah hat uns deinen (Todes-)Tag nicht mitgeteilt, doch wenn etwas passiert, wem (steht dann das Imamat) zu?' Er wies mit seiner Hand auf Abu DschaTar, der vor ihm stand, und ich sagte zu ihm: Möge ich dein Opfer sein, dieser ist (doch erst) drei Jahre alt!' - ,Das schadet ihm nicht', erwiderte er, ,denn Jesus (a.) erbrachte den Beweis4 (dass er ein Gesandter Allahs war), als er jünger als drei Jahre war. '"5

Nach anderen Quellen auch: „Al-Hussain ibn Yasar"

Nach einer andere Version: „Mein Imam".

„Al-Kafi": 1:259/14 ; A'lam al-Wara": 330, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 51:21/7.

Gemeint ist das Wunder, das Jesus (a.) als Säugling in den Armen der Mutter bereits sprechen konnte und die der Unzucht bezichtige Mutter dadurch rettete (Anm. d. Übers.)

5 „Al-Kafi": 1:258/10, „Ithbat al-Wasiyya": 185; „al-Fusul al-Muhimma": 265 ; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:21/8,

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Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya, von Ahmad ibn Muhammad ibn 'Isa, von Mua'mmar ibn Challad, der berichtete: „Ich hörte al-Ridha (a.) etwas1 sagen: ,Was braucht ihr noch? Dieser ist Abu Dscha'far, den ich in meine Zusammenkunft gebracht und dem ich meinen Platz gegeben habe', dann fügte er hinzu: , Wir sind die Ahl-al-Bait. Unsere Jüngsten erben von unseren Ältesten, wie eine Feder (an einem Flügel), wo eine der anderen folgt.' "

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von einer Anzahl unserer Gefährten, von Ahmad ibn Muhammad, von Dscha'far ibn Yahya, von Malik ibn Aschyam, von al-Hussain ibn Yasser2, der berichtete: „Ibn Qayama al-Wasiti schrieb einen Brief an Abu al-Hassan al-Ridha

(a.), in dem es hieß: ,Wie kannst du (uns) einen Imam hinterlassen, wenn du keinen Sohn hast?', und Abu al-Hassan antwortete uns folgendes: , Was lässt dich wissen, dass ich keinen Sohn habe? Bei Allah, meine Tage und Nächte werden nicht zu Ende gehen, ohne dass Allah mir einen männlichen Nachkommen schenkt, der Recht von Unrecht unterscheidet.'" 3

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete uns von Muhammad ibn Ya'qub, von einigen seiner Gefährten, von Muhammad ibn 'Ali, von Muawiya ibn Hakim, von Ibn Abi Nasr al-Bizanti, der sagte: „Ibn al-Nadschaschi fragte mich: ,Wer wird der Imam nach deinem (jetzigen) Führer sein?', Ich (Ibn Abi Nasr) wollte ihn (den Imam) fragen, auf dass ich es wusste. So ging ich zu al-Ridha (a.) und fragte ihn danach. Er sagte zu mir: ,Der Imam wird mein Sohn sein', und da hatte er keinen Sohn. Dann sagte er: ,Erscheint jemand kühn, der sagt ,Mein Sohn', wo er (noch) keinen Sohn hat?!' Zu der Zeit hatte Abu Dscha'far (a.) keinen Sohn, doch schon nach wenigen Tagen wurde er (a.) geboren" 4

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ahmad ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ali, von Ibn Qayama al-Wasiti - der ein Waqifite war - der sagte: „Ich ging zu Ali ibn Musa und fragte ihn: ,Kann es zwei Imame geben?', und er sagte: ,Nein, außer wenn einer von ihnen schweigt.' Ich sagte zu ihm: , Und was ist mit dir, dass du keine schweigenden (Imam) hast?', und er erwiderte: ,Bei Allah, Allah wird von mir einen bringen, der die Wahrheit und ihre Anhänger festlegen und das Falsche und dessen Anhän-

'Allamah al-Madschlisi sagte in „al-Bihar": 50:22: "Er erwähnte etwas von den Anzeichen des Imams und verglich sich damit, vielleicht rezitierte er auch ein unbekanntes Versmaß."

In anderen Versionen auch „Bassaar"

3 „Al-Kafi": 1:257/4, „Ridschal al-Kaschi": 553/1044, "A'lam al-Wara": 331; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:22/10, und Ähnliches erwähnte Al-Tabari in „Dala'il al-Imamah": 189 ; al-Mas'udi in „Ithbat al-Wasiyya": 183.

„ Al-Kafi: 1:257/5, „A'lam al-Wara": 331, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:22/11.

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ger ausradieren wird'. Zu jener Zeit hatte er (noch) keinen Sohn. Abu Dscha'far (al-Dschawad, a.) wurde ihm ein Jahr später geboren." 1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtet mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ahmad ibn Muhammad, von Muhammad ibn 'Ali, von al-Hassan ibn al-Dschahm, der sagte: „Ich saß bei Abu al-Hassan (a.) zusammen. Er rief seinen Sohn, der klein war, setzte ihn auf meinen Schoß und sagte zu mir: ,Entkleide ihn und ziehe ihm sein Hemd aus.' Ich zog es ihm aus, und er sagte zu mir: ,Schau zwischen seine Schultern', und ich schaute hin und da war auf einer seiner Schultern etwas ähnlich wie ein Siegel im Fleisch, dann sagte er zu mir:,Siehst du das?! Mein Vater (a.) hatte an dieser Stelle das Gleiche.'" 2

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ahmad ibn Muhammad, von Muhammad ibn 'Ali, von Abu Yahya al-San'ani, welcher sagte: „Ich war bei Abu al-Hassan (a.). Sein Sohn Abu Dscha'far (a.) wurde gebracht, der (noch) klein war, und er (der Imam) sagte: .Dieses Kind, das geboren wurde, ist reicher an Segen als irgendein Kind, das unserer Schia geboren wurde. '"3

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad4, von al-Chairani, von seinem Vater, welcher berichtete: „Ich stand vor Abu al-Hassan al-Ridha (a.) in Chorassan, und jemand fragte ihn: ,Mein Herr, wenn etwas passiert, wem gehört dann (die Befehlsgewalt)?' Er (der Imam) erwiderte: Meinem Sohn Abu Dschafar'. Der Sprecher deutete an, dass Abu Dscha'far (a.) zu jung war, und Abu al-Hassan (a.) sagte: Allah - Er sei gepriesen - berief Jesus, den Sohn der Maryam, als einen Gesandten und Träger eines göttlichen Gesetzes (Schari 'a), (seine Mission) zu beginnen, als er noch jünger war als Abu Dscha far (al-Dschawad, a.). '"5

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Muhammad, von Sahl ibn Ziyad, von Muhammad ibn al-Walid, von Yahya ibn Habib al-Zayyat, welcher sagte: „Jemand, der mit Abu al-Hassan (al-Ridha, a.) zusammensaß, erzählte mir: ,Als die Leute aufstanden, sagte Abu al-Hassan al-Ridha (a.) zu ihnen: ,Geht zu Abu Dschafar, grüßt ihn und erneuert euren Eid mit ihm', und als

1  „Al-Kafi": 1:257/7 und 288/11; und " Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar" 50:22/12.

2  „Al-Kafi": 1:257/8; „A'lam al-Wara": 332; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:23/13.

3 „Al-Kafi": 1:258/9; „A'lam al-Wara": 332, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte sich in "al-Bihar": 50:23/14, und al-Mas'udi erwähnte es in "Athbat al-Wasiyya": 184; und Ähnliches.

In anderen Versionen „al-Hassan ibn Muhammad".

„Al-Kafi": 1:258/13; A'lam al-Wara": 331, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:23/15; und mit Abweichung erwähnte es al-Tabari in "Dala'il al-A'imma": 204, und al-Mas'udi in „Athbat al-Wasiyya": 186.

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die Leute sich erhoben, wandte er sich zu mir und sagte: ,Möge Allah al-Mufaddhal (bin TJmar) Barmherzigkeit erweisen, denn er pflegte sich ohne diese (Erklärungen) zufriedenzugeben. "d

Überblick über die Berichte über die Ruhmestaten Abu Dscha fars (a.) und die Beweise (für sein Imamat) und seine Wunder

Al-Ma'mun hatte eine große Zuneigung zu Abu Dscha'far (a.) aufgrund der großen Tugenden, die er von ihm trotz seines geringen Alters sah, wegen des Wissens, der Weisheit und der Vollkommenheit des Verstandes, die er erreichte und in denen niemand der Gelehrten seiner Zeit ihm gleichkam. Daher verheiratete er (al-Ma'mun) ihn mit seiner Tochter Umm al-Fadhl. Er (Abu Dscha'far al-Dschawad) nahm sie mit nach Medina. Al-Ma'mun sparte nicht an Ehrung, Verherrlichung und größter Wertschätzung für ihn.

Al-Hassan ibn Muhammad ibn Sulaiman überlieferte von 'Ali ibn Ibrahim ibn Haschim, von seinem Vater, von al-Rayyan al-Schabib, welcher berichtete: Als al-Ma'mun seine Tochter Umm al-Fadhl mit Abu DschaTar Muhammad ibn Ali (a.) verheiraten wollte, kam das den Abbasiden zu Ohren und (diese Nachricht) schockierte sie und stimmte sie in höchstem Maße besorgt, denn sie fürchteten, dass die Angelegenheit (das Kalifat) so enden würde wie mit al-Ridha (a.) und waren bestürzt darüber.

Er (al-Ma'mun) versammelte die Nächsten seiner Familienangehörigen, und sie sagten zu ihm: „ Wir beschwören dich bei Allah, o Fürst der Gläubigen, dass du von diesem Plan Abstand nimmst, zu dem du dich entschlossen hast, nämlich der Verheiratung des Sohnes al-Ridhas (mit deiner Tochter), denn wir fürchten, dass du von uns etwas von der Macht nimmst, die Allah uns zueigen gemacht hat und uns das ausziehen wirst, womit Allah uns bekleidet hat. Du weißt, was zwischen uns und diesen Leuten ist, früher und heute, und (auch die Politik) der Rechtgeleiteten Kalifen vor dir, sie (die Ahl-al-Bait, a.) zu isolieren und zu erniedrigen. Wir sind erschrocken über dein Vorhaben mit al-Ridha, bis Allah uns in dieser wichtigen Sache genügt. Bei Allah, wir bitten Dich, bringe uns nicht den Gram zurück, dem wir entkommen sind, und nimm von deiner Meinung über den Sohn al-Ridhas Abstand. Nimm jemand anderen, den du als gleichwertig erachtest von deiner Familie, der für diese Sache tauglich ist." Da sagte al-Ma'mun zu ihnen: „Ihr seid doch der Grund für das, was zwischen euch und der Familie von Abu Talib war.

„Al-Kafi": 1:256/1; 'A'lam al-Wara": 332; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:24/16; und al-Kaschi überlieferte es in seinem „al-Ridschal": 2:620/593; mit anderer Überlieferungskette, von Muhammad ibn Habib, mit leichter Abweichung.

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Es wäre besser für euch, wenn ihr sie gerecht behandeln würdet. Was nun das betrifft, was diejenigen vor mir mit ihnen getan haben, so war das ein Einschnitt in die Verwandtschaft, und ich nehme meine Zuflucht zu Allah davor. Bei Allah, ich bereue nicht, dass ich al-Ridha zu meinem Stellvertreter gemacht habe. Ich bat ihn, diese Aufgabe zu übernehmen und ich wollte mein (Kalifat) aufgeben, aber er weigerte sich. Der Befehl Allahs war eine beschlossene Sache. Was Abu Dscha far Muhammad ibn 'Ali angeht, so habe ich ihn ausgewählt aufgrund seiner Überlegenheit gegenüber allen übrigen tugendhaften Männern an Wissen und Tugend trotz seiner Jugend sowie wegen seiner wundersamen Natur darin. Ich hoffe, dass er den Leuten zeigen wird, was ich schon von ihm weiß, so dass sie verstehen mögen, warum ich dies Ansicht über ihn habe."

Sie sagten: „Dieser Junge, der dir gefällt, braucht Anleitung, denn er ist ein Junge ohne Einsicht (ma'rifa) und Kenntnis (fiqh). So lasse ihm noch Zeit, so dass er Erziehung und Verständnis in der Religion gewinne. Dann mach, was du für ihn als richtig erachtest." - „Wehe euch", rief er, „ich weiß besser über diesen Jungen Bescheid als ihr, denn er ist von den Ahl-al-Bait, deren Wissen von Allah kommt, und die von Ihm Liebe und Eingebung bekommen. Seine Vorfahren sind noch immer reich an Wissen um Religion und Literatur, welches weit über dem des Volkes ist, dem es an Rang (ihrer) Vollkommenheit mangelt. Wenn ihr wollt, dann prüft Abu Dscha far, auf dass er euch klarmache, dass sein Zustand so ist, wie ich euch beschrieben habe." - „ Wir sind damit einverstanden, ihn zu prüfen, für dich und für uns", erwiderten sie, „so lasst uns unter uns jemanden bestimmen, der in deiner Anwesenheit ihn nach etwas aus dem Religionsrecht fragt. Wenn er darauf korrekt antwortet, dann werden wir da nicht mehr widersprechen und die richtige Ansicht des Fürsten der Gläubigen (Ma 'mun) wird sowohl der Elite als auch der Allgemeinheit klar werden. Aber, wenn er dazu unfähig ist, dann werden wir ihm in dieser Hinsicht Schutz gewähren." - „Das ist eure Sache", sagte Ma'mun, „ und sie wird stattfinden, wann ihr wollt."

Sie verließen ihn und kamen darin überein, Yahya ibn Aktham zu fragen. Dieser war zu der Zeit der Richter und in der Lage, eine Frage zu stellen, die er (Abu Dscha'far, a.) nicht würde beantworten können. Sie versprachen ihm wertvolle Dinge dafür. Sie kehrten zu Ma'mun zurück und baten ihn, einen Tag für die Versammlung auszuwählen, und er gab dem statt.

So kamen sie an dem verabredeten Tag zusammen, und Yahya ibn Aktham war (ebenfalls) anwesend. Er (Ma"mun) ließ für ihn (Abu Dscha'far, a.) einen Sessel mit zwei ledernen Polstern bringen. Abu Dscha "far (a.) trat hervor, und er war zu der Zeit neun Jahre und einige Monate alt. Er setzte sich zwischen die Lederpolster und Yahya ibn Aktham setzte sich ihm gegenüber. Die Männer standen in ihren angeordneten Positionen, und al-Ma"mun saß auf dem Sessel unmittelbar neben dem Abu Dscha'fars (a.).

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„Fürst der Gläubigen", sagte Yahya ibn Aktham, „erlaubst du mir, dass ich Abu Dscha Jar frage?" - „Frage ihn, ob er das erlaubt", antwortete al-Ma'mun. Da ging Yahya ibn Aktham zu ihm (Abu Dscha'far, a.) hin und fragte: „Erlaubst du mir - möge ich dein Opfer sein - dich (etwas) zu fragen?". - „Frage, wenn du willst", erwiderte Abu Dscha'far (a.). „Was sagst du - möge ich dein Opfer sein -über einen Muhrim1, der auf der Jagd (ein Tier) tötet? ", fragte Yahya ibn Aktham. „Tötete er es in dem nicht-heiligen Bereich (hill) oder im Heiligen Bereich (ha-ram)? War er sich dessen bewusst, dass er Muhrim war oder war er sich dessen unbewusst? Tötete er es absichtlich oder aus Versehen? War der Pilger ein freier Mann oder ein Sklave, jung oder alt? Für das erste Mal oder zum wiederholten Mal? (War) das gejagte (Tier) Geflügel oder anderes? Klein oder groß? Bestand er darauf, was er getan hatte, oder war er reuig? Fand die Jagd bei Nacht oder bei Tag statt? War er ein Muhrim auf der Umra oder bei der Hadsch? "

Yahya ibn Aktham war verwirrt, und auf seinem Gesicht spiegelten sich Ratlosigkeit und Unentschlossenheit wider. Er stotterte so, dass die bei der Versammlung Anwesenden die Lage erkannten, und Ma'mun sagte: „ Gepriesen sei Allah für diese Wohltat und den Erfolg (in der Bestätigung) meines Urteils ", dann schaute er seine Familiemitglieder an und sagte zu ihnen: „Gebt ihr jetzt zu, was ihr immer verneint habt? " Dann ging er zu Abu Dscha'far hin und sagte zu ihm: „ Würdest du zu uns sprechen, Abu Dscha far?" - „Ja, Fürst der Gläubigen", erwiderte dieser, und Ma'mun sagte: „So sprich - möge ich dein Opfer sein - über dich, denn ich für meinen Teil bin mit dir zufrieden. Ich möchte dich mit meiner Tochter Umm al-Fadhl verheiraten, trotz (des Widerwillens) der Leute darüber." - „Preis sei Allah", sagte Abu Dscha'far, „für die Bestätigung Seiner Wohltat. Es gibt keinen Gott außer Allah, (ich bezeuge) aufrichtig Seine Einheit. Allah segne Muhammad, den Herrn Seiner Geschöpfe und die Reinen seiner Familie." Dann fuhr er fort: „Es gehört zu der Gnade Allahs Seinen Geschöpfen gegenüber, dass er sie mit (der Unterscheidung) des Erlaubten von dem Unerlaubten bereicherte." Dann zitierte er (folgenden Vers):

, Verheiratet die Witwen unter euch, die Rechtschaffenen unter euren Sklaven und Dienerinnen. Wenn sie arm sind, dann wird Allah sie aus Seiner Fülle reich machen. Allah ist Allumfassend, Allwissend.'"2

Er fuhr fort: „So wird Muhammad ibn Ali ibn Musa um die Hand Umm al-Fadhls anhalten, der Tochter von Abdullah al-Ma 'mun. Er hat für sie eine Brautgabe bereitgestellt, die Brautgabe seiner Urgroßmutter Fatima, der Tochter von Muhammad (a.), die 500 gute Dirham beträgt. Willst du ihn, Fürst der Gläubigen, für

Muhrim: Der Pilger im Weihezustand (Anm. d. Übers.) 2 Heiliger Qur'an: 24:32

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diese Brautgabe mit ihr verheiraten?" - „Ja", erwiderte al-Ma'mun, „ich habe Abu Dscha Jar mit meiner Tochter Umm al-Fadhl für die erwähnte Brautgabe verheiratet, akzeptierst du die Heirat?" - „Ich habe dieses akzeptiert und bin damit zufrieden.", sagte Abu Dscha'far (a.). Al-Ma'mun befahl den Leuten, sich auf die höheren und niederen Ränge zu setzen. Al-Rayyan berichtete: „Es dauerte nicht lange, und wir hörten Stimmen wie die von Seefahrern in ihren Gesprächen. Dann erschienen Sklaven und zogen ein Boot aus Silber mit Seilen aus Seide und Karren gefüllt mit Ghalia1. Al-Ma'mun ordnete an, dass die Bärte der Hochangesehenen mit diesem Ghalia parfümiert werden sollten, dann wurde es an die von niederem Rang weitergereicht und sie wurden damit (ebenfalls) parfümiert. Tische wurden aufgestellt, und die Leute aßen, für alle wurden gemäß ihres Ranges Geschenke verteilt.

Als die Leute sich zerstreuten, blieben nur einige Hochrangige übrig. Ma'mun sagte zu Abu Dscha'far: „Möge ich dein Opfer sein, würdest du uns das Gesetz (fiqh) mitteilen, das die Aspekte des Tötens (eines Tieres) durch einen Muhrim auf der Jagd detailliert festlegt, so dass wir es wissen und davon profitieren können? " - „Ja", antwortete Abu Dscha'far (a.), „wenn der Muhrim außerhalb des Heiligen Bereiches ein Tier tötet und es Geflügel und ausgewachsen war, dann (hat er eine Sühne) von einem Schaf zu leisten. Wenn er es innerhalb des Heiligen Bezirks (haram) erlegt hat, dann obliegt ihm die doppelte Sühne. Wenn er einen Jungvogel außerhalb des Heiligen Bezirks getötet hat, dann obliegt ihm (die Sühne) von einem entwöhnten Lamm. Wenn er es in dem Heiligen Bezirk getötet hat, dann muss er ein Lamm und (den Wert) eines Jungvogels (entrichten). Was das Wild angeht, wenn es ein Wildesel war, dann muss er ein Rind opfern. Wenn es ein Strauß war, muss er ein Kamel opfern. Wenn es eine Gazelle war, dann muss er ein Schaf opfern. Wenn er irgendeins davon im Heiligen Bezirk getötet hat, dann obliegt ihm das doppelte an Sühne als Opfer, das die Kaaba erreicht. Und wenn der Muhrim etwas erlegt hat, was ein Opfer erfordert und er den Ihram für die Hadsch angelegt hat, dann muss er in Mina opfern. Wenn sein Ihram für die Umra war, muss er in Mekka opfern. Die Sühne für einen Wissenden und einen (um das Verbot) Unwissenden ist gleich. Wenn er es absichtlich getan hat, ist es eine Sünde. Die Sündhaftigkeit wird von ihm genommen, wenn er es aus Versehen getan hat, und der Freie muss für sich selber Sühne leisten, und der Herr für seinen Sklaven. Der Minderjährige muss keine Sühne leisten, jedoch ist es verpflichtend für den Volljährigen. Der Reuige entkommt durch seine Reue der Strafe des Jenseits, jedoch der, der darauf besteht, wird im Jenseits Strafe zu erleiden haben." Da sagte al-Ma'mun zu ihm: „Das hast du schön gesagt, Abu Dscha far, Allah hat dir Gutes gegeben. Meinst du, du kannst Yahya eine Frage stellen, wie er dir eine gestellt hat?" - „Darf ich dich etwas fragen?", fragte Abu Dscha'far Yahya. „Möge ich dein Opfer sein", erwiderte dieser, „das liegt bei dir, doch wenn du die Antwort

Eine Art Parfüm, bestehend aus Moschus, Sandelholz, Kampfer und Albanien-Öl (dahn albani).

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auf deine Frage weißt, dann werde (auch) ich nur davon profitieren." - „Sage mir", sagte Abu DschaTar: „Was ist das für ein Mann, der eine Frau bei Tagesbeginn angeschaut hat, und es war für ihn verboten, sie anzusehen? Wenn aber der Tag voranschritt, war sie ihm erlaubt. Mittags war sie für ihn verboten, und nachmittags war sie ihm erlaubt. Bei Sonnenuntergang war sie ihm verboten, doch als die Nacht hereinbrach, war sie ihm erlaubt. Bei Mitternacht war sie ihm verboten, und als die Morgendämmerung heraufzog, war sie ihm erlaubt. Was ist der Zustand der Frau, und warum war sie ihm zu verschiedenen Zeiten erlaubt und verboten?" - „Bei Allah, Er hat mich nicht dahingehend geleitet, diese Frage beantworten zu können", sagte Yahya, „und ich kenne nicht den Zugang dazu. Meinst du, du könntest uns davon profitieren lassen?" Da sagte Abu DschaTar (a.): „Diese Frau ist eine Sklavin eines Mannes. Ein Fremder (adschnabiy) schaute sie bei Tagesbeginn an, und es war für ihn verboten, sie anzuschauen. Als der Tag voranschritt, kaufte er sie von ihrem Herrn, und so wurde sie ihm erlaubt. Am Mittag ließ er sie frei, und so wurde sie ihm (wieder) verboten. Als es Nachmittag wurde, heiratete er sie, und so wurde sie ihm erlaubt. Bei Sonnenuntergang machte er Zihar1 zu ihr, und so wurde sie ihm verboten. Bei Einbruch der Nacht leistete er für das Zihar Sühne, und sie war ihm (wieder) erlaubt, bei Mitternacht schied er sich mit der ersten Scheidungserklärung von ihr, da war sie ihm verboten, bei Morgendämmerung nahm er sie zurück, und sie war ihm (wieder) erlaubt." Dann ging al-Ma'mun zu den Anwesenden seiner Familie hin und sagte ihnen: „Ist unter euch jemand, der auf diese Frage so hätte antworten oder auf die vorhergehende Frage etwas hätte sagen können?" - „Nein, bei Allah", sagten sie, „wahrlich, der Fürst der Gläubigen weiß besser, was er entscheidet." - „ Wehe euch ", sagte er zu ihnen, „die Mitglieder dieser Familie wurden unter der Schöpfung auserwählt für ihre Ruhmestaten, die ihr seht, und geringes Lebensalter hindert sie nicht an der Perfektion. Wisst ihr denn nicht, dass der Gesandte Allahs (s.), seine Einladung zum Islam (da "wa) damit begann, dass er Ali ibn Abu Talib (a.) dazu aufrief, ihm zu folgen, als dieser (erst) zehn Jahre alt war, und dass (dieser) von ihn den Islam annahm und damit Recht sprach? Er hat niemanden anderen in seinem Alter (zum Islam) aufgerufen. Al-Hassan und al-Hussain (a.) leisteten ihnen (dem Propheten und Imam 'Ali, a.) den Treueid, als sie jünger als sechs Jahre waren. Er nahm von keinem anderen Kind außer den beiden den Treueid an. Begreift ihr jetzt, wie Allah diese Menschen ausgezeichnet hat? Sie sind Nachkommen, die aufeinander folgen, so dass der Letzte von ihnen das ausführt, was der Erste von ihnen nicht ausführen konnte?!" - „Du hast die Wahrheit gesprochen, Fürst der Gläubigen", antworteten sie, dann erhoben sich die (anwesenden) Leute.

Am nächsten Tag kamen die Leute (wieder) und (auch) Abu DschaTar (a.). Die Führer, die Kammerleute, die Höflinge und die einfachen Leute kamen, um al-Ma'mun und Abu DschaTar (a.) zu gratulieren. Drei Tabletts aus Silber wurden

Die Aussage: „Du bist für mich wie das Fleisch meiner Mutter" (Anm. des Übers.)

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gebracht, worauf sich haselnussgroße Stücke aus Moschus und geknetete Safran befanden, und diese Stücke enthielten Stücke von Papier, worauf ansehnlicher Reichtum niedergeschrieben war, das jährliche Einkommen und Landgüter. Ma'mun ließ sie unter die Höflinge verteilen. Jeder, in dessen (Hand) diese Nuss fiel, nahm ein Schriftstück heraus, und er ersuchte um dessen Einlösung, die ihm gewährt wurde. Große Geldsummen wurden an die Führer und andere verteilt. Die Leute zerstreuten sich und waren aufgrund der Geschenke und Gaben reich geworden, und al-Ma'mun gab Almosen an alle Armen, und er war immer großzügig zu Abu Dscha'far (a.), verherrlichte ihn sein Leben lang und empfahl ihn seinen Kindern und seiner gesamten Familie an.1

Die Leute haben überliefert: Umm al-Fadhl, die Tochter al-Ma'muns, schrieb ihrem Vater aus Medina einen Brief und beklagte sich über Abu Dscha'far (a.): „Er hat Sklavinnen genommen (und befreit) und mich damit eifersüchtig gemacht", und al-Ma'mun schrieb ihr (zurück): „Mein Töchterchen, wir haben dich nicht mit Abu Dscha Jar verheiratet, um ihm zu verbieten, was erlaubt ist. Erwähne das, was du geschrieben hast, nicht noch einmal." 2

Als sich Abu Dscha'far (a.) mit Umm al-Fadhl von al-Ma'mun in Bagdad in Richtung Medina aufmachte, kam er an die Straße, an der sich das Tor von Kufa befindet, wo ihn die Leute begleiteten. Er machte bei Sonnenuntergang bei dem Haus von Musayyib Halt, stieg ab (von seinem Reittier) und ging in die Moschee. In deren Hof war ein Lotusbaum, der noch keine Früchte getragen hatte. Er ließ einen Krug mit Wasser bringen und verrichtete die rituelle Waschung (wudhuO an den Wurzeln des Lotusbaumes und verrichtete mit den Leuten das Abendgebet. In der ersten (rak'at3) verlas er die Sure „al-Hamd"4 (al-Fatiha) und die Sure „al-Nasr"5, in der zweiten (rak'at) verlas er „al-Fatiha" und „Al-Ichlas"6 und vor der Verbeugung (ruku' der zweiten rak'at) betete er das Qunut-Bittgebet. Dann betete er die dritte (rak'at) und verrichtete die Bekenntnisverlesung (taschahhud) und den (abschließenden) Friedensgruß (salam). Danach saß er eine Weile und gedachte Allahs, Des Erhabenen. Anschließend stand er auf, ohne ein dem Gebet nachfolgendes Bittgebet zu sprechen (ta'qib) und verrichtete vier Gebetsabschnitte (rak'at) freiwilliges Gebet (nafilah). Danach sprach er ein anschließendes Bittgebet (ta'qib) und verrichtete zwei Dankbarkeits-Niederwerfungen (sadschda al-schukr), dann

„A'lam al-Wara": 335; „al-Ihtidschadsch":443; und Ähnliches überlieferte al-Qummi in seinem Tafsir:1:182; „al-Mas'udi" in „Athbat al-Wasiyya":189, al-Tabari in „Dala'il al-A'imma": 206; "al-Musannaf fi al-Ichtisas": 98; Ibn al-Sabagh in "al-Fusul al-muhimma": 267.

„Manaqib Aal-i-Abi Talib":4:382, „al-Fusul al-Muhimma": 270; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:79/5.

Gebetseinheit (Anm. d. Übers.)

Die 1. Sure des Heiligen Qur'an (Anm. d. Übers.)

Die 110. Sure des Heiligen Qur'an (Anm. d. Übers.)

Die 112. Sure des Heiligen Qur'an (Anm. d. Übers.)

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ging er hinaus. Als er an den Lotusbaum kam, trug er schöne Früchte. Die Leute sahen dies und wunderten sich darüber, sie aßen davon und fanden süße Lotusfrüchte ohne Kerne vor. Sie verabschiedeten sich von ihm, und er ging zu dieser Zeit in Richtung Medina. Er blieb da, bis al-Mu'tasim ihn im Jahre 220 n.H. (835 n.Chr.) nach Bagdad entsandte. Er blieb dort, bis er am Ende des Monats Dhu al-Qa'da im gleichen Jahr starb. Er wurde hinter seinem Großvater Abu al-Hassan Musa (a.) bestattet.

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ya'qub, von Ahmed ibn Idris, von Muhammad ibn Hassan, von Ali ibn Chalid, der berichtete: „Ich war in al-Askar (SamarraO, und es wurde mir gesagt, dass dort ein Mann gefangen war, der aus Syrien in Ketten hergebracht worden war. Man sagte, er habe sich als ein Prophet ausgegeben. Ich ging zum Tor (des Gefängnisses) und überredetet die Wachmänner, bis ich zu ihm kam, und ich sah einen verständigen und intelligenten Mann. Ich fragte ihn: ,Du, was ist deine Geschichte?', und er erwiderte: ,Ich war ein Mann in Syrien, der Allah an einem Ort diente, von dem des hieß, dass der Kopf von al-Hussain (a.) dort aufgespießt sein sollte. Eines Nachts war ich an meinem (Gebets-)Platz der Gebetsnische (mihrab) zugewandt, und gedachte Allahs, Des Erhabenen, als ich einen Mann vor mir stehen sah. Ich schaute ihn an, und er sagte, ich sollte aufstehen. Ich stand auf mit ihm, und er ging mit mir ein wenig. Plötzlich waren wir bei der Moschee von Kufa, und er fragte: ,Kennst du diese Moschee?', und ich antwortete: ,Ja, das ist die Moschee von Kufa', und er sagte: ,Lass uns beten', und ich betete mit ihm, bis er hinausging, und ich ging mit ihm. Er ging mit mir eine Weile, dann waren wir plötzlich bei der Moschee vom Gesandten Allahs (s.) . Er betete, und ich betete mit ihm. Danach ging er hinaus, und ich ging mit ihm mit. Er ging (wieder) eine Weile, dann waren wir plötzlich in Mekka, er umrundete das (Heilige) Haus, und ich umrundete es mit ihm. Danach ging er von dort weg und wanderte eine Weile, und da war ich plötzlich (wieder) an meinem Platz in Damaskus, an dem ich Allahs, Des Erhabenen, zu gedenken pflegte. Der Mann verschwand aus meinen Augen, und ich blieb verwundert zurück und war ergriffen von dem, was ich gesehen hatte. Das nächste Jahr sah ich jenen Mann (wieder) und freute mich (ihn zu sehen). Er rief mich, und ich antwortete ihm. Er tat (wieder) das Gleiche, das er im vorhergehenden Jahr gemacht hatte. Als er sich in Damaskus von mir trennen wollte, sagte ich zu ihm: ,Ich bitte dich bei der Wahrheit, von der ich schätze, dass du sie besitzt nachdem, was ich von dir gesehen habe: Würdest du mir sagen, wer du bist?' - ,Ich bin Muhammad ibn Ali ibn Musa ibn Dschafar'. Ich erzählte jemandem, der zu mir kam, diese Geschichte über ihn. Dies erreichte Muhammad ibn 'Abd al-Malik al-Zayyat1, und er ließ mich holen, festnehmen und in eisernen Ketten legen. Er brachte mich nach Irak und ich wurde eingesperrt, wie du siehst, und des Betruges angeklagt.' - ,Ich werde deine Geschichte Muhammad ibn 'Abd al-Malik al-Zayyat vortragen', ver-

Wesir der Kalifen al-Ma'mun, al-Mu'tasim und al-Wathiq.

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sprach ich. ,Tu das', antwortete er. Ich schrieb diese Geschichte und erläuterte seine (jenes Mannes) Anliegen darin und schickte sie zu Muhammad ibn Abd al-Malik ibn al-Zayyat. (Der Brief wurde zurückgeschickt), und auf seiner Rückseite stand folgendes: ,Sage doch dem, der dich nachts von Damaskus nach Kufa gebracht hat, und von Kufa nach Medina, von Medina nach Mekka, und dich dann von Mekka nach Damaskus zurückgebracht hat, dass der dich aus diesem Gefängnis befreien soll.' Das betrübte mich für sein Anliegen, ich hatte Mitleid mit ihm, ging fort und war traurig für ihn. Ich verließ ihn betrübt. Am nächsten Tag ging ich früh zum Gefängnis, um ihn über die Situation zu unterrichten und ihn zu Stand-haftigkeit und Geduld zu mahnen, und ich fand dort die Soldaten, die Wachmänner, Gefängniswärter und eine große Menschenmenge hin- und her eilen. Ich fragte, was mit ihnen sei, und man sagte mir: ,Der Mann aus Damaskus, der sich als Prophet ausgegeben hat, verschwand gestern aus dem Gefängnis, und man weiß nicht, ob die Erde ihn verschluckt oder die Vögel ihn geschnappt haben!' "

Dieser 'Ali ibn Chalid (war) ein Zaidit, doch er bekannte sich zum Imamat (von Abu Dscha'far, a.), als er das gesehen hatte, und sein Glaube berichtigte sich.1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, von Muhammad ibn 'Ali, von Muhammad ibn Hamza, von Muhammad ibn 'Ali al-Haschimi, der berichtete: „Ich (d.h. Muhammad ibn Ali al-Haschimi) ging am frühen Morgen nach seiner Hochzeit mit der Tochter Ma'muns zu Abu Dscha'far Muhammad ibn Ali (a.). In der Nacht hatte ich Medizin eingenommen. Ich war der Erste, der ihn an jenem Morgen besuchte. Mich überkam Durst, aber ich wollte nicht gern nach Wasser fragen. Abu Dscha'far (a.) schaute in mein Gesicht und sagte: ,lch sehe, dass du durstig bist', und ich bejahte das. Junge, bring uns Wasser', sagte er (zu seinem Diener). Ich sagte zu mir selbst: ,Sie werden ihm jetzt vergiftetes Wasser geben' und ich war deswegen traurig. Der Diener kam mit Wasser. (Al-Dschawad, a.) lächelte mir ins Gesicht und sagte: ,Diener, gib mir Wasser.' Der gab ihm das Wasser und er (Abu Dscha'far, a.) trank es, dann gab er es mir, und ich trank. Ich war längere Zeit bei ihm und wurde (wieder) durstig. Er ließ Wasser bringen, und er tat so, wie er das erste Mal getan hatte, er trank, dann gab er es (das Wasser) mir und lächelte." Muhammad ibn Hamza fügte hinzu: „Muhammad ibn 'Ali al-Haschimi sagte zu mir: ,Bei Allah, ich glaube, dass Abu

1 „Basa'ir al-Daradschat: 422/1; "al-Kafi": 1:411/1; "Dala'il al-A'imma": 214; "al-Ichtisas": 320; "A'lam al-Wara": 3322; "al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 380/10; und Ibn Sabagh erwähnte Ähnliches in "al-Fusul al-Muhimma": 271; und gekürzt in "Manaqib Aal-i-Abi Talib":4:393; und 'Allamah al-Madschlisi erwähnte es in "al-Bihar": 50:40.

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Dscha'far wusste, was in den Seelen (der Menschen) ist, wie die Rafidhiten behaupten. ' “1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von einer Gruppe seiner Gefährten, von Ahmad ibn Muhammad, von al-Hadschal und 'Amr ibn TJthman, von einem Mann aus Medina, von Mitrafi, der erzählte: „Abu al-Hassan al-Ridha (a.) starb, während er mir 4000 Dirham schuldetet, und niemand außer ihm und mir wusste davon. Abu Dscha'far (a.) ließ mich am darauffolgenden Tag zu sich rufen, und ich ging am nächsten Morgen zu ihm. ,Abu al-Hassan ist gestorben, während er dir 4000 Dirham schuldete?', fragte er. Ja', erwiderte ich, und er hob den Gebetsteppich hoch, der sich unter ihm befand, und darunter waren (eine Anzahl) von Dinaren, und er zahlte sie mir aus. Ihr Wert entsprach zu der Zeit 4000 Dinaren/"2

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, (von 'Ali ibn Asbat3), und er (Mu'alla ibn Muhammad) sagte: „Ali Abu Dscha'far (a.) war ein junger Mann, als sein Vater dem Tode nahe war, und ich schaute auf seine Gestalt, damit ich meinen Gefährten seine Erscheinung beschreiben konnte. Er setzte sich hin, dann sagte er: „Ali 4, Allah hat das Imamat bewiesen, wie er auch das Prophetentum bewiesen hat'" und er rezitierte (folgenden Vers): Und Wir gaben ihm (Yahya, a.) die Urteilskraft (hukm) im Kindesalter.5

Abu al-Qasim, von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Sahl ibn Ziyad, von Dawud ibn al-Qasim al-Dscha'fari, der sagte: „Ich (Dawud ibn al-Qasim al-Dscha'fari) besuchte Abu Dscha'far (a.), und ich hatte drei Schriftstücke bei mir, die ohne Namen waren, und ich zweifelte darüber (wem sie gehörten) und war deswegen bekümmert. Er nahm eines davon und sagte: ,Dies ist das Schriftstück von Rayyan ibn Schabib', dann nahm er das zweite und bemerkte: ,Dies ist das Schriftstück von dem und dem', und ich sagte: Ja, möge ich dein Opfer sein.' Und er gab mir 300 Dinare und befahl mir, es zu einem seiner Cousins zu bringen und sagte: ,Er wird zu dir sagen: ,Zeig mir den (Geschäfts-)Partner, der für mich damit Hausrat kaufen will', und ich sagte: Ja'. Unterwegs sprach mich ein Ka-

1 „Al-Kafi": 1:414/6; Dala'il al-A'imma": 215; und "al-Chara'idsch und al-Dschara'ih": 1:379/9; Ibn Schahraschub überlieferte es unter Auslassung des Anfangsteils in „al-Manaqib": 4:390, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:54/28.

„Al-Kafi": 1:410/11; „A'lam al-Wara": 334; Ibn Schahraschub erwähnte es mit leichter Abweichung in „al-Manaqib": 4:391; Ähnliches bei „Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:378/7; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:54/29.

Die Überlieferungskette von Muhammad ibn Ya'qub (a- Kulaini) ist etwas länger, und der Augenzeuge Ali ibn Asbat fehlt bei Scheich Mufid.

In den Textversionen, in denen der Name 'Ali ibn Asbat fehlt, heißt es: „Mu'alla". 5 Heiliger Qur'an: 19:12

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meltreiber an und bat mich, (Abu Dscha'far, a.) darauf anzusprechen, einen seiner Gefährten in seine Angelegenheiten einzuführen. So ging ich zu ihm, um mit ihm zu sprechen, und ich fand ihn mit einer Gruppe (von Leuten) beim Essen, so dass ich nicht mit ihm sprechen konnte. ,Iss, Abu Haschim', forderte er mich auf, und er stellte das vor mich hin, wovon ich essen sollte, dann fing er an zu sprechen, ohne dass ich gefragt hatte: ,Diener, sieh nach dem Kameltreiber, mit dem Abu Haschim zu uns gekommen ist und geselle dich zu ihm'.

Eines Tages ging ich mit ihm (al-Dschawad, a.) in einen Garten. Ich sagte zu ihm: Möge ich dein Opfer sein, ich habe das Verlangen, Erde zu essen, so bete für mich zu Allah'. Er schwieg, dann sagte er zu mir nach einigen Tagen:, Von nun an, Abu Haschim, hat Allah (das Verlangen,) Erde zu essen, von dir genommen'. Von dem Tage an war mir nichts verhasster als das." 1

Die Berichte mit solcher Bedeutung sind zahlreich, und die, die wir angeführt haben, sind für unsere Zwecke ausreichend, so Allah will.

Ableben Abu Dscha fars (a.), Ort seiner Grabstätte und seine Kinder

Wir begannen die Abhandlung mit der Geburt Abu Dscha Tars (a.), und wir erwähnten, dass er in Medina geboren wurde, und er starb in Bagdad. Der Grund, warum er dorthin gekommen war, (war der,) dass al-Mu'tasim ihn aus Medina fortgeschickt hatte. Zwei Tage vor Ende des Monats Muharram im Jahre 220 n.H. (835 n.Chr.) kam er nach Bagdad, und er starb dort im Dhu al-Qa'da des gleichen Jahres. Es heißt, dass er an einer Vergiftung gestorben sei2, aber meiner Meinung nach hat kein Bericht das klar festgelegt, und ich bezeuge das. Er wurde auf dem Friedhof der Quraisch beigesetzt, hinter seinem Großvater Abu al-Hassan Musa ibn Dscha'far (a.). Er starb im Alter von 25 Jahren und einigen Monaten. Er wurde als „der Auserwählte" (al-Muntachab) betitelt und als der, „der (Allahs) zufriedengestellt hat" (al-Murtadha). Er hinterließ seine Kinder Ali, den Imam nach ihm, Musa und seine beiden Töchter Fatima und Umama. Er hinterließ keine männlichen (Nachkommen) außer denen, die wir genannt haben.

„Al-Kafi": 1:414/5; al-Tabrassi in „Alam al-Wara": 333, bis zum Buch über die Berichte von Haschim al-Dscha'fari"; al-Qutb al-Rawandi in „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 2:664-665/1,2, 3,4; Ibn Schahraschub in "al-Manaqib": 4:390; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:41/4,5, 6,7.

„Tafsir al-'Ayaschi" 1:320, und Ibn Schahraschub sagte es von Ibn 'Ayyasch in „al-Manaqib": 4:379.

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Imam 'Ali ibn Muhammad al-Hadi (a.)

(Dies ist ) ein Bericht über den Imam nach Abu Dscha'far Muhammad ibn 'Ali (a.), sein Geburtsdatum, die Beweise seines Imamats, ein Überblick über die Überlieferungen und die Dauer seines Imamats sowie das Alter, das er erreichte. Er (berichtet auch über) sein Ableben und dessen Ursache, den Ort, an dem er begraben liegt, die Anzahl seiner Kinder und eine Auswahl über die Überlieferungen über ihn.

Der Imam nach Abu Dscha'far (a.) war sein Sohn Abu al-Hassan Ali ibn Muhammad (a.), aufgrund (der Tatsache, dass) er die Eigenschaften des Imamats in sich vereinigte und aufgrund der Perfektion seiner Vorzüge. Niemand außer ihm konnte die Stellung seines Vaters erben wegen seiner Festlegung der Ernennung für das Imamat und der Hinweise seines Vaters auf ihn im Hinblick auf die Nachfolge (als Imam).

Er wurde in Surya1 in Medina in der Mitte des Monats Dhu-l-Hidscha im Jahre 212 n.H. (828 n.Chr.) geboren. Er starb in Samarra im Monat Radschab im Jahre 254 n.H. (868 n.Chr.), und an jenem Tage war er 41 Jahre und ein paar Monate alt. Al-Mutawakkil2 hatte ihn von Medina nach Samarra geschickt mit Yahya ibn Harthama ibn A'yan, wo er lebte, bis er starb. Die Dauer seines Imamats betrug 33 Jahre. Seine Mutter war eine (ehemalige) Sklavin namens Samana.

Überblick über die Berichte über seine Ernennung zum Imamat und die Hinweise auf ihn für die Nachfolgerschaft

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad informierte mich von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Ibrahim, von seinem Vater, von Isma'il ibn Mihran, der erzählte: „Als Abu Dscha'far (a.) von Medina nach Bagdad geschickt wurde, sagte ich das erste Mal von den beiden Malen seines Fortgehens, als er (gerade) aufbrach: ,Möge ich dein Opfer sein, ich habe Angst um dich wegen dieser Situation. Wem gebührt das Imamat nach dir?'. Er wandte mir lachend sein Gesicht zu und sagte: ,Dieses Jahr ist es nicht so, wie du denkst.' Als er zu al-Mu'tasim gerufen wurde, ging ich zu ihm und sagte: Möge ich dein Opfer sein, du bist außerhalb (unserer Erreichbarkeit). Wem gebührt diese Sache (das Imamat) nach dir?' Er weinte, bis sein Bart feucht wurde, dann wandte er sich mir zu und sagte: ,Bei

Ein Dorf, das Musa ibn Dscha'far (a.) gegründet hatte, drei Meilen von Medina entfernt („Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:382). Kalif in jener Zeit (Anm. d. Übers.) seines Vaters

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diesem, wegen dem ihr um mich fürchtet, gehört die Sache (das Imamat) meinem Sohn 'Ali.'“1

Abu al-Qasim Abu Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al- Hussain ibn Muhammad, von al-Chairani, von seinem Vater, der berichtete: „Ich (Chairanis Vater) war nahe an der Tür Abu Dscha Tars (a.), um die Dienstleistung auszuführen, zu der ich beauftragt wurde. Ahmad ibn Muhammad ibn Isa al-Asch'ari pflegte bei der Dämmerung am Ende jeder Nacht zu kommen, um über die Krankheit Abu Dscha Tars (a.) zu erfahren. Da war ein Botschafter, der zwischen Abu Dscha'far und al-Chairani hin- und herging. Wenn er kam, erhob sich Ahmad und ich sprach mit ihm allein."

Al-Chairani erzählte: „Eines Nachts kam er (der Botschafter) heraus, Ahmad ibn Muhammad ibn Isa stand von seinem Sitz auf, und der Botschafter sprach mit mir, und Ahmad wanderte umher. Er blieb stehen, wenn er das Gespräch hörte, und der Botschafter sagte: ,Dein Herr (mawla) sendet dir seine Grüße und lässt dir ausrichten: ,Ich werde sterben, und die Angelegenheit (das Imamat) geht auf meinen Sohn Ali über. Ihr müsst ihn nach mir genauso behandeln, wie ihr mich nach meinem Vater behandelt habt.' Dann ging der Botschafter, und Ahmad kehrte zu seinem Platz zurück und fragte: , Was hat er zu dir gesagt?'. - , Gutes', erwiderte ich, und er antwortete: ,Ich habe gehört, was er gesagt hat', und er wiederholte, was er gesagt hatte. ,Allah hat dir verboten, was du getan hast', sagte ich zu ihm, denn Allah Der Erhabene sagt: ...und belauert nicht...2, und wenn du es gehört hast, dann erinnere dich an das Zeugnis, vielleicht werden wir es eines Tages benötigen, doch veröffentliche es bloß nicht vor der (angemessenen) Zeit!' Als ich am Morgen aufwachte, schrieb ich einen Brief über zehn Blätter, versiegelte ihn und gab ihn an zehn unserer führenden Gefährten. Ich sagte: , Wenn der Tod mich ereilt, bevor ich euch danach fragen kann, öffnet ihn und erfahrt, was darin steht.' Als Abu Dscha'far (a.) starb, verließ ich mein Haus nicht, bis ich erfuhr, das sich die Anführer der Gruppe sich im Hause von Muhammad ibn al-Faradsch3 versammelt hatten, um die Angelegenheit (des Imamats) zu besprechen. Muhammad ibn al-Faradsch informierte mich über ihre Versammlung bei ihm und sagte: ,Wenn ich mich nicht davor fürchten würde, in der Öffentlichkeit zu stehen, dann wäre ich mit ihnen zu dir gekommen, doch (deswegen) möchte ich, dass du zu mir reitest.' Ich ritt zu ihm und fand die Leute bei ihm versammelt. Wir setzten uns neben die, die sich dem Imam angeschlossen hatten, und die meisten von ihnen fand ich im Zustand des Zweifels. Ich sagte zu denen, welche die Schriftstücke hatten - sie

1   „Al-Kafi": 1:260/1; A'lam al-Wara": 339, "Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:408; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 5:118/2-, Ibn Sabagh erwähnte es in „al-Fusul al-Muhimma": 277, aber nur den zweiten Fortgang des Imams (a.) aus Medina.

2 Heiliger Qur'an: 49:12

Muhammad ibn al-Faradsch al-Ruchdschi gehört zu den Gefährten von Imam Ridhas, al-Dschawad und Imam al-Hadi (a.).

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waren (auch ) anwesend: ,Holt diese Schriftstücke hervor', und sie holten sie hervor, dann sagte ich zu ihnen: ,Dies ist das, was mir befohlen wurde.' Einige von ihnen meinten: , Wir hätten gern, wenn noch jemand anders bei dir gewesen wäre in dieser Angelegenheit, um deine Worte zu bestätigen.' - , Allah wird euch geben, was ihr wünscht', erwiderte ich ihnen: ,Dies ist Abu Dschafar al-Asch'ari (d.h. Ahmad ibn Muhammad ibn Isa), der bestätigen wird, dass ich diese Botschaft gehört habe, so fragt ihn.' Die Leute fragten ihn, und er hielt seine Aussage zurück. Ich forderte ihn zur Mubahala heraus (Verfluchung dessen, der Unrecht hat). Er fürchtete sich davor und sagte: ,Ich habe es gehört, das ist eine große Ehre für einen Mann, die ich gerne für einen Araber gehabt hätte. Was die Mubahala angeht, so gibt es keine Möglichkeit mehr, die Aussage zurückzuhalten.' Es dauerte nicht lange, bis sich die Leute Abu al-Hassan (a.) ergaben."1

Die Berichte dieser Art sind so zahlreich, dass das Buch zu lang werden würde, wenn wir sie (alle) bringen würden. Als Ergebnis der Übereinkunft der Gruppe (Isaba) über das Imamat Abu al-Hassans (a.) und weil es niemanden in seiner Zeit gab, der außer ihm (das Imamat) beanspruchte, dass es Verwirrung geben könnte, besteht keine Notwendigkeit, die detaillierten Berichte über die Ernennungen aufzulisten.

Überblick über die Hinweise auf Abu al-Hassan Ali ibn Muhammad (a.), die Berichte, Beweise und Nachweise über ihn

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtet mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, von Wa-scha", von Chairan al-Asbati, der sagte: „Ich ging zu Abu al-Hassan 'Ali ibn Muhammad (a.) in Medina, und er sagte zu mir: , Was gibt es Neues bei dir über al-Wathiq?'2 - Möge ich dein Opfer sein', erwiderte ich, ,ich habe ihn bei guter Gesundheit verlassen, ich gehöre zu den Nächsten unter denen, die mit ihm Kontakt haben, und mein (letzter) Kontakt mit ihm war vor zehn Tagen', und er antwortete mir: ,Die Bewohner Medinas sagen, dass er gestorben sei', und ich sagte: ,Ich stehe ihm doch am nächsten', aber er sagte: ,Die Leute sagen, dass er gestorben sei', und als er sagte: ,Die Leute sagen', da verstand ich, dass er damit sich selbst meinte. Dann sagte er zu mir: ,Was hat Dschafar (al-Mutawakkil) gemacht?' Ich erwiderte: ,lch ließ ihn im schlechtesten Zustand im Gefängnis zurück. ' - ,Er hat nun die Kontrolle über die Sache', antwortete er., Was hat Ibn al-Zayyat gemacht?' - ,Die Leute sind auf seiner Seite, und er hat die Kontrolle', gab

1 „Al-Kafi": 1:260/2; „A'lam al-Wara": 340; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:119/3. Kalif vor al-Mutawakkil

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ich zurück. ,Das ist ein unheilvolles Vorzeichen für ihn', sagte er. Er schwieg, dann sagte er: ,Es besteht kein Zweifel daran, dass die Bestimmungen und Urteile Allahs durchgeführt werden. Chairan, al-Wathiq ist gestorben. Dschafar al-Mutawakkil sitzt (auf dem Thron), Ibn al-Zayyat ist getötet worden.' - , Wann, möge ich dein Opfer sein?', fragte ich. ,Sechs Tage nach deinem Außruch', antwortete er." 1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Ibrahim ibn Muhammad al-Taheri, der berichtete: „Al-Mutawakkil erkrankte an Geschwüren, und es ging mit ihm zu Ende. Niemand wagte es, ihn mit dem Skalpell zu berühren (um sie wegzuschneiden). Seine Mutter gelobte, dass wenn er (vom Tode) bewahrt werden würde, sie Abu al-Hassan 'Ali ibn Muhammad einen ansehnlichen Geldbetrag von ihrem Besitz zukommen lassen würde. Al-Fath ibn al-Haqqan sagte zu ihm: ,Wenn ihr nach diesem Mann schicken und ihn fragen würdet, also Abu al-Hassan (Ali ibn Muhammad al-Hadi, a.), vielleicht hat er ja die Beschreibung von etwas, womit Allah dir Erleichterung bringen wird', und er befahl: ,Lasst ihn rufen'. Der Botschafter ging los, kam wieder und sagte: ,Nehmt Fett vom Schaf und mischte es mit Rosenwasser, dann legt es auf die Geschwüre. Das wird nützlich sein, mit Allahs Erlaubnis.' Die bei al-Mutawakkil Anwesenden begannen, über diese Worte zu spotten, und al-Fath sagte zu ihnen: ,Es schadet doch nicht, auszuprobieren, was er sagt, und bei Allah, ich hoffe, dass darin eine Heilung liegt.' Das Schaffett wurde gebracht, mit Rosenwasser vermischt und auf die Geschwüre gelegt. Sie öffneten sich, und ihr Inhalt floss heraus. Al-Mutawakkils Mutter freute sich sehr über seine Gesundung und sandte Abu al-Hassan 10000 Dinare unter ihrem Siegel, und al-Mutawakkil genas von seiner Krankheit. Einige Tage später eilte al-Bathani zu al-Mutawakkil und erzählte Lügen über Abu al-Hassan (a.). Er sagte: ,Er hat Waffen und Geld', und al-Mutawakkil schickte nach dem Kammerdiener Said und ordnete an, dass er ihn nachts überfallen und alles an sich nehmen sollte, was er an Waffen und Geld findet, um es zu ihm zu bringen."

Ibrahim ibn Muhammad erzählte (weiter): „Said, der Kammerdiener, sagte zu mir: ,Ich (Said) ging zum Haus Abu al-Hassans (al-Hadi) in der Nacht. Ich hatte eine Leiter bei mir und stieg damit aufs Dach. Ich ging einige Stufen hinab in der Dunkelheit, und ich wusste nicht, wie ich da ins Haus kommen sollte. Da rief mich Abu al-Hassan (a.) aus dem Haus: ,Sa'id, bleib an deinem Platz, bis dir eine Kerze gebracht wird.' Es dauerte nicht lange, bis er mir eine Kerze gebracht hatte. Ich stieg hinab und fand ihn in einem wollenen Gewand und einer (ebensolchen) Kopfbedeckung. Seine Gebetsmatte lag vor ihm, während er der Qibla zugewandt

„Al-Kafi": 1:416/1; „A'lam al-Wara": 341; und mit leichter Abweichung überlieferte es Ibn Schahra-schub in „al-Manaqib": 4:410; und al-Rawandi in „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:407/13; Ibn Sabagh in „al-Fudhul al-Muhimma": 279; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:158/48.

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war. Er sagte zu mir: ,Vor dir ist das Haus (mit den Räumen).' Ich ging hinein, aber ich fand nichts darin. Jedoch (dann) fand ich eine Geldbörse mit 10000 Dirham, versiegelt mit dem Siegel der Mutter al-Mutawakkils und eine Tasche, die (ebenfalls) damit versiegelt war. Dann sagte Abu al-Hassan (al-Hadi): ,Vor dir ist der Gebetsteppich.' Ich hob ihn hoch und fand ein in Stoff eingewickeltes Schwert. Ich nahm es und ging zu ihm (al-Mutawakkil). Als er das Siegel seiner Mutter auf der Börse mit 10000 Dinare sah, ließ er sie rufen. Sie kam zu ihm, und er fragte sie nach der Börse. Einige der engsten Höflinge berichteten mir, dass sie sagte: ,Bei deiner Krankheit habe ich gelobt, dass ich ihm im Falle deiner Genesung 10000 Dinare senden würde von meinem Eigentum. Dies ist mein Siegel auf der Tasche. Und er hatte es weder angerührt, noch die andere Tasche geöffnet.' Es waren 400 Dinare in der anderen Tasche. Er (al-Mutawakkil) ließ eine andere Börse der (existierenden) Börse hinzufügen und sagte zu mir: , Bringe dies zu Abu al-Hassan und gib ihm das Schwert und die Tasche mitsamt Inhalt zurück.' Ich brachte es zu ihm und schämte mich vor ihm. Ich sagte zu ihm: Mein Herr, es bekümmert mich, dass ich dein Haus ohne deine Erlaubnis betreten habe, aber ich hatte den Befehl dazu', und er sagte: 'Und die Frevler werden bald erfahren, zu welchem Ort sie zurückkehren werden '.u'2

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir, von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, von Ahmad ibn Muhammad ibn 'Abdullah, von 'Ali ibn Muhammad al-Naufali, der sagte: Muhammad ibn al-Faradsch al-Rahschadschi erzählte: „Abu al-Hassan (a.) schrieb mir: ,Muhammad, bringe deine Angelegenheiten in Ordnung und achte auf dich.' Ich hatte meine Angelegenheiten in Ordnung und wusste nicht, was er mit dem, was er mir geschrieben hatte, meinte. Bis ein Botschafter zu mir kam und mich in eisernen (Ketten) gefesselt aus der Stadt verschleppte, und er legte Hand an alles, was ich besaß. Ich blieb acht Jahre im Gefängnis, dann kam ein Brief von ihm, während ich im Gefängnis war: Muhammad, ibn al-Faradsch, gehe nicht in den westlichen Teil (von Samarra)', und ich las den Brief und sagte zu mir selbst: ,Abu al-Hassan (a.) schreibt mir das, während ich im Gefängnis bin! Das ist wirklich seltsam.' Ich blieb nur noch ein paar Tage, bis ich freigelassen wurde, meine Fesseln wurden gelöst und ich wurde entlassen. Nach meiner Freilassung schrieb ich ihm einen Brief, dass er Allah bitten sollte, mir meine Landgüter wiederzugeben, und er schrieb mir: ,Er wird sie dir wiedergeben, aber es würde dir nicht schaden, wenn sie dir nicht zurückgegeben werden würden.' Als Muhammad ibn al-Faradsch al-Raschadschi nach al-Askar (Samarra) ging, wurde ihm ein Brief (von

1  Heiliger Qur'an: 26:227

2  „Al-Kafi": 1:417/4; "Alam al-Wara": 344; "Da'wat al-Rawandi": 202/555; "al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:676/8; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:198/10; Ibn Sabagh erwähnte es mit leichter Abweichung in "al-Fusul al-Muhimma": 281; gekürzt erwähnte es Ibn Schahra-schub in „al-Manaqib": 4:415.

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al-Hadi, a.) geschrieben (mit der Mitteilung) der Rückgabe seiner Landgüter, aber er kam nicht an, bevor er starb." 1

Ahmad (in anderen Versionen 'Ali) ibn al-Chadib schrieb an Muhammad al-Faradsch, nach al-Askar zu gehen, und er schrieb an Abu al-Hassan (a.), um seinen Rat zu erfragen. Und Abu al-Hassan (a.) schrieb ihm (zurück): „Gehe dorthin, so Allah will, wirst du dort Erlösung finden ", und er ging fort, und es dauerte nicht lange, bis er starb.2

Ahmad ibn Muhammad ibn Isa berichtete: Abu (Ibn) Ya'qub berichtete: „Ich sah Muhammad ibn al-Faradsch einen Abend, bevor er in al-Askar (Samarra) starb. Er ging zu Abu al-Hassan (a.), und er schaute ihn mit einem heilenden Blick an. Muhammad ibn al-Faradsch erkrankte am folgenden Tag, und einige Tage nach seiner Erkrankung stattete ich ihm einen Krankenbesuch ab. Er sagte mir, dass Abu al-Hassan (al-Hadi, a.) ihm ein Kleidungsstück geschickt habe, und er zeigte es mir, wie es unter seinem Kopf gewunden war. Bei Allah, er war damit eingewickelt wie in ein Totengewand."3

Ahmad ibn Isa sagte: Abu Ya'qub erzählte mir: „Ich sah al-Hassan (a.) mit Ahmad ibn al-Chasib. Sie reisten zusammen, aber Abu al-Hassan (a.) konnte ihn nicht einholen. Möge ich dein Opfer sein, beeil dich', sagte Ibn al-Chasib. ,du wirst der Erste sein', sagte Abu al-Hassan (a.). Es war nur vier Tage später, bis auf seine Beine (als eine Foltermethode) Stöcke gelegt wurden und er starb." Ibn al-Chasib hatte ihn wegen des Hauses gedrängt, in dem er sich niedergelassen hatte. Er bat ihn, von dort fortzuziehen und es ihm zu übertragen. Abu al-Hassan ließ ihn rufen und sagte zu ihm: „Lass mich für dich einen Aufenthaltsort mit Allah finden, denn Er wird dich nicht lange dort (bei deinem irdischen Haus) verweilen lassen ", und Allah nahm ihn in jenen Tagen zu Sich."4

Al-Hussain ibn al-Hassan al-Hassani überlieferte: Abu al-Tayyib Ya'qub ibn Yasir sagte zu mir: „Al-Mutawakkil pflegte zu sagen: ,Wehe euch, die Sache mit dem Sohn von al-Ridha (al-Hadi, a.) hat mich verwirrt. Ich versuchte, dass er mit mir etwas trinkt, uns mit ihm Freundschaft zu schließen, aber er verhinderte das. Ich

1 „Al-Kafi": 1:418/5; A'lam al-Wara": 341; 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:141; in anderer Form erwähnte es al-Mas'udi in „Athbat al-Wasiyya": 196; al-Qutb al-Rawandi in „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 2:679/9; und Ibn Schahraschub in „al-Manaqib Al-i-Abu Talib": 4:414.

„Al-Kafi": 1:419 mit leichter Abweichung; „A'lam al-Wara": 341; gekürzt in „Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:414.

„Al-Kafi": 1:419/6 mit leichter Abweichung A'lam al-Wara": 342; gekürzt in „Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:414

„Al-Kafi": 1:419/6 bis ans Ende des Hadith 6; mit leichter Abweichung, A'lam al-Wara: 342; „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 2:681/11; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:139/23

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versuchte, dafür eine Gelegenheit zu finden, aber ich fand keine.' Einige der Anwesenden sagte zu ihm: ,Wenn du keine (Gelegenheit) bei Ibn al-Ridha findest, wie du willst, dann ist da noch sein Bruder Musa, er ist eine leichtfertige Spielernatur, er isst, trinkt, liebt und trennt sich (von den Frauen). Bring ihn her und mache ihn berühmt. Über den Sohn von al-Ridha werden sich die Berichte verbreiten, und die Leute werden nicht zwischen ihm und seinem Bruder unterscheiden, und die, (Musa) kennenlernen, werden seinen Bruder der gleichen Taten beschuldigen.' - ,So schreibt, dass man ihn in Ehren herbringen möge', sagte er (al-Mutawakkil). Er wurde auch in Ehren dorthin gebracht, und al-Mutawakkil schickte nach allen von den Banu Haschim, den Führern und den übrigen Leuten, damit sie ihn treffen sollten. Er wirkte dahingehend ein, dass wenn er ankam, ihm ein Grundstück gegeben und (ein Haus) darauf für ihn gebaut werden sollte, (auch) Weinverkäufer und Tänzer sollten dahin geschickt werden. Er (al-Mutawakkil) behandelte ihn mit Verbundenheit und großer Ehrung. Er teilte ihn ein luxuriöses Haus zu, das gut genug war, damit er ihn darin besuchen konnte. Als er all das Musa gegeben hatte, traf Abu al-Hassan (a.) (seinen Bruder) Musa an der Brücke von Wasif - das ist ein Ort, an dem sich die Ankommenden zu treffen pflegten. Er begrüßte ihn und erwies ihm den (angemessenen) Respekt. Dann sagte er zu ihm: „Dieser Mann hat dich dahingebracht, um dich in Schande zu stürzen und dich von mir wegzubringen. Gib ihm gegenüber auf keinen Fall zu, dass du jemals Wein getrunken hast. Fürchte Allah, mein Bruder, denn das, worauf du dich eingelassen hast, ist verboten." - „Er hat mich nur dazu eingeladen", sagte Musa, „und worin besteht der Trick gegen mich?". - „Verringere nicht deinen Rang und sei deinem Herrn gegenüber nicht aufsässig", sagte er (Abu al-Hassan), „und tue nicht das, was dich entehrt. Er verfolgt nur den Zweck, dich zu zerstören." Doch Musa weigerte sich, ihm (zuzuhören). Abu al-Hassan wiederholte seine mahnenden Worte, doch er (Musa) bestand auf seiner Opposition. Als er sah, dass (Musa) seinen Worten nicht zugänglich war, sagte er: „ Was die Sitzung angeht, bei der du dich mit ihm versammeln willst, so werdet er und du euch niemals treffen." Drei Jahre ging Musa jeden frühen Morgen an die Tür von al-Mutawakkil, doch man sagte ihm: „Er ist heute beschäftigt". Wenn er am Abend kam, hieß es: „Er ist betrunken", am (nächsten) Morgen wurde ihm gesagt, dass er (al-Mutawakkil) Medizin eingenommen hätte. Dies setzte sich drei Jahre so fort, bis al-Mutawakkil getötet wurde, und er (Musa) kam nie mit ihm zusammen, um mit ihm zu trinken.1

Muhammad ibn Ali überlieferte: Zaid ibn 'Ali ibn al-Hussain ibn Zaid berichtete mir: „Ich war krank, und der Arzt kam nachts zu mir. Er beschrieb mir eine Medizin, die ich vor Morgendämmerung an dem und dem Tag einnehmen sollte. Aber es war mir nicht möglich, das in der Nacht zu beschaffen, und der Arzt ging zur Tür hinaus, und ein Anhänger von Abu al-Hassan (.a.) kam zur genau gleichen Zeit herein. Er hatte einen Beutel bei sich, worin sich exakt diese Medizin befand.

„Al-Kafi": 1:420/8, mit leichter Abweichung auch in „A'lam al-Wara": 345; gekürzt in „Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:409; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:3/6.

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Er sagte zu mir: ,Abu al-Hassan lässt dir seine Grüße ausrichten und dir sagen: ,Nimm diese Medizin an dem und dem Tage ein'. Ich nahm sie, trank sie und wurde gesund. Zaid ibn Ali sagte zu mir: , Wo sind die Extremisten (ghulat) (als ein Ergebnis) dieses Berichtes? *d

Bericht über die Reise Abu al-Hassans (a.) von Medina nach al-Askar2, sein Ableben dort und dessen Ursache, die Anzahl seiner Kinder, und einen Überblick über die Berichte über ihn

Der Grund für die Ausreise Abu al-Hassans aus Medina nach al-Askar (Samarra) war, dass Abdullah ibn Muhammad zum Befehlshaber für Krieg und Ge-bet(sleitung) in der Stadt des Gesandten Allahs (s.) ernannt wurde. Er erzählte al-Mutawakkil Lügen über Abu al-Hassan (a.), um ihm Schaden zuzufügen. Abu al-Hassan (a.) kamen seine Lügen zu Ohren, und er schrieb einen Brief an al-Mutawakkil und erwähnte da Abdullah ibn Muhammads Lügen, mit denen er ihn verleumdet hatte. Al-Mutawakkil schickte seine Antwort auf seinen Brief, in dem er ihn nach al-Askar einlud, als ein Akt der Freundlichkeit in Wort und Tat. Der Text des Briefes ist erhalten geblieben, und er lautete folgendermaßen):

„ Im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen.

... Der Fürst der Gläubigen ist sich deines Ranges bewusst, sorgt sich wegen deiner Nähe zu ihm, erkennt dein Recht an, wirkt auf die Angelegenheiten ein, die für dich und deine Familie angemessen sind. Möge Allah deine und ihre Situation dadurch verbessern, deine und ihre Ehre bestätigen, dir und ihnen Sicherheit geben. Er strebt dadurch nach der Zufriedenheit seines Herrn und der Ausführung, wozu er im Hinblick auf dich und sie verpflichtet ist. Der Fürst der Gläubigen hielt es für richtig, 'Abdullah ibn Muhammad seines Postens der Befehlsgewalt über Krieg und Gebet in der Stadt des Gesandten Allahs (s.) zu entheben, wegen seiner Unwissenheit über deine Rechte, wie du erwähnt hast, und weil er deinen (hohen) Rang unterschätzt hat, als er dich beschuldigte und dir eine Sache anhängen wollte, bei welcher der Fürst der Gläubigen von deiner Unschuld darin überzeugt ist, auch von der Aufrichtigkeit deiner Absicht durch deine Frömmigkeit und deine Worte. Wenn du seiner Bitte nicht nachgekommen wärst (nach Samarra zu kommen), wäre das nicht deiner würdig gewesen. Der Fürst der Gläubigen hat Muhammad ibn al-Fadhl mit dem (Amt) betraut, was der andere (Mann) zu versehen pflegte. Er hat ihm aufgetragen, dich zu ehren, zu respektieren, deine Befehle und

1 „Al-Kafi": 1:420/9; mit leichter Abweichung, „al-Charadsch wa al-Dschara'ih": 1:406/12; al-Chusaibi erwähnte es detailliert in „al-Hidaya": 314; der Schluss ist in „Manaqib Ali-Abi-Talib" weggelassen wurden: 4:408; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:15/36. Samarra

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Ansichten auszuführen und sich so Allah und dem Fürsten der Gläubigen anzunähern. Der Fürst der Gläubigen hat Sehnsucht nach dir, die Verbindung mit dir zu halten und dich zu sehen. Wenn du zu ihm kommen und bei ihm solange du willst wohnen würdest, dann komm, zusammen mit denen, die du von deiner Familie erwählt hast, von deinen Gefolgsleuten und deiner Dienerschaft, in Ruhe und Komfort. Du kannst reisen, wann du willst, Rast machen, wann du willst und gehen, wie du willst. Wenn du willst, dann können Yahya ibn Harthama, der Gefolgsmann des Fürsten der Gläubigen und die Soldaten mit dir reisen und den Weg mit dir machen. Die Sache (die Entscheidung) liegt jetzt bei dir. Wir sind auf dich in Gehorsam dir gegenüber zugekommen. Bitte Allah um eine Entscheidung, so dass du zu dem Fürsten der Gläubigen kommst. Keiner seiner Brüder, seiner Kinder, seiner Familie und seiner Höflinge sind so freundlich zu dir wie er es ist. Niemand ist preiswürdiger, wie er dich behandelt als er, niemand unter ihnen ist freundlicher zu dir als er, noch ist irgendjemand respektvoller dir gegenüber als er, noch mitleidiger und ruhiger dir gegenüber als er. Grüße, Barmherzigkeit und Segen Allahs sei mit dir"

Ibrahim ibn 'Abbas schrieb (diesen Brief) im Monat Dschumada al-Achir im Jahre 243 n.H.(857 n.Chr.)1. Als der Brief Abu al-Hassan (a.) erreichte, bereitete er sich (bereits) für die Reise vor. Yahya ibn Harthama begleitete ihn, bis er Samarra erreichte. Als er dort ankam, gab ihm al-Mutawakkil das, was zu der Zeit notwendig war. Er blieb in einer Herberge, die sich „Herberge al-Sa'alik" nannte. Er hielt sich dort einen Tag auf, dann gab al-Mutawakkil ihm ein Haus für sich allein und er zog dort ein.

Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, von Ahmad ibn Muhammad ibn 'Abdillah, von Muhammad ibn Yahya, von Salih ibn Said, welcher erzählte: „Ich besuchte Abu al-Hassan (a.) am Tage seiner Ankunft (in Samarra), und ich sagte zu ihm: ,Möge ich dein Opfer sein, sie wollen in allem dein Licht auslöschen und dich klein machen, dass sie dich in diese hässliche Absteige gebracht haben, die Herberge al-Sa'alik', und er (der Imam) antwortete: ,Hier siehe doch, Sa 'id', und er zeigte mit seiner Hand (auf etwas). Plötzlich war ich in einem wunderschönen Gärten mit fließenden Flüssen, duftenden holden Mädchen, Jünglingen, als wären sie verborgene Perlen. Mein Blick wurde verwirrt und ich wunderte mich sehr. Er sagte: ,Hier sind wir, das gehört uns, Ibn Sa'id. Wir sind nicht in der Herberge al-Sa 'alik. '"2

Abu al-Hassan (a.) wohnte eine zeitlang in Samarra und wurde öffentlich geehrt. Al-Mutawakkil versuchte, ihn in eine Falle tappen zu lassen, aber es gelang ihm

1„Al-Kafi":l:419/7

„Al-Kafi":1:417/2; "A'lam al-Wara": 348; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:202.

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nicht. Es gibt so viele Ereignisse (mit ihm und al-Mutawakkil), dass es das Buch zu sehr in die Länge ziehen würde, wenn wir sie (alle) erwähnen würden. Darin gibt es Zeichen und Beweise. Wenn wir sie (aufzählen) würden, würde das (allerdings) den Zweck verfehlen, den wir uns gesetzt haben.

Abu al-Hassan (a.) starb im Monat Radschab im Jahre 254 n.H. (868 n.Chr.). Er wurde in seinem Haus in Samarra bestattet. Er ließ unter seinen Kindern seine Söhne Abu Muhammad al-Hassan zurück, den Imam nach ihm, al-Hussain, Muhammad, Dscha'far und seine Tochter Aischa . Er residierte in Samarra zehn Jahre und einige Monate, bis er starb. Er starb im Alter von 41 Jahren, wie wir es vorher (bereits) erwähnt haben.

Imam al-Hassan ibn 'Ali al-Askari

Dies ist ein Überblick über den Imam, der nach Abu al-Hassan 'Ali ibn Muhammad (a.) das Imamat übernahm, sein Geburtsdatum, die Beweise für sein Imamat, seine Ernennung durch seinen Vater, das Alter, das er erreichte, die Dauer seines Kalifats, außerdem werden sein Ableben erwähnt, der Ort, an dem er bestattet wurde, und es wird ein Überblick über die Berichte über ihn gegeben.

Der Imam nach Abu al-Hassan 'Ali ibn Muhammad (a.) war sein Sohn Abu Muhammad al-Hassan ibn 'Ali (a.) dank (der Tatsache, dass) die Tugenden sich in ihm vereinigten sowie aufgrund seiner Überlegenheit über alle (anderen) seiner Zeitgenossen im Hinblick auf Wissen, Enthaltsamkeit, Vollkommenheit des Vernunft, Unfehlbarkeit ('ismah), Tapferkeit, Edelmut und die große Zahl seiner Werke, die ihm näher zu Allah brachten. (All das) erforderte sein Imamat und machte seine Führerschaft notwendig. (Zusätzlich dazu war er der Imam) aufgrund der Ernennung durch seinen Vater (a.) und dessen Hinweis auf ihn für die Nachfolge.

Er wurde im Monat Rabi'-ul-Achir im Jahre 232 n.H. (846 n.Chr.) in Medina geboren. Er starb am Freitag, den 8. Rabi'-ul-Awwal im Jahre 260 n.H. (873), und er war zu der Zeit 28 Jahre alt. Er wurde in seinem Haus in Samarra begraben, in dem Haus, in welchem (auch) sein Vater (a.) bestattet worden war. Seine Mutter war eine (ehemalige) Sklavin namens Hadith, und die Dauer seines Kalifats betrug sechs Jahre.

Ein Überblick über die Berichte, die über seine Ernennung durch seinen Vater erschienenen waren sowie der Hinweis auf ihn für das Imamat nach ihm

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Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir, von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ahmad al-Nahdi, von Ya-hya ibn Yasar al-Anbari, der sagte: „Abu al-Hassan 'Ali ibn Muhammad (al-Hadi, a.) machte sein Testament für seinen Sohn vier Monate vor seinem Ableben. Er wies auf ihn hin hinsichtlich der Befehlsgewalt nach ihm, und er machte mich (Yahya ibn Yasar al-Anbari) und eine Gruppe von Gefolgsleuten (mawali) zu Zeugen dafür." 1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Dscha'far ibn Muhammad al-Kufi, von Yasar ibn Ahmad al-Basri, von 'Ali ibn "Umar al-Naufali, der sagte: „Ich war bei Abu al-Hassan (a.) im Hof seines Hauses, und sein Sohn Muhammad ging an uns vorbei. Ich sagte (zu al-Hadi, a.): Möge ich dein Opfer sein, ist das unser Anführer nach dir?', und er sagte: ,Nein, euer Führer nach mir ist al-Hassan.'"

Mit dieser Überlieferungskette von Yasar ibn Ahmad, von 'Abdullah ibn Muhammad al-Asbahani, welcher berichtete: „Abu al-Hassan (a.) sagte: ,Euer Führer nach mir ist derjenige, der für mich das (Toten-)Gebet verrichten wird', und wir hatten Abu Muhammad vorher nicht gekannt. Abu Muhammad kam nach seinem (d.h. Imam al-Hadi's, a.) Ableben heraus und verrichtete für ihn das (Toten-)Gebet." 3

Mit dieser Überlieferungskette von Yasar ibn Ahmad, von Musa ibn Dscha'far ibn Wahab, von 'Ali ibn Dscha'far, der sagte: „Ich war bei Abu al-Hassan (a.), als sein Sohn Muhammad starb, er sagte zu al-Hassan (al-Askari, a.): Mein Sohn, sprich Allah (deinen ) Dank aus, denn Allah hat ein (wichtige) Sache in dir veranlasst. '"4

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, von Ahmad ibn Muhammad ibn 'Abdillah ibn Marwan al-Anbari, der berichtete: „Ich (Ahmad ibn Muhammad al-Anbari) war anwesend, als Abu Dscha'far Muhammad ibn Ali starb. Abu al-Hassan (al-Hadi, a.) kam. Ein Stuhl wurde für ihn gebracht, und er setzte sich darauf. Um ihn herum war seine Familie (versammelt), und sein Sohn Abu Muhammad stand an seiner Seite. Als die Angelegenheiten Abu Dscha'fars

1  „Al-Kafi":1:261/1; „Ghaiba al-Tusi": 200/166; A'lam al-Wara": 351; „al-Fusul al-Muhimma": 284; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:246/21.

2  „Al-Kafi": 1:262/2; "A' lam al-Wara": 350; "Ghaiba al-Tusi":198/163; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:/243/13.

3  „Al-Kafi":1:262/3; „A'lam al-Wara": 350; „Manaqib Aal-i-Abi Talib" 4:422; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:243/14.

„Al-Kafi": 1:262/4; und A'lam al-Wara": 350; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:244/15; Ähnliches auch in "al-Ghaiba" von Scheich Tusi: 203/170.

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(a.) erledigt waren, wandte er sich an Abu Muhammad (a.) und sagte: Mein Sohn, sage Allah Dank, denn er hat in dir eine (wichtige) Sache veranlasst. "a

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir, von Muhammad ibn Ya'qub, Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ahmad al-Qalanisi, von Ali ibn al-Hussain ibn 'Amr, von Ali ibn Mahzyar, der sagte: „Ich sagte zu Abu al-Hassan

(a.): ,Wenn etwas passiert - und ich nehme meine Zuflucht zu Allah davor - wem steht dann (das Imamat) zu?', und er sagte: ,lch übertrage diese Verpflichtung ("ahd) auf den Ältesten meiner Söhne', das heißt al-Hassan (a.) ."2

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir, von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad al-Astarabadi, von 'Ali ibn 'Amr al-Attar, welcher erzählte: „Ich ging zu Abu al-Hassan (a.), als sein Sohn Abu Dscha'far (Muhammad) am Leben war. Ich dachte, dass er ihm nachfolgen wird, und ich sagte zu ihm: ,Möge ich dein Opfer sein, wer ist der Bevorzugte (der Imam werden wird) unter deinen Söhnen?', und er erwiderte: ,Bevorzugt niemanden, bis mein Befehl zu euch kommt.' Ich schrieb ihm später: ,Wen wird dieser Befehl betreffen?’, und er schrieb mir (zurück): ,Den Ältesten meiner Söhne', und Abu Muhammad (a.) war älter als Dscha'far." 3

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya und anderen, von Sa'd ibn 'Abdullah, von einer Gruppe der Banu Haschim, unter denen al-Hassan ibn al-Hussain al-Aftas war: „Sie (die Gruppe der Banu Haschim) waren an dem Tag anwesend, an dem Muhammad ibn Ali ibn Muhammad starb, im Hof des Hauses von Abu al-Hassan (a.), als Muhammad ibn Ali ibn Muhammad starb, und die Leute saßen um ihn herum. Sie sagten: ,Wir schätzten, dass um ihn herum 150 Männer waren von der Familie Abu Talib, den Bani 'Abbas und den Quraisch, außer seinen Gefolgsmännern und den restlichen Leuten. Dann schaute al-Hassan ibn Ali (a.) uns an, und er war gekommen, in einen (Mantel) mit abgerissener Tasche gekleidet. Er stand von seiner Rechten auf, und wir registrierten ihn nicht. Abu al-Hassan (a.) schaute ihn an, nachdem er eine Stunde (dort) gestanden hatte, dann sagte er zu ihm: Mein Sohn, sage Allah Dank, denn er hat eine (wichtige) Sache in dir veranlasst'. Al-Hassan (a.) weinte und sagte: ,Zu Allah gehören wir, und zu Ihm kehren wir zurück. Preis sei Allah, dem Herrn der Welten, und Ihn bitte ich um die gesamten Wohltaten für uns. Zu Allah gehören wir, und zu Ihm kehren wir zurück.' Wir fragten nach ihm, und es hieß: ,Dieser al-Hassan ist sein Sohn', und wir schätzten ihn zu der Zeit auf etwa 20

1   „Basa'ir al-Daradschat": 492/13; "al-Kafi": 1:262/5;" A'lam al-Wara": 350, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:241/6.

2  „Al-Kafi": 1:262/6; A'lam al-Wara": 350; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:244/16.

„Al-Kafi": 1:262/7; „A'lam al-Wara": 350; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:244/17.

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Jahre. An jenem Tag erkannten wir ihn und wussten, dass er (al-Hadi, a.) auf ihn für das Imamat hingewiesen hatte, um seinen Platz einzunehmen/"1

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Muhammad, von Ishaq ibn Muhammad, von Muhammad ibn Yahya, der sagte: „Ich besuchte Abu al-Hassan (a.) nach dem Tod von seinem Sohn Abu DschaTar. Wir kondolierten ihm für ihn, Abu Muhammad (al-Askari, a.) saß (mit ihm zusammen). Abu Muhammad weinte, und Abu al-Hassan (al-Hadi, a.) ging zu ihm und sagte: ,Allah, Der Erhabene, hat in dir die Nachfolge von ihm festgesetzt, daher preise Allah, Den Erhabenen. '"2

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Ishaq ibn Muhammad, von Abu Haschim al-Dscha'fari, der berichtete: „Ich war bei Abu al-Hassan (a.), nachdem sein Sohn Abu DschaTar gestorben war. Ich dache bei mir, dass sie beide - ich meine Abu DschaTar ibn Abu Muhammad -zu dieser Zeit wie Abu al-Hassan Musa ibn Ismail waren, die beiden Söhne von Dscha'far ibn Muhammad (al-Sadiq, a.). In der Tat war die Geschichte der beiden (vorigen) wie die Geschichte der beiden (jetzigen). Abu al-Hassan (Imam Hadi, a.) ging zu mir hin, bevor ich sprechen konnte und sagte: Ja, Abu Haschim, Allah hat (Seinen Willen) in Abu Muhammad (al-Askari) offenbart, nachdem Abu Dscha far (Muhammad) (gelitten hatte), was niemand gewusst hatte. So wie Er (auch Seinen Willen) bezüglich Musas nach dem Tode von Isma "il offenbart hatte. Es ist so, wie du zu dir selbst gesprochen hast, auch wenn es die Fälscher verabscheuen, mein Sohn Abu Muhammad (al-Askari, a.) ist der Nachfolger nach mir. Er hat das Wissen, das er benötigt, und er besitzt die Mittel für das Imamat.'" 3

Mit dieser Überlieferungskette, von Ishaq ibn Muhammad, von Muhammad ibn Yahya ibn Darriyab, von Abu Bakr al-Fahfaki, der sagte: „Abu al-Hassan (a.) schrieb mir (folgenden Brief): Mein Sohn Abu Muhammad ist der Rechtmäßigste von der geehrten Familie Muhammads und der verlässlichste Beweis von ihnen. Er ist der Älteste meiner (lebenden) Söhne, und er ist der Nachfolger. Es ist an ihm, das Imamat zu ergreifen und seine Gesetze. Was ihr mich zu fragen pflegtet, fragt ihn danach, denn er hat (alles Wissen,) was dafür benötigt wird.'" 4

Mit dieser Überlieferungskette, von Ishaq ibn Muhammad, von Schahawaih ibn 'Abdillah, der sagte: „Abu al-Hassan (a.) schrieb mir einen Brief (in dem es hieß):

1  „Al-Kafi": 1:262/8; und A'lam al-Wara": 351; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:245/18.

2 „Al-Kafi": 1:263/9; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:246/20.

3 „Al-Kafi": 1:263/10; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:241/7; und Scheich Tusi erwähnte es mit Abweichung in seinem „al-Ghaiba": 200/167.

„Al-Kafi": 1:263/1; „A'lam al-Wara": 351; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:245/19.

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,Du wolltest nach dem Nachfolger nach Abu Dscha far fragen und warst besorgt deswegen. Sei nicht besorgt, denn Allah leitet kein Volk irre, nachdem Er es geleitet hat, bis Er ihnen das klar gemacht hat, was sie fürchten sollten. Dein Führer nach mir ist mein Sohn Abu Muhammad (al-Askari), und er hat das, was ihr braucht (um rechtgeleitet zu sein). Allah läs st das früh geschehen, was Er will, und Er verzögert das, was Er will:, Wir heben kein Zeichen (Vers) auf oder lassen es dem Vergessen anheimfallen, ohne ein Besseres oder Gleichwertiges zu bringen.'1 Und darin liegt eine überzeugende Erläuterung für einen wachsamen Verstand.'"

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von einem Mann, der es erwähnte, von Muhammad ibn Ahmad al-Alawi, von Dawud ibn al-Qasim al-Dscha'fari, der sagte: „Ich hörte Abu al-Hassan (a.) sagen: Mein Nachfolger nach mir ist al-Hassan. Aber wie wird es für euch sein, hinsichtlich des Nachfolgers nach (meinem) Nachfolger?', und ich fragte: ,Warum (fragst du das) - möge ich dein Opfer sein?', und er sagte: ,Ihr werdet seine Person nicht sehen, noch wird es für euch erlaubt sein, seinen Namen zu erwähnen.' - ,Wie sollen wir dann von ihm sprechen?' fragte ich, und er antwortete: ,Sagt: ,Der Beweis (hudscha) von der Familie Muhammads

Die Berichte dieser Art sind so zahlreich, dass sie das Buch zu sehr in die Länge ziehen würden (wenn wir sie alle erwähnten).

Ein Überblick über die Berichte über Abu Muhammad (al-Askari, a.), seine hervorragenden Eigenschaften, seine Zeichen und Wunder

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad al-Asch'ari und Muhammad ibn Yahya ibn und andere, dass sie sagten: „Ahmad ibn TJbaidullah ibn Chaqan war für die Grundsteuer der Landgüter in Qum zuständig. Eines Tages kamen die Alawiyya3 in seiner Versammlung und ihr Glaube zur Sprache. Er war ein fanatischer Feind der Schia (nasibi) und weit von der (Liebe zu der) Ahl-ul-Bait (a.) entfernt, und er sagte: ,Ich habe noch niemanden von den 'Alawiyya in Samarra gesehen oder kennengelernt wie al-Hassan ibn 'Ali ibn Muhammad ibn Ridha, der seine Manie -

1  Heiliger Qur'an: 2:106

2 „Al-Kafi":1:263/12; „Ghaiba" von Tusi: 200/168; gekürzt in „A'lam al-Wara": 351; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:243.

Familie von 'Ali ibn Abi Talib (a.), nicht zu verwechseln mit der Religionsgruppe der Aleviten, die vorwiegend in der Türkei ansässig sind (Anm. d. Übers.)

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ren, Ruhe, Sittsamkeit, Edelmut und Größe bei seiner Familie und den Banu Ha-schim besitzt, so dass sie ihn den bedeutsamen Leuten vorzogen, die älter waren als er. Desgleichen verhält es sich mit ihm hinsichtlich der militärischen Führer, Minister und den gewöhnlichen Menschen. Ich erinnere mich, dass ich eines Tages bei meinem Vater stand, und es war an dem Audienztag für die Leute, als seine Kammerdiener hereinkamen und sagten: ,Abu Muhammad ibn al-Ridha ist an der Tür', und er sagte mit lauter Stimme: .Gewährt ihm (Zutritt)'. Ich wunderte mich, von ihnen zu hören, dass sie es wagten, in der Gegenwart meines Vaters einen Mann mit seiner Kunya zu bezeichnen (d.h. ihn Abu...zu nennen). Denn in seinem Beisein wurde nur ein Kalif, ein Thronfolger oder ein Mann mit Autorität mit seiner Kunya betitelt. Ein brauner (d.h. dunkelhäutiger), gutgebauter Mann trat ein, von schönem Gesicht, gutem Wuchs und jugendlichem Alter. Er besaß Würde und eine gute Erscheinung. Als mein Vater ihn ansah, stand er auf und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Meines Wissens hat er dies noch nie gegenüber irgendeinem der Banu Haschim und der militärischen Führer getan. Als er ihm nahe gekommen war, umarmte er ihn und küsste sein Gesicht und seine Brust. Er nahm ihn bei der Hand und ließ ihn auf seinem Gebetsteppich Platz nehmen, auf dem er (selbst ) gesessen hatte. Er setzte sich ihm zugewandt neben ihn, begann ein Gespräch mit ihm und sagte: Möge ich dein Opfer sein.'. Ich wunderte mich sehr über das, was ich da von ihm sah. Dann kam der Kammerdiener und sagte, dass al-Muwaffaq1 gekommen sei. Als al-Muwaffaq bei meinem Vater eintraf, gingen ihm seine Kammerdiener und Vordersten seiner militärischen Führer voraus und stellten zwischen die Versammelten meines Vaters und die Haustür zwei Vorhänge auf als Ein- und Ausgang. Mein Vater sprach immer noch mit Abu Muhammad (al-Askari, a.), bis er die Diener sah, und er sagte da zu ihm: ,So wenn du willst, möge Allah mich zu deinem Opfer machen', dann sagte er zu seinen Kammerdienern: ,Geht mit ihm hinter die Vorhänge, so das dieser (er meinte al-Muwaffaq) ihn nicht sehen kann.' Dann stand er (Abu Muhammad, a.) auf, mein Vater stand auf, umarmte ihn, und er (Abu Muhammad, a.) ging. Ich sagte zu den Kammerdienern und Dienern meines Vaters: ,Wehe euch, wer ist dieser, den ihr in der Gegenwart meines Vaters mit seiner Kunya angesprochen habt und dem gegenüber mein Vater sich so verhalten hat?', ,Das ist ein 'Alawi namens al-Hassan ibn Ali, der als Ibn al-Ridha (d.h. ein Nachkomme von Imam Ridha, a.) bekannt ist.' Ich wunderte mich noch mehr, und ich dachte den ganzen (restlichen) Tag besorgt über ihn und meinen Vater nach, und was ich von ihm gesehen hatte, bis es Nacht wurde. Es war seine Gewohnheit, das Nachtgebet zu verrichten und sich dann hinzusetzen, um über seine Pläne nachzudenken und wen er befördern würde.

Nachdem er gebetet und sich hingesetzt hatte, ging ich (zu ihm ) hin und setzte mich zu ihm, als niemand bei ihm war. Er sagte zu mir: ,Ahmad, hast du einen Wunsch?'. - ,Ja Vater,' sagte ich, ,wenn du erlaubst, würde ich dich gerne etwas

Abu Ahmad ibn al-Mutawakkil al-'Abbasi, der Bruder der Kalifen al-Mu'tazz, al-Mahdi und al-Mu'tamid.

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fragen.' - ,Ich erlaube es dir', sagte er, und ich fragte: , Vater, wer war der Mann, von dem ich gesehen habe, dass du ihm heute morgen mit soviel Respekt, Ehre und Großmut behandelt hast, und du gesagt hast Mögen ich und meine Eltern dir geopfert werden'?" Er erwiderte: ,Mein Sohn, das war der Imam der Rafidha, al-Hassan ibn 'Ali, der als Ibn al-Ridha bekannt ist.' Dann schwieg er für eine Weile, und ich schwieg (ebenfalls). Dann sagte er: ,Mein Sohn, wenn das Imamat von unseren Kalifen, den Abbasiden, genommen werden würde, dann würde niemand von den Banu Haschim dessen würdiger sein als er aufgrund seiner Tugenden, seiner Sittsamkeit, Ruhe, Ehrenhaftigkeit, Enthaltsamkeit, Gottesdienst, guter Moral und Rechtschaffenheit. Wenn du seinen Vater gesehen hättest, dann hättest du einen guten, edlen und tugendhaften Mann gesehen.' - Ich wurde noch sorgenvoller, nachdenklicher und zorniger auf meinen Vater und was ich von ihm über ihn (diesen Mann) gehört und was ich von seinem Benehmen ihm gegenüber gesehen hatte. Mein einziges Bestreben danach galt allein dem Nachsuchen an Information über ihn und alles über ihn zu erforschen. Ich fragte niemanden der Banu Haschim, der militärischen Führer, der Schreiber, der Richter, der Rechtsgelehrten und der anderen Leute (nach ihm), bei denen ich nicht sah, dass sie ihm Ehrerbietung zollten, ihn verherrlichten, ihn hochschätzen und gut von ihm sprachen und ihn unter allen seiner Familie und den Gelehrten vorzogen. Ich schätzte seinen Rang so hoch ein, da ich keinen Freund oder Feind sah, der nicht gut von ihm sprach und ihn nicht pries. Einer der Asch'aris, der auf der Versammlung (meines Vaters) anwesend war, fragte ihn: , Weißt du irgendetwas über seinen Bruder Dscha far, und wie seine Stellung zu ihm war?' - ,Wer ist Dscha far', erwiderte er (mein Vater), ,dass man nach ihm fragt oder ihn mit al-Hassan vergleichen könnte? Dscha far ist jemand, der öffentlich sündigt, ein Frevler, der Wein trinkt. Er ist einer würdelosesten Männer, die ich gesehen habe, der Schamloseste und Unbedeutendste in sich.' Dennoch bekam er Macht und Anhänger zur Zeit des Ablebens von al-Hassan ibn 'Alis. Worüber ich mich wunderte und von dem ich nie gedacht hätte, dass das sein könnte, war, dass als er (al-Hassan) krank war, mein Vater die Nachricht bekam, dass Ibn al-Ridha krank sei. Er ritt sofort zum Palast des Kalifen. Dann kehrte er eilends mit fünf der engsten und vertrautesten Dienern des Fürsten der Gläubigen zurück. Unter ihnen war Nahrir. Er befahl ihnen, im Hause al-Hassans zu bleiben und Informationen über Berichte und seinen Zustand zu bekommen. Er ließ nach Ärzten schicken und befahl ihnen, zu ihm zu gehen und ihn Tag und Nacht zu überwachen. Zwei oder drei Tage später hieß es, dass er schwächer geworden war, und er befahl den Ärzten, in seinem Hause zu bleiben. Er ließ nach dem obersten Richter schicken, ließ ihn an der Versammlung teilnehmen und sagte ihm, dass er zehn Männer auswählen sollte, die hinsichtlich Religion, Frömmigkeit und Zuverlässigkeit verlässlich waren. Er sandte sie zum Hause al-Hassans (a.) und befahl ihnen, Tag und Nacht bei ihm zu bleiben. Sie blieben so lange dort, bis er (a.) starb.

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Als sich die Nachricht über sein Ableben verbreitete, entstand in Samarra ein einziges Geschrei. Die Märkte waren leer, und die Banu Haschim, die militärischen Führer und die übrigen Leute ritten zu seinem Begräbnis, und Samarra glich an jenem Tage dem Jüngsten Tag. Als sie die Vorbereitungen für ihn (sein Begräbnis) abgeschlossen hatten, ließ die Obrigkeit Abu Isa ibn al-Mutawakkil das (Toten-)Gebet für ihn anführen. Als die Bahre für das Gebet für ihn niedergesetzt wurde, kam Abu Isa und deckte (Abu al-Hassans, a.) Gesicht auf und zeigte es den Banu Haschim von den 'Alawi, den 'Abbasiden, den militärischen Führern, den Sekretären, den Richtern und den Ordnern und sagte: 'Dies ist al-Hassan ibn 'Ali ibn Muhammad ibn al-Ridha (a.). Er ist gestorben. Er starb in seinem Bett. Von den Dienern des Fürsten der Gläubigen und seinen Vertrauten waren diese und jene bei ihm, von den Richtern der und der, von den Ärzten dieser und jener', dann deckte er sein Gesicht zu, betete über ihn das (Totengebet) und ordnete an, dass er fortgetragen wurde.

Als er bestattet worden war, kam sein Bruder Dscha'far ibn Ali zu meinem Vater und sagte: , Gebt mir den Rang meines Bruders, dann werde ich euch jedes Jahr 20000 Dinar zukommen lassen', aber mein Vater schalt ihn und ließ ihn (Dinge) hören, die er verabscheute und sagte zu ihm: ,Du Dummkopf, der Herrscher -möge Allah ihm ein langes Leben gewähren - hat sein Schwert gegen diejenigen gezogen, die behauptet hatten, dass dein Vater und dein Bruder Imame seien, um sie von dieser (Ansicht) abzubringen. Wenn du in den Augen der Schia deines Vaters und deines Bruders sein Imam wärst, dann hättest du es nicht nötig, dass der Herrscher dir den Rang (eures Imams) verleiht, noch irgendjemand anders. Und wenn du bei ihnen nicht diese Stellung hast, dann wirst du sie durch uns auch nicht bekommen', und so zeigte mein Vater ihm seine Geringschätzung und demütigte ihn. Er befahl, dass er ausgeschlossen wurde, und es wurde ihm kein Einlass gewährt, bis mein Vater starb. Wir waren (schon) gegangen, als er immer noch in diesem Zustand war. Die Obrigkeit ordnete eine Untersuchung über einen (möglichen) Sohn al-Hassan ibn Alis zu jener Zeit an. Sie fanden keinen Hinweis dafür, aber seine Anhänger (Schia) bestehen darauf, dass er, als er starb, einen Sohn hinterließ, der seine Stellung des Imamats übernehmen würde/" :

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtet mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ismall ibn Ibrahim ibn Musa ibn DschaTar, der sagte: „Abu Muhammad schrieb an Abu al-Qasim Ishaq ibn Dscha'far al-Zubairi etwa 20 Tage vor dem Tode von al-Mu'tazz: , Bleibe in deinem Haus, bis das Ereignis stattfindet.' Als Utradscha2 getötet wurde, schrieb

„Al-Kafi": 1:421/1, A'lam al-Wara": 357, al-Saduq erwähnte es mit leichter Abweichung in „Ikmal al-Din":40, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:329/2.

So wird er in einigen Texten genannt, doch 'Allamah al-Madschlisi überlieferte von al-Irschad: „Bu-raiha", eigentlich war es ibn Utradscha, 'Abdullah ibn Muhammad ibn Dawud al-Haschimi ibn Utradscha, er gehörte zu den Kumpanen von al-Mutawakkil und war für seine anti-schiitische Haltung (na-

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er (Abu al-Qasim Ishaq): ,Das Ereignis hat stattgefunden. Was befiehlst du mir?', und er schrieb ihm zurück: 'Nicht dieses Ereignis (war es), (sondern) ein anderes Ereignis.' Und dann passierte mit al-Mu'tazz, was passierte. Er schrieb an einen anderen Mann, dass Muhammad ibn Dawud getötet werden würde, zehn Tage vor seinem Tod, und am zehnten Tage wurde er getötet." 1

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad ibn Ibrahim, bekannt als „al-Kurdi, von Muhammad ibn 'Ali ibn Ibrahim ibn Musa ibn Dscha'far, welcher sagte: „Die (finanzielle) Situation wurde kritisch für uns, und mein Vater ('Ali ibn Ibrahim ibn Musa) sagte zu mir: ,Gehe mit mir zu diesem Mann (Abu Muhammad, al-Hassan al-Askari, a.), denn er wurde als großzügig beschrieben.' - .Kennst du ihn?', fragte ich. ,Ich kenne ihn nicht, und ich habe ihn auch nie gesehen,' war die Antwort. Wir machten uns auf den Weg, und mein Vater sagte unterwegs: , Wir benötigen, dass er uns 500 Dirham geben lässt, 100 Dirham für Kleidung, 200 Dirham für Mehl und 100 für den Unterhalt.' Ich sagte zu mir selbst: , Wenn er mir nur 300 Dirham aushändigen lassen würde: 100, damit ich damit einen Esel kaufe, 100 für den Lebensunterhalt und 100 für Kleidung, dann könnte ich nach al-Dschabal gehen.'

Als wir bei der Tür ankamen, kam sein Diener zu uns heraus und sagte: ,Ali ibn Ibrahim und sein Sohn Muhammad kommen gerade', und als wir bei ihm eintraten, begrüßte er uns, und er fragte er meinen Vater: ,Ali, was hat dich von uns bis jetzt abgehalten?'. Und er sagte: ,Mein Herr, ich schämte mich, dich unter diesen Umständen zu treffen.' Als wir ihn verließen, kam sein Diener zu uns und übergab meinem Vater einen Beutel und sagte: ,Dies sind 500 Dirham', 200 für Kleidung, 200 für Mehl und 100 für den Lebensunterhalt.', und er gab mir einen Beutel und sagte: ,Dies sind 300 Dirham: Nutze 100 Dirham für den Preis eines Esels, 100 ßr Kleidung und 100 ßr den Lebensunterhalt, aber geh nicht nach al-Dschabal, sondern geh nach Suwar.a Er (Muhammad ibn 'Ali) ging nach Suwar. Er heiratete eine Frau von dort. Sein Einkommen beträgt heute 2000 Dinar, aber er glaubt immer noch an Waqf (d.h. dass Musa (a.) der letzte Imam war). Ich (Muhammad ibn Ibrahim al-Kurdi) sagte zu ihm:, Wehe dir! Willst du noch klarere (Beweise für sein Imamat) als dies?!', und er sagte: ,Das ist wahr, aber wir halten an etwas fest, was tradiert wurde (in unserer Familie). '"3

sab) und seinen Hass auf 'Ali ibn Abi Talib (a.) bekannt. Er wurde von Isa ibn Dscha'far ibn Ali ibn Zaid al-Hussaini in Kufa einige Tage vor dem Tod von dem Kalifen al-Mu'tazz getötet. Siehe: "al-Kamal" von Ibn Athir: 7:56 ; „Tarich Tabari": 9:388.

1 „al-Kafi": 1:423/2; „Manaqib Al-i-Abu Talib":4:436; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:277/251.

Suwar: Ein Ort im Irak in der Gegend von Babylon, nahe an al-Hilla. „Mu'dscham al-Buldan": 3:278.

„al-Kafi". 1:424/3; „Manaqib Aal-i-Abi Talib":4:437 unter Auslassung des Schlusses, so auch in „Thaqib al-Manaqib": 569/514; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:278/52.

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Abu al-Qasim DschaTar ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ali ibn Ibrahim, der sagte: Ahmad ibn al-Harith al-Qazwini sagte mir: „Ich war mit meinem Vater in Samarra. Mein Vater war als Tierarzt in den Stallungen von Abu Muhammad (a.) angestellt. Al-Mustaln hatte ein Maultier, das beispiellos war in seiner Schönheit und stolz war, aber es verweigerte (einen Reiter) auf seinem Rücken und Zügel. Die Trainer hatten keinen Trick, wie sie es reiten konnten. Einige seiner Freunde sagten zu ihm (al-Musta'in): ,Fürst der Gläubigen, lass doch al-Hassan, den Sohn von al-Ridha holen, entweder wird er es reiten, oder es wird ihn töten'. So ließ er Abu Muhammad rufen, und mein Vater ging mit ihm. Als Abu Muhammad den Palast betrat, war ich bei meinem Vater. Abu Muhammad (a.) schaute das Maultier an, das im Hof des Palastes stand. Er ging gerade darauf zu und legte ihm seine Hand auf die Kruppe. Ich schaute auf das Maultier und es schwitzte (so stark), dass ihm der Schweiß herunterlief. Dann ging er (al-Hassan al-Askari, a.) zu al-Mustaln und grüßte ihn. Dieser hieß ihn willkommen, ließ ihn näherkommen und sagte: ,Abu Muhammad, lege diesem Maultier die Zügel an', und Abu Muhammad sagte zu meinem Vater: ,Lege ihm die Zügel an, Diener'. - ,Du sollst ihm die Zügel anlegen', sagte al-Musta'in zu ihm (Abu Muhammad, s.a.). Abu Muhammad zog sein Gewand über, legte ihm (dem Maultier) die Zügel an und ging zu seinem Sitzplatz zurück und setzte sich nieder, (doch) er (al-Musta'in ) sagte: ,Abu Muhammad, sattele es', und der sagte zu meinem Vater: ,Sattele es, Diener', aber al-Musta'in sagte zu ihm: ,Du sollst es satteln,' und er stand noch einmal auf, legte den Sattel auf und ging zurück (an seinen Platz). Meinst du, du kannst es reiten?', fragte er (al-Musta'in ) ihn (Abu Muhammad, a.), und Abu Muhammad bejahte das und ritt es, ohne dass es sich gegen ihn sträubte. Er galoppierte mit ihm durch den (Hof) des Palastes. Dann ließ er es im Pass1, und es ging sehr schön. Dann kehrte er zurück und stieg ab. ,Abu Muhammad, wie fandest du es?', fragte ihn al-Musta'in. ,Ich sah nichts, das ihm an Schönheit und Lebendigkeit gleichkam', antwortete dieser. ,Der Fürst der Gläubigen schenkt es dir', sagte al-Musta'in. ,Diener, nimm es', sagte Abu Muhammad (a.) zu meinem Vater, und mein Vater nahm es und führte es weg." 2

Eine Gangart, bei der das gleichseitige Beinpaar gleichzeitig auffußt (Anm. d. Übers.) 2 „al-Kafi": 1:424/4; „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:432/11; "Thaqib al-Manaqib": 579/528; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:266.

'Allamah al-Madschlisi (r.) sagte in „Mira'at al-'Uqul": 6:151 über dieses Hadith: „Es ist zweifelhaft, dass diese Situation sich in den Tagen dese Imamats von Abu Muhammad (a.) nach dem Tode seines Vaters (a.) abgespielt hat, denn beides hat im Dschumada al-Achir im Jahre 254 stattgefunden, wie al-Kulaini und andere erwähnt haben. Wie kann das dann in der Zeit von al-Musta'in gewesen sein? Zweifellos wurde al-Musta'in mit al-Mu'tazz verwechselt, indem die diakritischen Zeichen falsch gesetzt wurden, da sie sich in ihrer Form ähneln. Oder Abu al-Hassan wurde mit al-Hassan verwechselt, und die offensichtlichste Erklärung für Abu Muhammad (a.) in den Abhandlungen ist, dass diese vor seinem Imamat zu Lebzeiten seines Vaters stattfand, was möglich, aber unwahrscheinlich ist.

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Abu 'Ali ibn Raschid berichtete von Abu Haschim al-Dscha'fari, der sagte: „Ich klagte bei Abu Muhammad al-Hassan ibn 'Ali (a.) über meine Bedürfnisse, und er kratzte mit seiner Peitsche über die Erde. Er nahm daraus einen Barren heraus, (dessen Wert) etwa 500 Dinar betrug und sagte: ,Nimm das, Abu Haschim, und vergib uns. "a

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, Abu 'Abdillah ibn Salih, von seinem Vater, von Abu 'Ali (al-Mutahhari2), der sagte: „Ich (Abu 'Ali al-Mutahhari) schrieb ihm (al-Hassan al-Askari, a.) von al-Qadissiyya und teilte ihm darin die Abweichung der Leute von der Hadsch mit und dass sie sich vor dem Durst fürchteten, wenn sie gingen. Er (al-Hassan al-Askari, a.) schrieb ihm: ,Geht, und ihr sollt euch - so Allah will - nicht fürchten.' So gingen die, die (von der Hadsch) zurückgeblieben waren, in Sicherheit, und sie hatten keinen Durst.'"3

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von 'Ali ibn al-Hassan ibn al-Fadhl al-Yamani, der berichtete: „Eine große Menge von Anhängern von Dscha'far al-Mutawakkil ließ sich am Ufer des (Flusses) Dscha'fari nieder, und ein Mann konnte ihnen nichts entgegnen. Er schrieb an Abu Muhammad (a.) und beklagte sich darüber, und der schrieb ihm (zurück): ,lhr werdet genug für sie sein, so Allah will (d.h. genug, um ihnen beizukommen).' So trat jener Mann mit einer kleinen Gruppe von Leuten gegen sie an, während die Gegenseite 20000 Mann zählte. Er war mit weniger als 1000, aber er schaffte es, sie zu besiegen." 4

Mit dieser Überlieferungskette von Muhammad ibn Isma'il al-Alawi, der sagte: „Abu Muhammad (a.) wurde von Ali ibn Autamisch5 eingesperrt, und dieser hegte eine erbitterte Feindschaft der Familie Muhammads (s.) gegenüber und war hart gegenüber der Familie von Abu Talib. Es wurde zu ihm gesagt , Behandle ihn (schlecht)', und das tat er dann. Er (Abu Muhammad, a.) war nur einen Tag mit ihm zusammen, und er behandelte ihn mit Ehrerbietung. Er schaute ihn nicht an aufgrund von Respekt und Ehrerbietung. Als er von ihm wegging, war er derjenige, der die beste Wahrnehmung von ihm hatte und am besten über ihn sprach." 6

,"al-Kafi": 1:425/5; „Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:431; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:279/53.

2 In al-Kafi „al-Muttahar".

3 „Al-Kafi": 1:425/6; „Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:431; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:280/55.

4 „Al-Kafi": 1:425/7; „Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:431; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:280/55.

In „al-Kafi" wird er als 'Ali ibn Naramisch bezeichnet und in „A'lam al-Wara": 'Ali ibn Autamisch. „Al-Kafi": 425/8; 'A'lam al-Wara": 359; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:307/4.

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Ishaq ibn Muhammad al-Nachal überlieferte: Abu Haschim al-Dscha'fari berichtete: „Ich klagte bei Abu Muhammad (Hassan al-Askari, a.) über die Unterdrückung des Gefängnisses und die Härte der Ketten. Er schrieb mir: ,Du wirst das heutige Mittagsgebet in deinem Hause verrichten.' Am Mittag wurde ich entlassen und betete (das Mittagsgebet) in meinem Hause, wie er gesagt hatte. Ich hatte einen (finanziellen) Engpass und wollte ihn um Hilfe bitten in dem Brief, den ich ihm schrieb, doch ich schämte mich (ihn abzuschicken). Als ich nach Hause ging, schickte er mir 100 Dinar und schrieb mir: ,Wenn du etwas brauchst, dann schäme dich nicht und nimm nicht davon Abstand (zu bitten). Bitte darum, und es wird dir gegeben werden, was du möchtest, so Allah will. "d

Mit dieser Überlieferungskette, von Ahmad ibn Muhammad al-Aqra", der sagte: Abu Hamza Nassir al-Chadim berichtete: „Ich hörte Abu Muhammad (a.) mehrmals mit seinen Dienern in ihren (eigenen) Sprachen sprechen. Unter ihnen waren Türken, Byzantiner und aus Saqaliba (im Kaukasus). Ich wunderte mich darüber und sagte: .Dieser ist doch in Medina geboren, er zeigte sich niemandem, bis Abu al-Hassan (al-Hadi, a.) starb, und niemand sah ihn, wie kann das sein?!' Das sagte ich zu mir selber. Er (der Imam) kam zu mir und sagte: ,Allah hat Seinen Beweis (hudscha) von Seinen übrigen Geschöpfen hervorgehoben, und Er gab ihm die Erkenntnis über alle Dinge. Er kennt die Sprachen, Ursprünge und Ereignisse. Wenn das nicht so wäre, dann bestünde kein Unterschied zwischen dem Beweis und denen, denen der Beweis gegeben wurde. '"2

Mit dieser Überlieferungskette: Al-Hassan ibn Zarif sagte: „Mich beschäftigten zwei Probleme, die ich Abu Muhammad (a.) schreiben wollte. Ich schrieb ihm und fragte ihn, wann derjenige, der das Imamat (einnehmen würde) für den Rest der Zeit (al-Qalm), wann er seine Urteile geben würde, und wo seine Versammlung, in der er zwischen den Menschen richten würde, abgehalten werden würde. Ich wollte ihn auch nach dem Viertage-Fieber (Quartana3) fragen, aber ich vergaß es, zu erwähnen. (Folgende) Antwort kam: ,Du hast nach „Al-Qa'im" gefragt, und wenn er (das Imamat) übernimmt, wird er zwischen den Menschen mit seinem Wissen richten, wie es Dawud (a.) getan hatte, ohne nach dem Beweis zu fragen. Du wolltest nach dem Vier-Tage Fieber fragen und hast es vergessen, so schreibe auf ein Blatt Papier und hänge es dem Fieberkranken um: 'O Feuer, sei kühl und

1  „Al-Kafi": 1:426/10; A'lam al-Wara": 354; „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:435/13, und Ibn Schahraschub erwähnte seinen Anfang in „Manaqib": 432; und sein Ende: 4:439; und ein Teil davon erwähnte al-Mas'udi ibn „Athbat al-Wasiyya": 211, und Imaduddin al-Tusi in „ Thaqib al-Manaqib": 276/525; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:267/27.

2   „Al-Kafi": 1:426/11; A'lam al-Wara": 356; „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:436/14; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:268/28, al-Mas'udi erwähnte es gekürzt in "Athbat al-Wasiyya": 214; Ibn Schahraschub in „al-Manaqib": 4:428.

Malaria-Schub (Anm. D. Übers.)

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ohne Harm für Ibrahim'“1 Ich schrieb dies auf und hängte es dem Fieberkranken um. Er wachte auf und erholte sich."2

Abu al-Qasim berichtete mir von Dscha'far ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Muhammad, von Ishaq ibn Muhammad al-Nacha'i, der berichtete: Ismall ibn Muhammad ibn 'Ali ibn Ismall ibn 'Ali ibn 'Abdillah ibn al-Abbas erzählte: „Ich saß am Rande des Weges und wartete auf Abu Muhammad. Als er vorbeikam, beklagte ich mich bei ihm über ein Bedürfnis von mir. Ich schwor ihm, dass ich nicht einen einzigen Dirham oder mehr bei mir hatte, noch hatte ich Mittagessen oder Abendessen. ,Du schwörst bei Allah als ein Lügner', sagte er, ,denn du hast 200 Dinar vergraben. Ich sage das nicht, weil ich dir nichts geben will. Diener, gib ihm das, was du bei dir hast', und sein Diener gab mir 100 Dinare, dann kam er zu mir und sagte: ,Du wirst der Dinare, die du vergraben hast, beraubt werden (zu einer Zeit), da du ihrer mehr bedürften wirst (als jetzt).' Er (a.) hatte die Wahrheit gesagt. Wahrhaftig, ich gab alles aus, was er mir gegeben hatte, dann war ich gezwungen, für etwas äußerst Notwendiges zu zahlen, und die Türen des Lebensunterhalts schlossen sich für mich. Ich grub nach den Dinaren, die ich vergraben hatte, aber ich fand sie nicht. Ich schaute, und plötzlich war da einer meiner Cousins, der wusste, wo sie waren. Er hatte sie genommen und war geflohen, und ich konnte nichts machen/"

Mit der gleichen Überlieferungskette, von Ishaq ibn Muhammad al-Nacha'i, der sagte: 'Ali ibn Zaid ibn 'Ali ibn al-Hussain erzählte uns: „Ich hatte ein Pferd, und seinetwegen wurde ich oft in Versammlungen bewundert. Ich ging eines Tages zu Abu Muhammad (a.), und er sagte: ,Was macht dein Pferd?'. - ,Es ist bei mir', sagte ich, ,es ist bei deinem Tor, ich bin gerade von ihm abgestiegen', und er sagte: .Tausche es um vor dem Abend, wenn du einen Käufer finden kannst, und verzögere es nicht!' Jemand trat ein, und das Gespräch endete abrupt. Ich erhob mich nachdenklich und ging nach Hause. Ich erzählte (es) meinem Bruder, und der sagte: ,Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.' Jedoch, ich hing daran und hielt die Leute nicht für wert, es zu kaufen. Der Abend brach herein, und als ich das Nachtgebet verrichtet hatte, kam der Verwalter und sagte: Mein Herr, dein Pferd ist soeben verendet.' Ich war bekümmert und wusste, dass er (Abu Muhammad, a.) das damit gemeint hatte. Dann ging ich zu Abu Muhammad (a.) nach einigen Tagen, und ich sagte zu mir selbst: , Wenn er mir es doch nur durch ein anders Tier ersetzen würde', und als ich mich hingesetzt hatte, sagte er, bevor ich etwas sagen

1  Heiliger Qur'an: 21:69

2  „Al-Kafi": 1:426/13; „Da'wat-ul-Rawandi": 209/567; A'lam al-Wara": 357; "al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:431/10; und gekürzt in "Manaqib Aal-i-Abi Talib ":4:431; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:265.

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konnte: ,Ja, wir ersetzen es dir. Diener, gib ihm meinen Braunen', dann sagte er: ,Dies ist besser als dein (früheres) Pferd, trittsicherer und langlebiger. *a

Mit dieser Überlieferungskette: Muhammad ibn al-Hassan ibn Schammoun berichtete uns: Ahmad ibn Muhammad erzählte uns: „Ich (Ahmad ibn Muhammad) schrieb an Abu Muhammad (a.) in der Zeit, als al-Muhatadi die Sklaven (mawali) tötete: ,Mein Herr, Preis sei Allah, Der ihn von uns abgelenkt hat. Es kam mir zu Ohren, dass er dich bedroht und gesagt habe: ,Bei Allah, ich werde sie von der Erdoberfläche tilgen', und Abu Muhammad (a.) unterschrieb (die Antwort) mit seiner Handschrift. Sie lautete folgendermaßen: ,Er hat nur sehr wenig Zeit zu leben. Zähle von heute (wenn du diesen Brief erhältst) ßnf Tage, und am sechsten Tag wird er nach Demütigung und Degradierung getötet werden.' Und es kam so, wie er (a.) gesagt hatte."2

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ismall ibn Ibrahim ibn Musa ibn Dscha'far, der sagte: „Die 'Abbasiden gingen zu Salih ibn Wasif, als Abu Muhammad (a.) verhaftet wurde, und sie sagten zu ihm. ,Sei hart zu ihm und gewähre ihm keine Erleichterung', und Salih fragte sie: ,Was soll ich mit ihm machen?! Ich habe die beiden schlimmsten Männer für ihn beauftragt, die ich finden konnte. Sie sind zu solchen geworden, die Gottesdienst verrichten, beten und fasten, und das zu einem großen Ausmaß.' Dann ließ er die beiden (für Abu Muhammad, a.) Verantwortlichen kommen und sagte zu ihnen: , Schande über euch! Was habt ihr mit diesem Mann zu tun?', und sie antworteten: ,Was sollen wir über einen Mann sagen, der tagsüber fastet und die ganze Nacht wach bleibt (für das Gebet), und der nicht spricht und sich mit nichts als mit Gottesdienst beschäftigt? Wenn er uns ansah, zitterten unsere Glieder, und uns überkam (ein Gefühl), das wir nicht beherrschen konnten.' Als die 'Abbasiden das hörten, wandten sie sich enttäuscht ab." 3

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Muhammad, von einer Gruppe unserer Gefährten, die sagten: „Abu Muhammad (a.) wurde an Nahrir4 übergeben, und der war hart zu ihm und fügte ihm Schaden zu. Eine Frau sagte zu ihm: ,Fürchte Allah, du weißt nicht, wer da in deinem Hause ist',

1  „Al-Kafi": 1:427/15; A'lam al-Wara": 352; al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:434/12, "Thaqib al-Manaqib": 572/516; und gekürzt erwähnte es Al-Mas'udi in "Athbat al-Wasiyya": 215; Ibn Schahra-schub in "al-Manaqib Aal-i-Abi Talib ":4:430:; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:267.

2  „Al-Kafi": 1:427/16; „A'lam al-Wara": 356; gekürzt in „Manaqib Aal-i-Abi Talib": 4:436, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 50:308/5.

3  „Al-Kafi": 1:429/23; mit leichter Abweichung; A'lam al-Wara": 360; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:308/6.

4

Ein enger Diener der Banu Abbas

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und sie erzählte ihm über seine Rechtschaffenheit und seinen Gottesdienst. Sie sagte: Jchßrchteßr dich wegen ihm.' - ,Bei Allah', sagte er (Nahrir), ,ich werde ihn den Löwen vorwerfen'. Er fragte um Erlaubnis, das zu tun, und es wurde ihm gewährt. Er warf ihn ihnen vor, und sie (die anderen Leute) störten sich nicht daran, dass sie (die Löwen) ihn fressen sollten. Sie sahen nach, um zu erfahren, wie die Situation war, und sie fanden ihn (a.) im Gebet stehend, und sie (die Löwen) waren um ihn herum. Ihm (Nahrir) wurde befohlen, ihn in sein Haus (zurück) zu bringen/" :

Ein Bericht über das Ableben Abu Muhammad al-Hassan ibn Alis (a.), den Ort, wo er bestattet wurde und den Bericht über seinen Sohn

Abu Muhammad (a.) wurde am ersten Rabi'-ul-Awwal im Jahre 260 n H. (873 n.Chr.) krank. Er starb am Freitag, dem achten dieses Monats im selben Jahr, und er war am Tage seines Todes 28 Jahre alt. Er wurde in dem Haus bestattet, in dem auch sein Vater bestattet worden war, und das Haus beider war in Samarra.

Er ließ seinen Sohn zurück, den Erwarteten für den Staat der Wahrheit. Er hatte dessen Geburt verschwiegen und die Sache aufgrund der schwierigen Zeiten verdeckt, und weil die Obrigkeit fieberhaft nach ihm (seinem Sohn) suchte (,um ihn zu töten). Die enorme Anstrengung, ihn ausfindig zu machen, war aufgrunddessen, was unter den Imamiyya-Schiiten kursierte und was über ihre Erwartung von ihm bekannt war. Er (Imam al-Askari, a.) mache seinen Sohn (a.) nicht bekannt während seines Lebens, und die gewöhnlichen Leute erkannten ihn nicht nach seinem (Imam al-Askaris, a.) Tod. Dscha'far ibn 'Ali, der Bruder Abu Muhammads (a.), schickte sich an, das zu nehmen, was letzterer zurückgelassen hatte. Er beeilte sich, dessen Dienerinnen einzusperren und seine Frauen gefangen zu nehmen. Er entehrte seine (Abu Muhammads, a.) Gefährten, weil sie seinen Sohn erwarteten, sich seiner Existenz sicher waren und von seinem Imamat sprachen. Er hetzte die Leute auf, bis er ihnen Angst einjagte und sie zerstreute. Darum erfuhren die Hinterbliebenen Abu Muhammads (a.) allerhand Schreckliches an Verhaftung, Gefangennahme, Bedrohung, Erniedrigung, Einschüchterung und Demütigung, jedoch erhielten die Mächtigen keinerlei Information von ihnen. Dscha'far nahm öffentlich das in Besitz, was Abu Muhammad (a.) zurück gelassen hatte, und er strebte danach, dessen Platz bei den Schiiten einzunehmen. Jedoch niemand von ihnen akzeptierte dies, und niemand glaubte es ihm (dass er ihr Imam war). Er ging dann

1 „al-Kafi": 1:430/26; mit leichter Abweichung; A'lam al-Wara": 360; „Thaqib al-Manaqib": 580/530; gekürzt in „Manaqib" von Ibn Schahraschub: 4:430, dort heißt es: „Und er wurde Yahya ibn Qutaiba übergegeben", anstelle von „Nahrir"; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:309/7.

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zu den Mächtigen der Zeit und ersuchte sie, ihm den Rang seines Bruders zu verleihen. Er bot ihnen eine stattliche Geldsumme und alles an, von dem er glaubte, dass es ihm nützen würde, jedoch nützte es ihm gar nichts.

Es gibt viele Berichte über Dscha'far in dieser Hinsicht, doch ich hielt es nicht für angemessen, diese zu erwähnen, aus den Gründen, deren Erklärung dieses Buch nicht betreffen. Sie sind unter den Imamiten wohlbekannt und bei denjenigen, welche die Berichte der Leute der 'Amma (Sunniten) kannten. Und Allah ersuchen wir um Hilfe.

Imam Mahdi (möge er bald erscheinen)

Ein Auszug über den Imam, der nach Abu Muhammad (a.) (das Imamat) übernahm, das Datum seiner Geburt, die Hinweise auf sein Imamat, eine Zusammenfassung der Berichte über ihn, seine Verborgenheit, seinen Lebenslauf während seines Aufstandes und die Dauer seines Staates

Der Imam nach Abu Muhammad (a.) war sein Sohn, der mit dem Namen und Beinamen (kunya) des Gesandten Allahs (s.a.) benannt worden war. Weder öffentlich noch verborgen hatte sein Vater einen Sohn (als Nachfolger) zurückgelassen, abgesehen von ihm (wusste kaum einer von der Ernennung). Er ließ ihn verborgen und verdeckt zurück, wie wir bereits erwähnten. Er wurde in der Mitte des Monats Scha'ban im Jahre 255 n.H. (869 n.Chr. ) geboren. Seine Mutter war eine Kriegsgefangene namens Nardschis. Er war fünf Jahre alt, als sein Vater starb. Allah verlieh ihm Weisheit und eine präzise Sprache, und Er machte ihn zu einem Zeichen für die Welten. Er gab ihm Weisheit, wie er sie Johannes (Yahya)1 (a.) im Kindesalter gegeben hatte. Er machte ihn zum Imam, als er noch offenkundig ein Kind war, wie Er auch Jesus, Sohn der Maria ("Isa ibn Maryam, a.), in der Wiege zum Propheten gemacht hatte. Seine (a.) Ernennung (zum Imam) war schon vorher der Gemeinschaft des Islams vorangegangen durch den Propheten der Rechtleitung (s.), dann durch den Fürsten der Gläubigen Ali ibn Abu Talib (a.) und durch die Imame, einer nach dem anderen, bis zu seinem Vater al-Hassan (a.). Sein Vater hatte ihn bei den Vertrauten und engsten Mitgliedern seiner Schia ernannt. Die Information über seine Verborgenheit war vor seiner Existenz festgestellt worden, und die Nachrichten über seinen Staat waren vor seiner Verborgenheit weit verbreitet. Er ist der Statthalter des Schwerts (sahib-al-saif) von den Imamen der Rechtleitung (a.), der mit der Wahrheit Aufstehende (al-Qa'im bi al-Haqq), der Erwartete, der den Staat des Glaubens errichten wird. Er wird vor seinem Aufstand in zwei Verborgenheiten leben, die eine wird länger sein als die andere, wie es in den Überlieferungen heißt. Die kürzere von beiden wird von seiner Geburt an bis

Johannes der Täufer (Anm. d. Übers.)

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zum Ende seiner direkten Verbindung durch Vertreterschaft (sifara) zwischen ihm und seiner Schia sein, und die wird enden durch den Tod der (letzten) Vertreter. Die längere wird nach dem Ende der ersten (kürzeren) beginnen, und an ihrem Ende wird er mit dem Schwert aufstehen. Allah Der Erhabene hat gesagt: Und Wir wünschten, denen, die im Lande als schwach erachtet worden waren, Huld zu erweisen und sie zu Führern zu machen und sie als Erben einzusetzen. Und sie festzusetzen im Land und Pharao und Haman und ihren Heerscharen durch sie das zu zeigen, was sie befürchteten1.

Und Er sagte (auch): Und bereits haben Wir in dem Buche (Davids) nach der Ermahnung, geschrieben, dass Meine rechtschaffenen Diener das Land erben sollen.2

Der Gesandte Allahs (s.a.) sagte: „Die Tage und Nächte werden niemals enden, bis Allah einen Mann von meiner Ahl-ul-Bait schicken wird, dessen Name der selbe wie meiner sein wird. Er wird (die Erde) mit Gerechtigkeit erfüllen, wie sie mit Ungerechtigkeit und Tyrannei erfüllt war." 3

Er sagte: „Wenn der Welt nur noch ein einziger Tag bleiben würde, dann wird Allah diesen Tag so lang machen, dass er an (dem Tag) einen Mann von meinen Nachkommen sendet, dessen Name der selbe ist wie meiner. Er wird (die Welt) mit Gerechtigkeit erfüllen, wie sie mit Ungerechtigkeit und Tyrannei gefüllt war."4

Ein Auszug von den Hinweisen auf das Imamat dessen, der die Wahrheit bringen wird5, Muhammad ibn al-Hassan

(a.)

Es gehört zu den Beweisen dafür, dass der Verstand durch rationale Ableitung (istidlal) die Existenz eines unfehlbaren (ma'sum), vollkommenen Imams in jeder Zeit erfordert, der seiner Untertanen hinsichtlich Rechtsurteilen (ahkam) und Wissenschaften nicht bedarf. Das (ist deshalb), weil es denen, denen Verantwortung gegeben wurde, unmöglich ist, ohne eine Autorität zu handeln, durch die sie näher an Rechtschaffenheit kommen und sich von Verdorbenheit entfernen. Dies ist ein Bedürfnis eines jeden fehlerbehafteten (Menschen) nach (jemandem) der Verbre-

1  Heiliger Qur'an: 28:5-6

2 Heiliger Qur'an: 21:105

Ein Teil davon steht in Musnad Ahmad: 1:376; „Tarich Baghdad": 4:388; und Ibn al-Sabagh berichtete es in „al-Fusul al-Muhimma": 291

4 „Sunan Abu Dawud": 4:106/4282; „Sunan al-Tirmidhi": 4:505/2231; "Ghaiba" von Scheich Tusi: 180/140

al-Qa'im al-Haqq

467

cher bestraft, die Ungehorsamen korrigiert, die Unruhestifter beruhigt, die Unwissenden lehrt, die Unachtsamen aufweckt, die Irregegangenen warnt, die religionsrechtlichen Strafen (hudud) anwendet, den Richtspruch ausführt, die Streitenden trennt (in die, die im Recht und die, die im Unrecht sind), der die (militärischen) Befehlshaber ernennt, der die Grenzen schützt, der das Eigentum (der Menschen) schützt, der das Land des Islam verteidigt und der sich mit den Leuten auf Versammlungen und Festen sammelt.

Der hauptsächliche Beweis, dass er vor Irrtümern geschützt ist (ma'sum), besteht aufgrund von Übereinstimmung darin, dass er selber keines Imams bedurfte. Dies bedingt seine Immunität ohne Zweifel und die Notwendigkeit eines schriftlichen Beweises für jeden der Geschöpfe, die das als ein Mittel (des Beweises) erachten oder durch die Wunder, die er vollbringt, um sich von den anderen (Menschen) zu unterscheiden. Das Nichtvorhandensein dieser Eigenschaften bei jedem außer ihm war von den Anhängern al-Hassan ibn 'Alis (a.) festgestellt worden, und er ist sein Sohn, der Mahdi (der Rechtgeleitete und der rechtleitet). Und dies basiert auf dem, was wir erläutert haben. Das ist ein Prinzip, das nichtsdestoweniger hinsichtlich des Imamats die Überlieferung von Ernennung und Aufzählung der Berichte erfordert, die darüber dargelegt wurden, um sich hinsichtlich der rationalen Beurteilung und deren Gültigkeit durch die Feststellung der logischen Ableitung zu bestätigen.

Es sind Überlieferungen berichtet worden über die Ernennung Ibn al-Hassans (a.) durch Wege, die jeder Entschuldigung (sie nicht zu akzeptieren) entgegenstehen. So Allah will, werde ich einen Auszug davon bringen gemäß der Methode, die vorher angewandt wurde, indem eine kurze Zusammenfassung gegeben wird.

Kapitel über die Ernennung des Statthalters der Zeit1 für das Imamat, den zwölften der Imame (a.), und die detaillierte Erklärung darüber

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, al-Kulaini, von 'Ali ibn Ibrahim, von Muhammad ibn 'Isa, von Muhammad ibn al-Fadhil, von Abu Hamza al-Thumali, von Abu Dscha'far (Imam Baqir, a.) der sagte: „Allah, Sein Name ist geheiligt, schickte Muhammad (a.) zu den Dschinn und den Menschen, und er machte nach ihm zwölf Sachwalter (wasi) . Einige von ihnen sind schon vorangegangen, und einige von ihnen werden noch kommen. Für jeden der Sachwalter gibt es eine Verfahrensweise (Sunna). Die Sachwalter, die nach Muhammad (s.) kommen, folgen der Praxis (Sunna) von

Sahib-al-Zaman

468

Jesus (a.), und sie (die Jünger Jesus a.) waren zwölf. So war der Fürst der Gläubigen (a.) der erste Sachwalter (wasi) nach dem Propheten Muhammad, (s.) so nach der Sunna des Messias (a.)." 1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub; von Muhammad ibn Yahya, von Ahmad ibn Muhammad ibn Isa, von Muhammad ibn Abu 'Abdillah und Muhammad ibn al-Hussain, alle von Sahl ibn Ziyad, von al-Hassan ibn 'Abbas, von Abu Dscha'far al-Thani, von seinem Vater, von dem Fürsten der Gläubigen (a.), der sagte:

„Der Gesandte Allahs sagte zu seinen Gefährten: 'Glaubt an die Nacht der Bestimmung (Lailat-ul-Qadr). Der Befehl für die Sunna wurde darin herabgesandt, und deswegen gibt es (Allahs) Freunde (wulat), nach mir 'Ali ibn Abu Talib und elf seiner Nachkommen. '"2

Mit dieser Überlieferungskette: Der Fürst der Gläubigen (a.) sagte zu Ibn 'Abbas: „Die Nacht des Schicksals ist in jedem Jahr, und in jener Nacht kam der Befehl für die Sunna, und aufgrund dieser Ordnung gibt es Freunde von Allah (wulat) nach dem Gesandten Allahs (s.)". - „ Wer sind sie? ", fragte Ibn 'Abbas, und er erwiderte: „Ich und elf meiner Nachkommen, Imame, die (von den Engeln) angesprochen werden." 3

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya, von Muhammad ibn al-Hussain; von Ibn Mahbub, von Abu al-Dscharud, von Abu Dscha'far Muhammad ibn 'Ali (a.), von Dschabir ibn 'Abdillah al-Ansari, der sagte:

„Ich besuchte Fatima, die Tochter des Gesandten Allahs (a.), und bei ihr befand sich eine Tafel mit den Namen der Testamentsvollstrecker und der Imame ihrer Nachkommenschaft. Ich zählte zwölf Namen, und der letzte von ihnen war al-Qa 'im. Von den Nachkommen Fatimas (a.) sind drei (mit dem Namen) Muhammad und drei von ihnen hießen Ali." 4

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Abu 'Ali al-Asch'ari, von al-Hassan ibn 'Ubaidullah, von al-Hassan ibn Musa al-Chaschab,

1  „Al-Kafi":1:447/10; Ikmal al-Din": 326/4; "al-Chisal":478/43; '"Uyun al-Achbar al-Ridha":1:55/21; "al-Ghaiba" von Tusi:141/105; A'lam al-Wara": 366.

2  „Al-Kafi": 1:448/12; „al-Chisal": 480/48; A'lam al-Wara": 370, mit leichter Abweichung, und „Ma-naqib Aal-i-Abi Talib": 298, und ähnliche.

3  „Al-Kafi": 1:447/11; „al-Chisal":479/47, „al-Ghaiba" von al-Nu'mani: 60/3; „al-Ghaiba" von Tu-si: 141/106; A'lam al-Wara": 369.

4  „Al-Kafi": 1:447/9; „Ikmal al-Din": 269/13 und 311/3, 313/4; „al-Chisal":477/42; „'Uyun al-Achbar Ridha (a.s)":1:47/6 und 7; „al-Ghaiba" von Tusi:139/103; „A'lam al-Wara": 366.

469

von 'Ali ibn Samara, von 'Ali ibn al-Hassan ibn Ribat, von 'Umar ibn Udhaina, von Zurarah, der sagte: „Ich hörte Abu Dscha'far (a.) sagen: ,Die Zwölf Imame sind von der Familie Muhammads, die alle (von den Engeln) angesprochen werden. Das sind Ali ibn Abu Talib und elf seiner Nachkommen, und der Gesandte Allahs und Ali sind ihre beiden Vorfahren.' " 1

Abu al-Qasim berichtet mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Ibrahim, von seinem Vater, von Ibn Abi 'Umair, von Said ibn Ghazwan, von Abu Basir; von Abu Dscha'far (a.), der sagte: „Nach al-Hussain (a.) kommen neun Imame, der neunte von ihnen ist der Qa Im." 2

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, von al-Wascha, von Aban, von Zurarah, der sagte: „Ich hörte Abu Dscha'far (a.) sagen: „Die Imame sind zwölf Imame, von ihnen sind al-Hassan und al-Hussain, dann die Imame von den Nachkommen von al-Hussain (a.). "3

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Ali ibn Bilal, der sagte: „Informationen von Abu Muhammad al-Hassan ibn 'Ali al-Askari (a.) erreichten mich, in denen er mir von seinem Nachfolger nach ihm zwei Jahre vor seinem Tod informierte. Dann kam drei Tage vor seinem Tod zu mir die Nachricht, die mich von dem Nachfolger nach ihm informierte." 4

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya, von Ahmad ibn Ishaq, von Abu Haschim al-Dscha'fari, der sagte: „Ich sagte zu Abu Muhammad al-Hassan ibn 'Ali al-Askari (a.): ,Deine Erhabenheit hindert mich daran, dich (nach etwas) zu fragen, so erlaubst du mir (dennoch), dass ich dich etwas frage?'. - ,Frag', erwiderte der Imam, und ich fragte: Mein Herr, hast du einen Sohn?'. - , Ja', antwortete er. ,Wenn dir etwas passiert, wo soll ich nach ihm fragen?', erkundigte ich mich, und er sagte: ,In Medina.'" 5

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Dscha'far ibn Muhammad al-Kufi, von Dscha'far ibn Muhammad al-

1  „al-Kafi": 1:448/14; und in ,,'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.)": 1:56/24; „al-Chisal":480/49; „al-Ghaiba" von Tusi: "151/112; „Manaqib Aal-i-Abi Talib":1:298; "A'lam al-Wara": 369; mit leichter Abweichung.

2   „Al-Kafi":1:448/15; „al-Chisal":480/50; „Ikmal al-Din": 350/45; „Dala'il al-A'imma": 24; „al-Ghaiba" von al-Nu'mani: 94/25; „Ithbat al-Wasiyya": 227; "Al-Ghaiba" von Tusi:140/104.

3 „Al-Kafi":1:448/16; „al-Chisal":478/44 und 480/51; ,,'Uyun al-Achbar al-Ridha (a.s.)":1:56/22.

4 „Al-Kafi": 1:264/1; und "A'lam al-Wara":413; "al-Fudhul al-Muhimma": 292.

5  „Al-Kafi": 1:264/2; „al-Ghaiba" von Tusi: 232/199; "a'lam al-Wara":413, "al-Fusul al-muhimma": 292.

470

Makfuf, von 'Amr ibn Ahwazi, der sagte: „Abu Muhammad zeigte mir seinen Sohn (a.) und sagte: ,Dies ist eurer Führer nach mir. "a

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Hamdan al-Qalanisi, von al-Amri, der sagte: „Abu Muhammad (a.) starb und hinterließ einen Sohn von ihm als Nachfolger."

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von al-Hussain ibn Muhammad, von Mu'alla ibn Muhammad, von Ahmad ibn Muhammad ibn 'Abdillah, der sagte: „Von Abu Muhammad (a.) kam (folgende Anordnung), als al-Zubairi (al-Muhtadi)3 - verflucht sei er - starb: „Dies ist die Strafe für den, der gegen Allah hinsichtlich Seiner Freunde (auliya') unverschämt ist. Er glaubte, dass er mich töten würde, ohne dass ich Nachkommen haben würde. Wie sieht er nun die Macht Allahs im Hinblick auf ihn (jenen Sohn)?" und ein Sohn wurde ihm geboren." 4

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von dem der es erwähnte, von Muhammad ibn Ahmad al-Alawi, von Dawud ibn al-Qasim al-Dscha'fari, der sagte: „Ich hörte Abu al-Hassan 'Ali ibn Muhammad (al-Hadi, a.) sagen: ,Nach mir kommt al-Hassan. Doch was wird mit euch hinsichtlich des Nachfolgers nach dem Nachfolger (von al-Hadi, a.)?' - Ich sagte: ,Möge Allah mich zu deinem Opfer machen, warum (fragst du)?', und er sagte: , Weil ihr ihn persönlich nicht sehen werdet, und die Erwähnung seines Namens euch nicht erlaubt sein wird.' - ,Wie sollen wir ihn dann erwähnen?', fragte ich, und er antwortete: ,Nennt ihn den Beweis der Familie Muhammads (al-Hudscha min Aal-i-Muhammad, a.)/"5

Dies ist eine kleine Zusammenfassung, was an Texten über den Zwölften der I-mame (a.) erschien. Die Überlieferungen dazu sind zahlreich. Die Hadith-Gelehrten (ashab al-hadith) von dieser Gruppe haben sie aufgeschrieben und in ihren Büchern bekräftigt, die sie zusammengestellt haben. Unter denen, die sie mit detaillierter Erklärung vorgestellt haben, ist Muhammad ibn Ibrahim, seine Kunya ist Abu 'Abdillah al-Nu'mani, in seinem Buch, dass er über die Verborgenheit

1 „Al-Kafi": 2:264/3; „al-Ghaiba" von Tusi: 234/203; "A'lam al-Wara": 414, mit leichter Abweichung, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:60/48.

Dieses Hadith ist sinngemäß wiedergegeben, das Eigentliche hatte al-Kulaini überliefert: „Al-Kafi": 1:264/4. 3 Kalif der Abbasiden von 255-256 n.H. bzw. 869-870 n.Chr.

„Al-Kafi":1: 264/5; „al-Ghaiba" von Tusi: 231/198; unter einer Hinzufügung am Ende. 5 „Al-Kafi":l: 264/13; „Ikmal al-Din": 381/5; „llal al-ScharaT": 245/5; Athbat al-Wasiyya": 224; "Kifaya al-Athar": 288; „Al-Ghaiba" von Tusi: 202/169; "A'lam al-Wara": 351; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 50:240/5.

471

geschrieben hat. Wir brauchen sie nicht zusammen mit dem, was wir erwähnt haben, detailliert an dieser Stelle darzulegen.

Bericht von denen, die den Zwölften Imam (a.) gesehen haben und eine Zusammenfassung der Hinweise und Beweise für ihn

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Isma'il ibn Musa ibn Dscha'far - welcher der älteste Führer (Scheich) der Nachkommen des Gesandten Allahs im Irak war - sagte: „Ich sah ibn al-Hassan Ibn Ali ibn Muhammad (a.) zwischen den beiden Moscheen (Mekka und Medina), als er (noch) ein Knabe war." 1

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya, von al-Hussain ibn Rizqillah, der berichtete: Musa ibn Muhammad ibn al-Qasim ibn Hamza ibn Musa ibn Dscha'far, der erzählte: „Hakima bint Muhammad ibn 'Ali - die Tante al-Hassans (a.) berichtete mir, dass sie al-Qa'im in der Nacht bei seiner Geburt und danach gesehen habe."

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Hamdan al-Qalanisi, der erzählte: „Ich fragte Abu 'Amr al-'Umari, möge Allah ihm barmherzig sein: ,Ist Abu Muhammad (al-Hassan al-Askari, a.) gestorben?' - ,Er ist gestorben', antwortete er, ,aber er hat unter euch einen Nachfolger hinterlassen, dessen Nacken wie dieser ist', und er zeigte mit der Hand auf seinen (eigenen Nacken)/"3

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Fath, dem Gefolgsmann von al-Zurari, der erzählte: „Ich hörte, wie Abu 'Ali ibn Mutahhar erwähnte, dass er ihn gesehen habe, und er beschrieb seine Statur."4

Abu al-Qasim berichtet mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Schadhan ibn Nu'aim, von der Dienerin von Ibrahim ibn 'Abda al-Nisaburi, und sie gehörte zu den rechtschaffenen Frauen, die berichtete:

1  „Al-Kafi": 1:264/5 und 266/4, „al-Ghaiba" von Tusi: 268/230; "A'lam al-Wara": 396.

2  „Al-Kafi": 1:266/3; siehe detaillierte Darstellung in „Ikmal al-Din": 424/1; „Ghaiba al-Scheich": 237/205.

3 „Al-Kafi": 1:264/4 und 266/4; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:60/45. „Al-Kafi". 1:266/6; „al-Ghaiba" von Tusi: 269/233; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:60/ Ende des Hadith 45.

472

„Ich stand mit Ibrahim auf al-Safa, und der, der die Befehlsgewalt innehat (sahib al-amrf kam und stand bei ihm (Ibrahim). Er ergriff sein Buch der Riten (der Pilgerfahrt) und sprach mit ihm über einige Dinge." 2

Abu al-Qawm berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn 'Ali ibn Ibrahim, von Abu 'Abdillah ibn Salih: Er sah ihn gegenüber dem (Schwarzen) Stein (in der Kaaba), und die Leute wetteiferten miteinander, um an ihn (den Schwarzen Stein) heranzukommen, und er sagte: „Das wurde ihnen nicht befohlen." 3

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Ahmad ibn Ibrahim ibn Idris, von seinem Vater, der sagte: „Ich sah ihn nach dem Tode Abu Muhammads (al-Hassan al-Askari, a.), als er (zu einem jungen Mann) herangewachsen war, und ich küsste seine Hand und seinen Kopf. "4

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Abu 'Abdillah ibn Salih und Ahmad ibn an-Nadhr, von al-Qanbari, der sagte: „Über Dscha'far ibn 'Ali (der Bruder al-Hassan al-Askaris, a.) gab es eine Diskussion. Er (eine nicht identifizierte Person) beschuldigte ihn, (das Imamat beansprucht zu haben). Ich (al-Qanbari) sagte: ,Es gibt niemanden anders als ihn', und er sagte: ,Doch, gibt es', und ich fragte: ,Hast du ihn gesehen?'. Er sagte: ,Ich habe ihn nicht gesehen, aber andere haben ihn gesehen', und ich sagte: , Wer noch außer dir?', und er antwortete: ,Dschafar sah ihn zweimal. '"5

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Ali ibn Muhammad, von Dscha'far ibn Muhammad al-Kufi, von Dscha'far al-Makfuf, von 'Amr al-Ahwazi, der sagte: „Abu Muhammad zeigte ihn (seinen Sohn) mir und sagte: ,Das ist euer Führer.'" 6

Abu al-Qasim berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von Muhammad ibn Yahya, von al-Hassan ibn 'Ali al-Nisaburi, von Ibrahim ibn Muhammad, von Abu Nasr Tarif al-Chadim, der sagte, ihn gesehen zu haben.7

Gemeint ist Imam Mahdi (a.) - (Anm. d. Übers.)

2 „Al-Kafi": 1:266/6; „al-Ghaiba" von Tusi: 268/231; "A'lam al-Wara": 397.

3 „Al-Kafi": 1:267/7; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:60/46.

4 „Al-Kafi": 1:267/8; „al-Ghaiba" von Tusi: 268/230; "A'lam al-Wara": 397.

5   „Al-Kafi": 1:267/9; „al-Ghaiba" von Tusi: 248/217; "A'lam al-Wara": 397; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:60/47.

6  „Al-Kafi": 1:264/2 und 2677/12; „al-Ghaiba" von Tusi 234/203; A'lam al-Wara":414; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:60/48.

7 „Al-Kafi":1:267/13; A'lam al-Wara": 396, wo es heißt: "Abu Nasr Zarif; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:60/49.

473

Derartige Berichte, wie wir sie erwähnt haben, sind zahlreich, und die Auswahl, die wir davon gegeben haben, sind für unsere Zwecke ausreichend, da wir die Untermauerung der Existenz seines Imamats schon vorgestellt haben, und alles weitere wäre eine zusätzliche Bestätigung. Wenn wir sie nicht vorstellen, dann wäre es keine Beeinträchtigung dessen, was wir erklärt haben und eine Wohltat Allahs.

Eine Zusammenfassung der Hinweise, Beweise und Zeichen für den Herrscher der Zeit (Sahib-al-Zaman)

Abu al-Qasim DschaTar ibn Muhammad ibn Qulawaih berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Hamawaih, von Muhammad ibn Ibrahim ibn Mahzyar (Mehran), der sagte: „Ich zweifelte beim Ableben Abu Muhammads al-Hassan ibn 'Ali (a.) (, ob es einen Nachfolger gab). Bei meinem Vater war eine stattliche Geldsumme angesammelt worden, und er hatte sie genommen. Ich bestieg das Schiff mit ihm, um ihn zu begleiten. Da fühlte er sich äußerst unwohl und sagte: Mein Sohn, bring mich zurück, es ist der Tod', und er sagte zu mir: ,Fürchte Allah hinsichtlich dieses Geldes', und er vertraute es mir an. Drei Tage später starb er. Ich sagte zu mir selbst: Mein Vater würde mir nie etwas anvertrauen, was nicht richtig ist. Ich werde dieses Geld nach Irak bringen. Ich werde ein Haus am (Fluss-)Ufer mieten und niemandem etwas sagen. Und wenn ich die Klarheit bekomme, die ich in den Tagen Abu Muhammads hatte, dann werde ich es übergeben. Wenn nicht, dann werde ich es für meine eigene Lust und Laune ausgeben.' Ich ging nach Irak und mietete ein Haus am (Fluss-)Ufer und blieb einige Tage. Dann bekam ich plötzlich ein Schriftstück von einem Botschafter, und darin stand: Muhammad, bei dir ist das und das', und er beschrieb mir alles, was bei mir war. Er erwähnte sogar Sachen, die mir nicht be-wusst waren. Ich übergab es (das Geld und alles andere) dem Botschafter. Ich blieb noch einige Tage, ohne dass sich ein Blick zu mir erhob (um mich zu begrüßen), und ich war traurig. Dann kam eine Botschaft zu mir: ,Wir haben dir die Position deines Vaters gegeben, so preise Allah.'" 1

Muhammad ibn Abu 'Abdillah al-Nasal überlieferte: "Ich gab einige Dinge an al-Marzubani al-Harithi, worunter sich ein goldenes Armband befand. Sie wurden angenommen, aber das Armband wurde an mich zurückgegeben, und mir wurde befohlen, es zu zerbrechen, und so zerbrach ich es. In der Mitte von ihm waren

1 „Al-Kafi": 1:434/5; „al-Ghaiba" von Tusi: 281/239; "Alam al-Wara"; 417; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es "al-Bihar": 51:311/32

474

einige Mithqals1 Eisen, Kupfer und Messing. Ich nahm es und übergab danach das Gold, und er akzeptierte es."2

Ali ibn Muhammad sagte: „Ein Mann der Sawad (Provinz im Irak) übergab Geld, doch es wurde an ihn zurückgegeben und man sagte ihm: ,Ziehe davon das Recht des Sohnes deines Onkels ab, und es sind 400 Dirham.' Der Mann besaß ein Landgut, an dem der Sohn seines Onkels einen Anteil hatte, den er von ihm zurückgehalten hatte. Er überlegte, und als er diese 400 Dirham des Geldes für den Sohn seines Onkels abgezogen hatte und das übrige übergab, wurde es von ihm angenommen."3

Al-Qasim ibn 'Ala sagte: „Mir wurden einige Söhne geboren, Ich pflegte an (den Verborgenen Imam) zu schreiben und ihn um Bittgebete (du 'a) für sie zu bitten, aber er schrieb mir nie etwas über sie, und sie starben alle. Als mein Sohn al-Hussain4 geboren wurde, schrieb ich (an den Imam) und bat um Bittgebete für ihn. Ich bekam eine Antwort und er überlebte, Preis sei Allah. "5

'Ali ibn Muhammad überlieferte von Abu 'Abdillah ibn Salih, der sagte: „In einem Jahr ging ich nach Bagdad, ich fragte um Erlaubnis, zu gehen, aber die wurde mir nicht gegeben. So blieb ich für 22 Tage nach der Abreise der Karawane nach Nahrawan, dann bekam ich die Erlaubnis, am Mittwoch abzureisen, und mir wurde gesagt, dass ich mit ihr (der Karawane) gehen sollte. Ich reiste ab, wobei ich (allerdings) kaum Hoffnung hegte, die Karawane (doch) noch zu erreichen. Ich erreichte al-Nahrawan, und die Karawane war immer noch dort. Kaum dass ich mein Kamel gefüttert hatte, setzte sich die Karawane in Bewegung, und ich ging (mit). Er (der Verborgene Imam) hatte für meine Sicherheit gebeten, so dass ich keinen Schaden erlitt, Preis sei Allah." 6

'Ali ibn Muhammad (berichtete) von Nasr ibn Sabah al-Balchi, von Muhammad ibn Yusuf al-Schahschi, der erzählte: „Tumore wuchsen aus meinem Körper, und ich zeigte sie den Ärzten und gab einen stattlichen Geldbetrag dafür aus, aber die Medizin bewirkte nichts dabei. Ich schrieb einen Brief und bat (den Verborgenen

Arab. Gewichtseinheit

„Al-Kafi": 1:435/8; A'lam al-Wara": 417; al-Tabrassi überlieferte es mit leichter Abweichung in "Dala'il al-Imamah": 286; und al-Saduq in „Ikmal al-Din": 486/6; Imad al-Din al-Tusi in "Thiqab al-Manaqib": 597/540; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 51:326/45

„Al-Kafi": 1: 435/8, "'A'lam al-Wara": 418; und al-Tabari überlieferte es mit leichter Abweichung in „Dala'il al-Imamah": 286; al-Saduq in "Ikmal al-Din": 486/6; Imad al-Din al-Tusi in "Thaqib al-Manaqib": 597/540; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 51:327/45.

4

Nach al-Kafi „al-Hassan", und das ist offensichtlich richtig wie aus dem hervorgeht, was die Gelehrten (radschal) geschrieben haben und die Überlieferung, die der Scheich (al-Tusi) in „al-Ghaiba" berichtete: 310/263.

5 „Al-Kafi": 1:435/9; A'lam al-Wara":418.

6 „Al-Kafi":1:435/10, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 51:297/13.

475

Imam) um ein Bittgebet (du'a), und er schrieb mir einen Brief: Möge Allah dich in Gesundheit kleiden und dich von uns (unseren Gefährten) in dieser wie in jener Welt machen.' Noch bevor es Freitag wurde, war ich gesund und die Stellen (an meinem Körper, an denen die Tumore waren) waren so (weich) wie meine Hand. Ich rief einen Arzt von unseren Gefährten und zeigte ihm das. Er sagte: , Wir kennen keine Medizin dafür, und die Gesundheit kann nur von Allah direkt gekommen sein, ohne zu rechnen. "d

Ali ibn Muhammad berichtete von Ali ibn al-Hussain al-Yamani, der sagte: „Ich war in Bagdad, und eine Karawane der Jemeniten machte sich für die Abreise bereit. Ich wollte mit ihnen reisen, und ich schrieb (an den Imam), um Erlaubnis zu erbitten, und folgende (Antwort) kam: ,Ziehe nicht mit ihnen aus, denn es liegt nichts Gutes für dich darin, mit ihnen zu reisen, so bleibe in Kufa.' Ich blieb (dort), und die Karawane reiste ab. Die Banu Hanzala griff sie an und vernichteten sie. Ich schrieb (an den Imam) und bat um Erlaubnis, eine Reise zu Wasser zu machen, doch ich bekam die Erlaubnis nicht. Ich fragte nach den Booten, die dieses Jahr aufs Meer hinausgefahren waren, und ich erfuhr, dass kein Boot von ihnen sicher war, da Leute namens „al-Bawarih" sie attackierten und ihnen den Weg abschnitten."2

Ali ibn al-Hussain berichtete: „Ich ging nach al-Askar (Samarra) und kam bei Einbruch der Dunkelheit in eine Gasse, und ich hatte mit niemandem gesprochen, und niemand hatte sich mir vorgestellt. Ich betete in der Moschee, nachdem ich meine Ziyara3 beendet hatte. Da stand ein Diener vor mir, der gekommen war, und sagte: ,Steh auf, und ich sagte: ,Wohin?', und er sagte: ,Zum Haus', erwiderte er. , Wer bin ich denn!', sagte ich. , Vielleicht bist du zu jemand anderem als zu mir geschickt worden?', aber er sagte: ,Nein, ich bin nur zu dir geschickt worden. (Du bist 'Ali ibn al-Hussain, und bei ihm war ein Diener, )4' . Ich weiß nicht, was er sagte, bis er mir alles gebracht hatte, was ich benötigte. Ich blieb drei Tage dort. Dann bat ich um die Erlaubnis, eine Ziyara innerhalb des Hauses zu machen, (in dem die beiden Imame begraben sind). Er gestattete es mir, und ich besuchte sie (die Imame) in der Nacht."5

1  „Al-Kafi": 1:436/11; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 51:297/14, wie auch al-Rawandi unter Auslassung des Endes erwähnte in „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 2:695/9.

2  „Al-Kafi": 1:436 Mitte des Hadith Nr. 12; A'lam al-Wara": 418; mit leichter Abweichung in „Ikmal al-Din": 491/Mitte des Hadith Nr. 14; und in „al-Hidaya al-Kubra" wurde es überliefert: 372; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 51:330/53.

Besuch, meist ist der Besuch der Gräber der Imame und anderen heiligen Persönlichkeiten gemeint.

In „al-Kafi" heißt es stattdessen: „Du bist 'Ali ibn al-Hussain, der Gesandte von Dscha'far ibn Ibrahim, und er ging mit mir, bis er mich ins Haus von al-Hussain ibn Ahmad gebracht hatte, dann ging er.

„Al-Kafi": 1:436 bis ans Ende des Hadith Nr. 12; mit leichter Abweichung in „Ikmal al-Din": 491 bis Ende des Hadith Nr. 14; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 51:330 bis Ende des Hadith Nr. 53.

476

Al-Hussain ibn al-Fadhl al-Yamani berichtete: "Mein Vater (al-Fadhl ibn Zaid) schrieb mit seiner Handschrift einen Brief. Die Antwort darauf kam (vom Verborgenen Imam). Dann schrieb ich in meiner Handschrift, und die Antwort (des I-mam) kam. Dann schrieb ein mächtiger Mann von den Rechtsgelehrten und unserer Gefährten, doch es kam keine Antwort. Wir dachten darüber nach, und da kam heraus, dass sich jener Mann geändert hatte und ein Qarmate1 geworden war."

Al-Hussain ibn al-Fadhl erwähnte: „Ich ging in den Irak, und ich wusste, dass ich nur mit klaren Beweisen (hinsichtlich meiner Situation) und Erfolg in (der Erfüllung von) meinen Bedürfnissen (den Irak) verlassen konnte, und selbst wenn ich solange dort bleiben müsste, bis ich um Almosen bitten muss. Während dieser Zeit fühlte ich mich durch den Aufenthalt bedrängt, und ich fürchtete, die Hadsch zu versäumen. Eines Tages ging ich zu Muhammad ibn Ahmad, welcher der Botschafter (des Verborgenen Imams) zu jener Zeit war, um von ihm (Geld) zu verlangen, und er sagte zu mir:, Gehe zu der und der Moschee, dort wirst du auf einen Mann treffen', und ich ging dorthin. Ein Mann kam zu mir herein, und als er mich ansah, lachte er und sagte: ,Sei nicht bekümmert, denn du wirst in diesem Jahr die Hadsch vollziehen, und du wirst zu deiner Familie und deinen Kindern sicher zurückkehren.' Ich war erleichtert, und mein Herz war beruhigt. Das war die Bestätigung (dieses Mannes). Dann kam ich nach Samarra. Eine Börse wurde zu mir geschickt, in der sich Dinare und Kleidung befanden. Ich war beunruhigt und sagte zu mir selbst: ,Mein Schicksal, ist das (meine Stellung) bei den Leuten?', und ich schützte Unwissenheit vor und schickte sie zurück. Dann bereute ich es anschließend sehr und sagte zu mir selbst: ,lch war undankbar, indem ich das zu meinem Herrn zurückschickte', und ich schrieb einen Brief, indem ich mich für meine Tat entschuldigte und meine Sünde zugab und darum (Allah) um Verzeihung bat, dann schickte ich ihn ab. Ich ging, um mich für das Gebet zu reinigen, und ich dachte bei mir: , Wenn die Dinare zu mir zurückgeschickt werden, werde ich nicht ihren Knoten (des Bandes der Börse) lösen, und ich werde nichts damit machen, bis ich sie zu meinem Vater gebracht habe, denn er weiß es besser als ich.' Der Botschafter, der die Börse zu mir gebracht hatte, kam wieder zu mir. Mir wurde gesagt: ,Ich sollte Dich bestrafen, da du den Mann (den Verborgenen Imam und Seine Sendung) nicht angenommen hast. Dieses tun wir manchmal gegenüber unseren Anhängern, die sich von uns aus der ersten Reihe abgewandt haben (mawali). Vielleicht baten sie uns (sogar) darum, um dadurch Segen zu bekommen. Du (aber) hast einen Fehler gemacht, in dem du unsere Wohltat zurückgeschickt hast. Wenn du (aber) Allah um Vergebung bittest, dann wird Allah dir vergeben. Aber wenn es dein fester Entschluss und Absicht ist, mit dem, was wir dir gebracht haben, nichts zu tun, wenn wir es zu dir zurückschicken, und es nicht auf deiner Reise verwenden wirst, werden wir es dir (wieder) wegnehmen. Was die Kleider betrifft, nimm sie, um darin in den Weihezustand einzutreten.' Ich (al-Hussain ibn al-Fadhl) schrieb

Eine Sekte (Anm. d. Übers.)

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über zwei Probleme und wollte über ein drittes schreiben, doch ich nahm davon Abstand, da ich fürchtete, dass er es nicht mögen würde. Die Antwort auf die beiden Probleme kam, und (auch) auf das dritte, das ich zurückgehalten hatte, Preis sei Allah."

Er berichtete weiter: „Ich kam mit Dscha'far ibn Ibrahim in Nisabur darin überein, mit ihm zur Pilgerfahrt zu reiten und ihn zu begleiten. Als wir Bagdad erreichten, änderte ich meine Entscheidung. So ging ich und suchte einen Partner. Ibn Wadschna traf auf mich. (Früher) war ich zu ihm gegangen und hatte ihn darum gebeten, jemanden für mich anzustellen, aber er war dem abgeneigt. Als er auf mich traf, sagte er: ,Ich habe dich gesucht, da mir gesagt wurde (vom Verborgenen Imam), dass du (al-Hussain) mein Gefährte sein wirst (mit der Karawane), so soll ich freundlich zu dir sein und jemanden für dich finden und anstellen. "a

Ali ibn Muhammad berichtete von al-Hassan ibn 'Abd al-Hamid, der berichtete: „Ich zweifelte an der Befehlsgewalt von Hadschiz 2. Ich sammelte etwas (für den Imam), dann ging ich nach Samarra. (Eine Botschaft) erreichte mich: ,Es gibt keinen Zweifel an uns, noch an dem, der an unserer Stelle unsere Befehle ausßhrt, so gib das, was du bei dir hast, an Hadschiz ibn Yazid zurück. '"3

Ali ibn Muhammad überlieferte von Muhammad ibn Salih, der sagte: „Als mein Vater starb, (fiel mir die) Aufgabe (zu), (als sein Bevollmächtigter zu handeln). Mein Vater hatte Wechsel, welche die Leute ihm anstatt von Geld gegeben hatten, von dem Geld des Gläubigers (mal al-gharim), das sie dem Statthalter der Zeit (Sahib al-Asr) schuldeten."4

Muhammad ibn Salih erzählte weiter: „Ich schrieb ihm (dem Verborgenen Imam), um ihn zu bitten, mir zu sagen, (was ich zu tun hatte), und er schrieb mir zurück: ,Suche sie und untersuche sie gründlich', und die Leute bezahlten an mich, bis auf einen einzigen Mann, und er schuldete noch den Wert eines Wechsels über 400 Dinaren. Ich ging zu ihm, um ihn danach zu fragen, doch er zögerte es hinaus, und sein Sohn nahm mich nicht ernst und war frech zu mir. Ich beschwerte mich darüber bei seinem Vater, und der sagte: ,Was war das?', und ich packte ihn an seinem Bart und seinem Bein und schleppte ihn in die Mitte des Hauses. Sein Sohn

„Al-Kafi":1:436/13; al-Tabrassi erwähnte es unter Auslassung eines Teils am Ende in "A'lam al-Wara": 419; und al-Saduq mit leichter Abweichung in „Ikmal al-Din": 49/13.

Hadschiz ibn Yazid, ein Finanzbeauftragter Imam Mahdis (a.f.) zur Zeit dessen Verborgenheit 3 „Al-Kafi": 1:437/14: „a'lam al-Wara":420.

4

Scheich al-Mufid (r.) erklärte: „Dieser Ausdruck (der Gläubiger, arab.: al-gharim) ist ein Symbol, das die Schiiten schon lange unter sich gekannt hatten, und das war die Anrede für ihn (Imam al-Zaman, a.f.) als Taqiyya (Verstellung, d.h. das Nichtoffenbaren der wahren Gesinnung. Da die Anhänger der Ahl-al-Bait zu der Zeit verfolgt wurden, war ihnen erlaubt, sich als Nicht-Schiit zu zeigen, um ihr Leben nicht zu gefährden, und unter der Anweisung der Imame u.U. auch verpflichtend, da die Religion als solches gefährdet war. (Anm. d. Übers.).

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ging hinaus und rief die Leute von Bagdad um Hilfe: ,Ein Qummi, ein Rafidhi, hat meinen Vater getötet', und eine große Menschenmenge versammelte sich um mich herum. Ich bestieg mein Reittier und rief: , Gut gemacht, ihr Leute von Bagdad, ihr steht auf der Seite eines Unterdrückers gegen einen unterdrückten Fremden. Ich bin ein Mann von den Leuten von Hamdan von den Leuten der Sunna (d.h. ein Nicht-Schiit). Dieser Mann bezeichnet mich als einen von Qummi und als einen Rafidhi, damit er mir mein Recht und mein Geld wegnehmen kann'. Dann wandten sie sich gegen ihn (den Mann, der nicht zahlen wollte) und wollten in seinen Laden eindringen, bis ich sie beruhigt hatte. Der Mann, der mir den Gegenwert des Wechsels zu zahlen hatte, kam zu mir und schwor beim Schwur der Scheidung1, dass er mir sofort mein Geld auszahlen würde (um den Wechsel zu decken), wenn ich (die Leute) nur von ihm abhielte."

Ali ibn Muhammad berichtete von einer Anzahl von unseren Gefährten, von Ahmad ibn al-Hassan und al-Ala ibn Rizqillah, von Badr, dem Diener von Ahmad ibn al-Hassan, und letzterer sagte: „Ich kam nach al-Dschabal, als ich mich nicht zu (der Lehre des) Imamat bekannte, und ich hegte auch keinerlei Liebe für sie (die Schiiten), bis Yazid ibn 'Abdillah starb. Er verfügte während seiner Krankheit, dass sein Pferd mit Namen „al-Schahri al-Samand", sein Schwert und sein Gürtel an seinen Herrn gegeben werden sollten (den Imam). Ich hatte Angst, dass Udh-kutkin2 mich bestrafen würde, wenn ich al-Schahri (das Pferd) nicht ihm geben würde. Ich schätzte den Wert des Pferdes, des Schwertes und des Gürtels auf 700 Dinare, und ich sprach zu niemandem davon. Ich gab al-Schahri an Udhkutkin. Plötzlich kam ein Brief aus Irak zu mir, dass ich 700 Dinare schicken sollte, den Wert des Pferdes, des Schwertes und des Gürtels."3

Ali ibn Muhammad sagte weiter: Einer meiner Gefährten erzählte mir: „Ein Sohn ist mir geboren worden, und ich schrieb einen Brief (an den Imam), um ihn um Erlaubnis zu fragen, ihn am siebten Tag beschneiden zu lassen, und (die Antwort) kam, dass ich das nicht tun sollte. Das Kind starb am siebenten oder achten Tag, und ich schrieb (dem Imam) über seinen Tod, und ich bekam die Antwort: ,Ein anderes und noch ein anderes Kind werden ihm folgen. Nenne den ersten Ahmad, und den nach Ahmad Dscha far.' Und es kam so, wie er gesagt hatte."

Er (dieser Gefährte) sagte (auch): „Ich bereitete mich für die Hadsch vor, und ich verabschiedete mich von den Leuten und schrieb dem Imam, dass ich abreisen wollte. (Folgende Antwort) kam: , Wir sind dem abgeneigt, aber die Entscheidung

Gemeint ist ein sehr fester Schwur (Anm. d. Übers.)

Ein türkischer Militärführer der Abbasiden, der al-Dschabal angegriffen hatte.

3 „Al-Kafi": 1:438/16; „al-Ghaiba" von Tusi: 282/241; darin heißt es statt „Yazid ibn Abdillah" Yazid ibn 'Abdul Malik; und al-Tabari überlieferte es in „Dala'il al-Imamah": 285, mit leichter Abweichung; al-Tabrassi in „A'lam al-Wara": 420; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 51:311/34.

479

liegt bei dir.' Da wurde mir das Herz schwer, und ich wurde bekümmert. Ich schrieb: ,lch bleibe dabei, (auf Dich) zu hören und (Dir) zu gehorchen, wenn ich auch bekümmert bin, von der Hadsch Abstand zu nehmen', und dann (kam eine) unterschriebene (Botschaft): ,Lass dein Herz nicht schwer werden, denn du wirst, so Allah will, die Hadsch das nächste Jahr vollziehen.' Im darauffolgenden Jahr schrieb ich ihm, um für die Erlaubnis (für die Hadsch) zu bitten, und die Erlaubnis kam. Ich schrieb (zurück), dass ich Muhammad ibn al-Abbas als Begleiter haben wollte, da ich auf seine Religiosität und Disziplin vertraute. Er schrieb (zurück), dass der Mann von den Bani Asad ein besserer Gefährte sei. Wenn er kommt, dann wähle ihn (Muhammad ibn al-Abbas) nicht dafür. Der Mann von den Banu Asad kam, und ich nahm ihn als Begleiter mit."1

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, von al-Hassan ibn Isa al-Uraidi, der sagte: „Als Abu Muhammad al-Hassan ibn 'Ali (a.) gestorben war, brachte ein Ägypter Geld zu dem Statthalter der Zeit (Imam Mahdi, a.f.) nach Mekka. Es gab darüber Meinungsverschiedenheiten, und er sagte: ,Einige der Leute sagen, dass Abu Muhammad ohne Nachfolger gestorben sei, und andere sagen, dass der Nachfolger nach ihm Dscha'far sei. Wiederum andere sagten, dass der Nachfolger nach ihm sein Sohn sei. Ein Mann mit dem Beinamen Abu Talib wurde nach Samarra geschickt, um die Richtigkeit der Sache zu erkunden, und er hatte einen Brief bei sich. Der Mann ging zu Dscha'far und fragte ihn nach Beweisen. Dscha'far sagte zu ihm: ,Es ist noch nicht bereit für mich'. Der Mann ging zum Tor und schickte den Brief zu unseren Gefährten, welche die offiziellen Vertreter (des Verborgenen Imams) waren. Die Botschaft kam zu ihm: ,Möge Allah dich wegen deinem Führer belohnen. ' Der Mann starb, und er verfügte, dass er mit dem Geld, das bei ihm war, das machen sollte, was er wollte (d.h. das Geld an den Verborgenen Imam geben). Sein Brief war beantwortet worden, und die Sache kam so, wie es gesagt worden war." 2

Mit dieser Überlieferungskette, von 'Ali ibn Muhammad, der sagte: „Ein Mann von den Leuten von Aba brachte einige Dinge, um sie ihm (dem Verborgenen Imam) zu übergeben. Er vergaß sein Schwert, das er (ihm auch) geben wollte. Als die Sachen angekommen waren, wurde er durch einen Brief informiert, dass sie gekommen waren, und im Brief stand: „ Was ist mit dem Schwert, das du vergessen hast?"3

1  „Al-Kafi": 1:438/17; „al-Ghaiba" von Tusi: 283/242 und 316/393; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 51:308/24; und al-Tabari erwähnte den Anfang davon mit leichter Abweichung in „Dala'il al-Imamah": 288; und al-Saduq in „Ikmal al-Din": 489.

2  „Al-Kafi" 1:439/19; „Ikmal al-Din": 498; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 51: 299/16.

3 „Al-Kafi": 1:439/20, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 551:299/17.

480

Mit dieser Überlieferungskette, von 'Ali ibn Muhammad, von Muhammad ibn Schadhan1 al-Nisaburi, der berichtete: „Ich hatte bis auf 20 Dirham 500 Dirham gesammelt. Ich wollte sie nicht schicken, da es weniger (als 500 Dirham) waren, so zahlte ich 20 Dirham aus eigener Tasche und schickte sie zu al-Asadi, und ich schrieb nicht, was mein (eigenes) Geld darunter war. Die Antwort kam: ,500 Dirham sind angekommen, und dir gehören davon 20 Dirham. '"2

Al-Hassan ibn Muhammad al-Asch'ari berichtete: "Ein Brief (von Imam Hassan al-Askari, a.) über die Entlohnung von al-Dschunaid3, der Faris ibn Hatim ibn Mahawaih getröstet hatte, war zu Abu al-Hassan und meinem Bruder gekommen. Als Abu Muhammad (a.) starb, kam die Erneuerung von dem Statthalter (der Zeit, a.) über die Entlohnung Abu al-Hassans, jedoch nichts kam hinsichtlich von der al-Dschunaids, und ich war bekümmert deswegen. Danach kam die Ankündigung des Todes von al-Dschunaid."4

Ali ibn Muhammad erzählte uns von Abu 'Aqil 'Isa ibn Nasr, der berichtete: „Ali ibn Ziyad al-Simari5 schrieb (einen Brief), in dem er um ein Leichentuch bat, und er (Imam Mahdi, a.f.) schrieb ihm (zurück): ,Du wirst es im Jahre 80 benötigen6', und er starb im Jahre 80 n.H., und er schickte zu ihm ein Leichentuch vor seinem Tod."7

In „al-Kafi": Muhammad ibn 'Ali ibn Schadhan und ('Ali bin) Zaid, wie es in den anderen Quellen steht.

2 „Al-Kafi": 1:439/32; „Ridschal al-Kaschi": 2:814/1017; „Ikmal al-Din": 485/5 und 509/38; "al-Ghaiba" von Scheich (Tusi):416/394; "Dala'il al-Imamah": 286; A'lam al-Wara": 420; "al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 2:696/14, darin heißt es: "Er schickte es zu Ahmad ibn Muhammad al-Qummi" anstelle von al-Asadi, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 51:325/44.

In „al-Kaschi" 2:807/1006 heißt es mit der Überlieferungskette von Muhammad ibn Isa ibn 'Ubaid: „Faris war ein Unruhestifter, der die Leute aufhetzte und zu unerlaubten Neuerungen im Glauben (bid'a) anstiftete, und so hatte Abu Muhammad (a.) befohlen, ihn zu töten und dem das Paradies garantiert, der ihn töten würde. Dschunaid tötete ihn, indem er ein großes Messer auf ihn warf, mit dem er ihn tötete. Die Leute nahmen ihn (Faris), und sie fanden keine Spur von einer Waffe." Siehe im Detail in „al-Kaschi".

4 „Al-Kafi": 1: 439/24; „A'lam al-Wara": 420; und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 51:299/18.

In „Ikmal al-Din" heißt es: "'Ali ibn Muhammad al-Simari schrieb, dass er es im Jahre 80 oder 81 benötigte, und er (Imam al-Zaman, a.f.)) schickte ihm das Leichentuch vor seinem (al-Simaris) Tod im selben Monat. In „al-Ghaiba" von Scheich Tusi heißt es 'Ali ibn Muhammad al-Kulaini sagte: „'Ali ibn Muhammad ibn Ziyad al-Simari bat den Herrn der Zeit (Sahib al-Zaman, a.f.) um ein Leichentuch, und es hieß: „ Du wirst es im Jahre 81 brauchen", und er schickte ihm ein Leichentuch vor seinem Tod in jenem Monat.

'Allamah al-Madschlisi (r.) sagt in "al-Mir'a": 6:199: "Das bedeutet: "Im Jahre 80 deines Lebens', oder es bedeutet '80 200 Jahre nach der Hidschra.'"

7 „al-Kafi": 1:440/27; „al-Ghaiba" von Tusi: 284/244; A'lam al-Wara": 412; "vUyun al-Mu'dschizat": 146; und mit leichter Abweichung überlieferte es al-Saduq in "Ikmal al-Din": 501/26, und al-Tabari in „Dala'il al-Imamah": 285.

481

'Ali ibn Muhammad (überlieferte) von Muhammad ibn Harun ibn Imran al-Hamdani, der berichtete: „Ich schuldete (dem Verborgenen Imam) 500 Dinar, und ich hatte nicht genügend Geld, um es zu begleichen. Dann sagte ich zu mir selber: ,Ich habe Läden, die ich für 530 Dinar gekauft habe, damit könnte ich meine Schulden begleichen anstatt der 500 Dinar.' Jedoch, ich sprach nicht darüber, und Muhammad ibn Dscha'far bekam einen Brief: ,Nimm die Läden von Muhammad ibn Harun für die 500 Dinar, die er uns schuldet. "d

Abu al-Qasim Dscha'far ibn Muhammad berichtete mir von Muhammad ibn Ya'qub, von 'Ali ibn Muhammad, der sagte: „Es erging ein Verbot, die Gräber der Quraisch und al-Halr (in Kerbela) zu besuchen. Einige Monate später rief der Wesir al-Baqtani und sagte zu ihm: ,Geh zu den Bani Furat und den Leuten von Burs und sage ihnen, dass sie die Gräber der Quraisch nicht besuchen sollen, denn der Kalif hat befohlen, dass jeder, der sie besucht, ergriffen und verhaftet werden soll. '"3

Die Überlieferungen (Hadith) dieser Art sind zahlreich, und sie sind in den (entsprechenden) verfassten Büchern erwähnt, und darin sind die Berichte über al-Qalm (a.) erwähnt. Wenn ich sie alle aufzählen wollte, würde dieses Buch dadurch zu lang werden, und was ich darin nachgewiesen habe, ist hinreichen und eine Gnade Allahs.

Zeichen der Wiederkunft al-Qaims (a.), Dauer der Tage seines Erscheinens, Erklärung seines Lebenslaufs, Art und Weise seiner Rechtsurteile4 und Zusammenfassung, wie sein Staat und die Tage sich äußern werden

Es sind Berichte überliefert worden, welche die Anzeichen für die Zeit des Erscheinens von al-Qalm al-Mahdi (a.) erwähnen, die Ereignisse, die stattfinden werden vor seinem Erscheinen, zusammen mit den (Wunder-)Zeichen und Hinweisen. (Einige) von ihnen sind (folgende):

Das Auftreten des Sufyani5, die Ermordung von al-Hassani1, die 'Abbasiden2 werden um die weltliche Macht streiten, Sonnenfinsternis in der Hälfte des Monats

1 „Al-Kafi": 1:440/28; A'lam al-Wara": 421; „al-Chara'idsch wa al-Dschara'ih": 1:472/16; und Ähnliches überlieferte al-Saduq im "Ikmal al-Din": 492/17.

Baqta: Ein Dorf in Irak. 3 „Al-Kafi":1:441/31; „al-Ghaiba al-Tusi": 284/244, A'lam al-Wara":421.

Ahkam

Ein Nachkomme Abu Sufyans (Anm. d. Übers.)

482

Ramadan, Mondfinsternis am Ende (dieses Monats), im Gegensatz zum Normalfall3, das (Land) al-Baida4 wird verschwinden, im Westen und im Osten, die Sonne wird von der Zeit ihres Niedergangs nach dem Höchststand (zawal) bis zur Mitte der Zeit für das Nachmittagsgebet stillstehen, sie wird im Westen aufgehen, eine reine Seele (nafs al-zakiyya) wird zusammen mit siebzig Rechtschaffenen am Rande von (der Stadt) Kufa getötet werden, ein Haschemite5 wird zwischen dem Grundpfeiler (rukn) und dem Maqam Ibrahim6 getötet werden; die Mauern (der Moschee) von Kufa werden zerstört werden, schwarze Flaggen werden aus Cho-rassan7 kommen; der Yamani (Jemenite) wird erscheinen, der Maghribi (Maghri-biner) wird in Ägypten erscheinen und von den Ländern von Scham8 Besitz ergreifen, die Türken werden in al-Dschazira9 einfallen und die Römer10 in al-Ramla11; ein Stern wird aufgehen im Westen, der so hell scheint wie der Mond, dann wird er (der Mond) sich so krümmen, bis seine beiden Enden fast aufeinandertreffen, eine Röte wird am Himmel erscheinen und sich bis zum Horizont ausbreiten; ein Feuer wird länger andauernd im Osten erscheinen und drei oder sieben Tage in der Atmosphäre bleiben; die Araber werden die Zügel (der Fremdherrschaft) abwerfen, von (ihren) Ländern Besitz ergreifen und die fremden Mächte hinauswerfen; die Ägypter werden ihren Herrscher töten; Syrien12 wird zerstört werden; drei Flaggen werden darüber (über Syrien) uneins sein: Die Flaggen von den Qais13 und den (anderen) Arabern werden nach Ägypten gehen, während die Flaggen der Kinda14 nach Chorassan gehen werden; Pferde werden aus dem Westen kommen, bis sie auf einem freien Platz in al-Hira15 angebunden werden; schwarze Flaggen werden aus dem Osten gegen sie kommen; der Euphrat wird über die Ufer treten, so dass das Wasser in die Gassen von Kufa gelangt; 60 Lügner werden auftauchen, von denen jeder von ihnen behaupten wird, ein Prophet zu sein; zwölf von der Familie

ein Nachkommen von Imam Hassan (a.) - (Anm. d. Übers.) bzw. deren Nachkommen (Anm. d. Übers.)

normalerweise sind Mondfinsternisse während der Zeit des Vollmondes und Sonnenfinsternisse am Ende des Mondmonats (Anm. d. Übers.)

Nach vielen Kommentatoren ein Ort zwischen Medina und Mekka, nach manchen auch Jericho, nach anderen ein undefinierter Ort „der Weißen" (Anm. d. Übers.) Ein Nachkomme der Familie Banu Haschim (Anm. d. Übers.) Ein Platz in der Heiligen Moschee der Kaaba in Mekka (Anm. d. Übers.) östliche Provinz des Iran (Anm. d. Übers.)

Syrien, Palästina, Libanon und Jordanien werden als „Bilad-ul-Scham" bezeichnet (Anm. d. Übers.) 9 Südöstlichen Nachbarländer der Türkei (Anm. d. Übers.)

gemeint sind Byzantiner bzw. deren geistige Erben (Anm. d. Übers.) Nach einigen Kommentatoren eine Stadt in Palästina (Anm. d. Übers.)

Die damalige Provinz Syrien umfasste neben dem heutigen Syrien auch Palästina, Jordanien und den heutigen Irak (Anm. d. Übers.)

Name eines Stammes, aus der z.Z. des umayyadischen Kalifats (Anm. d. Übers.) Name eines Stammes, aus der z.Z. des umayyadischen Kalifats (Anm. d. Übers.) Ort zwischen Mekka und Kufa, nach manchen auch Teil von Großraum Kufa (Anm. d. Übers.)

483

Abu Talibs werden erscheinen, von denen jeder das Imamat für sich beanspruchen wird; ein hochrangiger Mann von den Anhängern der 'Abbasiden wird zwischen Dschalula und Chaniqin1 verbrannt werden; eine Brücke, die Karch und Bagdad verbindet, wird gebaut werden; ein schwarzer Wind wird sich darin (in Bagdad) erheben, und ein Erdbeben wird sich ereignen, so dass ein großer Teil davon (von Bagdad) verschwinden wird; Furcht wird die Iraker erfüllen und ein (die Menschen ) rasch dahinraffender Tod wird kommen; Verlust an Leben, Vermögen und Ackerfrucht; Heuschrecken werden zu gewöhnlicher und ungewöhnlicher Zeit kommen, so dass sie die Saat und das Getreide angreifen, und es wird (infolgedessen) eine geringe Ernte von dem geben, was die Menschen gesät haben; zwei Gruppen von Fremden (Nicht-Arabern) werden miteinander streiten, und zwischen ihnen wird viel Blut vergossen werden; die Sklaven werden ihren Herren ungehorsam werden und sie töten; die Leute der unerlaubten Neuerung (ahl al-bid'a) werden in Affen und Schweine verwandelt werden2; die Sklaven werden das Land der (früheren) Herren erobern; ein Ruf wird von Himmel erschallen, bis die Erdenbewohner ihn (jeweils) in ihrer Sprache hören können; ein Gesicht und ein Oberkörper werden vom Himmel für die Leute sichtbar werden im Zentrum der Sonne; die Toten werden aus ihren Gräbern kommen und auf die Welt zurückkehren, einander erkennen und besuchen. Das wird mit 24 Regenstürmen enden, die aufeinanderfolgen und die Erde nach ihrem Tod beleben und (die Menschen) ihre Segnungen erkennen werden; danach wird jede Krankheit von denen genommen, die sich dem Recht verpflichtet haben von der Schia von al-Mahdi (a.). Dabei werden sie sein Erscheinen in Mekka erkennen und sich zu ihm auf den Weg machen, um ihm zu helfen.

Einige aus der Aufzählung dieser Ereignisse werden in jedem Fall eintreten, und darunter sind (aber auch) derartige (Ereignisse), dass sie (nur) bedingt eintreten werden. Allah weiß am besten, was sich ereignen wird. Wir haben diese (Ereignisse) nur gemäß dem erwähnt, was in den grundlegenden Quellen der Überlieferung (usul) niedergelegt ist und was die Traditionen überliefert haben. Wir bitten Allah um Hilfe und von Ihm allein erbitten wir Erfolg.

Abu al-Hassan 'Ali ibn Bilal al-Muhallabi berichtete mir: Muhammad ibn Dscha'far al-Mu'addab berichtete mir von Ahmad ibn Idris, von 'Ali ibn Muhammad ibn Qutaiba, von al-Fadhl ibn Schadhan, vom Ismall ibn al-Sabbah, der sagte: Ich hörte einen alten Mann von unserem Gefährten Saif ibn 'Umaira berichten, der sagte: „Ich (Saif ibn 'Umaira) war bei Abu Dscha'far al-Mansur und er sagte zu mir von sich aus: , Saif ibn 'Umaira, zweifellos wird eine Stimme vom Himmel den Namen eines Mannes von den Nachfahren Abu Talibs rufen.' - ,Möge ich dir geopfert werden, Fürst der Gläubigen', sagte ich, ,erzählst du das (oder stammt es

Nach Schilderungen zwei Orte im Irak (Anm. d. Übers.)

Solche Schilderungen werden von manchen Kommentatoren symbolisch verstanden (Anm. d. Übers.)

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von jemand anderem)?’, und er sagte: ,In der Tat, bei Dem, in Dessen Hand mein Leben ist, (ich erzähle es,) weil ich es mit eigenen Ohren hörte.' - ,Fürst der Gläubigen', sagte ich, ,diese Überlieferung, das du gehört hast, stammt von vor meiner Zeit!', und er sagte: ,Saif das ist die Wahrheit. Wenn es eintrifft, dann werden wir die ersten sein, die diesem (Ruf) antworten werden. Wahrhaftig, der Ruf wird für einen Mann von den Nachkommen unseres Onkels sein.' - ,Ein Mann von den Nachkommen Fatimas?', fragte ich, und er antwortete: ,Ja, Saif wenn ich es nicht von Abu Dschafar Muhammad ibn 'Ali (Imam al-Baqir, a.) gehört hätte, der mir das erzählte, dann hätte ich es nicht akzeptiert, selbst wenn mir sämtliche Erdenbewohner davon berichtet hätten. Doch es war Muhammad ibn Ali (Imam al-Baqir, a.) (der es mir erzählte).'" 1

Yahya ibn Abu Talib überlieferte von 'Ali ibn 'Asim, von 'Ata' ibn al-Sa'ib, von seinem Vater, von 'Abdullah ibn 'Umar, der sagte, dass der Gesandte Allahs (s.a.) gesagt hatte: „Die „Stunde" wird nicht kommen, bevor al-Mahdi von meinen Nachkommen erschienen ist, der Mahdi wird nicht erscheinen, bis 60 Lügner aufgetreten sind, die von sich behaupten, ein Prophet zu sein." 2

Al-Fadhl ibn Schadhan erzählte von jemandem, der es von Abu Hamza al-Thumali überliefert hatte, welcher sagte: „Ich sagte zu Abu Dscha'far (a.): ,1st es sicher, dass der Sufyani erscheinen wird?', und er sagte: Ja, und der Ruf (von ihm) ist eines der Dinge, die bestimmt eintreffen werden, sicher ist (auch, dass die Sonne vom Westen aufgehen wird, dass die Nachkommen der Abbasiden (Bani Abbas) über den Staat streiten werden, ist (ebenfalls) sicher, und (auch) die Ermordung der unschuldigen Seele (nafs al-zakiyya) wird sich bestimmt ereignen. Das Erscheinen von al-Qa'im von der Familie Muhammads (s.) ist (ebenfalls) gesichert.' - ,Und was ist mit dem Ruf?', fragte ich, und er sagte: ,Ein Rufer vom Himmel wird am Anfang des Tages ertönen, (welcher rufen wird): , Wahrlich, das Recht ist auf der Seite von Ali und seiner Schia', und am Ende des Tages wird Iblis aus der Erde rufen: ,Das Recht ist auf der Seite von 'Uthman 3. Dann werden die, die auf der falschen Seite standen, sich ergeben.'" 4

Al-Hassan ibn 'Ali al-Wascha' (berichtete) von Ahmad ibn A'idh, von Abu Cha-didscha, von Abu Abdillah (a.), der sagte: „Der Qa'im wird nicht erscheinen, bis

1 „Al-Kafi": 8:209/255; auf anderem Weg von Ismail ibn al-Sabbah, „al-Ghaiba" von Tusi: 433/423; auf anderem (Überlieferungs-)Weg von Ahmad ibn Idris, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte in „al-Bihar": 52:288/25.

„Al-Ghaiba" von Tusi: 434/424, A'lam al-Wara": 426; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:209/46.

Gemeint ist 'Uthman ibn 'Anbasa, und er ist der Sufyani, wie es in „Ikmal al-Din": 652/14: „Das Recht ist mit dem Sufyani und seiner Schia." Beschrieben ist.

A'lam al-Wara": 426; und al-Saduq überlieferte es mit leichter Abweichung von Abu Hamza al-Thumali, der sagte: „Ich sagte zu Abu 'Abdillah": 'Abu Dscha'far pflegte zu sagen: '—-', und in „Ikmal al-Din": 652/14; „al-Ghaiba" von Tusi: 435/425", und ein Teil davon: in 454/461.

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vor ihm nicht zwölf von den Bani Haschim aufgetreten sind, von denen jeder das Prophetentum für sich beanspruchen wird. "1

Muhammad ibn Abu al-Bilad (berichtete) von 'Ali ibn Muhammad al-Azdi, von seinem Vater, von seinem Großvater, der sagte: Der Fürst der Gläubigen (Imam 'Ali, a.) sagte: „Bevor der Qa'im kommt, wird es roten Tod und weißen Tod geben; Heuschrecken werden zu ihrer gewöhnlichen Zeit kommen, und Heuschrecken werden zu ihrer ungewöhnlichen Zeit kommen, wie die Farbe von Blut. Der rote Tod ist durch das Schwert, und der weiße Tod durch Seuchen."

Al-Hassan ibn Mahbub (berichtete) von 'Amr ibn Abu al-Miqdam, von Dschabir al-Dschu'fi, von Abu Dscha'far (al-Baqir, a.), der sagte: „Bleib fest am Boden und beweg weder eine Hand noch einen Fuß, bis du die Zeichen siehst, die ich dir sagen werde - und ich glaube nicht, dass du das erleben wirst: Der Streit der Banu 'Abbas, der Ruf, der vom Himmel gerufen werden wird, ein Dorf in Syrien namens „al-Dschabiyya 3" wird verschwinden, die Türken werden al-Dschazira angreifen und die Byzantiner al-Ramla. Zu dieser Zeit wird es überall viele Konflikte geben, bis Syrien zerstört werden wird, und der Grund für seine Zerstörung wird das Zusammentreffen der drei Flaggen dort sein: Die Flagge der Roten, die Flagge des Gefleckten und die Flagge des Sufyani. "4

Ali ibn Abu Hamza (berichtete) von Abu al-Hussain Musa (a.) über die Worte Des Erhabenen (Allah), Der sagte: „Bald werden Wir sie Unsere Zeichen sehen lassen überall auf Erden (den Horizonten) und an ihnen selbst, bis ihnen deutlich wird, dass es die Wahrheit ist." 5 (Imam Musa a.) sagte dazu: „Die Zwietracht wird an den Horizonten sein, und die Feinde der Wahrheit werden eine andere Form erhalten. "6

Wahb ibn Hafs (überlieferte) von Abu Basir, der sagte: „Ich hörte Abu Dscha'far (a.) über die Worte Allahs sagen: „Wenn Wir wollen, Wir können ihnen ein Zei-

„Al-Ghaiba" von Tusi: 437/428; „A'lam al-Wara": 426; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:209/47.

„Al-Ghaiba" al-Nu'mani: 277/61; auf anderem Weg von Ibrahim ibn Abu al-Bilad, von 'Ali ibn Muhammad ibn al-Alam al-Azdi...; und "al-Ghaiba" von Tusi: 438/430; "A'lam al-Wara": 427: "al-Fusul al-Muhimma": 301; al-Saduq überlieferte es in "Ikmal al-Din": 655/27 mit leichter Abweichung; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:211/59.

Westlich von Damaskus

4

„Al-Ghaiba" von Tusi: 441/434; A'lam al-Wara": 427; "al-Fusul al-Muhimma": 301; und Ähnliches überlieferte detailliert al-Nu'mani in seinem "al-Ghaiba": 279/67; "al-Ichtisas": 255; al-'Ayaschi in seinem Tafsir: 1: 64/117; und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:212/62.

Heiliger Qur'an: 41:53 6 „A'lam al-Wara": 428; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:221/83.

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chen vom Himmel niedersenden, so dass ihre Nacken sich demütig davor beugen. "1

Er sagte: „Allah wird dies mit ihnen machen." - „Wer sind sie?", fragte ich, und er erwiderte: „Die Umayyaden und ihre Parteigänger." - „Was ist das Zeichen?", fragte ich, und er erwiderte: „Zwischen dem Niedergang der Sonne nach dem Mittag (zawal) und der Zeit für das Nachmittagsgebet wird die Sonne still stehen. Inmitten der Sonne wird ein Oberkörper und ein Gesicht erscheinen, der an seiner Abstammung erkannt werden wird. Das wird in der Zeit des Sufyani sein. In dieser Zeit wird sein Untergang sein und der Untergang seines Volkes." 2

'Abdullah ibn Bukair (überlieferte) von 'Abdulmalik ibn Ismall, von seinem Vater, von Said ibn Dschubair, der erzählte: „In dem Jahr, in dem al-Mahdi (a.) erscheinen wird, wird die Erde von 24 Regen(-stürmen) heimgesucht werden, und du wirst deren Auswirkungen und Segnungen sehen. "3

Al-Fadhl ibn Schadhan (berichtete) von Ahmad ibn Muhammad ibn Abu Nasr, von Thalaba al-Azdi, der berichtete: Abu Dscha'far (Imam Baqir, a.) berichtete: „Vor (der Wiederkunft von) al-Qa Im werden zwei Zeichen eintreten: Eine Sonnenfinsternis in der Mitte des Monats Ramadan, und eine Mondfinsternis an seinem Ende. ", und ich fragte: „Sohn des Gesandten Allahs, wird sich (wirklich) die Sonne am Ende des Monats verfinstern und der Mond in dessen Mitte?". Und Abu Dscha'far (a.) sprach: „Ich weiß, was ich sage, das sind zwei Zeichen, die es noch nicht gegeben hat, sein Adam (a.) (zur Erde) herabkam. "4

Thalaba ibn Maimun (überlieferte) von Schu'aib al-Hadid, von Salih ibn Maitham, welcher berichtete: Ich hörte Abu Dscha'far (Imam Baqir, a.) sagen:

„Zwischen dem Erscheinen von al-Qa'im (a.) und der Ermordung der unschuldigen Seele (nafs al-zakiyya) werden nicht mehr als 15 Nächte sein." 5

'Amr ibn Schamir (überlieferte) von Dschabir, der sagte: „Ich sagte zu Abu DschaTar (Imam Baqir, a.): ,Wann wird dieses eintreten?', und er sagte: dschabir, das wird dann eintreten, wenn das Töten zwischen al-Hira und Kufa große Ausmaße annimmt.'"6

1  Heiliger Qur'an: 26:4

2 „A'lam al-Wara": 428; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:112/84.

3 „Al-Ghaiba" von Tusi:443/435; „A'lam al-Wara":429.

„Al-Ghaiba" von Tusi:444/439; „A'lam al-Wara":429; und Ähnliches überliefert al-Kulaini in „al-Kafi": 8:212/258; al-Nu'mani in seiner "Ghaiba": 271/45; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:213/67.

5  „Ikmal al-Din": 649/2; „al-Ghaiba" von Tusi:445/440; „A'lam al-Wara":427; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52/30.

6 „Al-Ghaiba" von Tusi: 445/441; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:209/50.

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Muhammad ibn Sinan (überlieferte) von al-Hussain ibn al-Muchtar, von Abu 'Abdillah (Imam Sadiq, a.), welcher berichtete: „ Wenn die Mauer der Moschee von Kufa, die an das Haus von 'Abdullah ibn Mas 'ud grenzt, zerstört wird, dann wird der Herrscher des Volkes verschwinden. Wenn er verschwindet, wird der Qa 'im (a.) erscheinen." 1

Saif ibn TJmaira (überlieferte von Bakr ibn Muhammad, von Abu 'Abdillah (I-mam Sadiq, a.), der gesagt hatte: „Drei Dinge werden in einem Jahr, in einem Monat und einem Tag eintreten: Das Erscheinen des Sufyani, des Chorrassani und des Yamani. Und nur der Yamani wird das Banner der Rechtleitung besitzen, denn er wird die Menschen zur Wahrheit rufen." 2,3

Al-Fadhl ibn Schadhan (überlieferte) von Ahmad ibn Muhammad ibn Abu Nasr, von Abu al-Hassan al-Ridha (a.), der sagte: „Das, wonach ihr eure Hälse (suchend) ausstreckt, wird nicht eintreten, bis ihr (voneinander) unterschieden und geprüft werdet, und nur wenige von euch werden übrig bleiben. Dann verlas er (folgenden Vers): "Auf Lam Mim. Wähnen die Menschen denn, dass sie in Ruhe gelassen werden, wenn sie bloß sagen: „Wir glauben", und sie würden nicht auf die Probe gestellt?"4

Unter den Zeichen der Befreiung ist ein Ereignis, das sich zwischen den beiden Moscheen6 abspielen wird. Der so-und-so, Nachkomme von dem und dem, wird 15 Führer der Araber töten." 7

Al-Fadhl ibn Schadhan überlieferte von Mua'mmar ibn Challad ibn Abu al-Hassan (a.), der sagte: „Es ist, als ob ich die grüngefärbten Flaggen, die aus Ägypten herankommen, sehen könnte, bis sie zu den syrischen (Flaggen) kommen und sie zu dem Eigner der Vermächtnisse (der Imame) (Sayyid al-Wasiyya) geleitet werden. "

Ähnliches überlieferte al-Nu'mani in seiner „al-Ghaiba": 276/57; al-Tusi in seinem „al-Ghaiba": 446/442; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:210/51.

2 „Al-Ghaiba" von Nu'mani: 276/57; „al-Ghaiba" von Tusi: 446/443; "A'lam al-Wara": 429; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:210/52.

Diese Überlieferung wird kontrovers diskutiert, da sie in teilweisem Widerspruch zu anderen Aussagen bezüglich des steht Chorrassani steht. Es gibt Überlieferungen wonach es zwei unterschiedlich ausgerichtete Chorrassanis gibt (Anm. d. Übers.) 4 Heiliger Qur'an: 29:1-2

arab.: „Faradsch", d.h. des Erscheinens von Imam Mahdi, a. (Anm. d. Übers.)

Gemeint sind die Moscheen von Basra und Kufa oder die Moscheen von Kufa und von Medina, und Allah weiß es am besten.

Siehe dessen Ende in „al-Ghaiba" von Tusi: 448/447; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte seinen Schluss in „al-Bihar": 52:210/56.

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Hammad ibn 'Isa (berichtete) von Ibrahim ibn 'Umar al-Yamani, von Abu Basir, von Abu 'Abdillah (Imam Sadiq, a.), der sagte: „Die Herrschaft dieser wird nicht vergehen, bis die Menschen in Kufa einem Massaker am Freitag ausgesetzt sein werden. Es ist, als ob ich auf die Köpfe schaue, die zwischen dem Tor von al-Fil und (dem Platz) der Seifenverkäufer fallen werden."

'Ali ibn Asbat (überlieferte) von al-Hassan ibn al-Dschahm, der sagte: „Ein Mann fragte Abu al-Hassan (Imam Musa, a.) über die Wiederkunft des al-Mahdi (fa-radsch), und er antwortete: .Willst du das Meiste davon (wissen) oder (nur) eine Zusammenfassung?', und er erwiderte: ,Eine Zusammenfassung', und (der Imam) sagte: ,(Das wird dann sein,) wenn die Flaggen der Qais in Ägypten und die Flaggen der Kinda in Chorassan getragen werden. "a

Al-Hussain ibn Abu al-Ala'(überlieferte ) von Abu Basir, von Abu 'Abdillah (I-mam Sadiq, a.), der sagte: „Wegen des Sohns von dem-und-dem wird es eine Schlacht in eurer Moschee - der Moschee von Kufa - geben an einem Freitag, in der 4000 zwischen dem Tor al-Fil und (dem Platz der) Seifenverkäufer getötet werden. Ihr aber meidet diese Straße. Die, welche die besten Situation haben, werden die Straße der Ansar nehmen."

'Ali ibn Abu Hamza (berichtete) von Abu Basir, von Abu ' Abdillah (Imam Sadiq, a.), der sagte: „Vor (dem Kommen) des Qa'im (a.) wird ein Jahr voll überreichlichen Regens kommen, in dem die Früchte und Datteln an den Palmen verderben werden. So beklagt euch darüber nicht." 2

Ibrahim ibn Muhammad (berichtete) von Dscha'far ibn Sa'd, von seinem Vater, von Abu Abdillah (Imam Sadiq, a.), der sagte: „Im Jahre der Eroberung (durch Imam Mahdi, a.) wird der Euphrat über die Ufer treten, bis das Wasser in die Gassen von Kufa dringen wird." 3

Muhammad ibn Muslim sagte in einer Überlieferung (Hadith): „Ich hörte Abu 'Abdillah (Imam Sadiq, a.) sagen: ,Bevor der Qa'im (a.) kommt, wird eine Heimsuchung von Allah eintreten', und ich sagte: , Was ist das, möge ich dir geopfert werden?', und er verlas (folgenden Vers): „Wir werden euch prüfen mit Furcht, Hunger und mit einem Mangel an Vermögen, Leben und Ackerfrucht. Und bringe frohe Botschaft den Standhaften ".4

1  „Al-Ghaiba" von Tusi:448/449; '"A'lam al-Wara":429; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:214/68.

2 „Al-Ghaiba" von Tusi:449/450; "A'lam al-Wara":428.

3 „Al-Ghaiba" von Tusi:451/406; A'lam al-Wara":429.

4 Heiliger Qur'an: 2:155

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Dann sagte er: ,Die Furcht kommt von den Königen der Banu so-und-so, der Hunger wird sein aufgrund der exzessiv hohen Preise, der Mangel an Vermögen resultiert aus dem Niedergangs des Handels und dem geringen Gewinn daraus; der Verlust an Leben durch schnell dahinraffenden Tod (Seuchen), und geringe Ernten kommen aufgrund von heftigen Regenfällen zustande und des geringen Segens der Früchte.' Dann sagte er: ,Und bringe frohe Botschaft den Standhaften' bedeutet, dass al-Qa'im (a.) bald erscheinen wird. *a

Al-Hussain ibn Yazid (berichtete) von Mundhir al-Dschawzi, von Abu 'Abdillah (Imam Sadiq, a.). (Mundhir ibn al-Dschawzi) sagte: „Ich hörte ihn (Imam Sadiq, a.) sagen: ,Bevor der Qa'im erscheint, werden die Menschen aufgrund ihres Ungehorsams durch ein Feuer getadelt werden, das am Himmel erscheinen wird, von einer Röte, die den Himmel bedecken wird, und von dem Verschwinden Bagdads und des Gebietes von Basra. Dort wird Blut vergossen werden, und ihre Häuser werden zerstört werden. Vernichtung (fana') wird über ihre Bewohner kommen. Eine Furcht wird über die Bewohner Iraks kommen, die sich nicht legen wird.'" 2

Was Jahr und Tag exakt betrifft, in dem al-Qa'im (a.) erscheinen wird, so gibt es darüber Werke von den Vertrauenswürdigen (a.). Al-Hassan ibn Mahbub überlieferte von 'Ali ibn Abu Hamza, von Abu Basir, von Abu 'Abdillah (Imam Sadiq, a.), der sagte: „Al-Qa'im wird nur in einem ungeraden Jahr erscheinen: Eins, Drei, Fünf, Sieben oder Neun." 3

Al-Fadhl ibn Schadhan, von Muhammad ibn 'Ali al-Kufi, von Wahab ibn Hafs, von Abu Basir, der sagte: Abu Abdillah (Imam Sadiq, a.) sagte: „(Eine Stimme) wird den Namen des al-Qa Im (a.) rufen, in der 23 Nacht des Monats, und er wird am Tage von Aschura erscheinen, und das ist der Tag, an dem al-Hussain ibn 'Ali (a.) getötet wurde. Es ist, als ob ich ihn am Samstag, den 10. des Monats Muhar-ram zwischen der Säule (der Kaaba) und dem Maqam Ibrahim stehen sähe. (Der Engel) Gabriel (a.) wird zu seiner Rechten sein und zum Treueid für Allah aufrufen. Seine Schia4 wird von allen Seiten der Erde zu ihm kommen und in großer Zahl zu ihm strömen, um ihm den Treueid zu leisten. Durch ihn wird Allah die

Al-Tabari überlieferte es unter Abweichung in der Wortwahl in „Dala'il al-Imamah": 259; und al-Saduq in „Ikmal al-Din": 649/3; und al-Nu'mani in seiner „al-Ghaiba": 250/5; und al-Tabrassi in „A'lam al-Wara": 427.

2 „A'lam al-Wara":429; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:221/85.

„A'lam al-Wara":429; „al-Fusul al-Muhimma": 302; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:291/36.

4

Gemeint ist im allgemeinen Sinn seine Anhängerschaft (Anm. d. Übers.)

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Erde mit Gerechtigkeit füllen, wie sie (vorher) mit Ungerechtigkeit und Tyrannei angefüllt war."1

Richtung, aus der al-Qa im kommen wird

Es gibt Berichte, die aussagen, dass er (a.) von Mekka nach Kufa reisen wird. Er wird auf ihre Sanddüne (Nadschaf) herabsteigen und seine Soldaten von dort in die Städte schicken. Al-Hadschal überlieferte von Thalaba, von Abu Bakr al-Hadhrami, von Abu Dscha'far al-Baqir (a.), der sagte: „Es ist, als ob ich al-Qa'im auf den Sanddünen von Kufa sehen könnte, wie er mit 5000 Engeln von Mekka dorthin kam, mit (dem Engel) Gabriel (a.) zu seiner Rechten, (und dem Engel) Michael zu seiner Linken. Die Gläubigen werden vor ihm stehen, und er wird die Soldaten in die Länder aussenden."

(Es heißt) in einer Überlieferung von 'Amr ibn Schimr, von Abu Dscha'far (a.), dass er al-Mahdi (folgendermaßen) erwähnte: „Er wird in Kufa einziehen und dort werden drei Flaggen sein, die aneinander schlagen und sich ihm zuneigen werden. Er wird dort einziehen, bis er zur Gebetsnische (minbar) kommt und dort zu den Menschen predigen, aber aufgrund (seines) Weinens werden sie nicht (sofort) verstehen, was er sagt. Am zweiten Freitag werden ihn die Leute bitten, mit ihnen das Freitagsgebet zu verrichten (d.h. ihnen vorzubeten). Er wird einen Platz für die Niederwerfung für ihn mit roter Farbe markieren lassen, und dann wird er da mit ihnen beten. Dann wird er anordnen, dass von dem hinteren Teil des Schreins von al-Hussain (a.) ein Fluss gegraben werden soll, der zu Ghariyyain fließen soll, bis das Wasser in Nadschaf ankommen wird. Bei seinem Eintreffen werden Brücken und Wassermühlen arbeiten. Es ist, als ob ich die alte Frau mit einem Korb aus Palmblättern auf ihrem Kopf sehe, in dem sich Weizen befindet, der zu jener Mühle gebracht und gemahlen wird, ohne dass es etwas kostet." 3

In der Überlieferung von Salih ibn Abi al-Aswad, von Abu 'Abdillah (Imam Sa-diq, .a.): (Salih ibn Abi al-Aswad ) sagte, dass er (Dscha'far al-Sadiq, a.) die Moschee von al-Sahl erwähnte und sie als Station unseres Anführers beschrieb, wenn er mit seinen Leuten kommen würde.4

„A'lam al-Wara": 430, darin heißt es: „...die 26. Nacht des Monats Ramadan"; und der Anfang wurde in „al-Fusul al-Muhimma" ausgelassen: 302; und mit leichter Abweichung in „al-Ghaiba" von Tusi: 452/458. 2 „A'lam al-Wara": 430; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:336/75

„A'lam al-Wara": 430; Scheich (Tussi) überlieferte es in seinem "al-Ghaiba": 468/485; mit leichter Abweichung und unter Hinzufügung, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:331/53. 4 „Al-Kafi": 3:495/2; „al-Tadhhib": 3:252/692; „al-Ghaiba" von Tusi:471/488.

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In einer Überlieferung von al-Mufaddhal ibn 'Umar (heißt es): Ich (al-Mufaddhal ibn 'Umar) hörte Abu Abdillah (a.) sagen: „Wenn der Qa'im von der Familie Muhammads (s.) erscheint, wird er in den Außenbereichen Kufas eine Moschee bauen, die 1000 Tore hat, und die Häuser Kufas werden mit dem Fluss von Kerbe-la verbunden werden." 1

Herrschaft des Qa im

Es sind Berichte gekommen über die Zeitdauer der Herrschaft des Qa'im (a.), seiner Zeiten, den Zustand seiner Schia darin, die Einstellung der Erde ihm gegenüber und der Menschen darauf.

'Abd al-Karim al-Dschu'fi überlieferte: „Ich fragte Abu 'Abdillah (Imam Dscha'far al-Sadiq, a.): „Wie lange wird der Qa'im (a.) regieren?", und er sagte: „Sieben Jahre, doch die Tage und Nächte werden so lang werden, so dass einer seiner Jahre so lang wie zehn eurer Jahre sein wird, und so wird die Zeit seiner Herrschaft 70 Jahre eurer heutigen Jahre betragen. Wenn er kommt, wird es im Monat Dschumada al-Achir und zehn Tage im Monat Radschab so lang regnen, wie es die Geschöpfe noch nicht gesehen haben. Allah wird damit das Fleisch und die Körper der Gläubigen in ihren Gräbern wachsen lassen. Es ist, als ob ich sie sehen könnte, wie sie von Dschuhaina herankommen und dabei die Erde aus ihren Haaren schütteln."2

Al-Mufaddhal ibn Umar überlieferte: Ich hörte Abu 'Abdillah (a.) sagen: „ Wenn der Qa 'im unter uns sich erheben wird, dann wird die Erde von dem Licht ihres Herrn erstrahlen. Die Menschen werden des Lichts der Sonne nicht mehr bedürfen, und die Finsternis wird verschwinden. In seiner Herrschaft wird ein Mann so leben, dass er tausend Söhne haben wird ohne eine Tochter3. Die Erde wird ihre Schätze zeigen, bis die Menschen sie auf ihrer Oberfläche sehen werden. Ein Mensch wird nach jemandem suchen, dem er sein Geld geben kann und der seine Zakat nehmen wird, doch er wird niemanden finden, der dies von ihm nimmt. Sie werden es nicht brauchen wegen dem, womit Allah sie aus Seiner Fülle versorgt hat. "4

Scheich (Tusi) überlieferte es in seinem „al-Ghaiba" unter Hinzufügung: 280; al-Tabrassi in „A'lam al-Wara": 430, 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:337/86.

„A'lam al-Wara": 432; und einen Teil davon erwähnte Scheich (Tussi) in „al-Ghaiba": 474/497; Ibn al-Sabagh in „al-Fusul al-Muhimma": 302; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:337/Anfang des Hadith Nr. 77.

Derartige Überlieferungen werden eher als Wunschvorstellung der damaligen Zeit in bestimmten Kreisen eingestuft (Anm. d. Übers.)

„A'lam al-Wara": 434; sein Anfang in „al-Ghaiba" von Tusi: 467/484; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:337/bis zum Ende des Hadith.

492

Beschreibung des Qa im und seine Gestalt

Es sind (viele) Werke erschienen mit der Beschreibung des Qa'im und seinem guten Aussehen. 'Amr ibn Schimr überlieferte von Dschabir al-Dschu'fi, der sagte: Ich höre Abu Dscha'far (Imam Baqir, a.) sagen: „TJmar ibn al-Chattab fragte den Fürsten der Gläubigen (Imam 'Ali, a.): .Berichte mir über den Mahdi, wie lautet sein Name?', und er erwiderte: ,Was seinen Namen angeht, so hat mein geliebter (Prophet) mir das Versprechen abgenommen, ihn nicht zu erwähnen, bis Allah ihn senden würde.' - TJmar sagte: ,Gib mir (zumindest) eine Beschreibung von ihm', und er (Imam 'Ali, a.) antwortete: ,Er ist ein junger Mann von mittlerer Statur, mit schönem Gesicht und schönem Haar. Sein Haar fließt von seinen Schultern, und von seinem Gesicht erstrahlt Licht. Die Haare seines Bartes und sein Haupthaar sind schwarz. Bei meinem Vater, er ist der Sohn von der Besten aller Mütter1. '"2

Seine Taten und Methoden des Urteilens

Seine Handlungen bei seinem Kommen, die Methoden seiner Urteilsfällung und seine Zeichen, die Allah uns erklärt hat, sind in den Werken dargelegt, wie wir vorangestellt haben.

Al-Mufaddhal ibn TJmar al-DschuTi überlieferte: Ich hörte Abu 'Abdillah (Imam Sadiq, a.) sagen: „ Wenn Allah dem Qa 'im die Erlaubnis gibt, zu erscheinen, wird er die Kanzel besteigen und die Menschen zu sich rufen. Er wird sie bei Allah beschwören und sie zur Wahrheit aufrufen. Er wird unter ihnen die Lebensweise des Gesandten Allahs (s.) praktizieren und seine Handlungen unter ihnen vollbringen. Allah, Der Erhabene, wird Gabriel (a.) zu ihm senden. Dieser wird auf der Mauer der Kaaba niederkommen und sagen: ,Zu was rufst du (die Menschen) auf?', und der Qa'im (a.) wird es ihm sagen. Gabriel (a.) wird sagen: ,Ich bin der Erste, der dir den Treueid schwört, so strecke deine Hand aus', und er wird darüber streichen. Dreihundert und einige Zehn bis fünfzig Männer werden zu ihm kommen und ihm den Treueid schwören. Er wird in Mekka bleiben, bis seine Gefährten auf 10000 angewachsen sind, und dann wird er nach Medina gehen." 3

Muhammad ibn 'Adschlan überlieferte von Abu 'Abdillah (a.), dass er sagte: „ Wenn der Qa 'im (a.) kommt, wird er die Menschen aufs Neue zum Islam einladen

Gemeint ist die Nachkommenschaft von Fatima al-Zahra, (a.) - (Anm. d. Übers.)

„Al-Ghaiba" von Tusi: 487/470; "A'lam al-Wara": 434; al-Saduq erwähnte dessen Anfang mit leichter

Abweichung in „Ikmal al-Din": 648/3.

3 „A'lam al-Wara": 431; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:337/78

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und sie zu etwas geleiten, was verloren gegangen war, und von dem die Masse (der Menschen) abgeirrt war. Er wird nur deswegen „al-Mahdi" (derjenige, der leitet) genannt, weil er sie zu etwas leitet, von dem sie abgeirrt waren, und er wird „al-Qa'im" (derjenige, der sich erhebt) genannt, weil er sich mit der Wahrheit erheben wird." 1

'Abdullah ibn al-Mughira überlieferte von Abu 'Abdillah (a.), dass er gesagt hatte: „Wenn der Qa'im von der Familie Muhammads (s. a.) erscheinen wird, werden sich 500 von den Quraisch gegen ihn stellen, und er wird sie köpfen. Dann werden 500 (weitere) gegen ihn aufstehen, und er wird sie (ebenfalls) köpfen. Dann werden 500 weitere (gegen ihn) aufstehen, bis er dies sechs Mal gemacht hat. Ich sagte: „Dann wird ihre Anzahl so viel betragen?" - „Ja", sagte er, „sie und ihre Gefolgsleute."2

Abu Basir berichtete: Abu 'Abdillah (a.) sagte: „ Wenn der Qa 'im aufsteht, wird er die Heilige Moschee (Kaaba) bis auf ihre Grundmauern zerstören. Er wird den Maqam (Ibrahim ) dahin versetzen, wo er sich (früher) befand, und er wird die Hände der Banu Schaiba abschneiden und sie an der Kaaba aufhängen und darauf schreiben: „Das sind die Diebe der Kaaba. "3

Abu al-Dscharud überlieferte von Abu Dscha'far (a.) in einem langen Hadith: (Imam Baqir, a.) sagte: „Wenn sich der Qa'im (a.) erhebt, wird er nach Kufa reisen, und einige Zehntausend Personen, die sich „Batariyya" nennen und Waffen tragen, werden gegen ihn ziehen. Sie werden sagen: , Geh dahin zurück, woher du gekommen bist, und wir brauchen die Söhne Fatimas nicht.' Er wird mit dem Schwert gegen sie kämpfen, bis er zu dem Letzten von ihnen kommt. Dann wird er in Kufa einziehen. Dort wird er jeden zweifelnden Heuchler töten und ihre Paläste zerstören. Er wird diejenigen, die für sie kämpfen, töten, bis Allah der Allmächtige zufrieden sein wird." 4

Abu Chadidscha überlieferte von Abu 'Abdillah (a.), dass er sagte: „Wenn sich der Qa'im (a.) erhebt, wird er mit einem neuen Befehl (von Allah) kommen, so wie der Gesandte Allahs (s.) am Anfang des Islam mit einem neuen Befehl aufgerufen gekommen war."5

Ali ibn TJqba berichtete von seinem Vater, der sagte: Er (einer der Imame) sagte: „ Wenn der Qa 'im sich erheben wird, dann wird er mit Gerechtigkeit regieren. In

'„A'lam al-Wara": 431

2 „A'lam al-Wara": 431; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:338/79

„A'lam al-Wara": 431; und Ähnliches in „al-Ghaiba" von Tusi: 472/492; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:338/8.

4 „A'lam al-Wara": 431; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:338/81.

5 „'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:338/82.

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seinen Tagen wird die Ungerechtigkeit beseitigt werden, und die Wege werden sicher sein. Die Erde wird ihre Segnungen hervorbringen, und jeder wird sein Recht erhalten. Niemand von einer (anderen) Religion wird bleiben, dem nicht der Islam klar gemacht werden und der sich nicht zum Glauben bekennen wird. Hast du denn nicht gehört, wie Allah Der Erhabene sagte: „...wo sich Ihm ergibt, was in den Himmeln und auf Erden ist, willig oder unwillig, und zu Ihm kehren sie zurück?"1

Er wird zwischen den Menschen gemäß des Urteils Davids (a.) und dem Urteil Muhammads (a.) richten. In jener Zeit wird die Erde ihre Schätze offen legen und ihre Segnungen zeigen. In jener Zeit wird ein Mann keinen Ort finden, wo er Almosen geben oder großzügig sein könnte, weil alle Gläubigen reich sein werden." Dann sagte er: „ Unser Staat ist der letzte der Staaten, und keine Familie, die einen Staat hatte, wird übrigbleiben, außer denen, die vor uns regiert haben, damit sie (die Leute) nicht sagen (können), wenn sie unsere Taten sehen:, Wenn wir regieren würden, dann hätten wir so wie sie gehandelt'.2 Es ist das Wort Allahs: „Wahrlich, das Ende ist für die Gottesfürchtigen".3,

Abu Basir berichtete von Abu Dscha'far (a.) in einer langen Überlieferung (Ha-dith), dass er gesagt hat: „Wenn der Qa'im (a.) kommt, wird er nach Kufa reisen und dort vier Moscheen zerstören, und es wird keine Moschee auf der Erde übrigbleiben, die eine Zinne hat, die er nicht zerstören und dem Erdboden gleichmachen wird. Die Hauptwege wird er verbreitern und jede Nebenstraße zerstören. Die Seiten und Abwasserrohre, die in die Wege münden, wird er zunichte machen. Es wird keine unzulässige Erneuerung in der Religion (bid 'a) bleiben, die er nicht abschaffen, sowie keine Gewohnheit des Propheten (Sunna), der er nicht zur Gültigkeit verhelfen wird. Er wird Konstantinopel, China und die Berge von Daylam erobern. Er wird sieben Jahre dabei bleiben (das zu tun), und jedes davon hat die Länge von zehn eurer jetzigen Jahre. Dann wird Allah machen, was Er will." -„Möge ich dein Opfer sein", antwortete ich, „doch wie wird Er die Jahre verlängern?", und er sagte: „Allah Der Erhabene wird das Universum langsamer laufen und die Bewegung vermindern lassen, und aufgrund dessen werden sich die Tage und die Jahre verlängern." - „Aber es heißt (doch), wenn das Universum sich ändert, wird es zugrundegehen", wandte ich ein, doch er sagte: „Das ist die Rede der Häretiker (zanadiqa), doch für die Muslime gibt es keinen Grund für diese Annahme. Allah Der Erhabene hat den Mond für Seinen Propheten (s.) gespalten, und Er hat die Sonne aus ihrer vorherigen Position für Josua ibn Nun zurückge-

1 Heiliger Qur'an: 3:83 D.h. nur die Ahl-al-Bait (a.), die reine Familie Muhammads (s.), wird regieren.

3 Heiliger Qur'an: 7:128

4 „A'lam al-Wara": 432; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:338/83.

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holt. Er hat uns Kunde gegeben über die Länge des Tages des Gerichts:,...gleich tausend Jahren nach eurer Rechnung'" 1,2

Dschabir überlieferte von Abu Dscha'far (a.), dass er gesagt hatte: „Wenn der Qa'im aus der Familie Muhammads (s.) erscheinen wird, wird er Zelte aufstellen und die Menschen den Qur'an lehren, (in der Anordnung), wie Allah ihn herabgesandt hat, und das wird für die schwierig sein, die ihn so auswendig gelernt haben, wie er heute ist, denn er weicht von der Anordnung her ab." 3

Al-Mufaddhal ibn TJmar berichtete von Abu 'Abdillah (a.), dass er gesagt hatte: „Der Qa'im (a.) wird von den Außenbezirken Kufas mit 27Männern kommen, und 15 davon werden vom Volke Moses (a.) sein, die sich für die Wahrheit geopfert haben und ihr treu geblieben waren, und sieben von den Leuten der Höhle (Ashab al-Kahf), Josua' ibn Nun, Salman, Abu Dudschana al-Ansari, al-Miqdad und Malik al-Aschtar, und sie werden ihm helfen und in seinem Sinne Recht sprechen." 4.

'Abdullah ibn 'Adschlan berichtete von Abu 'Abdillah (a.), dass er sagte: „ Wenn der Qa'im (a.) von der Familie Muhammads (s.) erscheint, wird er zwischen den Menschen gemäß des Urteils Davids richten, er wird keine Beweise benötigen, denn Allah Der Erhabene wird ihm (das richtige Urteil) eingeben (ilham), und er wird nach seinem Wissen urteilen. Er wird jedem Volk kund tun, was es verborgen hält, und er wird Freund von Feind durch ein besonderes Kennzeichen (tawassum) erkennen. Allah, Gepriesen und Erhaben sei er, sagte:,Fürwahr, darin sind Zeichen für die Einsichtigen (mutawassimin). Und sie liegen an einem bestehenden Weg.'"56

Es wurde überliefert, dass die Dauer des Bestehens des Staates des Qalm (a.) 19 Jahre betragen wird, deren Tage und Monate (derart) verlängert werden, wie wir bereits beschrieben haben. Dies ist eine Sache, die uns verborgen bleibt. Dadurch wird uns nur bekannt gemacht, dass Allah, Der Erhabene, das unter der Bedingung tut, dass Er - Erhaben ist Sein Name - weiß, was am besten (für uns) ist. Wir legen uns nicht definitiv auf eine der beiden Angelegenheiten fest (ob die Dauer der

1 Heiliger Qur'an: 22:47

„A'lam al-Wara": 432; gekürzt in „al-Fusul al-Muhimma": 302; Ähnliches in "al-Ghaiba" von Tusi: 475/498; und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in "al-Bihar": 52:339/84.

Hiermit ist keineswegs gemeint, dass der Heilige Qur'an, wie Imam Mahdi (a.) ihn lehren wird, inhaltlich von der heute bekannten Fassung abweicht, sondern lediglich in der Reihenfolge, da er ihn - nach manchen Aussagen - in der Reihenfolge lehren wird, wie er offenbart wurde, z.B. war Sure „Alaq" die zuerst offenbarte Sure, nicht Sure „al-Fatiha".

4

„Tafsir al-'Ayaschi": 2:32/90; mit leichter Abweichung, und 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:346/92.

Heiliger Qur'an: 15:75-76 „bestehender Weg (sabil muqim)" ist einigen Interpretationen nach die Ahl-al-Bait (a.). 6 'Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar": 52:339/86.

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Regierungszeit al-Mahdis (a.) nun sieben oder neunzehn Jahre beträgt), wiewohl die Überlieferungen über die sieben Jahre klarer und zahlreicher sind.

Niemand mehr wird einen Staat regieren nach dem Staat des Qalm (a.), außer dass es eine Überlieferung gibt über einen, der unter der Kontrolle seines Sohnes stehen wird, wenn Allah es so will. Aber es gibt nichts Definitives noch Bestätigung darüber. Und den meisten Überlieferungen zufolge wird der Mahdi dieser Ummah erst 40 Tage vor dem Tage der Auferstehung sterben, an dem es Verwirrung geben wird. Seine Merkmale werden in der Auferstehung der Toten, dem Kommen der Stunde der Abrechnung und der Vergeltung bestehen. Allah weiß am besten, was geschehen wird. Er ist der Herr des Erfolges und der Korrektheit. Ihn Allein bitten wir um Schutz vor Irrtum und suchen Seine Rechtleitung zum Wege der (wahren) Führung. Allah segne unseren Sayyid Muhammad, den Propheten, und seine reine Familie.

Schlusswort

Al-Scheich al-Sa'id al-Mufid Muhammad ibn Muhammad ibn Muhammad1, möge Allah mit ihm zufrieden sein und ihn unter die Standhaften versammeln, sagte: „ Wir haben in jedem Kapitel dieses Buches einen Auszug an Überlieferungen vorgestellt, gemäß dem, was die Umstände erlaubten. Wir haben nicht alles berichtet, was es ßr jede spezielle Sache gab, weil wir nicht die Worte (zu sehr) ausbreiten wollten sowie aus der Furcht heraus, Langeweile und Verdruss zu bereiten. Von den Berichten über al-Mahdi (a.) haben wir das gebracht, was den vorhergehenden (Berichten) in der Kürze gleichkam. Wir haben vieles von dem ausgelassen, das dem, was wir erwähnt haben, ähnlich ist. Es ist nicht angemessen, das, was wir davon ausgelassen haben, Vernachlässigung zuzuschreiben, und das geschah auch nicht aufgrund von Unwissenheit unsererseits, Vergesslichkeit oder Nachlässigkeit. Was wir an Kurzfassungen beschrieben haben an Beweisen ßr das Imamat der Imame (a.) und die Zusammenfassung der Berichte über sie genügen ßr unsere Zwecke. Allah ist der Bringer des Erfolgs, Er genügt uns, und was für ein vortrefflicher Beschützer ist er!"

Es war damals üblich, dass der Autor sich selbst in der dritten Person erwähnte. Es kann aber auch eine Ergänzung des damaligen Herausgebers sein (Anm. d. Übers.).

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